allgäu - D`Allgaier Stoiklopfer

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Leseprobe
A LLGÄU
EINE
G ESTEINSKUNDLICHE ,
M INERALOGISCHE &
P ALÄONTOLOGISCHE
DOKUMENTATION
Herausgeber:
D‘Allgaier Stoi'klopfer
Kempten
Vorwort
Leseprobe
D'Allgaier Stoi'klopfer
Allgäu-Dokumentation
Mit dieser Publikation wollen D‘Allgaier Stoi’klopfer, die Vielfalt der Gesteine, Fossilien
und Mineralien des Allgäus bekannt machen. Auch soll dem Vorurteil, im Allgäu gäbe es nur
Kalk und somit an Mineralien lediglich Calcit bzw. Aragonit, entgegengewirkt werden. Bei
genauem Hinsehen findet man eine ganze Reihe weiterer, teilweise seltener Gesteine,
Mineralien und Fossilien.
Unter Allgäu verstehen wir in dieser
Publikation den Bereich der sehr grob
etwa einer Linie von Landsberg über
Memmingen nach Wangen, dann im
Westen zum Bodensee, im Süden
der Deutschen Grenze und im
Osten etwa dem Lech folgt.
Ungeachtet davon werden
auch die Teile der Allgäuer
Alpen,
die
auf
Österreichischen
Staatsgebiet
liegen,
mitbetrachtet.
Natürlich kann und wird diese
Dokumentation
niemals
vollständig sein; zum einen sind
manche Aufschlüsse bereits erloschen,
zum anderen - leider immer seltener –
werden Neue gefunden, erfasst und
beschrieben.
Geologie
im
Allgäu
Quelle:
Bayerisches Landesamt für
Umwelt, www.lfu.bayern.de)
Wir möchten uns bei all denjenigen bedanken, die zum Gelingen dieser Broschüre
beigetragen haben. Ganz besonders den Steinbruchbesitzern, die uns in den vergangenen
Jahrzehnten immer wieder den Zugang zu ihren Betrieben gestattet haben.
Eine Vielzahl von Vereinsmitgliedern hat Exkursionen im Gelände unternommen und wir
konnten auf deren Erkenntnisse und Erfahrungen zurückgreifen. Besonderer Dank
gebührt denjenigen, die einzelne Teile geschrieben haben - das Autoren-kollektiv wird
weiter unten vorgestellt.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß beim Lesen dieser Broschüre und viel Erfolg beim
Aufsuchen der diversen Fundstellen, Mineralien, Fossilien und Gesteine.
Kempten, im Januar 2016
D’Allgaier Stoi’klopfer
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Foreword
Leseprobe
D'Allgaier Stoi'klopfer
Allgäu-Dokumentation
This publication intends to present the variety of rocks, fossils and minerals of the Allgäu
to the interested visitors, as hereby we cannot find only limestones and calcites.
Unexpectedly, rare minerals and unusual rocks will occur at different places in the region.
The limits of what we will be discussing
reaches more or less from the line
Landsberg- Memmingen-Wangen in the
north to the German border in the south,
in the east from the river Lech to the
Lake of Constance in the west.
Nevertheless, the Austrian parts of the
Allgäu-Alps will also be considered.
We will not only be discussing the main
districts of the Allgäu, but also have a
look at some interesting places in the
neighborhood.
Of course this publication will never be
finished. Some old places will no more be
accessible, other interesting places will be
found – but nowadays this will happen very
seldom.
We would like to thank to all people, which
have contributed with their knowledge and
experience to achieve this work. Many
members of our club have participated in field-tours. Special regards to the owner of
quarries, who allowed us to collect within their property. Last not least we have to say
thank you to all those, who wrote parts of this booklet.
We wish all of you good luck while visiting interesting geological, mineralogical or
paleontological locations.
Kempten, January 2016
D’Allgaier Stoi’klopfer
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Die fehlenden Seiten sind ausschließlich für
Mitglieder der Allgaier Stoi’klopfer zugänglich.
Bei Interesse wenden Sie sich bitte an den Vorstand
oder kommen Sie zu unseren Vortragsabenden.
