66 INHALT Inhaltsverzeichnis HINTERGRUND 108 Typische Gerichte 12 Land der Sonne 110 (GKGTVCIGŪ(GUVGŪ 14 15 18 22 Fakten 111 Festivals gehören zum Sommer 116 Special: Ostern – Das heiligste aller Feste Events 23 24 28 30 34 35 58 59 60 62 72 79 81 84 Natur und Umwelt Pflanzen Bevölkerung · Politik · Wirtschaft Special: Kaffeeklatsch unter Männern Willkommen im Alltag Griechenland auf einen Blick Infografik: Die Rechtgläubigen Geschichte Die Wiege Europas Kunst und Kultur Mythologie Infografik: Griechische Götterwelt – eine feine Familie Altgriechische Kunstgeschichte Infografik: Griechische Bildhauerkunst Special: Heilige Bilder Neugriechische Kunstgeschichte Berühmte Persönlichkeiten ERLEBEN UND GENIESSEN 100 Essen und Trinken 101 Griechenland bittet zu Tisch 106 Special: Griechischer Wein – »… ist so wie das Blut der Erde« 120 Mit Kindern unterwegs 121 Badespaß … und vieles mehr 124 Shopping 125 Von Ikonen bis zu Seide 126 Special: Leckeres für Zuhause 130 Übernachten 131 Hotels für jeden Geschmack 134 Urlaub aktiv 135 Fast alles ist möglich 138 Special: Griechenlands Traumstrände – Sonne, Sand und Meer TOUREN 148 Touren durch Griechenland 149 Unterwegs in Griechenland 150 Im Überblick: Griechisches Festland 154 Klassisch: Peloponnes 156 Weniger bekannt: Nordgriechenland 159 Inselträume: Kykladen 160 Vor Kleinasiens Küste: Dodekanes Inhaltsverzeichnis INHALT REISEZIELE VON A BIS Z 164 168 170 173 179 182 190 206 229 232 236 242 250 256 258 260 264 270 271 273 275 Ägina Amorgós Ándros Argolis Árta Athen 3D: Akropolis – Über den Dächern Athens Special: Kunst, Kult und Politik Áthos Chalkidikí Chíos Delfí Délos Édessa Epidauros Special: Schauspiel unter freiem Himmel Euböa Gýthio Igoumenítsa Ikaría Ioánnina PREISKATEGORIEN Restaurants (Preis für ein Hauptgericht) A A A A = über 15 € A A A = 10 – 15 € A A = 7 – 10 € A = unter 7 € Hotels (Preis für ein DZ) A A A A = über 150 € A A A = 100 – 150 € A A = 50 – 100 € A = unter 50 $ Hinweis Gebührenp×ichtige Servicenummern sind mit einem Stern gekennzeichnet: *0180.... Mohnblüte vor den Toren des mittelalterlichen Akrokorinth 281 Íos 284 Itháki 286 Special: Auf den Spuren von Odysseus 289 Kalamáta 292 Kalávryta 295 Kárpathos 297 Kastelórizo 299 Kastoriá 302 Kavála 306 Kéa 309 Kefalloniá 312 Special: Weinanbau auf den Ionischen Inseln – Das Erbe des Kephalos 315 Komotiní 318 Korfu 328 Korinth 336 Kos 341 Special: Hippokrates – Vater der Medizin 350 Infografik: Naturschwämme – Das weiche Gold 352 Kreta 364 Special: Wenn Sorbas den Sirtaki tanzt 374 Infografik: Labyrinth – Ariadne und Theseus 376 3D: Ein sagenhafter Palast 7 8 INHALT 383 385 389 395 396 400 404 406 408 412 415 418 420 422 425 429 433 437 443 445 448 452 457 461 462 466 469 473 480 482 494 499 502 506 511 513 517 Inhaltsverzeichnis Kýthira Lefkáda Lésbos Límnos Livadiá Máni Marathon Mesolóngi Metéora 3D: Schwebende Klöster Mílos Monemvasía Mykene Infografik: Ausgrabungsgeschichte – Sammler oder Forscher? Mýkonos Mystrá Náfplio Náxos Olymp Olympía Infografik: Antikes Olympia 3D: Olympia – Kultstätte aller Griechen Páros Pátmos Special: Die Offenbarung des Johannes – Autor gesucht Pátras Pýlos Rhodos Infografik: Giganten 3D: Koloss von Rhodos – Symbol von Reichtum und Macht Sámos Samothráki Santorin Special: Mega-Explosion in der Ägäis Sérifos Skiáthos Skýros 519 522 525 528 541 543 547 550 Sparta Sýros Thássos Thessaloníki Thíva Tínos Trípolis Infografik: Geburtsstätte des Theaters 554 Véria 556 Vólos 561 Zákynthos PRAKTISCHE INFORMATIONEN 568 573 574 574 575 576 576 577 578 579 580 581 583 593 595 Anreise Auskunft Elektrizität Etikette Geld Gesundheit Literaturempfehlungen Medien Notrufe Post Preise Reisezeit Sprache Verkehr Zeit 596 Register 601 Verzeichnis der Karten und Grafiken 602 Bildnachweis 603 atmosfair 604 Impressum 608 Kurioses Griechenland Auf dem Gipfel des Olymp thronte die Götterfamilie. Natur und Umwelt HINTERGRUND 15 Natur und Umwelt Schroffe Gebirgszüge sowie das endlose Blaue des Ionischen Meeres und der Ägäis prägen die Landschaft Griechenlands. 