DERFCHLUFFELZUM WELTGEFCHEHEN s. 1927 Jahrgang Heft 7 ZElTsPlEGEL diesen Blättern schon mehrfach von Edgar Dacquä und dessen Schrifttum die Rede gewesen, und wir folgen gern einer besonderen Anregung aus dem Leserkreis, einmal eingehender an dieser Stelle und im ,,Zeitspiegel« von Heft 8 beschließenddarüber zu berichten. Jn seiner Eigenschaft als Professor der Geologie der Universität München hatDacquå in früheren Jahren sichvorPronehmlich mit paläogeographischen blemen beschäftigtund als Frucht diedas ser Arbeit erste grundlegende paläogeographischeLeitwerk geschaffen. und Seine ,,Grundlagen Methoder den sind Paläogeographie« bei Gustav Fischer in Jena er1915 schienen. Eine gedrängtere, mehr für die Allgemeinheit bestimmte Bearbeitung dieses Gebietes brachte Teubner in der bekannten Sammlung »Aus Natur Es in theoretische Fragen (vom Standpunkt des Paläontologen aus) behandelten. Schon hier entpuppt sich Dache als ein Forscher mit außerordentlichem Weitblick und kritischer Schärfe den fast schon allzu apodiktisch festgelegten Normen stammesgeschichtlicher Erkenntnisse gegenüber.Das kommt auchallenthalben zum Ausdruck in dem 1922 erschienenen Werk ,,Vergleichende der Formenkunde biologische niederen Tiere«. Zu erfossilen dann wähnen sind schließlichdie drei e l o i e« o ,,G (Teil 1. g Göschenbändchen ,,Allgemeine Geologie« Z. Aufl. 1927 und Teil 2. »Stratigraphie«1919) Und die der ,,Biologie fossilen Tiere« (1923). Es soll hier nur kurz bemerkt sein, daß in der Neuauflage der allgemeinen Geologie auch die Welteislehre die ihr gebührendeAnerkennung findet (vgl. Rundschau vorunter dem Titel ,,G e o und Geisteswelt« liegenden Heftes Seite 245). der Vorwelt« Bis dahin genoß Dache den Ruf 1919 hergkaphie eines durchaus ernst zu nehmenden Geaus. Schon vordem waren einige BeiT. in der Sammelwerken lehrten, es winkte das Ordinariat träge Dacquös,z. oder minder entbedeutsamsten unserer deutschen Unierschienen, die mehr deszendsenzs versitäten, mochten auch dann und wicklungsgeschichte und ist - Ver SchlüsselIll, 7(13) 217 Zeitspiegel 4—- —- jene Uörgler nicht fehlen, deren Horizont über das geradlinig eingeengte und durch wenig fauftisches Ringen sich auszeichnende Alltagskönnen des Durchschnittsakademikers nicht hinausreicht. Und das Nörgeln, Kopfschütteln,Behäbigkeitslächelnwuchs, als nun Dacquö im Jahre 1924 jenes eigenartige Werk in die Lande schickte,das dem Titel unter ,,Urwelt, Sage und Menschheit« (Eine naturhistorisch-metaphysische Studie) verhältnismäßig rasch in weitere Kreise drang und gegenwärtig (1927) bereits in vierter ergänzter Auflage vorliegt. Eskann selbstredend an dieser Stelle keine ausund kritische führliche Interpretation geStellungnahme zu diesem Werke geben werden, ebensowenig wie zu dem jetzt in zweiter Auflage vorliegenden und Dacquåschen Buche »Natur Seele« (Ein Beitrag zur magischen Weltlehre), das im wesentlichen eine Vertiefung des metaphysischen Teiles vorgenannten Werkes darstellt. Immerhin soll hier doch versucht werden, einige Kardinalgedanken Dacquås zu unterbreiten, sein Verhältnis zur Welteislehre zu beleuchten und unsere Leser für die Lektüre gerade dieser beiden Werke zu veranlassen. Zudem wird sich diese Lektüre insofern von Wert erweisen, UIS Unser in Bearbeitung befindliches Werk über die Vergangenheit und Zukunft der Menschheit im Spiegel der Welteislehre gewisse (unabhängig von Dache erworbene) Pa- Wissenschaft«mit dem Satz: ,,Neue Wege des Wissens werden erschaut, nicht begrifflich erwiesen.«Das genial erfaßte Jdeenbild ist das lebenspendend Ursprüngliche, die Einkleidungin den Mantel des wissenschaftlich Umschreibbaren das Sekundäre. Diese Perspektive erweist sich fruchtbar für diie GraviGalileische Lehre, für ertons tationsprinzip, für die Goethesche Farbenlehre, für Kants Erkenntniskritik, für Mayers Energiesatz, für das Darwinsche Selektionsprinzip und so möchte Dache formulieren wahrscheinlich auch für die Welteislehre. Derartig große Ausblicke haben unabänderlichetwas Bleibendes, mögen auch manche ihrer genial konzipierten Teilerkenntnisse dereinst besseren Einsichten unterliegen. Das erschütternd Gewaltige, das revolutionär Bewegliche, die ungeheure Stoßkraft über das nur Handwerkliche hinweg sind hier das unauslöschlichWesentliche. Die Gesamtform eines gotischen Domes etwa macht auf uns aus der Ferne besehen einen großen Eindruck, denn wir erfassen undie Idee dessen, was gotisches mittelbar Wollen, gotisches Schauen, gotischer Ernst ist. »Wir gehen näher, ganz nahe heran und erblicken jetzt eine Menge Kunst- und Schönheits-und Materialfehler an dem Werk: einzelne Quader sind verkehrt eingesetzt; viele Verzierungen sind roh ausgeführtund stimmen nicht aufeinander; da und dort ist ein Bogen oder ein Fenster romanisch rallelen statt gotisch; oder die Reihe der Pfeiaufweist. Bezeichnendgenug beginnt das fein- ler ist verschoben; oder es sind Teile eingefügt, die zu einem anderen Bau sinnige Eingangskapitel von .,,Urwelt, über »Theorie ursprünglichgehören und notgedrungen Sage und Menschheit« wann 218 und — "—- Zeit-kriegst hier mit verwertet sind. Wir sind vielfach enttäuschtund treten wieder zurück. Aber mit demselben überwältigenden Eindruck, mit derselben Gewißheitund Wahrhaftigkeit seiner Gesamtkonstruktion ragt er wieder über die Dächer, und wir geben uns dem, was er uns wahrhaft vermittelt, jetzt nach der kritischen Prüfung mit vollerer Überzeugung wieder hin und schauen mit dem Geist des Meisters, statt über den verkehrten Quader mit dem Steinmetz zu schelten.«Dieses Beispiel möchteerkennen lassen, daß in einer derartigen Zweiheit zwischen Idee und Leben sich das geistige Dasein der denkenden Menschen ganz allgemein bewegt. Der eingeengt rationalistisch mechanischenDenkweise öffnet sich somit von selbst ein Weg zur Metaphysik, zum symbolhaften Auffassen des Geschehens um uns« und unseres eigenen Dader Natur seins. Weil viele das leider schon kaum mehr begreifen können, bleibt ihnen zumal die überwältigende Weitschau der Welteislehre verborgen. Sie nörgeln unentwegt mit einem Quader und verkennen die überragende Monudes Dombaues. mentalität Ja, sie können letztere überhaupt nicht begreifen und müssen dies allenfalls schon ihren Enkeln überlassen. Daher der ungeheure Widerstand, der gerade der Welteislehre im Anfangsstadium ihres Be-« von kanntwerdens so und so vielen begegnet. Scheuklappen-Pharisäern »Aber wir wollen nicht mit den Klugen, denn allzuklugen Allesbeurteilern nur reden, deren Welt- und Lebens- anschauung stets fertig ist und um fertiger, je flacher sie ist; sondern so mit denen, die den Willen haben, den Dingen ernsthaft ins Angesicht zu sehen, und fürchten auch wenn« sie erwarten müssen,mehr noch zwischen-Himmelund Erde zu entdecken, als ihre wissenschaftliche Weltanschauung verträgt.« Und hier setzt ja nun die umwälzendeNeuwertung Dacques dem erd- und menschheitsgeschichtlichemWerdegang gegenüber ein. Er untersucht den »Wirklichkeitswert der Sagen und Mythen«, zeigt zwingend auf, welch ungemein einseitig und naiv beengte Deutungsund weg-e hier bislang begangen waren wie gerade hier »der Glazialkosmogonie nach außen die Priorität gebührt« (S. 359). Um- etwa erkennen zu können, daß wir nicht nur. Kulturwesen in der Tertiärepoche erwarten dürfen, sondern Art unter anderer Menschen Drachen und Lindwürmern schon des Mesozoi-. kums, ist zunächsteine Vorstellung über ,,Typenkreise und biologischer Zeitcharakter« klar herauszuschälen.Dache mit einigem Glück diesen unternimmt Versuch, prägt mit Geschick den Begriff der »formalenÜberschneidungen«, dessen Maxime vor phantastischen Stammbaumkonstruktionen (etwa im Sinne Haeckiels)warnt, da sich offenbar zu bestimmten Zeiten der Erdgeschichte gleichartige Spezialformen in verschiedenen Gruppen und Stämmen herausbildeten. Einer typenhaft konstitutivnellen Gebundenheit und Bestimmtheit, einer Potenz, die bei allem äußeren evolutionistischen Formenwechsel schon uranfänglichals das Lebendig-Bestända einer Entelechie gewisdige ist wird das Wort geredet. sermaßen — — its-v 219 Zeitspiegei So ist auch der ganze zum Menschen drängende Entwicklungsweg, wie die eigentliche Menschwerdung selbst durch eine seit ersten Schäpfungstagen bedingte Manifestation eines dazu schon innerlich Vorhandenen zu verstehen. Der Mensch hängt genetisch niemals unmittelbar mit dem Tierreich zusamund sein schließlich men erreichter, im Begriff Homo abgeklärter, Typus kann in späterdgeschichtlicher Zeit auch niemals aus spezialisierten Säugetieren hervorgegangen sein. Es befriedigt schon sehr, daßDache Forscher wie Klaatsch, Steinmann und neuerdings auch Westenhäfer in den Kreis seiner Betrachtungen einbezieht, die ja mehr oder minder die anatomische Eigengesetzlichkeitdes Menschenstammes betonen, die das Alter eines schon kulturfähigen Menschen die Tertiärzeit hinausdatieren, über aber noch keinesfalls von der Tragweite ihrer Forschungsergebnisse selbst überzeugt waren, zum mindesten von neuen jenen Daseinsbildern nichts ahnten, die erst aus überraschenderAufhellung des im Mythens und Sagenschatz Überlieferten erstehen. Erst der Hineinbezug der ,,Körpermerkmaledes sagenhafien Urmenschen«,wie eines der bedeutsamstenKapitel des Dache-:schen Urweltbuches lautet, ergänzt das Wissen derer, die als Vorweltforscher und Anatomen durchaus richtig sehen. Die Quintessenz dieser Darlegungen darin, daß der Mensch gipfelt schließlich ein von eigenes jeher Wesen, ein eigener Stamm mit allerdings allerlei grundlegenden Veränderungen seiner Gestalt gewesen, daß er körperlichund 220 —- seelischmit der Tierwelt wohl stammesverwandt ist, doch »als die vom Uranfang an höhere Potenz die andern aus feinem Stamm entlassen haben muß, nicht umgekehrt. Die volle Entder reinen faltung jetztweitlichen Menschenform trat dann ein, als zuletzt auch die in ihm latente Affenform aus ihm entlassen war, ebenso wie er durch Entlassung früherer Formpotenzen immer jetztweltmenschlicherschon geworden war«. Aufgestellt als vorläufige »These«wird uns somit der Dacquösche sogenannte «noachitische Menschentypus« mit spreizbarer Hand, etwas minder hochspezialisierter Großhirnentwicklung wie die des späteren Diluvialmenschen, verständlich,der bereits die letzte Siniflut überdauert hat. Vor diesem noas chitischen Menschentypus wurzelt im ferneren Grau der Urzeit der «nachadamitische Menschentypus«,ausgezeichnet mit Scheitelauge und verwachsener Hand, der entsprechend der Entfaltung eben dieses Parietalauges bis in die zurückreichen dürfte. Oberpermzeit Wohlverstanden stellt ja beim Gegenwartsmenschen die Epiphyse oder Zirbeldrüse nichts anderes als ein verkümmertes Scheitelauge dar, das unter nunmehr geschlossenem Schädel ruht, doch gelegentlich als epizerebrales Auge noch ataviftisch oder rückschlägigin Erscheinung treten kann. Es mag erwähnt sein, daß die derzeitige Bedeutung der menschlichenZirbeldrüse auf bestimmte Sekretausscheidungenfür die Genitalsphäreberuht. Einem frühesten wir dann Menschentypus würden schließlichin dem «adamitischen«mit noch stark amphibischen Merkmalen, zeitspieget fünf- bis siebenfingrig verwachsener Hand ohne opponierbaren Daumen, kleinem Scheitelauge und allenfalls geschuppter Körperhaut zu erblicken haben. Allerdings finden wir verhältnismäßig wenig Sagenkundliches darüber. Doch immer erst scheint uns eine Verquickung des anatomischen Befundesmit urältester mythologisch verbrämter Überlieferung die richtige Fährte zu weisen. Wie weit hier Dache schon vorgearbeitet hat, welche Beispiele dafür er trefflich anzuführen weiß, kann hier nicht näher ausgeführt werden und muß der Lektüre seiner Werke überlassen bleiben. Jedenfalls müssen wir uns ständig vor Augen halten, daß sich ohne »auf wirkliche innere Anschauung gegründete Phantasie überhaupt keine Wissenschaft treiben, keine chemischeIhnthese machen läßt, keine in die Vorweltzuständeeindringende Kombination Art«. Gerade das allergewöhnlichster Kapitel über ,,Urmensch und Sagentiere« rechtfertigt erneut diesen Satz, eine große denn die in allen Literaturen Rolle fpielenden Drachen- und Lindwurmsagen dürfen niemals als Ausgeburten unkultivierter Phantasie, als Angstprodukte vor Naturerscheinungen oder gar bloß allegorisch gedeutet werden. Für Dache haben wir in den eine echt Lindwurmsagen unverkennbar mesozoischeTierwelt vor uns mit ihrem feststellbaren bioauch paläontologisch logischen Formcharakter, die wir als vom etwas Menschen Erlebtes hinnehmen dürfen, zumal wir keinen triftigen Grund haben, uns der damaligen Exides Menschen oder eines Menschstenz wesens zu widersetzen. Das mag fürwahr all denen ungeheuerlich erscheidie dem nachgerade anrüchigen nen, mechanistisch-selektionistIschenEntwicklungssingsang der letzten Jahrzehnte immer noch nicht entraten möchten. Es kann auch nicht überraschen,daß Dacquå (S. 112) in diesem Zusammenhang jene prächtigen Worte Fauths zitiert, die sich im Hauptwerk der Welteislehre, der Glazialkosmogonie, auf Seite 513 verzeichnet finden. Es ist nun geradezu charakteristisch für den Welteiskenner, wie Dache im Verfolg seiner weiteren Ausführungen einer zu sehr ausführlichenStellungnahme zur Welteislehre unwillkürlich genötigt ist. Wenn er sich beider Darstellung des Atlantisunterganges noch äußerst vorsichtig bewegt, das erdgeschichtliche Wirklichkeitsbild recht eigentlich noch offen läßt, so steht für ihn doch fest, daß die Atlantis-Schlußkatastrophe zeitlich uns Gegenwartsmenschen nicht weit entrückt sein kann, daß eine Erklärung des Sintflutereigvon einer nisses grundverschieden solchen der Atlantiskatastrophe sein muß (!), daß wiederum die bisher übliche geologischeErklärung der Sintflut unbedingt irrig ist (vgl. hierzu auch Hanns Fischers »Weltwenden«, Voigtländers Verlag). Und wie er dann dem »Wesenskerndes Sintflutereignisses« nachspürtund eine kosmischeCrin klärunsg das Blickfeld seiner Erörterungen rückt, ankert er allenthalben mitten in der Welteislehre und der Schlußteildes größeren naturhistorischen Abschnittes seines Urweltganze 221 Zeitvpiegel -——- —- werkes ist mehr oder minder damit ausgefüllt. Dache ist feinfühlig und hellhörig genug, um als WesensverwandterHörbigers nicht begriffen zu haben, welch anfänglicheStürme der Entrüstung bei feinen Fachgenossen eine Anerkennung der Welteislehre als Ganzes auslösen mit muß. Um aber nicht unvermittelt der Tür ins Haus zu fallen, um die Eigenrechtfertigung vor diesem Schritt die einauch anfänglich Abtrünnigen sehen zu lassen (?), schickter auf zwei Druckseiten (S. 158, 159s Worte voraus, die ob ihrer überzeugendenTiefe und Ehrlichkeit, ihrem Großmut und ihrer beredten Prophetie mit zu dem Trefflichsten gehören, was je bei einem geschrieben werden solchen Ausblich konnte. Es ist die Rede von jenem unbewußt aufblitzenden Gedanken, der überraschendden geistigen Horizont des Genius erfüllt, der in« lohnender Ursprünglichkeitsich riesenhaft weitet und Einzelbilder zu einem neuen, unerhörten läßt. Schauen zusammenschießen -,,Jn diesem ganz erhabenen Augenblick sieht er eine endlose helle Weite, wo Totes ihm ihm lebendig, Fernes nah und greifbar, nie Verstandenes wird und eine große Geihm vertraut Es kommt die wißheit ihn erfüllt Not des Ausbaues und der verstandesmäßigen Begründung,des Selbstver" nun das Schicksaleines neuen groim Rahmen der ihn ßen Gedankens erfassenden Umwelt rührt, führt er auch jene Möglichkeit vor Augen, die den Genius zu allererst am härtesten trifft. ,,Oder endlich, e r hat et w a s das gebracht, so groß ist oder dem Zeitwissen noch so abdaß es so gut wie keigewandt, bekannt nem der en Wissensoder wird stoffe assimilierbar dann ihn zu beleuchten vermag; wird das ziemlich einstimmige Urteil der maßgebenden Fachwelt erst recht eine Ablehnung se i n.