D’Allgaier Stoi’klopfer e.V.
Kempten
Verein für Mineralogie
Petrographie, Paläontologie
Erdgeschichtliche Heimatpflege
Vereinsaktivitäten
Wir suchen und sammeln Gesteinsarten (z.B. Granit,
Gneis, Kalke,…), Fossilien (z.B. Ammoniten , Korallen,…),
Mineralien (z.B. Quarz, Calzit,…) und waschen Gold. Wir
sind dabei bemüht unsere Funde möglichst genau zu
bestimmen.
Monatliche Vereinsabende mit Bildvorträgen
finden in
87435 Kempten, Kleiner Kornhausplatz 1, 2. OG
(hinter den Kornhausplatz)
jeden 2.ten Samstag im Monat um 19 Uhr statt
(außer im August)
Interessierte Gäste sind bei uns immer
herzlich Willkommen
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Leseprobe
D'Allgaier Stoi'klopfer
Allgäu-Dokumentation
1 Geologische Entwicklung
In dieser kurzen geologischen Übersicht kann natürlich nicht die gesamte geologische
Entwicklung im Detail dargestellt werden – hierzu sei auf die Fachliteratur verwiesen. Die
nebenstehend, vereinfachte Zeittafel soll im paläontologischen Teil helfen, die
Altersangaben einzugliedern.
1.1 Erdaltertum
Geologisch gesehen ist das jetzige Allgäu ein sehr junges Gebiet. Die ehemaligen
Gebirgsbildungen aus der variszischen Zeit sind komplett erodiert und bilden lediglich
den tiefliegenden Sockel für weitere Ablagerungen. Reste sind nur in großen Tiefen
bei Bohrungen zu finden.
1.2 Trias
Das heutige Allgäu befand sich vor rund 250 Mio J. weit südlicher als heute, in einem
flachen Schelfmeer in der riesigen Bucht des Tethysmeeres, östlich des Kontinents
Pangäa. Durch dessen Auseinanderbrechen verbreiterte sich dieses Meer und drang
dadurch nach Westen vor.
Zu Beginn der Triaszeit, als noch Festlandsbedingungen herrschten, kamen Sandsteine
zur Ablagerung. Danach bildeten sich – mit einer kurzen Unterbrechung in der
beginnenden Obertrias – nahezu während der gesamten Trias in einem langsam
absinkenden, warmen Flachen Meer die Kalk- und Dolomitgesteine der Nördlichen
Kalkalpen. In dieser Zeit hielt die Sedimentationsrate immer in etwa mit einer fort
währenden Absenkung des Meeresbeckens Schritt. Dies ist der Grund dafür, dass ein
bis mehrere tausend Meter mächtiger Stapel aus teils in Riff- und Lagunenbereichen,
teils in den angrenzenden Becken abgelagerten Karbonatgesteinen entstehen konnte.
Es herrschte ein überwiegend feuchtes, subtropisches Klima, welches, bis auf die oft
lebensfeindlichen Wattenmeere, die Entwicklung von Lebewesen generell begünstigte.
Hierdurch konnte sich eine teilweise völlig neue Fauna und Flora bilden.
1.3 Jura
Zu Beginn der Jurazeit beendeten tektonische Prozesse diese über lange Zeit
andauernde ruhige Sedimentation im Raum der späteren Nördlichen Kalkalpen. Es
entstanden einzelne rasch absinkende, tiefere Meeresbecken. Auf den Schwellen
entstanden oft nur geringmächtige Kalksteine, während sich zeitgleich in den Becken
mächtige, mergelreiche Serien absetzten..
Der Schwarze Jura (Lias) entstand aus einem schlecht mit Sauerstoff versorgten
flachen Meer und bildete meist Ton-Mergel und Kalksteine, während der braune Jura
(Dogger) eher aus dunklen Tonen, gelblichen Kalksteinen und bräunlichen Sandsteinen
im küstennahen seichten Gewässern besteht. Dagegen ist der Weiße Jura (Malm) eher
aus hellen Gesteinen gebildet – oft aus ehemaligen Kalkriffen.
