Struktur der Materie für Lehramt Teilchenphysik Michael Martins, Erika Garutti Universität Hamburg Sommer-Semester 2013 Teil II: Struktur 1 2 3 4 5 Einführung Tools: Teilchenprozessen, Relativistische Kinematik, Quantenfeldtheorie, Wirkungsquerschnitt Kernphysik Detektoren und Beschleuniger Teilchenphysik 2 Inhalt • Teilchen, Quantenzahlen und Wechselwirkungen • Physik jenseits des Standardmodells Literatur: E. Lohrmann, „Hochenergiephysik“ D. Griffiths “Introduction to elementary particles” 3 Übersicht, Wiederholung Leptonen ⎫ ⎪ ⎪ e µ τ ⎫ ⎪ schwache WW : ⎪ ⎪ W + / - , Z, α Quarks ⎫ weak ⎪ ⎪ starke WW :⎪ elektromagnetische WW : ⎬⎪ u c t ⎬ Higgs, Masse ⎬ Photon, α ⎪ Gluonen, α S ⎪ EM ⎪ d s b ⎭ ⎪ ⎪ ⎪ ⎪⎭ Spin1/2 ⎭ ν e ν µ ντ Spin 1 (Higgs: Spin0 ) 3 Materie-Teilchen Generationen:Fermionen Austausch-Teilchen der WW sind Bosonen Stärke der Kräfte: e2 1 α em = = = 0.0072 ⇒ e ≈ 0.3 elektromagnetische WW 4πε 0 c 137 g2 α weak = = 0.04 ⇒ g ≈ 0.7 schwache WW 4π c g Bemerkung: αS ist abhängig vom Abstand αS = S = 0.12 ⇒ g ≈ 1 starke WW („running coupling constant“) 4π c 4 Übersicht, Wiederholung Alle Teilchen des Standardmodells (SM) sind entdeckt, das Higgs-Bosons (im SM für die Massen der Elementarteilchen verantwortlich) seit July 2012 Higgs Boson: Experimentell: mHiggs 125 GeV/c Teilchen-Massen: 5 Symmetrien, Quantenzahlen, Erhaltungssätze (Siehe auch VL 1) Symmetrieüberlegungen erlauben uns oft viel über ein System zu verstehen, ohne die Lösung des Problems zu kennen Symmetrie: (z.B.) Bewegungsgleichungen ändern sich nicht bei (sind invariant unter) gewissen Transformationen. Bsp: Verschiebungen, Rotationen Andere Formulierung: Physik eines Systems (Observablen) soll sich unter einer Symmetrie-Transformation nicht ändern. E.Noether (1917): Zu jeder kontinuierlichen Symmetrie eines physikalischen Systems gehört eine Erhaltungsgröße und umgekehrt man unterscheidet kontinuierliche und diskrete Transformationen, sowie erhaltene und verletzte (gebrochene) Symmetrien Anmerkung: - Konzept der Symmetrie: so alt wie die Menschen - Aber Glaube in Symmetrie hat oft zu falschen Schlüssen geführt: Symmetrie des Raumes ⇏ Kreisbahnen von Planeten i.e. aus V(r) folgt nicht, dass Lösungen symmetrisch in r 6 Beispiele: Knicken eines Stabes, Ferromagnet, Higgs-Teilchen, … Transformationen ßà Symmetrien/ Quantenzahlen Transformation Erhaltungsgröße/Quantenzahl räumliche Translation zeitliche Translation räumliche Drehung Impuls Energie Drehimpuls räumliche Spiegelung zeitliche Spiegelung Ladungsspiegelung Isospin-Drehung Eichtransformation(en) Parität P T C-Parität Isospin I Ladungen (elektrisch, schwache, Farbladung, Baryonen-, Lepton-Zahlen Leptonzahl L: Unterscheidet Leptonen von Antileptonen und Quarks L=+1 für e-,νe,µ-,νµ, τ-, ντ L=-1 für die entsprechenden Antiteilchen L=0 für alle anderen Teilchen (Quarks, Gluonen, Photonen, W, Z,H) Erhalten in allen WW: e+e-àttquer erlaubt, e-e-àW-W- verboten Lepton-Flavor-Zahlen: Leptonenzahlen separat für jede Lepton-Generation: Le, Lµ, Lτ (aber Neutrino-Oszillationen zeigen, dass Li verletzt sind) 7 Symmetrien, Quantenzahlen, Erhaltungssätze Baryonenzahl: Unterscheidet Quarks von Antgiquarks, Leptonen B=1 für n,p, alle 3-Quark Sytsteme B=1/3 für alle Quarks u,d,s,c,t,b, B=-1/3 für alle Antiquarks Beispiel: Δ++=(uuu) àB=1 Baryon π+ (u dquer)àB=-1/3+1/3=0 Meson Quark-Flavor Zahlen: Starker Isospin (siehe letzte Vorlesung) I=1/2 für u,d, sonst 0 I3=1/2 für u, -1/2 für d !1 $ !0$ Analog zum Spin: u = # &, "0% d =# & "1 % Strangeness: S=1 für s, sonst 0 Charm: C=1 für c, sonst 0 Beauty: B=1 für b, sonst 0 Top: T=1 für t, sonst 0 8 Zusammenfassung Erhaltungssätze Erhaltung der Quantenzahlen gültig für: àLeptonen und Quarks können nicht einzeln erzeugt oder vernichtet werden, sondern nur paarweise als Teilchen+Antiteilchen 9 Parität 10 Parität, Spiegelsymmetrie (Wigner 1927) Paritätsoperation : Punktspiegelung Paritätsoperation: Punktspiegelung Spiegelung anEbene Ebene + 180°) (=( = Spiegelung an einer + 180°) r → −r rechtshändiges → linkshändi ges Koordinatensystem Rechtshändiges à Linkshändiges Koordinatensystem Polare Vektoren r → −r Axiale Vektoren v → −v L = r × p → + L = ( − r ) × ( − p ) p → −p S → + S Spin ∇ → −∇ B → + B B-Feld E → −E Skalare Pseudo - Skalare Masse,... r ⋅r → r ⋅r r ⋅ L → −r ⋅ L Siehe Frauenfelder & Henley, Kapitel 9 11 Parität, Spiegelsymmetrie Paritätserhaltung:gespiegeltes System ist ebenfalls realisiert Größen wie p ⋅ L verletzen die Parität Im Experiment: Polarisiertes Teilchen à Zerfall in Vorzugsrichtung r → −r Anmerkungen: Erfahrung scheint Paritätserhaltung zu widerlegen: Herz rechts, nur rechtsdrehende Weinsäure,…) Experimente der Teilchenphysik zeigen: • Starke und EM Wechselwirkung erhalten P • Schwache WW verletzt P maximal 12 Parität, Spiegelsymmetrie Paritätserhaltung:gespiegeltes System ist ebenfalls realisiert Größen wie p ⋅ L verletzen die Parität Im Experiment: Polarisiertes Teilchen à Zerfall in Vorzugsrichtung r → −r Anmerkungen: Erfahrung scheint Paritätserhaltung zu widerlegen: Herz rechts, nur rechtsdrehende Weinsäure,…) Experimente der Teilchenphysik zeigen: • Starke und EM Wechselwirkung erhalten P • Schwache WW verletzt P maximal + ψ ( r ) gerade Funktion ˆ Paritätsoperator: Pψ (r ) = ψ (−r ) = −ψ (r ) ungerade Funktion • Wellenfunktion für Teilchen im kugelsymmetrischen Potential V(r), mit Bahndrehimpuls l und 3te Komponente m: ψ (r ) = R(r ) ⋅ Yl m (ϑ , ϕ ) Paritätsoperation : r → r ,ϑ → π − ϑ , ϕ + π , l = 0,2,...P = +1 da Yl m (ϑ , ϕ ) = (−)l Yl m (π − ϑ , ϕ + π ) l = 1,3,...P = −1 13 Parität, Spiegelsymmetrie Parität des Photons: (klassische Elektrodynamik + Bohr K.): Pγ=-1 Parität ist multiplikativ: Pgesamt = Πpi (Q, S, B, ... sind additiv) Parität eines Mehrteilchensystems: P12 = (-1)lP1P2 (Pi … intrinsische Parität des Teilchens i) Intrinsische Parität: - Fermionen werden nur in Paaren erzeugt/vernichtet à intrinsische Parität willkürlich definiert: P(quark)=+1 - aus Dirac Gleichung (die Fermionen/Antifermionen beschreibt) àP(Fermion)=-P(Antifermion) - damit (und unter zu Hilfenahme von Teilchenreaktionen in denen Mesonen erzeugt werden) folgt die Parität aller hadronischer Teilchen Paritätserhaltung: P(in) = P(out) Beispiel: η-Zerfälle erlaubt/verboten durch Paritätserhaltung η-Meson: m=547.3 MeV/c2 JP = 0- ηà π+π- η à π+π-π0 Spin 0à0+0 (nur l=0) 0à0+0+0 Parität -1 ≠ (-1)(-1) -1=(-1)(-1)(-1) BR <9 10-4 23.1% Aus diesen und vielen anderen Beobachtungen: Parität ist in der elektromagnetischen und starken WW erhalten 14 Parität, Spiegelsymmetrie 1953: Parität in starker und elektromagnetische Wechselwirkung erhalten. àGlaube: Parität in allen Wechselwirkungen erhalten: Natur unterscheidet nicht zwischen links und rechts. θ-τ-Puzzle: 2 Teilchen mit gleicher Masse m Lebensdauer, J=0, aber: θ+àπ π JP=0+ τ+àπ π π JP=0- (falls Paritäts-Erhaltung gilt) 1956: Lee und Yang: Ist P in allen Reaktionen erhalten? Experiment (C.S. Wu 1957): Nachweis der Paritätsverletzung in der schwachen WW 60 Co→60Ni * + e − + ν e Richtung gegeben durch B-Feld T=0.01 K àAufwärmen 6 min Beobachtung: Elektron wird häufiger entgegengesetzt zur Spinrichtung des 60 -Kern Co ausgerichtet. Korrelation p (Polarvektor) mit J (Axialvektor) àParitätsverletzung 15 Wu Experiment: Details Wie war es möglich die Polarisation des Kobalt-60 entlang der z-Achse festzulegen? C.S. Wu • Magnetfeld definiert Quantisierungs-Achse. Aber: Bei hohen Temperaturen sind alle Zustände gleichmäßig besetzt. Bei extrem tiefen Temperaturen (T=0.01K) und sehr starkem B-Feld nur der energetisch günstigste Zustand. Bemerkung: 60Co: J=5 60Ni*: J=4 16 Paritätsverletzung in der schwachen WW Def. Helizität : S⋅ p λ = = Projektion des Spins auf Flugrichtung p λ < 0 : linkshändig λ > 0 : rechtshändig Achtung : Die Helizität ist nicht Lorentzinvariant! Überhole Teilchen p → −p, Spin bleibt. Wenn man die Besetzungshäufigkeit der beiden Zustände berücksichtigt, ist die Asymmetrie 100% bei T=0. à In der schwachen Wechselwirkung ist die Parität maximal verletzt. 17 Paritätsverletzung in der schwachen WW Experimente zeigen : Nur linkshändige Fermionen (e- ,ν e , u, d,...) und rechtshändige Antifermionen (e+ ,ν e , u, d,...) nehmen an der schwachen WW teil. → Parität ist in der schwachen WW maximal verletzt. 