« Doch die einsame Jdee kann die gesuchte Königstochtersein und Ahnen gehabt haben, die im Lichte wohnten. Jm wird Widerstreit darum doch irgendwann und irgendwie ihr kraftvolles Leben sichzeigen. Wie von einem Alpdruck befreit, der das Hemmende dann des Zeitgeistes empfand, ruft Dache« aus: »Hört-Wen Glaschließlich an zialkosmogonie ist eine solche unerhörte Erkenntnis, auf die alles paßt, was die vorigen Worte sagen. Sie hat uns die Sintflut verstehen gelehrt und sieht uralten Berichten über die einströmendenHimmelswasser ähnlich. Sie sei hier als geniale Idee vorgetragen, weil sie eine Lösung für unser eigenes Suchen bedeutet und sich weit erhebt über alles, was vom Naturforscherund neinens "Selbstwiderstreitens,standpunkt aus je über die Sintflut Glaube und Zweifel, Fragen und wisgedacht und geschrieben worden ist.« Gedanke der wird Möchte die Glazialkosmogonie, wie sen zum System mitten im Streit und steht nun des Dacquö meint, auch Mängel aufweisen und Seitensprünge Lebens und der Wissenschaft,behaftet machen, so steht für mit allen Fehlern und Mängeln des ihn doch fest, daß sie »trotzdem als Ganzes, als Idee, grossartig bleibt und Menschenwerkes.«Und wie Dache . — 222 . . Die Ubertiefekung iede geniale Tat erlösend,klärend, befreiend wirkt«. Damit haben wir den Auftakt gekennzeichnet, der den eigentlich sachlichen Erörterungen Dacques zur Welteislehre vorausgeht und den wir manchem Kritiker anempfehlen möchten,der aus kurzsichtiger Voreinwie GEORG WlssENS HlNZPETER Grund l DIE der WeltzeitalterAuf lehre1 ist als sicher vorauszusetzen, daß die menschliche Urerinnerung bis die Anfänge des Mesozoikums, des der Riesen und Drachen, zuZeitalters rückgeht. So unglaublich und phans tastisch das für unsere heutigen Begriffe auch klingen mag, so haben wir doch damit als gegebene Tatsache die zu rechnen. Es bleibt also nur Frage offen, wie war es möglich,daß unsere Ahnen das Großgeschehender über Millionen Natur Jahre hinweg fernsten Geschlechtern mit oft seltener Treue überliefern konnten. Teil Zum gibt die Mythen- und Sagenwelt selbst eine Antwort. Außerdem sei aber noch auf folgendes hinDie Gegenwart hat ein kurgewiesen. zes Gedächtnis, selbst die wichtigsten Ereignisse würden schnell vergessen, wenn sie nicht sogleichschriftlich fixiert der Nachwelt aufbewahrt und damit blieben. Für Tradition-en scheinen wir heute keine Zeit mehr zu haben. Das anders. Wir war früher grundsätzlich an I Siehe Artikel: s.195, 1927. Weltzeitalter in Heft 6, des Urwissens genommenheit mit allenthalben oft recht zweifelhaften Mitteln (letzten Endes doch ganz aussichtslos) uns zu bekämpfensucht. Es wird Aufgabe des nächstenZeitspiegels sein, den hier gegebenen Ausblick ergänzend zu beBin. schließen. üZERUEFERUNG DES Un- noch täglich an unsern alten Sitten und GeVolksmärchen, an bräuchen,die über ungezähslte Geschlechter bis zur Gegenwart lebendig geblieben sind. Ein kurzes Beispiel möge das erläutern. Vor etwa 3—4000 Jahren war bei dem heutigen Seddin im Nordwesten der Mark Brandenburg ein mächtigerHäuptling in einem Hünengrabse beigesetzt worden. Die Stürme mehrerer Välkerwanderungenbraust-en darüber hin; aber der große Tote blieb unvergessen. Und als man kürzlich seine Ruhestätte aufdeckte, da ward es offenbar, daß der alte, oft belächelte »Volks«-Glaube selbst bis in Einzelheiten recht behalten hatte. Und doch, was sind diese Dinge gegen die kosmischen Katastrophen der fernsten Vergangenheitl Hatte schon jener Häuptling über Jahrtausende hinweg der Nachwelt die Kunde von seinem Dasein erhalten, so kann man daran ermessen, wsie ungleich nachhaltiger die gräßlichem allverheerenden Mondniederbrüchesich dem Gehirn unserer Vorfahren einhämmerten,um bis heute nicht verloren zu gehen. Wie sorgfältig, ja wie systematischdie alte erleben es 223 Die Uherliejerung des Urwissens —————- halten wurde. Aus diesemKreise stammt ward, mag aus ein paar uns überferner die Quelle für den heute wieder kommenen sehr aktuell gewordenen Atlantisbericht. Nachricht-enerhellen: Jn daHalten wir uns diese Dinge, von maliger Zeit war es bei den nordischen Stämmen üblich, die Überliefe- den-en nur einige der wichtigsten herwerden der Urzeit mündlich weiter ausgegriffen können, vor rungen zu vererben. Augen, dann mag doch wohl ein Vier,,Sowohl bei den Druiden dauerte als auch bei den Jndern es stehsendafür heraufdämmern,wsie jene der viele Jahre, bei den ersteren bis 20, Urberichte seit letzten Sintflut mit bei den letzteren 9 oder 18 oder auch so selten getreuer Wiedergabe bis auf konnt-en. 36 Jahrez bis die Zöglinge sich die kommen uns Aber die Eiszeitjäger der Dordogne, zahlreichen Lieder fest eingeprägt hatten.« Besonderer Wert wurde die den letzten Kataklysmus schauten, darauf waren schon hoch-entwickelteund kunstgelegt, die vorhanden-en Lieder wartes wäre sinnige Menschen auf verhältnismäßig getreu wiederzugeben. ,,Nie bedeutender der Skalde geduldet worden, daß Kulturstufe. Nicht umsonst auch nur das mindeste hinzudichtete2. nennt daher der Flut-bericht den FlutUnd aus den babylonischsen Texten erhelden »den Weisen«, der die große fahren wir, daß seit der Sintflut das Aufgabe hatt-e, seine untergegangene von Himmel und Erde« Kultur, das Wissen aus dem nieder»Geh-eimwissen nach »heiligem Eidschwur«von Sohn gebrochenenWeltzeitalter in ein neues auf Sohn, und zwar nur auf körper- h-inü-berzuretten. Hausers Untersuchunim südlichenFrankreich lich tadellose Kinder weitervererbt worgen haben den ist. Nun heißt im Babylonischen dort unzweifelhaft Stätten aufgedeckt, die seinem bestimmten Kult gewidmet Geheimwissen piriätus, und wir werden nicht fehlgehen, wenn dies wir waren. Es liegt also kein Grund vor, die Annahme zu bezweifeln, daß schon Wort in dem heutigen Ausdruck Priester wiedsererkennen. Priester und Wis- am Ausgang der Tertiärzeit eine Art ser des Geheimnisses bzw. des gött- Priesterschaft existierte, die jedenfalls lichen Geheimnisses ist also ursprüng- schon in ähnlicherWeise aus der langen lich dasselbe. Aus den ägyptischenPrieTertiärzeit ihr-e ÜberlieferungenbesteklchUIeU(—— saß und pflegte, wie später ihre quarMose! —) ist es ja betären Nachfolger. Die prachtvolle Magkannt, mit welchem Eifer das alte dalenienkultur Wissen gepflegt, aber auch vor dem setzt auch eine Sprache die es wohl gestattet haben voraus, profanen Blick ängstlich»geheim«gewird, das damalige Wissen bereits in 2 Herkunst und Geschichtedes Zschaetzsch, Form von Liedern f-estzulegen.Außerarischen Stammes-; Ader-Verlag, Uikolass dem gibt es aus dieser Zeit eigenartige see bei Berlin 1920. S. 70. Schnitzereien und Zeichen, die man als Jeremias, Handbuch der altorienstaliAnfänge der Schrift angesprochen hat. schen Geisteskultur, Hinrichs, Leipzig 1913, Inwieweit S. 11. das zutrifft, steht noch daKunde in Sang und Sag-e gepflegt . s 224 . . Uber die Entstehung hin. Wohl aber dürft-en dem Eiszeitmenschen als Vorstufe der Schrift Symbole bekannt gewesen sein, die sein Gedächtnis trefflich unt-erstützten,ein Vorgang, wie er noch heute bei den Primitiven wiederkehrt. Und wenn man kürzlich im Hava Supai Canyon in der Nähe des Colorado im dortigen Rotsandstein Felsenzeichnungen gesunden hat, die der Sekundärzeit angehören, und die wahrscheinlich die Riesenfaurier damaliger Zeit darstellen, dann ist es nicht ungereimt, bereits schon diesem Wesen, dessen Hand jenes Bild auf die Stseinwand projizierte, nicht nur eine gewisse Denk- und Urteilsfähigkeit z.uzutrauen, sondern ihm auch die urtiimlichsten Formen der Sprache und damit die Anfänge menschlicher Urüberlieferung zuzubilligen. Wahrscheinlich ist dieser Fund erst der Beginn ein-er Reihe weiterer wichtiger Entdeckung-en aus dem Erdmittelalter. Konnten unsere Ahnen jene zwar kosmischstellurischenGewalten nur in Ferne eines Gleichnisssesschauen, so schufen sie aber dafür eine so ge- der HANNS BITUMENI HSRHGER i ijnktk Gleich dem Steinkohlenproblem hat auch das Problem der Bituminaeine vornehmlich En t st e h u n g zunächst und dann aber geologisch-dynamische eine chemisch-physikalische Seite; noch I Bitumen (lat.) ist die Bezeichnung für bestimmte in der Erde vorkommende brennProdukte, hauptsächlichKohlenwasserstofse von z. T. teerartigem Geruch, wie Esrdöl, Erdwachs, Erdgas usw. bare der Bitumen festigte Tradition, die bis heute ihre Kraft bewahrt hat. Demgegenüberverlor die moderne Zeit nicht nur jeden inneren Zusammenhang mit dem antiken Weltbild, sondern war auch weit davon entfernt, das Wesen der Ding-e aus der Sprach-e des Altertums herauszulesen. Erst der Welteislehre war es vorbehalten, die Brücke zu schlagen, das mythologische Bewußtsein erneut zu wecken und Allegorie und wissenschaftlich-esErkennen zu einem Gesamtbild des Weltgeschehens zu vereinig-en. Trotz der bahnbrechenden Arbeiten Hör-bigersist noch unendlich viel nachzuholen; denn bis jetzt kennen wir den in sein-en Hauptzügen. Mythos nur Aber erst wenn wir imstande sein werden, die meisten seiner Symbol-e und deuten und die uralten Allegorien zu Welt Schriften aus alter und neuer sicher zu lesen, erst dann werden wir uns unterfangen können, in Wahrheit eine Weltgeschichte der Menschheit zu schreiben. DIE ENTSTEHIJNG DER doch ist gerade diese letztere im vorliegenden Falle noch viel wichtiger und im chemischenLaboratorium auch schon viel eingehender bearbeitet worden, als dies mangels einer zwanglos mitdenkbaren Kosmo-Geogonie auch in Dingen der Steinkohlenforschungbisher geschehen hätte können. Zwei weltbekannte Forscher Mitteleuropas waren es denn auch, ein Erdälgeologe und ein 225 Uber- -Erdälchemiker2,denen die — 2 H. Höfe-t: »Das Erdäl und seine Verwandten«. (l-1888, llx1906, lllx1912.) E. Engler: »Die neueren Ansichten über Entstehung des Erdöls« und »Die Bildung der Hauptbestandteile des Erdäls«. die Aus: »Petroleum«.(1907.) C.Engler und H.Höfer: »Das Erdöl, seine physik, Chemie, Geologie, Technotogie und Fünf Bände (1909). Wirtschaftsbetrieb.« H. Höser: »Die Geologie, Gewinnung und Transport des Erdöls.« Band ll von: »Das Erdöl usw.« (1909.) 226 des- Entstehung außer mehreren kleineren Arbeiten ein fünfbändiüber den Gegenges Monumentalwerk stand verdanken ; ihnen wollen wir auch vorzugsweise hier soweit folgen, als wir für die geogonische Seite des Problems nicht auch einige grundlegende glazialkosmogonische Verbesserungen in Vorschlag zu bringen haben. Können wir als UichtsBerufschemikerhinsichtlichder physikalischen Seite dieses hohen Problems Prof. Englers Laboratoriumsresultate auch nur dankbarst als etwas unabänderlichGegebenes aufgreifen, so glauben wir dennoch Professor Höfer in geologischer Hinsicht um so mehr willkommene Ergänzungen bieten zu dürfen, als er in seiner Vorrede zum .ll. Band die Meinung ausspricht, daß die »spezielleGeologie des Erdöls« trotz der »jahrelangmühsam aufgewendeten Arbeit nicht ganz befriedigen dürfte«. Hinsichtlichder letztengeologisch-dynamischenUrsachen der Bitumenentstehung glauben Höfer und Engler in altherkömmlicherWeise mit der LaplaceLyellschen also katastrophenlosen Erdkärperfortentwicklung ihr volles Auslangen finden zu können. Wir müssen dagegen mit Nachdruck betonen: wir Bitume—- keine Ohne Kataklysmus restlose Lösung des Bitumenprob l emsl Und natürlich abermals: O hn e und kein Eiszeit Kataklysmus und ohne diese beiden umgekehrt Unzertrennlichen und ohne einander weder BituUnmöglichen überhaupt men, noch Steinkohle, noch Steinsalz, noch Gips, noch Kalkstein, noch Sandstein, noch irgendwelche neptunische Schichtbildung überhaupt. Höfer und Engler wollen aber ganz im LyellPotoniöschen Sinne aus dem heute beobachtbaren geologischenund biologischen Kleingeschehenheraus auch ein wie das karpathische, Erdölvorkommen," kaukasische, transkaspische, pennsylvas nische usw. erklärenl Wir dagegen wollen die in der Vorzeit über die Erde die Erdgeschichtsepochen begegangenen, stimmenden Mondauflösungskatastræ phen auch aus den Erdgas- und Erdölfundstättenheraus zu erweisen suchen. Die großen Verdienste Potonicssz um die Phytopaläontologie sind es eigentlich, die ihm auf dem Gebiete der Mineralkohlen- und Bäumen-Urmatedie allerdings nur rialien zaghafte Gefolgschaftsleistung Englers und Höfers eingebracht haben. Auf Seite 82 seines Steinkohlen- und Petroleumbuches sagt Potoniä: »Zur Beschaffung des notwendigen Urmaterials (zur Bitumenbildung) glaubt man aber noch vielfach einer Katastrophentheoriezu bedürfen, nach der, durch besondere Umstände veran— Potoniä: »Die Entstehung der Steinkohle und der Kaustobiolithe überhaupt (wie des Torfs, der Braunkohle, des Petroleums usw.