Aus der Zahnklinik 1 - Zahnerhaltung und Parodontologie Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Direktor: Professor Dr. A. Petschelt Einfluss der Etch-and-Rinse-Technik auf Adper Easy Bond Inaugural-Dissertation Zur Erlangung der Doktorwürde der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen- Nürnberg vorgelegt von Thorsten Kunstmann aus Nürnberg Gedruckt mit Erlaubnis der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Dekan: Prof. Dr. med. Dr. h.c. Jürgen Schüttler Referent: Prof. Dr. R. Frankenberger Korreferent: Prof. Dr. A. Petschelt Tag der mündlichen Prüfung: 29.06.2011 III Inhaltsverzeichnis 1 Zusammenfassung 1 1.1. 1.2. 1.3. 1.4. Hintergrund und Ziele Material und Methode Ergebnisse Klinische Relevanz 1 1 2 2 1 Summary 3 1.1. 1.2. 1.3. 1.4. Background and aim of this study Material and methods Results Clinical Relevance 3 3 4 4 2 Einleitung 5 3 Literaturübersicht 7 3.1. Geschichtliche Entwicklung dentaler Kunststoffe 3.1.1. Acrylate 3.1.2. Epoxide und Bis-GMA 3.1.3. Intraorale Härtung von Kunstoffen 3.1.4. Weiterentwicklung der Füllstoffe 3.1.5. Ringöffnende Systeme Einteilung der zahnfarbenen Füllungsmaterialien 3.2.1. Glasionomerzemente 3.2.2. Kompomere 3.2.3. Komposite 3.2.4. Ormocere Herstellen des Schmelz-Kunststoff-Verbundes 3.3.1. Aufbau des Schmelzes 3.3.2. Konditionierung des Schmelzes Herstellen des Dentin-Kunststoff-Verbundes 3.4.1. Aufbau des Dentins 3.4.2. Der Smear-Layer und Auswirkungen auf die Konditionierung Entwicklung und Einteilung der Dentinbondingsysteme 3.5.1. “Erste Generation” 3.5.2. “Zweite Generation” 3.5.3. “Dritte Generation” 3.5.4. “Vierte Generation” 3.5.5. “Fünfte Generation” 3.5.6. Neue Systeme Moderne Einteilung der Dentinbondingsysteme 3.6.1 Anforderungen an Dentinadhäsive 3.6.2. Selective-Etch-Adhäsive 3.6.3. Etch-and-Rinse-Adhäsive 3.6.4. Self-Etch-Adhäsive 7 7 7 8 8 10 11 11 12 13 14 14 15 15 16 16 17 17 18 19 20 21 21 22 23 23 24 25 26 3.2. 3.3. 3.4. 3.5. 3.6. IV 4 Problemstellung 28 5 Material und Methode 29 5.1. 5.2. 5.3. 5.4. 5.5. 5.6. Übersicht der verwendeten Materialien Vorbereitung der Probenzähne Anwendung der Bondingsysteme Legen und Ausarbeitung der plastisch eingebrachten Kompositfüllungen Replikaherstellung zur Beurteilung des Komposit-Dentin-Verbundes Thermo-mechanische Dauerbelastung der Probenzähne 5.6.1. Mechanische Dauerbelastung im Erlanger Kausimulator 5.6.2. Thermische Dauerbelastung Bildgebende Analyse zur Beurteilung des Komposit-Dentin-Verbundes 5.7.1. Vorbereitung der Replikas 5.7.2. Rasterelektronenmikroskopische Bildgebung 29 29 30 31 32 33 33 35 35 35 36 6 Ergebnisse 37 6.1 6.2. Anmerkungen Auswertung 37 37 7 Diskussion 46 7.1. 7.4. Diskussion der Studie 7.1.1. Material und Methode 7.1.2. Angewendete Adhäsivtechnik Interpretation der Studie 7.2.1. Vorbemerkungen 7.2.2. Diskussion der Ergebnisse Vergleich mit ähnlichen Untersuchungen 7.3.1. Ergebnisse anderer Autoren 7.3.2. Vergleich der Literatur mit den Ergebnissen dieser Studie Fazit 46 46 47 48 48 49 50 50 51 52 8 Literatur 54 9 Abkürzungsverzeichnis 64 10 Abbildungsverzeichnis 65 11 Danksagung 66 5.7. 7.2. 7.3. 1 1 Zusammenfassung 1.1. Hintergrund und Ziele Eines der Hauptprobleme moderner Füllungstherapie ist heute immer noch die Randspaltbildung, welche aus einer zu schwachen Adhäsion zwischen adhäsiver Restauration und den Zahnhartsubstanzen resultiert. Besonders im Bereich des Dentin-Komposit-Verbundes ist dieses Problem zu beobachten. Wohingegen die mikromechanische Verankerung von Kunststoffen an geätzten Schmelzoberflächen seit vielen Jahren klinisch akzeptable Ergebnisse liefert. Ziel der vorliegenden Studie war es die Auswirkungen der Etch-and-Rinse-Technik auf die Randqualität von Kompositfüllungen bei Anwendung des selbstätzenden Bondingsystems Adper Easy Bond zu untersuchen. 1.2. Material und Methode An 64 extrahierten menschlichen Molaren wurden tiefe Klasse-II-Kavitäten präpariert, deren approximale Begrenzung unterhalb der Schmelz-Zement-Grenze lag. Diese wurden in acht Gruppen aufgeteilt, jeweils mit 8 Zähnen pro Gruppe, und mittels verschiedener Bonding-Techniken mit Kompositfüllungen versehen. Dabei wurde in allen Gruppen das Self-etch-Adhäsive-System Adper Easy Bond verwendet. Zusätzlich wurde vorher in 2 Gruppen nur der Schmelz unterschiedlich lange selektiv mit Phosphorsäuregel geätzt. In 3 Gruppen wurden vorher sowohl Schmelz als auch Dentin geätzt, wobei hier das Dentin kürzer als der Schmelz mit Säure in Kontakt kam. Die Etch-and-rinse-Technik kam bei den letzten beiden Gruppen jeweils unterschiedlich lange zum Einsatz, bevor auch diese mit Adper Easy Bond behandelt und mit einem modellierbaren Komposit gefüllt wurden. Die Kontrollgruppe wurde vor dem Füllen nur mit Adper Easy Bond behandelt. Jeweils vor und nach einer thermo-mechanischen Dauerbelastung wurden Replikas aller Probenzähne für die Randspaltanalyse hergestellt. Die Beurteilung der Randspaltqualität im dentinbegrenzten Bereich erfolgte durch die quantitative und qualitative Auswertung rasterelektronenmikroskopischer Aufnahmen. 2 1.3. Ergebnisse Es zeigte sich, dass die Gruppen mit einer Ätzung des Dentins für 10 bis 15 Sekunden im Vergleich zu allen anderen Gruppen mit Dentinätzung eine deutlich geringere Randspaltdichte im dentinbegrenzten Füllungsbereich aufwiesen. Diese Gruppen mit einer Dentinätzung für 10 bis 15 Sekunden lieferten die besten Ergebnisse bzgl. der Randschlussqualität. Die schlechtesten Ergebnisse in diesem Bereich ergaben sich bei einer Dentinätzung für 30 Sekunden (Mann-Whitney-UTest: p < 0,05), da in dieser Gruppe die höchste Randspaltdichte im Übergangsbereich der Füllung zum Dentin vorlag. Alle Gruppen mit Schmelzätzung wiesen im Schmelzbereich geringe Randspaltdichten auf während bei der Vergleichsgruppe „Anwendung nach Gebrauchsanweisung rein self-etch“ ohne Schmelzätzung deutlich mehr Randspalten zum Schmelz sowohl vor als auch nach TMB gefunden wurden (Mann-Whitney-UTest: p < 0,05). 1.4. Klinische Relevanz Die Untersuchung zeigte, dass die Anwendung der Etch-and-Rinse-Technik für 15 Sekunden, anders als bei bekannten Zwei-Schritt-Self-Etch-Adhäsiven, bei Einsatz von Adper Easy Bond die Randspaltqualität der Füllung zum Schmelz verbessert und auch auf den Haftverbund zum Dentin einen neutralen bis positiven Einfluss hat. Die besseren Ergebnisse rechtfertigen den zusätzlichen Zeitaufwand zumal dieser exakt dem Aufwand bei der selektiven Schmelzätzung entspricht. 3 1 Summary 1.1. Background and aim of this study One of the main problems of modern filling therapy is still the marginal gap formation, which results from a too weak adhesion between composite restorations and the hard tissues of the tooth. Particularly this problem is observed in the area of the dentine-composite-compound, whereas the micromechanical anchorage of composites to etched enamel surfaces has been provided clinical acceptable results for many years. The aim of this study was to evaluate the effects of the etch-and-rinse technique to the marginal quality of resin composite restorations using the one-step-self-etch bonding system Adper Easy Bond. 1.2. Material and methods 64 extracted human third molars received class II box cavities, the proximal floor of each was below the cementoenamel-junction. After dividing them in 8 groups, each with 8 teeth, they were filled by means of resin composite using different bonding techniques. Adper Easy Bond was used in all groups. Beforehand in 2 groups only enamel was additionally selective etched with phosphoric acid gel for different periods of time. In 3 groups both, enamel and dentin, were etched. However the dentin was etched for a shorter period than the enamel. The etch-and-rinse technique was used at the last 2 groups for different periods of time before they were also treated with Adper Easy Bond and were filled with means of a platic composite. The control group was only treated with Adper Easy Bond before being filled. Before and after thermomechanical loading (TML) replicas of all teeth were manufactured for the evaluation of the marginal gap formation. The marginal quality in the dentin restricted area was analyzed using a scanning electron microscope. 4 1.3. Results It transpired that the groups with a dentin etching for 10 to 15 seconds compared to all other dentin-etched groups showed a significantly lower amount of marginal gaps within the dentin restricted area of the composite restoration. These groups with a dentin etching for 10 to 15 seconds showed the best results in dentin margin quality. The group with dentin etching for 30 seconds produced the worst results (MannWhitney U test: p < 0.05) because the highest amount of gap within the dentin restricted area of the composite restoration was found in this group. In all groups with 15 seconds enamel etch only a few marginal gaps were found while the group “application as per manufacturer’s instructions only self-etch" without enamel etching showed clearly more marginal gaps in the enamel area before and after TML (Mann-Whitney U test: p < 0.05). 1.4. Clinical Relevance The study showed that the use of the Etch-and-Rinse technique for 15 seconds in combination with Adper Easy Bond, in opposition to well-known two-step-self-etch adhesives, improved the marginal gap quality of composite restorations to enamel and has also a neutral to positive effect on the adhesion interface to dentin. The better results justify the additional expenditure of time and this corresponds especially to the expenditure needed for a selective enamel etching. 5 2 Einleitung Viele Jahre lang war Amalgam das Füllungsmaterial der Wahl. Es war relativ einfach anzuwenden und stellte eine gute Versorgung der von BLACK postulierten Präparationen [6] für Füllungen dar. Doch seit einiger Zeit ist Amalgam auf dem Rückgang. Gründe hierfür sind die wissenschaftlich zweifelhafte Verurteilung des Werkstoffs durch Medien und Forscher, die viele Patienten verunsichert hat, sowie das stetig steigende ästhetische Bewusstsein der Patienten, die immer mehr zu zahnfarbenen Füllungen tendieren. Außerdem war eine defektorientiere minimal invasive und damit substanzschonende Präparation kariöser Bereiche [61,92] durch die klebende Verankerung der Füllungsmaterialien möglich. Die von BLACK beschriebenen Präparationsprinzipien für eine makromechanische Verankerung wurden somit nicht mehr benötigt [47,121]. Doch mit der Einführung von Kompositen kamen neue Probleme auf, da die Materialien hohe Polymerisationsschrumpfungen und nur bedingte Adhäsion speziell zum Dentin aufwiesen, die zur Randspaltbildung zwischen Füllung und Zahnhartsubstanz und damit zu Sekundärkaries oder zum Verlust der Füllung führten. Durch spezielle Schichttechniken beim Legen der Füllung [30,38], die Entwicklung neuer Polymerisationslampen mit bestimmten Polymerisationszeiten und Intensitäten sowie durch Verbesserung und Weiterentwicklung der Füllungsmaterialien, insbesondere der Komposite, versucht man bis heute der Schrumpfung beim Polymerisieren entgegen zu wirken. Bereits seit den 1970er Jahren wird der Verbund der Kunststoffe zum Schmelz als unproblematisch erachtet, da durch vorheriges Ätzen mit Phosphorsäure eine gute Adhäsion an den Schmelz erzielt werden kann [21,23,24,30,34,38,49,93]. Um die deutlich schwierigere Bindung ans Dentin zu ermöglichen wurden sogenannte Dentin-Bonding-Agents entwickelt. Ziel dieser Systeme ist eine Konditionierung der relativ polaren, wasserhaltigen Dentinoberfläche hin zu einer unpolaren Kunststoffschicht, an welche dann die Füllungsmaterialien binden können. Trotz mittlerweile einiger „Generationen“ an Bondingsystemen bleibt die adhäsive Bindung ans Dentin ein schwieriges und techniksensitives Unterfangen [43,49,119]. 