DERFCHLUFFELZUM

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DERFCHLUFFELZUM
WELTGEFCHEHEN
s.
1927
Jahrgang
Heft
7
ZElTsPlEGEL
diesen Blättern schon mehrfach von Edgar Dacquä und dessen
Schrifttum die Rede gewesen, und wir
folgen gern einer besonderen Anregung
aus
dem Leserkreis, einmal
eingehender an
dieser Stelle und im ,,Zeitspiegel« von Heft 8 beschließenddarüber zu berichten.
Jn seiner Eigenschaft als Professor
der Geologie der Universität München
hatDacquå in früheren Jahren sichvorPronehmlich mit paläogeographischen
blemen beschäftigtund als Frucht diedas
ser Arbeit
erste grundlegende
paläogeographischeLeitwerk geschaffen.
und
Seine ,,Grundlagen
Methoder
den
sind
Paläogeographie«
bei Gustav Fischer in Jena er1915
schienen. Eine gedrängtere, mehr für
die Allgemeinheit bestimmte Bearbeitung dieses Gebietes brachte Teubner in
der bekannten
Sammlung »Aus Natur
Es
in
theoretische Fragen (vom Standpunkt
des Paläontologen aus) behandelten.
Schon hier entpuppt sich Dache als
ein
Forscher mit außerordentlichem
Weitblick
und kritischer Schärfe den
fast schon allzu apodiktisch festgelegten
Normen stammesgeschichtlicher
Erkenntnisse gegenüber.Das kommt auchallenthalben zum Ausdruck in dem 1922 erschienenen Werk
,,Vergleichende
der
Formenkunde
biologische
niederen
Tiere«.
Zu erfossilen
dann
wähnen sind
schließlichdie drei
e
l
o
i
e«
o
,,G
(Teil 1.
g
Göschenbändchen
,,Allgemeine Geologie« Z. Aufl. 1927
und Teil 2. »Stratigraphie«1919) Und
die
der
,,Biologie
fossilen
Tiere«
(1923). Es soll hier nur kurz
bemerkt
sein, daß in der Neuauflage
der
allgemeinen Geologie auch die
Welteislehre die ihr gebührendeAnerkennung findet (vgl. Rundschau vorunter dem Titel ,,G e o
und Geisteswelt«
liegenden Heftes Seite 245).
der Vorwelt«
Bis dahin genoß Dache
den Ruf
1919 hergkaphie
eines durchaus ernst zu nehmenden Geaus.
Schon vordem waren
einige BeiT.
in
der
Sammelwerken
lehrten, es winkte das Ordinariat
träge Dacquös,z.
oder
minder
entbedeutsamsten unserer deutschen Unierschienen, die mehr
deszendsenzs versitäten, mochten auch dann und
wicklungsgeschichte und
ist
-
Ver SchlüsselIll,
7(13)
217
Zeitspiegel
4—-
—-
jene Uörgler nicht fehlen, deren
Horizont über das geradlinig eingeengte und durch wenig fauftisches Ringen sich auszeichnende Alltagskönnen
des Durchschnittsakademikers nicht hinausreicht. Und das Nörgeln, Kopfschütteln,Behäbigkeitslächelnwuchs, als nun
Dacquö im Jahre 1924 jenes eigenartige Werk in die Lande schickte,das
dem Titel
unter
,,Urwelt,
Sage
und
Menschheit« (Eine naturhistorisch-metaphysische Studie) verhältnismäßig rasch in weitere Kreise drang
und gegenwärtig (1927) bereits in vierter ergänzter Auflage vorliegt. Eskann
selbstredend an dieser Stelle keine ausund
kritische
führliche Interpretation
geStellungnahme zu diesem Werke
geben werden, ebensowenig wie zu dem
jetzt in zweiter Auflage vorliegenden
und
Dacquåschen Buche »Natur
Seele«
(Ein Beitrag zur magischen
Weltlehre), das im wesentlichen eine
Vertiefung des metaphysischen Teiles
vorgenannten Werkes darstellt. Immerhin soll hier doch versucht werden,
einige Kardinalgedanken Dacquås zu
unterbreiten, sein Verhältnis zur Welteislehre zu beleuchten und unsere Leser
für die Lektüre gerade dieser beiden
Werke zu veranlassen. Zudem wird sich
diese Lektüre insofern von Wert erweisen, UIS Unser in Bearbeitung befindliches Werk über die Vergangenheit
und Zukunft der Menschheit im Spiegel der Welteislehre gewisse (unabhängig von Dache erworbene) Pa-
Wissenschaft«mit dem Satz: ,,Neue
Wege des Wissens werden
erschaut,
nicht begrifflich erwiesen.«Das genial
erfaßte Jdeenbild
ist das lebenspendend Ursprüngliche,
die Einkleidungin
den Mantel
des wissenschaftlich Umschreibbaren das Sekundäre. Diese Perspektive erweist sich fruchtbar für diie
GraviGalileische Lehre, für ertons
tationsprinzip, für die Goethesche Farbenlehre, für Kants Erkenntniskritik,
für Mayers Energiesatz, für das Darwinsche Selektionsprinzip und
so
möchte Dache formulieren
wahrscheinlich auch für die Welteislehre.
Derartig große Ausblicke haben unabänderlichetwas Bleibendes, mögen auch
manche ihrer genial konzipierten Teilerkenntnisse dereinst besseren Einsichten
unterliegen. Das erschütternd Gewaltige, das revolutionär Bewegliche, die
ungeheure Stoßkraft über das nur
Handwerkliche hinweg sind hier das unauslöschlichWesentliche. Die Gesamtform eines gotischen Domes etwa macht
auf uns aus der Ferne besehen einen
großen Eindruck, denn wir erfassen undie Idee dessen, was gotisches
mittelbar
Wollen, gotisches Schauen, gotischer
Ernst ist. »Wir gehen näher, ganz nahe
heran und erblicken jetzt eine Menge
Kunst- und Schönheits-und Materialfehler an dem Werk: einzelne Quader
sind verkehrt eingesetzt; viele Verzierungen
sind roh ausgeführtund stimmen
nicht aufeinander; da und dort ist
ein Bogen oder ein Fenster romanisch
rallelen
statt gotisch; oder die Reihe der Pfeiaufweist.
Bezeichnendgenug beginnt das fein- ler ist verschoben; oder es sind Teile
eingefügt, die zu einem anderen Bau
sinnige Eingangskapitel von .,,Urwelt,
über »Theorie ursprünglichgehören und notgedrungen
Sage und Menschheit«
wann
218
und
—
"—-
Zeit-kriegst
hier mit verwertet sind. Wir sind vielfach enttäuschtund treten wieder zurück.
Aber
mit demselben überwältigenden
Eindruck, mit derselben Gewißheitund
Wahrhaftigkeit seiner Gesamtkonstruktion ragt er wieder über die Dächer,
und wir geben uns
dem, was er uns
wahrhaft vermittelt, jetzt nach der kritischen Prüfung mit vollerer Überzeugung wieder hin und schauen mit dem
Geist des Meisters, statt über den verkehrten Quader mit dem Steinmetz zu
schelten.«Dieses Beispiel möchteerkennen
lassen, daß in einer derartigen
Zweiheit zwischen Idee und Leben sich
das geistige Dasein der denkenden Menschen ganz allgemein bewegt. Der eingeengt rationalistisch mechanischenDenkweise öffnet sich somit von selbst ein
Weg zur Metaphysik, zum symbolhaften Auffassen des Geschehens um uns«
und unseres eigenen Dader Natur
seins. Weil viele das leider schon kaum
mehr begreifen können, bleibt ihnen
zumal die überwältigende Weitschau
der Welteislehre
verborgen. Sie
nörgeln unentwegt mit einem Quader
und verkennen
die überragende Monudes Dombaues.
mentalität
Ja, sie können
letztere überhaupt nicht begreifen
und müssen dies allenfalls schon ihren
Enkeln
überlassen. Daher der ungeheure Widerstand, der gerade der Welteislehre im Anfangsstadium ihres Be-«
von
kanntwerdens
so und so vielen
begegnet.
Scheuklappen-Pharisäern
»Aber wir wollen nicht mit den Klugen, denn allzuklugen Allesbeurteilern
nur
reden,
deren
Welt-
und
Lebens-
anschauung stets fertig ist und um
fertiger, je flacher sie ist; sondern
so
mit
denen, die den Willen haben, den Dingen ernsthaft ins Angesicht zu sehen,
und fürchten
auch wenn« sie erwarten
müssen,mehr noch zwischen-Himmelund
Erde zu entdecken, als ihre wissenschaftliche Weltanschauung verträgt.« Und
hier setzt ja nun die umwälzendeNeuwertung Dacques dem erd- und menschheitsgeschichtlichemWerdegang gegenüber ein. Er untersucht den »Wirklichkeitswert
der Sagen und
Mythen«,
zeigt zwingend auf, welch ungemein
einseitig und naiv beengte Deutungsund
weg-e hier bislang begangen waren
wie gerade hier »der Glazialkosmogonie nach außen die Priorität gebührt« (S. 359).
Um- etwa erkennen
zu können, daß
wir nicht nur. Kulturwesen in der Tertiärepoche erwarten
dürfen, sondern
Art
unter
anderer
Menschen
Drachen
und Lindwürmern
schon des Mesozoi-.
kums, ist zunächsteine Vorstellung über
,,Typenkreise und biologischer Zeitcharakter«
klar herauszuschälen.Dache
mit einigem Glück diesen
unternimmt
Versuch, prägt mit Geschick den Begriff der »formalenÜberschneidungen«,
dessen Maxime vor
phantastischen
Stammbaumkonstruktionen (etwa im
Sinne Haeckiels)warnt, da sich offenbar
zu bestimmten Zeiten der Erdgeschichte
gleichartige Spezialformen in verschiedenen Gruppen und Stämmen
herausbildeten.
Einer
typenhaft konstitutivnellen Gebundenheit und Bestimmtheit,
einer
Potenz, die bei allem äußeren
evolutionistischen Formenwechsel schon
uranfänglichals das Lebendig-Bestända
einer Entelechie gewisdige
ist
wird das Wort
geredet.
sermaßen
—
—
its-v
219
Zeitspiegei
So
ist auch der ganze zum Menschen
drängende Entwicklungsweg, wie die
eigentliche Menschwerdung selbst durch
eine
seit ersten Schäpfungstagen bedingte Manifestation eines dazu schon
innerlich Vorhandenen zu verstehen.
Der
Mensch hängt genetisch niemals
unmittelbar
mit dem Tierreich zusamund sein schließlich
men
erreichter, im
Begriff Homo abgeklärter, Typus kann
in späterdgeschichtlicher
Zeit auch niemals
aus
spezialisierten Säugetieren
hervorgegangen sein.
Es befriedigt schon sehr, daßDache
Forscher wie Klaatsch, Steinmann
und neuerdings auch Westenhäfer
in den Kreis seiner Betrachtungen einbezieht, die ja mehr oder minder die
anatomische Eigengesetzlichkeitdes Menschenstammes betonen, die das Alter
eines
schon kulturfähigen Menschen
die Tertiärzeit hinausdatieren,
über
aber noch keinesfalls von
der Tragweite ihrer Forschungsergebnisse selbst
überzeugt waren, zum mindesten von
neuen
jenen
Daseinsbildern nichts ahnten, die erst aus überraschenderAufhellung des im Mythens und Sagenschatz Überlieferten erstehen. Erst der
Hineinbezug der ,,Körpermerkmaledes
sagenhafien Urmenschen«,wie eines
der bedeutsamstenKapitel des Dache-:schen Urweltbuches lautet, ergänzt das
Wissen derer, die als Vorweltforscher
und Anatomen
durchaus richtig sehen.
Die Quintessenz dieser Darlegungen
darin, daß der Mensch
gipfelt schließlich
ein
von
eigenes
jeher
Wesen, ein eigener
Stamm
mit
allerdings
allerlei
grundlegenden Veränderungen seiner
Gestalt gewesen, daß er körperlichund
220
—-
seelischmit der Tierwelt wohl stammesverwandt
ist, doch »als die vom Uranfang an höhere Potenz die andern
aus
feinem Stamm
entlassen haben
muß, nicht umgekehrt. Die volle Entder
reinen
faltung
jetztweitlichen
Menschenform trat dann ein, als zuletzt
auch die in ihm latente Affenform aus
ihm entlassen war, ebenso wie er durch
Entlassung früherer Formpotenzen immer
jetztweltmenschlicherschon geworden war«. Aufgestellt als vorläufige
»These«wird uns somit der Dacquösche
sogenannte «noachitische
Menschentypus«
mit spreizbarer Hand, etwas
minder
hochspezialisierter Großhirnentwicklung
wie die des späteren Diluvialmenschen,
verständlich,der bereits die letzte Siniflut überdauert hat. Vor diesem noas
chitischen Menschentypus wurzelt im
ferneren Grau der Urzeit der «nachadamitische Menschentypus«,ausgezeichnet
mit
Scheitelauge und
verwachsener
Hand, der entsprechend der Entfaltung
eben dieses Parietalauges
bis in die
zurückreichen dürfte.
Oberpermzeit
Wohlverstanden stellt ja beim Gegenwartsmenschen die Epiphyse oder Zirbeldrüse nichts anderes als ein verkümmertes Scheitelauge dar, das unter
nunmehr geschlossenem Schädel ruht,
doch gelegentlich als epizerebrales Auge
noch ataviftisch oder rückschlägigin Erscheinung treten kann. Es mag erwähnt sein, daß die derzeitige Bedeutung der menschlichenZirbeldrüse auf
bestimmte Sekretausscheidungenfür die
Genitalsphäreberuht. Einem frühesten
wir
dann
Menschentypus würden
schließlichin dem «adamitischen«mit
noch
stark amphibischen Merkmalen,
zeitspieget
fünf-
bis
siebenfingrig verwachsener
Hand ohne opponierbaren Daumen,
kleinem Scheitelauge und allenfalls geschuppter Körperhaut zu erblicken haben. Allerdings finden wir verhältnismäßig wenig Sagenkundliches darüber.
Doch immer erst scheint uns eine Verquickung des anatomischen Befundesmit
urältester mythologisch verbrämter
Überlieferung die richtige Fährte zu
weisen. Wie weit hier Dache schon
vorgearbeitet hat, welche Beispiele dafür er trefflich anzuführen weiß, kann
hier nicht näher ausgeführt werden und
muß der Lektüre seiner Werke überlassen bleiben.
Jedenfalls müssen wir uns ständig
vor
Augen halten, daß sich ohne »auf
wirkliche innere Anschauung gegründete Phantasie überhaupt keine Wissenschaft treiben, keine chemischeIhnthese machen läßt, keine in die Vorweltzuständeeindringende Kombination
Art«.
Gerade
das
allergewöhnlichster
Kapitel über ,,Urmensch und Sagentiere« rechtfertigt erneut
diesen Satz,
eine große
denn die in allen Literaturen
Rolle fpielenden Drachen- und Lindwurmsagen dürfen niemals als Ausgeburten unkultivierter
Phantasie, als
Angstprodukte vor Naturerscheinungen
oder gar bloß allegorisch gedeutet werden. Für Dache
haben wir in den
eine echt
Lindwurmsagen unverkennbar
mesozoischeTierwelt vor uns mit ihrem
feststellbaren bioauch paläontologisch
logischen Formcharakter, die wir als
vom
etwas
Menschen Erlebtes hinnehmen
dürfen, zumal wir keinen triftigen
Grund haben, uns der damaligen Exides
Menschen oder eines Menschstenz
wesens zu widersetzen. Das mag fürwahr all denen ungeheuerlich erscheidie dem nachgerade anrüchigen
nen,
mechanistisch-selektionistIschenEntwicklungssingsang der letzten Jahrzehnte
immer noch nicht entraten
möchten. Es
kann auch nicht überraschen,daß Dacquå (S. 112) in diesem Zusammenhang
jene prächtigen Worte Fauths zitiert,
die sich im Hauptwerk der Welteislehre, der Glazialkosmogonie, auf
Seite 513 verzeichnet finden.
Es ist nun
geradezu charakteristisch
für den Welteiskenner, wie Dache im
Verfolg seiner weiteren Ausführungen
einer
zu
sehr ausführlichenStellungnahme zur Welteislehre unwillkürlich
genötigt ist. Wenn er sich beider Darstellung des Atlantisunterganges noch
äußerst vorsichtig bewegt, das erdgeschichtliche Wirklichkeitsbild recht
eigentlich noch offen läßt, so steht für
ihn doch fest, daß die Atlantis-Schlußkatastrophe zeitlich uns Gegenwartsmenschen nicht weit entrückt sein kann,
daß eine Erklärung des Sintflutereigvon
einer
nisses grundverschieden
solchen der Atlantiskatastrophe sein
muß (!), daß wiederum die bisher übliche geologischeErklärung der Sintflut
unbedingt irrig ist (vgl. hierzu auch
Hanns Fischers »Weltwenden«, Voigtländers
Verlag). Und wie er dann
dem »Wesenskerndes Sintflutereignisses« nachspürtund eine kosmischeCrin
klärunsg das Blickfeld seiner Erörterungen
rückt, ankert er allenthalben
mitten
in
der
Welteislehre
und
der
Schlußteildes größeren naturhistorischen Abschnittes seines Urweltganze
221
Zeitvpiegel
-——-
—-
werkes
ist mehr oder minder damit
ausgefüllt.