« (1910.) s Uber- die Entstehung laßt, Massengräber von Tieren entstanden sein sollen, als Urmaterialien der Petrolea. Berteles z. B. (1892) einen um nur anzuführen meint, möglich: 1. beim Petroleum sei nur Vorhandensein größerer Massen von Meerestieren, insbesondere von Mollusken; 2. bei einem Festland mit steilen Uferrändern, von demperiodisch bei stärkeren Niederschlägenmit reißender Gewalt große Schlammassen ins Meer geworfen werden konnten, wodurch die Lebenswelt begraben wurde.« Hier sehen wir also Berteles verlangen, was wir bataklysmatisch spielend leicht bieten! Potoniå lächelt noch überlegenüber die bescheideneForDenn derung Berteles. Potoniå braucht nur ausgetrocknete Pfützen, SeeTeiche und langsam verlandete gründe mit ihrem planktonhaltigen um zu den vermeintlichen »Faulschlamm«, der Petrolea zu gelangen. Urmaterialien GePrinzipiell ist aber Berteles’ fühl in zweifacher Hinsicht richtig: Er verlangt zunächstgrößere Massen von lebend begrabenen Meerestieren und wünschtderen gewaltsam plötzliche, periodische Einbettung vermutlich bis zu einem Grade, daß eine Verwesung nicht mehr gut Platz greifen kann. Seine Detailerfüllungdieser beiden Bedingungen, speziell der zweiten, erscheint uns aber gänzlichunzureichend, ja unmöglich in der Grundidee geradezu dilettantisch unbeholfen. Auf diese Weise lassen sich höchstenszerstreute, ortsfeste Organismen und See(Seeanemonen, Korallen, pflanzen Schwämme, Muscheln, Algen, Tange usw.) fäulnissichereinbetten, aber auch —« —- — des- Bitumen nicht ein einziges behendes, frisches Fischlein oder gar die gewünschtengrößeren Massen von Meerestieren; noch weniger aber läßt sich solcherart (ohne Eiszeit) eine ausgedehnte periodische Schichtenbildung bewerbstelligem Um beispielsweise dem Olvorkommen Babus gerecht zu werden, muß die Sache in viel größerem Maßstabe, in viel rationellerer Weise, gleichsam massenwerden, etwa fabriksmäßig betrieben wir der ganzen indem Groß- und Kleinbewohnerschaft (Sauriern, Walen, Fischen, Würmern, Medusen, Tintenfischen und sonstigen Mollusken, potenzierte Billionen von Planktonorgain nismen usw.) den Aufenthalt einem ganzen Weltmeer ver- leiden, sie in eine große Bucht mit sacbartigen Hinterbuchten locken, um sie schließlichauch von da noch im Wege sanft zunehmender Meeresoszillationen allmählichin die verschiedenenvereisten Festlandbecken zu drängen, zu werfen, im zu schöpfen,wo sie dann entweder alltäglich erstarrenden Ebbeschlamme der einzelnen Tageslieferungen kohlenflötzartig aufeinandergefrieren oder in solchenTageslieferungsvereinigungen in gleichzeitig den großen Massen schmerzlosen Erfrierungstod erleiden Revound vom nachkommend nächst-en lutionsflutberg mit einer kompletten Schichtformation und später noch mit deren mehreren belastet und komprimiert werden mögen, um gleichzeitig die hieraus resultierende Druckwärme zur Destillation unter hohem Druck auszunützen, wie dies eben Engler im Laboratorium experimentell bereits erforscht hat. 227 Uber- Wenn die und len und durch Beunruhigung eine Zeitlang UnSchlammschwängerung bewohnbar machen. Noch bevor dieser die Zustand eintritt, sieht sich behendere Meeresfauna von den Planktonorganismen und Ouallen bis zu den Robben, Walen und Haien des atlantischenBeckens nach Osten gedrängt. Die Mehrzahl der letzteren wird teils das sibirische Eismeer erreichen, soweit es nicht entwässsertund ganz vereist sein sollte, teils um Afrika herum den Weg ins südindische Becken finden, soweit es nicht in den über beide Pole um die Erde gelegten Revolutions-E b b e gürtel einbezogen erscheint. Ein Teil der flüchtigen Meeresfauna möge die Ostsee und den anschließenden Bottniichen und FinnischenMeeresbusen als Refugium wählen, falls es zur kritischen Zeit dort überhauptWasser gibt. Der größteTeil der so reich gegliederten Meeresbewohnerschaft wird sichaber in dem Trichter der Gibraltarstraßeverfangen und so in die Falle des Mittelmeerbeckens ge- 228 der Entstehung beispielsweise das karErdölvorkommen im pathisch-kaukasische Lichte seines solchen kataklysmatischen Riesenfischzugesins Auge fassen, so ergibt sich für die verschiedenen tertiären Flutbergvorschliche sofort das Mittelmeerbecken mit der schöntrichterförmigen Straße von Gibraltar als bestgeeignete Einfangsbucht. Der Vorgang ließe sich etwa folgendermaßenausmalen: Jn den Zeit-en der vorschleichen den Flutberge möge gelegentlich der Zenitflutberg das atlantische und der Nadirflutberg das westpazifische Weltmeerbecken durch seine Breitenoszillationen vom Grunde aus aufwühwir Bäumen es sich noch länger-e Zeit unter stagnierenden, mäßigen Meeresoszillationen trügerisch ruhiger leben läßt, als im Atlantik, direkt unterm oszillierend heranschleichenden Zenitflutberg. Damit ist aber das Schicksal dieser Faunascharen schon größtenteils besiegelt, und ein Entkommen wohl nur mehr einem geringen Prozentsatz mögder oszillierende Zenitflutlich, wenn berg endlich im schleichenden Tempo den afrikanischsen Kontinentsockel besteigt und seine täglichen Breitenflut- raten, wo wellen über das Mittelmeerbecken und die pyrenäischen,apenninischen und alpinen Gebirgswällehinweg nach Nordins vereiste Gelände wirft. Ein europa Teil der abgesperrten Mittelmeer-Überbevölkerung wird schon bei dieser Gelegenheit in die nordeuropäischen OszillationssEbbegebieteund deren Mulden geschwemmt und zur Frosteinbettung gebracht. Der größte Teil wird aber so lange nach Osten ausweichen und sich im Adriatischen, Ägäischenund Schwarzen Meere zusammendrängen, als es überhaupt geht. Schließlich werden aber auch diese letzten Refugien von den heftigeren ,,Tethys«-Oszillationen ergriffen und aus ihnen täglich ganze Flottsenladungen der in die nordöstlichdaMeeresfauna von liegenden vereistenFestlandsbuchten geschwemmt,geworfen, geschöpftund in frosterstarrender Weisefäulnissichereingebettet. Dort, wo die Tageslieferungen täglich ganz nieder gefrieren, erfolgt die Einbettung im Schichtenwechsel; wo aber in tieferen Becken immer noch ein Teil der Füllung unter Salzausscheidung Über die Entstehung der Bitumen buchflüssig bleibt, entstehen schließlich stäblicheMassengräber im Wege der teilweise auch hier anwendbaren Horizontab sortierung. Es ist das ,,GroßeSterben«, das schonmanchem bedächtigen Paläontologen noch rätselhafter erschienen ist, als die Lebensentwicklungselbst.Der oszilliees rend näherrückende, kulminierende und abschleichendeZenitflutbergbautdannden gut belastsenden Grabhügel darüber, manchmal mit Kohle-nfläzen, meist aber auch ohne solche, und es kommt und bloß in geograrüokschleichensden phischer Breitenrichtung heftig oszillierenden Flutberge auf der Nordhemisphäre am ersten Blick als bestgeeignetse Einfangsbucht größten Stils sich aufdrängt, das ist wohl der heutige mit den HalbGolf von Mexiko, als und Florida inseln yukatan Fangwehren und dem vorgelagerten Kuba als Rückwehre Wenngleich in bataklysmatischer Zeit gelegentlicheines dortigen Flutbergdurchschlicheszufolge des täglichen Hebens und Senkens dann nur und Tondes zu einem Sandder heutige Verlauf der als Grabhügel, Meeresniveaus sandstein-Schichtkompl-ex eventuell auch mit Salzfläzen, Anhys Uferlinien nicht in Betracht kommt, drid- und Gipsbänken untermischt, wie so bleibt doch die Tatsache eines riesigen Einsangbecbens bestehen, aus welspäter noch verständlichergemacht werden soll. chem heraus nicht nur die rückschleis Wenn wir seine Karte der »alten chenden, sondern auch die pseudostationären Welt« zur Hand nehmen, so sehen wir, Flutberge die ganze Mississippidaß die heutigen europäischen,beson- niederung weit nach Norden und auch ders aber die barpathischen und kaunach Osten und Westen hin mit Glutmaterialien kasischskaspischenErdöllager samt den beschichten müssen. Als Erdpech-, Erdwachs- und Asphaltlagern zweitbeste Einfangsbucht Uordamerikas, aber nur für vorschleichendeund schrei(auch dem des Toten Meeres) sich geographisch ganz befriedigend dem geschil- tende bis eilende Flutberge in Betracht derten kommend, drängt sich uns der Golf Vorgange eines solchen botaEs würde auf. klysmatischen Riesenfischzuges einglie- von Kalifornien dern natürlich zu weit führen, wollten wir lassen, bei welchem das Mitteldie ganze Erdbarte meerbecken als Einfangsbucht dient. Jm nach günstigenEinBitumenurmaterialien rückeines nachstationären Falle fangsbuchten für absuchen. Der Hauptsache nach genügt Flutberges wird wieder das schleichenden es wohl zu sehen, daß sich von Arabische Meer mit dem Roten Meere und Persischen Golf als Hinterbuchten den vier augenfälligstenEinfangstcheine ausgiebige Einfangsgelegenheit ten (Mittelmeer, Arabisches Meer, Mexikogolf und Kaliforniengolf) auch die bieten, von welcher wir auch den altund Glvier bekannten ergiebigsten Glfelder und reichften Asphaltreichtum Asphaltlager der Erde ganz ungezwunMesopotamiens herleiten, einen Teil der Beut-e aber auch an das kaukasisch- gen herleiten lassen, wie wir gleich zeigen wollen. baspische Gllager abgeben könnten. Was aber für die (von Ost nach West) Für unser Problem kommen vor— 229 Uber die der Entstehung Bitumen —- stationärnahen Zeiten des Kataklysmus in Betracht, die ja auch immerhin so manches Jahrzehntausend umfassen mögen. Nur vollkommen isoliert ausgebildete schleichende Flutberge vermögen ihre Flutwellen jahrelang, ja Jahrzehnte und Jahrhunderte lang (je nach zeitlicher Uähe zum stationären Stadium) täglich beispielsweise aus dem östlichen über ganz Osteuropa Mittelmeere oder aus dem Arabischen Meere über Arabien, Persien, Turkestan, Afghanioder aus dem Mexikogolf stan usw. weit und breit über die ganze Missisippiniederung hinaus, aus dem Golf von Kalifornien bis in die Rocky Mountains, oder aus dem Bengalischen Meerbusen selbst über den Himalaja hinweg in dieser zu werfen. Und auch nur manches Jahrzehntausend umfassenden des KataKulminationszeit kulminiert klysmus auch die ihm vergeschwisterteEiszeit, um in den tägdie lichen Oszillationsebberückständen Meeresfaunamassen fäulnissichereingefroren und eingebettet wissen zu dürfen. Hieraus geht auch hervor, daß in den Tropen gelegene Buchten sich nicht besonders für Bitumenzweckdienliche Meeresfaunaeinbettungeneignen, anders wir müßten beispielsweise im Hinterlande des Golfes von Guinea viel ausgiebigere Olfelder finden, als dies bisher tatsächlichzutrifft. Bäumen-zweckdienliche Einfangsbuchten müssen also vor allem eine gewisse höhere geohaben. Aber auch graphische Breite die in zu hohen d: Breiten liegenden Buchten eignen sichauch dann nicht zum zweckdienlichenEinfang, wenn sie ihre nehmlich nur die — — 230 den (geographischen) Weltmeermündung Breitenoszillationsfluten der stationären, sowie rück- und vorschleichenden oder den (geographischen)Längsrevolutionsfluten der rück- und vorschreitenden Flutberge auch noch so schön trichterförmig -entgegenhalten, weil sie im ersteren Falle von den Breitenoszil—- und im lationswellen nicht mehr zweiten Falle von den Revolutionleniemals len überhaupt wirksam erreicht werden können. Denn es bildet ja eine prinzipielle Kennzeichnung aller kataklysmatischen Stadien, daß in. ihnen die höchsten Breiten mehr und mehr entwässert werden, um die Trodas »Große Wasser« der pen unter —- Jnkaväter unter das und Eis die des mittleren Breiten »Großen Winters« bringen. So wäre z. B. der Ohotskische Meerbusen eine günstige Einfangsbucht für (von Ost nach West) er rückschleichendeFlutberge, wenn etwa um 20 Breitengrade südlicher läge. Abgesehen von einem Pechseeund spärlichen Erdölfunden auf Sachalin nördlichen Hinscheinen im weiteren terlande dieses Meerbusens bisher noch keine auffälligen Erdölspuren gefunden worden zu sein. Dagegen dürfte die für (von West nach Ost) vorschleichende und schreitende Flutberge günstig liegende Alaskabucht trotz ihrer hohen geographischen Breite dadurch einigen Einfang ermöglichthaben, daß die kanadischen Küstengebirgeeine Art von hinauflenkendem Wehrsporn dieser Bucht abgeben; denn aus Alaska (speziell Cook inlet) werden Ölfunde gemeldet. Ihrer geographischen Breitenlage nach müßtenim Norden und Nordzu Uber- ckie Entstehung westen des Gelben Meeres und des Golfes von Tonking eigentlich mehr Gle zu finden sein als hierüber bisher verlautet. Doch sind alle diese Buchten auch viel zu klein, um in den Glfunden Ostbesonders angeasiens und Alaskas deutet zu erscheinen. Auch ist deren Form und Hauptrichtung dem sicheren in dem Maße günstig, Einfange nicht wie wir dies beim Arabischen Meer, Mittelmeer, Golf von Mexiko und zum Teil auch im Kalifornischen Golf so zweckdienlich verwirklicht sehen. Denn eine zweckmäßige Einfangsbucht soll sichnicht so sehr den Breitenoszillations wellen der Flutberge entgegen öffnen, als vielmehr der geographischen Längsbewegung der oszillierend heranschleichenden oder auch schreitendenund eilenden Flutberge. Und das trifft eben im Meer und im Golf Arabischen von Mexiko für die vorstationären, also (von Ost nach West) rückschleis chenden Flutberge vortrefflich zu. Ganz im ausgezeichnet stimmt dies aber Mittelmeer für die nachstationären, also (von West nach Ost) vordaschleichendenFlutberge. Es stimmt her auch vollkommen, daß sich die ergiebigsten Glfelder Europas nördlich vom äußerst östlichen Ende des Mitund deren telmeerbeckens Hinterbuchten vorfinden. Und hinsichtlich dieser Bedingung bilden die auf rückschleichendeFlutberge zugerichtetenbeiden anderen hauptsächlichsten Einfangsbuchten auch ganz richtig zutreffende Spiegelbilder des Mittelmeer-leorkommens:Die ergiebigsten Olfelder finden sich nördlich vom westlichstenEnde des Arabischen und des Golfes von Meeres Mexiko. der Bitt-man (Uäher kann auf die geographischeund speziell geologische Seite des Themas Vorhier nicht eingegangen werden. liegende Arbeit ist im wesentlichen ein knapper Auszug aus einem Separatabdruck der »Gsterreichischen Flug-Zeitschrift«IHeft 19 und 20 vom Oktober ein-1915]. Dort hat sich Hörbiger mit der gehender hier behandelten Materie befaßt. Schriftleitung.) Wir wenden uns nunmehr der mehr physikalisch-chemischenund allgemeingeologischenSeite unseres bitumengenek tischen Problems zu. Gegenüber den Potoniöschen Faulschlammhypothesen stellt-en wir schon 1910 die folgenden acht Thesen auf, an denen wir auch heute nicht viel zu modifizieren haben1. Große Mengen von organogenen Fettstoffen müssen durch einen natürlichenVorgang, eventuell in einem Becken, lokal aufgehäuft werden, wobei es nichts verschlägt,wenn diese Anhäufung in Schichtenform erfolgt, ähnlich den Kohlenflözen. 