Praktikum Materialwissenschaft II V2: Wärmeleitfähigkeit Lukas S Marius S Andreas E Lukas R Gruppe 2 |Versuch vom 16.04.2009 | Protokollabgabe Nr. 3 Betreut durch: Daniel Franzbach, Fachgebiet NAW Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis..................................................................................................................................i 1. Einleitung..........................................................................................................................................1 2. Grundlagen.......................................................................................................................................1 2.1. Die Mechanismen der Wärmeübertragung......................................................................................1 2.2. Wärmeleitfähigkeit.........................................................................................................................1 2.3. Wärmeleitung in Festkörpern.........................................................................................................2 2.4. Das Wiedemann -Franz-Gesetz ....................................................................................................2 2.5. Einflussfaktoren auf die Wärmeleitfähigkeit von Werkstoffen........................................................3 2.6. Messung der Wärmeleitfähigkeit....................................................................................................4 2.6.1. Stationäre Methode.....................................................................................................................4 2.6.2. Instationäre Methode..................................................................................................................4 3. Durchführung....................................................................................................................................4 3.1. Stationäre Messungen....................................................................................................................4 3.2. Wärmeleitung im Holz...................................................................................................................5 3.3. Wärmeleitung in Glas.....................................................................................................................6 3.4. Vorversuch.....................................................................................................................................6 4. Auswertung.......................................................................................................................................6 4.1. Herleitung der zu berechnenden Größen........................................................................................6 4.1.1. Berechnung der Wärmeleitfähigkeit...........................................................................................6 4.1.2. Bilden von Ableitungen zur Fehlerbetrachtung............................................................................6 4.1.3. Fehlerfortpflanzung nach Gauß..................................................................................................7 4.2. Auswertung des Vorversuchs..........................................................................................................7 4.3. Wärmeleitung in Holz...................................................................................................................8 