Dache ist feinfühlig und hellhörig
genug, um als WesensverwandterHörbigers nicht begriffen zu haben, welch
anfänglicheStürme der Entrüstung bei
feinen Fachgenossen eine Anerkennung
der Welteislehre als Ganzes auslösen
mit
muß. Um aber nicht unvermittelt
der Tür ins Haus zu fallen, um
die
Eigenrechtfertigung vor diesem Schritt
die
einauch
anfänglich Abtrünnigen
sehen zu lassen (?), schickter auf zwei
Druckseiten (S. 158, 159s Worte voraus, die ob ihrer überzeugendenTiefe
und Ehrlichkeit, ihrem Großmut und
ihrer beredten Prophetie mit zu dem
Trefflichsten gehören, was je bei einem
geschrieben werden
solchen Ausblich
konnte. Es ist die Rede von jenem unbewußt aufblitzenden Gedanken, der
überraschendden geistigen Horizont des
Genius
erfüllt, der in« lohnender Ursprünglichkeitsich riesenhaft weitet und
Einzelbilder zu einem neuen, unerhörten
läßt.
Schauen zusammenschießen
-,,Jn diesem ganz erhabenen Augenblick
sieht er eine endlose helle Weite, wo
Totes
ihm
ihm lebendig, Fernes
nah und greifbar, nie Verstandenes
wird und eine große Geihm vertraut
Es kommt die
wißheit ihn erfüllt
Not des Ausbaues und der verstandesmäßigen Begründung,des Selbstver"
nun
das
Schicksaleines neuen groim Rahmen der ihn
ßen Gedankens
erfassenden Umwelt rührt, führt er
auch jene Möglichkeit vor Augen, die
den Genius
zu allererst am
härtesten
trifft. ,,Oder endlich, e r hat et w a s
das
gebracht,
so groß ist oder
dem
Zeitwissen
noch so abdaß es so gut wie keigewandt,
bekannt
nem
der
en
Wissensoder
wird
stoffe assimilierbar
dann
ihn zu beleuchten
vermag;
wird
das
ziemlich einstimmige
Urteil
der maßgebenden
Fachwelt
erst recht eine Ablehnung
se i n.« Doch die einsame Jdee kann die
gesuchte Königstochtersein und Ahnen
gehabt haben, die im Lichte wohnten.
Jm
wird
Widerstreit darum
doch
irgendwann und irgendwie ihr kraftvolles Leben sichzeigen. Wie von einem
Alpdruck befreit, der das Hemmende
dann
des Zeitgeistes empfand, ruft
Dache« aus: »Hört-Wen Glaschließlich
an
zialkosmogonie ist eine solche unerhörte Erkenntnis, auf die alles paßt,
was
die vorigen Worte
sagen. Sie hat
uns
die Sintflut verstehen gelehrt und
sieht uralten Berichten über die einströmendenHimmelswasser ähnlich. Sie
sei hier als geniale Idee vorgetragen,
weil sie eine Lösung für unser eigenes
Suchen bedeutet und sich weit erhebt
über
alles, was vom Naturforscherund
neinens
"Selbstwiderstreitens,standpunkt aus je über die Sintflut
Glaube und Zweifel, Fragen und wisgedacht und geschrieben worden
ist.«
Gedanke
der
wird
Möchte die Glazialkosmogonie, wie
sen
zum System
mitten
im Streit
und steht nun
des
Dacquö meint, auch Mängel aufweisen
und Seitensprünge
Lebens und der Wissenschaft,behaftet
machen, so steht für
mit allen Fehlern und Mängeln des
ihn doch fest, daß sie »trotzdem als
Ganzes, als Idee, grossartig bleibt und
Menschenwerkes.«Und wie Dache
.
—
222
.
.
Die
Ubertiefekung
iede geniale Tat erlösend,klärend,
befreiend wirkt«. Damit haben wir den
Auftakt gekennzeichnet, der den eigentlich sachlichen Erörterungen Dacques
zur Welteislehre vorausgeht und den
wir
manchem Kritiker
anempfehlen
möchten,der aus kurzsichtiger Voreinwie
GEORG
WlssENS
HlNZPETER
Grund
l
DIE
der
WeltzeitalterAuf
lehre1
ist als sicher vorauszusetzen,
daß die menschliche Urerinnerung bis
die Anfänge des Mesozoikums, des
der Riesen und Drachen, zuZeitalters
rückgeht. So unglaublich und phans
tastisch das für unsere heutigen Begriffe auch klingen mag, so haben
wir doch damit als gegebene Tatsache
die
zu rechnen. Es bleibt also nur
Frage offen, wie war es möglich,daß
unsere Ahnen das Großgeschehender
über Millionen
Natur
Jahre hinweg
fernsten Geschlechtern mit oft seltener
Treue
überliefern konnten.
Teil
Zum
gibt die Mythen- und
Sagenwelt selbst eine Antwort. Außerdem sei aber noch auf folgendes hinDie
Gegenwart hat ein kurgewiesen.
zes Gedächtnis, selbst die wichtigsten
Ereignisse würden schnell vergessen,
wenn
sie nicht sogleichschriftlich fixiert
der Nachwelt aufbewahrt
und damit
blieben.
Für Tradition-en scheinen wir
heute keine Zeit mehr zu haben. Das
anders.
Wir
war
früher grundsätzlich
an
I
Siehe Artikel:
s.195, 1927.
Weltzeitalter
in
Heft 6,
des
Urwissens
genommenheit mit allenthalben oft
recht zweifelhaften Mitteln
(letzten
Endes doch ganz aussichtslos) uns
zu
bekämpfensucht. Es wird Aufgabe des
nächstenZeitspiegels sein, den hier gegebenen Ausblick ergänzend zu beBin.
schließen.
üZERUEFERUNG
DES
Un-
noch täglich an unsern alten
Sitten
und
GeVolksmärchen, an
bräuchen,die über ungezähslte
Geschlechter bis zur Gegenwart lebendig geblieben sind. Ein kurzes Beispiel möge
das erläutern. Vor etwa 3—4000 Jahren
war
bei dem heutigen Seddin im
Nordwesten der Mark
Brandenburg
ein mächtigerHäuptling in einem Hünengrabse beigesetzt worden. Die Stürme
mehrerer Välkerwanderungenbraust-en
darüber hin; aber der große Tote blieb
unvergessen. Und als man
kürzlich
seine Ruhestätte aufdeckte, da ward es
offenbar, daß der alte, oft belächelte
»Volks«-Glaube selbst bis in Einzelheiten recht behalten hatte. Und doch,
was
sind diese Dinge gegen die kosmischen Katastrophen der fernsten Vergangenheitl Hatte schon jener Häuptling über Jahrtausende hinweg der
Nachwelt die Kunde von seinem Dasein erhalten, so kann man daran ermessen, wsie ungleich nachhaltiger die
gräßlichem allverheerenden Mondniederbrüchesich dem Gehirn unserer Vorfahren einhämmerten,um bis heute
nicht verloren zu gehen. Wie sorgfältig, ja wie systematischdie alte
erleben
es
223
Die
Uherliejerung
des
Urwissens
—————-
halten wurde. Aus diesemKreise stammt
ward, mag aus ein paar uns überferner die Quelle für den heute wieder
kommenen
sehr aktuell gewordenen Atlantisbericht.
Nachricht-enerhellen: Jn daHalten wir uns diese Dinge, von
maliger Zeit war es bei den nordischen Stämmen üblich, die Überliefe- den-en nur einige der wichtigsten herwerden
der Urzeit mündlich weiter
ausgegriffen
können, vor
rungen
zu
vererben.
Augen, dann mag doch wohl ein Vier,,Sowohl bei den Druiden
dauerte
als auch bei den Jndern
es
stehsendafür heraufdämmern,wsie jene
der
viele Jahre, bei den ersteren bis 20,
Urberichte seit
letzten Sintflut mit
bei den letzteren 9 oder 18 oder auch
so selten getreuer Wiedergabe bis auf
konnt-en.
36 Jahrez bis die Zöglinge sich die
kommen
uns
Aber die Eiszeitjäger der Dordogne,
zahlreichen Lieder fest eingeprägt hatten.« Besonderer Wert wurde
die den letzten Kataklysmus schauten,
darauf
waren
schon hoch-entwickelteund kunstgelegt, die vorhanden-en Lieder wartes
wäre
sinnige Menschen auf verhältnismäßig
getreu wiederzugeben. ,,Nie
bedeutender
der Skalde
geduldet worden, daß
Kulturstufe. Nicht umsonst
auch nur das mindeste hinzudichtete2. nennt daher der Flut-bericht den FlutUnd aus den babylonischsen Texten erhelden »den Weisen«, der die große
fahren wir, daß seit der Sintflut das
Aufgabe hatt-e, seine untergegangene
von
Himmel und Erde«
Kultur, das Wissen aus dem nieder»Geh-eimwissen
nach »heiligem Eidschwur«von Sohn gebrochenenWeltzeitalter in ein neues
auf Sohn, und zwar nur auf körper- h-inü-berzuretten.
Hausers Untersuchunim südlichenFrankreich
lich tadellose Kinder weitervererbt worgen
haben
den ist. Nun heißt im Babylonischen dort unzweifelhaft Stätten aufgedeckt,
die seinem bestimmten Kult gewidmet
Geheimwissen piriätus, und wir werden nicht fehlgehen, wenn
dies
wir
waren.
Es liegt also kein Grund
vor,
die Annahme zu bezweifeln, daß schon
Wort in dem heutigen Ausdruck Priester wiedsererkennen.
Priester und Wis- am Ausgang der Tertiärzeit eine Art
ser des Geheimnisses bzw. des gött- Priesterschaft existierte, die jedenfalls
lichen Geheimnisses ist also ursprüng- schon in ähnlicherWeise aus der langen
lich dasselbe. Aus den ägyptischenPrieTertiärzeit ihr-e ÜberlieferungenbesteklchUIeU(——
saß und pflegte, wie später ihre quarMose! —) ist es ja betären Nachfolger. Die prachtvolle Magkannt, mit welchem Eifer das alte
dalenienkultur
Wissen gepflegt, aber auch vor dem
setzt auch eine Sprache
die es wohl gestattet haben
voraus,
profanen Blick ängstlich»geheim«gewird, das damalige Wissen bereits in
2
Herkunst und Geschichtedes
Zschaetzsch,
Form von Liedern f-estzulegen.Außerarischen Stammes-; Ader-Verlag, Uikolass
dem gibt es aus dieser Zeit eigenartige
see bei Berlin 1920. S. 70.
Schnitzereien und Zeichen, die man als
Jeremias, Handbuch der altorienstaliAnfänge der Schrift angesprochen hat.
schen Geisteskultur, Hinrichs, Leipzig 1913,
Inwieweit
S. 11.
das zutrifft, steht noch daKunde
in
Sang und
Sag-e gepflegt
.
s
224
.
.
Uber
die
Entstehung
hin. Wohl aber dürft-en dem Eiszeitmenschen als Vorstufe der Schrift
Symbole bekannt gewesen sein, die sein
Gedächtnis trefflich unt-erstützten,ein
Vorgang, wie er noch heute bei den
Primitiven wiederkehrt. Und wenn
man
kürzlich im Hava Supai Canyon
in der Nähe des Colorado
im dortigen
Rotsandstein Felsenzeichnungen gesunden hat, die der Sekundärzeit angehören, und die wahrscheinlich die Riesenfaurier damaliger Zeit darstellen,
dann
ist es nicht ungereimt, bereits
schon diesem Wesen, dessen Hand jenes
Bild auf die Stseinwand
projizierte,
nicht nur eine gewisse Denk- und Urteilsfähigkeit z.uzutrauen, sondern ihm
auch die urtiimlichsten Formen der
Sprache und damit die Anfänge menschlicher Urüberlieferung zuzubilligen.
Wahrscheinlich ist dieser Fund erst der
Beginn ein-er Reihe weiterer wichtiger
Entdeckung-en aus dem Erdmittelalter.
Konnten
unsere Ahnen jene
zwar
kosmischstellurischenGewalten nur in
Ferne eines Gleichnisssesschauen,
so schufen sie aber dafür eine so ge-
der
HANNS
BITUMENI
HSRHGER
i
ijnktk
Gleich dem Steinkohlenproblem hat
auch das Problem der Bituminaeine vornehmlich
En t st e h u n g zunächst
und
dann
aber
geologisch-dynamische
eine chemisch-physikalische
Seite;
noch
I Bitumen
(lat.) ist die Bezeichnung für
bestimmte in der Erde vorkommende brennProdukte, hauptsächlichKohlenwasserstofse von z. T. teerartigem Geruch, wie
Esrdöl, Erdwachs, Erdgas usw.
bare
der
Bitumen
festigte Tradition, die bis heute ihre
Kraft bewahrt hat. Demgegenüberverlor die moderne
Zeit nicht nur
jeden
inneren
Zusammenhang mit dem antiken Weltbild, sondern war
auch weit
davon
entfernt, das Wesen der Ding-e
aus
der Sprach-e des Altertums
herauszulesen. Erst der Welteislehre war
es
vorbehalten, die Brücke zu schlagen, das mythologische Bewußtsein erneut zu wecken und Allegorie und wissenschaftlich-esErkennen
zu einem Gesamtbild des Weltgeschehens zu vereinig-en.
Trotz der bahnbrechenden Arbeiten
Hör-bigersist noch unendlich viel nachzuholen; denn bis jetzt kennen wir den
in sein-en Hauptzügen.
Mythos nur
Aber erst wenn
wir imstande sein werden, die meisten seiner Symbol-e und
deuten
und die uralten
Allegorien zu
Welt
Schriften aus alter und neuer
sicher zu lesen, erst dann werden wir
uns
unterfangen können, in Wahrheit eine Weltgeschichte der Menschheit zu schreiben.
DIE
ENTSTEHIJNG
DER
doch ist gerade diese letztere im vorliegenden Falle noch viel wichtiger und
im chemischenLaboratorium
auch schon
viel eingehender bearbeitet
worden, als
dies mangels einer zwanglos mitdenkbaren Kosmo-Geogonie auch in Dingen
der
Steinkohlenforschungbisher geschehen hätte können. Zwei weltbekannte
Forscher Mitteleuropas waren
es denn auch, ein Erdälgeologe
und ein
225
Uber-
-Erdälchemiker2,denen
die
—
2
H. Höfe-t: »Das Erdäl und seine Verwandten«. (l-1888, llx1906, lllx1912.)
E. Engler: »Die neueren
Ansichten über
Entstehung des Erdöls« und »Die Bildung der Hauptbestandteile des Erdäls«.
die
Aus:
»Petroleum«.(1907.)
C.Engler und H.Höfer: »Das Erdöl, seine
physik, Chemie, Geologie, Technotogie und
Fünf Bände (1909).
Wirtschaftsbetrieb.«
H. Höser: »Die Geologie, Gewinnung und
Transport des Erdöls.« Band ll von: »Das
Erdöl usw.« (1909.)
226
des-
Entstehung
außer mehreren
kleineren Arbeiten ein fünfbändiüber den Gegenges Monumentalwerk
stand verdanken ; ihnen wollen wir auch
vorzugsweise hier soweit folgen, als wir
für die geogonische Seite des Problems
nicht auch einige grundlegende glazialkosmogonische Verbesserungen in Vorschlag zu bringen haben. Können wir
als UichtsBerufschemikerhinsichtlichder
physikalischen Seite dieses hohen Problems Prof. Englers
Laboratoriumsresultate auch nur dankbarst als etwas
unabänderlichGegebenes aufgreifen, so
glauben wir dennoch Professor Höfer
in geologischer Hinsicht um
so mehr
willkommene
Ergänzungen bieten zu
dürfen, als er in seiner Vorrede zum
.ll. Band die Meinung ausspricht, daß
die »spezielleGeologie des Erdöls« trotz
der »jahrelangmühsam aufgewendeten
Arbeit nicht ganz befriedigen dürfte«.
Hinsichtlichder letztengeologisch-dynamischenUrsachen der Bitumenentstehung
glauben Höfer und Engler in altherkömmlicherWeise mit der LaplaceLyellschen
also katastrophenlosen
Erdkärperfortentwicklung ihr volles
Auslangen finden zu können. Wir müssen dagegen mit Nachdruck betonen:
wir
Bitume—-
keine
Ohne Kataklysmus
restlose Lösung des Bitumenprob l emsl Und natürlich abermals:
O hn e
und
kein
Eiszeit
Kataklysmus
und ohne diese beiden
umgekehrt
Unzertrennlichen und ohne einander
weder
BituUnmöglichen überhaupt
men,
noch Steinkohle, noch Steinsalz,
noch Gips, noch Kalkstein, noch Sandstein, noch irgendwelche neptunische
Schichtbildung überhaupt. Höfer und
Engler wollen aber ganz im LyellPotoniöschen Sinne aus dem heute
beobachtbaren geologischenund biologischen Kleingeschehenheraus auch ein
wie das karpathische,
Erdölvorkommen,"
kaukasische, transkaspische, pennsylvas
nische usw. erklärenl Wir dagegen wollen die in der Vorzeit über die Erde
die Erdgeschichtsepochen
begegangenen,
stimmenden Mondauflösungskatastræ
phen auch aus den Erdgas- und Erdölfundstättenheraus zu erweisen suchen.