1956 war die Beobachtung der Paritätsverletzung ein großer Schock – ein starkes Vorurteil über die Symmetrie in der Natur ist zusammengebrochen. HERA: gilt die maximale Paritätsverletzung auch bei den kleinsten erreichbaren Abständen von 10-18m ? − + ePol + p → ν e + X und ePol + p →ν e + X linkshändige e+L rechtshändige e-R Wirkungsquerschnitt verschwindet bisher sind die experimentellen Ergebnisse mit maximaler Paritätsverletzung verträglich 18 Ladungskonjugation, C-Parität C-Parität: - Quantenfeldtheorie: zu jedem Teilchen gibt es ein Anti-Teilchen mit gleichen äußeren Quantenzahlen (m,τ,J,…) und umgekehrten inneren Quantenzahlen (Q,B,Li,Farbe,…) ˆ ˆ - C-Operator: C(Teilchen) à Anti-Teilchen - nur neutrale Bosonen (qq – gleiches q) können Eigenzustände von C sein: γ, π0,ω0,… - Cˆ γ = -γ … (Eigenschaft Vektorpotential Qà-Q) - Cˆ π0 = +π0 … (π0à γγ – Zerfall) - C-Parität ist in der starken und elektromagnetischen WW erhalten - C-Parität erklärt Unterdrückung von Teilchenzerfällen, wie z.B. Γ(π0à 3γ)/ Γ(π0à 2γ) < 3.10-8 - C-Parität ist in der schwachen WW maximal verletzt à es gibt ν L aber nichtν L 19 CP und CPT Symmetrie CP-Transformation: - starke WW: C und P erhalten à CP erhalten ˆ P ˆ C ˆP ˆ ν →ν ˆν →C - schwache WW C (beide Zustände existieren) L R R dennoch wurde gefunden, dass die schwache WW CP am Niveau ~10-3 bei c- und bQuarks verletzt ist (kann im SM der Teilchenphysik beschrieben werden - 3 Generationen) CP-Verletzung erklärt (eventuell), dass es im Universum praktisch nur Materie und keine Antimaterie gibt CPT-Transformation à Teilchen/Antiteilchen haben gleiche Massen, Lebensdauern und magnetische Momente: vermutlich nicht verletzt (bei Verletzung wäre es nicht möglich Kräfte durch Feldtheorien zu beschreiben!) 20 CP-Symmetrie 21 Technical info 28/06, 02/07 è Teilchenphysik 05/07 è Korrektur Übung 5 (Martins) 09/07 è Detektoren & Beschleuniger (nicht im Klausur!!!) Blatt 9 / Übung 3 Blatt 10 = 9 Punkte = 15 Punkte (Wiederholung) 22 Einschub: CP-Verletzung 23 24 25 CP Verletzung: Neutrale Kaonen Betrachte Neutrale Kaonen Ladungs-Konjugation bewirkt: K 0 : sd (S=-1) K 0 : sd C K0 = K 0 C K 0 = K0 Die (intrinsische) Parität ist negativ: P K 0 = - K 0 à CP K 0 = - K 0 (S=+1) P K0 =- K0 CP K 0 = − K 0 Wenn der gesamte Hamilton-Operator CP erhält, können Eigenzustände von H so gewählt werden, dass sie auch Eigenzustände von CP sind. 1 2 1 = 2 K 10 = K 0 2 {K 0 {K 0 - K0 + K } 0 CP K 10 = + K 10 } CP K 20 = − K 20 26 CP Verletzung: Neutrale Kaonen Note: K 10 0 und K sind nicht gegenseitige Antiteilchen. àSie können verschieden zerfallen. 2 Zerfall möglich in 2 oder 3 Pionen. Betrachte K1/2àπ+π- Spin(K)=0 à Gesamt-Drehimpuls der Pionen 0. C π +π − = + π −π + CP K 10 = + K 10 P π −π + = + π +π − CP K 20 = − K 20 ⇒ CP π +π − = + π +π − K 10 → 2π à wenn CP erhalten dann nur: K 20 → 3π à Phasenraum für 3-Pion Zerfall wesentlich kleiner, oder: E(K2à3π)<<E(K1à2π) à Starte mit 0 K 0 1 = 2 {K 0 1 + K 0 2 } è τ(K2) >> τ(K1) à Das K zerfällt innerhalb kurzer Zeit, so dass in einiger Distanz zur Quelle praktisch 0 ein reiner K 2 -Strahl besteht. 