6 Da man bis heute versucht die Bondingsysteme und ihre Anwendung zu perfektionieren, stellt sich die Frage ob man durch vorheriges Anätzen der Zahnhartsubstanzen die Randspaltbildung verringern und damit die Wirkung von Adper Easy Bond verbessern kann. Um dieser Frage nachzugehen wurde in dieser Studie getestet welche Auswirkungen die Etch-and-Rinse-Technik in Kombination mit Adper Easy Bond von 3M ESPE, einem selbstätzenden Ein-Schritt-Self-Etch-Adhäsiv, auf die Randspaltbildung von zweiflächigen Kompositfüllungen hat. 7 3 Literaturübersicht 3.1. Geschichtliche Entwicklung dentaler Kunststoffe 3.1.1. Acrylate 1931 gewann Otto RÖHM durch die Polymerisation von Methylmethaycrylat (Abk. MMA), welches durch Veresterung von Methacrylsäure mit Methanol entstand, das Polymethylmethacrylat (Abk. PMMA). Dieses polymerisierte 1936 Gottfried ROTH im gemahlenen Zustand mit MMA-Monomer unter Druck und Hitze [29], wodurch die bei der Polymerisation auftretende Schrumpfung deutlich verringert werden konnte. Noch heute kommt der darauf basierende Kunststoff Paladon in der Zahntechnik zum Einsatz. Durch die Entwicklung von Redox-Initiator-Systemen zur Polymerisation von Methacrylatmonomeren bei Raumtemperatur [20] fanden ab Anfang der 1940er Jahre PMMA-Kunststoffe Anwendung als direkte Füllungsmaterialien. Probleme entstanden aber durch die Pulpentoxizität und die hohe Polymerisationsschrumpfung der Materialien, welche unteranderem zu Sekundärkaries führte [81,104]. 3.1.2. Epoxide und Bis-GMA Das von Richard BOWEN 1956 vorgestellte erste dentale Komposit brachte diesbezüglich eine Verbesserung. Es bestand aus Epoxidkunststoff, der bei Raumtemperatur eine vergleichsweise geringe Schrumpfung aufweist. Die Füllkörper waren Quarzglas und Keramikpartikel [7]. Das Hauptproblem bestand hierbei jedoch in der sehr langen Aushärtungszeit der epoxidbasierten Füllungsmaterialien. Als BOWEN 1962 Bisphenol-Glycidylmethacrylat (Abk. Bis-GMA) zum Patent anmeldete [8] verdrängten Füllungsmaterialien auf Basis von Bis-GMA in kürzester Zeit sämtlichen bis dahin verwendeten Acrylatkunststoffe [81]. Bis-GMA besitzt gegenüber MMA eine geringe Polymerisationsschrumpfung, härtet schneller aus, und bildet härtere Polymerisate [94]. Durch die hohe Viskosität muss 8 es jedoch mit niedrigviskösen Dimethacrylaten, wie z.B. Tetraethylenglykoldiemethacrylat (Abk. TEGDMA) oder Urethandimethacrylat (Abk. UDMA) versetzt werden um als Matrixkunstoff verwendet werden zu können. 3.1.3. Intraorale Härtung von Kunstoffen Ein großes Problem für den Anwender stellte das Aushärten der Kunststoffe dar. Das extraorale Vermischen mit Initiatoren hatte zur Folge, dass das Material nach dem Starten der Polymerisation relativ schnell eingebracht und modelliert werden musste [81]. Der von BUONOCORE 1970 vorgestellte Fotoinitiator für Bis-GMA kam in einem Kunststoff für Fissurenversiegelung zum Einsatz und wurde durch UV-Licht der Wellenlänge 365 aktiviert [59]. Dies brachte die Lösung denn nun konnte der Behandler das Füllungsmaterial ohne Zeitdruck einbringen, modellieren und aushärten. Da aber die Anwendung von UV-Licht einige Nachteile hatte ging man dazu über Fotoinitiatoren zu entwickeln, die durch sichtbares Licht angeregt werden konnten [81]. Noch heute emittieren Lampen zur Kunststoffpolymerisation sichtbares Licht im Bereich von 427 bis 491nm. 3.1.4. Weiterentwicklung der Füllstoffe Die ersten Komposite waren makrogefüllt, enthielten also noch relativ große Füllkörper mit einer Größe von 10 - 100 µm, welche aus gemahlenen Quarzen aber auch aus Borsilikatgläsern oder aus Lithium-Aluminium-Silikatgläsern bestanden [35]. Durch ihre großen Füllkörper war zum einen eine Hochglanzpolitur dieser Materialien nicht möglich, zum anderen wiesen sie nur eine geringe Abrasionsresistenz auf [81]. Ein weiterer Nachteil war die fehlende Röntgensichtbarkeit. Heute wird die Röntgenopazität durch den Zusatz von Metallen wie Aluminium, Barium, Strontium und Zink erhöht und somit die Kompositrestaurationen im Röntgenbild besser 9 sichtbar gemacht. Diese Verbesserung wurde erst mit der Entwicklung der sog. Mikrofüller eingeführt. Diese mikrogefüllten Komposite besaßen Füllkörper aus amorphen Siliziumdioxidpartikeln mit einer Größe von 0,01 - 0,1 µm, welche durch Flammenpyrolyse und nicht mehr durch Mahlen hergestellt wurden. Sie waren abrasionsbeständiger, besser polierbar und besser ästhetisch einsetzbar [67]. Da der Füllkörperanteil jedoch nur relativ gering war und die Mikrofüller damit eine relativ hohe Polymerisationsschrumpfung aufwiesen, fügte man zusätzlich Präpolymerisate hinzu [35] und erhielt sogenannte inhomogene Mikrofüller mit einem höheren Füllergehalt. Um sich die positiven Eigenschaften sowohl der Makro- als auch der Mikrofüller zu Nutze zu machen entwickelte man die Hybridkomposite, welche Füllkörper unterschiedlicher Größen aufweisen. Viele der heute verwendeten Komposite sind eben solche Hybridkomposite. Eine Einteilung der Komposite entsprechend ihrer Füllkörpergrößen wurde 1983 von LUTZ und PHILLIPS vorgeschlagen [71] und ist noch heute gebräuchlich. Sie unterteilten die Komposite in Mikrofüller, Makrofüller und Hybridkomposite. Eine neuere Füllkörpertechnologie stützt sich auf die Herstellung von Füllkörpern in der Größenordnung unter 100 nm mit Hilfe des Sol-Gel-Verfahrens. Die so entstandenen Primärpartikel neigen dazu sich in größeren „Nanoclustern“ zu organisieren und erhöhen in der Anwendung den Füllstoffgehalt von Kompositen. Nachteil dieser Nanofüller ist jedoch gerade ihre Größe. Zum einen steigt durch die Abnahme der Teilchengröße die von der Matrix zu benetzende Oberfläche exponentiell an wodurch eine vollständige Benetzung aller Füllkörper stark erschwert wird [59]. Zum anderen streuen sie, dadurch dass sie kleiner als die Wellenlängen des sichtbaren Lichts sind, dieses nicht mehr und sind damit transparent, was wiederum zu ästhetischen Problemen führt. Bis heute hat sich Bis-GMA in Kombination mit niedrigviskösen Monomeren wie TEGDMA und UDMA als Matrix in Kompositen bewährt. Da die physikalischen Eigenschaften von Kompositen hauptsächlich vom Gehalt und der Zusammensetzung der Füllkörper und weniger von der Matrix abhängig sind [35], soll hier auf Versuche mit alternativen Matrixmaterialien nur kurz eingegangen werden. 10 Einen interessanten Ansatz zur Reduktion der Polymerisationsschrumpfung von Kompositen bieten ringöffnende Monomersysteme. 3.1.5. Ringöffnende Systeme Die Polymerisationsschrumpfung Füllungsmaterialien. Durch ist Erhöhung eines des der Hauptprobleme Füllkörpergehalts sowie dentaler durch Substitution kleiner Monomeranteile durch größere Makromere wird diese Schrumpfung verringert. Dennoch kann der Matrixanteil nicht beliebig reduziert werden. Um der Matrixschrumpfung beim Polymerisieren entgegen zu wirken wurden Matrixmaterialien entwickelt, die beim Aushärten nicht schrumpfen sondern expandieren. Einen guten Ansatz hierfür liefern die sog. Silorane. Das Wort Siloran ist eine Kombination aus den Namen seiner chemischen Bestandteile Siloxan und Oxiran [123]. Das von 3M ESPE (Seefeld, Deutschland) auf den Markt gebrachte Komposit Filtek Silorane z.B. enthält solche Silorane. Der Wirkungsmechanismus der Silorane beruht auf der Öffnung der Ringsysteme der Oxirane, auch Epoxide genannt, bei der Polymerisation, die anders als bei den acrylatbasierten Kompositen kationisch verläuft. Die Formänderung der Moleküle hat eine Volumenzunahme zur Folge und verhindert so die ungewünschte Schrumpfung. Die kationische Polymerisation bringt aber auch einige Probleme mit sich. So müssen neue Bondingsysteme und –strategien entwickelt werden [116], da die acrylatbasierten Kunststoffe radikalisch polymerisieren. Außerdem fehlt den Siloranen eine Sauerstoffinhibitionsschicht, die ein Antragen und Ausbessern und somit auch bekannte Füllungstechniken unmöglich macht. Neueste Studien zeigen allerdings ähnliche oder nur geringfügig schlechtere mechanischen und physikalischen Eigenschaften der Silorane gegenüber denen der Acrylate [28,64,133, s.a. ältere Studien: 65,123]. Es bleibt abzuwarten ob sich in Zukunft die Silorane gegenüber den Acrylaten als Matrixstoffe durchsetzen. 11 3.2. Einteilung der zahnfarbenen Füllungsmaterialien 3.2.1. Glasionomerzemente Seit ca. 40 Jahren werden Glasionomerzemente (GIZ) in der Zahnmedizin eingesetzt. Diese finden sowohl als provisorische Füllungsmaterialien als auch als Zemente für indirekte Restaurationen Anwendung. Nach ihrer chemischen Zusammensetzung lassen sie sich in zwei Gruppen unterteilen. Die erste bilden die konventionellen GIZ, welche durch Anmischen eines Pulvers, bestehend aus fein gemahlenem fluoridhaltigem Calcium-Aluminium-Silikatglas [129, 131], mit einer Flüssigkeit, die Polycarbonsäuren sowie Weinsäure und Wasser enthält, entstehen [103]. Diese Reaktion verläuft in drei Schritten. Als erstes werden in der Ionisierungsphase Calcium- und Aluminiumionen durch die Säuren aus dem Glas gelöst. In der zweiten Phase reagieren die schneller gelösten Calciumionen mit den Carboxylatgruppen der wässrigen Polycarbonsäuren zu Calciumcarboxylat, welches ausfällt und in der Salzmatrix dominiert [19]. In diesem Stadium ist der Zement extrem empfindlich gegenüber Feuchtigkeit und Austrocknung, weshalb er durch Bondings oder Lacke geschützt werden muss. In der letzten, der Aushärtungsphase lagern sich zusätzlich die Aluminiumionen in die Matrix ein und stabilisieren das System. Außerdem reagieren die, durch die herausgelösten Aluminiumionen entstandenen, Si-OH-Gruppen des Silikatnetzwerkes des Glases miteinander und kondensieren unter Wasserabspaltung zu Si-OSi-Verbindungen [77], welche die Stabilität des GIZ zusätzlich erhöhen. Als einzige Füllungsmaterialien können GIZ ohne eine Vorbehandlung einen chemischen Verbund sowohl zum Schmelz als auch zum Dentin herstellen [119]. Dies kommt durch die Chelatkomplexbildung der Polycarbonsäuren mit dem in den Zahnhartsubstanzen enthaltenen Calcium des Hydroxylapatits zustande [103,129]. Die zweite Gruppe stellen die kunststoffmodifizierten GIZ [79], die seit Anfang der 1990er Jahre auf dem Markt sind, dar [128]. Sie enthalten Polycarbonsäuremoleküle mit polymerisierbaren Methacryl-Gruppen oder zusätzlich Monomere bei SäureMonomer-Gemischen. Diese sind entweder auto- oder fotopolymerisierend oder auch dualhärtend. 12 Allen gemeinsam ist die Abgabe von Fluorid an die angrenzenden Zahnhartsubstanzen [36,83] was zu einer Erhöhung der Säureresistenz des Schmelzes [68,111] und zu einer Re- oder sogar oberflächlichen Hypermineralisation des Dentins [126] beiträgt. Dies kann möglicherweise die Wahrscheinlichkeit von Sekundärkaries an GIZ-Restaurationen verringern [27]. Die verhältnismäßig schlechten Eigenschaften im Bezug auf Dimensionstreue [85,99,124,129,130], Wasseraufnahme und die damit verbundene verringerte Festigkeit [106,125] sowie Abrasionsfestigkeit [22,60,110] führen dazu, dass GIZ heute nur noch als provisorische Füllungsmaterialien und als Zemente für indirekte Versorgungen verwendet werden. 