Die großen Verdienste Potonicssz
um
die Phytopaläontologie sind es
eigentlich, die ihm auf dem Gebiete der
Mineralkohlen- und Bäumen-Urmatedie allerdings nur
rialien
zaghafte Gefolgschaftsleistung Englers und Höfers
eingebracht haben. Auf Seite 82 seines
Steinkohlen- und Petroleumbuches sagt
Potoniä:
»Zur Beschaffung des notwendigen
Urmaterials
(zur Bitumenbildung)
glaubt man aber noch vielfach einer
Katastrophentheoriezu bedürfen, nach
der, durch besondere Umstände veran—
Potoniä:
»Die Entstehung der Steinkohle und der Kaustobiolithe überhaupt (wie
des Torfs, der Braunkohle, des Petroleums
usw.« (1910.)
s
Uber-
die
Entstehung
laßt, Massengräber von Tieren entstanden sein sollen, als Urmaterialien
der Petrolea. Berteles z. B. (1892)
einen
um
nur
anzuführen
meint,
möglich: 1. beim
Petroleum sei nur
Vorhandensein größerer Massen von
Meerestieren,
insbesondere von Mollusken; 2. bei einem Festland mit steilen Uferrändern, von demperiodisch bei
stärkeren Niederschlägenmit reißender
Gewalt
große Schlammassen ins Meer
geworfen werden konnten, wodurch die
Lebenswelt
begraben wurde.«
Hier sehen wir also Berteles verlangen, was wir bataklysmatisch
spielend leicht bieten! Potoniå lächelt
noch überlegenüber die bescheideneForDenn
derung Berteles.
Potoniå
braucht nur
ausgetrocknete Pfützen,
SeeTeiche und langsam verlandete
gründe mit ihrem planktonhaltigen
um zu den vermeintlichen
»Faulschlamm«,
der Petrolea zu gelangen.
Urmaterialien
GePrinzipiell ist aber Berteles’
fühl in zweifacher Hinsicht richtig: Er
verlangt zunächstgrößere Massen
von
lebend
begrabenen Meerestieren
und wünschtderen gewaltsam plötzliche,
periodische Einbettung vermutlich bis
zu einem Grade, daß eine Verwesung
nicht mehr gut Platz greifen kann.
Seine Detailerfüllungdieser beiden Bedingungen, speziell der zweiten, erscheint uns aber gänzlichunzureichend,
ja unmöglich in der Grundidee geradezu dilettantisch unbeholfen. Auf
diese Weise lassen sich höchstenszerstreute, ortsfeste Organismen und See(Seeanemonen, Korallen,
pflanzen
Schwämme, Muscheln, Algen, Tange
usw.) fäulnissichereinbetten, aber auch
—«
—-
—
des-
Bitumen
nicht ein einziges behendes, frisches
Fischlein oder gar die gewünschtengrößeren Massen von Meerestieren; noch
weniger aber läßt sich solcherart (ohne
Eiszeit) eine ausgedehnte periodische
Schichtenbildung bewerbstelligem
Um beispielsweise dem Olvorkommen
Babus gerecht zu werden, muß die Sache
in viel größerem Maßstabe, in viel
rationellerer
Weise, gleichsam massenwerden, etwa
fabriksmäßig betrieben
wir
der ganzen
indem
Groß- und
Kleinbewohnerschaft (Sauriern, Walen, Fischen, Würmern, Medusen, Tintenfischen und sonstigen Mollusken, potenzierte Billionen von Planktonorgain
nismen
usw.) den Aufenthalt
einem
ganzen
Weltmeer
ver-
leiden,
sie in eine große Bucht mit
sacbartigen Hinterbuchten locken, um sie
schließlichauch von da noch im Wege
sanft zunehmender Meeresoszillationen
allmählichin die verschiedenenvereisten
Festlandbecken zu drängen, zu werfen,
im
zu schöpfen,wo sie dann entweder
alltäglich erstarrenden Ebbeschlamme
der einzelnen Tageslieferungen kohlenflötzartig aufeinandergefrieren oder in
solchenTageslieferungsvereinigungen in
gleichzeitig den
großen Massen
schmerzlosen Erfrierungstod erleiden
Revound vom nachkommend nächst-en
lutionsflutberg mit einer kompletten
Schichtformation und später noch mit
deren mehreren belastet und komprimiert
werden
mögen, um gleichzeitig
die hieraus resultierende Druckwärme
zur Destillation unter
hohem Druck
auszunützen, wie dies eben Engler
im
Laboratorium
experimentell bereits erforscht hat.
227
Uber-
Wenn
die
und
len
und
durch Beunruhigung
eine Zeitlang UnSchlammschwängerung
bewohnbar machen. Noch bevor dieser
die
Zustand eintritt, sieht sich
behendere Meeresfauna von
den Planktonorganismen und Ouallen bis zu den
Robben, Walen und Haien des atlantischenBeckens nach Osten gedrängt. Die
Mehrzahl der letzteren wird teils das
sibirische Eismeer erreichen, soweit es
nicht entwässsertund ganz vereist sein
sollte, teils um Afrika herum den Weg
ins südindische
Becken finden, soweit es
nicht in den über beide Pole um die
Erde gelegten Revolutions-E
b b e gürtel
einbezogen erscheint. Ein Teil der flüchtigen Meeresfauna möge die Ostsee und
den anschließenden
Bottniichen und FinnischenMeeresbusen als Refugium wählen, falls es zur kritischen Zeit dort
überhauptWasser gibt. Der größteTeil
der so reich gegliederten Meeresbewohnerschaft wird sichaber in dem Trichter
der Gibraltarstraßeverfangen und so
in die Falle des Mittelmeerbeckens
ge-
228
der
Entstehung
beispielsweise das karErdölvorkommen im
pathisch-kaukasische
Lichte seines solchen kataklysmatischen
Riesenfischzugesins Auge fassen, so ergibt sich für die verschiedenen tertiären
Flutbergvorschliche sofort das Mittelmeerbecken
mit der schöntrichterförmigen Straße von Gibraltar als bestgeeignete Einfangsbucht. Der Vorgang
ließe sich etwa folgendermaßenausmalen: Jn den Zeit-en der vorschleichen den Flutberge möge gelegentlich
der Zenitflutberg das atlantische und
der Nadirflutberg
das westpazifische
Weltmeerbecken
durch seine Breitenoszillationen vom Grunde aus aufwühwir
Bäumen
es
sich noch länger-e Zeit
unter
stagnierenden, mäßigen Meeresoszillationen trügerisch ruhiger leben
läßt, als im Atlantik, direkt unterm
oszillierend heranschleichenden Zenitflutberg.
Damit
ist aber das Schicksal dieser
Faunascharen schon größtenteils besiegelt, und ein Entkommen
wohl nur
mehr einem geringen Prozentsatz mögder oszillierende Zenitflutlich, wenn
berg endlich im schleichenden Tempo
den afrikanischsen Kontinentsockel besteigt und seine täglichen Breitenflut-
raten,
wo
wellen
über das Mittelmeerbecken
und
die pyrenäischen,apenninischen und alpinen Gebirgswällehinweg nach Nordins vereiste Gelände wirft. Ein
europa
Teil der abgesperrten Mittelmeer-Überbevölkerung wird schon bei dieser
Gelegenheit in die nordeuropäischen
OszillationssEbbegebieteund deren Mulden geschwemmt und zur Frosteinbettung gebracht. Der größte Teil wird
aber so lange nach Osten ausweichen
und sich im Adriatischen, Ägäischenund
Schwarzen Meere
zusammendrängen,
als es überhaupt geht. Schließlich
werden aber
auch diese letzten Refugien
von
den heftigeren ,,Tethys«-Oszillationen
ergriffen und aus ihnen täglich
ganze
Flottsenladungen
der
in die nordöstlichdaMeeresfauna
von
liegenden vereistenFestlandsbuchten
geschwemmt,geworfen, geschöpftund in
frosterstarrender Weisefäulnissichereingebettet. Dort, wo die Tageslieferungen
täglich ganz nieder gefrieren, erfolgt
die Einbettung im Schichtenwechsel;
wo
aber in tieferen Becken immer noch ein
Teil der Füllung unter Salzausscheidung
Über
die
Entstehung
der
Bitumen
buchflüssig bleibt, entstehen schließlich
stäblicheMassengräber im Wege der teilweise auch hier anwendbaren Horizontab
sortierung. Es ist das ,,GroßeSterben«,
das schonmanchem bedächtigen
Paläontologen noch rätselhafter erschienen ist, als
die Lebensentwicklungselbst.Der oszilliees
rend näherrückende,
kulminierende
und
abschleichendeZenitflutbergbautdannden
gut belastsenden
Grabhügel darüber, manchmal mit Kohle-nfläzen,
meist
aber auch ohne solche, und es kommt
und bloß in geograrüokschleichensden
phischer Breitenrichtung heftig oszillierenden
Flutberge auf der Nordhemisphäre am ersten Blick als bestgeeignetse Einfangsbucht größten Stils
sich
aufdrängt, das ist wohl der heutige
mit den HalbGolf von
Mexiko,
als
und Florida
inseln yukatan
Fangwehren und dem vorgelagerten
Kuba
als Rückwehre Wenngleich in
bataklysmatischer Zeit gelegentlicheines
dortigen Flutbergdurchschlicheszufolge
des täglichen Hebens und Senkens
dann
nur
und Tondes
zu einem Sandder heutige Verlauf der
als Grabhügel, Meeresniveaus
sandstein-Schichtkompl-ex
eventuell
auch mit Salzfläzen, Anhys Uferlinien nicht in Betracht kommt,
drid- und Gipsbänken untermischt, wie
so bleibt doch die Tatsache eines riesigen Einsangbecbens bestehen, aus welspäter noch verständlichergemacht werden soll.
chem heraus nicht nur die rückschleis
Wenn
wir
seine Karte
der »alten chenden, sondern auch die pseudostationären
Welt« zur Hand nehmen, so sehen wir,
Flutberge die ganze Mississippidaß die heutigen europäischen,beson- niederung weit nach Norden und auch
ders aber die barpathischen und kaunach Osten und Westen hin mit Glutmaterialien
kasischskaspischenErdöllager samt den
beschichten müssen. Als
Erdpech-, Erdwachs- und Asphaltlagern zweitbeste Einfangsbucht Uordamerikas,
aber nur
für vorschleichendeund schrei(auch dem des Toten Meeres) sich geographisch ganz befriedigend dem geschil- tende bis eilende Flutberge in Betracht
derten
kommend, drängt sich uns der Golf
Vorgange eines solchen botaEs würde
auf.
klysmatischen Riesenfischzuges einglie- von Kalifornien
dern
natürlich zu weit führen, wollten wir
lassen, bei welchem das Mitteldie ganze Erdbarte
meerbecken als Einfangsbucht dient. Jm
nach günstigenEinBitumenurmaterialien
rückeines
nachstationären Falle
fangsbuchten für
absuchen. Der Hauptsache nach genügt
Flutberges wird wieder das
schleichenden
es
wohl zu sehen, daß sich von
Arabische Meer mit dem Roten Meere
und Persischen Golf als Hinterbuchten den vier
augenfälligstenEinfangstcheine
ausgiebige Einfangsgelegenheit ten (Mittelmeer, Arabisches Meer, Mexikogolf und Kaliforniengolf) auch die
bieten, von welcher wir auch den altund
Glvier
bekannten
ergiebigsten Glfelder und reichften
Asphaltreichtum
Asphaltlager der Erde ganz ungezwunMesopotamiens herleiten, einen Teil
der Beut-e aber auch an das kaukasisch- gen herleiten lassen, wie wir gleich zeigen wollen.
baspische Gllager abgeben könnten.
Was aber für die (von Ost nach West)
Für unser Problem kommen vor—
229
Uber
die
der
Entstehung
Bitumen
—-
stationärnahen
Zeiten
des Kataklysmus in Betracht,
die ja auch immerhin so manches Jahrzehntausend umfassen mögen. Nur vollkommen
isoliert ausgebildete schleichende Flutberge vermögen ihre Flutwellen
jahrelang, ja Jahrzehnte und
Jahrhunderte
lang (je nach zeitlicher
Uähe zum stationären Stadium) täglich beispielsweise aus dem östlichen
über ganz Osteuropa
Mittelmeere
oder aus dem Arabischen Meere
über
Arabien, Persien, Turkestan, Afghanioder aus dem Mexikogolf
stan usw.
weit und breit über die ganze Missisippiniederung hinaus, aus dem Golf
von
Kalifornien bis in die Rocky Mountains, oder aus dem Bengalischen Meerbusen selbst über den Himalaja hinweg
in dieser
zu werfen. Und auch nur
manches Jahrzehntausend umfassenden
des
KataKulminationszeit
kulminiert
klysmus
auch die ihm
vergeschwisterteEiszeit, um in den tägdie
lichen Oszillationsebberückständen
Meeresfaunamassen fäulnissichereingefroren und eingebettet wissen zu dürfen.
Hieraus geht auch hervor, daß in den
Tropen
gelegene Buchten sich nicht
besonders für Bitumenzweckdienliche
Meeresfaunaeinbettungeneignen, anders
wir
müßten
beispielsweise im Hinterlande des Golfes von Guinea viel ausgiebigere Olfelder finden, als dies bisher tatsächlichzutrifft. Bäumen-zweckdienliche Einfangsbuchten müssen also
vor
allem eine gewisse höhere geohaben. Aber auch
graphische Breite
die in zu hohen d: Breiten liegenden
Buchten eignen sichauch dann nicht zum
zweckdienlichenEinfang, wenn sie ihre
nehmlich
nur
die
—
—
230
den (geographischen)
Weltmeermündung
Breitenoszillationsfluten der stationären,
sowie rück- und vorschleichenden
oder den (geographischen)Längsrevolutionsfluten der rück- und vorschreitenden
Flutberge auch noch so schön
trichterförmig -entgegenhalten, weil sie
im ersteren Falle von den Breitenoszil—-
und im
lationswellen
nicht mehr
zweiten Falle von den Revolutionleniemals
len überhaupt
wirksam
erreicht werden können. Denn es bildet ja eine prinzipielle Kennzeichnung
aller
kataklysmatischen Stadien, daß
in. ihnen die höchsten
Breiten mehr und
mehr entwässert werden, um die Trodas »Große Wasser« der
pen unter
—-
Jnkaväter
unter
das
und
Eis
die
des
mittleren
Breiten
»Großen Winters«
bringen. So wäre z. B. der Ohotskische Meerbusen eine günstige Einfangsbucht für (von Ost nach West)
er
rückschleichendeFlutberge, wenn
etwa
um
20
Breitengrade südlicher
läge. Abgesehen von einem Pechseeund
spärlichen Erdölfunden auf Sachalin
nördlichen Hinscheinen im weiteren
terlande
dieses Meerbusens bisher noch
keine auffälligen Erdölspuren gefunden worden zu sein. Dagegen dürfte die
für (von West nach Ost) vorschleichende
und schreitende Flutberge günstig liegende Alaskabucht trotz ihrer hohen
geographischen Breite dadurch einigen
Einfang ermöglichthaben, daß die kanadischen Küstengebirgeeine Art von
hinauflenkendem Wehrsporn
dieser
Bucht abgeben; denn aus Alaska (speziell Cook inlet) werden Ölfunde gemeldet. Ihrer geographischen Breitenlage nach müßtenim Norden und Nordzu
Uber-
ckie
Entstehung
westen des Gelben Meeres und des Golfes von Tonking eigentlich mehr Gle
zu finden sein als hierüber bisher verlautet. Doch sind alle diese Buchten auch
viel zu klein, um in den Glfunden Ostbesonders angeasiens und Alaskas
deutet
zu erscheinen. Auch ist deren
Form und Hauptrichtung dem sicheren
in
dem
Maße günstig,
Einfange nicht
wie wir dies beim Arabischen Meer,
Mittelmeer, Golf von Mexiko und zum
Teil
auch im Kalifornischen Golf so
zweckdienlich verwirklicht sehen. Denn
eine
zweckmäßige Einfangsbucht soll
sichnicht so sehr den Breitenoszillations
wellen der Flutberge entgegen öffnen,
als vielmehr der geographischen Längsbewegung der oszillierend heranschleichenden oder auch schreitendenund eilenden Flutberge. Und das trifft eben im
Meer
und im Golf
Arabischen
von
Mexiko für die vorstationären,
also (von Ost nach West) rückschleis
chenden Flutberge vortrefflich zu. Ganz
im
ausgezeichnet stimmt dies aber
Mittelmeer
für die nachstationären,
also (von West nach Ost) vordaschleichendenFlutberge. Es stimmt
her auch vollkommen, daß sich die ergiebigsten Glfelder Europas nördlich
vom
äußerst östlichen Ende des Mitund
deren
telmeerbeckens
Hinterbuchten vorfinden. Und hinsichtlich dieser
Bedingung bilden die auf rückschleichendeFlutberge zugerichtetenbeiden anderen hauptsächlichsten
Einfangsbuchten
auch ganz richtig zutreffende Spiegelbilder des Mittelmeer-leorkommens:Die
ergiebigsten Olfelder finden sich nördlich vom westlichstenEnde des Arabischen
und des Golfes von
Meeres
Mexiko.
der
Bitt-man
(Uäher kann auf die geographischeund
speziell geologische Seite des Themas
Vorhier nicht eingegangen werden.
liegende Arbeit ist im wesentlichen ein
knapper Auszug aus einem Separatabdruck der »Gsterreichischen
Flug-Zeitschrift«IHeft 19 und 20 vom Oktober
ein-1915]. Dort hat sich Hörbiger
mit
der
gehender
hier behandelten Materie
befaßt. Schriftleitung.)