5KG DKGVGV GKPGT XKGNHÀNVKIGP 2ƃCP\GP WPF 6KGTYGNV GKP <Whause, die allerdings seit der Antike vom Menschen zurückgedrängt wird. Geografisch gliedert sich Griechenland in drei Großräume: das griechische Festland, die große, handförmige Halbinsel Peloponnes sowie die griechischen Inseln. Etwa zwei Drittel der Landfläche werden von Gebirgszügen eingenommen, ca. ein Sechstel ist Flachland und etwa ein Fünftel steuern die Inseln bei. Den Kern von FestlandGriechenland bildet das bis zu 2637 m aufragende Píndos-Gebirge. Höchste Erhebung des Landes ist jedoch der Olymp in der Landschaft Thessalien: Der »Berg der Götter« ist 2917 m hoch. Großräume Das heutige Bild der griechischen Naturlandschaft ist das Resultat komplizierter geologischer Vorgänge im Verlauf der Erdgeschichte. Im Osten des Landes bilden alte und großenteils unter den Meeresspiegel abgesunkene Landmassen bzw. Gebirge den Unterbau. Von der Kreidezeit, die vor ca. 140 Mio. Jahren begann, bis ins Jungtertiär, das vor etwa 2 Mio. Jahren endete, baute sich im Westen das dinarisch-hellenische Faltengebirgssystem auf, zu dessen jüngsten Höhenzügen das Píndos-Gebirge gehört. Diese Kettengebirge erstrecken sich vom Norden Griechenlands bis zur Südspitze des Peloponnes, wo sie ins Meer abtauchen, ostwärts abbiegen und sich in den beiden großen Inseln Kreta und Rhodos fortsetzen. Wo die – jüngeren – Gebirgsstränge ins Meer auslaufen, haben sich tiefe Buchten gebildet, wie man an den »Fingern« des Peloponnes sehen kann; im Binnenland breiten sich zwischen den vielerorts hochgebirgsartigen und heute stark verkarsteten Kalkriegeln fruchtbare Schwemm- und Hügelländer aus. Die älteren Faltengebirgsketten biegen bereits im Bereich des Festlands ostwärts ab und formen heute die abwechslungsreiche Küste Ostgriechenlands. In der Tertiärzeit, vor ca. 65 Mio. Jahren, sank das alte Kykladische Gebirgssystem ab, dessen Gipfel in Gestalt der Kykladen aus dem Ägäischen Meer ragen. In geologisch junger Vergangenheit entstanden im Osten und Nordosten des griechischen Festlands ebenfalls durch Senkungsvorgänge die fruchtbaren Beckenlandschaften von Makedonien, Thessalien, Böotien und der Ar- Erdgeschichte Das Spektrum der griechischen Inselwelt reicht von sehr großen Eilanden wie Kreta bis zu winzigen wie der »Mäuseinsel« vor Korfu. 16 HINTERGRUND Natur und Umwelt golis, andererseits erheben sich hier mächtige alte Gebirgsmassive wie der Olymp. Ganz im Norden greifen die Ausläufer des Rhodopengebirges auf griechisches Territorium über. Erdbeben und Vulkanismus Im gesamten Mittelmeerraum ist die Erdkruste bis heute nicht zur Ruhe gekommen. Fast täglich bebt hier mehr oder weniger deutlich spürbar die Erde, manchmal mit katastrophalen Folgen. Ausgelöst werden diese Erdbeben durch fortwährende Bewegungen der Kontinentalplatten. Im Fall Griechenlands bewegt sich die Afrikanische Platte von Süden her mit einer Geschwindigkeit von ca. 2,5 cm pro Jahr nordwärts und taucht in einer Zone, die sich durch verstärkten Vulkanismus auszeichnet, unter die Ägäische