3.2.2. Kompomere Unter Kompomeren versteht man Komposite mit einer Matrix aus modifizierten Monomeren, die Füllkörper bilden teilsilanisierte Gläser aus dem Bereich der Glasionomerzemente [25]. Aus dieser Zusammensetzung heraus leitet sich der Begriff Kompomer ab, der sich durch die Kombination der Wörter Komposit und Glasionomer zusammensetzt. Ihre Matrix besteht aus zum Teil säuremodifizierten Dimethacrylatmonomeren, die durch radikalische Photopolymerisation Netzwerke bilden. Die Silanisierung der Glasionomerzementgläser ermöglicht die Bindung zum Polymernetzwerk. Unteranderem liegen aber auch nicht silanisierte Gläser in der Matrix vor. Anders als die GIZ reagieren Kompomere nicht mit den Zahnhartsubstanzen, was den Einsatz von hydrophilen Adhäsiven nötig macht. Auch die Fluoridabgabe aus Kompomerfüllungen, ist im Vergleich zu GIZFüllungen deutlich verringert [118]. Desweiteren kann eine Fluoridabgabe nur in Anwesenheit von Wasser stattfinden, wobei die Carboxylgruppen ihre Säurewirkung auf die nicht silanisierten Gläser entfalten [1] und Fluorid freigesetzt wird. Gegenüber Kompositen weißen Kompomere eine verringerte Druck- und Biegefestigkeit [70], welche durch die Wasseraufnahme negativ beeinflusst wird [105,106,125], eine geringere Abrasionsfestigkeit [18,22,60,110] sowie eine geringer Frakturresistenz auf [132]. Durch die Wasseraufnahme, die ca. 15% über der von normalen Kompositen liegt, ist aber eine Verarbeitung ohne Kofferdam im relativ trockenen Milieu möglich. Auf 13 Grund dieser Eigenschaft und guten Resultaten an Milchmolaren wird dennoch der Einsatz von Kompomeren in der Kinderzahnheilkunde heute empfohlen [4,101]. 3.2.3. Komposite Unter Komposit versteht man grundsätzlich eine Mischung aus mindestens 2 Werkstoffen mit unterschiedlichen chemischen Eigenschaften. In der Zahnmedizin wird der Begriff Komposit für Materialien verwendet, die aus einer organische Matrix und silanisierten Füllkörpern, die einen Verbund zur Matrix aufweisen, bestehen. Die Matrix besteht dabei fast immer aus dem von BOWEN entwickelten Bis-GMA in Kombination mit UDMA oder TEGDMA, während als Füllkörper Quarze, Silikatgläser, Präpolimerisate oder Nanomere verwendet werden. Weitere Bestandteile sind Metalle zur Erhöhung der Röntgenopazität, chemische bzw. fotoreaktive Initiatoren sowie Akzeleratoren und Inhibitoren [59]. Komposite haben sich mittlerweile als Alternative zum nur noch wenig verwendeten Amalgam durchgesetzt und werden sowohl von den Patienten als auch von den Zahnärzten gut angenommen. Gründe hierfür sind ihre gute Ästhetik, eine mittlerweile relativ leichte und schnelle Verarbeitung sowie gute mechanische und physikalische Eigenschaften, welche bei den meisten anderen genannten dentalen Werkstoffen nicht gegeben oder noch nicht ausreichend erforscht sind. Füllungskomposite gibt es in unterschiedlichen Konsistenzen, die jeweils in speziellen Gebieten Anwendung finden. Weniger gefüllte und damit niedrig viskösere „Flowables“ werden z.B. für Fissurenversiegelungen verwendet, während modellierbare „Packables“ als Restaurationsmaterial im Front- und Seitenzahnbereich eingesetzt werden. Für ästhetische Versorgungen gibt es sie in unterschiedlicher Farbe und Opazität. Das Anwendungsspektrum heutiger Komposite umfasst den gesamten Bereich der modernen Zahnheilkunde, von Füllungen im Front- und Seitenzahnbereich und Aufbaufüllungen, über das Zementieren von Wurzelstiften und indirekten Restaurationen bis hin zum Kleben von Schienen in der Chirurgie sowie Brackets und Retainern in der Kieferorthopädie. Um aber jedem Komposit einen guten Verbund zum Zahn zu ermöglichen, haben sich parallel hierzu auch die Bonding Agents weiterentwickelt (siehe hierzu Kap. 3.5.). 14 Abgesehen von wenigen Kontraindikationen, wie mangelhafter Trockenlegung oder der bis heute stark umstrittenen toxischen oder östrogenen Wirkung von Kompositmonomeren [109], sind Komposite bei richtiger Verarbeitung heute sicher die erste Wahl im Bereich der direkten definitiven Füllungsmaterialien. 3.2.4. Ormocere 1998 brachte Degussa (Hanau, Deutschland) das Füllungsmaterial Definite als sogenanntes Ormocer auf den Markt [72]. Ormocere, abgeleitet von organically modified ceramics (dt. Organisch modifizierte Keramik), bestehen aus anorganisch silanisierten Füllstoffen und besitzen statt der in Kompositen verwendeten Monomere wie UDMA, TEGDMA und Bis-GMA eine Matrix aus multifunktionellen Urethan- und Thioethermethacrylat-Alkoxylsilanen [60]. In einem Sol-Gel-Verfahren werden aus diesen anorganisch-organische Kopolymere synthetisiert. Diese ermöglichen mit ihren Alkoxysilyl-Gruppen durch Hydrolyse und Polykondensation die Bildung eines anorganischen Si-O-Si-Netzwerks. Durch Fotopolymerisation der organischen Methacrylat-Gruppen können dreidimensionale Netzwerke entstehen [56]. Allerdings bringen aktuelle Studien zur Verwendung von Ormoceren als dentale Füllungsmaterialien im Vergleich zu klinisch erprobten Hybridkomposits eher ungünstige Ergebnisse [102]. Weiterentwicklungen der Ormocere mit Titan und Aluminium statt Silizium [84,91] sind zwar denkbar dennoch ist es fraglich ob sich ihre Verwendung als Füllungsmaterialien in der Zahnmedizin durchsetzen wird. 3.3. Herstellen des Schmelz-Kunststoff-Verbundes Bereits 1955 entwickelte BUONOCORE eine Technik, die die Haftung von Kunststoffen am Zahnschmelz ermöglichte [11]. In der Industrie wird, um für Farben und Lacke eine bessere Haftung auf Metall zu erzielen, dieses zuvor mit Phosphorsäure geätzt. Dieses Wissen machte sich BUONOCORE zu Nutze und konnte zeigen, dass in vivo die Haftung von Kunststoffen am Schmelz deutlich erhöht wurde, wenn zuvor eine Schmelzätzung mit 85%iger Phosphorsäure für 2 Minuten durchgeführt wurde. 15 Sowohl Ätzzeit und Konzentration der Säuren als auch deren Zusammensetzung wurden zwar bis heute immer wieder verändert dennoch wäre eine adhäsive Füllungstherapie wie wir sie heute kennen ohne diese Schmelzätztechnik nicht denkbar. 3.3.1. Aufbau des Schmelzes Zahnschmelz ist die härteste und sprödeste Substanz des menschlichen Körpers. Er besteht zum größten Teil aus anorganischen Substanzen, wie Hydroxylapatit und Wasser. Diese Hydroxylapatitkristalle werden von Ameloblasten gebildet, die in eine organische Matrix eingebettet Gesamtschmelzvolumens aus. sind. Diese macht nur etwa 2% des Die Kristalle bilden sogenannte Schmelzprismen, welche den gesamten Schmelz durchziehen. Diese haben einen hufeisen- oder schlüssellochförmigen Querschnitt und laufen gewunden von der Schmelz-DentinGrenze bis an die Schmelzoberfläche [97,117]. 3.3.2. Konditionierung des Schmelzes Wie bereits erwähnt erfolgt die Konditionierung des Schmelzes durch Anätzen des selbigen. Hierbei macht man sich die Tatsache zu Nutze, dass Schmelz aus Prismen aufgebaut ist, welche quer angeschnitten eine unterschiedliche Säurelöslichkeit aufweisen. Durch Anätzen entsteht eine raue und poröse Oberfläche, die als Ätzmuster bezeichnet wird [95,100]. Hierfür wurden unterschiedliche Phosphorsäurekonzentrationen, z.B. 50% [100] oder 85% [11], und andere Säuren, wie z.B. Zitronensäure [82,112] oder Maleinsäure [82,112], verwendet. Bei Anwendung von 30-40%iger Phosphorsäure entstehen die ausgeprägtesten Ätzmuster [73]. Durch Ätzen mit 30-40%iger Phosphorsäure bei unpräpariertem Schmelz für 20-60 Sekunden bzw. bei angeschliffenem für 15-20 Sekunden [26] und anschließendem Absprühen erhält man ein Ätzmuster, welches eine gute Verankerung von Bonding Agents ermöglicht. 16 Durch Kapillarkräfte wird der dünnfließende Kunststoff in die Oberfläche gesogen und umschließt die freiliegenden Kristallite. Nach Polymerisation entsteht durch die mikromechanische Verankerung der Kunststoffzapfen im Ätzmuster ein fester Verbund des Adhäsivs zum Schmelz [12,55,92]. Anders als beim Dentin ist hierfür jedoch kein Primer notwendig. Die Kontamination mit Dentinbondingprimern hat jedoch auf die Verbundfestigkeit keinen Einfluss [42,119]. Dieses System wird seit ca. 30 Jahren als klinisch unproblematisch angesehen [38,42,93] und es liegen ausreichend klinische Studien zur Langzeitstabilität des Verbunds vor [47,114], so dass die Herstellung des Schmelz-Kunststoff-Verbundes in der Zahnmedizin heute kein Problem mehr darstellt. 3.4. Herstellen des Dentin-Kunststoff-Verbundes Anders als beim Schmelz ist der adhäsive Verbund von Kunststoffen ans Dentin auf Grund dessen höheren Anteils an organischen Substanzen und Wasser eine größere Herausforderung. 3.4.1. Aufbau des Dentins Dentin besteht zu ca. 55 Vol-% aus anorganischen Substanzen, wie hauptsächlich Hydroxylapatit, zu 30 Vol-% aus organischen Anteilen und zu 15 Vol-% aus Wasser [74]. Den größten Teil der organischen Komponente bilden Typ-I-Kollagenfasern, welche durch Hydroxylapatitkristalle mineralisiert sind. Die Fasern sind von einer Matrix aus Proteoglykanen, Proteinen und Wasser umgeben [75]. Von der Pulpa zur Schmelz-Dentin-Grenze durchziehen sog. Dentintubuli das Dentin, wobei deren Anzahl und Durchmesser zur Peripherie hin abnehmen [51]. Durch die in ihnen liegenden Odontoblastenfortsätze, welche von Dentinliquor umgeben sind und die TOMESschen Fasern enthalten, ist eine Kommunikation des Dentins mit der Pulpa gewährleistet [92]. Durch den relativ hohen Anteil an organischen Substanzen und Wasser ist das Dentin wesentlich hydrophiler als der Schmelz und eine Adhäsion zu hydrophoben 17 Kunststoffen komplizierter. Dies wird zusätzlich durch den tubulären Aufbau erschwert. 3.4.2. Der Smear-Layer und Auswirkungen auf die Konditionierung Durch das Beschleifen des Dentins und das Austreten von Dentinliquor aus den eröffneten Tubuli entsteht eine Schmierschicht aus Hydroxylapatit, Calciumionen und Kollagentrümmern, welche die Dentinoberfläche bedeckt [30,31,92]. Durch Ausbildung sog. “Smear plugs”, welche die Dentintubuli verschließen, wird die Dentinpermeabilität herabgesetzt [88]. Die Schmierschicht (engl. smear layer) verhindert außerdem ein Eindringen von Bakterien [80,86,87] und reduziert die Konvektion von Flüssigkeiten in den Tubuli [89,122]. Da die Schmierschicht eine Haftung von Kunststoffen am Dentin verhindert, muss sie vor dem Bonden modifiziert oder entfernt werden [92]. Durch Anwendung von Dentinadhäsiven, welche chemisch an die Calciumionen oder das Dentinkollagen binden, sollte ein Verbund zur Schmierschicht hergestellt werden. Da die Haftung jedoch vom geringen Verbund zwischen Schmierschicht und Dentin abhängig war und die Adhäsive mangelnde Benetzungseigenschaften aufwiesen, erwiesen sich diese Adhäsive als unbrauchbar [3]. Die Dentinätzung mit Säuren trat damit in den Vordergrund. Durch Ätzen des Dentins und seiner Schmierschicht kann diese einschließlich ihrer smear plugs entfernt werden. Da aber ohne die schützende Schmierschicht eine Penetration sowohl von Molekülen als auch von Bakterien ermöglicht wird [80,90] ist eine sofortige Versiegelung des Dentins unabdingbar [66,90]. Die dafür verwendeten Dentinbondingsysteme sollten sowohl alle Tubuli und das freiliegende Dentin versiegeln [30] als auch postoperative Hypersensitivitäten verhindern [49,119] und einen guten Verbund zum Füllungskunststoff gewährleisten. 