Wir wenden uns nunmehr der mehr
physikalisch-chemischenund allgemeingeologischenSeite unseres bitumengenek
tischen Problems zu. Gegenüber den
Potoniöschen Faulschlammhypothesen
stellt-en wir schon 1910 die folgenden
acht Thesen auf, an denen wir auch
heute nicht viel zu modifizieren haben1. Große Mengen
von
organogenen
Fettstoffen
müssen durch
einen natürlichenVorgang, eventuell in
einem
Becken, lokal aufgehäuft werden, wobei es nichts verschlägt,wenn
diese Anhäufung in Schichtenform erfolgt, ähnlich den Kohlenflözen.
2. Bis
zur endgültigen Einbettung
müssen diese Urstoffe vor Verwesung,
Fäulnis und Zersetzung an der Luft
bleiben, am besten also wohl
bewahrt
durch Frosterstarrung jeder einzelnen
Schicht.
Z. Die Einbettung muß hermetisch
sein, um auch weiterhin einen dauernden
Verwesungsschutzzu bilden, am
besten wohl wieder durch Frosterstardes ganzen
rung
Schichtkomplexes.
4. Dieser von
Fettstoff schwangen
wird unter hohen Druik
Schichtkomplex
a.
u.
um
auch eine
zu bringen sein,
Erhöhung des Siedepunktes der flüch-
231
im
Kataklysmen
Teile
zu
einem
-
DR.
FRlTZ
PILASCHE
l
Erdaltertum
—-
erzielen, wie etwa in
geschlossenenKocher.
5. Mit
zunehmendem Druck ist für
eine entsprechend hohe
Temperatur
zu sorgen, um die Fettstoffe einer
unterziehen
Hochdruckdestillation
zu können; am einfachsten benützenwir
die sich von
selbst ergebende Belastungs
Kompressionswärme
nebst der inneren Erdwärme.
6. Die unmittelbare
Umhüllung des
Rohproduktes muß nach Auftauung des
Schichtgemengesdennoch soweit porös
den
sein, daß sie
Destillationsprodukten
das Entweichen in das Uebengestein
gestatten.
7. Jn diesem Nebengestein ist für die
und
entsprechende KondensationsAnsammlungsgelegenheit zu
sorgen,
etwa durch die erhöhte Porösität, durch
tigen
grobes Korn oder durch Klüfte von
durchwegs niedriger Temperatur.
8. Nach oben sind diese Gldurchtränkungsschichtendurch undurchlässige
und gut belastet-e
Tonschichtsenherum
die Destillametisch abzuschließen,
tionskondensate für beliebig lange Zeiten zu konserviersen und die sich entwickelnden
Gase am Entweichen nach
oben zu hindern.
Wir glauben, daß diese acht Grundbedingungen den von Engler im Laboratorium
künstlichnachgeahmten, in
der Erde
hintereinander zu schaltenden chemischenÜbergangsprozessen
besser entsprechen, als was Potoniä hiefür in geologischerHinsicht geboten hat
und von
Engler auch vorübergehend
als geologischeGrundlage angenommen
wurde.
(Schlußfolgt.)
KATAKLYSMEN
IM
ERDALTERI
TUM
Wesen eines Solarklimas, das
für unsere Erde unumstößlichfeststeht,
verlangt die Existenz von Klimagürteln, wie wir sie gegenwärtig kennen.
Die fossilen Floren und Faunen des
Paläozoikums würden uns
lehren,
daß in der damaligen Zeit das Klima
viel ausgeglichener war.
Weite Flächen
der Erdoberflächewürden, trotz der
Kugelgestalt und der Erdachsenneigung,
von
gleichmäßigemKlima
beherrscht
worden sein. Die Zeugenschaftder Fossilien aus der Polarregion scheint auf
geringfügige, ja unmerkliche Unterschiede zwischen Winter- und Sommerkälte hinzuweisen. Klimagürtel,wie sie
die Gegenwart kennt, lassen sich in
Das
232
keine
Abschnitte der Erdgeschichte, beund
sonders nicht in das Erdaltertum
das Mittelalter
derselben, übertragen.
Es ist deshalb sehr naheliegend, aus
diesen und vielen anderen Tatsachen
den Schluß abzuleiten, daß sich die
Gegenwartsverhältnissenicht in das
Spiegelbild der Vergangenheit übertragen lassen. Es ist vollkommen
irrig,
die Kenntnis
der klimatischen Zustände
von
wie dies besonders der
heute
tut
auf
Meteorologe B. Eckart
die Vergangenheit in aktualistischem
—
—-
Sinne
zu
Damals
übertragen.
noch viel
auf
weniger Wasser vorhanden als in der
Gegenwart, denn erst in den folgenden
war
der
Erde
Katalrlzysmen
im
geologischen Epochen bis zum Karbon
nahm die Quantität der Ozeane zu.
Woher dieses Wasser gekommen sein
ein
mag,
ist für den Geologen
Rätsel. Man leitet es zwar aus dem
oder aus der Atmosphäreab,
Erdinnern
ohne sich damit aber befreunden zu
können, denn sowohl gegen erstere als
auch gegen letztere Annahme sprechen
Bei einiger
ganz gewichtige Bedenken.
Überlegung muß man die Ansicht, daß
die Gewässer der Ozeane aus dem Erdinnern
stammen, fallen lassen. Der
Wasserhaushalt des Erdkörpers im Abkühlungsstadiumkann infolge der chemischen Bindungen bei der Gesteinsbildung immer nur Wasser verbrauchen
und nur
in den seltensten Fällen (Vulkanexhalationen) Wasser abgeben. Mit
der Abkühlung der Erde müßte das
einstige Wasserquantum schon längst
nicht neues
verschwunden sein, wenn
Wasser aus der Atmosphäre zuströmen
würde. Die Wassermengen der Ozeane
können niemals
durch Kondensationen
der Atmosphäre hervorgegangen
aus
sein, wie schon die einfachsten physikalischen Erwägungen zeigen. Das
Wasser entstammt eben nicht der Erde,
sondern ist aus dem Kosmos zu uns
gelangt.
Das plötzlicheAuftreten von
größeren
Wassermengen, das mit der Silurperiode beginnt und im Karbon bein
auffällig
sonders
Erscheinung tritt,
kann nicht durch Abkühlungder Atmosphäre innerhalb der in Betracht geZeitspanne gedeutet werden.
zogenen
Dazu fehlt eben jenes nicht nachweisbare
Temperaturgefälle,
da offenkundig zwischenAlgonkiumDer
Schlüssel 111,
-,
Ekdaltertum
eher eine
Erwärmung
als
eine
Abkühlung der Atmosphäre zu beobachten
ist. So gibt
uns
auch der Wasservorrat der Erde
eine Handhabe, um uns zu zeigen, daß
wir
eines
kosmischen Wasserzuflusses
können und so werden
nicht entraten
wir auf die außerirdischeWasser- oder
Eisbeschickung hingeführt. Das verhältnismäßigauffallend rasche Erscheinen
der Ozeane auf Erden, welche sich
nach Vollendung einer Ruheperiode der
Erdgeschichte einstellt, sagt uns, daß
ein vereister Erdentrabant
zur
Auflösung kam, und mit seinem Eismantel unsere Ozeane gespeist hat. Aus der
der
Organismen glaubt
Beschaffenheit
man
schließenzu können, daß in der
kambrischen Erdperiode noch kaum die
Meer
Hälfte der Erdoberfläche vom
bedeckt war.
Deshalb muß es aufwie
fallen, daß man zur Karbonzeit
Karbon
—
z. B.
von
L. Kann
und
anderen
be-
der Erde ein vollstänhauptet wird
Gepräge zugesteht. Ja
dig marines
man
ging sogar so weit, jedes feste
Land zu leugnen. Man mußte also die
Karbonflora als eine frei auf dem
Meere
schwimmende Pflanzengenossenschaft ansehen. Wenn auch derartige
extreme Anschauungen nicht richtig sind,
so ist es trotzdem verwunderlich, woher die
gewaltigen
Wassermassen kamen.
Auch hier steht der
aktualistisch eingestellte Geologe vor
einem krassen Widerspruch, denn ohne
Katastrophen haben sich die Niederungen der Erde nicht plötzlichmit Unmassen von Wasser erfüllt. Das Verhältnis von Wasser zu Land ergibt
—-
einen
Hauptfaktor
des
jeweiligen
Kli-
m)
233
im
Katalklzysmen
Deshalb müssen wir
mas.
des
Klima
als
Kambriums
auch
ein
terrestrisches bezeichnen. Nach
den
das
mehr
uns
überkommenen
Überlieferungen aus
den Pflanzenfunden wird der Anschein
Gebiete
erweckt, daß über weite
der
und
Erde
sehr
gleichmäßiges
herrschte.
Klima
mildes
hat
Diese Erkenntnis
Verbreitung
weltweiten
bildenden
Korallen
man
der
ableiten
aus
der
Kolonien
wollen, die
und in der
selbst in
Sibirien, Australien
Antarktis
vorgefunden wurden. Mit
diesen Funden stehen nun die sonstigen
Beobachtungen in argem Widerspruch.
Auf
der einen
Seite
wärmebildende
Ko-
und zur fast gleichen Zeit an
Eiswirkungen von
ähnlichem Ort
großartigem Charakter. Von den zahlreichen Eiswirkungen wollen wir nur
rallen
-——
der GletscherwirkungenPennsylvaniens,
jener des Varanger Fjords, der Hyolithe Lapplands, Schottlands und Nordamerikas
Erwähnung tun. Aus diesen
Funden, zu welchen sich noch Moränen
in China Und Australien gesellen, erzu deutlich, daß mit
sehen wir nur
dem Kambrium
über die Erde
eine Eis-
zeit hereingebrochen war.
Auch hier täuschen uns die Fossilfunde, so insbesonders die Korallen,
lassen uns glauben, daß die Erde
einem gleichmäßig
von
Klima
warmen
beherrscht war, während in Wirklichzur Eiszeit, gewaltige
Eisdecken gerade dort lagerten, wo der
Geologe heute Korallenriffe konstruieren will.
Mit der kambrischen Formation hat
sich der Erde neuerdings ein schon stark
ungegliedert. Seine
vereister Trabant
und
keit, ebenso wie
234
Erdaltertum
gewaltigen Wirkungen haben eine Eiszeit ausgelöst und Gebirgsbau undSchichtenbildungenaller Art geschaffen.
Mächtige, bis kilometerstarke Sedimente in Form von
Sandsteinen, Konglomeraten, Schiefern usw. sind zur
Ablagerung gekommen.
Die großeZeitspanne, welche zwischen
und Silur
Kambrium
klafft, bringt
abermals
eine
Lebensentfaltung
mit
Die
silurischen Schichten zeigen
schon eine bedeutend gegliederte
reiche Fauna und auch die Gesteine
weisen reiche Faziesserien auf.
Auch die Floren treten schon häufiger
auf. So kennt man verschiedenekräutartige Gewächse,die besonders im Devon
schon verbreitet sind und Vorstufen
zu den später bedeutungsvollen Landformen aufweisen. Die Schichten des
Silur und des diesem folgenden Devon
und stratizeigen in paläontologischer
graphischer Beziehung sehr große Ahnlichkeit und wurden daher häufig ver-wechselt. An den meisten Beobachtungsorten ist der Übergang vom
Silur zum
Devon
ein allmählicher und die Abder Formationen
eine willgrenzung
kürliche und individuell.
Wählen wir
als Beispiel die silurischen Ablagerungen Frankreichs, so fällt auf, daß die
Schichtenfolge eine weitgehende Übereinstimmung mit den englischen silurischen Ablagerungenbesitztund ohne
Lückeoder
jede Unterbrechung
Silur zum Devon in einer Reihe
vom
von
marinen
Ablagerungen hinüberführt. AhnlicheBeobachtungen werden
auch anderwärts,so in Böhmen, England und Amerika gemacht. Hier klafft
keine auffallende Lücke, weder in stro-
sich.
uns
Kataklysmen
im
Erdaltertum
Für den
tigraphischer, noch in paläontologischer lendem Widerspruch steht.
Kenner
der Welteislehre sind diese rätBeziehung.
Dem
welteiskundigen Leser wird
selhaften eiszeitlichen und tropischen
klar, daß beide Formationen einer einKlimazeugen nichts Auffälliges, denn
er
erkennt
zigen Ursache ihre Entstehung verdansofort die Wirkungsweise
der Hubkräfte des Silurmondes, die
ken, daß also nur eine Mondangliededie
und
rung
Schichtenbildung
Krusten- Veranlassung zur Entstehung jener Eisbewegung der Erdrinde veranlaßt hat.
zeit gegeben haben und er erkennt in
Vor dem Silur
den im hohen Norden
und nach dem Devon
gefundenen trosind Lücken und zeigen uns Zeitlücken
pischen Fossilien keine autochthonen Gebilde, sondern weiß, daß diese durch
zwischen Katastrophen an, in deren Verdie Fluten desselben Mondes
während
lauf eine immer weiter steigende Entwicklung von Flora und Fauna sich den Sedimentierungsperioden über den
wurvollzog.
Betrachten wir das schein- größten Teil der Erde verbreitet
den. Er erkennt, daß sie fälschlichals
in
bare silurische Klima, wie es uns
den Zeugen der paläontologischen
ÜberZeugen einer nicht vorhandenen gleichZeit, ein trügerisches
lieferungen entgegentritt, so müßte die mäßig warmen
Erde auch in dieser Zeit von einer paKlimabild der damaligen Periode vorradiesischen Gleichmäßigkeitbeherrscht getäuschthaben.
Was den paläontologischen
worden sein, die von den Polen bis zum
Charakter
Gleicher in auffallendster Gleichartig- des Silurs und des Devon anlangt, so
Verkeit ging. Aus der weltweiten
besteht zwischen diesen beiden Formobreitung der Trilobiten, der Brachio- tionen, entsprechend ihrer gleichen Entpoden und nicht zuletzt aus dem Vorstehungsursache, auch eine sehr große
handensein von wärmeliebenden
Riss- Verwandtschaft, die so auffallend ist,
bis in den höchstenNorden
korallen
daß man z. B. die obersilurischen Gotländer Kalke und die mitteldevonischen
(weit über den Polarkreis hinaus)
Kalksteine der Eifel lange Zeit für
schlossen zahlreiche Forscher, daß wegleichaltrig hielt. Sonst zu beobachtende
sentlich andere
klimatische VorausUnterschiede, etwa das Vorherrschen
setzungen wie in der Gegenwart geherrscht haben müssen. Dieser Ansicht von Fischen, sind lediglich eine Folge
stehen Eiszeitspuren, welche gleichfalls der Aussortierung gelegentlich der Sein der Nähe des Polarkreises beobachdimentierung. Bei ihr mußten flüchtige
tet wurden, diametral
entgegen. Mäch- Tiere, wie eben Fische, viel später zur
Einbettung kommen als schwer bewegtige Lagen von Blocklehm, wie geliche, die dem Kampf gegen die Wirschliffene und gekritzte Geschiebe von
Quarzit, Tillite und andere eiszeitliche kungen der Katastrophenzeit weit weDie silurischBegleiterscheinungenweisen auf große niger gewachsen waren.
Eisdecken, Gletscher und Gletscherarbeit devonische Katastrophenzeit zeigt sich
hin, die mit dem scheinbar beobachteten, nicht allein durch die mächtigenSchichKlima in auffalwarmen
tenbildungen, sondern auch,wie während
gleichmäßig
—
—
usw
235
Katalccysmen
im
Ereiactertum
—-
aller
anderen
Katastrophenzeiten, durch
mächtige Eruptionen und
Krustenbewegungen der Erdoberflächean. Wie
im Sinne der Welteislehre nicht anders
die
zu erwarten
wichtigste
ist, fällt
Eruptionszeit in das Devon, also die
zweite Phase der Mondannäherung, in
welcher die Kräfte schon größere Dihaben müssen.
mensionen angenommen
Die weite Verbreitung der Eruptionsgesteine weist auf große Mondeshubs
und
kräfte
gewaltige Wasserfluten hin.
Der Abschlußder Devonformation führt
uns
in eine sehr lang andauernde
nun
Ruheperiode hinein, die der mächtigsten
dem
Formation der Erdgeschichte
—
Karbon
vorangeht.
Nach den Ansichten der Geologen war
das Klima
dieser Periode ein äußerst
—
O
mildes und feuchtes und hat sich auffallenderweise abermals über die ganze
Erdoberfläche gleichmäßig verbreitet.
Über die Ursache dieser Gleichmäßigkeit herrscht arger Widerspruch. Schon
wiederholt sind in dieser Hinsicht Hypothesen aufgestellt worden, die man
insbesonders wegen der Karbonformaausgeklügelt hat, da man die Tatsache nicht leugnen konnte, daß die
Karbonflora sich mit wesentlich unverändertem Charakter in meridionaler Richtung von
Pennsylvanien bis
nach Südperu und von Kleinasien bis
nach Spitzbergen und der Bäreninsel
erstreckte, während die Breitenausdehnung
sich von Europa bis nach Asien
und
Nordamerika
vollzog. Die so
von
Arberühmte Kohlensäuretheorie
wollte
rhenius
diese Eigentümlichkeit des Karbonklimas
erklären helfen
und war
auch seinerzeit so bestechend,
tion
236
daß man allgemein in ihr die richtige
Lösung des klimatischen Rätsels gefunden zu haben glaubte. Bekanntlich
versuchte Arrhenius die auffallend
große Wärme dieser Erdperiode bis in
hohe Breiten, durch eine Anreicherung
an
CO2 als Folge vulkanischer Tätigkeit
zu erklären.