2. Bis zur endgültigen Einbettung müssen diese Urstoffe vor Verwesung, Fäulnis und Zersetzung an der Luft bleiben, am besten also wohl bewahrt durch Frosterstarrung jeder einzelnen Schicht. Z. Die Einbettung muß hermetisch sein, um auch weiterhin einen dauernden Verwesungsschutzzu bilden, am besten wohl wieder durch Frosterstardes ganzen rung Schichtkomplexes. 4. Dieser von Fettstoff schwangen wird unter hohen Druik Schichtkomplex a. u. um auch eine zu bringen sein, Erhöhung des Siedepunktes der flüch- 231 im Kataklysmen Teile zu einem - DR. FRlTZ PILASCHE l Erdaltertum —- erzielen, wie etwa in geschlossenenKocher. 5. Mit zunehmendem Druck ist für eine entsprechend hohe Temperatur zu sorgen, um die Fettstoffe einer unterziehen Hochdruckdestillation zu können; am einfachsten benützenwir die sich von selbst ergebende Belastungs Kompressionswärme nebst der inneren Erdwärme. 6. Die unmittelbare Umhüllung des Rohproduktes muß nach Auftauung des Schichtgemengesdennoch soweit porös den sein, daß sie Destillationsprodukten das Entweichen in das Uebengestein gestatten. 7. Jn diesem Nebengestein ist für die und entsprechende KondensationsAnsammlungsgelegenheit zu sorgen, etwa durch die erhöhte Porösität, durch tigen grobes Korn oder durch Klüfte von durchwegs niedriger Temperatur. 8. Nach oben sind diese Gldurchtränkungsschichtendurch undurchlässige und gut belastet-e Tonschichtsenherum die Destillametisch abzuschließen, tionskondensate für beliebig lange Zeiten zu konserviersen und die sich entwickelnden Gase am Entweichen nach oben zu hindern. Wir glauben, daß diese acht Grundbedingungen den von Engler im Laboratorium künstlichnachgeahmten, in der Erde hintereinander zu schaltenden chemischenÜbergangsprozessen besser entsprechen, als was Potoniä hiefür in geologischerHinsicht geboten hat und von Engler auch vorübergehend als geologischeGrundlage angenommen wurde. (Schlußfolgt.) KATAKLYSMEN IM ERDALTERI TUM Wesen eines Solarklimas, das für unsere Erde unumstößlichfeststeht, verlangt die Existenz von Klimagürteln, wie wir sie gegenwärtig kennen. Die fossilen Floren und Faunen des Paläozoikums würden uns lehren, daß in der damaligen Zeit das Klima viel ausgeglichener war. Weite Flächen der Erdoberflächewürden, trotz der Kugelgestalt und der Erdachsenneigung, von gleichmäßigemKlima beherrscht worden sein. Die Zeugenschaftder Fossilien aus der Polarregion scheint auf geringfügige, ja unmerkliche Unterschiede zwischen Winter- und Sommerkälte hinzuweisen. Klimagürtel,wie sie die Gegenwart kennt, lassen sich in Das 232 keine Abschnitte der Erdgeschichte, beund sonders nicht in das Erdaltertum das Mittelalter derselben, übertragen. Es ist deshalb sehr naheliegend, aus diesen und vielen anderen Tatsachen den Schluß abzuleiten, daß sich die Gegenwartsverhältnissenicht in das Spiegelbild der Vergangenheit übertragen lassen. Es ist vollkommen irrig, die Kenntnis der klimatischen Zustände von wie dies besonders der heute tut auf Meteorologe B. Eckart die Vergangenheit in aktualistischem — —- Sinne zu Damals übertragen. noch viel auf weniger Wasser vorhanden als in der Gegenwart, denn erst in den folgenden war der Erde Katalrlzysmen im geologischen Epochen bis zum Karbon nahm die Quantität der Ozeane zu. Woher dieses Wasser gekommen sein ein mag, ist für den Geologen Rätsel. Man leitet es zwar aus dem oder aus der Atmosphäreab, Erdinnern ohne sich damit aber befreunden zu können, denn sowohl gegen erstere als auch gegen letztere Annahme sprechen Bei einiger ganz gewichtige Bedenken. Überlegung muß man die Ansicht, daß die Gewässer der Ozeane aus dem Erdinnern stammen, fallen lassen. Der Wasserhaushalt des Erdkörpers im Abkühlungsstadiumkann infolge der chemischen Bindungen bei der Gesteinsbildung immer nur Wasser verbrauchen und nur in den seltensten Fällen (Vulkanexhalationen) Wasser abgeben. Mit der Abkühlung der Erde müßte das einstige Wasserquantum schon längst nicht neues verschwunden sein, wenn Wasser aus der Atmosphäre zuströmen würde. Die Wassermengen der Ozeane können niemals durch Kondensationen der Atmosphäre hervorgegangen aus sein, wie schon die einfachsten physikalischen Erwägungen zeigen. Das Wasser entstammt eben nicht der Erde, sondern ist aus dem Kosmos zu uns gelangt. Das plötzlicheAuftreten von größeren Wassermengen, das mit der Silurperiode beginnt und im Karbon bein auffällig sonders Erscheinung tritt, kann nicht durch Abkühlungder Atmosphäre innerhalb der in Betracht geZeitspanne gedeutet werden. zogenen Dazu fehlt eben jenes nicht nachweisbare Temperaturgefälle, da offenkundig zwischenAlgonkiumDer Schlüssel 111, -, Ekdaltertum eher eine Erwärmung als eine Abkühlung der Atmosphäre zu beobachten ist. So gibt uns auch der Wasservorrat der Erde eine Handhabe, um uns zu zeigen, daß wir eines kosmischen Wasserzuflusses können und so werden nicht entraten wir auf die außerirdischeWasser- oder Eisbeschickung hingeführt. Das verhältnismäßigauffallend rasche Erscheinen der Ozeane auf Erden, welche sich nach Vollendung einer Ruheperiode der Erdgeschichte einstellt, sagt uns, daß ein vereister Erdentrabant zur Auflösung kam, und mit seinem Eismantel unsere Ozeane gespeist hat. Aus der der Organismen glaubt Beschaffenheit man schließenzu können, daß in der kambrischen Erdperiode noch kaum die Meer Hälfte der Erdoberfläche vom bedeckt war. Deshalb muß es aufwie fallen, daß man zur Karbonzeit Karbon — z. B. von L. Kann und anderen be- der Erde ein vollstänhauptet wird Gepräge zugesteht. Ja dig marines man ging sogar so weit, jedes feste Land zu leugnen. Man mußte also die Karbonflora als eine frei auf dem Meere schwimmende Pflanzengenossenschaft ansehen. Wenn auch derartige extreme Anschauungen nicht richtig sind, so ist es trotzdem verwunderlich, woher die gewaltigen Wassermassen kamen. Auch hier steht der aktualistisch eingestellte Geologe vor einem krassen Widerspruch, denn ohne Katastrophen haben sich die Niederungen der Erde nicht plötzlichmit Unmassen von Wasser erfüllt. Das Verhältnis von Wasser zu Land ergibt —- einen Hauptfaktor des jeweiligen Kli- m) 233 im Katalklzysmen Deshalb müssen wir mas. des Klima als Kambriums auch ein terrestrisches bezeichnen. Nach den das mehr uns überkommenen Überlieferungen aus den Pflanzenfunden wird der Anschein Gebiete erweckt, daß über weite der und Erde sehr gleichmäßiges herrschte. Klima mildes hat Diese Erkenntnis Verbreitung weltweiten bildenden Korallen man der ableiten aus der Kolonien wollen, die und in der selbst in Sibirien, Australien Antarktis vorgefunden wurden. Mit diesen Funden stehen nun die sonstigen Beobachtungen in argem Widerspruch. Auf der einen Seite wärmebildende Ko- und zur fast gleichen Zeit an Eiswirkungen von ähnlichem Ort großartigem Charakter. Von den zahlreichen Eiswirkungen wollen wir nur rallen -—— der GletscherwirkungenPennsylvaniens, jener des Varanger Fjords, der Hyolithe Lapplands, Schottlands und Nordamerikas Erwähnung tun. Aus diesen Funden, zu welchen sich noch Moränen in China Und Australien gesellen, erzu deutlich, daß mit sehen wir nur dem Kambrium über die Erde eine Eis- zeit hereingebrochen war. Auch hier täuschen uns die Fossilfunde, so insbesonders die Korallen, lassen uns glauben, daß die Erde einem gleichmäßig von Klima warmen beherrscht war, während in Wirklichzur Eiszeit, gewaltige Eisdecken gerade dort lagerten, wo der Geologe heute Korallenriffe konstruieren will. Mit der kambrischen Formation hat sich der Erde neuerdings ein schon stark ungegliedert. Seine vereister Trabant und keit, ebenso wie 234 Erdaltertum gewaltigen Wirkungen haben eine Eiszeit ausgelöst und Gebirgsbau undSchichtenbildungenaller Art geschaffen. Mächtige, bis kilometerstarke Sedimente in Form von Sandsteinen, Konglomeraten, Schiefern usw. sind zur Ablagerung gekommen. Die großeZeitspanne, welche zwischen und Silur Kambrium klafft, bringt abermals eine Lebensentfaltung mit Die silurischen Schichten zeigen schon eine bedeutend gegliederte reiche Fauna und auch die Gesteine weisen reiche Faziesserien auf. Auch die Floren treten schon häufiger auf. So kennt man verschiedenekräutartige Gewächse,die besonders im Devon schon verbreitet sind und Vorstufen zu den später bedeutungsvollen Landformen aufweisen. Die Schichten des Silur und des diesem folgenden Devon und stratizeigen in paläontologischer graphischer Beziehung sehr große Ahnlichkeit und wurden daher häufig ver-wechselt. An den meisten Beobachtungsorten ist der Übergang vom Silur zum Devon ein allmählicher und die Abder Formationen eine willgrenzung kürliche und individuell. Wählen wir als Beispiel die silurischen Ablagerungen Frankreichs, so fällt auf, daß die Schichtenfolge eine weitgehende Übereinstimmung mit den englischen silurischen Ablagerungenbesitztund ohne Lückeoder jede Unterbrechung Silur zum Devon in einer Reihe vom von marinen Ablagerungen hinüberführt. AhnlicheBeobachtungen werden auch anderwärts,so in Böhmen, England und Amerika gemacht. Hier klafft keine auffallende Lücke, weder in stro- sich. uns Kataklysmen im Erdaltertum Für den tigraphischer, noch in paläontologischer lendem Widerspruch steht. Kenner der Welteislehre sind diese rätBeziehung. Dem welteiskundigen Leser wird selhaften eiszeitlichen und tropischen klar, daß beide Formationen einer einKlimazeugen nichts Auffälliges, denn er erkennt zigen Ursache ihre Entstehung verdansofort die Wirkungsweise der Hubkräfte des Silurmondes, die ken, daß also nur eine Mondangliededie und rung Schichtenbildung Krusten- Veranlassung zur Entstehung jener Eisbewegung der Erdrinde veranlaßt hat. zeit gegeben haben und er erkennt in Vor dem Silur den im hohen Norden und nach dem Devon gefundenen trosind Lücken und zeigen uns Zeitlücken pischen Fossilien keine autochthonen Gebilde, sondern weiß, daß diese durch zwischen Katastrophen an, in deren Verdie Fluten desselben Mondes während lauf eine immer weiter steigende Entwicklung von Flora und Fauna sich den Sedimentierungsperioden über den wurvollzog. Betrachten wir das schein- größten Teil der Erde verbreitet den. Er erkennt, daß sie fälschlichals in bare silurische Klima, wie es uns den Zeugen der paläontologischen ÜberZeugen einer nicht vorhandenen gleichZeit, ein trügerisches lieferungen entgegentritt, so müßte die mäßig warmen Erde auch in dieser Zeit von einer paKlimabild der damaligen Periode vorradiesischen Gleichmäßigkeitbeherrscht getäuschthaben. Was den paläontologischen worden sein, die von den Polen bis zum Charakter Gleicher in auffallendster Gleichartig- des Silurs und des Devon anlangt, so Verkeit ging. Aus der weltweiten besteht zwischen diesen beiden Formobreitung der Trilobiten, der Brachio- tionen, entsprechend ihrer gleichen Entpoden und nicht zuletzt aus dem Vorstehungsursache, auch eine sehr große handensein von wärmeliebenden Riss- Verwandtschaft, die so auffallend ist, bis in den höchstenNorden korallen daß man z. B. die obersilurischen Gotländer Kalke und die mitteldevonischen (weit über den Polarkreis hinaus) Kalksteine der Eifel lange Zeit für schlossen zahlreiche Forscher, daß wegleichaltrig hielt. Sonst zu beobachtende sentlich andere klimatische VorausUnterschiede, etwa das Vorherrschen setzungen wie in der Gegenwart geherrscht haben müssen. Dieser Ansicht von Fischen, sind lediglich eine Folge stehen Eiszeitspuren, welche gleichfalls der Aussortierung gelegentlich der Sein der Nähe des Polarkreises beobachdimentierung. Bei ihr mußten flüchtige tet wurden, diametral entgegen. Mäch- Tiere, wie eben Fische, viel später zur Einbettung kommen als schwer bewegtige Lagen von Blocklehm, wie geliche, die dem Kampf gegen die Wirschliffene und gekritzte Geschiebe von Quarzit, Tillite und andere eiszeitliche kungen der Katastrophenzeit weit weDie silurischBegleiterscheinungenweisen auf große niger gewachsen waren. Eisdecken, Gletscher und Gletscherarbeit devonische Katastrophenzeit zeigt sich hin, die mit dem scheinbar beobachteten, nicht allein durch die mächtigenSchichKlima in auffalwarmen tenbildungen, sondern auch,wie während gleichmäßig — — usw 235 Katalccysmen im Ereiactertum —- aller anderen Katastrophenzeiten, durch mächtige Eruptionen und Krustenbewegungen der Erdoberflächean. Wie im Sinne der Welteislehre nicht anders die zu erwarten wichtigste ist, fällt Eruptionszeit in das Devon, also die zweite Phase der Mondannäherung, in welcher die Kräfte schon größere Dihaben müssen. mensionen angenommen Die weite Verbreitung der Eruptionsgesteine weist auf große Mondeshubs und kräfte gewaltige Wasserfluten hin. Der Abschlußder Devonformation führt uns in eine sehr lang andauernde nun Ruheperiode hinein, die der mächtigsten dem Formation der Erdgeschichte — Karbon vorangeht. Nach den Ansichten der Geologen war das Klima dieser Periode ein äußerst — O mildes und feuchtes und hat sich auffallenderweise abermals über die ganze Erdoberfläche gleichmäßig verbreitet. Über die Ursache dieser Gleichmäßigkeit herrscht arger Widerspruch. Schon wiederholt sind in dieser Hinsicht Hypothesen aufgestellt worden, die man insbesonders wegen der Karbonformaausgeklügelt hat, da man die Tatsache nicht leugnen konnte, daß die Karbonflora sich mit wesentlich unverändertem Charakter in meridionaler Richtung von Pennsylvanien bis nach Südperu und von Kleinasien bis nach Spitzbergen und der Bäreninsel erstreckte, während die Breitenausdehnung sich von Europa bis nach Asien und Nordamerika vollzog. Die so von Arberühmte Kohlensäuretheorie wollte rhenius diese Eigentümlichkeit des Karbonklimas erklären