Bei den Lebewesen vollzog sich erneut ein Wandel - Saurier aller Größen begannen sich
zu verbreiten während erste Vögel und selten die ersten Säugetiere auftauchten –
allerdings nicht im Allgäu. Dominierend in dieser Zeit waren Ammoniten / Belemniten.
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Kempten
Verein für Mineralogie
Petrographie, Paläontologie
Erdgeschichtliche Heimatpflege
Vereinsaktivitäten
Wir suchen und sammeln Gesteinsarten (z.B. Granit,
Gneis, Kalke,…), Fossilien (z.B. Ammoniten , Korallen,…),
Mineralien (z.B. Quarz, Calzit,…) und waschen Gold. Wir
sind dabei bemüht unsere Funde möglichst genau zu
bestimmen.
Monatliche Vereinsabende mit Bildvorträgen
finden in
87435 Kempten, Kleiner Kornhausplatz 1, 2. OG
(hinter den Kornhausplatz)
jeden 2.ten Samstag im Monat um 19 Uhr statt
(außer im August)
Interessierte Gäste sind bei uns immer
herzlich Willkommen
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D'Allgaier Stoi'klopfer
Allgäu-Dokumentation
2 Allgäuer Gesteine
Bedingt durch diese geologische Entwicklung können wir heute eine Vielzahl von Gesteinen,
manchmal ähnlich zusammengesetzt beobachten. Sie sind hier in der chronologischen
Reihenfolge ihrer Entstehung beschrieben. Aufgrund der starken tektonischen
Bewegungen sind sie im Gelände oft in umgekehrter oder senkrecht aufgestellter Folge zu
beobachten – sofern sie nicht durch die quartären Ablagerungen überdeckt sind.
2.1 Triasgesteine
2.1.1 Alpiner Buntsandstein
Der alpine Buntsandstein besteht überwiegend aus rundlichen Quarzkörnern, die
durch Eisenoxyde ihre Farbe erhalten und durch feinkörnigen Quarz verbacken
wurden. Er ist im Allgäu nur sehr selten erhalten. Lediglich im Bereich des Iselers
oder des Imberger Horn können sie in Schuttfächern aufgelesen werden.
2.1.2 Alpiner Muschelkalk
Er entstand im mittleren Trias, während des Anis, durch sich in tiefen Meerwasser
ablagernden Kalkschlamm. Oftmals zeigen diese Schichten ein Wellenmuster.
Gelegentlich werden hier Fossilienreste von Seelilien oder Brachiopoden gefunden.
Im Allgäu können wir den Muschelkalk nur im östlichen Bereich, etwa am
Falkensteinzug oder am Schönleitenschrofen in den Ammergauer Alpen
beobachten.
2.1.3 Partnachschichten
Schiefrige Ton- und Mergelgesteine (welche anhand des Kaalkanteils im Mergel
unterschieden werden) bilden die Partnachschichten. Sie entstanden aus
Tonbestandteilen, welche durch Flüße ins Meer gelangten und später unter Druck
verfestigt wurden. Sie wurden vermutlich im Ladim, dem Mitteltrias abgelagert.
Nur selten können größere Fossilien gefunden werden. Zeitweise werden diese
Schichten von hellen, erosionsanfälligen Übergangskalken getrennt oder überdeckt.
Man findet die Partnachschichten am Falkensteinzug oder in den Vilser Bergen.
2.1.4 Wettersteinkalk
Der Kalkstein entstand hingegen in den Riffen der Schelfmeere mit ihren
zahlreichen Lebensformen. Häufig finden sich Überreste von Schwämme und
Korallen, welche bevorzugt auf den Kalkskeletten ihrer Vorgänger siedelten.
Besonders im Bereich vom Gimpel bis zum Säuling sind Wettersteinkalke zu finden.
2.1.5 Raibler Schichten
Die Raibler Schichten sind eine Folge verschiedener Sedimente aus dem Oberen
Trias. Nach Absterben der Riffe des Wettersteinkalks begannen die Flüsse
Quarzsande und Schlamm in die Meeresbecken abzulagern. Durch mehrfachen
Meeresrückzug und -vorstoß entstand der Wechsel der verschiedenen Schichten.