5. Diskussion.........................................................................................................................................8 6. Anhang............................................................................................................................................10 1. Einleitung Im Verlauf des Praktikums wurde die Wärmeleitfähigkeit verschiedener Werkstoffe untersucht. Mit den Messergebnissen der stationären Messung wurde durch Berechnung die Wärmeleitfähigkeit der Proben bestimmt. Zielsetzung ist das Verständnis des Einflusses von Materialeigenschaften (z.B. Gefüge, Porosität, Geometrie) auf die Wärmeleitfähigkeit. 2. Grundlagen 2.1. Die Mechanismen der Wärmeübertragung Wärme wird über Wärmeleitung, Konvektion und Strahlung übertragen. Entscheidend für diesen Versuch ist die Wärmeleitung. Die Konvektion ist die Wärmeübertragung durch ein fluides Trägermedium (Gase, Flüssigkeiten). Sie beschreibt den Transport von Wärmeenergie, die an die Strömung eines Mediums gebunden ist. Der Mechanismus der Strahlung hat nur bei höheren Temperaturen und bei Werkstoffen, die durchlässig für Infrarotstrahlung sind, einen messbaren Einfluss. Die Wärmestrahlung ist an keinen (materiellen) Träger gebunden. Hierbei emittiert oder absorbiert der Körper Energie in Form von elektromagnetischer Strahlung. 2.2. Wärmeleitfähigkeit Die Wärmeleitfähigkeit (Wärmeleitzahl) λ beschreibt die Wärmeleitung von Materialien. Sie beschreibt das Vermögen eines Körpers thermische Energie mittels Wärmeleitung in Form von Wärme zu transportieren. Die (spezifische) Wärmeleitfähigkeit eines Körpers in temperaturabhängige Materialkonstante. Sie ist definiert gemäß Gleichung 1: dQ dt = dT A⋅ dx Gleichung 1: Wärmeleitfähigkeit dQ dT = Wärmestrom; = Temperaturgradient; A = Fläche dt dx Die folgende Tabelle enthält die Wärmeleitfähigkeit einiger Werkstoffe. W ist eine K⋅m Tabelle 1: Wärmeleitfähigkeiten λ [W/mK] Material Cu 398 Al2O3 20 - 38 Al 230 Ti 21,3 Ti-Leg 6,4 Glas 0.92 Holz 0.2 Luft bei 0°C 0.023 Wärmeleitpaste 4 - 10 2.3. Wärmeleitung in Festkörpern In Metallen können sich die Valenzelektronen zwischen den Atomrümpfen des Metalls frei bewegen. Es liegt eine „Elektronenwolke“, um die positiv geladenen Atomkerne. Dieses Vorstellung entspricht dem vereinfachten Elektronengasmodell von Drude. Durch die freie Bewegung der Valenzelektronen zwischen den Atomrümpfen, kommt es zu Kollisionen, welche die Wärmeleitfähigkeit verschlechtern. In Metallen wird die Wärmeleitung hauptsächlich durch die Leitungselektronen geleistet. Im Allgemeinen wird die Wärmeleitfähigkeit eines Materials von seiner chemischen Zusammensetzung, der Bindungsart und dem Gefüge beeinflusst. Für Proben mit einer Spiegelebene senkrecht zur Wärmestromrichtung gilt die Beziehung: dT TU − TO = dx 2l Gleichung 2: Temperaturgradient TU = Temperatur Unterseite; TO= Temperatur Oberseite; 2l = Probenlänge 2.4. Das Wiedemann -Franz-Gesetz In einem reinen Elektronenleiter gilt das Wiedemann-Franz-Gesetz, welches besagt, dass das Verhältnis von Wärme- und elektrischer Leitfähigkeit proportional zur Temperatur ist. λ 3 ⋅ kB 2 = ⋅T σ e2 Gleichung 3: Wiedemann-Franz-Gesetz Es gilt, das: 3 ⋅ kB 2 = const. = 2, 23 ⋅ 10− 8 ≡ Lorenzzahl . 2 e Somit ist ersichtlich, dass das Verhältnis von Wärme- und elektrischer Leitfähigkeit nur von der Temperatur abhängig ist. Es gibt jedoch auch Festkörper, die keine frei beweglichen Valenzelektronen besitzen, aber dennoch eine gute Wärmeleitfähigkeit aufweisen. Bei diesen Materialien tritt eine andere Art der Wärmeleitung auf, sie ist auf die Gitterschwingungen (Phononen) zurückzuführen. Diese tritt auch bei Elektronenleitern auf, besitzt jedoch dabei eine untergeordnete Rolle. 