27 1 CP Verletzung: Neutrale Kaonen K2à πππ K1 à ππ lifetime E(K2à3π)<<E(K1à2π) è τ(K2) >> τ(K1) Ergebnis: Langlebige Komponente gefunden, die in 3 Pionen zerfällt. τ ( K10 ) = 0.86 ⋅10 −10 s τ ( K 20 ) = 0.52 ⋅10 −7 s 28 29 Die Überraschung 1964 (Princeton und Illinois): Experimente, um ein Limit auf den zwei-Pionzerfall von K 20 zu setzen. Ergebnis: Die langlebige Komponente zerfällt manchmal in 2 Pionen! Γ( K L0 ) → π +π − = 2 ⋅10 −3 alle geladenen Zerfallskanäle CP-Verletzung àEin großer Schock Bemerkung: Neue Notation: K L0 und K S0 da nicht Eigenzustände von CP! Erklärung (hier ohne Rechnung, aber siehe Frauenfelder und Henley, Kap 9.7): 0 0 Oszillationen aufgrund etwas unterschiedlicher Massen von K und K 2 1 m(K10 ) − m(K 20 ) ~ 10 −6 eV / c 2 30 Neutrinos SS 2010 Martins, Steinbrück: Struktur der Materie für Lehramt 31 Eigenschaften der Neutrinos Wir wissen schon viel über Neutrinos – aber noch viele offene Fragen: - „Entdeckung“ beim β-Zerfall - es gibt nur LH Neutrinos und RH Antineutrinos (P-Verletzung) stimmt dies oder sind die RH vielleicht nur viel schwerer ??? sind Neutrinos und Antineutrinos identisch ??? - 3 Lepton- (Neutrino-) Familien – warum nicht > 3 ??? - Erhaltung der Leptonzahlen Le, Lµ Lτ – exakt erhalten ??? - Welche Massen haben die Neutrinos ? - haben Neutrinos eine endliche Lebensdauer ??? - haben Neutrinos elektromagnetische Eigenschaften ??? z.B. magnetisches Moment - wie haben Neutrinos die Entwicklung des Universums beeinflusst ?? 32 Neutrino-Quellen •Solare Neutrinos (Entstehen bei den Fusionsreaktionen in der Sonne), ca 2 x 1038 /s, Fluss auf der Erde ~ 7 x 1010 cm-2s-1 •Kosmische Hintergrundneutrinos Ausfrieren aus thermischen Gleichgewicht ~ 1s nach dem Urknall Temperatur ~ 1.9 K, <E> ~ 5 x 10-4 eV, ~ 330/cm3 •Kosmische Neutrinoquellen Supernova-Explosionen, Aktive Galaxien, GRBs... •Atmosphärische Neutrinos Entstehung in Luftschauern kosmischer Strahlung •Geo-Neutrinos Radioaktiver Zerfall in der Erde, Gesamt-Leistung ~ 20 TW, Fluss ~107 cm-2s-1 •Von Menschen erzeugte Neutrinos Reaktor-Neutrinos (MeV-Bereich), ca 1020 /s; Beschleuniger (MeV - GeV), 33 Experimente die Neutrinos untersuchen - Teilchenzerfälle (β- und doppelter β-Zerfall) - e+e- Speicherringexperimente (LEP, ILC) - Experimente in Neutrinostrahlen von Reaktoren, Beschleunigern, der Sonne und der kosmischen Strahlung (Neutrinooszillationen) - Supernovaexplosion - Kosmologie: Massen- und Energiedichte des Universums 34 Eigenschaften der Neutrinos nur kleine Auswahl von Ergebnissen: Anzahl der Neutrinos: Messung am Beschleuniger Experimente: LEP am CERN (bis 2000) Erzeugung e+e-à Z0 in verschiedenen Zerfallsmoden: σe e = + − E0 Γe + e − Γtot 2 ( E − E0 ) 2 + Γtot 4 tot es gibt (im SM) nur 3 Neutrinosorten (mit m<40 GeV/c2) 35 Neutrinomassen 3 3 Mainz: Messung „Endpunkt“ im Tritium β-Zerfall 1 H → 2 He + e + ν e endliche ν-Masse à Verschiebung des Endpunkts zu kleineren Werten extrem schwieriges Expt! − KATRIN – neues Expt. in Vorbereitung in KA (FZK) z.Zt.: mνe < 2.2 eV, KATRIN: Sensitivität 0.2 eV 36 Das Karlsruhe Tritium Neutrino Experiment (KATRIN) Spektrometertank KATRIN beim Transport auf 2 gekoppelten selbstfahrenden Tiefladern durch Leopoldshafen. 