In flachen Meeresbereichen lagerten sich die Sedimente ab (z.B. am Gaichtpass)
und bildeten Sandsteine. Als das Wasser immer immer salzhaltiger wurde bildeten
sich dann die typischen Kalke (Rauhwacken) und Zellenddolomite mit Salz- und
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Allgäu-Dokumentation
Gipseinschlüssen.
2.1.6 Hauptdolomit
Der Hauptdolomit bildet die oberste Gesteinsschicht der Allgäuer Alpen. Der
Dolomit ist im Vergleich zum Kalkstein härter und spröder. Aufgrund dessen
bestehen alle hohen und felsigen Berggipfel vom Aggenstein bis zum Widderstein
am zentralen Hauptkamm daraus. Er entstand im Trias, in den subtropischen
Wattenmeeren, mit denen nur wenige Lebensformen wie z.B. Blaualgen zurecht
kamen. Letztere gelten als die Quelle für das Magnesium im Dolomit.
2.1.7 Plattenkalk
Oftmals geht der Dolomit in Kalkgestein über, das eine deutliche Schichtung
aufweist und Plattenkalk genannt wird. Durch die im Nor deutlich sauerstoffreicheren Meere und somit günstigeren Lebensbedingungen sind recht häufig gut
erhaltene Fossilien zu finden. Der Plattenkalk ist in Bayern überwiegend aus dem
Raum Solnhofen bekannt, kommt aber auch im Allgäu vereinzelt vor.
2.1.8 Kössener Schichten
Die Kössenerschichten aus der gleichen Periode liegen heute unter dem
Hauptdolomit. Da sie sehr reich an Fossilien sind, bilden sie einen Anziehungspunkt
für den Paläontologen. Sie bestehen ähnlich den Raibler Schichten aus einem
Wechsel von dunklen Mergeln und gelblichen Kalken. Die Mächtigkeit beträgt meist
unter 100m.
2.1.9 Rhätolias-Riffkalk (Oberrhätkalk)
Gegen Ende des Trias konnten sich aufgrund deutlicher Verbesserung der
Wasserqualität größere Korallenriffe bilden. Es entstanden helle Kalke, welche
leicht mir dem Wettersteinkalk verwechselt werden können. Auch die Oolithkalke
gehören zu diesem Abschnitt. Viel harte Felsstufen des Allgäuer Hauptkamms sind
daraus gebildet.
Die Grenze zum darauffolgenden Jura ist nicht immer eindeutig – an manchen
Stellen bildeten sich gefärbte Tonsteine, welche die Schattwalder Schichten
darstellen.
2.2 Juragesteine
2.2.1 Bunte Schwellenkalke
Diese Kalke sind zum Teil recht unterschiedlich ausgebildet.
2.2.1.1 Crinoidenkalk
Die Crinoidenkalke bestehen aus kleinen, wie „Mühlsteinen“ aussehenden
Kalkteilchen, welche in eine rote Grundmasse eingebettet sind. Beim Brechen
glänzen sie oftmals, da der Calcit in den Crinoidenresten nicht bricht, sondern
entlang seiner Spaltflächen aufgetrennt wird.
2.2.1.2 Knollenkalk
Die zweite Variante stellen die Knollenkalke dar. Diese besitzen sehr feine,
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D'Allgaier Stoi'klopfer
Allgäu-Dokumentation
5 Allgäuer Fundstellen
5.1 Unterallgäu
Als älteste anstehende Gesteine im Landkreis findet man die miozänen Ablagerungen
der Oberen Süßwassermolasse (OSM. Dabei handelt es sich vorwiegend um Mergel,
Sande und Tone, im Norden auch um Kiessande und in der Südwestecke zusätzlich um
Konglomerate und Sandsteine.
Im Laufe des Quartärs bildete sich das heutige Landschaftsbild des Unterallgäus
heraus. Zu seinem größten Teil liegt der Landkreis außerhalb des über längere Zeit
unmittelbar von Gletschern bedeckten Gebietes. Deshalb ist die Landschaft nördlich
der
rißund
würmeiszeitlichen
Endmoränenwälle
vorwiegend
von
Schmelzwasserschottern geprägt.