2.5. Einflussfaktoren auf die Wärmeleitfähigkeit von Werkstoffen Wärme beschreibt die Energie, die in den Schwingungen von Atomen gespeichert ist. Mit steigender Temperatur nehmen die Gitterschwingungen im Festkörper (z.B. Metalle) zu. Bei Temperaturen knapp über dem absoluten Nullpunkt trägt die zunehmende Gitterschwingung noch positiv zur Wärmeleitfähigkeit bei. Ab einer bestimmten Temperatur jedoch wird sie so stark, dass immer mehr Elektronen daran streuen, was zu einer verminderten Wärmeleitfähigkeit führt. Diese Temperatur liegt meist unter 0 °C und ist vom Material abhängig. Gitterschwingungen behindern also die Wärmeübertragung über die Elektronen, da die mittlere freie Weglänge der Elektronen abnimmt. Auch Defekte in der Festkörperstruktur, wie zum Beispiel Leerstellen, Fremdatome, Fremdatomgruppierungen und Versetzungen führen dazu, dass die Phononen und Elektronen gestreut werden und daher ihre mittlere freie Weglänge abnimmt wodurch die Wärmeleitfähigkeit vermindert wird. Durch diese Defekte wird auch die Periodizität im Aufbau der Probe aufgehoben. Bei Legierungen bzw. Mischkristallen beeinflusst hauptsächlich die unterschiedliche Größe und Masse der Atome die Wärmeleitung. Größere und schwerere Atome zum Beispiel sorgen für eine höhere Wahrscheinlichkeit einer Streuung und somit zu einer schlechteren Wärmeleitung. Das Gefüge des Werkstoffes hat ebenfalls einen großen Einfluss auf die Wärmeleitfähigkeit. In porösen Werkstoffen gibt es Hohlräume (Poren), die nicht von Elektronen und Phononen überbrückt werden können. Dadurch nimmt deren Beweglichkeit und damit auch die Wärmeleitfähigkeit des Werkstoffes ab. Ein ähnliches Verhalten der Elektronen und Phononen tritt auch bei Rissen auf. Korngrenzen im Gefüge sorgen für eine Störung des Wärmeflusses, da Phononen an diesen Stellen gestreut werden. Feinkörnige Gefüge streuen Phononen und Elektronen somit stärker als grobkörnige und sorgen somit für eine schlechtere Wärmeleitfähigkeit. Bei einem lamellenartigen Gefüge breitet sich die Wärme parallel zu den Fasern aus. Die Lamellen heben die Periodizität des Gefüges auf. Der Aufbau des Festkörpers ist nicht mehr in alle Raumrichtungen identisch, wodurch sich die Wärme anisotrop ausbreitet. Beim Wärmeübergang an Grenzflächen bilden sich einzelne Wärmebrücken, was dazu führt, dass die Wärme schlechter übertragen werden kann. Dies ist auf Luftpolster, Flüssigkeiten oder Hohlräume (je nachdem in welchem Medium unser Werkstoff sich befindet) innerhalb des Werkstoffs zurückzuführen. 2.6. Messung der Wärmeleitfähigkeit Es werden stationäre und instationäre Methoden unterschieden. 2.6.1. Stationäre Methode Bei der stationären Meßmethode wird die Probe an einer Stelle kontinuierlich erhitzt und an einer anderen gekühlt. Dadurch entsteht ein kontinuierlicher Wärmefluss, der dafür sorgt, dass die Probe an verschiedenen Stellen, unterschiedlich warm wird. Dadurch ist ein Zusammenhang zwischen der Temperaturdifferenz und dem Abstand zu einer der beiden Seiten festgestellt werden. 2.6.2. Instationäre Methode Bei der instationären Meßmethode hingegen wird eine Stelle der Probe kurzzeitig erhitzt und anschließend die Ausbreitung der Wärme und somit die Temperaturdifferenz in Abhängigkeit von der Zeit gemessen bzw. beobachtet. Eine Messung bei diesem Verfahren ist problematisch, da der Wärmestrom im Gegensatz zur stationären Messung nicht kontinuierlich fließt. 