Wie
in einem
Treib-
haus würde also eine Steigerung der
Jahrestemperatur
herbeigeführt worden sein. Zum Leidwesen der Geologen
hat sich jedoch herausgestellt, daß sich
die
Kohlensäuretheorie nicht halten
läßt, weil vor allem die physikalischen
Voraussetzungen nicht befriedigen. Man
hat das Klima des Karbon, zu welchem wir im Sinne der Welteislehre
das
so nahe verwandte
Perm dazurechnen müssen, als feucht und warm
und ist so weit gegangen.
angenommen
daß man jegliches feste Land während
dieser Periode leugnete. Wäre dem
wirklich so, dann müßten wir den aktualistisch eingestellten Geologen fragen,
wo
denn das Wasser in der späteren
Zeit
hingekommen ist, da man
doch
von
dem Kreislauf desselben so felsenfest überzeugt ist und nicht glauben
will, daß das Erdinnere
ständig große
Mengen Wasser für die Durchführung
der chemischenProzesse benötigt.
Nach dem paläontologischen
Inhalt
dieser Formation zu schließen,haben
wir es mit einer mächtigenSumpfvegetation
zu tun. Während die Flora des
Devon noch sehr gering entwickelt
war,
treten uns hier bereits hoch entwickelte
Kryptogamen entgegen. Die Flora setzt
sich aus farnähnlichenGewächsen,aus
echten Farnen und aus Bärlappgewächsen zusammen, unter welch letzteren
Kataklzysmen
im
insbesonders die Lepidophyten eine
große Rolle spielen. Es wären noch die
zu erschachtelhalmartigen Kalamiten
wähnen, die beim Aufbau der Steinkohlenflöze ebenfalls von Bedeutung
Die
Entwicklungsunterschiede
sind.
zwischen der karbonischen und ebenso
auch der folgenden permischen Flora
werden
und
derjenigen des Devon
nur
uns
durch eine sehr langwährende alluviale
Zeit verständlich.Die
mächtigen Schichtenbildungen des Karerbon und des Perm aber lassen uns
kennen, daß gigantische Aufbaukräfte
am
Werke waren,
daß also im Sinne
der Welteislehre ein großer Trabant
der Erde eingefangen und aufgelöst
von
war.
Die Wirkungen dieses
worden
Trabanten
haben aber nicht allein das
Karbon, sondern auch das Perm geschaffen, und wir haben zwischendiesen
beiden Formationen eine ähnlicheVerauffallenden
wandtschaft und einen
übergang ohne Lücke, wie wir es schon
—-
beim
Silur
und
Devon
kennenlernten.
Wir fragen nun
sofort, ob auch die
sonstigen Wirkungen einer Revolutionsperiode beobachtet werden können und
müssendiese Frage mit »Ja« beantworund Perm große
ten, da im Karbon
Bewegungen der Erdkruste, gewaltiger
Gebirgsbau, große Sedimentierung, die
größte Bildung von Kohlen, Salz und
Erdöl, also alle Zeichen einer Katastrophe, bekannt sind. Die im Sinne
der Welteislehre bei jeder Trabantenangliederung verlangte Eiszeit entspricht aber jener noch so geheimnisVollen permischen Eiszeit, deren AusIäufer sich so rätselhaftbis in unmittelbarer Nähe des Äquators fühlbar ge-
Erdattektum
macht haben. Der Nachweis gerade dieser Eiszeit ließ viele Hypothesen über
das Klima
der Erdvergangenheit zues, der
sammenbrechen, und er war
insbesondere die Ansichten über eine
möglichePendulation aufkommen ließ.
Man mußte die Erdachse auf- und niederpendeln lassen, um sich die gewaltigen Eismassen in Äquatornähe und
deren
zu
Riesenwirkungen erklären
können.
Bezeichnend für die Ausdehund die Größe der permischen
nung
bei
Vereisung ist (wie schon
früheren
Vergletscherungen) der. »Tillit«. Das
Eis, das ihn zur Ablagerung brachte,
muß einem gewaltigen Eisstrom angehört haben, welcher sich von den
Gipfeln eines einstmaligen mächtigen
Gebirges ausbreitete.
Längst ist dieses
am
Grunde des Meeres versunken. Und
mit
ihm das geologisch sagenhafte
Gondwanaland, welches sich über weite
Flächen der Erdoberflächeerstreckt haben mag. Verwandte
Eiszeitspuren, aus
und zahlreichen mächtigen GeTillit
Gletscherspuren
schieben mit markanten
bestehend, finden wir sowohl in Südafrika, in Südamerika und in Indien.
Sie scheinen alle der gleichen Eiszeitursache anzugehören, denn alle stratiMerkgraphischen und paläontologischen
male sprechen dafür.
Daß wir hier mit den üblichen ErL
klärungen nicht mehr hinreichen, daß
wir durch Hebungen dieser Länder, durch
cOstangeL
durch kalte Meeresströund sonstige quietistische Urmungen
sachen keine glaubhafte Deutung gewinnen, ist ohne weiteres klar, denn
solcheUmwälzungenauf der Erde kann
nur
eine Katastrophe veranlaßt haben.
237
Kataklzysmen
Wir wollen
bedeutende
im
hier nicht in das so
Labyrinth der Eiszeithypothesen verstricken, das restlos aufzuzeigen ein großes Werk benötigt. Die
weite
Erstreckung der Eiszeit gegen
Süden
besagt uns, daß ein Erdentrabant
mit großen Anziehungskräften,
weit größer als alle bisherigen Monde,
Erde
der
angegliedert und die
sich
Atmosphäre derselben an den Polen
stark ausgedünnthat. Während der stationären
Zeit wurde
der größte Teil
des Luftvorrates der Erde in den Eispitz- und Eistumpfgebieten gesammelt,
in
den
Weltenraum
entführt
teilweise
und die übrigen Zonen der Erde stark
«luftentblößt.Der schwache Luftmantel
uns
Erdaltertum
—-
kataklysmatischen Zeit und zwar die
Periode nach der stationären Zeit bis
zum Mondniederbruch dar. Die gewal-
tigen Eruptionen, die im Perm die Erdoberfläche heimsuchten, sind die Fortsetzung jener Gebirgsbildungstätigkeit,
die schon vor
der stationären Periode
im Karbon
begonnen hat, und von
welcher die ganze Erde erfaßt wurde.
Mit der Auflösung des Karbonmondes
wurde die Katastrophenzeit beendet, die
über weite Flächen der Erde sich ausbreitenden
Eisdecken verschwandenrasch,
eine letzte Eruptionstätigkeit durch die
Rücksetzungder Erde, welche von den
äußeren Anziehungskräftendes Mondes befreit war,
schüttelte den Plaeine AnDie Flutwellen verebbten
neten.
der Weltraumkälte
erlaubte
nach
näherung, wodurch die Gletscher sich und nach, und die Atmosphäre, welche
in den Ebbegebieten tief herabsenkten stark ausgedünntund verzerrt war, erden Äquator zu sich ausund gegen
und
breitete
wieder
gänzte sich
sich
Jn den luftverdünnten Gebreiteten.
gleichmäßigüber die ganze Erde aus.
bieten in Äquatornähemuß die Schnee- Die Erdachse, welche sich immer
mehr
worden
sein, und mehr aufgestellt und den Wechsel
grenze tief herabgedrückt
die Gletscher strömten schuttbedecktzu
der Jahreszeiten aufgehoben hatte, beTal.
Der Untergrund wurde
zu neigen.
durch die
gann sich wiederum
schleifende Tätigkeit gekritzt und poBefreit von den äußeren Umgestalliert, und wir finden diese Zeugen der
tungskräften, tritt die wesentlich umEiszeit in Gleichernähe,von denen nagebildete Erde in ein ruhiges Zeitalter
weiterer
ein, das
turgemäß ein Vielfaches dem Zahn der
Aufwärtsentwicklung
Zeit und der Katastrophentätigkeitwieund
Jahrhunderttausende
mehr geder zum Opfer fiel.
dauert
haben mag. So schreitet die
Der
in
Erde
der
ihrer
paläontologische
Jnhalt
Entwicklung ruckweise
Permformation beweist uns die nahe von Katastrophe zu Katastrophe. Noch
Verwandtschaft mit dem Karbon, wenn
zwei große Revolutionszeitalter hat sie
infolge Aussortierungwährend zu überdauern,bis sie ihre gegenwärauch
der Katastrophenzeit
tige Oberfläche(unser Landsschaftsbild)
einzelne Ändeerreicht.
beobachtet werden können. Das
rungen
Perm stellt uns die spätestePhase der
—-
—-
238
Rundschau
RUNDSCHAIU
ihm fünf Sonnenfleckenperioden, die
mit drei Sarosperioden zusammenfallen. Zehn solcheZyklen sind 558 Jahre,
identisch mit drei Zyklen von 186 Jahren
des Abbe Gabriel, den Browne auch
erwähnt. Zehn Sarosperioden bilden
wieder
eine der Perioden des Abbe.
schrieben und dabei der Zyklen des
1816
war
klimatische
Abbä
Gabriel
für Amerikas
Erwähnung getan
Verhältnisse das letzte Jahr einer Serie
(siehe dortselbst). Der durch seine Wettervorhersagen auf lange Sicht (sowohl von fünf kalten Jahren. 1871, die erste
Wiederkehr, war das vierte Jahr in
wie Meere) befür ganze Kontinente
einer
Serie
kannte
entgegengesetzter ErnteMeteorologe und Ozeanograph
erträgnisse in verschiedenen Weltteilen.
in Washington hat in
H. J. Browne
Die außerordentlichen Niederschläge
einem, im September 1926 dort geund die Ursachen hat also Browne
haltenen Vortrag den amerikanischen
richWinter
tisg vorausgesagt, aber auch die Welt26X27 und den Sommer 1927
im voraus
umrissen. Der Winter 26X27 eislehre kann mit diesem Kronzeugen
zeichnet sich für ihn durch groß-eSchnee- durchaus zufrieden sein, wonach das
der
in
Ebene
und
in
der
Wetter
fälle
Hochdoch kosmisschbedingt zu sein
mit schweren Stürfläche, verbunden
scheint, im Gegensatz zu der neuermen
(Blizzards) aus, mit außerordent- lischen Behauptung von Prof. Weichin Leipzig, der in den »M. N.
lich viel Schnee in der Sierra, den Rocky mann
Mountains
und im Nordosten. Die notN.« schrieb, daß ein Rhythmus vorhanden sei, der wohl mit der Mondphawendige Folge ist dann im Frühjahr
eine
außerordentlich-eBedrohung der
senlänge zusammenfalle. Doch nicht der
Mond
würde das athmosphärischeJnÜberschwemmungsgebietemit entsprechenden Fieberepidemien. Browne zieht
strument zum Schwingen bringen, sonauch die Folgerungen aus der Großwet- dern die Erde selbst würde den Ton
terlage Europas, das erwartungsgemäß angeben.. Dabei soll nach Weickmanns
im Nordteil
1924J25 den mildesten Hoffnung der
zwischen dem
Winter
seit 150 Jahren hatte, während Laien und dem Ge ehrten, der in der
Wetterkunde
Südeuropa seit 200 Jahren keinen kälvorhanden ist, schwinden.
Was hofft er aber von dem nicht minteren
Winter
verzeichnen konnte. Klimatische und geographische Verhältnisse deren Zwiespalt mit seinem amerikanibedingen für ihn den gleichzeitig unschen Kollegen?
Karl
in Tutzing in OberCertain
terschiedlichenWitterungschsarakter weit
voneinander
liegender Gebiete.
bayern sandte uns noch vor
Ausbruch
der Mississippikatastrophe einen
beDie auslösende
Ursache sieht aber
in
den
Browne
zeichnenden Artikel über die WetterVorgängen auf der
den
wir
im Auszug
in
Zuder
lage
1927,
gern
Sonne,
lunaren Störungen
die
im
Geanschließend
veräffentlichen.
kosmische Perioden
flüsse,
Seit
dem
folge haben.
großen Septemberfleck
1926
1927 er Wetter, als dem ZeitDas
ist die Sonne in ein ·relativ
einer
punkt
Maximalbefleckungder trägeres Stadium getreten, nicht ein
einziger hat einen vollen Umlauf ausSonne, ist für ihn der Abklatsch der
des
und
Seit
Hungergehalten.
FischAnfang Februar steigt
Verhältnisse
die Tätigkeit wieder an, zeigt bereits
Iahrs 1816, die zweite Wiederkehr eines
Zyklusses von 55,8 Jahren. Das sind einzelne größere Äquatorflecken bei
Die Mi fsifsippi-Katastrop
im Li
te der
ch
Welteislehere
Hierzu schreibt
uns
e
unser Mitarbei-
J. Trumpp:
Max Valier hat im
,,Schlüssel«1927, S. 17 u. f. über
,,Neue Wege der Wetterforschung«ge-
ter
Zwielspalt
239
Rundschau
zahlreichen kleineren bis mittleren in
hohen Breiten. Es fehlte damals noch
der zweite Anstieg der Flechenkurve,
der erste ging sehr rasch und hoch hinauf (September bis Februar). Der
zweite Anstieg wird länger dauern. Da
die Hochgebirge im Sonnenfleckenmaxis
mum
zu Zeiten ungeheure Schneemassen
abzuführen haben, verstärkt durch
der FeinMärz und April
und Grobeisströme müssen ungeheure
Überschwemmungen,zuerst in Amerika
wie z. B. im Mississippigebiet, dann
Europa und Asien eintreten. Sturm und
in Menge
Hochwasserkatastrophen
vorhanden. Der gleiche ustand in Labrador, Kanada,Mackenzie, Mississippiflußgebiet wird in Deutschland, Mittel-, Ost-Rußland, Turkestan, Indien,
Tibet und China jetzt bald eintreten.
Die Wetterlage wird im Mai, Juni
bis
Anfang Juli nicht viel besser.
1927
Außerdem werden die Gewitter
auch starke Hagelfälle bringen.
Etwa 10 Tage nach Ein ang obiger
sZunahme
End
Zeilen
konnten
wir
u.
a.
Hamburger Fremdenblatt
1927) als Drahtbericht
lesen:
intiert
Mai
na
vom
aus
2.
Ueuyork
haben
oberhalb Neuorleans
katastrophale Deichbrücheerwodurch 7 weitere
Distrikte mit
Einwohnern und umfangreichen
Baumwollund
Zuckerrohrpflanzungen
Die
Bevölkerung
überschwemmtwurden.
flieht in wilder Panik. Durch die neuen
Deichbrüchebei Uatchez ist ein Gebiet von
über 3 Millionen
Morgen und einer Gesamtbevölkerung von 150000 Personen bedroht.
Die Räumung des gesamten Gebietes
hat
bereits
begonnen und wird mit größter
200
sich 5
eignet,
Meilen
neue
150 000
Die
Beschleunigung durchgeführt.
Abwan-
stößt auf große Schwierigkeiten, da
Bahndämme schon vielfach unter-waschen
sind und stellenweisenur noch ein PendelDie
kann.
verkehr durchgeführtwerden
Landstraßen sind teilweise durch die Flüchtlingskolonnen verstopft.
Auf Anordnung des Regierungskommissars Parker sind zur Aufrechterhaltung der
dmmg
die
240
Ordnung mehrere Milizbataillone auf LastGebiet, über das
verhängt ist, gesandt. Gegenüber der neuen Deichbruchstelle
der Seite
an
des Staates
Louisiana wird
unter
Aufbietung aller Kräfte an der Verstärkung der nachgebenden Deiche geDie
arbeitet.
Gefahr eines Durchbruches
ist hier akut, und sollte diese Gefahr nicht
abgewendet werden können, so würde nach
Aussage der die Arbeit leitenden Ingenieure
namenloses Unglück und ungeheure Menschenverluste eintreten, da der Wasserspiegel des Mississippi hier mehr als dreizehn
Meter
über dem jenseits der Deiche befindlichen Flachlande liegt. Soweit die Bevölkerung nicht schon angesichts der drohenden Gefahr die Flucht ergriffen hat, wird
sie zur Befestigung der Deicheherangezogen.
Jm südwestlichen
Teil von
Louisiana herrschen Typhus-, Cholera- und Masernepidex
mien in den Flüchtlingslagernund fordern
unter
den durch Hunger und Entbehrungen
geschwächtenFlüchtlingen täglich zahlreiche
Opfer. Staatssekretär Hoover hat sich nach
Washington begeben, um Eoolidge Bericht
zu erstatten. Der Regierungskommissar für
das Hochwassergebiet, Parker, hat die Räuvon
weiteren
Städten
mung
angeordnet.
in das bedrohte
wagen
der Belagerungszustand
Certain
über
berichtet dann schließlich
eine interessante Flechenaufnahme vom
4. April 1927, die ebenfalls für die
Ri tigkeit seiner Voraussage bürge.
Diee
schon am 1. April aufgetretene
Fleckengruppe trat erst am Ostrand der
Sonne auf, der große gigantische Fleck
als Vorläufer. Der südlicheFleck vom
26. 3., der am 28. Z. geschlossenwar,
hatte sich in ein Paar verwandelt und
heftige Elektronenladungen
ausgefchle
enden
de»rt.Die gleichzeitig durchfal
Koxperdes verspäteten FebruarMa»rz-Eiss.tromes wurden offenbar
heftig aufgeladen und von den aus beiFleckenpuffenden Koronastrahlen
verstarktem Einsturz gebracht. Die
zusammenraffende wirkung des Neumondes und Mondperiheliums erzeugten starke magnetische Störungen. Die
Hauptgruppe der Flecken wirkte fich m
den
zu
Rundschau
unseren Breiten durch heftigste Störungen
erdmagnetisch und luftelektrisch
begabten Vorfahren durch
feindliche
Machte seit Ludwig dem Frommen a s
kulturlose, ja kulturfeindliche Barbaren
geschildert wurden.