3.5. Entwicklung und Einteilung der Dentinbondingsysteme Nachdem BUONOCORE bereits 1955 die Haftung von Kunststoffen an vorher geätztem Schmelz beschrieben hatte [11] suchte man nach Bondingsystemen, die die 18 deutlich schwierigere Haftung von Kunststofffüllungen ans Dentin, möglich machen sollten. Das Prinzip der meisten Dentin-Bonding-Agents beruht auf der Konditionierung der Dentinoberfläche mit Hilfe bestimmter Primer und Adhäsive, entweder unter Einbeziehung oder vorheriger Entfernung der Schmierschicht, um eine Oberfläche zu erhalten, welche die Adhäsion von Füllungsmaterialien aus Kunststoff gewährleisten kann. Die meisten aktuellen Bondingsysteme bewirken eine Demineralisation des Dentins und eine darauffolgende Infiltration der Dentintubuli und des Kollagengeflechts mit hydrophilen Monomeren, welche nach Polymerisation die Haftverbundschicht bilden [108]. Da es mittlerweile eine große Anzahl an unterschiedlichsten Dentinadhäsiven gibt, ist eine Einteilung in „Generationen“ im Hinblick auf ihre chronologische und technische Entwicklung, sinnvoll. Diese Einteilung ist in der Literatur nicht unumstritten, da eine Vereinfachung der Verarbeitung sowie eine Verringerung der Arbeitszeit nicht unbedingt mit besseren Haft- und Randschlussqualitäten einhergehen. 3.5.1. “Erste Generation” Am Anfang orientierte man sich noch an rein hydrophoben Schmelzbondings, die aber auf Grund ihrer unpolaren Gruppen nicht der Lage waren das hydrophile Dentin ausreichend zu benetzen geschweige denn zu penetrieren [33]. 1952 stellten KRAMER und MCLEAN die Interaktion von autopolymerisierenden Kunststoffsystems „Sevitron“ polaren Gruppen des mit Dentin fest und beschrieben so als erste ein Dentinadhäsivsystem [13,78]. 1955 gelang es BUONOCORE einen Verbund zwischen vorher mit 7%iger Salzsäure geätztem Dentin und einem Phosphoglyceriddimethacrylat-haltigem Primer herzustellen [11]. Die Haftung beruhte auf der Interaktion der Phosphatgruppen der Acrylate mit den Kalziumionen des im Dentin enthaltenen Hydroxylapatits [13,30]. Eine klinisch akzeptable Stabilität wurde aber nicht annähernd erreicht, da unter Wasserzutritt die Haftkraft stark abfiel [69]. Bowen stellte 1956 das oberflächenaktive NPG-GMA vor, das aus N-Phenylglycin und Glycidylmethacrylat bestand [7]. Das hydrophile Ende dieses Moleküls konnte 19 am Dentin binden, während die hydrophobe Seite einen Verbund zum Kunststoff herstellte [9]. Die Systeme bei denen NPG-GMA Anwendung fand, wie z.B. Cervident (S.S. White, Holmdel, NJ, USA), waren jedoch nicht hydrolysebeständig und führten somit zu einer klinisch unzureichenden Retention. Das von MASUHARA 1962 vorgestellte Adhäsivsystem auf der Basis von Tri-NButylboran (TBB) und Methylmethacrylat (MMA) stellte einen Verbund zwischen Acrylaten und Kollagen her [76] und wurde später unter dem Namen Palkav von der Firma Kulzer (Wehrheim, Deutschland) vermarktet [13]. Bei der Anwendung all dieser Systeme wurde die Schmierschicht nicht entfernt. Es wurde versucht einen chemischen Verbund zum Dentin herzustellen, wobei hierzu auch schon bifunktionelle Moleküle zum Einsatz kamen. Probleme waren jedoch die geringe Haftung am Dentin und die hohe Hydrolyseanfälligkeit der bis dahin bekannten Systeme, weshalb diese Adhäsive heute nicht mehr auf dem Markt sind. 3.5.2. “Zweite Generation” In den 1970er Jahren wurden Bondings mit einer verbesserten Zusammensetzung und besseren Adhäsionswerten zum Dentin vorgestellt. Diese basierten anfänglich fast ausschließlich auf Methacrylat-Phosphatestern, welche eine ionische Bindung mit dem Kalzium des Hydroxylapatits des Dentins [69] und einen Verbund zu den Hydroxyl- und Aminogruppen des Kollagens [15] herstellen konnten. Weitere Ansätze war die Verwendung des Reaktionsproduktes aus Phenylphosphatester und 2-Hydroxyethylmethacrylat (HEMA) als Monomer, sowie der Einsatz von Polyurethan im Adhäsiv Dentin Adhesit (Fa. Vivadent, Schaan, Liechtenstein) [13]. Anfang der 1980er Jahre führte man dann Bis-GMA an Stelle der bisher verwendeten Acrylate als Monomer in Dentinbondings ein. Bis-GMA wurde in Produkten wie z.B. Scotchbond (Fa. 3M, St. Paul, MN, USA) oder Bondlite (Fa. Kerr, Romulus, MI, USA) eingesetzt. Prinzipiell versuchte man die Haftung durch einen chemischen Verbund an das Hydroxylapatit des Dentins zu erzeugen. Hierbei fand bei allen Systemen keine Konditionierung durch vorheriges Anätzen statt [120]. Die Schmierschicht des Dentins blieb somit erhalten und man versuchte sie durch Infiltration mit Monomeren zu stabilisieren [33]. Da dieser Verbund jedoch nicht hydrolysestabil 20 war [127] und sich bei Eintritt von Feuchtigkeit und Speichel auflöste, kam es zu Haftungsverlusten und Spaltbildungen, welche wiederum zu Sekundärkaries führten [57]. Die Haftung der Bondingsysteme entsprach eher der Haftung des smear layers am Dentin [57] und war somit durch dessen Haftkräfte begrenzt. 3.5.3. “Dritte Generation” Die Bondingsysteme der „dritten Generation“ wiesen im Vergleich zu ihren Vorgängern einige Neuerungen auf. So wurde versucht den Haftverbund in mehreren Schritten mit unterschiedlichen Werkstoffen herzustellen. Diese Arbeitsschritte unterteilen sich in Dentinkonditionierung, Priming und Bonding. Zunächst wurde nur der Schmelz selektiv mit Phosphorsäure angeätzt, da man damals davon ausging, dass die Dentinätzung mit starken Säuren zu einer Pulpenreizung führen könnte. Die Konditionierung des Dentins erfolgte mit Hilfe bestimmter Primer, die schwachen organische Säuren, wie z.B. Malein- oder Zitronensäure, enthielten und auf das Dentin aufgetragen aber nicht abgesprüht wurden [30]. Diese Primer durchdrangen und modifizierten die Schmierschicht, öffneten die Dentintubuli und waren in der Lage die oberflächliche Dentinschicht zu demineralisieren sowie die Kollagenfasern freizulegen. Zusätzlich enthielten sie Monomere wie 4-Methacryloloxyethyltrimellitatanhydrid (4-META) oder HEMA, deren hydrophile Gruppen die Schmierschicht durchdringen und in die Spalten des demineralisierten Dentins fließen konnten. Als Lösungsmittel für diese Monomere kamen Wasser, Ethanol oder Aceton in diesen Primern zum Einsatz. Die hydrophoben Gruppen am anderen Ende der Monomere ermöglichten den Verbund zum Adhäsiv, welches im nächsten Schritt aufgetragen wurde. Die Adhäsive enthielten Bis-GMA, UDMA oder TEGDMA, wurden auf Schmelz und Dentin appliziert und waren in der Lage in die Mikroporositäten zu diffundieren. Sie bildeten zusammen mit den Primern nach der Polymerisation eine Hybridschicht [32,33,37], welche aus demineralisiertem Dentin, Kollagenfasern und polymerisiertem Kunststoff bestand. Diese Schicht wies überwiegend hydrophobe Eigenschaften auf und gewährleistete eine mikromechanische Haftung des danach aufgetragenen Komposits an den Zahnhartsubstanzen. Auch wenn die Anwendung der Dentinadhäsivsysteme der „dritten Generation“ in mehreren Schritten erfolgte und damit recht zeitaufwendig war, so wurden bei diesen 21 doch wesentlich bessere Verbundfestigkeiten als bei den Bondingsystemen vorhergehender „Generationen“ festgestellt [17,96]. 3.5.4. “Vierte Generation” Bei den nachfolgenden Adhäsivsystemen ging man dazu über auch das Dentin mit 30-40%iger Phosphorsäure zu ätzen. Die Anwendung der Etch-and-Rinse-Technik (früher Total-Etch-Technik), bei der sowohl Schmelz als auch Dentin für bestimmte Zeit mit einer starken Säure geätzt werden, und die damit verbundene komplette Entfernung der Schmierschicht stellen im Wesentlichen die Hauptaspekte der „vierten Generation“ dar. Die Ätzzeit des Dentins sollte 15, maximal 20 Sekunden betragen. Diese Zeit ist auch für die Konditionierung des Schmelzes ausreichend [48]. Längeres Anätzen führt zu einer schlechteren Haftung, da der Primer das Dentin nicht soweit infiltrieren kann, wie vorher demineralisiert wurde [98]. Nach Ablauf der Ätzzeit wird die Säure und die gelösten Substanzen mit Wasser für ungefähr die gleiche Zeit abgespült. Ähnlich wie die Dentinbondings der „dritten Generation“ bestehen die Bondingssysteme dieser Zeit aus den separaten Komponenten Ätzgel, Primer und Adhäsiv [16] und die Anwendung geschieht in mehreren Schritten, weshalb diese Adhäsive auch Mehrschritt-Adhäsive genannt werden. Bis heute ist die Effektivität einiger Bondings dieser Generation, wie z.B. Scotchbond Multi-Purpose (Fa. 3M, St. Paul, MN, USA) oder Syntac (Fa. Vivadent, Schaan, Liechtenstein) unumstritten [38]. 3.5.5. “Fünfte Generation” Trotz sehr guter Haftung ging man dazu über Arbeitsschritte der dritten und vierten „Generation“ zusammenzufassen um somit die Anwendung der Adhäsivsysteme zu vereinfachen und Zeit einzusparen. Der Kompromiss zwischen geringfügig schlechteren Verbundfestigkeiten sowie Randverhältnissen und einer einfacheren und schnelleren Anwendung Qualitätseinbußen führen [37,58]. muss aber nicht unbedingt klinisch zu 22 Zum Einsatz kommen hierbei Bondings, bei denen sich Primer und Bond bereits gemischt in einer Flasche befinden. Die Zahnhartsubstanzen müssen bei diesen Systemen vor dem Auftragen nur noch mit Phosphorsäure geätzt werden. Diese EinFlaschen-Adhäsive bezeichnet man auch als sogenannte „One-Bottle“- Systeme [43]. Außerdem gab es Produkte mit selbstätzenden Primern [69]. 3.5.6. Neue Systeme Im Gegensatz zu vorhergehenden Systemen wird bei Dentinadhäsiven der Folgegeneration, manche Autoren sprechen auch von einer „sechsten Generation“, nicht mehr separat geätzt. Vielmehr enthalten die Dentinadhäsive bereits saure Primer, die in der Lage sind die Zahnhartsubstanzen anzuätzen und gleichzeitig zuinfiltrieren. Mit nur einer einzigen vorher angemischten Lösung soll das Anätzen, Primen und Bonden in nur einem Arbeitsschritt bewerkstelligt werden [69]. Die Bondingsysteme der „siebten Generation“, sogenannte All-in-one-Adhäsive, bestehen aus nur einer gebrauchsfertigen Lösung, welche vor der Anwendung nicht mehr angemischt werden muss [50]. Jedoch zeigen diese Systeme bisher eine weniger gute Haftung [48]. Da die Einteilung in Generationen ab der „vierten Generation“ immer schwieriger wird, ist man zu einer neuen, aktuell gültigen Nomenklatur übergegangen, wobei manche Firmen und Autoren die Gliederung in Generationen fortführen. 23 3.6. Moderne Einteilung der Dentinbondingsysteme Nachfolgend wird ein Überblick über die aktuelle Einteilung und Nomenklatur der Dentinadhäsive gegeben [38,39]. Die Tabelle 1 stellt eine kurze Zusammenfassung dar. Bezeichnung Applikationsschritte Beispiel Vier-Schritt-Selective-Etch-Adhäsive Vier Schritte Syntac Drei-Schritt-Selective-Etch-Adhäsive Drei Schritte A.R.T. Bond Vier-Schritt-Etch-and-Rinse-Adhäsive Vier Schritte Syntac Drei-Schritt-Etch-and-Rinse-Adhäsive Drei Schritte A.R.T. Bond Zwei-Schritt-Etch-and-Rinse-Adhäsive Zwei Schritte Gluma Comfort Bond Zwei-Schritt-Self-Etch-Adhäsive Zwei Schritte AdheSE Ein-Schritt-Self-Etch-Adhäsive Ein (Mischpräparate) Mischen) Ein-Schritt-Self-Etch-Adhäsive Ein (Ein-Flaschen-Präparate) Mischen) Selective Enamel Etch Etch-and-Rinse Self Etch Schritt Schritt (mit Adper Prompt L-Pop (ohne iBond SE Tabelle 1: Übersicht über die aktuelle Einteilung und Nomenklatur der Dentinadhäsive Die Einteilung der Adhäsive erfolgt nach der Vorgehensweise beim Ätzen und den dazu gehörigen Applikationsschritten der jeweiligen Systeme. Sie gliedert sich in Selective Etching, Etch-and-Rinse und Self Etching. 