Uruk und das Vorderasiatische Museum

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Berlin, den 24.4.2013
PRESSEMITTEILUNG
Museumsinsel Berlin | Pergamonmuseum
Vorderasiatisches Museum – Staatliche Museen zu Berlin
Hinweis: Eingang über Kolonnadenhof, Bodestraße 1 – 3, 10178 Berlin
„URUK – 5000 Jahre Megacity”
25. April 2013 bis 8. September 2013, Pergamonmuseum, Berlin
20. Oktober 2013 bis 21. April 2014, Reiss-Engelhorn-Museen Mannheim
Eine Ausstellung des Vorderasiatischen Museums – Staatliche Museen
zu Berlin in Kooperation mit der Curt-Engelhorn-Stiftung für die ReissEngelhorn-Museen Mannheim (CES), der Orient-Abteilung des Deutschen
Archäologischen Instituts und der Deutschen Orient-Gesellschaft.
Uruk und das Vorderasiatische Museum
Uruk, ja, das wäre ein interessanter Grabungsort, aber viel ergiebiger erscheine Babylon. Das war die Einschätzung Robert Koldeweys nach seiner Vor-Expedition 1897/98 mit Eduard Sachau
zu möglichen Grabungsstätten in Mesopotamien. Das er damit
Recht hatte, beweisen noch heute die Rekonstruktionen des Ischtar-Tores und der Prozessionsstraße von Babylon im Vorderasiatischen Museum in Berlin. Die Bedeutung Uruks mit seiner frühen
Stadtgeschichte und den bereits damals bekannten frühen Schriftfunden hatten die Forscher erkannt und sich auch für diesen Ort
die Grabungserlaubnis gesichert. Da aber Koldewey in Babylon
und Andrae in Assur unabkömmlich waren, unterstützten beide
die Deutsche Orient-Gesellschaft 1912/13 bei ihrer Kampagne in
Uruk, indem sie ihr ihre erfahrenen Architekten Julius Jordan und
Conrad Preusser zur Verfügung stellten.
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Stauffenbergstraße 41
10785 Berlin
MECHTILD KRONENBERG
ABTEILUNGSLEITERIN
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Telefon: +49 30 266-42 34 02
Telefax: +49 30 266-42 34 09
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www.smb.museum/presse
www.uruk-megacity.de
So begann ein Unternehmen, das nach dieser einen Kampagne
erst einmal für lange Jahre keine Fortführung fand. Seit 1928 erfolgten in Kooperation zwischen dem Vorderasiatischen Museum
und der Deutschen Orient-Gesellschaft neue Grabungen, finanziert von der Notgemeinschaft der Deutschen Wissenschaft, dem
Vorläufer der Deutschen Forschungs-Gemeinschaft. Walter Andrae, der Direktor des Vorderasiatischen Museums, übernahm die
Antragstellung und Organisation in Berlin.
Die Grabungen gingen einher mit der entscheidenden Phase der
Vorderasiatischen Sammlung in Berlin seit der Gründung der Abteilung im Jahr 1898, dem Aufbau eines eigenständigen Museums
im Südflügel des neu entstehenden Museumsgebäudes, dem
heutigen Pergamon Museum auf der Museumsinsel. 1928 war
Walter Andrae zum dritten Direktor dieses Museums ernannt worden und erwies sich – erfahrener Ausgräber von Babylon und Assur – als der ideale Mann, der die Kulturgeschichte Mesopotamiens anhand der Funde aus den Fundteilungen in einem Museum zu neuem Leben erwecken konnte. Seinen Visionen und seiner Überzeugungskraft verdanken wir, dass Rekonstruktionen in
Originalgröße bis heute die Besucher fesseln. Dazu passten auch
die neuen architektonischen Funde aus Uruk, die er in einem eiDas Fotografieren ist ausschließlich zur aktuellen Berichterstattung über die Ausstellung / Veranstaltung erlaubt.
Bei jeder anderweitigen Nutzung der Fotos sind Sie verpflichtet, selbständig vorab die Fragen des Urheber- und
Nutzungsrechts zu klären. Sie sind verantwortlich für die Einholung weiterer Rechte (z.B. Urheberrechte an abgebildeten Kunstwerken, Persönlichkeitsrechte).
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genen Saal präsentierte: die Stiftmosaikfassaden aus dem Eanna
Bereich vom Ende des 4. Jahrtausends v. Chr. Sein didaktischer
Anspruch an Verständlichkeit wurde noch unterstützt durch das
große Wandgemälde seiner Schwester Elisabeth, das im Museum
die Grabungssituation dieser Architektur vor dem Hintergrund der
Eanna-Ziqqurrat darstellt, dem Tempelturm vom Ende des 3.
Jahrtausends v. Chr. Da die Antikengesetze des Irak die bedeutendsten Funde natürlich für das neu gegründete Irak-Museum in
Bagdad vorsahen, ließ Andrae aus museumsdidaktischen Gründen Abformungen der berühmten „Kultvase“ von Warka, der im
Wissenschaftsjargon „Kleiner König“ oder „Priesterfürst“ genannten Statuette und der „Dame von Warka“ – Kunstwerken von großer Ausdruckskraft und Bedeutung – anfertigen. Andere, diese
frühe Hochkultur bezeugende Elemente wie die frühesten Schriftzeugnisse auf Tontafeln, die beispielsweise bereits Ingredienzien
zur Bierherstellung angaben, Bauurkunden jeglicher Art und früheste Beurkundungen durch Rollsiegel, konnte er mit vielen Originalen belegen.
So erfuhren nicht nur die Berliner, dass es Metropolis schon vor
Fritz Lang gegeben hatte, dass die Geschichte der Sintflut schon
vor der Bibel im Gilgamesch-Epos anschaulich geschildert war,
und dass bereits die Mesopotamier Bauurkunden verschiedenster
Art bei Grundsteinlegungen und bei Erneuerungen von Bauten
niedergelegt hatten.
Uruk bildete den Auftakt einer blühenden Stadtkultur in Mesopotamien, die erst im 1. Jahrtausend v. Chr. von Babylon übertroffen
werden sollte. Das Vorderasiatische Museum schätzt sich glücklich, dass es neben diesem Kulminationspunkt einer langen
Menschheitsgeschichte die Weiterentwicklung in Assyrien und
Babylonien mit der Hauptstadt des assyrischen Reiches Assur
und der Hauptstadt des babylonischen Weltreichs Babylon anhand bedeutender architektonischer und kulturhistorischer Zeugnisse zeigen kann.
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Gemeinsam mit unseren Partnermuseen, dem British Museum in
London, dem Louvre in Paris und dem Metropolitan Museum in
New York, die jeweils Fundteilungen aus anderen bedeutenden
Stätten Mesopotamiens präsentieren können, planen wir immer
wieder Sonderausstellungen zu den Wurzeln unserer europäischen Kultur: sei es „Wiedererstehendes Assur“ 2003 im Vorderasiatischen Museum Berlin, sei es ‚The Art of the First Cities‘
2003 im Metropolitan Museum New York, „Babylon – Mythos und
Wahrheit“ 2008 in Paris, Berlin und London, oder ‚Beyond Babylon‘ im Metropolitan Museum New York 2008/2009. Auch die
Ausstellung „URUK – 5000 Jahre Megacity“ erfuhr durch bedeutende Leihgaben größte Unterstützung der Partner.
Text: Prof. Dr. Beate Salje, Direktorin des Vorderasiatischen Museums –
Staatliche Museen zu Berlin, Begleitband zur Ausstellung, erschienen im
Imhof Verlag.
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