helfen und war auch seinerzeit so bestechend, tion 236 daß man allgemein in ihr die richtige Lösung des klimatischen Rätsels gefunden zu haben glaubte. Bekanntlich versuchte Arrhenius die auffallend große Wärme dieser Erdperiode bis in hohe Breiten, durch eine Anreicherung an CO2 als Folge vulkanischer Tätigkeit zu erklären. Wie in einem Treib- haus würde also eine Steigerung der Jahrestemperatur herbeigeführt worden sein. Zum Leidwesen der Geologen hat sich jedoch herausgestellt, daß sich die Kohlensäuretheorie nicht halten läßt, weil vor allem die physikalischen Voraussetzungen nicht befriedigen. Man hat das Klima des Karbon, zu welchem wir im Sinne der Welteislehre das so nahe verwandte Perm dazurechnen müssen, als feucht und warm und ist so weit gegangen. angenommen daß man jegliches feste Land während dieser Periode leugnete. Wäre dem wirklich so, dann müßten wir den aktualistisch eingestellten Geologen fragen, wo denn das Wasser in der späteren Zeit hingekommen ist, da man doch von dem Kreislauf desselben so felsenfest überzeugt ist und nicht glauben will, daß das Erdinnere ständig große Mengen Wasser für die Durchführung der chemischenProzesse benötigt. Nach dem paläontologischen Inhalt dieser Formation zu schließen,haben wir es mit einer mächtigenSumpfvegetation zu tun. Während die Flora des Devon noch sehr gering entwickelt war, treten uns hier bereits hoch entwickelte Kryptogamen entgegen. Die Flora setzt sich aus farnähnlichenGewächsen,aus echten Farnen und aus Bärlappgewächsen zusammen, unter welch letzteren Kataklzysmen im insbesonders die Lepidophyten eine große Rolle spielen. Es wären noch die zu erschachtelhalmartigen Kalamiten wähnen, die beim Aufbau der Steinkohlenflöze ebenfalls von Bedeutung Die Entwicklungsunterschiede sind. zwischen der karbonischen und ebenso auch der folgenden permischen Flora werden und derjenigen des Devon nur uns durch eine sehr langwährende alluviale Zeit verständlich.Die mächtigen Schichtenbildungen des Karerbon und des Perm aber lassen uns kennen, daß gigantische Aufbaukräfte am Werke waren, daß also im Sinne der Welteislehre ein großer Trabant der Erde eingefangen und aufgelöst von war. Die Wirkungen dieses worden Trabanten haben aber nicht allein das Karbon, sondern auch das Perm geschaffen, und wir haben zwischendiesen beiden Formationen eine ähnlicheVerauffallenden wandtschaft und einen übergang ohne Lücke, wie wir es schon —- beim Silur und Devon kennenlernten. Wir fragen nun sofort, ob auch die sonstigen Wirkungen einer Revolutionsperiode beobachtet werden können und müssendiese Frage mit »Ja« beantworund Perm große ten, da im Karbon Bewegungen der Erdkruste, gewaltiger Gebirgsbau, große Sedimentierung, die größte Bildung von Kohlen, Salz und Erdöl, also alle Zeichen einer Katastrophe, bekannt sind. Die im Sinne der Welteislehre bei jeder Trabantenangliederung verlangte Eiszeit entspricht aber jener noch so geheimnisVollen permischen Eiszeit, deren AusIäufer sich so rätselhaftbis in unmittelbarer Nähe des Äquators fühlbar ge- Erdattektum macht haben. Der Nachweis gerade dieser Eiszeit ließ viele Hypothesen über das Klima der Erdvergangenheit zues, der sammenbrechen, und er war insbesondere die Ansichten über eine möglichePendulation aufkommen ließ. Man mußte die Erdachse auf- und niederpendeln lassen, um sich die gewaltigen Eismassen in Äquatornähe und deren zu Riesenwirkungen erklären können. Bezeichnend für die Ausdehund die Größe der permischen nung bei Vereisung ist (wie schon früheren Vergletscherungen) der. »Tillit«. Das Eis, das ihn zur Ablagerung brachte, muß einem gewaltigen Eisstrom angehört haben, welcher sich von den Gipfeln eines einstmaligen mächtigen Gebirges ausbreitete. Längst ist dieses am Grunde des Meeres versunken. Und mit ihm das geologisch sagenhafte Gondwanaland, welches sich über weite Flächen der Erdoberflächeerstreckt haben mag. Verwandte Eiszeitspuren, aus und zahlreichen mächtigen GeTillit Gletscherspuren schieben mit markanten bestehend, finden wir sowohl in Südafrika, in Südamerika und in Indien. Sie scheinen alle der gleichen Eiszeitursache anzugehören, denn alle stratiMerkgraphischen und paläontologischen male sprechen dafür. Daß wir hier mit den üblichen ErL klärungen nicht mehr hinreichen, daß wir durch Hebungen dieser Länder, durch cOstangeL durch kalte Meeresströund sonstige quietistische Urmungen sachen keine glaubhafte Deutung gewinnen, ist ohne weiteres klar, denn solcheUmwälzungenauf der Erde kann nur eine Katastrophe veranlaßt haben. 237 Kataklzysmen Wir wollen bedeutende im hier nicht in das so Labyrinth der Eiszeithypothesen verstricken, das restlos aufzuzeigen ein großes Werk benötigt. Die weite Erstreckung der Eiszeit gegen Süden besagt uns, daß ein Erdentrabant mit großen Anziehungskräften, weit größer als alle bisherigen Monde, Erde der angegliedert und die sich Atmosphäre derselben an den Polen stark ausgedünnthat. Während der stationären Zeit wurde der größte Teil des Luftvorrates der Erde in den Eispitz- und Eistumpfgebieten gesammelt, in den Weltenraum entführt teilweise und die übrigen Zonen der Erde stark «luftentblößt.Der schwache Luftmantel uns Erdaltertum —- kataklysmatischen Zeit und zwar die Periode nach der stationären Zeit bis zum Mondniederbruch dar. Die gewal- tigen Eruptionen, die im Perm die Erdoberfläche heimsuchten, sind die Fortsetzung jener Gebirgsbildungstätigkeit, die schon vor der stationären Periode im Karbon begonnen hat, und von welcher die ganze Erde erfaßt wurde. Mit der Auflösung des Karbonmondes wurde die Katastrophenzeit beendet, die über weite Flächen der Erde sich ausbreitenden Eisdecken verschwandenrasch, eine letzte Eruptionstätigkeit durch die Rücksetzungder Erde, welche von den äußeren Anziehungskräftendes Mondes befreit war, schüttelte den Plaeine AnDie Flutwellen verebbten neten. der Weltraumkälte erlaubte nach näherung, wodurch die Gletscher sich und nach, und die Atmosphäre, welche in den Ebbegebieten tief herabsenkten stark ausgedünntund verzerrt war, erden Äquator zu sich ausund gegen und breitete wieder gänzte sich sich Jn den luftverdünnten Gebreiteten. gleichmäßigüber die ganze Erde aus. bieten in Äquatornähemuß die Schnee- Die Erdachse, welche sich immer mehr worden sein, und mehr aufgestellt und den Wechsel grenze tief herabgedrückt die Gletscher strömten schuttbedecktzu der Jahreszeiten aufgehoben hatte, beTal. Der Untergrund wurde zu neigen. durch die gann sich wiederum schleifende Tätigkeit gekritzt und poBefreit von den äußeren Umgestalliert, und wir finden diese Zeugen der tungskräften, tritt die wesentlich umEiszeit in Gleichernähe,von denen nagebildete Erde in ein ruhiges Zeitalter weiterer ein, das turgemäß ein Vielfaches dem Zahn der Aufwärtsentwicklung Zeit und der Katastrophentätigkeitwieund Jahrhunderttausende mehr geder zum Opfer fiel. dauert haben mag. So schreitet die Der in Erde der ihrer paläontologische Jnhalt Entwicklung ruckweise Permformation beweist uns die nahe von Katastrophe zu Katastrophe. Noch Verwandtschaft mit dem Karbon, wenn zwei große Revolutionszeitalter hat sie infolge Aussortierungwährend zu überdauern,bis sie ihre gegenwärauch der Katastrophenzeit tige Oberfläche(unser Landsschaftsbild) einzelne Ändeerreicht. beobachtet werden können. Das rungen Perm stellt uns die spätestePhase der —- —- 238 Rundschau RUNDSCHAIU ihm fünf Sonnenfleckenperioden, die mit drei Sarosperioden zusammenfallen. Zehn solcheZyklen sind 558 Jahre, identisch mit drei Zyklen von 186 Jahren des Abbe Gabriel, den Browne auch erwähnt. Zehn Sarosperioden bilden wieder eine der Perioden des Abbe. schrieben und dabei der Zyklen des 1816 war klimatische Abbä Gabriel für Amerikas Erwähnung getan Verhältnisse das letzte Jahr einer Serie (siehe dortselbst). Der durch seine Wettervorhersagen auf lange Sicht (sowohl von fünf kalten Jahren. 1871, die erste Wiederkehr, war das vierte Jahr in wie Meere) befür ganze Kontinente einer Serie kannte entgegengesetzter ErnteMeteorologe und Ozeanograph erträgnisse in verschiedenen Weltteilen. in Washington hat in H. J. Browne Die außerordentlichen Niederschläge einem, im September 1926 dort geund die Ursachen hat also Browne haltenen Vortrag den amerikanischen richWinter tisg vorausgesagt, aber auch die Welt26X27 und den Sommer 1927 im voraus umrissen. Der Winter 26X27 eislehre kann mit diesem Kronzeugen zeichnet sich für ihn durch groß-eSchnee- durchaus zufrieden sein, wonach das der in Ebene und in der Wetter fälle Hochdoch kosmisschbedingt zu sein mit schweren Stürfläche, verbunden scheint, im Gegensatz zu der neuermen (Blizzards) aus, mit außerordent- lischen Behauptung von Prof. Weichin Leipzig, der in den »M. N. lich viel Schnee in der Sierra, den Rocky mann Mountains und im Nordosten. Die notN.« schrieb, daß ein Rhythmus vorhanden sei, der wohl mit der Mondphawendige Folge ist dann im Frühjahr eine außerordentlich-eBedrohung der senlänge zusammenfalle. Doch nicht der Mond würde das athmosphärischeJnÜberschwemmungsgebietemit entsprechenden Fieberepidemien. Browne zieht strument zum Schwingen bringen, sonauch die Folgerungen aus der Großwet- dern die Erde selbst würde den Ton terlage Europas, das erwartungsgemäß angeben.. Dabei soll nach Weickmanns im Nordteil 1924J25 den mildesten Hoffnung der zwischen dem Winter seit 150 Jahren hatte, während Laien und dem Ge ehrten, der in der Wetterkunde Südeuropa seit 200 Jahren keinen kälvorhanden ist, schwinden. Was hofft er aber von dem nicht minteren Winter verzeichnen konnte. Klimatische und geographische Verhältnisse deren Zwiespalt mit seinem amerikanibedingen für ihn den gleichzeitig unschen Kollegen? Karl in Tutzing in OberCertain terschiedlichenWitterungschsarakter weit voneinander liegender Gebiete. bayern sandte uns noch vor Ausbruch der Mississippikatastrophe einen beDie auslösende Ursache sieht aber in den Browne zeichnenden Artikel über die WetterVorgängen auf der den wir im Auszug in Zuder lage 1927, gern Sonne, lunaren Störungen die im Geanschließend veräffentlichen. kosmische Perioden flüsse, Seit dem folge haben. großen Septemberfleck 1926 1927 er Wetter, als dem ZeitDas ist die Sonne in ein ·relativ einer punkt Maximalbefleckungder trägeres Stadium getreten, nicht ein einziger hat einen vollen Umlauf ausSonne, ist für ihn der Abklatsch der des und Seit Hungergehalten. FischAnfang Februar steigt Verhältnisse die Tätigkeit wieder an, zeigt bereits Iahrs 1816, die zweite Wiederkehr eines Zyklusses von 55,8 Jahren. Das sind einzelne größere Äquatorflecken bei Die Mi fsifsippi-Katastrop im Li te der ch Welteislehere Hierzu schreibt uns e unser Mitarbei- J. Trumpp: Max Valier hat im ,,Schlüssel«1927, S. 17 u. f. über ,,Neue Wege der Wetterforschung«ge- ter Zwielspalt 239 Rundschau zahlreichen kleineren bis mittleren in hohen Breiten. Es fehlte damals noch der zweite Anstieg der Flechenkurve, der erste ging sehr rasch und hoch hinauf (September bis Februar). Der zweite Anstieg wird länger dauern. Da die Hochgebirge im Sonnenfleckenmaxis mum zu Zeiten ungeheure Schneemassen abzuführen haben, verstärkt durch der FeinMärz und April und Grobeisströme müssen ungeheure Überschwemmungen,zuerst in Amerika wie z. B. im Mississippigebiet, dann Europa und Asien eintreten. Sturm und in Menge Hochwasserkatastrophen vorhanden. Der gleiche ustand in Labrador, Kanada,Mackenzie, Mississippiflußgebiet wird in Deutschland, Mittel-, Ost-Rußland, Turkestan, Indien, Tibet und China jetzt bald eintreten. Die Wetterlage wird im Mai, Juni bis Anfang Juli nicht viel besser. 1927 Außerdem werden die Gewitter auch starke Hagelfälle bringen. Etwa 10 Tage nach Ein ang obiger sZunahme End Zeilen konnten wir u. a. Hamburger Fremdenblatt 1927) als Drahtbericht lesen: intiert Mai na vom aus 2. Ueuyork haben oberhalb Neuorleans katastrophale Deichbrücheerwodurch 7 weitere Distrikte mit Einwohnern und umfangreichen Baumwollund Zuckerrohrpflanzungen Die Bevölkerung überschwemmtwurden. flieht in wilder Panik. Durch die neuen Deichbrüchebei Uatchez ist ein Gebiet von über 3 Millionen Morgen und einer Gesamtbevölkerung von 150000 Personen bedroht. Die Räumung des gesamten Gebietes hat bereits begonnen und wird mit größter 200 sich 5 eignet, Meilen neue 150 000 Die Beschleunigung durchgeführt. Abwan- stößt auf große Schwierigkeiten, da Bahndämme schon vielfach unter-waschen sind und stellenweisenur noch ein PendelDie kann. verkehr durchgeführtwerden Landstraßen sind teilweise durch die Flüchtlingskolonnen verstopft. Auf Anordnung des Regierungskommissars Parker sind zur Aufrechterhaltung der dmmg die 240 Ordnung mehrere Milizbataillone auf LastGebiet, über das verhängt ist, gesandt. Gegenüber der neuen Deichbruchstelle der Seite an des Staates Louisiana wird unter Aufbietung aller Kräfte an der Verstärkung der nachgebenden Deiche geDie arbeitet. Gefahr eines Durchbruches ist hier akut, und sollte diese Gefahr nicht abgewendet werden können, so würde nach Aussage der die Arbeit leitenden Ingenieure namenloses Unglück und ungeheure Menschenverluste eintreten, da der Wasserspiegel des Mississippi hier mehr als dreizehn Meter über dem jenseits der Deiche befindlichen Flachlande liegt. Soweit die Bevölkerung nicht schon angesichts der drohenden Gefahr die Flucht ergriffen hat, wird sie zur Befestigung der Deicheherangezogen. Jm südwestlichen Teil von Louisiana herrschen Typhus-, Cholera- und Masernepidex mien in den Flüchtlingslagernund fordern unter den durch Hunger und Entbehrungen geschwächtenFlüchtlingen täglich zahlreiche Opfer. Staatssekretär Hoover hat sich nach Washington begeben, um Eoolidge Bericht zu erstatten. Der Regierungskommissar für das Hochwassergebiet, Parker, hat die Räuvon weiteren Städten mung angeordnet. in das bedrohte wagen der Belagerungszustand Certain über berichtet dann schließlich eine interessante Flechenaufnahme vom 4. April 1927, die ebenfalls für die Ri tigkeit seiner Voraussage bürge. Diee schon am 1. April aufgetretene Fleckengruppe trat erst am Ostrand der Sonne auf, der große gigantische Fleck als Vorläufer. Der südlicheFleck vom 26. 