Völlig instinktlose, verbildete »HumaDaß
unter
nisten« und
ihrem Einfluß
Zeiten
Zweifel unterliegen. Kopernikus, Keps stehende andre »gute Europäer« fälschten und verzerrten das so herrliche Kuller, Newton bilden ein Dreigestirn,von
turbild unserer ehrwürdigenAhnherren.
dem ein wahrhaft unermeßlicherGlanz
Die schändliche
Uorthcliffe-Lüge,die uns
reine Germanen!
ausstrahlt. Sie waren
den Weltkrieg verlieren
ließ, war nur
Aber auch um
sie herum sehen wir
möglich, weil deutschfeindliche Mächte
einen glänzendenChor herrlicher Astroden
aus
nomen
germanischem Blut: Tycho oder Ruhm Altgermaniens verschwiegen
schändeten.
de Brahe und Olaf Römer, der die GeWie eine Erlösung wirkt
unter
dieschwindigkeit des Lichtes berechnete, aus
em
Gesichtswinkel eine Nachricht aus
Dänemark, Hevelius, Kant,
Bessel,
r berühmten, schicksalsreichenGegend
Herschel,Doppler, Auwers,
des Teutoburger Waldes und der Porta
viele andere
aus
Gauß un
deutschen
Westfalica.
Landen. An letzter, aber nicht an
Der hochverdiente Erforscher der satester Stelle steht Hörbiger, der al e
genumwobenen Externsteine am Tentawirklich bedeutsamen Ergebnisse der
burger Walde, Wilhelm Teudt-Deternsten Sternforschung in dem Brenndem wir wundervolle
Erkenntmold,
Welteisspiegel seiner wunderbaren
nisse auf dem Gebiet der astronomischen
lehre auffängt, sichtet, erbarmungslos
Geschichteverdanken, besonders hinsichtund durch eigene, geniale Entund
des
Sonnenlich
germanischen
und
einem
orgazu
ckungen ergänzt
Mondheiligtums auf dem Turmfelsen
nischen Ganzen verdichtet. Diese erder Externsteine, hat sein Lebenswerk
staunlichen Leistungen sind icherlich
gekrönt mit der Auffindung eines »Ornicht zufällig durch germanis e Dentes, wo unsere Vorfahren um dasJahr
Unverkennbar
ker vollbracht worden.
eine Pflegvor
Christi Geburt
waltet
hier ein metaphysisches Gesetz 1850 der
Astronomie großen Umfanges
stätte
höchstenRangesl
eingerichtet haben«.
Sie waren
ja immer Lichtbringer, die
Es handelt sich um den jetzigen GutsGermanen, besonders aber die DeutGierke bei Kohlstädt,in der Nähe
schen; man denke an den Augenspiegel, hof
der Externsteine.
mit dem Helmholtz das bis dahin unDie noch leidlich erhaltene Umfasdurchdringliche Dunkel des menschlichen
dieses uralten Gehöftes bilLichtorgans, des Auges, erhellte, an
ein unregelniäßiges Sechseck von
et
mit
die geheimnisvollen X-Strahlen,
etwa
1140 Meter
Umfang. Deni nachdenen Röntgen uns
durch menschliche
denklichen
Forscher Teudt entging nicht
Leiber, ja durch Metalle
hindurchdie
schauen lehrte, an die Frauenhoferschen Er auffällige Richtung dieser Mauern.
es sich hier, ähnlich
vermutete,
die
daß
uns
der ,,armselige
Linien, durch
wie in dem englischen Stonehenge- UIFI
deutsche Glaserlehrling«
Zeit
Linien handelt, die einst in uralter
und später Kirchhoff und Bunsen ie
von
zwecks astrounseren
Vorfahren
wir
mit
denen
Spektralanalyse schufen,
nomischer Orientierung festgelegt waren.
die chemisch-physikalische
Harmonie der
Er wandte sich an die in astronomiSphären nachzuweisenuns bemühen.
Das
schen Kreisen bekannten
professoren
Schicksalhat es gewollt oder
wenigstens zugelassen,daß unsere hoch- Dr. S. v. Neugebauer und Dr. J.Riem
a
Altgermanische
Astronomie
die größten Astronomen aller
Germanen
kann keinem
waren,
Frauenhoxey
schlech-
Zerüft
—
Lungsmauer
Frauenhoxer
241
Rundschau
chen meist trüben Uachthimmels der
astronomischen Recheninstitut der
Universität mit der Bitte, die
Sternforschung. Jhr Eifer, ihr EhrAzimute dieser Umfassungsmauern dargeiz, ihr Pflichtgefühl, ihre Phantasie
wurden
ob
in
aufhin zu prüfen,
sie
vorgeschichtdurch die Hindernisse nur desto
licher Zeit unter
stärker angeregt. Das berühmte Bild
astronomischen Gewirkte
zu Sais
sichtspunkten gewählt worden seien.
wohl sicherlich nur
darum
o gewaltig anziehend auf die
Die
genannten Astronomen haben
veres
nun
die Richtung dieser Linien des
Wahrheitsforscher, weil
Sechsecks genau untersucht und nach- hüllt war!
man
Bedenkt
nun
gewiesen, daß die Linie 1 in der Meaber, daß diese
nur
eine
ridianrichtung liegt. Die Linie 2 zeigt Beobachtungsstätte etwa
die beiden »Mondextreme«,nämlich den
kleine Meile von den Externsteinen entsüdlichstenMondaufgang und den nördfernt liegt, die selber eine Beobachlichsten Monduntergang. Die Linien Z, tungsstätte für astronomifche Studien
4, 5, 6 führen nach dem Sirius-Unterdarstellen, dann muß man notwendig
gang, Capella-Aufgang, Spica-Aufgang,
zu dem Schluß kommen, daß hier eine
Delta
großartige, für das ganze deutsche Volk
Orionis-Untergang, Pollux-AufDa die Präzession des Frühoder wenigstens seinewichtigstenStämme
ang.
ingspunktes oder der Tag- und Nacht- bestimmte und geeignete Pfleg- und
gleiche eine verhältnismäßig schnelle Lehrstatte der astronomischen WissenVeränderung der Sternörter bedingt, so schaft bestand, die für die Religion, für
ist die Genauigkeit der Zeitbestimmung
Astrologie, für Ackerbau und den geauf etwa 50 Jahre zu s ätzen. Die
samten Kalender, d. h. für das ganze
er
ZeitVolksleben
Azimute
entsprechen
wichtig war.
Von
1850
vor
Ein solchesVolk, dessen astronomische
periode
Christi
Geburt!
Kenntnisse die der wissenschaftlich beDie Genauigkeit der festgelegten Liandern
Völker vor
3777
rühmtesten
nien beweist einmal, daß unsere Vorbereits
Jahren
übertrafen, kann
fahren eine sehr alte und vor allem
kein Barbarenvolk
selbstverständlich
geüberaus
hochentwickelte Beobachtungs- wesen sein. Wie ein Schleier fällt es
kunst besaßen.Sie beweist ferner, daß uns von den Auge-n herab: Wir sind
unsere Vorfahren die in der Chrono- lange, lange Zeit über die große Verlogie als
Sarosperiode
bezeichnete gangenheit und die überaus hohe KulMondperiode kannten. Endlich, daß sie tur unserer Vorfahren gewissenlos bedie gleichen Sterne bevorzugten wie die
trogen worden.
antiken
Germanen
Die
im allgemeinen
morgenländischenSternforscher.
Diese erstaunlichen wissenschaftlichen und die Deutschen im besonderen
Leistungen erregen unsere Bewunderung
sind nicht nur
sonheute,
Um
waren
dern
4 Jahrschon vor
so mehr, als unsere Vorfahren
viel mehr Hindernisse zu übertausenden
Träger herrlichster
Uljendllch
winden hfatten
Jmmer
klarer
erweist es
als die Orientalen, weil
Ijultuv
der nordische Himmel für die astronosich, daß wir unsere heutige Kultur
mische Forschungsehr viel ungünstiger nicht nur aus dem Morgenlande bekommen
ist als der sudliche.
haben, sondern selber eine
Kultur
Freilich hat diesesungünstigeKlima
höchstenRanges bodenständig
die
auf
germanischenSternforscherähn- erschaffenhaben. Die gesamte wissenlich günstig gewirkt, wie die Armut in
schaftllche Astronomie erscheint somit
der Erziehung: Nur
idealeingerahmt als Werk von etwa vier
wirklich
gesinnte, wirklich hochbegabte MenJahrtausenden, an deren Anfang die
schen widmeten sich angesichts eines sol- heut unbekannten, aber riesenhaften
vom
Berliner
—
—-
242
Rundschau
norddeutschen Astronomen des Teutoburger Waldes standen, an dessen Ende
zeitlich der Astronom Hörbiger steht,
als ein Erfüller, Wegweiser, Fackelträger prometheischen Ranges.
Aus den Sternen
lesen wir unsere
große Vergangenheit Aus den Sternen
eine
herrliche Zukunft,
leuchtet uns
wir unsere Pflicht und Schuldigwenn
rein
Durch
terrestrischer sein kann.
innerirdische chemische Wsasserzersetzung
wird
nämlich ständig ein gewisses
Quantum
verbraucht. Das von einer
Gesamtwassermenge, die im Verhältnis zur fest-en und glutflüssigen Masse
eine kaum hauchdünneSchicht darstellt.
Es muß daher der lebensbedinsgendes
Wasservorrat der Erde von außen her
keit tun!
ersetzt und
gespeist werden.
Den
Dr. Alfred
Wasserspeicher unseres Sonnensystems
Seeliger.
sieht die Kosmotechnik in der MilchBewohnte Himmelskörper
straße, die baugeschichtlich notwendig
mit ihm zusammeng-ehört.
Sie ist nichts
Jn einem
Aufsatz (Frk. Volksblatt,
als
die zu Eisballunsgien verdichteten
Würzburg vom 5.1. 27) über ,,Gibt
der
AusDampfgewölke, die bei
es
eine zweite Erde« gibt Dr. Franz
des
Sonnenurknäuels
aus
die allgemein herrschende stoßung
Häusler
einem
explodierenden Mutterriesenstern
und auch berechtigte Anschauung kund,
der Verbindung des durch Druckaus
daß unsere Erde der wirklich allein beentlastung freiwerdenden Sauerstoffs
wohnte Himmelskörper unseres Sonentdes
Weltalls
dem
mit
Wasserstoff
nensystems ist. Und bezeichnend genug
standen und in jenen spiraligen Strahährt er fort: »So war die Erde wielen
deren eine Unzahl am Himmel
r
der
einzige bewohnte Himmelsbis über
beobachtet werden kann
körper im Bereich unseres Sonnendie Schweregrenze des neugebildeten
aber
die
forschende Phantasie
systems,
hinSonnenzentrums in den Umraum
ließ sich dadurch nicht den Boden entdem Aufwurden.
Nach
ausgeschoben
warin
Wenn
nicht
unserem,
ziehen.
aus
dem
um
ähnlichen hören des Dampfnachschubesbildenden
soll nicht in einem
und innere
Sonne
Planeten
Systeme eine Terra schweben, die LebeGlutkreisel, stauten sie sich zu einem
wesen und vielleicht auch Menschen herringförmigen losen Eiskörpergewölke
vorgebracht hat? Gegen diese vage
während die innerhalb der SonneVermutung ließ sich lange Zeit nichts
verbleibenden
Eiskörperbalerwidern.
Erst das letzte umfassende schwere die
äußeren Planet-en bauen
lunsgen
die
Bild vom
Wesen des Kosmos
halfen —, welches sich nunmehr in
Kosmotechnik Hörbigers, räumt auch einer
vielleicht 50
Sonnenferne von
mit dieser Möglichkeit fast vollständig
Sonne durch
der
Neptun-bsahnra-dienmit
auf, indem sie die Bedingungen, unter
den Weltraum
bewegt. Allerdings ist
Leben
denen
auf der Erde entstehen
es
dem Widerstand des raumerfiillenund sich erhalten konnte, mit anderen
den
Mediums
stärker unterworfen als
die Ausnahmestellung der Erde
Worten
die Sonne, so daß einerseits diese schon
die auf den ersten Blick so verund
dem Mittelpunkt
aus
nach vorn
wunderlich scheint, in Wirklichkeit aber
über
die
hinaus gedrüFkt
Rinigebene
in
ein
das durchausNatürlich-enist
ist, daß andererseits einzelne EiskorschärfereSLicht rückt.
in
und
langsam
zurückbleiben
per
der
die
Nach
tiosmotiechnik ist
das Sonneschwergewichthereintaumeln.
auf Erden nicht nur
Lebensmöglichkeit
Und nur
diese sind es, die nach Ihrem
durch den gewissen Leistungswert der
bescheidenen, aber eben rechten Teile,
Sonnenbestrahlung und ihre bekannte
und bewässern.
die Erde bewittern
Eigenartung bestimmt, sondern auch auch
Nur dort also könnten wir ähnliche
durch einen Wasserkreislauf, der kein
—
—-
—
—
—
—
243
Rundschau
—-
Lebensbedingungen auf einem fernen zeichnet Das letzte, besonders stark ausWeltkörper für mögli halten, wo
geprägteSonnenfleckenmaximum
des 18.Jahrhunderts
war
wir ein ähnliches Gebil e wie unsere
gerade 1788.
Auch zur Zeit nähern wir uns wieder
Milchstraßeam Himmel erblicken, wie
einem solchen, und in Ansehung der unes
etwa
der Ringnebel in der Leyer
der
aufhörlichen Wetterkatastrophen unsedarstellt. Er ist unter Billionen
rer
Tage überhaupt ziehen wir den
einzige Fall, in dem die Annahme,
a
Erde
der Katastrophe
einer
weiten
gleich- Schluß,daß die Ursa
menschenähnlicher im Jura, wie der al erorts gemeldeten
falls le ende
Art
Uberschrvemmungen, Springfluten in
existieren, nach dieser Theorie
Sp.
Asien, in der Sonne zu suchen ist, also
überhaupt möglich wäre.«
von
außen herein auf uns eindringt.
Es handelt sich bei solchenKatastrophen
die Ursache des kalons
im Jura
um
die Auslösung von riesigen Kräften,
Die Sitzungsberichte der französischen die der
auf- und absteigende Luftstrom
Akademie
der
Wissenschaften vom
wenig-er Kilometer
senkrechter AusdehJahre 1790 berichten von einer furcht- nung nicht entfesseln könnte. Was aber
bar verheerendenHagelkatastrophe, die
die landläufige Aufgegen
Frankreich von der Pyrenäengrenze bis
ist die Unmöglichkeit,
sung«spricht,
amit die schnurgerade Begrenzung der
zur belgischen Grenze in zwei Streifen
verBreite
von
9 bis 18 Kilometer
zu erklären, die keine
Unwetterstraße
bis
waren
und
zu
wüstete. Die Bänder
Rücksicht nimmt
auf
Kilometer
voneinander
22
entfernt,
Täler, und der lokalen Win verhältnisse
im zerschnittenen Gelände spottet.
ließen sich über
Spuren des Unwetters
Holland und Schleswig bis in die BalDaß unser Wetter, vor allem die
tenlande
verfolgen. An jene Hagelkata- Großwetterlage kosmisch bedingt ist,
wird bereits von
Seite
strophe, die sich am 13. Juli 1788 ereignete, werden wir angesichts der Verja bestätigt.Weil aber ie uralte Lehre
heerungen des Zyklons im Schweiz-er vom
verlustlosen, rein
terrestrischen
Jura, die am 13. Juni vorigen Jahres
Kreislauf des Wassers ihre Hauptstütze
Allererinnert.
in der unendlich tiefen Weisheit des
unwillkürlich
nur
in einer
ings zog das Unwetter
Kreislaufs überhaupt findet, läßt sich
Länge von 25 bis 30 Kilometer, 500
hier sehr schwer eine Bresche schlagen,
bis 1000 Meter breit, seine vernichtende
bis zugegeben werden
könnte, daß ein
Ba n. Die Richtung ist durch die unmehr oder minder stark wechselnder Zuvon
gefahre Linie La Ehaux-de-Fonds-Basel,
Wasser von außenherein, aus
em
also parallel der
Kosmos, möglich wäre. SonnenschenGrenze, über Poui lerel nach den bedingtes Wasser, das den irdischen
Freibergen,Richtung Les Breuleux, ge- Kreislauf also noch nicht mitgemacht
kennzeichnetDer Verlauf erstreckt sich hat, kame neu hinzu. Der kosmische
bei der 1788 er-Katastrophe,
somit,»w1e
Uormalzustanddieses himmlischen Wasvon
Sudwestennach Nordosten. Zeichnet sers Ist aber das Eisl
die Unwetterbahnenin beiden
man
Aus
dem Zufluß außerirdischerWasm
Fällen auf e1ne Karte von Europa ein,
Form von Eis
ser
ließen sich
erhält man bezeichnenderweise
zwei aber solcherleiKatastrophen und ihre
ast parallele Linien, im ersten Fall
Begleitumstände,also
mehr als 1000 Kilometer lang.
rsache und Wirkung, erklären.