Aus der Zeit der Donau- und Günzzeit stammen die typischen tafelartigen
Höhenrücken. Bedingt durch den weitesten Vorstoß des Illergletschers nach Norden
ist der südlichste Teil des Landkreises vorwiegend durch Moränen dieser Eiszeit
geprägt. Aus der Zeit des letzten Eishöchststandes stammen die auffälligen
Würmendmoränen.
Auffallend sind die Löß- und Lößlehmschichten, welche die älteren Ablagerungen
überdecken.
Die Talfüllung in den Schmelzwasserrinnen der letzten Eiszeit sind teilweise von
Auensedimenten und Moorbildungen aus dem Holozän überdeckt.
Entsprechend der Untergrundzusammensetzung sind nur geringe Mineralfunde zu
erwarten, lediglich Reste der Tier- und Pflanzenwelt können in der OSM auftreten.
5.1.1 Tongruben /MM ??
5.1.2 Kohlbergtunnel
5.1.3 Goldhaltige Gewässer
5.2 Oberallgäu
Im Bereich des Oberallgäus findet tritt eine unerwartete Vielfalt an Gesteinen auf.
Neben den gemeinhin bekannten Kalken lassen sich auch Gesteine vulkanischen
Ursprungs und seltenere Mineralien beobachten. Das Gebiet reicht vom flachen
Hügelland bis zum Hochgebirge und weist dort, wie kaum ein anderes Gebiet in Bayern,
einen komplizierten geologischen Bau auf.
Je mehr man sich den Alpen nähert, um so vielseitiger und komplexer wird die
geologische Situation. Extrem grob kann gesagt werden, dass sich von Nord nach Süd
in der Reihenfolge Quartäre Alt- und Jungmoränen, Molasse, faltenmolasse,
Helvetikum, Flysch, Kreide, Trias bewegt. Allerdings sind diese durch die alpine
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D'Allgaier Stoi'klopfer
Allgäu-Dokumentation
Auffaltung nicht zwingend in der Reihenfolge ihrer Entstehung zu finden. Zusätzlich
führten tektonische Scherbewegungen zu Verschiebungen der Schichten, so dass die
logische Abfolge nicht immer erkennbar ist. Zusätzlich sind in einem begrenzten
Streifen auch noch Gesteine aus der Aroser Zone auffindbar.
5.2.1 Steinbruch an der Schanz
Der Steinbruch liegt ca. 1 km nördlich der Gemeinde Burgberg (TK 8427
Immenstadt im Allgäu, Koordinate 32T 596510 5266480), direkt am Fuß eines
Ausläufers des Grünten, auf einer Höhe 740m.
Bereits seit den 30er Jahren wurde hier von Zeit zu Zeit Material gebrochen. 1978
wurde der Betrieb von der Fa. ABM Allgäuer Bitumen-Mischwerke GmbH & Co.
übernommen. Abgebaut wurde der Brisisandstein und der Seewerkalk zur
Verwendung
als
Straßenschotter
und
Flussverbauung.
Nachdem
die
Abbaugenehmigung am 31.12.1999 endete, ruht derzeit der Abbaubetrieb. Die
Betreiberfirma
hatte
beim
zuständigen
Landratsamt
eine
weitere
Abbaugenehmigung bis 2009 beantragt, dies scheiterte aber bedauerlicherweise
am Widerstand der Burgberger Bürger. Heutzutage verwildert der
Steinbruchbereich zunehmend. Mineralien- und Fossilienfunde sind heute kaum
noch möglich.
Der Bruch ist vor allem wegen des für das Allgäu außergewöhnlichen Auftretens
von Anataskristallen bekannt geworden, die im Brisisandstein vorkamen.
Im Steinbruch stehen steil stehende Kalk- und Sandsteine des Helvetikums an. Die
Gesteine sind in der mittleren Kreidezeit im Schelfbereich des Thetysmeeres
entstanden. Den Sattelkern der nach N übergekippten Falte bildet der
quarzitische Brisisandstein, der nach oben in eine Folge von Grünsandsteinen
übergeht. Die grüne Farbe wird verursacht durch Anteile von Glaukonit. Deutlich
sichtbar ist der Übergang in den hellgrauen Seewerkalk.