3.6.1. Anforderungen an Dentinadhäsive Die Anforderungen an heutzutage verwendete Bondingsysteme sind hoch. Zum einen sollen sie eine hohe Haftung auch unter Belastung bewerkstelligen und zum anderen aber auch möglichst einfach und schnell zu verarbeiten sein. Hierbei den richtigen Kompromiss zu finden ist die Herausforderung der Bonding-Hersteller. Der Behandler hat heute die Aufgabe sich für eines der unzähligen auf dem Markt befindlichen Systeme in Anbetracht der klinischen Ergebnisse und Erfolge sowie der 24 Verarbeitungszeit und Handhabung zu entscheiden, wobei auch er den für sich individuell passenden Kompromiss finden muss. Prinzipiell ergeben sich folgende Anforderungen an Dentinadhäsive: - gute Biokompatibilität im Hinblick auf das Pulpagewebe, die Schleimhäute sowie den Gesamtorganismus - gute Benetzbarkeit der Zahnhartsubstanzen - Hydrolysestabilität der entstandenen Bindungen - hohe Soforthaftung an den Zahnhartsubstanzen - bleibende, gute Haftung unter Belastung Im Folgenden wird auf die aktuelle Einteilung der Dentinadhäsive und deren Anwendung sowie die Probleme und Chancen der einzelnen Systeme eingegangen. 3.6.2. Selective-Etch-Adhäsive Bei der Anwendung der Selective-Etch-Adhäsive wird nur der Schmelz selektiv geätzt und die Säure durch nachfolgendes Absprühen entfernt. Das Dentin wird dabei nicht geätzt sondern durch entsprechende saure Primer konditioniert. Die Schmierschicht bleibt dabei erhalten und wird lediglich infiltriert. - Vier-Schritt-Selective-Etching: Bei diesem System wird in vier Schritten der Verbund zum Dentin bewerkstelligt. Nach selektiver Schmelzätzung werden nacheinander zwei Primer auf Schmelz und Dentin aufgetragen. Danach wird im vierten Schritt ein Bonding Agent aufgebracht. Ein Beispiel für solch ein Adhäsiv ist Syntac in seiner klassischen Anwendung. - Drei-Schritt-Selective-Etching: Die Applikation von A.R.T. Bond, einem Drei-Schritt-Selective-Etch-Adhäsiv, wird in drei Schritten durchgeführt. Zunächst wird der Schmelz selektiv geätzt. Danach wird eine Flüssigkeit, die vorher aus zwei Lösungen angemischt werden muss, auf die gesamte Kavitätenoberfläche aufgetragen. Den dritten Schritt bildet die Versiegelung der Kavität mit einem Bond. 25 3.6.3. Etch-and-Rinse-Adhäsive Etch-and-Rinse-Adhäsive basieren auf der Etch-and-Rinse-Technik (früher: TotalEtch-Technik), bei welcher Schmelz und Dentin gleichzeitig geätzt werden. Das Auftragen der Säure auf die Kavität geschieht von peripher nach zentral um ein Überätzen des Dentins zu vermeiden. Die Schmierschicht wird bei diesem Vorgang entfernt. -Vier-Schritt-Etch-and-Rinse-Adhäsive: Ein Beispiel für ein Vier-Schritt-Etch-and-Rinse-Adhäsiv ist Syntac. Die vier Anwendungsschritte sind exakt die gleichen wie bei der Verwendung als VierSchritt-Selective-Etch-Adhäsive, nur dass im ersten Schritt die ganze Kavität anstatt nur des Schmelzes geätzt wird. -Drei-Schritt-Etch-and-Rinse-Adhäsive: Auch A.R.T. Bond kann als Drei-Schritt-Etch-and-Rinse-Adhäsive angewendet werden. Hierbei wird im ersten Schritt die Etch-and-Rinse-Technik statt der selektiven Schmelzätzung angewandt, während die anderen Schritte nicht verändert werden. Ein anderes Beispiel ist Gluma Solid Bond. Die Anwendung besteht ebenfalls aus drei Schritten, wobei der Primer vor der Applikation nicht mehr angemischt werden muss. -Zwei-Schritt-Etch-and-Rinse-Adhäsive: Diese Adhäsivsysteme bestehen nur aus zwei Schritten. Zunächst werden sowohl Schmelz als auch Dentin geätzt. Danach erfolgt das Primen und Bonden mit nur einer Flüssigkeit. Beispiele hierfür sind z.B. Gluma Comfort Bond und Prime&Bond NT. Eines der Probleme bei der Anwendung der Etch-and-Rinse-Adhäsive besteht in der Gefahr des Überätzens der Zahnhartsubstanzen im ersten Schritt. Das Dentin wird dabei zu tief demineralisiert, so dass es dem folgenden Primer nicht mehr möglich ist vollständig den demineralisierten Bereich zu durchdringen, was wiederum eine schlechtere Adhäsion zur Folge hat [98]. 26 Außerdem können bei zu starker Trocknung des Dentins, die Kollagenfasern kollabieren und eine vollständige Infiltration der angeätzten Schicht mit Primer verhindern. Dies führt ebenfalls zu einer schlechteren Haftung [58,37]. Ein Vorteil dieser Technik ist jedoch eindeutig die Entfernung der Schmierschicht und die damit verbundene bessere Retention des Bonding Agents zum Dentin. So weisen die Etch-and-Rinse-Adhäsive bei ordnungsgemäßer Anwendung bessere Randqualitäten als alle Self-Etch-Adhäsive auf [39]. 3.6.4. Self-Etch-Adhäsive Bei den Self-Etch-Adhäsiven ist kein separates Anätzen der Zahnhartsubstanzen mehr vorgesehen. Vielmehr enthalten diese Adhäsive saure Primer, die in der Lage sind sowohl den Schmelz als auch das Dentin und seine Schmierschicht zu konditionieren. Die Schmierschicht wird bei diesen Systemen nicht entfernt sondern in den Verbund integriert. -Zwei-Schritt-Self-Etch-Adhäsive: Ein Beispiel für ein Zwei-Schritt-Self-Etch-Adhäsiv ist AdheSE. Im ersten Schritt wird hierbei ein saurer Primer auf die gesamte Kavität aufgetragen. Danach erfolgt die Applikation eines relativ hydrophoben Bonding Agents. -Ein-Schritt-Self-Etch-Adhäsive (Mischpräparate): Bei diesen Adhäsiven wird in einem Schritt eine Flüssigkeit, welche vorher aus mehreren Komponenten angemischt werden muss, auf die Zahnhartsubstanzen aufgetragen. Beispiele sind Adper Prompt L-POP und One Up Bond F. -Ein-Schritt-Self-Etch-Adhäsive (Ein-Flaschen-Präparate): Diese All-in-one-Präparate bestehen aus einer einzigen gebrauchsfertigen Flüssigkeit, welche in nur einem Schritt das Anätzen, Primen und Bonden der Zahnhartsubstanzen bewerkstelligen soll. Das in dieser Studie verwendete Adper Easy Bond sowie z.B. das iBond SE zählen zu dieser Gruppe. Die Vorteile der Self-Etch-Adhäsive liegen eindeutig in ihrer kürzeren Anwendungszeit und einfacheren Verarbeitung, da nur noch höchstens zwei statt 27 vormals bis zu vier Arbeitsschritte notwendig sind. Auch die Gefahren des Überätzens der Zahnhartsubstanzen sowie das Kollabieren des Kollagenfasergerüsts bei übermäßigem Trocknen sind nicht mehr gegeben. Durch das gleichzeitige Ätzen und Primen entspricht die Penetrationstiefe der Monomere genau der Ätztiefe [10,92,119]. Die Zwei-Schritt-Self-Etch-Adhäsive enthalten aber im Gegensatz zu den EinSchritt-Self-Etch-Adhäsiven ein hydrophobes Bonding Agent, wodurch sie eine wesentlich bessere Fähigkeit zur Dentinversiegelung aufweisen [39,49]. Nichtsdestotrotz enthalten viele Zwei-Schritt-Self-Etch-Adhäsive zu wenig Wasser und sind somit erst nach mehrmaliger Applikation in der Lage das Kollagengerüst zu stabilisieren, was wiederum die Anzahl der Anwendungsschritte erhöht. Außerdem kommt es wie auch bei den Etch-and-Rinse-Adhäsiven zum Teil zu einem sog. Nanoleakage [107]. Hierbei entstehen in der Hybridschicht Lücken, die zwar zu klein für eine bakterielle Infiltration sind, jedoch können bakterielle Stoffwechselprodukte sowie Wasser durch diese Lücken in die Hybridschicht eindringen [119]. Besonders ausgeprägt ist dieses Phänomen bei den Ein-SchrittSelf-Etch-Adhäsiven, da diese sich nach Polymerisation wie semipermeable Membranen verhalten und so das Eindringen von Wasser und anderen Stoffen begünstigen [115]. Diese Systeme sind somit verhältnismäßig wenig hydrolysestabil [10,14,45,52]. Dieser Effekt kann durch mehrmalige Applikation verringert werden [46]. Im Vergleich aller Systeme, weisen die Adhäsive mit separater Phosphorsäureätzung in vielen Studien bessere klinische Ergebnisse auf als Self-Etch-Adhäsive [49,54]. Zahlreiche Studien zeigen, dass Mehrschritt-Adhäsive auch heute noch allen vereinfachten Systemen überlegen sind [38,41,47,49,54]. 28 4 Problemstellung Seit einigen Jahren tendiert die Entwicklung der Bondingsysteme immer mehr zu einer Vereinfachung und Verminderung der Anwendungsschritte sowie zu einer verringerten Einwirkzeit der Komponenten und somit zu einer Verkürzung der Anwendungszeit. Dies mag zwar für Patienten und Behandler von Vorteil sein, jedoch leidet darunter die Qualität des Verbundsystems. So zeigen moderne Ein-Schritt-Self-Etch-Adhäsive zum Teil deutlich schlechtere Randschlussqualitäten als bewährte Vier-Schritt-Etch-and-Rinse-Adhäsive. Nun stellt sich die Frage wie sich die Verbundfestigkeit der neueren Adhäsive mit wenig Aufwand verbessern lässt. Hierzu beruft man sich seit einiger Zeit wieder auf die selektive Schmelzätzung, wie sie bei Selectiv-Etch-Adhäsiven angewandt wird, in Kombination mit den gängigen Self-Etch-Adhäsiven. Die Ergebnisse zeigen einen positiven Effekt auf die Schmelzhaftungswerte für alle so eingesetzten Self-Etch-Systeme. Ziel dieser Studie ist es nun festzustellen ob durch Anwendung der selektiven Schmelzätzung bzw. der Etch-and-Rinse-Technik vor dem Auftragen eines EinSchritt-Self-Etch-Adhäsives, in diesem Fall Adper Easy Bond von 3M ESPE, eine Verbesserung der Randschlussqualität von Klasse-II-Füllungen, sog. Slots, erreicht wird. 29 5 Material und Methode 5.1. Übersicht der verwendeten Materialien Für die vorliegende Studie wurden 64 extrahierte, karies- und füllungsfreie menschliche Molaren mit je einer zweiflächigen okkluso-approximalen SlotPräparation versehen und danach in 8 Gruppen mit jeweils 8 Zähnen unterteilt. Die gingivo-approximale Begrenzung aller Slots lag dabei 2 mm unterhalb der SchmelzZement-Grenze (SZG). Zur Konditionierung der Füllungsflächen wurde AdperTM Easy Bond verwendet. Sieben der Versuchsgruppen wurden vorher mit Phosphorsäuregel behandelt. Alle Kavitäten wurden mit dem Komposit FiltekTM Supreme XT A2 Body Shade nach der Inkrementtechnik gefüllt. Die Lichtpolymerisation erfolgte mit der Polymerisationslampe PolyLUX II der Firma KaVo, Biberach/Riß, Deutschland. Im Versuch wurde der Einfluss der Etch-and-Rinse-Technik auf die Randqualität des Dentin-Komposit-Verbundes untersucht. 5.2. Vorbereitung der Probenzähne Sämtliche Molaren wurden direkt nach der Extraktion in einer 0,5%igen ChloraminT-Lösung aufbewahrt. Diese wurde alle 8 Wochen erneuert. Aus ca. 100 extrahierten Molaren wurden 64 karies- und füllungsfrei Probezähne ausgewählt. Die Reinigung der Zahnoberflächen von Zahnstein und verbliebenen Geweberesten erfolgte mit Scalern und Küretten. Im Anschluss daran wurden an allen 64 Probenzähnen Black-Klasse-II-Kavitäten, sogenannte Slots, mit einer oro-vestibulären Ausdehnung von 4 mm, präpariert. Die mesio-distale Ausdehnung des Kastenbodens betrug 2 mm. Die basale Begrenzung der Kavität nach approximal lag ca. 2 mm unterhalb der SZG. Die Übergänge von Kavitätenboden zur Kavitätenwand sowie der Kavitätenboden wurden abgerundet. Die Präparation erfolgte mit einem roten Winkelstück bei maximaler Drehzahl (100.000 - 120.000 U/min). Hierfür kamen zylindrische Diamantschleifer mit abgerundetem Ende (Fa. Hager & Meisinger, Neuss, Deutschland) zum Einsatz. 