Platte, die ihrerseits einen Teil der Eurasischen Großplatte belegt. Die Inseln Ägina, Mílos und Santorin verdanken ihre Entstehung dem dadurch ausgelösten, momentan wohl nur ruhenden Vulkanismus. Nordgriechenland Nordgriechenland reicht südwärts bis auf die Höhe des Ambrakischen Golfs an der West- bzw. auf die Höhe des Golfs von Lamia an der Ostküste. Sein Rückgrat bildet das Píndos-Gebirge, dessen höchste Erhebung der 2637 m hohe Smolikas ist. Westlich des Píndos-Massivs breitet sich die reizvolle Hügellandschaft Epiros in Richtung Ionisches Meer aus. Weiter nordöstlich des Píndos umrahmen die Gebirgszüge Makedoniens die fruchtbare Bucht von Thessaloníki. An sie schließt östlich die für ihre schönen Badestrände bekannte Halbinsel Chalkidikíí an, deren »Finger« Kassándra, Sithonía und Áthos in die nördliche Ägäis hineingreifen. Ganz im Nordosten hat Griechenland Anteil an der historischen Landschaft Thrakien, die die südlichen Ausläufer des bulgarischen Rhodopen-Gebirges sowie die Flussniederungen von Nestos und Evros umfasst. Das Bild dieser Landschaft wird auch heute noch weithin vom Tabakanbau geprägt. Südwestlich von Thessaloníki erhebt sich das alte Gebirgsmassiv des Olymp; südlich davon weitet sich das fruchtbare Thessalische Becken, das im Westen vom Píndos-Gebirge und im Osten vom Thessalischen Küstengebirge begrenzt wird. Mittelgriechenland Die alte Landschaft Thessalien vermittelt zwischen Nord- und Mittelgriechenland. Zu Mittelgriechenland, das im Süden einerseits vom lang gestreckten Golf von Pátras, andererseits vom Golf von Korinth begrenzt wird, zählen der griechische Kernraum mit der Hauptstadt Athen und der Halbinsel Attika sowie die Beckenlandschaften und Ebenen von Böotien, Fokis, Lokris und Ätolien, die von den Kalkgebirgen des 2510 m hohen Giona und des 2457 m hohen Parnass überragt werden. Auch die Attische Bucht und die durch einen schmalen Kanal vom Festland getrennte Insel Évia rechnet man noch zu Mittelgriechenland. Natur und Umwelt HINTERGRUND 17 Griechenlands Küste ist knapp 14 000 km lang. Der von einem Kanal durchtrennte Isthmus von Korinth verbindet den Peloponnes, sprich Südgriechenland, mit dem griechischen Kernraum. Zentrale Landschaft der Peloponnes ist das bis zu 2500 m hoch gelegene Arkadien, von dem steile Kalkgebirgszüge wie Finger einer Hand nach Süden und Südosten ins Meer greifen. Südgriechenland Vor der Westküste des griechischen Festlands liegen die Ionischen Inseln am Ausgang des Adriatischen Meeres. Die berühmteste dieser von den Griechen »Eptanissia« (»Siebeninseln«) genannten Eilande ist Korfu. Die Zahl sieben bezieht sich auf jene kurze Epoche um das Jahr 1800, als die Ionischen Inseln die unabhängige Republik der Sieben Inseln umfassten. Ionische Inseln Östlich und südöstlich des griechischen Festlands breiten sich bis vor die Küste Kleinasiens die aus mehreren größeren Gruppen bestehenden Ägäischen Inseln aus. Ihr Zentrum bilden die ca. drei Dutzend größeren und kleineren Eilande der Kykladen, die ihrerseits die in der Antike heilige Insel Délos umringen. Einige dieser kargen Inseln sind seit Langem als Urlaubsziel sehr beliebt, vor allem Mýkonos, Páros, Náxos und Santorin. Zu den Dodekanes, die vor der Küste Kleinasiens liegen, gehören nicht nur, wie ihr Name suggerieren möchte, lediglich zwölf Inseln, sondern noch einige mehr. Am bekanntesten sind Pátmos, Kálymnos, Kos und Rhodos. Ägäische Inseln HINTERGRUND Natur und Umwelt Vor der großen Insel Euböa (Évia), die als Teilraum Mittelgriechenlands betrachtet wird, liegen die Nördlichen Sporaden, als deren landschaftlich reizvollste Insel Skópelos angesehen wird. Kreta Die größte der griechischen Inseln ist Kreta. Sie bildet den südlichen Rand des Ägäischen Meeres. Die rund 300 km lange Insel ist von Attika etwa gleich weit entfernt wie von der Küste Nordafrikas und auch Kleinasien ist nicht allzu fern. Diese Brückenfunktion verdeutlicht, warum Kreta in kultureller Hinsicht als Wiege Europas betrachtet wird. 2(.