3., der am 28. Z. geschlossenwar, hatte sich in ein Paar verwandelt und heftige Elektronenladungen ausgefchle enden de»rt.Die gleichzeitig durchfal Koxperdes verspäteten FebruarMa»rz-Eiss.tromes wurden offenbar heftig aufgeladen und von den aus beiFleckenpuffenden Koronastrahlen verstarktem Einsturz gebracht. Die zusammenraffende wirkung des Neumondes und Mondperiheliums erzeugten starke magnetische Störungen. Die Hauptgruppe der Flecken wirkte fich m den zu Rundschau unseren Breiten durch heftigste Störungen erdmagnetisch und luftelektrisch begabten Vorfahren durch feindliche Machte seit Ludwig dem Frommen a s kulturlose, ja kulturfeindliche Barbaren geschildert wurden. Völlig instinktlose, verbildete »HumaDaß unter nisten« und ihrem Einfluß Zeiten Zweifel unterliegen. Kopernikus, Keps stehende andre »gute Europäer« fälschten und verzerrten das so herrliche Kuller, Newton bilden ein Dreigestirn,von turbild unserer ehrwürdigenAhnherren. dem ein wahrhaft unermeßlicherGlanz Die schändliche Uorthcliffe-Lüge,die uns reine Germanen! ausstrahlt. Sie waren den Weltkrieg verlieren ließ, war nur Aber auch um sie herum sehen wir möglich, weil deutschfeindliche Mächte einen glänzendenChor herrlicher Astroden aus nomen germanischem Blut: Tycho oder Ruhm Altgermaniens verschwiegen schändeten. de Brahe und Olaf Römer, der die GeWie eine Erlösung wirkt unter dieschwindigkeit des Lichtes berechnete, aus em Gesichtswinkel eine Nachricht aus Dänemark, Hevelius, Kant, Bessel, r berühmten, schicksalsreichenGegend Herschel,Doppler, Auwers, des Teutoburger Waldes und der Porta viele andere aus Gauß un deutschen Westfalica. Landen. An letzter, aber nicht an Der hochverdiente Erforscher der satester Stelle steht Hörbiger, der al e genumwobenen Externsteine am Tentawirklich bedeutsamen Ergebnisse der burger Walde, Wilhelm Teudt-Deternsten Sternforschung in dem Brenndem wir wundervolle Erkenntmold, Welteisspiegel seiner wunderbaren nisse auf dem Gebiet der astronomischen lehre auffängt, sichtet, erbarmungslos Geschichteverdanken, besonders hinsichtund durch eigene, geniale Entund des Sonnenlich germanischen und einem orgazu ckungen ergänzt Mondheiligtums auf dem Turmfelsen nischen Ganzen verdichtet. Diese erder Externsteine, hat sein Lebenswerk staunlichen Leistungen sind icherlich gekrönt mit der Auffindung eines »Ornicht zufällig durch germanis e Dentes, wo unsere Vorfahren um dasJahr Unverkennbar ker vollbracht worden. eine Pflegvor Christi Geburt waltet hier ein metaphysisches Gesetz 1850 der Astronomie großen Umfanges stätte höchstenRangesl eingerichtet haben«. Sie waren ja immer Lichtbringer, die Es handelt sich um den jetzigen GutsGermanen, besonders aber die DeutGierke bei Kohlstädt,in der Nähe schen; man denke an den Augenspiegel, hof der Externsteine. mit dem Helmholtz das bis dahin unDie noch leidlich erhaltene Umfasdurchdringliche Dunkel des menschlichen dieses uralten Gehöftes bilLichtorgans, des Auges, erhellte, an ein unregelniäßiges Sechseck von et mit die geheimnisvollen X-Strahlen, etwa 1140 Meter Umfang. Deni nachdenen Röntgen uns durch menschliche denklichen Forscher Teudt entging nicht Leiber, ja durch Metalle hindurchdie schauen lehrte, an die Frauenhoferschen Er auffällige Richtung dieser Mauern. es sich hier, ähnlich vermutete, die daß uns der ,,armselige Linien, durch wie in dem englischen Stonehenge- UIFI deutsche Glaserlehrling« Zeit Linien handelt, die einst in uralter und später Kirchhoff und Bunsen ie von zwecks astrounseren Vorfahren wir mit denen Spektralanalyse schufen, nomischer Orientierung festgelegt waren. die chemisch-physikalische Harmonie der Er wandte sich an die in astronomiSphären nachzuweisenuns bemühen. Das schen Kreisen bekannten professoren Schicksalhat es gewollt oder wenigstens zugelassen,daß unsere hoch- Dr. S. v. Neugebauer und Dr. J.Riem a Altgermanische Astronomie die größten Astronomen aller Germanen kann keinem waren, Frauenhoxey schlech- Zerüft — Lungsmauer Frauenhoxer 241 Rundschau chen meist trüben Uachthimmels der astronomischen Recheninstitut der Universität mit der Bitte, die Sternforschung. Jhr Eifer, ihr EhrAzimute dieser Umfassungsmauern dargeiz, ihr Pflichtgefühl, ihre Phantasie wurden ob in aufhin zu prüfen, sie vorgeschichtdurch die Hindernisse nur desto licher Zeit unter stärker angeregt. Das berühmte Bild astronomischen Gewirkte zu Sais sichtspunkten gewählt worden seien. wohl sicherlich nur darum o gewaltig anziehend auf die Die genannten Astronomen haben veres nun die Richtung dieser Linien des Wahrheitsforscher, weil Sechsecks genau untersucht und nach- hüllt war! man Bedenkt nun gewiesen, daß die Linie 1 in der Meaber, daß diese nur eine ridianrichtung liegt. Die Linie 2 zeigt Beobachtungsstätte etwa die beiden »Mondextreme«,nämlich den kleine Meile von den Externsteinen entsüdlichstenMondaufgang und den nördfernt liegt, die selber eine Beobachlichsten Monduntergang. Die Linien Z, tungsstätte für astronomifche Studien 4, 5, 6 führen nach dem Sirius-Unterdarstellen, dann muß man notwendig gang, Capella-Aufgang, Spica-Aufgang, zu dem Schluß kommen, daß hier eine Delta großartige, für das ganze deutsche Volk Orionis-Untergang, Pollux-AufDa die Präzession des Frühoder wenigstens seinewichtigstenStämme ang. ingspunktes oder der Tag- und Nacht- bestimmte und geeignete Pfleg- und gleiche eine verhältnismäßig schnelle Lehrstatte der astronomischen WissenVeränderung der Sternörter bedingt, so schaft bestand, die für die Religion, für ist die Genauigkeit der Zeitbestimmung Astrologie, für Ackerbau und den geauf etwa 50 Jahre zu s ätzen. Die samten Kalender, d. h. für das ganze er ZeitVolksleben Azimute entsprechen wichtig war. Von 1850 vor Ein solchesVolk, dessen astronomische periode Christi Geburt! Kenntnisse die der wissenschaftlich beDie Genauigkeit der festgelegten Liandern Völker vor 3777 rühmtesten nien beweist einmal, daß unsere Vorbereits Jahren übertrafen, kann fahren eine sehr alte und vor allem kein Barbarenvolk selbstverständlich geüberaus hochentwickelte Beobachtungs- wesen sein. Wie ein Schleier fällt es kunst besaßen.Sie beweist ferner, daß uns von den Auge-n herab: Wir sind unsere Vorfahren die in der Chrono- lange, lange Zeit über die große Verlogie als Sarosperiode bezeichnete gangenheit und die überaus hohe KulMondperiode kannten. Endlich, daß sie tur unserer Vorfahren gewissenlos bedie gleichen Sterne bevorzugten wie die trogen worden. antiken Germanen Die im allgemeinen morgenländischenSternforscher. Diese erstaunlichen wissenschaftlichen und die Deutschen im besonderen Leistungen erregen unsere Bewunderung sind nicht nur sonheute, Um waren dern 4 Jahrschon vor so mehr, als unsere Vorfahren viel mehr Hindernisse zu übertausenden Träger herrlichster Uljendllch winden hfatten Jmmer klarer erweist es als die Orientalen, weil Ijultuv der nordische Himmel für die astronosich, daß wir unsere heutige Kultur mische Forschungsehr viel ungünstiger nicht nur aus dem Morgenlande bekommen ist als der sudliche. haben, sondern selber eine Kultur Freilich hat diesesungünstigeKlima höchstenRanges bodenständig die auf germanischenSternforscherähn- erschaffenhaben. Die gesamte wissenlich günstig gewirkt, wie die Armut in schaftllche Astronomie erscheint somit der Erziehung: Nur idealeingerahmt als Werk von etwa vier wirklich gesinnte, wirklich hochbegabte MenJahrtausenden, an deren Anfang die schen widmeten sich angesichts eines sol- heut unbekannten, aber riesenhaften vom Berliner — —- 242 Rundschau norddeutschen Astronomen des Teutoburger Waldes standen, an dessen Ende zeitlich der Astronom Hörbiger steht, als ein Erfüller, Wegweiser, Fackelträger prometheischen Ranges. Aus den Sternen lesen wir unsere große Vergangenheit Aus den Sternen eine herrliche Zukunft, leuchtet uns wir unsere Pflicht und Schuldigwenn rein Durch terrestrischer sein kann. innerirdische chemische Wsasserzersetzung wird nämlich ständig ein gewisses Quantum verbraucht. Das von einer Gesamtwassermenge, die im Verhältnis zur fest-en und glutflüssigen Masse eine kaum hauchdünneSchicht darstellt. Es muß daher der lebensbedinsgendes Wasservorrat der Erde von außen her keit tun! ersetzt und gespeist werden. Den Dr. Alfred Wasserspeicher unseres Sonnensystems Seeliger. sieht die Kosmotechnik in der MilchBewohnte Himmelskörper straße, die baugeschichtlich notwendig mit ihm zusammeng-ehört. Sie ist nichts Jn einem Aufsatz (Frk. Volksblatt, als die zu Eisballunsgien verdichteten Würzburg vom 5.1. 27) über ,,Gibt der AusDampfgewölke, die bei es eine zweite Erde« gibt Dr. Franz des Sonnenurknäuels aus die allgemein herrschende stoßung Häusler einem explodierenden Mutterriesenstern und auch berechtigte Anschauung kund, der Verbindung des durch Druckaus daß unsere Erde der wirklich allein beentlastung freiwerdenden Sauerstoffs wohnte Himmelskörper unseres Sonentdes Weltalls dem mit Wasserstoff nensystems ist. Und bezeichnend genug standen und in jenen spiraligen Strahährt er fort: »So war die Erde wielen deren eine Unzahl am Himmel r der einzige bewohnte Himmelsbis über beobachtet werden kann körper im Bereich unseres Sonnendie Schweregrenze des neugebildeten aber die forschende Phantasie systems, hinSonnenzentrums in den Umraum ließ sich dadurch nicht den Boden entdem Aufwurden. Nach ausgeschoben warin Wenn nicht unserem, ziehen. aus dem um ähnlichen hören des Dampfnachschubesbildenden soll nicht in einem und innere Sonne Planeten Systeme eine Terra schweben, die LebeGlutkreisel, stauten sie sich zu einem wesen und vielleicht auch Menschen herringförmigen losen Eiskörpergewölke vorgebracht hat? Gegen diese vage während die innerhalb der SonneVermutung ließ sich lange Zeit nichts verbleibenden Eiskörperbalerwidern. Erst das letzte umfassende schwere die äußeren Planet-en bauen lunsgen die Bild vom Wesen des Kosmos halfen —, welches sich nunmehr in Kosmotechnik Hörbigers, räumt auch einer vielleicht 50 Sonnenferne von mit dieser Möglichkeit fast vollständig Sonne durch der Neptun-bsahnra-dienmit auf, indem sie die Bedingungen, unter den Weltraum bewegt. Allerdings ist Leben denen auf der Erde entstehen es dem Widerstand des raumerfiillenund sich erhalten konnte, mit anderen den Mediums stärker unterworfen als die Ausnahmestellung der Erde Worten die Sonne, so daß einerseits diese schon die auf den ersten Blick so verund dem Mittelpunkt aus nach vorn wunderlich scheint, in Wirklichkeit aber über die hinaus gedrüFkt Rinigebene in ein das durchausNatürlich-enist ist, daß andererseits einzelne EiskorschärfereSLicht rückt. in und langsam zurückbleiben per der die Nach tiosmotiechnik ist das Sonneschwergewichthereintaumeln. auf Erden nicht nur Lebensmöglichkeit Und nur diese sind es, die nach Ihrem durch den gewissen Leistungswert der bescheidenen, aber eben rechten Teile, Sonnenbestrahlung und ihre bekannte und bewässern. die Erde bewittern Eigenartung bestimmt, sondern auch auch Nur dort also könnten wir ähnliche durch einen Wasserkreislauf, der kein — —- — — — — 243 Rundschau —- Lebensbedingungen auf einem fernen zeichnet Das letzte, besonders stark ausWeltkörper für mögli halten, wo geprägteSonnenfleckenmaximum des 18.Jahrhunderts war wir ein ähnliches Gebil e wie unsere gerade 1788. Auch zur Zeit nähern wir uns wieder Milchstraßeam Himmel erblicken, wie einem solchen, und in Ansehung der unes etwa der Ringnebel in der Leyer der aufhörlichen Wetterkatastrophen unsedarstellt. Er ist unter Billionen rer Tage überhaupt ziehen wir den einzige Fall, in dem die Annahme, a Erde der Katastrophe einer weiten gleich- Schluß,daß die Ursa menschenähnlicher im Jura, wie der al erorts gemeldeten falls le ende Art Uberschrvemmungen, Springfluten in existieren, nach dieser Theorie Sp. Asien, in der Sonne zu suchen ist, also überhaupt möglich wäre.« von außen herein auf uns eindringt. Es handelt sich bei solchenKatastrophen die Ursache des kalons im Jura um die Auslösung von riesigen Kräften, Die Sitzungsberichte der französischen die der auf- und absteigende Luftstrom Akademie der Wissenschaften vom wenig-er Kilometer senkrechter AusdehJahre 1790 berichten von einer furcht- nung nicht entfesseln könnte. Was aber bar verheerendenHagelkatastrophe, die die landläufige Aufgegen Frankreich von der Pyrenäengrenze bis ist die Unmöglichkeit, sung«spricht, amit die schnurgerade Begrenzung der zur belgischen Grenze in zwei Streifen verBreite von 9 bis 18 Kilometer zu erklären, die keine Unwetterstraße bis waren und zu wüstete. Die Bänder Rücksicht nimmt auf Kilometer voneinander 22 entfernt, Täler, und der lokalen Win verhältnisse im zerschnittenen Gelände spottet. ließen sich über Spuren des Unwetters Holland und Schleswig bis in die BalDaß unser Wetter, vor allem die tenlande verfolgen. An jene Hagelkata- Großwetterlage kosmisch bedingt ist, wird bereits von Seite strophe, die sich am 13. Juli 1788 ereignete, werden wir angesichts der Verja bestätigt.Weil aber ie uralte Lehre heerungen des Zyklons im Schweiz-er vom verlustlosen, rein terrestrischen Jura, die am 13. Juni vorigen Jahres Kreislauf des Wassers ihre Hauptstütze Allererinnert. in der unendlich tiefen Weisheit des unwillkürlich nur in einer ings zog das Unwetter Kreislaufs überhaupt findet, läßt sich Länge von 25 bis 30 Kilometer, 500 hier sehr schwer eine Bresche schlagen, bis 1000 Meter breit, seine vernichtende bis zugegeben werden könnte, daß ein Ba n. Die Richtung ist durch die unmehr oder minder stark wechselnder Zuvon gefahre Linie La Ehaux-de-Fonds-Basel, Wasser von außenherein, aus em also parallel der Kosmos, möglich wäre. SonnenschenGrenze, über Poui lerel nach den bedingtes Wasser, das den irdischen Freibergen,Richtung Les Breuleux, ge- Kreislauf also noch nicht mitgemacht kennzeichnetDer Verlauf erstreckt sich hat, kame neu hinzu. Der kosmische bei der 1788 er-Katastrophe, somit,»w1e Uormalzustanddieses himmlischen Wasvon Sudwestennach Nordosten. Zeichnet sers Ist aber das Eisl die Unwetterbahnenin beiden man Aus dem Zufluß außerirdischerWasm Fällen auf e1ne