3. Durchführung 3.1. Stationäre Messungen Abbildung 1: Versuchsaufbau Zu Beginn des Versuchs wurde jede einzelne Probe mit einer Schieblehre vermessen. Der Durchmesser, wie auch die Höhe wurden im Messprotokoll festgehalten. In die Messapparatur (Abbildung 1.) wurden die Proben zum messen der Wärmeleitfähigkeit in einem isolierenden Zylinder aus Kork eingebracht, der je nach Probenlänge variiert. Bei allen Proben, bis auf der „langen“ Kupferprobe und dem porösen Aluminiumoxid wurde der Korkzylinder verwendet. Dabei war darauf zu achten, dass die Probenoberseite und die Probenunterseite dünn mit einer Wärmeleitpaste benetzt wurden, die poröse Aluminiumoxidprobe durfte nicht benetzt werden. Nach dem Aufbringen der Wärmeleitpaste wurde die Probe in die Messapparatur eingesetzt und verschraubt. Die eingebaute Feder sorgte dafür, dass die Probe und die beiden Kontaktstellen der Messapparatur den richtigen Andruck haben. Die Kontaktstellen bestehen aus zwei Kupferplatten. An der Oberseite wurde die Platte mit fließendem Wasser ( Temperatur ca. 19,5 °C ) gekühlt, die Unterseite wurde über einen Widerstand (120 Ω) erhitzt. Die Messapparatur stellt so eine stationäre Messmethode der Wärmeleitfähigkeit dar. Zur Bestimmung der Temperatur der Probe an der Ober- und Unterseite wurde ein Thermoelement mit zwei Thermofühlern verwendet. Auf der Probenunterseite befand sich ein Widerstand an dem eine Spannung abfiel. Da die Spannung in Zusammenhang mit der Probentemperatur steht, konnte durch ein Thermoelement die Temperatur der Probe gemessen werden. Das Spannungsmessgerät ist parallel zur Spannungsquelle geschaltet, um die anliegende Spannung am Widerstand zu messen. Jede einzelne Probe wurde so in die Messapparatur eingebaut um ihre Wärmeleitfähigkeit zu bestimmen. Bei den Kupfer-, Titan- und Titan-Legierungs-Proben wurde eine konstante Temperaturdifferenz von 5 K eingestellt. Die Spannung am Widerstand musste dementsprechend geregelt werden. Lediglich bei der Aluminiumoxidprobe und der porösen Aluminiumoxidprobe wurde eine Temperaturdifferenz von 15 K eingestellt. Sobald die Proben eine konstante Temperatur an ihrer Ober- und ihrer Unterseite angenommen hatten, wurden diese am Thermoelement abgelesen und protokolliert. Außerdem wurde die am Widerstand anliegende Spannung gemessen und abgelesen. 3.2. Wärmeleitung im Holz Abbildung 2: Wärmeleitung in Holz Im Nebenversuch wurde eine thermochrome Folie auf ein Stück Holz aufgebracht. Ein aufgeheizter Metallzylinder ( ca. 80°C ) wurde auf die Folie gestellt. Es ist eine ovale blaue Verfärbung, also Temperaturerhöhung zu erkennen. 3.3. Wärmeleitung in Glas Dieser Nebenversuch wir analog zu dem Versuch mit Holz durchgeführt. Hierbei wurde eine Glasprobe untersucht, die sich ebenfalls auf einer thermochromen Folie befindet. Es war festzustellen, dass die Folie sich anders verfärbte als es beim Holz der Fall war. Bei der Glasprobe war eine runde (und nicht ovale, wie beim Holz), blaue Verfärbung erkennbar. 3.4. Vorversuch Im Vorversuch wurden Proben nach ihrer Wärmeleitfähigkeit geordnet. Gegeben waren Proben aus Aluminium, Aluminiumnitrid, Edelstahl, Glas und Aluminiumoxid. Anhand der Materialeigenschaften, die Einfluss auf die Wärmeleitfähigkeit haben, konnte entschieden werden, welche der Materialien gut bzw. schlecht Wärme leiten. 4. Auswertung Die Messwerte sind in Tabelle 1 im Anhang zu finden. Die zugehörigen Rechenergebnisse finden sich in Tabelle 2, ebenfalls im Anhang. 