#0<'0 Pflanzengeografisch gehört Griechenland zu den interessantesten Regionen Europas. Etwa ein Siebtel aller heimischen Pflanzen ist endemisch, kommt also nur hier vor. Außerdem begegnen sich auf griechischem Boden Gewächse südosteuropäischer, vorderasiatischer und nordafrikanischer Herkunft. Etwa die Hälfte des Landes ist von mediterraner Hartlaub- und Gebüschvegetation bedeckt, die als Frygana bezeichnet wird. Diese Pflanzendecke ähnelt der italienischen Macchia bzw. der südfranzöPflanzen-Kaleidoskop sischen Garrigue. In der Frygana sind Grün- und Kermeseichen, In den großen Fichtenwäldern des Erdbeerbäume, Ölbäume, Lorbeer, 1413 m hohen Párnes, des höchsGinster, Myrte, Rosengewächse, ten Berges Attikas, wachsen über Wacholder, Wolfsmilchgewächse 800 verschiedene Kräuter- und und zahlreiche andere Pflanzen .k?LXCL?PRCLlB?QCLRQNPGAFR vereint. Im feuchteren Westen fast 20 % der gesamten LandesGriechenlands reicht diese VegetakMP?JJCPBGLEQUSPBC@CGCGLCK tionsform bis in die Hochlagen schweren Waldbrand Ende Juni hinauf. Je weiter man nach Süden 2007 ein Großteil der Bewaldung kommt, desto dürftiger wird die TCPLGAFRCR Frygana. Sie geht schließlich in eine schüttere Trockenvegetation über, die sich fast nur noch aus Wacholderbüschen, Disteln, Thymian, Pfefferminze und Wasser speichernden Sukkulenten (u. a. Kakteen, Agaven und Opuntien) zusammensetzt. Frygana WISSEN 18 Wälder Griechenland liegt im Bereich der mediterranen Laub- und Mischwaldzone. Der seit Jahrtausenden anhaltende Raubbau an den ursprünglich reichen Waldbeständen ist verantwortlich dafür, dass man heute in vielen Gegenden Griechenlands gar keine oder nur noch recht kümmerliche Forste antrifft. Natur und Umwelt HINTERGRUND 1NKXGPDÀWOGIGJÒTGP\WFGPYKEJVKIUVGPITKGEJKUEJGP-WNVWTRƃCP\GP In den Küstenregionen und Beckenlandschaften gibt es noch Mischwaldbestände mit verschiedenen Eichen- und Kiefernarten, Platanen, Ölbäumen, Johannisbrotbäumen und diversen anderen Gewächsen. Landschaftstypisch sind auch Zypressen und Eukalyptusbäume. Im Norden Griechenlands sowie in den Berggebieten Mittelgriechenlands trifft man bis in einer Höhe von 1500 m auf sommergrüne Laubmischwälder aus Buchen, Kastanien, Platanen, Ulmen, Nussund Ahornbäumen. In Höhen von 1700 bis 2000 m bestimmen Nadelwälder mit verschiedenen Kiefern- und Tannenarten das Bild. Noch weiter oben breiten sich karge alpine Matten aus, die von zwergwüchsigem Nadelholz durchsetzt sind. Charakteristisch für Griechenland sind Olivenhaine und Weingär- Kulturten. Zum Teil werden diese Kulturflächen seit der Antike bearbeitet. RƃCP\GP Da heutzutage mit Wein, Olivenöl und Feigen nicht mehr allzu viel Geld zu verdienen ist, liegt immer mehr altes Kulturland brach. Es entsteht Ödland, dessen sich die Frygana bemächtigt. Neuerdings versucht man, solche Flächen aufzuforsten. In den besonders fruchtbaren Regionen wird heute Plantagenwirtschaft nach modernsten Gesichtspunkten betrieben. Großflächig kultiviert werden diverse Gemüse- und Obstsorten, Tabak und Baumwolle. Ferner werden Zuckerrüben, Kartoffeln, Weizen, Gerste, Mais und Reis angebaut. 19