In den Seewerkalken kamen Calcitgänge bis 20cm Mächtigkeit vor, die auf Klüften
schöne Kristalle in verschiedenen Ausbildungen aufwiesen. Relativ häufig trat auch
Pyrit in unterschiedlichen Formen auf. Die weiteren Mineralien blieben meist sehr
selten. Ebenso enthalten die Seewerkalke als ehemalige Meeresablagerungen
Fossilien-Reste.
Folgende Mineralien und Fossilien konnten im Laufe der Jahre nachgewiesen
werden:
 Adular, Anatas, Asphalt, Baryt, Brookit, Calcit, Gips, Glaukonit, Hämatit,
Markasit, Pyrit, Pyrrhotin, Quarz, Sphalerit, Strontianit.
…
5.2.2 Grünten-Steinbruch
Der Steinbruch befindet sich rund 1km östlich oberhalb von Rettenberg
(Koordinaten 32T 598400 5269388) auf knapp 1000 Meereshöhe.
Abgebaut wurde ein grauer bis grünlichblauer, feinkörniger, glaukonitischer
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Allgäu-Dokumentation
7 Mineralien: Fotodokumentation
A
M
Analcim
Anatas
Anatas
Anatas
Asphalt
Rothplattenbach
Stbr. Schanz, Zwilling
Stbr. Schanz 01
Stbr. Schanz 02
Stbr. Schanz
Baryt
Baryt
Brookit
Stbr. Vils, 01
Stbr. Schanz
Stbr. Schanz
B
C
Calcit
Stbr. Schanz 001
Calcit
Stbr. Schanz 002
Calcit
Stbr. Schanz 003
Carbonat-Hydroxylapatit
Stbr. Schanz 01
Chromit
Rothplattenbach
D
Dolomit
F
Fluorit
G
Stbr. Schanz 01
Markasit
Markasit
Markasit
Markasit
Markasit
Markasit
Stbr. Schanz 01
Stbr. Schanz 02
Stbr.Schanz 03
Stbr.Schanz 04
Stbr.Schanz 05
Stbr. Vils 01
Natrolith
Rothplattenbach 01
Olivin
Rothplattenbach 01
Pyrit
Pyrit
Pyrit
Pyrit
Pyrit
Pyrolusit
Stbr.
Stbr.
Stbr.
Stbr.
Stbr.
Stbr.
Quarz
Quarz
Stbr. Schanz 01 ???
Stbr. Schanz 02
Sphalerit
Sphalerit
Sphalerit
Stbr. Schanz 001
Stbr. Schanz 002
Stbr. Vils 01
N
O
P
Schanz 001
Schanz 002
Schanz 003
Vils 01
Vils 02
Vils 01
Q
Stbr. Vils 01
S
Gips
Gips
Glaukonit
H
Stbr. Schanz 01
Stbr. Vils 01
Stbr. Schanz
U
Hämatit
Hämatit
Stbr. Schanz 01
Stbr. Schanz 02
26 / 30
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Bei Interesse wenden Sie sich bitte an den Vorstand
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D’Allgaier Stoi’klopfer e.V.
Kempten
Verein für Mineralogie
Petrographie, Paläontologie
Erdgeschichtliche Heimatpflege
Vereinsaktivitäten
Wir suchen und sammeln Gesteinsarten (z.B. Granit,
Gneis, Kalke,…), Fossilien (z.B. Ammoniten , Korallen,…),
Mineralien (z.B. Quarz, Calzit,…) und waschen Gold. Wir
sind dabei bemüht unsere Funde möglichst genau zu
bestimmen.