30 Zuerst wurden blau markierte mit einer Körnung von 65-125 µm zur Erstellung der Kavität verwendet. Die rot markierten Diamantschleifer mit einer Körnung von 2575 µm dienten der Glättung und Korrektur selbiger. Es wurde dabei auf senkrechte und weitestgehend parallele Kavitätenwände geachtet. Zum Schluss wurden alle 64 Probenzähne in 8 Gruppen mit jeweils 8 Zähnen aufgeteilt und innerhalb einer Gruppe noch mit Ziffern von jeweils 1 bis 8 auf der füllungsfernen Seite graviert. Dies geschah ebenfalls mittels eines rot markierten Diamantschleifers. Die Zähne wurden gruppenweise in mit Wasser gefüllten Kunststoffbehältern aufbewahrt. 5.3. Anwendung der Bondingsysteme In allen 8 Gruppen kam das AdperTM Easy Bond der Firma 3M ESPE zur Anwendung. Bei diesem handelt es sich um ein Ein-Schritt-Self-Etch Adhäsiv der sechsten Generation, d.h. das Ätzen, Primen und Bonden wird hier mit nur einer Flüssigkeit bewerkstelligt. Dieses Bond wurde nach Herstellerangaben 20 Sekunden aufgebracht, ca. 10 Sekunden verblasen und danach für 10 Sekunden lichtgehärtet. In der Kontrollgruppe (Gruppe1) wurde das Bonding nach Gebrauchsanweisung, also rein self-etch, angewendet. In allen anderen Gruppen wurde vorher mit ScotchbondTM Etchant der Firma 3M ESPE unterschiedlich lange konditioniert: In Gruppe 2 und 3 wurde nur der Schmelz selektiv 30 bzw. 15 Sekunden lang geätzt. Gruppe 4, 5 und 6 erfuhren ebenfalls eine 15sekündige Schmelzätzung, wobei hier zusätzlich in Gruppe 4 das Ätzgel über das Dentin abgespült wurde. In den Gruppen 5 und 6 wurde zusätzlich das Dentin 5 bzw. 10 Sekunden lang mit Ätzgel konditioniert. Dies gelang durch Aufbringen des Phosphorsäuregels auf das Dentin jeweils 10 bzw. 5 Sekunden nach Applikation auf den Schmelz. Die Gruppen 7 und 8 wurden mit der Etch-and-Rinse Technik behandelt wobei sowohl Schmelz als auch Dentin jeweils 15 bzw. 30 Sekunden lang mit dem ScotchbondTM Etchant in Berührung kamen. 31 Im Folgenden nochmal ein Überblick über die jeweiligen Gruppen: Gruppen- Ätzzeit des Schmelzes Ätzzeit des Dentins nummer in Sekunden in Sekunden 1 Rein self-etch nach Gebrauchsanweisung 2 30 keine 3 15 keine 4 15 5 15 5 6 15 10 7 15 15 8 30 30 Ätzgel über das Dentin abgespült Tabelle 2: Überblick über die Einteilung der Gruppen In allen Gruppen wurde das Ätzgel nach dem Einwirken mit Wasser abgesprüht und die Kavität getrocknet bis das weißliche Ätzmuster sichtbar wurde. Im Anschluss daran erfolgte bei allen Gruppen wie oben beschrieben die Konditionierung mit AdperTM Easy Bond. 5.4. Legen und Ausarbeitung der plastisch eingebrachten Kompositfüllungen Alle Kavitäten wurden mit FiltekTM Supreme XT (Farbe A2; Fa. 3M ESPE), einem Nano-Komposit, nach der Inkrementtechnik gefüllt. Mindestens 3 Inkremente wurden mit Hilfe von Kugelstopfern und Heidemannspatel schräg in die Kavität eingebracht und jedes dieser Inkremente für 40 Sekunden lichtpolymerisiert. Die Füllung wurde danach sowohl von okklusal als auch von approximal nochmal jeweils 40 Sekunden lichtgehärtet. Die okklusale und approximale Ausarbeitung erfolgte mittels rot markierter Diamantschleifer mit einer Körnung von 25-75 µm unter Wasserkühlung. 32 Zum Glätten der Füllung und Füllungsränder wurden rotierende Soflex-Scheiben mittlerer Körnung verwendet, da mit diesen sowohl eine Entfernung der Kompositüberschüsse im Bereich der Füllungsränder als auch eine gute Vorpolitur gewährleistet wurde. Im Anschluss daran wurde mit Soflex-Scheiben feiner Körnung sowohl die Füllung als auch die umgebenden Zahnhartsubstanzen hochglanzpoliert. Der Fokus lag hierbei besonders im approximal-basalen Bereich der Füllung unterhalb der SZG. Diese Politur ist klinisch besonders im approximalen Bereich natürlich nicht zu bewerkstelligen und wurde hier deshalb durchgeführt um später im Rasterelektronenmikroskop eine eindeutige Bewertung des Randschlusses der Füllung im dentinbegrenzten Bereich zu gewährleisten. 5.5. Replikaherstellung zur Beurteilung des Komposit-DentinVerbundes Zur Beurteilung der Füllungsränder im REM wurden vor und nach thermomechanischer Dauerbelastung (TMB) Replikas erstellt. Dazu wurden die hochglanzpolierten Füllungen und Zahnareale mit Wasser abgesprüht und mit einem Luftbläser trocken geblasen. Als Abformmaterialien kamen das hochzeichnende Panasil® binetics putty soft und dessen dünnfließende Variante Panasil® contact two in one (Fa. Kettenbach Dental, Eschenberg, Deutschland) in einer Doppelmischtechnik zur Anwendung. Zur Aufnahme der Materialien dienten Getränkeflaschen-Verschlusskappen aus Kunststoff. Das knetbare Panasil® binetics putty soft wurde maschinell mittels eines Pentamix-2Gerätes (Fa. 3 M ESPE, Seefeld, Deutschland) angemischt und in die Verschlusskappen eingebracht wobei der erste nicht optimal gemischte Anteil verworfen wurde. Das dünnfließende Panasil® contact two in one wurde mit Hilfe einer Pistole mit Mischkanüle appliziert. Auch hier wurde der erste Anteil verworfen. Je 4 Verschlussdeckel wurden mit dem knetbaren Putty-Material gefüllt auf das dann das dünnfließende Silikon in ausreichender Menge appliziert wurde. Im Anschluss daran wurden umgehend die Probenzähne mit der gefüllten Seite nach unten parallel zur Deckelunterseite in das Material gedrückt. 33 Nachdem die Abformungen abgebunden waren wurden die Deckelunterseiten mit der Gruppennummer, der Nummer des Zahnes innerhalb der Gruppe und jeweils einem v für vorher oder einem n für nachher versehen. Zur Herstellung der Replikas wurde AlphaDie MF (Farbe elfenbein; Fa. Schütz Dental, Rosbach, Deutschland) ein Präzisions-Modellstumpf-Material auf Polyurethan-Basis verwendet. Dieses wurde nach Herstellerangaben 30 Sekunden lang angemischt, blasenfrei in die zuvor versäuberten Abformungen eingefüllt und bei 2,5 bar in einem Drucktopf für 15 Minuten ausgehärtet. Nach einer Stunde Lagerung bei Raumtemperatur wurden die Modelle aus den Abformungen entfernt, auf Blasen und Fehlstellen überprüft und dann entsprechend der Abformungskennzeichnung auf der Rückseite beschriftet. Insgesamt lagen so nach TMB 128 Replikas vor. 5.6. Thermo-mechanische Dauerbelastung der Probenzähne 5.6.1. Mechanische Dauerbelastung im Erlanger Kausimulator Im Erlanger Kausimulator wurden alle 64 Füllungen einer langanhaltenden mechanischen Dauerbelastung von 100.000 Zyklen unterzogen. Diese simuliert in vitro die okklusale Belastung bei Mastikation über einen längeren Zeitraum. Zur besseren Fixierung der Proben im Kausimulator wurde zunächst an allen Probenzähnen der apikale Wurzelanteil 2-3 mm unterhalb der Füllungsgrenze mittels einer wassergekühlten Trennscheibe und eines Trimmers entfernt. Im Anschluss daran wurden sie immer paarweise auf den dafür vorgesehenen Metallträgern fixiert. Dies geschah mittels eines abgelaufenen Komposits, wobei darauf geachtet wurde, dass zum einen die beiden approximalen Füllungen mittig und unter Kontakt positioniert wurden und zum anderen die Füllungsränder aller Zähne immer freilagen (vgl. Abbildungen 1, 2 und 3 auf der nächsten Seite). 34 Abbildungen 1, 2 und 3: Links: Eine einzelne Testkammer des Erlanger Kausimulators; Mitte: Der in der Kammer enthaltene Probenhalter mit zwei befestigten Probenzähnen; Rechts: Okklusale Darstellung der beiden Probenzähne. Als Antagonisten dienten Steatit-Kugeln, welche mit UHU plus endfest 300 (Fa. UHU, Bühl/Baden, Deutschland) in die dafür vorgesehenen Halterungen geklebt wurden. Diese trafen nach Fixierung im Kausimulator auf beide Randleisten der Kompositfüllungen der Probenzähne entsprechend der intraoralen Verhältnisse bei maximaler Interkuspidation. Die Dauerbelastung erstreckte sich über 100.000 Zyklen mechanischer Wechsellast von 50 N bei einer Belastungsfrequenz von 0,5 Hz. Um möglichst gut die in vivoBedingungen zu simulieren und damit die Zähne nicht austrocknen wurden sie während des Vorgangs von 37°C warmen Wasser umspült. Abbildung 4: Erlanger Kausimulator mit 8 bestückten Testkammern 35 Da 8 Kammern für insgesamt 16 Zähne zur Verfügung standen wurde der Vorgang dieser Dauerbelastung 4 Mal durchgeführt, wobei vor jedem neuen Durchgang jede Kammer einzeln auf 50 N geeicht wurde. 5.6.2. Thermische Dauerbelastung Im Anschluss an die mechanische wurden die Probenzähne einer thermischen Dauerbelastung ausgesetzt. Diese erfolgt in einem Thermocyclinggerät der Firma Willytec (München, Deutschland). Hierbei wurden die Zähne während 2500 Zyklen jeweils 15 Sekunden lang abwechselnd in 5°C kaltes und 55°C warmes Wasser getaucht. Die Abtropfdauer nach jedem Bad betrug dabei jeweils 15 Sekunden. Nach Abschluss der Dauerbelastungen erfolgte eine erneute Replikaherstellung (siehe Kapitel 5.5.) als Grundlage für die REM-Auswertung. 5.7. Bildgebende Analyse zur Beurteilung des Komposit-Dentin- Verbundes 5.7.1. Vorbereitung der Replikas Da für die Beurteilung nur die Approximalfläche der Füllungen und hier speziell der apikale Füllungsbereich so wie die SZG eine Rolle spielte, wurden alle 128 Replikas so getrimmt, dass eben diese Flächen parallel zur Unterlage waren. Im Anschluss daran wurden die zu untersuchenden Replikas mit Hilfe der Graphitpaste Leit-C-Plast (Fa. Neubauer Chemikalien, Münster, Deutschland) auf zylindrischen Aluminiumträgern fixiert und so ausgerichtet, dass der zu beurteilende Füllungsrand parallel zur Unterlage verlief. Nachdem die Replikas mit Isopropanol und Wattestäbchen gereinigt und mit Druckluft von etwaigem Staub und anderen Partikeln befreit waren, wurden sie mit reinem Gold besputtert um ihre Oberfläche elektrisch leitfähig zu machen. Erst dadurch wird eine Bildgebung im REM möglich gemacht. Unter Besputtern (engl. to sputter: zerstäuben) versteht man eine Beschichtungstechnik, bei der Atome aus einem Festkörper durch Beschuss mit 36 energiereichen Ionen herausgeschlagen werden, in die Gasphase übergehen und sich auf einem Objekt, in diesem Fall den Replikas, niederschlagen. Dies geschah mit Hilfe des Beschichtungsgerät Balzers SCD 050 Sputter Coater (Fa. BAL-TEC AG, Balzers, Liechtenstein). Dabei wurden Replikas bei einer angelegten Stromstärke von 30 mA im Hochvakuum für 120 Sekunden mit reinem Gold besputtert. Abbildung 5: Besputterte Probenreplikas Abbildung 6: Einzelnes für die Bildgebung vorbereitetes Probenreplika 5.7.2. Rasterelektronenmikroskopische Bildgebung Für die REM-Bilder zur Beurteilung der Füllungsränder speziell im Bereich der SZG wurde das Rasterelektronenmikroskop ISI-SR-50 (Fa. International Scientific Instruments, Milpitas, CA, USA) verwendet. Es wurden hierbei jeweils sowohl Übersichtsaufnahmen mit einer 20-fachen Auflösung als auch Detailaufnahmen der Ränder mit einer 200-fachen Auflösung erstellt. Zur Darstellung und Bearbeitung der Bilder wurde die Software Digital Image Processing System 2.6 verwendet. 37 6 Ergebnisse 6.1. Anmerkungen Bei der Auswertung der Ergebnisse wurden speziell die Füllungsränder zum Schmelz und zum Dentin im Bereich der Schmelz-Dentin-Grenze betrachtet und auf Randspaltbildung hin untersucht. Der Füllungsrand wurde hierbei in diesem Bereich in einen schmelzbegrenzten und einen dentinbegrenzten Abschnitt unterteilt und der Übergang der Füllung zu den jeweiligen Zahnhartsubstanzen qualitativ beurteilt. Im Folgenden werden die einzelnen Gruppen nicht mit ihrer oben angegebenen Gruppennummer sondern mit der jeweiligen Anwendungstechnik des Adper Easy Bond Systems aufgeführt um die jeweilige Ätzstrategie zu verdeutlichen. 