Karte von Europa ein, Form von Eis ser ließen sich erhält man bezeichnenderweise zwei aber solcherleiKatastrophen und ihre ast parallele Linien, im ersten Fall Begleitumstände,also mehr als 1000 Kilometer lang. rsache und Wirkung, erklären. Die 1788 er-Katastrophe ist in ihrer Schießt unter bestimmten Vorausdie in den Bewegungsgesetzen Ausdehnung gewaltig, der Zeitpunkt es Weltenraums ihres Ereignisses augenfallig gekennihren Grund haben, aux Wesen besonders xa Höhenzüge wissenxchaftlich Ltatthattem Lchuß französisch-schweizeri- — so Letzungem 244 — Zarakteristischen Rundschau kosmisches Eis, auch einmal in großen explosiv ausgeschosseneMaterieverdichMassen vereinigt, in die irdische Atmotung des gesamten Sonnensystems nicht phäre ein, berücksichtigenwir die Lage geleugnet, nimmt aber an, daß auch er Erde in ihrer Achse und Stellung der zeitlich noch erfaßbaren zur Sonne, tragen wir der zwiefachen geo ogischen Zeiträume, in denen sich die Eigenbewegung der Erde und der transjetzt sichtbare Erdrinde bildete, latorischen Bewegung des Systems (vom Weltkörpermassen sich mit der Erde der Taube Sternbild nach dem Sternvereinigten, wodurch dieser nicht nur bild des Herkules mit 19 Kilometer in immerfort neue Materialschichtungen der Sekunde) gebührend Rechnun so hinzugefügt, sondern auch Wassermasergibt sich daraus die bestimmte orm sen zugeführt wurden; im Zusammender Unwetterkatastrophe. Schwere Unwerden hange damit auf höchst wetter werden sich eher zur Zeit oder rogeistvolle Weise auch alle in der Nähe der Sonnenfleckenmaxima bleme der Geologie gek ärt, die wir ereignen, als zur Zeit der vorhin für das aktuar. als unlösbar listische Prinzip etwa so bezeichneten; Polverlagedie gewaltigen Klimawechsel, Geologisches Ueuland rungen, die Gebirgsbildungen, die Uberflutuns Jn der dritten Auflage der »GeoDamit ist zugleich gen der Kontinente. logie« (Teil l, Allgem. Geologie), die in eine der die Geologie Geschichte in der bekannten Sammlung Göschen neue Epoche getreten. Sie begann (1927) erschienen (Verlag Walter de am Ende des 18. damit, Gruyter sc Eo.), und die von Prof. die ,Heroen«alle ü erzeugt waren daß Dr. Edgar an Dacqu6, Konservator von katastrophalen Einwirkungen, deder Staatssammlung in München, benen die Erde im Laufe ihrer Entwickarbeitet ist, lesen wir in dem Kapitel lung zeitweie ausgesetzt gewesen über »Der Erdkörper als Ganzes und Durch die a tualistische Forschung at sein frühester Zustand« (Seite 7) u.· a. folgendes: »Die Kant-Laplacesche Theo- man sich von dieser Voraussetzung ganz abdrängen lassen, bis man eben jet rie genügt aber heute nicht mehr den wieder erkennt, daß die großen er Erkenntnissen, die man vom Kosmos gewonnen hat. Andere Möglichkeiten gefchichtlichenVorgänge ohne solche, uns derzeit unbekannte Einwirkungen der Stoffballungen und des Ursprungs von außen her, nicht erklärbar sind. unseres Sonnensystems sind in den Das hat den Boden geebnet, um nunKreis der Betrachtung gerückt. So soll mehr Theorien entstehen zu lassen, die nach der Ehamberlinschen Planetesiwieder mit vollem zu älBewußtsein maltheorie die Erde aus dem Zusamteren, wenn auch nunmehr durch ein menschießenvon größeren und kleiungeheures Tatsachenmaterial weit besneren Weltkörpernentstanden und in- ser fundierten zurückfü folgedessen ihrem inneren Aufbau nach ren. Da wir Anschauungen aber erst im Werden so Art sein, als wenn man ganz anderer chen Gesinnungs- und Anschauungswansie mit Kant-Laplace lediglich für eine dels stehen, so läßt sich vorläufig noch abgekühlte Glutmasse hält. Ganz bedie Art etwa nicht übersehen, welcher die Welteissonders hat neuerdings erdlehre von sich reden gemacht. Sie ist künftigen Erklärungen der großen geschichtlichen Probleme sein«werden. Streit der Meinunaber noch so vom Jedenfalls als hat die Welteislehre gen umtobt, daß man schon krafthier im Prinzip forscher ein bestimmteres Urtei kaum voll vorgearbeitet.« wird abgeben wollen. Sie hat zwar die Dem Kapitel über ,,Zerfall und Enteinheitliche, aus einem Ursonnenkörper während , Misimå . Jahrlzunderts Lei. - Erdgeschichtss 245 Rundschau ftehung der Gesteine durch Wasser und Verwitterung« (S. 42) schickt Dache-: einige allgemeine Bemerkungen voraus, die sonderlich aufhorchen lassen, weil hier zum mindesten einer kosmisch en das Wort geredet Wasserzufuhr wird. Es heißt: ,,Während die pulinnen von her kanischen Materialien kommen, ist man bisher der Auffassung gewesen, daß von außen her auf die Atmosphärilien, nur die Erdrinde also Wasser, Wind, Eis, Temperatur Soin mannigfaltigster Form wirken. bald aber die Möglichkeit oder Wahrbesteht, daß auch ausscheinlichkeit dem Weltraum beständig oder mit oder Unterbrechunlängeren kürzeren gen lithische, metallische oder sonstige Materialien (Wasser) uns zugeführt Verden ganzen werden, kann man witterungsvorgang und die damit aufs engste verknüpfte jetzige oder vorweltliche Schichtbildung, also auch den Aufder Erdkruste bau elbst, nicht mehr in jener einseitigen a tualistischenWeise Wissenschaft oder Unfug? Zeitspiegel von Heft 4 des lau,,Schlüssel«-Jahrgangeshaben mit der Stellungnahme des zur WeltAstronomieprofessors Riem eislehre beschäftigt.Hierzu hat uns noch nachträglich Herr Dr.-Jng. H. V oigt in Kassel weitere Unterlagen liebenswürdigerweise zur Verfügung gestellt. Wir beschränkenuns auf die Wiedergabe einiger wesentlicher Punkte. »Professor Rieni«, so schreibt Dr. Voigt, ,,versucht den Nachweis, daß die Welteislehre im direkten Widerspruch zur Beobachtung stehe. Jch möchte Herrn Professor Riem um Beantwortung der Frage bitten, ob in den letzten sieben Jahren Beobachtungen von so grundlegender Bedeutung gemacht wurden, dgßsie alles, was bis dahin als vollgultiges Beobachtungsmaterial galt, in Frage gestellt haben.Jch komme zu dieser Frage, weil mir Herr Professor Riem vor sieben Jahren noch sein Interesse für mein Buch auffassen.« ,Eis ein Weltenbaustoff« zum AusBeim ,,Problem der Schichtbildung«druck brachte und mir dabei seine Unmir lefen wir (Seite 66): »Es terstützungversprach, obwohl er wußte, auch hier wahrscheinlich, da eine Zudaß die in dem obengenannten Artikel Material erörterten fuhr von kosmischem Fragen in dem Buche im uns einer Erklärung näher bringen HörbigerschenSinne behandelt wurden. würde als das bisherige vergebliche Noch im Jahre 1916 schrieb er HörSuchen nach einer theoretischen Konbiger, ,daß gegen die ganze Methode der Darlegung und Handhabung des struktion, welche sich aktualistisch auf einem analogen jetztzeitlichen Vorgang naturwissenschaftlichen Materials ganz und gar nichts einzuwenden ist. Man stützen möchte, einen solchen aber in Wirklichkeit nicht findet.« nicht von muß nur vornherein dem Standauf ablehnenden Jedenfalls zeigt die kleine Schrift in Es bemerkenswerter Klarheit gab sogar eine Dacquäs punkt stehenL die vielen Unstimmigkeiten im GelehrZeit, in der Herr Professor Riem gern tenlager der Geologie auf, bewegt betonte, daß er dadurch, daß er die man von des kleineren einem (wie Buches ,Hörbigers sich Aushangefahnen »das Glazialkosmogonie«gelesen und mit Buche erwarten allgemeinverstandlichen könnte) nicht auf bereits ausgefahrenen versehen habe, Verbesserungsvorschlägen der wissenschaftlich einwandfreien an Geleisen, sondern zeigt überall das Neuland Ausgestaltung dieses Buches nicht auf, an dessenBeackerung die ganz unbeteiligt sei; er war auch Zukunft zu arbeiten hat, ein Neuland, das manche Forderungen einschließt, der erste, der gelegentlich der Grünwie diese durch die Welteislehre gedung des Keplerbundes in einem Vortrag die Aufmerksamkeit darauf lenkte geben sind. Sp. Jm fenden wir åcheint 246 uns Rundschau --r betonte, daß hier ,die geis und vollste, vollständigste phyalsikalisch durchgearbeitetste ler Arbeiten« kosmologischen vorliege. Alles das gerade Gegenteil seiner heutigen Warnung! Wer das alles weiß, versteht es nicht, wenn Herr Professor Riem jetzt mit einer gewissen Geringschätzungdavon spricht, daß Härbiger durch eine ,an kleinen einem Instrument gewonnene Erkenntnis« zur Welteislehre gekommen sei, da er doch wußte, daß Hörbiger über einen großen Refraktor nicht verfügte. Was Herr Riem über Albedo, Farbfilterbilder usw. schreibt, wußte auch Härbiger schon lange; die Stelle auf S. 38 seines Hauptwerkes, wo Härbiger von der Albedo spricht, muß doch damals die Zustimmung seines wissenschaftlichenBeraters gefunden haben, sonst hätte er sie doch kaum durchgelassen. Riems Bemerkungen über die Erscheinungen auf der Sonne z. B. scheidem Sinne nen nach mehr gegen den als gegen Härbiger zu sprechen. Autor die Beobachtungen, nach denen Wenn es bei den Sonnenflecken mit Wirman beln zu tun habe, die die von Riem erwähnten Eigenschaften besitzen, bereits beim Erscheinen des Härbigerso hätte schen Buches bekannt waren, Riem nicht zulassen oder gar duer das dem Buche gezollte Lob geradezu anerkennen dürfen, daß Härbiger die Wirbeltheorie unerwähnt ließ. Jsst aber der Wirbelcharakter der Sonnenflecke erst später in die Debatte geworfen kann worden, so doch nicht Härbiger ein Verschuldenotref er sie in en, wenn seinem Buche nicht esprochen hat. Hat aber Härbigernicht dennoch eine Erklärung für die damals schon bekannte und eine Drehung einiger Sonnenflecke ebenso wahrscheinlichefür die elektrische Ladung aller Fleckegegeben? Was noch Umkehrung der hinzugekommen ist Polarität u. a. —, würde Härbiger wohl auch schonbearbeitet haben, wenn und - —- in festem Gehalt stehende bePersönlichkeit wäre, die ihre volle Zeit auf solche Probleme verwenden kännte. (Vgl. hierzu den Artikel Härbigers ,,Zur Polarität der Sonnenflecken« in Heft 5 des ,,Schlüssels« 1927, S. 155.) Niemand weiß aber besser als Herr Prof. Riem, unter welch schwierigen Verhältnissen Härbiger er eine amtete dauernd zu arbeiten war; gezwungen dem ganz aber heute verlangt er von auf sich selbst gestellten Mann eine erschöpfendeBeantwortung von Fragen, die die Forscher unseres ganzen Erdballs noch nicht gelöst haben. Beweist Herr Riem etwas gegen Hörbiger? Jch finde nicht; er beschränkt sich auf die Aufstellung der Behauptung, die Welteislehre stehe im Gegensatz zu den Beobachtungen; er sagt aber nirgends, daß er selbst bis vor nicht langer Zeit Härbigers Deutungen derBeobachtungstatsachen für brauchbargehalten hat, denn sonst hätte er sich Worten dafür ein-nicht mit so warmen Er übergeht vollständigdie Härder EngArbeiten iger unterstützenden der sehr schöneländer De la Rue liestereoskopische Mondaufnahmen fert —, von Beck u. Cornhill, läßt gesetzt — die Arbeiten des rektors von Jnnes, des Di-« in Unionobservatoriums Südafrika, unerwähnt, der recht beachtenswerte Uachweise für die Ande- des Erdumlaufs in der Dauer rungen und zweier Jupitermonde gebracht hat, die er einfach mit der Bemerkung ab- tut, daß von derartigem bemerkt« etwas habe. Liest 1 der ,Sterne« gar Nr. den ,niemand man in Bericht den Vortrag des amerikanischen Professors Robert G. Aitken (Mills College) über ,Un-gelästeProbleme im Sonnensystem«(vgl. hierzu Zeitspiegel im »Schlüssel«1927, Heft 3), s·0verdes die Selbstzufriedenheit steht man deutschen Gelehrten erst gar nicht, und aus diesem Grunde kann der Angriff, den Herr Professor Riem gegen die Welteislehre zu richten für gut befunüber 247 Rundschau —- den hat, dieser in der vorliegenden Form keinen Abbruch tun, der Wissenschaft aber auch keinen Vorteil bringen.« Wir möchten diesen Ausführungen Dr. Voigts noch etwas weiteres hinzufügen. Prof. Riem ist ja auch Ver»Die Sintflut in fasser des Werkes Sage Und Wissenschaft« (1925). Er 8: »Die Zal dort auf Seite er Erklärungsversuche der Flut it ungeheuer groß, sie sind aber meit nach unsern Begriffen in so hohem Maße kindlich und naiv, für den Geist ihrer Zeit sehr charakteristisch, daß es besser ist, sie nicht der Vergesenheit zu entziehen. Es sind daher nur Erklärungen diejenigen und worden hier aufgenommen auch dem kritisch behandelt, die entspreGeiste der Gegenwart Anspruch chen und deren Urheber darauf machen dürfen, ernst genomZu diesen ernst zu men zu werden« nehmenden Urhebern gehört nach Riems nun eigener Interpretation auch Hörbiger, denn er beschäftigtsich mit ihm auf Seite 172X7Z genannten Buches, schreibt aber beschließend folgendermaßen: »Es ist jedoch von geologischer Seite, sowohl von Hummel, Umschau 1924, Heft 26, wie von Dacquä darauf hingewiesen worden, daß der geologische Befund auf der Erde mit den Folgerungen dieser Mondauflösungslehre in direktem Widerspruch steht, sowohl hinsichtlich der Wirkungen der Wasserfluten, wie der Gebirgsanordnung und der Bildung von Sedimenten, Kohle und Salzen. Hummel bezeichnet das Verfahren der Welteismänner als einen unwissenschaftlichenUnfug.« Man höre und staunel Wenn Herr Riem soviel Wert auf die UnfugsbezichtigungHummels legt, da er sie ja sonderlich anführt, hat dann ein Unfug ebenfalls Anspruchdarauf, wie S. 8 bemerkt, wissenschaftlich ernst geWer der eigentnommen zu werden?« liche Unfugsmeister ist, möchteder Leser selbst entscheiden, sich über Herrn Lchreibt schon 248 Schlüssel,Jahrg. Prof. Hummel im 1925X26, Seite 122-125 und Seite 1, 254 bis 269 Und bei Behm, »Planetentod und Lebenswende« 1926, S. 258, 350,-1 und 355 Der sonderlich orientieren. Hinweis auf Prof. Dache ist in dieser lapidaren Form einfach oberflächlich völlig irre eitend. Das gibt ja Riem Seiten später (S.176) wiederselbst zu, offenbar weil er vergessen hatte, was er auf Seite 173 geschrieben hatte. Erst wird Prof. Dacquö mit als Kronzeuge angeführt, die Welteislehre ad absurdum zu führen, dann wird sage und schreibe bedauert, daß Dache in seinem Buche »Urwelt, Sage und Menschheit«der Welteisle re leider ein zu großes Gewicht beimi t. «ZumBeweis die bezeichnete Buchstelle Riems: »Das ganze Dacquesche Buch erweist sich als ein überaus gedankenreiches Gebäude, das auf ganz neuen Deutungen alter Sagen und Mythen aufgebaut ist, und dabei den Menschen ein paar um in eine Zeit in zurückversetzt, der er noch kaum nach heutigen Begriffen als Mensch angesehen werden kann, trotzdem aber Mitteilungen aus jenen Zeiten bis in die Gegenwart soll überliefert haben können, was eine allzu starke Forderung sein dürfte. Schlimm der Welteisist, daß Dacquä ein großes zulehre Gewicht mißt, obwohl sie von Astronomie, Meteorologie und Geologie in gleicher Weise abgelehnt worden ist. Auch ist das Buch so neu, daß erst die wissenschaftliche Erörterung der dort vorgebrachten Gedanken zeigen muß, wie weit die Anwendung der Sagendeutung Erkenntnis auf statthaft ist und zu rauchbaren Ergebnissen führt« Auch diese allgemeine Ablehnungsunterfktellung ist völlig aus der Luft gegriffen. Bevor Herr Riem noch einmal in die Trompete stößt, setzt ek sich Init Herrn Hummel vielleicht zweckmäßig in Gedankenaustausch über gemeinsam geübte Methoden des wissenschaftlichen Unfugs. Sp. prahistorixche Bächermarlct — Neueingänge Verlier-, Fr» So Eine n n e n w l t. Fahrt durch Astronomische 29 Dümmlers Geb. 1925. e Mit haltungen. Ferdinand M. im Abb. die Unter- Text. Berlin Verlag, 3.20. Haeckel, E., Himmelhochjauchzend-. Erinnerungen und Briefe der Liebe, herausgegeben und eingeleitet v. Heinrich Schmidt, Jena. Verlag Carl ReißDresden. ner, Brosch. M. 6.