Die 1788 er-Katastrophe
ist in ihrer
Schießt unter bestimmten Vorausdie in den Bewegungsgesetzen
Ausdehnung gewaltig, der Zeitpunkt
es
Weltenraums
ihres Ereignisses augenfallig gekennihren Grund haben,
aux Wesen
besonders
xa
Höhenzüge
wissenxchaftlich
Ltatthattem
Lchuß
französisch-schweizeri-
—
so
Letzungem
244
—
Zarakteristischen
Rundschau
kosmisches Eis, auch einmal in großen explosiv ausgeschosseneMaterieverdichMassen vereinigt, in die irdische Atmotung des gesamten Sonnensystems nicht
phäre ein, berücksichtigenwir die Lage geleugnet, nimmt aber an, daß auch
er
Erde in ihrer Achse und Stellung
der zeitlich noch erfaßbaren
zur Sonne, tragen wir der zwiefachen
geo ogischen Zeiträume, in denen
sich
die
Eigenbewegung der Erde und der transjetzt sichtbare Erdrinde
bildete,
latorischen Bewegung des Systems (vom Weltkörpermassen sich mit der Erde
der Taube
Sternbild
nach dem Sternvereinigten, wodurch dieser nicht nur
bild des Herkules mit 19 Kilometer
in
immerfort neue
Materialschichtungen
der Sekunde) gebührend Rechnun
so hinzugefügt, sondern auch Wassermasergibt sich daraus die bestimmte orm
sen zugeführt wurden; im Zusammender Unwetterkatastrophe. Schwere Unwerden
hange damit
auf höchst
wetter
werden sich eher zur Zeit oder
rogeistvolle
Weise auch alle
in der Nähe der Sonnenfleckenmaxima
bleme
der
Geologie
gek ärt,
die wir
ereignen, als zur Zeit der
vorhin
für das aktuar.
als
unlösbar
listische
Prinzip
etwa
so
bezeichneten;
Polverlagedie gewaltigen Klimawechsel,
Geologisches Ueuland
rungen,
die Gebirgsbildungen, die Uberflutuns
Jn der dritten
Auflage der »GeoDamit ist zugleich
gen der Kontinente.
logie« (Teil l, Allgem. Geologie), die
in
eine
der
die
Geologie
Geschichte
in der bekannten
Sammlung Göschen
neue
Epoche getreten. Sie begann
(1927) erschienen (Verlag Walter de
am
Ende des 18.
damit,
Gruyter sc Eo.), und die von Prof.
die ,Heroen«alle ü erzeugt waren
daß
Dr. Edgar
an
Dacqu6, Konservator
von
katastrophalen Einwirkungen, deder Staatssammlung in München, benen
die Erde im Laufe ihrer Entwickarbeitet
ist, lesen wir in dem Kapitel
lung zeitweie ausgesetzt gewesen
über »Der Erdkörper als Ganzes und
Durch die a tualistische Forschung at
sein frühester Zustand« (Seite 7) u.· a.
folgendes: »Die Kant-Laplacesche Theo- man sich von dieser Voraussetzung ganz
abdrängen lassen, bis man eben jet
rie genügt aber heute nicht mehr den
wieder
erkennt, daß die großen er
Erkenntnissen, die man vom Kosmos
gewonnen
hat. Andere Möglichkeiten gefchichtlichenVorgänge ohne solche,
uns
derzeit unbekannte
Einwirkungen
der Stoffballungen und des Ursprungs
von
außen her, nicht erklärbar sind.
unseres Sonnensystems sind in den
Das hat den Boden geebnet, um nunKreis der Betrachtung gerückt. So soll
mehr Theorien entstehen zu lassen, die
nach der Ehamberlinschen Planetesiwieder
mit
vollem
zu älBewußtsein
maltheorie die Erde aus dem Zusamteren, wenn
auch nunmehr durch ein
menschießenvon größeren und kleiungeheures Tatsachenmaterial weit besneren
Weltkörpernentstanden und in- ser
fundierten
zurückfü
folgedessen ihrem inneren Aufbau nach ren. Da wir Anschauungen
aber erst im Werden
so
Art sein, als wenn
man
ganz anderer
chen Gesinnungs- und Anschauungswansie mit Kant-Laplace lediglich für eine
dels stehen, so läßt sich vorläufig noch
abgekühlte Glutmasse hält. Ganz bedie
Art etwa
nicht
übersehen,
welcher
die
Welteissonders hat neuerdings
erdlehre von sich reden gemacht. Sie ist künftigen Erklärungen der großen
geschichtlichen Probleme sein«werden.
Streit der Meinunaber noch so vom
Jedenfalls
als
hat die Welteislehre
gen umtobt, daß man
schon krafthier im Prinzip
forscher ein bestimmteres Urtei kaum
voll
vorgearbeitet.«
wird abgeben wollen. Sie hat zwar die
Dem Kapitel über ,,Zerfall und Enteinheitliche, aus einem Ursonnenkörper
während
,
Misimå
.
Jahrlzunderts
Lei.
-
Erdgeschichtss
245
Rundschau
ftehung der Gesteine durch Wasser und
Verwitterung« (S. 42) schickt Dache-:
einige allgemeine Bemerkungen voraus,
die sonderlich aufhorchen lassen, weil
hier zum mindesten einer kosmisch en
das Wort
geredet
Wasserzufuhr
wird.
Es heißt: ,,Während die pulinnen
von
her
kanischen Materialien
kommen, ist man
bisher der Auffassung gewesen, daß von außen her auf
die Atmosphärilien,
nur
die Erdrinde
also Wasser, Wind, Eis, Temperatur
Soin mannigfaltigster Form wirken.
bald aber die Möglichkeit oder Wahrbesteht, daß auch ausscheinlichkeit
dem
Weltraum
beständig oder mit
oder
Unterbrechunlängeren
kürzeren
gen lithische, metallische oder sonstige
Materialien
(Wasser) uns zugeführt
Verden ganzen
werden, kann man
witterungsvorgang und die damit aufs
engste verknüpfte jetzige oder vorweltliche Schichtbildung, also auch den Aufder Erdkruste
bau
elbst, nicht mehr
in jener einseitigen a tualistischenWeise
Wissenschaft
oder
Unfug?
Zeitspiegel von Heft 4 des lau,,Schlüssel«-Jahrgangeshaben
mit der Stellungnahme des
zur WeltAstronomieprofessors Riem
eislehre beschäftigt.Hierzu hat uns
noch nachträglich
Herr Dr.-Jng. H. V oigt
in Kassel weitere
Unterlagen liebenswürdigerweise zur Verfügung gestellt.
Wir beschränkenuns
auf die Wiedergabe einiger wesentlicher Punkte. »Professor Rieni«, so schreibt Dr. Voigt,
,,versucht den Nachweis, daß die Welteislehre im direkten Widerspruch zur
Beobachtung stehe. Jch möchte Herrn
Professor Riem um Beantwortung der
Frage bitten, ob in den letzten sieben
Jahren Beobachtungen von so grundlegender Bedeutung gemacht wurden,
dgßsie alles, was bis dahin als vollgultiges Beobachtungsmaterial galt, in
Frage gestellt haben.Jch komme zu dieser Frage, weil mir
Herr Professor Riem vor sieben Jahren
noch sein Interesse für mein Buch
auffassen.«
,Eis ein Weltenbaustoff« zum AusBeim
,,Problem der Schichtbildung«druck brachte und mir dabei seine Unmir
lefen wir (Seite 66): »Es
terstützungversprach, obwohl er wußte,
auch hier wahrscheinlich, da eine Zudaß die in dem obengenannten Artikel
Material
erörterten
fuhr von kosmischem
Fragen in dem Buche im
uns
einer
Erklärung näher bringen
HörbigerschenSinne behandelt wurden.
würde
als das
bisherige vergebliche Noch im Jahre 1916 schrieb er HörSuchen nach einer theoretischen Konbiger, ,daß gegen die ganze Methode
der Darlegung und Handhabung des
struktion, welche sich aktualistisch auf
einem
analogen jetztzeitlichen Vorgang
naturwissenschaftlichen Materials
ganz
und gar nichts einzuwenden ist. Man
stützen möchte, einen solchen aber in
Wirklichkeit nicht findet.«
nicht von
muß nur
vornherein
dem
Standauf
ablehnenden
Jedenfalls zeigt die kleine Schrift
in
Es
bemerkenswerter
Klarheit
gab sogar eine
Dacquäs
punkt stehenL
die vielen Unstimmigkeiten im GelehrZeit, in der Herr Professor Riem gern
tenlager der Geologie auf, bewegt betonte, daß er dadurch, daß er die
man
von
des
kleineren
einem
(wie
Buches
,Hörbigers
sich
Aushangefahnen
»das
Glazialkosmogonie«gelesen und mit
Buche erwarten
allgemeinverstandlichen
könnte) nicht auf bereits ausgefahrenen
versehen habe,
Verbesserungsvorschlägen
der wissenschaftlich einwandfreien
an
Geleisen, sondern zeigt überall das Neuland
Ausgestaltung dieses Buches nicht
auf, an dessenBeackerung die
ganz
unbeteiligt
sei; er war auch
Zukunft zu arbeiten hat, ein Neuland,
das
manche Forderungen einschließt, der erste, der gelegentlich der Grünwie diese durch die Welteislehre gedung des Keplerbundes in einem Vortrag die Aufmerksamkeit darauf lenkte
geben sind.
Sp.
Jm
fenden
wir
åcheint
246
uns
Rundschau
--r
betonte, daß hier ,die geis
und
vollste,
vollständigste
phyalsikalisch
durchgearbeitetste
ler
Arbeiten«
kosmologischen
vorliege. Alles das gerade Gegenteil
seiner heutigen Warnung!
Wer das alles weiß, versteht es nicht,
wenn
Herr Professor Riem jetzt mit
einer
gewissen Geringschätzungdavon
spricht, daß Härbiger durch eine ,an
kleinen
einem
Instrument gewonnene
Erkenntnis«
zur Welteislehre gekommen
sei, da er doch wußte, daß Hörbiger über einen großen Refraktor
nicht verfügte. Was Herr Riem über
Albedo, Farbfilterbilder usw. schreibt,
wußte auch Härbiger schon lange; die
Stelle
auf S. 38 seines Hauptwerkes,
wo
Härbiger von der Albedo spricht,
muß doch damals die Zustimmung seines
wissenschaftlichenBeraters gefunden haben, sonst hätte er sie doch kaum durchgelassen.
Riems
Bemerkungen über die Erscheinungen auf der Sonne z. B. scheidem Sinne
nen
nach mehr gegen den
als gegen Härbiger zu sprechen.
Autor
die Beobachtungen, nach denen
Wenn
es bei den Sonnenflecken mit Wirman
beln zu tun habe, die die von
Riem
erwähnten Eigenschaften besitzen, bereits
beim
Erscheinen des Härbigerso hätte
schen Buches bekannt waren,
Riem
nicht zulassen oder gar duer
das dem Buche gezollte Lob geradezu
anerkennen
dürfen, daß Härbiger die
Wirbeltheorie unerwähnt ließ. Jsst aber
der Wirbelcharakter der Sonnenflecke
erst später in die Debatte
geworfen
kann
worden, so
doch nicht Härbiger
ein Verschuldenotref
er sie in
en, wenn
seinem Buche nicht esprochen hat. Hat
aber Härbigernicht dennoch eine Erklärung für die damals schon bekannte
und eine
Drehung einiger Sonnenflecke
ebenso wahrscheinlichefür die elektrische
Ladung aller Fleckegegeben? Was noch
Umkehrung der
hinzugekommen ist
Polarität u. a. —, würde Härbiger
wohl auch schonbearbeitet haben, wenn
und
-
—-
in festem Gehalt stehende bePersönlichkeit wäre, die ihre
volle Zeit auf solche Probleme verwenden kännte. (Vgl. hierzu den Artikel
Härbigers ,,Zur Polarität der Sonnenflecken« in Heft 5 des ,,Schlüssels«
1927, S. 155.) Niemand weiß aber besser als Herr Prof. Riem, unter welch
schwierigen Verhältnissen Härbiger
er
eine
amtete
dauernd
zu
arbeiten
war;
gezwungen
dem ganz
aber heute verlangt er von
auf sich selbst gestellten Mann eine erschöpfendeBeantwortung von Fragen,
die die Forscher unseres ganzen
Erdballs
noch nicht gelöst haben.
Beweist Herr Riem etwas gegen Hörbiger? Jch finde nicht; er beschränkt
sich auf die Aufstellung der Behauptung, die Welteislehre stehe im Gegensatz zu den Beobachtungen; er sagt aber
nirgends, daß er selbst bis vor nicht
langer Zeit Härbigers Deutungen derBeobachtungstatsachen für brauchbargehalten hat, denn sonst hätte er sich
Worten
dafür ein-nicht mit so warmen
Er übergeht vollständigdie Härder EngArbeiten
iger unterstützenden
der sehr schöneländer De la Rue
liestereoskopische Mondaufnahmen
fert —, von Beck u. Cornhill,
läßt
gesetzt
—
die Arbeiten
des
rektors
von
Jnnes,
des
Di-«
in
Unionobservatoriums
Südafrika, unerwähnt, der recht beachtenswerte Uachweise für die Ande-
des Erdumlaufs
in der Dauer
rungen
und zweier Jupitermonde gebracht hat,
die er einfach mit der Bemerkung ab-
tut,
daß
von
derartigem
bemerkt«
etwas
habe. Liest
1 der ,Sterne« gar
Nr.
den
,niemand
man
in
Bericht
den Vortrag des amerikanischen
Professors Robert G. Aitken (Mills
College) über ,Un-gelästeProbleme im
Sonnensystem«(vgl. hierzu Zeitspiegel
im »Schlüssel«1927, Heft 3), s·0verdes
die Selbstzufriedenheit
steht man
deutschen Gelehrten erst gar nicht, und
aus
diesem Grunde kann der Angriff,
den Herr Professor Riem gegen
die
Welteislehre zu richten für gut befunüber
247
Rundschau
—-
den
hat, dieser in der vorliegenden
Form keinen Abbruch tun, der Wissenschaft aber auch keinen Vorteil bringen.«
Wir
möchten diesen Ausführungen
Dr. Voigts noch etwas
weiteres
hinzufügen. Prof. Riem ist ja auch Ver»Die Sintflut in
fasser des Werkes
Sage Und Wissenschaft« (1925). Er
8: »Die Zal
dort auf Seite
er
Erklärungsversuche der Flut it
ungeheuer groß, sie sind aber meit
nach unsern Begriffen in so hohem
Maße kindlich und naiv, für den Geist
ihrer Zeit sehr charakteristisch, daß es
besser ist, sie nicht der Vergesenheit zu entziehen. Es sind daher
nur
Erklärungen
diejenigen
und
worden
hier aufgenommen
auch dem
kritisch behandelt, die
entspreGeiste der Gegenwart
Anspruch
chen und deren Urheber
darauf machen dürfen, ernst genomZu diesen ernst zu
men
zu werden«
nehmenden Urhebern gehört nach Riems
nun
eigener Interpretation
auch Hörbiger, denn er beschäftigtsich mit ihm
auf Seite 172X7Z genannten Buches,
schreibt aber beschließend folgendermaßen: »Es ist jedoch von geologischer
Seite, sowohl von Hummel,
Umschau
1924, Heft 26, wie von Dacquä darauf hingewiesen worden, daß der geologische Befund auf der Erde mit den
Folgerungen dieser Mondauflösungslehre in direktem
Widerspruch steht,
sowohl hinsichtlich der Wirkungen der
Wasserfluten, wie der Gebirgsanordnung und der Bildung von Sedimenten,
Kohle und Salzen. Hummel bezeichnet
das Verfahren der Welteismänner als
einen
unwissenschaftlichenUnfug.«
Man höre und staunel Wenn Herr
Riem
soviel Wert auf die UnfugsbezichtigungHummels legt, da er sie
ja sonderlich anführt, hat dann ein
Unfug ebenfalls Anspruchdarauf, wie
S. 8 bemerkt, wissenschaftlich
ernst geWer der eigentnommen
zu werden?«
liche Unfugsmeister ist, möchteder Leser selbst entscheiden, sich über Herrn
Lchreibt
schon
248
Schlüssel,Jahrg.
Prof. Hummel
im
1925X26, Seite
122-125 und Seite
1,
254
bis 269 Und bei Behm, »Planetentod
und Lebenswende« 1926, S. 258, 350,-1
und
355
Der
sonderlich orientieren.
Hinweis auf Prof. Dache ist in dieser
lapidaren Form einfach
oberflächlich
völlig irre eitend. Das gibt ja Riem
Seiten später (S.176) wiederselbst zu, offenbar weil er vergessen hatte, was er auf Seite 173 geschrieben hatte. Erst wird Prof. Dacquö
mit als Kronzeuge angeführt, die Welteislehre ad absurdum
zu
führen,
dann wird sage und schreibe bedauert,
daß Dache in seinem Buche »Urwelt,
Sage und Menschheit«der Welteisle re
leider ein zu großes Gewicht beimi t.
«ZumBeweis die bezeichnete Buchstelle
Riems: »Das ganze Dacquesche Buch
erweist sich als ein überaus gedankenreiches Gebäude, das auf ganz neuen
Deutungen alter Sagen und Mythen
aufgebaut ist, und dabei den Menschen
ein paar
um
in
eine
Zeit
in
zurückversetzt,
der
er
noch kaum nach heutigen Begriffen als
Mensch angesehen werden kann, trotzdem aber Mitteilungen aus
jenen Zeiten bis in die Gegenwart soll überliefert haben können, was eine allzu
starke Forderung sein dürfte. Schlimm
der
Welteisist, daß Dacquä
ein
großes
zulehre
Gewicht
mißt, obwohl sie von Astronomie, Meteorologie und Geologie in gleicher
Weise abgelehnt worden ist. Auch ist
das Buch so neu, daß erst die wissenschaftliche Erörterung der dort vorgebrachten Gedanken
zeigen muß, wie
weit die Anwendung der Sagendeutung
Erkenntnis
auf
statthaft
ist und zu
rauchbaren Ergebnissen
führt« Auch diese allgemeine Ablehnungsunterfktellung ist völlig aus der
Luft gegriffen. Bevor Herr Riem noch
einmal in die Trompete stößt, setzt ek
sich Init Herrn Hummel vielleicht zweckmäßig in Gedankenaustausch über gemeinsam geübte Methoden des wissenschaftlichen Unfugs.