6.2. Auswertung In der „rein self-etch Gruppe“ waren sowohl vor als auch nach TMB besonders im schmelzbegrenzten Füllungsbereich Randspalten sichtbar. Der Übergang der Füllung zum Dentin wies dagegen keine Randspalten auf. Abbildung 7: REM-Übersichtsaufnahme eines Probenreplikas der „rein self-etch“- Gruppe vor TMB. 38 Abbildung 8: Übersichtsaufnahme eines Probenreplikas der „rein self-etch“- Gruppe nach TMB. Abbildung 9 und 10: REM-Detailaufnahmen der Füllungsränder der „rein self-etch“Gruppe nach TMB. 39 Die untersuchten Proben der „30 Sekunden selective enamel etch“ – Gruppe wiesen speziell im Bereich der Schmelz-Dentin-Grenze eine Abnahme der Randqualität auf, während die Übergänge zum Dentin unauffällig waren. Abbildung 11: Detailaufnahme des Füllungsrandes im Bereich der SZG einer Probe der „30 Sekunden selective enamel etch“ – Gruppe nach TMB. Hingegen zeigte die Gruppe mit nur 15 Sekunden selektiver Schmelzätzung eine weitaus geringer ausgeprägte Spaltbildung zum Schmelz und zum Dentin im Bereich der Schmelz-Dentin-Grenze (auch SZG) als in der Gruppe, in der der Schmelz 30 Sekunden selektiv geätzt wurde. Abbildung 12: Detailaufnahme des Füllungsrandes im Bereich der SZG einer Probe der „15 Sekunden selective enamel etch“- Gruppe nach TMB. 40 Bei der Gruppe, bei welcher das Ätzgel nach 15 Sekunden über das Dentin abgespült wurde, konnten keine Spalten im Bereich der SZG gefunden werden. Jedoch fanden sich Randspalten im Übergangsbereich der Füllung zum Dentin. Abbildung 13: Übersichtsaufnahme einer Probe der Gruppe 4 nach TMB. Abbildung 14: Detailansicht des Füllungsrandes im Bereich der SZG der Probe aus Abbildung 13 (Gruppe 4) ohne erkennbaren Randspalt. 41 Die Gruppe mit 15 Sekunden Schmelz- und 5 Sekunden Dentinätzung wies erkennbare Randspalten sowohl zum Dentin als auch zum Teil zum Schmelz im Bereich der SZG auf. Abbildungen 15 und 16: Detailaufnahmen der Füllungsränder im Bereich der SZG einer Probe der Gruppe 5 nach TMB mit deutlich erkennbaren Randspalten zum Dentin aber auch zum Schmelz. Bei der Gruppe mit 15 Sekunden Schmelz- und 10 Sekunden Dentinätzung waren kaum Randspalten im dentinbegrenzten Füllungsbereich feststellbar, auch hier war der Übergang der Füllung zum Schmelz ebenfalls relativ unauffällig. Abbildung 17: Übersichtsaufnahme der Füllungsränder einer Probe der Gruppe 6 nach TMB. 42 Abbildungen 18 und 19: Detailbilder der Füllungsränder im Bereich der SZG der Probe aus Abbildung 17. Bei Anwendung der Etch-and-Rinse-Technik für 15 Sekunden vor dem Bonden nahm sowohl im Bereich der SZG als auch im dentinbegrenzten Füllungsabschnitt die Randqualität der Proben kaum ab. Auch die Übergänge zum Schmelz wiesen nur eine geringe Spaltbildung auf. Abbildung 20: Detailaufnahme des Füllungsrandes im Bereich der SZG einer Probe der „15 Sekunden etch-and-rinse“- Gruppe nach TMB ohne erkennbaren Randspalt. 43 Die schlechtesten Ergebnisse wiesen die Proben auf, bei denen Schmelz und Dentin 30 Sekunden lang geätzt wurden. Die Randspalten verliefen bei diesen in weiten Teilen des dentinbegrenzten Füllungsabschnitts. Abbildung 21: Übersichtsaufnahme einer Probe der Gruppe „30 Sekunden etch-and-rinse“ nach TMB. Bereits in dieser Vergrößerung lassen sich Randspalten fast im gesamten dentinbegrenzten Füllungsrandbereich erkennen. Abbildung 22: Detailansicht des Füllungsrandes der Probe aus Abbildung 21 mit deutlich erkennbaren Randspalten. 44 Im Rahmen der vorliegenden Studie wurde außerdem in enger Zusammenarbeit mit Herrn Professor FRANKENBERGER eine quantitative Randspaltanalyse der 64 Kompositfüllungen durchgeführt. Die hierbei angewandten unterschiedlichen Ätztechniken vor dem Bonden mit Adper Easy Bond und die Aufteilung in 8 Gruppen mit jeweils 8 Proben vor und nach TMB entsprechen denen dieser Studie [40]. Die statistische Auswertung ergab folgende Werte: Gruppe % der spaltfreien Füllungsränder (SD) zum Schmelz zum Dentin initial nach TMB initial nach TMB 84,5 (9,8)B 39,2 (11,8)B 100 48,8 (7,4)B 30s SEE 100A 88,3 (8,9)A 100 45,3 (5,5)B 15s SEE 100A 87,5 (10,0)A 100 47,5 (6,5)B 15s SEE ROD 100A 88,9 (7,9)A 100 51,0 (6,6)B 15s SEE Dentin 5s 100A 86,3 (9,4)A 100 49,8 (5,3)B 15s SEE Dentin 10s 100A 88,9 (8,3)A 100 59,3 (5,4)A 15s E+R 100A 87,3 (10,1)A 100 57,5 (7,8)A 30s E+R 100A 91,0 (9,3)A 95,4 (3,5) 40,4 (9,4)C nach Anleitung Tabelle 3: Statistische Auswertung Die Werte wurden mit Kruskal-Wallis- und Mann-Whitney-U-Tests analysiert. Sie zeigen deutlich, dass die Anwendung von Adper Easy Bond nach Anleitung bereits direkt nach dem Legen der Füllung signifikant schlechtere Ergebnisse im schmelzbegrenzten Füllungsbereich hervorbringt als alle anderen Gruppen mit vorherigem Ätzen der Zahnhartsubstanzen (p < 0,05). Im dentinbegrenzten Füllungsbereich führt ein 30 sekündiges Überätzen des Dentins zu den schlechtesten Randspaltqualitäten bereits vor TMB. Auffällig sind auch die Ergebnisse nach TMB. Besonders bei Verarbeitung des Bondings nach Herstellervorgabe kommt es im Vergleich zu allen anderen Gruppen zu einer deutlich stärkeren Spaltenbildung der Füllung im Schmelzbereich (p < 0,05). Während alle angewandten Ätzverfahren verhältnismäßig gute Ergebnisse lieferten. Betrachtet man die Ränder im Bereich des Dentins so stellt man fest, dass eine vorherige Dentinätzung für 10 bzw. 15 Sekunden einen positiven Effekt auf die Randspaltqualität der Füllung hat und deutlich bessere Ergebnisse liefert als alle anderen 45 Gruppen. Die schlechtesten Werte lieferte die Anwendung der Etch-and-Rinse Technik für 30 Sekunden (p < 0,05). Hierbei fanden sich nach TMB im dentinbegrenzten Füllungsbereich die meisten Randspalten. Die Ergebnisse nach statistischer Auswertung der Ränder entsprechen somit denen der qualitativ ermittelten Daten. 46 7 Diskussion 7.1. Diskussion der Studie 7.1.1. Material und Methode Prinzipiell liefern klinische Studien eine sehr gute Grundlage für die Bewertung von Bondingsystemen und zur Ermittlung von Langzeitergebnissen. Diese Studien sind jedoch meistens relativ aufwändig zu planen und durchzuführen. Auch die Reproduzierbarkeit ist nicht immer ganz einfach. Desweiteren sind solche Studien meist von sehr vielen äußeren Einflüssen abhängig. Aus diesem Grund werden Adhäsivsysteme oft in Laborstudien [92,119] untersucht. Jedoch lassen sich die Laborergebnisse oft nicht direkt auf die klinische Situation übertragen. Die vorliegende Studie ist so eine reine in vitro Studie. Hierfür wurden ausschließlich extrahierte, menschliche Weisheitszähne verwendet. Diese waren sowohl karies- als auch füllungsfrei. Das Bondingsystem Adper Easy Bond wurde genau entsprechend der beiliegender Anleitung angewendet. Da die Zähne logischerweise keine Approximalkontakte zu Nachbarzähnen aufwiesen, wurden keine für das Legen von approximalen Füllungen notwenigen Materialien gebraucht. Auch konnte eine optimale Trockenlegung der Kavität, die Ausarbeitung der Füllung und Füllungsränder sowie eine bestmögliche Politur ohne störenden Nachbarzahn gewährleistet werden. Diese Möglichkeiten sind dem Behandler bei der intraoralen Versorgung von Patienten natürlich nur bedingt gegeben. Da aber in dieser Studie bei allen Gruppen bis auf die Ätzstrategie die gleiche Präparations-, Bonding- und Legetechnik sowie die gleiche Ausarbeitung der Füllung Anwendung fand, ist eine Beurteilung der Unterschiede in der Randspaltqualität der einzelnen Gruppen untereinander und auch im Hinblick auf die Qualität des Bondingsystems und der Ätztechnik durchaus möglich. Desweiteren wurden sämtliche Materialien streng nach Herstellerangaben verwendet und die Ergebnisse immer wieder kontrolliert, wodurch Fehler minimiert werden sollten. 47 Sämtliche Probenzähne wurden durchgehend feucht zuerst in Chloramin-T-Lösung und nach dem Legen der Füllungen in Wasser gelagert. Dies geschah zum einen um eine Austrocknung und damit eine Veränderung der Zahnhartsubstanzen zu verhindern und zum anderen um die orale Situation, genauer gesagt die Benetzung mit Speichel, nachzuempfinden und durchgehend zu gewährleisten. Bei diesen in vitro Tests ist es notwendig die Bedingungen so nah wie möglich an die oralen Gegebenheiten anzunähern um die Übertragbarkeit der gewonnen Ergebnisse auf die klinische Situation zu erleichtern. So führt z.B. die Lagerung der gefüllten Zähne im wässrigen Milieu dazu, dass die verwendeten Kunststoffe in geringen Mengen Wasser aufnehmen und genau die gleiche Situation ereignet sich auch im Mund des Patienten nach dem Legen einer Füllung. Sowohl die mechanische Dauerbelastung im Kausimulator als auch die thermische Dauerbelastung im Thermocycler stellten ein reproduzierbares, standardisiertes Verfahren dar um die thermo-mechanische Dauerbelastung der Füllungen in der Mundhöhle nachzuempfinden [5]. So stellt die thermische Dauerbelastung die Situation bei Aufnahme von Lebensmitteln unterschiedlicher Temperatur dar. Die mechanische Dauerbelastung im Kausimulator simuliert die Kräfte, die bei Mastikation auf den Zahn-Füllungs-Verbund wirken. Auch bei Einsatz der Technik wurde genauestens auf die Einhaltung der Parameter und Werte geachtet, wobei auch hier immer geringe Abweichungen möglich sind. Diese sind aber im Patientenmund ebenso gegeben und sollten das Ergebnis nicht negativ beeinflussen. 7.1.2. Angewendete Adhäsivtechnik Beim Ätzen der jeweiligen Zahnhartsubstanzen wurde genau darauf geachtet, dass die einzelnen Bereiche auch jeweils für die entsprechende Zeit angeätzt wurden. Dennoch ist gerade im Übergangsbereich vom Schmelz zum Dentin diese Vorgabe schwer einzuhalten, da zum einen die Dosierung des Ätzgels nicht optimal zu bewerkstelligen ist und zum anderen das applizierte Scotchbond, abhängig von der Feuchtigkeit der Kavität, der Raumtemperatur, der Schwerkraft und vielen anderen Faktoren, in geringem Maße an der Oberfläche entlang fließt. So kommt es gerade bei der selektiven Schmelzätzung mit und ohne zusätzliche Ätzung des Dentins in den Randbereichen des Dentins zum Schmelz zum Teil zu einer längeren Exposition 48 mit dem Säuregel als vorgesehen. Als Folge lassen sich nach der thermomechanischen Dauerbelastung speziell im Bereich der SZG Randspalten zwischen Füllung und Dentin am Übergang zum Schmelz feststellen. Dieser Effekt kann natürlich durch exaktes Auftragen des Gels minimiert werden. Bei dem verwendeten Dentinadhäsiv Adper Easy Bond handelt es sich um ein EinSchritt-Self-Etch-Adhäsiv, welches sowohl auf feuchtem wie auch auf trockenem Schmelz und Dentin haften soll. In dieser Studie wurden die Kavitäten vor dem Bonden nur solange getrocknet bis das Ätzmuster des Schmelzes bei den vorher angeätzten Zähnen sichtbar wurde. Die Kavitäten der Gruppe, in der nur das Adhäsiv aufgetragen wurde, wurden genauso lange getrocknet wie alle anderen auch. Damit sollte ein Austrocknen des Dentins verhindert werden. Das Adper Easy Bond wurde entsprechend der Gebrauchsanweisung im L-Pop Applikationssystem angemischt, für 20 Sekunden aufgetragen, dann für 10 Sekunden verblasen und 10 Sekunden lang lichtgehärtet. Ein wiederholtes Auftragen und Verblasen des Bondings vor der Lichtpolymerisation fand nicht statt. 