—, geb. M. 8 Was Hahn, O., dioaktivität schichte lehrt über dser Erde? uns die die Mit 3 RiaGeAbb. Verlag von J. Springer, Berlin 1926. Geh. M. 3.—. S-üdamerika. Humboldt, A. v., Jn Bd. 37 der Sammlung »Reisen und von Abent-euer«, bearbeitet Paul Alfred Merbach. F. A. Brockhsaus Verlag, Leipzig 1927. Halbl. M. 2.80, Ganzleinen M. 3.50. Schlüssel 111, 7 158 Seiten. ger, Berlin geb. Vrückner, P., Zum Himmel empor! Aufsätze aus der Himmelsmechanik, 11 bis 14 Bogen, Ursache der Bewegung unserer Erde und der Ebbe und Flut, mit 15 Abb. Selbstv-erlag, Leipzig N 22, Landssberger Str. 23. 1925. Ohne Prseis«angabe. der NaDriesch, H., Metaphysik aus« dem tur, Sonderausgabe Handbuch der Philosophie. R. Oldenbourg Verlag, München 1927. M. 4.50. in der Umwälzung Emmig, A., Eine und Anihre Mathematik wen Richard Pflaum Drukdungen. kerei und Verlags-A.-G., München M. ihr Vruggencate, p. ten, Sternhaufen, Bau, ihre Stellung zum Sternsystem und ihre Bedeutung für die K·osmogsoniie. Mit 36 Abb. und 4 Tafeln. 3.50. Bruggencate, P. ten, S-ternhaufen. Jhr Bau, ihre Stellung zum Sternsystem und ihr-e Bedeutung für die Kosmogonie. Mit 36 Abb. u. 4 Taf. Naturw. und Lehrbücher, Monogr. 7.Bd. Verlag von J.S-pringer, Berlin 1927. Geh. M. 15.—, geb. M. 16.50. 1927. Besprechungen F« WCHEIRMARM Jn wie M. Verlag 1927. von Julius SprinPreis geh. M.15.—, 16.50. der theoretischen Astronomie sowohl auch in diesr beobachtendsen, namentlich in ihren jüngsten Zweigen, der Stellarastroniomie und -physik, ist zur Zeit alles in raschestemFlusse. Selbst der Fachmann hat es schwer, sich den allgemeinen Überblick Er zu bewahren. muß dazu eine große Anzahl von Zeitschriften und periodischen verfolgen. Die Veröffentlichungendauernd zahlreichen methodischen und systematischen und die ungeheuren Mengen BeArbeiten obachtungsmaterial sind so ver-streut und zum Teil so unzulänglich, daß sogar der Es fehlt nicht Spezialist oft ratlos ist. nur, zumal in Deutschland, an einer Zeitder Astronomie schrift, die alle Gebiete und umfaßt zusammienfaßt und auch Arbeiten größere veröffentlicht, sondern auch vosr allem an grundlegenden Werken und mesthosdischer enzyklopädischerArt, an Lehr- und Handbsüchern.Es ist natürlich schwer, solche Werke auszulegen, da sie und geringen Absatz verrasch veralten ist es, sprechen. Um sso dank-enswerter daß sich doch wieder einmal Verfasser und Verlag für ein Werk gefunden haben, das von eine den vielen recht empfindlichen Lücken in der wissenschaftlichenastronomischen Literatur auszufüllen berufen ist. Auf einem engumgrenzten Gebiete, das für sich betrachtet bereits sehr umfangreich geworden i-st, im Rahmen der astronomischen Gesamtwissenschaftallerdings nur einen kleinsen Ausschnitt sb-ed-eutet,wird in demBuche — das ganze Material Zeit vesrfügsbare zur über Sternhaufen zusammengetragen, gesichtet und geordnet. Die Einteilung der Stern- haufen, Kataloge, Verteilung Himmel der Haufen einleitend behandelt. werd-en ES folgt die Besprechung der wichtigsten Methoden zur Bestimmung der Entfernung. Ein großer Teil des Buches ist den Dichte- am (Anzeigen-Anhang) 249 Bücher-merkt ——- gesetzen, der Struktur und Form dser Sternhaufen und den theoretischen UntersuchunEin über ihren Aufbau gewidmet. gen Abschnitt über die Bedeutung der Sternhaufen für die Kosmogonise beschließtdas Werk. Es ist mit zahlreich-en guten Fimit einig-en und Schsaubildsern und guren sehr schönenSternaufnahmen von M. Wolf, Heidelberg, ausgestattet. Das Buch richtet sich ausschließlich an die Fachastronomen und unt-er diesen vornehmlich an die Stellarspseziali·sten.Und nur der Fachmann kann es A. W. ganz würdigen. der Alt-er Schmiedel, Ottomar, Das Erde Ab-kühlungsnach dem 12 AbbilMit 69 Seit-en. prozeß. Verdungen. Ferdsinand Dümmler·s 1927. lag, Berlin Geh. M. 4.—. Es gibt nur wenig-e ernst zu nehmen-de ErdArbeiten die Bestimmung des über unsd zu alters, diesen gehört die vorliegen-die Schrift. Der Verfasser verneint der zunächst die Möglichkeit, das Alter dem AbplattungsErde zu bestimmen aus verhältniss, wie ess Huyghens versuchte, ein Weg, den J oly einschlusg oder dem Salzgehalt der Ozeane oder aus aus rein geologischen und paläontologischen Betrachtunigen, und bezeichnet auch die Radi-oaktivität als eine unsichere Berechnungsgrundlage, ohne freilich deren Bedeutung für dsiseEntwicklung dser Erd-e zu verkennen. Auch den Versuch dsess englischen Phyaus einer sikers William Thomsson, angenommenen Anfangssstempseraturund- dem heutigen geothermischen Tiesfengrad das Alter dser Erd-rin«d«ezu berechnen, wird als unzureichend erklärt. Die-sen Abkühlung·sprozseß legt Schmiedel aber dann doch seiner Arbeit zugrunde, er verknüpft aber mit dem durch die Abkühlungbedingt-enWärmeverlust den Wärmegewinn,der sich aus der gleichzeitig erfolgen-den Zusammenziehng der Erd-kruste ergibt. Der fruchtbarste Geder ganzen danke Abhandlung aber dürfte wohl der sein, daß der geothiermische Tiedsen Oze·anien etwa 6,50x0 fengsrad unter So größer ist als unter den K-ontinenten. nimmt denn auch dieser Gedanke in der rein und streng mathematisch durchgeführ--- 250 — ten Behandlung ragend-e Stelle des Problems eine hervorein. Für die gesuchten Zeit- räume müssen sich naturgemäß größere Werte ergeben als die früher errechneten. So findet Schmiedel für die Zeit, die verflossen ist, seit die Erd-e ihre Höchsttempeg ratur besaß, 1,8 Milliarden Jahre, für die Zeit der Rindsenbildung etwa 1 Milliarde und für die Meeresbildung 300 Millionen Die Zeiten Jahre. sind als Mindestzeiten anzusehen, da der Wärme-gewinn durch den Aufsturz kosmischer Massen und die Radieaktivität freilich bsewußtermaßen geblieben sind-. So völlig unberücksichstigt können als-o auch diese Ergebnisse schwerlich Dise Löals endgültige betrachtet werden. sung dser Aufgabe wird eben nicht aus der« wenn einseitig-en Anwendung eines auch noch so richtig-en Grundgedankens gewonnen werden, sondern es wird das Zusammenwirken all-er einschlägigen Faktoren werd-en untersucht müssen. Methodisch ist die Abhandlung außerordentlichwertvoll und anregend. A. W. Vogthetr, K» Jst die Schwerkraft r e la tiv? Kritische Betrachtungen in der neuesten über dsen Relativismus Karlsruhe 1926· Physik. 44 Seiten. Macklotsche Drücker-ei A.-G. M. 2.70. Von dsen vielen Schriften, die gegen die Relativitätstheorise geschrieben Einsteinschse die vorliegende seinen wosrdsen sind, bedeutet der schärfsten und gründlichstienAngriffe. Ihre besondere Stärke liegt darin, daß der Verfasser, die-r als unenitwegter Gegner der vielen Relativitätstheorie aus Veröffentist, end-lich einmal ohne lichungen bekannt jedes Zugeständnis den Nurmathematikern jede Kompetenz in dem Kampfe um die Relativitätstheorie abspricht und als letzte Jndsie Philosophie und Erstanz ausschließlich kennstnislehre gelten läßt. Schritt für Schritt wird aufg-ed-eckt,wie die Ein-st-ein1-s-che Welt konstruiert-er Fiktionen im Lichte Kantscher Erkenntniskritik, diise all-es Sei-ende als real vorstellibar zu erfassen sucht, sich in Absurditäten auflöst und wie insbesondere die allgemeine Gravitationstheorie mit ihren dem Nichts hervortretenden plötzlich aus und ebenso plötzlich wieder verschwinden— —- — Zu den Schwerefeldern den denkienden unsere-· Zu unserer Tafel Der bisher so rätselvolle Saturnring findet durch die WelteiSlehre folgendermaßen seine Aufklärung. Er ist entstanden durch die Auflösung eines ehemals zwischen Saturn(kugel) und Uranusbahn um die Sonne kreisenden, selbständigen Wandelsterns, der von Saturn einst eingefangen und zu seinem ist. SpiGroßmonde gemacht worden nähernd, umtanzralisch sich einander beide ten Körper den gemeinsamen Schwerpunkt, während sie sich zugleich aus ursprünglich ungefähr kugeligen Bällen schlankeren, eisumzu immer krusteten, wassergefüllten Hühnereiern ausformten. Dies ging so lange fort, Jntrauranus kleineren bis für den die gefährlicheAbstandsgrenze schließlich erbei etwa 3,5 Saturnhalbmessern Jn jenem Augenblicke war reicht war. es gerade, als ob man das Ei, das dieser Himmelskörper vorstellte, an beiden Spitzen aufgestoßen und seine Schale. zertrümmert hätte. Mit Gewalt schossendsie Jnnenwasser aus der Eiseikruste hervor und umflossen den Sain turnball zwei herdreifenartigen, freiumschwebendenWasserringen, wähdie Eispanzerkruste (Eischale) zugleich zerbrach und sich vornehmlich dem Ring anschloß,wohl so, daß rend innern Trier Ver- stand restlos unbefriedigt läßt. Da der Verfasser nicht immer vorbehaltlos zu Newton und Kant zurückkehrt,sondern namentlich in den letzten Abschnitten auch neue Begriffe formuliert, so z. B. den dies dydie-r dynamischen und namischen Raumes Bewegung, und mist deren Hilfe seine eigenen Anschauungen darlesgt, so möchte der Les-er manchmal wünschen, daß die Erausund läuterungen hier viel genau-er führlicher seien, wie denn überhaupt im Les-er dser Wunsch lebendig wird, der Verfasser möge diese Fragen und vor allem seine Anschauungen einmal in einem gröskizzenhaft angelegten ßeren, weniger von Grund Werke aus b-ehand-eln.A. W. Soeben erschien: Ins Reichder Lüfte! 2., umgearbeitete u. erweiterte Auflage der Einführungin unter die Luftfahrt Mitwirkung von Ernst Brandenburg, Erich Ewald, Walter Georgii, Hugo Kromer, Eberhard Lempertz,Franz Linke, Otto Merkel, Edm. Pfister,Reinhold Seiferth und Oskar Ursinus im des Auftrage DeutschenLuftfahrtverbandes herausgegeben Johannes von Poeschel 6.—17. Tausend. 80. 224 Seiten mit 86 Dank Abbildungen und 3 Karten behördlichFörderungzudem ungewöhnlichbilligen 3 Mark Preis von Dieses Buch hat die hohe Aufgabe, die Luftfahrt Zum Gemeingut des ganzen deutschenVolkes zu machen. Es enthält deshalb auf streng wissenschaftlicher Grundlage, und dochleicht faßlichalleswas jeder Deutsche von der Luftsahrt wissen muszl R. Boigtländers Verlag Leipzig C1 251 Zu unserer ihre Trümmerschollenauf diesem wie Eisberge schwammen. Selbstverständlich mußte augenblicklich eine heftige Verdampfung des Ringwassers aus den bekannten Gründen einsetzen und sich in ganz kurzer Zeit eine neue Eiskruste um die Ringgewässer bilden. Ursprünglich entstanden also zwei voneinander Ringkluft durch eine ziemlich breite getrennte, mit dünner Eishaut überfrorene wässerige Reisen. Erst später vereinigten sich die beiden selbständigen Ringozeane wieder, und die Stelle, wo sie aneinanderflossen, ist die heutige ,,Cassinische Teilung«. Nach Hörbiger besteht der Saturnring also aus reinem Eis und ist im ganzen jetzt ein einziger fester Ring, wie eine auf einer Drehbank hergestellte Eisscheibe, die wie ein starrer Körper umschwingt. im etwa dsabei einen Der Ring hat ganzen schlank fischförmigen, überdies gewellten Querschnitt und ist an seiner dicksten Stelle (innerhalb der Cassinischen Teilung) mindestens 400 Kilometer stark, so daß ein Zusammenknicken technisch ausgeschlossenist. Daß der Ring bei dieser erheblichen Dicke der Schmalwir ihn von dann, wenn seite zu sehen bekommen (Kantenansicht wie 1921), dennoch verschwindet, weiß Hörbiger leicht zu erklären, wie die Ableitung im einzelnen zeigen würde. Näheres darüber möchte in Valier »Der Sterne Bahn und Wesen« nachgelesen werd-en. Da Hörbiger über das Gesamtgebiet der Fragen um Saturn weiterhin arbeitet, so möchtenwir Stelle seinen Darbietungen an dieser nicht vorgreifen. Es sei nur nebenbei bemerkt, daß die Welteislehre auch in der Lage wäre, den Saturnring als Billionen Kleineisblockschwarm aus Möndschendarzustellen. Tafel Von Die den 252 Leser für ,,Schliissel« Nägel Mitteleuropas haben Sie sicher schon gehört. Jetzt liegt der ersteBand des Werkes fertig gebunden in Halbleder vor. Auf 163 Kunstdrucktafeln, zum großen Teil farbig,ist der Entwicklungsgang jedes Vogels in meisterhaften Bildern wiedergegeben. Aber nicht nur die prächtigencTafeln, sondern auch der Text wird Ihnen Freude machen. Ein Leser schreibt uns.»Ichfreue mich jetzt doppelt über das Wenn so prachtige Werk. ich auch kein Ornithologe bin, so interessiert mich doch der Inhalt des Werkes überaus. Diese frischen lebendigen Schilderungen lesen sichtatsächlich wie ein Roman. so spannend . Aus . der Fälle ries- Presseurieile nur Zwei : »Ein solches Buch ist noch nicht versucht keine Nation besitzt etwas Ähnliches. Noch einmal laut hinausgerufem ein ideales Bolksbuch.« Wilhelm Bölsche (,,Berliner Tageblatt«). »Das Werk ftellt in seiner Art der Abfassung und des Bilderschmucks etwas ganz Besonderes dar. Der Preis ist sehr niedrig.« Prof-. Dr. Hanns von Lengerken im ,,Berliner Lokal-Anzeiger«. worden, Dieser prächtigeBand kostetgebunden RM. 80.--. Sie können ihn aber auch in Einzellieferungen beziehen,so daß Sie z. B. monatlich nur eine Lieferung 2.50 beziehen. Wir sind zu RM. einmal eine Angern bereit, Ihnen sichtslieferung kostenlos und unverbindlich zu senden. Das verpflichtet Sie zu nichts und gibt Ihnen einen Einblick in dieses prächtigeWerk. Verlangen Sie Ansichtslieferungen von Werbt dem Werke Hain-roth Ihrer Buchhandlung oder direkt von Hugo BermählerVerlag Berlin-Lichterfelde X-- .