4.1. Herleitung der zu berechnenden Größen 4.1.1. Berechnung der Wärmeleitfähigkeit dQ U2 dQ dT dt P U⋅I R =⋅A⋅ ⇔= = = = 2 2 2 dt dx dT d T u−T o d T u−T o d T u−T o A⋅ ⋅ ⋅ ⋅ ⋅ ⋅ ⋅ dx 2 l 2 l 2 l 4.1.2. Bilden von Ableitungen zur Fehlerbetrachtung d 8⋅l⋅U = dU ⋅d 2⋅R⋅T u−T o d 4⋅l⋅U 2 = dr ⋅d 2⋅R 2⋅T o −T u d 8⋅l⋅U 2 = dd ⋅d 3⋅R⋅T o−T u d 4⋅l⋅U 2 =− dT u ⋅d 2⋅R⋅T o−T u2 d 4⋅l⋅U 2 = dT o ⋅d 2⋅R⋅T o−T u 2 d 4⋅U 2 = dl ⋅d 2⋅R⋅T u−T o 4.1.3. Fehlerfortpflanzung nach Gauß Einsetzten der jeweiligen Ableitungen ergibt: = 2 2 2 2 2 8⋅l⋅U 4⋅l⋅U 2 8⋅l⋅U 2 4⋅l⋅U 2 4⋅l⋅U 2 4⋅U 2 ⋅ U R d − T u T o l ⋅d ⋅R⋅T u −T o ⋅d 2⋅R2⋅T o −T u ⋅d 3⋅R⋅T o−T u ⋅d 2⋅R⋅T o−T u 2 ⋅d 2⋅R⋅T o−T u 2 ⋅d 2⋅R⋅T u −T o 2 es gilt für den jeweiligen Fehler: 2 U =0,01 V R=0,25 d =0,05 mm T u=0,05 K T o=0,05 K l=0,05 mm Unser Durchschnittlicher Fehler liegt unterhalb von 4%. Mögliche Fehlerquellen liegen, neben den Unsicherheiten der Messgeräte auch in Temperaturschwankungen der Kühlwassers und eventuell schlechter Verbindung zwischen Werkstück und Kontaktstellen. 4.2. Auswertung des Vorversuchs Glas weist schlechte Wärmeleitfähigkeiten auf, da es amorph und nicht kristallin ist. Amorphe Körper weisen aufgrund des Fehlens einer Nah- oder Fernordnung schlechte Wärmeleitfähigkeiten auf. Aluminiumoxid ist eine Keramik, die aufgrund ihres polykristallinen Aufbaus über keine guten Wärmeleitfähigkeiten verfügt. Edelstahl ist eine Legierung, was bedeutet, dass Fremdatome im Gefüge eingelagert sind. Auch dies verschlechtert die Wärmeleitfähigkeit. Aluminium ist ein reines Metall, weshalb es über gute Leitfähigkeiten verfügt. Aluminiumnitrid ist eine Keramik mit einer extrem guten Wärmeleitfähigkeit (anders als das Aluminiumoxid). Dies ist darauf zurückzuführen, dass Aluminiumnitrid in der kubisch dichtesten Packung kristallisiert. Durch die geringen Abstände zwischen den Atomen in dieser Struktur, kann das Material Wärme gut leiten. Somit war die endgültige Anordnung nach steigender Wärmeleitfähigkeit: Glas, Aluminiumoxid, Edelstahl, Aluminium, Aluminiumnitrid. 4.3. Wärmeleitung in Holz Auf dem Holz lässt sich die anisotropie der Wärmeleitfähigkeit gut erkennen. Das auf der thermochromen Folie platzierte Holzstück bewirkt eine elliptische und keine kreisförmige Veränderung der Farbe der Folie um die Holzprobe herum. Im Gegensatz zu den amorphen Körpern breitet sich beim Holz die Wärme nicht gleichmäßig in alle Raumrichtungen aus. Das Gefüge hat hierbei einen großen Einfluss. Es hat eine lamellenartige Struktur im Gefüge vorhanden zu sein, die die Ursache dafür ist, dass sich die Wärme in einer Richtung schneller ausbreitet als in die andere Richtung. Die Wärmeleitung ist bei allen Werkstoffen mit ausgerichteten eingelagerten Fasern anisotrop. Die Wärmeleitfähigkeit ist hierbei entlang den Lamellen deutlich höher. Die Wärmeleitung ist bei allen Werkstoffen mit ausgerichteten eingelagerten Fasern anisotrop. Die Wärmeleitfähigkeit ist hierbei entlang den Lamellen deutlich höher. 