Monatliche Vereinsabende mit Bildvorträgen
finden in
87435 Kempten, Kleiner Kornhausplatz 1, 2. OG
(hinter den Kornhausplatz)
jeden 2.ten Samstag im Monat um 19 Uhr statt
(außer im August)
Interessierte Gäste sind bei uns immer
herzlich Willkommen
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Leseprobe
D'Allgaier Stoi'klopfer
Allgäu-Dokumentation
10 Literatur- & Quellenverzeichnis
•
HEIM, A. (1918), Zur Geologie des Grünten im Allgäu, Zürich
•
KRAUS, E. (1927). Neue Spezialforschungen im Allgäu (Molasse und Flysch). Ein Beitrag
zur Kenntnis geosynklinaler Vorgänge. Geol. Rundschau. B.18, Nr.4, S.263 ff.
•
DIENEMANN, W. & BURRE, O. (1929): Die nutzbaren Gesteine Deutschlands und ihre
Lagerstätten mit Ausnahme der Kohlen, Erze und Salze. - Teil 2: Feste Gesteine. - V +
485 S., 45 Abb., 20 Tab.; Enke Verlag, Stuttgart.
•
SCHUH-HOFER, J. (1952). Steine aus dem Allgäu - unter dem Mikroskop betrachtet.
•
GUCKERT,K. (1952). Der rote Nummulitenkalk der Starzlachklamm bei Sonthofen.
Aufschluss, Jg.3, Nr.12, S.181.
•
GUCKERT, K. (1953). Was bieten die Allgäuer Alpen dem Steinklopfer? Aufschluss, Jg.4,
Nr.8, S.115-18.
•
SCHUH-HOFER, J. (1956). Beobachtungen am Glaukonit. Aufschluss, Jg.7, Nr.4, S.81-82.
•
GUCKERT, K. (1956). Der laufende Berg von Gunzesried/Allgäu. Aufschluss, Jg.7, Nr.12,
S.239-43.
•
GUCKERT, K. (1960). Der Aragonit der südlichen Ilfenspitze. Aufschluss, Jg.11, Nr.2,
S.27-28.
•
RICHTER, M. (1966). Allgäuer Alpen. Sammlung Geol. Führer. Bd.45, Verl. Gebr.
Bornträger, Berlin. S.106 und 114.
•
RICHTER, M. (1984). Allgäuer Alpen, Sammlung Geol. Führer. Bd.77, Verl. Gebr.
Bornträger, Berlin. 253 S.
•
SCHMELTZER, H. Mineralfundstellen Bayern, Bd.2. Weise Verlag, München.
•
FEHR, T. (1980): Der Grünten im Allgäu. Lapis 5/H. 11, S. 12-13.
•
SCHOLZ, H. (1995): Bau und Werden der Allgäuer Landschaft, 2. Auflage,
Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.
•
FREUDENBERGER , W. & SCHWERD, K. (1996). Erläuterungen zur Geologischen Karte von
Bayern, Bayerisches Geologisches Landesamt, München
•
LAGALLY, U. & al. (2009), Erdwissenschaftliche Beiträge zum Naturschutz, Band 7 Geotope in Schwaben, Bayerisches Landesamt für Umwelt, Augsburg
•
KOCHER S. & HANKE M. (2013): Klein aber fein: Bergkristalle aus dem Allgäu. Lapis Jg.
38, Nr. 9.
•
RICHTER, M. () Kreide und Flysch im östlichen Allgäu zwischen Wertach und Halblech,
Jahrbuch 74 der Geol. Bundesanstalt Wien.
•
SCHOLZ, H. (2016): Bau und Werden der Allgäuer Landschaft, 3. Auflage,
Schweizerbart'sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.
29 / 30
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Allgäuer Mineralien
Seite ___
Dokumentation Allgäu
Land
: Deutschland
Region
: Allgäu
Ort
: Burgberg
Fundstelle
: Steinbruch Schanz
Koordinate
:
Mineral
: Calcit
Funddatum
: 25. 04. 1981
Bestimmung
: visuell
Sammlung
: Hanke Matthias
Geologie
: Brisisandstein
Bildbreite 2 mm
Karte / Skizze
Foto der Fundstelle
Bild © Matthias Hanke
Anmerkungen:
Calcit aus einer Kluftspalte im Brisisandstein auf Quarzkristallen. Im Brisisandstein wurden
ausschließlich Kristalle in Rhomboeder-Form gefunden.
D‘Allgaier Stoiklopfer, Kempten
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