Sp.
prahistorixche
Bächermarlct
—
Neueingänge
Verlier-, Fr»
So
Eine
n n e n w
l t.
Fahrt
durch
Astronomische
29
Dümmlers
Geb.
1925.
e
Mit
haltungen.
Ferdinand
M.
im
Abb.
die
Unter-
Text.
Berlin
Verlag,
3.20.
Haeckel, E., Himmelhochjauchzend-.
Erinnerungen und Briefe der Liebe,
herausgegeben und eingeleitet v. Heinrich Schmidt, Jena. Verlag Carl ReißDresden.
ner,
Brosch. M. 6.—, geb.
M.
8
Was
Hahn, O.,
dioaktivität
schichte
lehrt
über
dser
Erde?
uns
die
die
Mit
3
RiaGeAbb.
Verlag von J. Springer, Berlin 1926.
Geh. M. 3.—.
S-üdamerika.
Humboldt, A. v., Jn
Bd.
37 der Sammlung »Reisen und
von
Abent-euer«, bearbeitet
Paul Alfred Merbach. F. A. Brockhsaus Verlag, Leipzig 1927. Halbl. M. 2.80,
Ganzleinen M. 3.50.
Schlüssel 111,
7
158
Seiten.
ger,
Berlin
geb.
Vrückner, P., Zum
Himmel
empor!
Aufsätze aus der Himmelsmechanik, 11
bis 14 Bogen, Ursache der Bewegung
unserer Erde und der Ebbe und Flut,
mit
15 Abb.
Selbstv-erlag, Leipzig
N 22, Landssberger Str.
23.
1925.
Ohne Prseis«angabe.
der
NaDriesch, H., Metaphysik
aus«
dem
tur,
Sonderausgabe
Handbuch der Philosophie. R. Oldenbourg
Verlag, München 1927. M. 4.50.
in der
Umwälzung
Emmig, A., Eine
und
Anihre
Mathematik
wen
Richard Pflaum Drukdungen.
kerei
und
Verlags-A.-G., München
M.
ihr
Vruggencate, p. ten, Sternhaufen,
Bau, ihre Stellung zum Sternsystem
und
ihre Bedeutung für die K·osmogsoniie. Mit 36 Abb. und 4 Tafeln.
3.50.
Bruggencate, P. ten, S-ternhaufen.
Jhr Bau, ihre Stellung zum Sternsystem und ihr-e Bedeutung für die
Kosmogonie. Mit 36 Abb. u. 4 Taf.
Naturw.
und
Lehrbücher,
Monogr.
7.Bd.
Verlag von J.S-pringer, Berlin
1927.
Geh. M. 15.—, geb. M. 16.50.
1927.
Besprechungen
F«
WCHEIRMARM
Jn
wie
M.
Verlag
1927.
von
Julius SprinPreis geh. M.15.—,
16.50.
der
theoretischen Astronomie sowohl
auch in diesr beobachtendsen, namentlich
in ihren jüngsten Zweigen, der Stellarastroniomie und
-physik, ist zur Zeit alles in
raschestemFlusse. Selbst der Fachmann hat
es
schwer, sich den allgemeinen Überblick
Er
zu bewahren.
muß dazu eine große
Anzahl von
Zeitschriften und periodischen
verfolgen. Die
Veröffentlichungendauernd
zahlreichen methodischen und systematischen
und die ungeheuren Mengen BeArbeiten
obachtungsmaterial sind so ver-streut und
zum Teil
so unzulänglich, daß sogar der
Es fehlt nicht
Spezialist oft ratlos ist.
nur,
zumal in Deutschland, an einer Zeitder
Astronomie
schrift, die alle Gebiete
und
umfaßt
zusammienfaßt und auch
Arbeiten
größere
veröffentlicht, sondern
auch vosr allem an grundlegenden Werken
und
mesthosdischer
enzyklopädischerArt, an
Lehr- und Handbsüchern.Es ist natürlich
schwer, solche Werke
auszulegen, da sie
und
geringen Absatz verrasch veralten
ist es,
sprechen. Um sso dank-enswerter
daß sich doch wieder einmal Verfasser und
Verlag für ein Werk gefunden haben, das
von
eine
den vielen
recht empfindlichen
Lücken in der wissenschaftlichenastronomischen Literatur
auszufüllen berufen ist. Auf
einem engumgrenzten
Gebiete, das für sich
betrachtet bereits sehr umfangreich geworden i-st, im Rahmen der astronomischen Gesamtwissenschaftallerdings nur einen kleinsen
Ausschnitt sb-ed-eutet,wird in demBuche
—
das ganze
Material
Zeit vesrfügsbare
zur
über Sternhaufen zusammengetragen, gesichtet und geordnet.
Die Einteilung der Stern-
haufen, Kataloge, Verteilung
Himmel
der
Haufen
einleitend behandelt.
werd-en
ES folgt die Besprechung der wichtigsten
Methoden zur Bestimmung der Entfernung.
Ein großer Teil des Buches ist den Dichte-
am
(Anzeigen-Anhang)
249
Bücher-merkt
——-
gesetzen, der Struktur und Form dser Sternhaufen und den theoretischen UntersuchunEin
über ihren Aufbau gewidmet.
gen
Abschnitt über die Bedeutung der Sternhaufen für die Kosmogonise beschließtdas
Werk.
Es ist mit zahlreich-en guten Fimit einig-en
und Schsaubildsern und
guren
sehr schönenSternaufnahmen von M. Wolf,
Heidelberg, ausgestattet. Das Buch richtet
sich ausschließlich an die Fachastronomen
und unt-er diesen vornehmlich an die Stellarspseziali·sten.Und nur der Fachmann kann
es
A. W.
ganz
würdigen.
der
Alt-er
Schmiedel, Ottomar, Das
Erde
Ab-kühlungsnach dem
12 AbbilMit
69 Seit-en.
prozeß.
Verdungen. Ferdsinand Dümmler·s
1927.
lag, Berlin
Geh. M. 4.—.
Es gibt nur
wenig-e ernst zu nehmen-de
ErdArbeiten
die Bestimmung des
über
unsd zu
alters,
diesen gehört die vorliegen-die Schrift. Der Verfasser verneint
der
zunächst die Möglichkeit, das Alter
dem AbplattungsErde zu bestimmen aus
verhältniss, wie ess Huyghens
versuchte,
ein Weg, den J oly einschlusg
oder
dem Salzgehalt der Ozeane oder aus
aus
rein geologischen und paläontologischen
Betrachtunigen, und bezeichnet auch die Radi-oaktivität
als
eine unsichere Berechnungsgrundlage, ohne freilich deren Bedeutung
für dsiseEntwicklung dser Erd-e zu verkennen.
Auch den Versuch dsess englischen Phyaus
einer
sikers William
Thomsson,
angenommenen
Anfangssstempseraturund- dem
heutigen geothermischen Tiesfengrad das Alter dser Erd-rin«d«ezu berechnen, wird als unzureichend erklärt. Die-sen Abkühlung·sprozseß legt Schmiedel aber dann doch seiner
Arbeit
zugrunde, er verknüpft aber mit
dem durch die Abkühlungbedingt-enWärmeverlust den Wärmegewinn,der sich aus der
gleichzeitig erfolgen-den Zusammenziehng
der Erd-kruste ergibt. Der fruchtbarste Geder ganzen
danke
Abhandlung aber dürfte
wohl der sein, daß der geothiermische Tiedsen Oze·anien etwa
6,50x0
fengsrad unter
So
größer ist als unter den K-ontinenten.
nimmt
denn auch dieser Gedanke
in der
rein und streng mathematisch durchgeführ---
250
—
ten
Behandlung
ragend-e
Stelle
des Problems eine hervorein. Für die gesuchten Zeit-
räume
müssen sich naturgemäß größere
Werte
ergeben als die früher errechneten.
So findet Schmiedel für die Zeit, die verflossen ist, seit die Erd-e ihre Höchsttempeg
ratur
besaß, 1,8 Milliarden
Jahre, für die
Zeit der Rindsenbildung etwa
1 Milliarde
und für die Meeresbildung 300 Millionen
Die Zeiten
Jahre.
sind als Mindestzeiten
anzusehen, da der Wärme-gewinn durch den
Aufsturz kosmischer Massen und die Radieaktivität
freilich bsewußtermaßen
geblieben sind-. So
völlig unberücksichstigt
können als-o auch diese Ergebnisse schwerlich
Dise Löals endgültige betrachtet werden.
sung dser Aufgabe wird eben nicht aus der«
wenn
einseitig-en Anwendung eines
auch
noch so richtig-en Grundgedankens gewonnen
werden, sondern es wird das Zusammenwirken
all-er
einschlägigen Faktoren
werd-en
untersucht
müssen.
Methodisch
ist die Abhandlung außerordentlichwertvoll
und anregend.
A. W.
Vogthetr, K» Jst die Schwerkraft
r e la tiv?
Kritische Betrachtungen
in der neuesten
über dsen Relativismus
Karlsruhe 1926·
Physik. 44 Seiten.
Macklotsche Drücker-ei A.-G. M. 2.70.
Von dsen vielen
Schriften, die gegen die
Relativitätstheorise
geschrieben
Einsteinschse
die vorliegende seinen
wosrdsen sind, bedeutet
der schärfsten und
gründlichstienAngriffe.
Ihre besondere Stärke liegt darin, daß der
Verfasser, die-r als unenitwegter Gegner der
vielen
Relativitätstheorie aus
Veröffentist, end-lich einmal ohne
lichungen bekannt
jedes Zugeständnis den Nurmathematikern
jede Kompetenz in dem Kampfe um die Relativitätstheorie abspricht und als letzte Jndsie Philosophie und Erstanz ausschließlich
kennstnislehre gelten läßt. Schritt für Schritt
wird aufg-ed-eckt,wie die Ein-st-ein1-s-che
Welt
konstruiert-er Fiktionen im Lichte Kantscher
Erkenntniskritik, diise all-es Sei-ende als
real vorstellibar zu erfassen sucht, sich in
Absurditäten auflöst und wie insbesondere
die allgemeine Gravitationstheorie mit ihren
dem Nichts hervortretenden
plötzlich aus
und
ebenso plötzlich wieder verschwinden—
—-
—
Zu
den
Schwerefeldern
den
denkienden
unsere-·
Zu unserer Tafel
Der bisher so rätselvolle Saturnring
findet durch die WelteiSlehre folgendermaßen seine Aufklärung. Er ist entstanden durch die Auflösung eines ehemals zwischen Saturn(kugel) und Uranusbahn um die Sonne kreisenden, selbständigen Wandelsterns, der von Saturn
einst eingefangen und zu seinem
ist. SpiGroßmonde gemacht worden
nähernd, umtanzralisch sich einander
beide
ten
Körper den gemeinsamen
Schwerpunkt, während sie sich zugleich
aus
ursprünglich ungefähr kugeligen
Bällen
schlankeren, eisumzu immer
krusteten, wassergefüllten Hühnereiern
ausformten. Dies ging so lange fort,
Jntrauranus
kleineren
bis für den
die gefährlicheAbstandsgrenze
schließlich
erbei etwa
3,5 Saturnhalbmessern
Jn jenem Augenblicke war
reicht war.
es
gerade, als ob man das Ei, das
dieser Himmelskörper vorstellte, an
beiden
Spitzen aufgestoßen und seine
Schale. zertrümmert hätte. Mit Gewalt
schossendsie Jnnenwasser aus der Eiseikruste hervor und umflossen den Sain
turnball
zwei herdreifenartigen,
freiumschwebendenWasserringen, wähdie Eispanzerkruste (Eischale) zugleich zerbrach und sich vornehmlich dem
Ring anschloß,wohl so, daß
rend
innern
Trier
Ver-
stand restlos unbefriedigt läßt. Da der
Verfasser nicht immer vorbehaltlos zu Newton und Kant
zurückkehrt,sondern namentlich in den letzten Abschnitten auch neue
Begriffe formuliert, so z. B. den dies dydie-r dynamischen
und
namischen Raumes
Bewegung, und mist deren Hilfe seine eigenen
Anschauungen darlesgt, so möchte der
Les-er manchmal wünschen, daß die Erausund
läuterungen hier viel genau-er
führlicher seien, wie denn überhaupt im
Les-er dser Wunsch lebendig wird, der Verfasser möge diese Fragen und vor allem
seine Anschauungen einmal in einem gröskizzenhaft angelegten
ßeren, weniger
von
Grund
Werke
aus
b-ehand-eln.A. W.
Soeben
erschien:
Ins
Reichder Lüfte!
2., umgearbeitete
u.
erweiterte
Auflage
der
Einführungin
unter
die
Luftfahrt
Mitwirkung
von
Ernst Brandenburg, Erich Ewald,
Walter
Georgii, Hugo Kromer,
Eberhard Lempertz,Franz Linke,
Otto Merkel, Edm. Pfister,Reinhold Seiferth und Oskar Ursinus
im
des
Auftrage
DeutschenLuftfahrtverbandes
herausgegeben
Johannes
von
Poeschel
6.—17. Tausend. 80. 224 Seiten
mit
86
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Abbildungen
und
3 Karten
behördlichFörderungzudem
ungewöhnlichbilligen
3 Mark
Preis
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Dieses Buch hat die hohe Aufgabe, die
Luftfahrt Zum Gemeingut des ganzen
deutschenVolkes zu machen. Es enthält
deshalb auf streng wissenschaftlicher
Grundlage, und dochleicht faßlichalleswas jeder Deutsche von
der Luftsahrt
wissen muszl
R.
Boigtländers
Verlag
Leipzig C1
251
Zu
unserer
ihre Trümmerschollenauf diesem wie
Eisberge schwammen. Selbstverständlich mußte augenblicklich eine heftige
Verdampfung des Ringwassers aus den
bekannten
Gründen
einsetzen und sich
in ganz kurzer Zeit eine neue
Eiskruste
um
die Ringgewässer bilden. Ursprünglich entstanden also zwei voneinander
Ringkluft
durch eine ziemlich breite
getrennte, mit dünner Eishaut überfrorene wässerige Reisen. Erst später
vereinigten sich die beiden selbständigen Ringozeane wieder, und die Stelle,
wo
sie aneinanderflossen, ist die heutige
,,Cassinische Teilung«. Nach Hörbiger
besteht der Saturnring also aus reinem
Eis und ist im ganzen
jetzt ein
einziger fester Ring, wie eine auf einer
Drehbank hergestellte Eisscheibe, die
wie
ein
starrer Körper umschwingt.
im
etwa
dsabei
einen
Der
Ring hat
ganzen
schlank fischförmigen, überdies
gewellten Querschnitt und ist an seiner
dicksten Stelle (innerhalb der Cassinischen Teilung) mindestens 400 Kilometer
stark, so daß ein Zusammenknicken technisch ausgeschlossenist. Daß
der Ring bei dieser erheblichen Dicke
der Schmalwir ihn von
dann, wenn
seite zu sehen bekommen (Kantenansicht
wie 1921), dennoch verschwindet, weiß
Hörbiger leicht zu erklären, wie die
Ableitung im einzelnen zeigen würde.
Näheres darüber möchte in Valier
»Der Sterne
Bahn und Wesen«
nachgelesen werd-en. Da Hörbiger über
das Gesamtgebiet der Fragen um
Saturn weiterhin arbeitet, so möchtenwir
Stelle
seinen Darbietungen
an dieser
nicht vorgreifen. Es sei nur nebenbei
bemerkt, daß die Welteislehre auch in
der Lage wäre, den Saturnring
als
Billionen
Kleineisblockschwarm aus
Möndschendarzustellen.
Tafel
Von
Die
den
252
Leser für
,,Schliissel«
Nägel
Mitteleuropas
haben Sie sicher schon gehört. Jetzt
liegt der ersteBand des Werkes fertig
gebunden in Halbleder vor. Auf 163
Kunstdrucktafeln, zum großen Teil
farbig,ist der Entwicklungsgang jedes
Vogels in meisterhaften Bildern
wiedergegeben. Aber nicht nur die
prächtigencTafeln, sondern auch der
Text wird Ihnen Freude machen.
Ein
Leser schreibt uns.»Ichfreue mich jetzt doppelt über das
Wenn
so prachtige Werk.
ich auch kein
Ornithologe bin, so interessiert mich doch der
Inhalt des Werkes überaus.
Diese frischen
lebendigen Schilderungen lesen sichtatsächlich
wie
ein Roman.
so spannend
.
Aus
.
der
Fälle
ries- Presseurieile
nur
Zwei
:
»Ein solches Buch ist noch nicht versucht
keine Nation
besitzt etwas Ähnliches.
Noch einmal laut hinausgerufem ein ideales
Bolksbuch.« Wilhelm
Bölsche (,,Berliner
Tageblatt«).
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Prof-. Dr. Hanns von Lengerken im ,,Berliner
Lokal-Anzeiger«.
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Dieser prächtigeBand kostetgebunden
RM. 80.--.
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