5. Diskussion Der errechnete Wert für die Probe B erscheint sinnvoller. Zum einen liegt er näher an dem Literaturwert (398 W/m•K), andererseits sind Metalle meist die besseren elektrischen Leiter und somit auch gleichzeitig die besseren Wärmeleiter. Kupfer ist ein deutlich besserer elektrischer Leiter als Aluminium, sodass die höhere gemessene Wärmeleitfähigkeit plausibel ist. Zur Durchführung bleibt zu sagen, dass das weglassen der Isolation kaum Einfluss auf die Messergebnisse hat. Das Weglassen der Isolation führt dazu, dass es zu Wärmeaustausch durch Konvektion kommen kann. Jedoch war der Unterschied zwischen Probentemperatur und Raumtemperatur minimal, sodass die Wärmeleitung über die Luft keinen messbaren Einfluss auf das Messergebnis hatte. Wärmeleitpaste wurde benutzt um die Kontaktfläche zu erhöhen. Sie besitzt selbst keine hohe Wärmeleitfähigkeit. Deshalb wird sie immer sehr sparsam aufgetragen, um die Kontaktfläche zu optimieren ohne, dass das Messergebnis durch die Wärmeleitpaste verfälscht wird. Aus der Messung geht hervor, dass die Wärmeleitfähigkeit von Titan deutlich höher ist als die einer Titanlegierung. Dies ist darauf zurückzuführen, dass eine Legierung Fremdatome enthält, die die Fähigkeit Wärme zu leiten drastisch absenken. Bei der Probe F wurde im Gegensatz zu den Proben A-E auf die Wärmeleitpaste verzichtet. Der Grund dafür ist, dass die Paste in die Poren eindringen würde und somit die Messwerte vollkommen verfälscht worden wären. Bei der Betrachtung der Tabelle 1 aus dem Skript fällt auf, dass das Wiedemann-Franz-Gesetz nicht zwangsläufig zutreffen muss. Nach dem Gesetz ist das Verhältnis von Wärmeleitfähigkeit und elektrischer Leitfähigkeit eines Festkörper proportional zur Temperatur. Jedoch gilt dieses Gesetz nur für Metalle. Für das Aluminiumoxid ist es somit nicht erfüllt. Aluminiumoxid ist ein elektrischer Isolator, leitet jedoch Wärme besser als z.B. Titan. Bei Metallen erfolgt die Wärmeleitung über die Leitungselektronen. Die Phononen spielen hierbei eine untergeordnete Rolle. Dies ist bei Halbleitern und Nichtleitern anders. Hier erfolgt die Wärmeleitung hauptsächlich über Phononen, was dazu führt, dass das Wiedemann-Franz-Gesetz nicht gilt. Aus den in den Grundlagen genannten Materialeigenschaften lässt sich leicht schließen, welche Eigenschaften ein Isolatorwerkstoff aufweisen sollte. Das Material sollte Verunreinigungen enthalten (z.B. Legierungen, oder dotierte Halbleiter). Unterscheiden sich die Atommassen der unterschiedlichen Elemente stark wird die Wärmeleitfähigkeit stark abgesenkt. Aufgrund der unterschiedlichen Atomradien kommt es vermehrt zur Streuung von Phononen bzw. Elektronen. Ein feinkörniges Gefüge verbessert die isolierenden Fähigkeiten weiter. Wie auch aus den Messwerten des Versuchs zu erkennen ist, spielt auch Porosität eine wichtige Rolle. In den Poren befindet sich Luft, die die Wärmeleitfähigkeit des Materials drastisch verschlechtert. Eine Stoffklasse die alle Kriterien erfüllt ist schwer zu finden. Jedoch bietet sich als Isolatoren ein Großteil der Keramiken (z.B. Al2O3), Gläser (Glas ist amorph, weshalb es ein schlechter Wärmeleiter ist) oder Legierungen mit einem hohen Anteil an Fremdatomen. 6. Anhang Nummer Werkstoff Termperatur in °C Spannung Widerstand Oben Unten in Volt in Ohm (Wärmestrom) Leistung in W Durchmesser in m Länge in m A Kupfer-Lang 19,72 24,22 7,2 120 0,43 0,0041 0,0199 B Kupfer-Breit 19,34 24,31 4,66 120 0,18 0,0025 0,0420 C Titan 19,29 24,26 4,1 120 0,14 0,0041 0,0200 D Titan Legierung 19,2 24,25 3,05 120 0,08 0,0061 0,0122 E Aluminiumoxid 19,46 34,39 6,3 120 0,33 0,0040 0,0200 F Aluminiumoxid porös nicht gemessen Gerät defekt !!! - Nummer Fläche Wärmeleitfähigkeit in m² In W/m▪K absoluter Fehler relativer Fehler A 0,000013 144,7 14,2 9,8% Abweichung Vom Literaturwert 63,64% B 0,000005 311,5 13,3 4,3% 21,72% C 0,000013 42,7 1,2 2,8% 100,46% D 0,000029 6,4 0,2 3,1% 0,13% E 0,000013 35,3 0,9 2,6% - F - - - - -