7.2. Interpretation der Studie 7.2.1. Vorbemerkungen Bevor im Folgenden genauer auf die Ergebnisse eingegangen wird ist anzumerken, dass diese Studie weder eine objektive Erfassung der durch das Bondingsystem erreichten Haftkräfte, noch eine Erklärung der Ergebnisse liefert. Für diesen Zweck werden weitere Studien und andere Prüfverfahren benötigt. Außerdem lassen sich die Ergebnisse nicht direkt auf die intraorale Situation anwenden, da diese in vitro Studie unter optimierten Laborbedingungen durchgeführt wurde. Probleme wie eingeschränkte Sicht, kariöse Defekte, Trockenlegung, behinderte Ausarbeitung und Politur, verminderte Patientencompliance, etc. waren nicht vorhanden. Somit dürften also in der klinischen Situation schlechtere Ergebnisse zu erwarten sein. 49 7.2.2. Diskussion der Ergebnisse Wie zu erwarten war nahmen die Randspalten nach TMB in fast allen Gruppen zu. Die „rein self-etch“ Gruppe, bei der keine Ätzung der Zahnhartsubstanzen vor Anwendung des Bondingsystems durchgeführt wurde wies zudem bereits vor der TMB eine Randspaltbildung im schmelzbegrenzten Füllungsbereich auf. Proben der Gruppen „30 Sekunden selektive Schmelzätzung“ und „30 Sekunden Etch-and-Rinse“ wiesen Randspalten im Bereich der Schmelz-Dentin-Grenze auf, was wahrscheinlich auf eine Überätzung der Zahnhartsubstanzen zurückzuführen ist. Die Gruppen mit jeweils 15 Sekunden Schmelzätzung wiesen durchweg im Schmelzbereich nur geringe bis keine Randspalten auf. Wohingegen die dentinbegrenzten Füllungsbereiche nach einem Ätzen von 5 Sekunden und weniger eine deutliche Abnahme der Randspaltqualität aufwiesen. Die schlechtesten Ergebnisse im Bereich des Dentin-Füllungs-Verbundes lieferte die Gruppe mit 30 Sekunden Etch-and-Rinse. Bei den Proben dieser Gruppe liefen die Randspalten fast über den gesamten dentinbegrenzten Füllungsabschnitt. Die geringe Randspaltbildung zum Dentin bei vorhergehender Ätzung des selbigen für 10 bzw. 15 Sekunden legen nahe, dass eine Dentinätzung bei Anwendung des Ein-Schritt-Self-Etch-Adhäsives Adper Easy Bond einen positiven Einfluss auf die Randspaltqualität vor und nach TMB hat. Eine mögliche Pulpaschädigung sowie postoperative Hypersensibilitäten bei Ätzung des Dentins wurden in dieser Studie nicht weiter untersucht, sollten aber dennoch bedacht werden. Die sauren Bestandteile der Ein-Schritt-Self-Etch-Adhäsive sind speziell auf die Schmierschicht und das darunterliegende Dentin eingestellt. Sie sind in der Lage sowohl die Schmierschicht als auch Teile des Dentins zu durchdringen und zu demineralisieren. Durch vorheriges Anätzen des Dentins, und sei es nur das Abspülen des Ätzgels über das Dentin, kommt es sowohl zum Verlust der Schmierschicht als auch bei längeren Ätzzeiten zu einer Demineralisation der Zahnhartsubstanzen. Das Bonding kann weiter in die tiefer demineralisierten Bereiche eindringen und es kommt auch nach einer TMB im feuchten Milieu kaum zur Spaltbildung. Da die Gruppen mit 15 Sekunden selektiver Schmelzätzung durchweg gute Ergebnisse im Bereich des Schmelz-Komposit-Verbundes lieferten ist ein neutraler 50 bis positiver Effekt der selektiven Schmelzätzung auf die Randqualität denkbar. Dennoch sollte auch hier eine Ätzzeit von 15 Sekunden nicht überschritten werden, da es sonst auch im Schmelzbereich zu einer Überätzung kommen kann, was sich wiederum positiv auf die Randspaltbildung auswirken kann. Außerdem ist zu bedenken, dass eine reine selektive Schmelzätzung schwierig zu bewerkstelligen ist und es gerade im Bereich der SZG sehr häufig zu einem Anätzen des angrenzenden Dentins kommen kann. Bei einer Ätzzeit von 10 bis 15 Sekunden stellt sich jedoch bei dem hier getesteten Adper Easy Bond ein durchaus positiver Effekt auf die Randqualität dar. Zusammenfassend ergibt sich, dass eine Dentinätzung für 10 bis 15 Sekunden bei Anwendung von Adper Easy Bond die Randspaltbildung im dentinbegrenzten Füllungsbereich signifikant verringert. Somit wirkt sich eine 15 Sekunden dauernde Ätzung mit der Etch-and-RinseTechnik bei Anwendung von Adper Easy Bond positiv auf die Randspaltqualität der Füllung aus. Längere Ätzzeiten führen jedoch zu deutlich schlechteren Ergebnissen. 7.3. Vergleich mit ähnlichen Untersuchungen Mehr denn je ist man heute bemüht neue Bondingsysteme zu entwickeln und bereits bestehende zu verbessern. Es wundert also nicht, dass zu jedem neuen Adhäsivsystem bereits zur Markteinführung etliche Studien existieren und auch nachdem dieses bereits erhältlich ist weiter geforscht wird. So auch bei dem in dieser Studie verwendeten Adper Easy Bond. Im Folgenden wird auf ein paar Forschungen, die sich mit der Auswirkung von Ätztechniken auf das Adhäsivsystem Adper Easy Bond oder auf entsprechende Einbzw. Zwei-Schritt-Self-Etch-Adhäsive befassen, genauer eingegangen. 7.3.1. Ergebnisse anderer Autoren So untersuchten FRANKENBERGER und Mitarbeiter in einer 2008 veröffentlichen Studie unteranderem den Einfluss der selektive Schmelzätzung und der Etch-andRinse-Technik auf die Randspaltbildung nach TMB bei Anwendung der Zwei- 51 Schritt-Self-Etch-Adhäsive AdheSE (Fa. Ivoclar Vivadent, Schaan, Liechtenstein) und Clearfil SE Bond (Fa. Kuraray, Okayama, Japan). Die Anwendung der Adhäsivsysteme zeigte mit vorheriger Schmelzätzung bessere Ergebnisse als ohne. Wurde aber bei der Etch-and-Rinse-Technik das Dentin mitgeätzt waren die Randqualität im dentinbegrenzten Füllungsbereich deutlich schlechter [44]. Die Forschungsarbeit von IKEDA und Mitarbeitern befasste sich unteranderem ebenfalls mit dem Einfluss der Dentinätzung bei Andwendung von Adper Easy Bond auf die Haftung am Dentin. Nach thermischer Dauerbelastung wiesen die vorher angeätzten Proben im Bezug auf die Scherkräfte schlechtere Werte auf als die ohne Dentinätzung. So diagnostizierte diese Studie keine Verbesserung der Dentinhaftung von Ein-Schritt-Self-Etch-Adhäsiven bei vorheriger Ätzung des Dentins [62]. TASCHNER und BRESCHI beschäftigten sich in einer aktuellen Studie mit den Auswirkungen des Dentinätzens vor der Anwendung von Adper Easy Bond auf die Haftkraft der Füllung am Dentin. Sie kamen zu dem Ergebnis, dass ein vorheriges Anätzen des Dentins die Haftung der Füllung am Dentin erhöht [113]. 7.3.2. Vergleich der Literatur mit den Ergebnissen dieser Studie Die Ergebnisse der vorliegenden Literatur stimmen zum größten Teil mit denen dieser Studie überein. Zwar steht die Forschungsarbeit von IKEDA und Mitarbeitern im Widerspruch dazu, doch ist anzumerken, dass in dieser Studie Rinderzähne und keine menschlichen Molaren verwendet wurden. Außerdem wurden nur die Scherkräfte und weder die Haftkräfte noch die Ränder untersucht. Auch wenn sich die Ätzung mit Phosphorsäure bei Anwendung von Zwei-SchrittSelf-Etch-Adhäsive auf die Haftung am Dentin negativ auswirkt, so hat sie doch einen positiven Effekt auf die Haftung der Füllung zum Schmelz. Dieser unterstützende Effekt auf die Schmelzhaftung ließ sich auch bei dem hier getesteten Ein-Schritt-Self-Etch-Adhäsiv nachweisen. Die Arbeit von TASCHNER und BRESCHI unterstützt die Annahme, dass ein Anätzen des Dentins vor dem Bonden mit Adper Easy Bond durchaus einen positiven Effekt auf die Haftung der Füllung am Dentin hat. Hier wurde jedoch nur auf die Lagerung in feuchtem Milieu eingegangen und keine TMB durchgeführt. 52 7.4. Fazit Mehr denn je wird heute an der Entwicklung neuer Füllungsmaterialien und Bondingsysteme gearbeitet. Hierbei stellen die Polymerisationsschrumpfung und die damit entstehenden Spannungen zwischen Komposit und Bond eines der Hauptprobleme der modernen Füllungswerkstoffe da. Im Bereich der Adhäsivsysteme ist man darum bemüht die Verarbeitungszeit zu minimieren und gleichzeitig die Verbundfestigkeit zu den Zahnhartsubstanzen zu verbessern. Im Zuge dieser Entwicklung ist zusätzlich zu einer Verbesserung der Zusammensetzung der Bonding Agents die Suche nach neuen Anwendungstechniken unabdingbar. Es wundert also nicht, dass man sich auf bewährte Methoden besinnt. Bis heute zählen Vier- bzw. Drei-Schritt-Etch-and-Rinse-Adhäsive wie Syntac, bei denen die Zahnhartsubstanzen vorher mit Phosphorsäure geätzt werden, auf Grund ihrer guten Verbundfestigkeit immer noch zum „Golden Standard“. Da die modernen Self-Etch-Adhäsive bereits milde Säuren, die die Schmierschicht und das Dentin penetrieren können, enthalten und man ein Überätzen des Dentins vermeiden wollte, kam man auf die Idee nur den Schmelz zu ätzen. Die selektive Schmelzätzung vor Anwendung des jeweiligen Self-Etch-Adhäsivs sollte postoperative Hypersensitivitäten, die durch ein Anätzen des Dentins entstehen können, reduzieren und den Verbund zum Schmelz verbessern. Außerdem zeigte sich in vielen Studien, dass ein zusätzliches Ätzen mit Phosphorsäure die Verbundfestigkeit zwischen Adhäsiv und Dentin auf Dauer verringert [44,52,53,63]. Da bereits die selektive Schmelzätzung bei der Verwendung von Zwei-Schritt-SelfEtch-Adhäsiven einen durchaus positiven Effekt auf die Haftung der Füllung am Zahn hat, ist es selbstverständlich, dass bei Einführung neuer Ein-Schritt-Self-EtchAdhäsive auch immer die Auswirkungen unterschiedlicher Ätztechniken auf den Zahn-Adhäsiv-Komposit-Verbund untersucht werden. Die hier vorliegende Studie knüpft an diese Entwicklung an. Anders als bei den erhältlichen Zwei-Schritt-Self-Etch-Adhäsive führt beim EinSchritt-Self-Etch-Adhäsiv Adper Easy Bond eine Ätzung des Dentins für 10 bis 15 Sekunden zu einer Verbesserung der Randqualität. Kürzere oder längere Ätzzeiten erhöhen hingegen die Randspaltdichte zum Dentin. 53 Eine Schmelzätzung von 15 Sekunden zeigte jedoch einen deutlich positiven Effekt auf die Randspaltqualität der Füllungen im Schmelzbereich. Die schlechtesten Ergebnisse sowohl im Schmelz- als auch im Dentinbereich waren bei der Anwendung der Etch-and-Rinse-Technik für 30 Sekunden zu beobachten. Auch ergaben sich bei der Anwendung von Adper Easy Bond ohne ein vorheriges Anätzen speziell im Schmelzbereich schlechtere Resultate. Somit ergibt sich abschließend, dass bei der Verwendung von Adper Easy Bond ein Ätzen des Schmelzes und des Dentins im Sinne der Etch-and-Rinse-Technik für 15 Sekunden durchaus empfehlenswert ist auch wenn hierfür ein bisschen mehr Zeit investiert werden muss. 54 8 Literatur 1. Adusei G., Deb S., Nicholson J.: The role of the ionomer glass component in polyacid-modified composite resin dental restorative materials. J Mater Sci Mater Med. 15(7):751-4 (2004). 2. Adper Easy Bond Self Etch Adhesive – A collection of scientific results. 3M ESPE St. Paul, MN, USA (2010). 3. Asmussen E., Munksgaard E.: Bonding of restorative resins to dentine: status of dentine adhesives and impact on cavity design and filling techniques. Int Dent J 38, 97-104 (1988). 4. Attin T., Opatowski A., Meyer C., Zingg-Meyer B., Buchalla W., Mönting J.: Three-year follow up assessment of Class II restorations in primary molars with a polyacid-modified composite resin and a hybrid composite. 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Petschelt für die freundliche Bereitstellung sämtlicher laboratorischer Einrichtungen der Zahnklinik 1 Zahnerhaltung und Parodontologie, die für die Erstellung dieser Arbeit benötigt wurden. Insbesondere danke ich meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr. med. dent. Roland Frankenberger, für die Überlassung des Dissertationsthemas und die hervorragende Unterstützung und Betreuung meiner Arbeit. Des Weiteren möchte ich mich bei Frau Gudrun Amberger bedanken, die mich bei der Auswertung der Proben am Rasterelektronenmikroskop so tatkräftig unterstützt hat.