37 Neutrinooszillationen Messung mit Atmosphärische Neutrinos 38 Super-Kamiokande (Japan) 39 Super-Kamiokande (Japan) 50.000 Tonnen hochreinem Wasser Tank + 11.200 Photomultipliers 40 Super-Kamiokande Messprinzip 41 Oszillation Atmosphärischer Neutrinos 42 Oszillation Atmosphärischer Neutrinos à Neutrinos haben Masse + à Leptonzahl nicht erhalten 43 Neutrinooszillationen - Ergebnisse von den „atmosphärischen Neutrinos“ wurden mit Beschleunigerexperimenten verifiziert - Neutrinooszillationen wurden auch bei νe-gemessen (von Sonne und Reaktoren) aus den Messungen ergeben sich von Null verschiedene ν-Massen, aber àBisher noch keine direkten Messungen, nur Differenzen von Massen-Quadraten. Unbekannte Hierarchie 44 Botenteilchen der schwachen WW: Z-und W-Bosonen 45 Z-und W-Bosonen Bisher haben wir diskutiert – und dies war ab ~1973 bekannt: - Kräfte werden durch den Austausch von Bosonen übertragen – zur Erklärung der beobachteten Reaktionen der schwachen WW: - νµ+n à µ-+p - νµ+p à νµ+p à Z0 und W+/W- aus Reichweite (Stärke bei kleinen Energien und Energieabhängigkeit) der schwachen WWà Masse der Bosonen ~100 GeV Entdeckung W,Z: 1984 am CERN SPS - Umbau des 400 GeV/c Synchrotrons in einen (anti-p)-p Speicherring mit ECM=540 GeV (E=mc2) - Bau von 2 Großdetektoren (UA1/UA2) durch jeweils ~150 Physiker - Teilchenreaktionen: - à W++X mit den Zerfällen p+p W à e+νe und µ+νµ à W-+X à q+q à Z0+X Z0 à e++e- und µ++µ- à q+q 46 W, Z Entdeckung Entdeckung W: Wà e+ν à Ee= ½MW c2 wegen hoher Masse hat W praktisch keinen Impuls = senkrecht zur Strahlrichtung è transversale à ETe ~ ½mW c2 außerdem wird ν nicht nachgewiesen à (fehlende) ETν~½mW c2 ½mW c2 ` Erwartung Messung Ergebnis: mW=(80.5±0.5) GeV/c2 Entdeckung Z0: (wegen der höheren Z-Masse ist der Wirkungsquerschnitt kleiner!) Zà e+e- und µ+µ- mit meff=mZ mZ=(93.9±2.9) GeV/c2 47 W, Z Eigenschaften Präzisionsmessungen der Eigenschaften von W und Z (vor allem LEP): LEP: e+e--Speicherring am CERN in Genf, 28 km Umfang, ECM bis 208.6 GeV und Betrieb bis 2000 (à Umbau LHC) Mit dieser und ähnlichen Präzisionsmessungen à Gültigkeit des Standardmodels als Quantenfeldtheorie demonstriert 2012: mZ=91 187.6±2.1 MeV/c2 mW= 80 385 ± 15 MeV/c2 48 LEP: Eine Präzisionsmaschine! Genauigkeit 10-5!!! Auf dieser Skala abhängig von… 49 LEP: Eine Präzisionsmaschine! 50 Elektroschwache Vereinigung Bereits 1938 hat O.Klein vorgeschlagen, dass „massive“ Felder für die schwache WW verantwortlich sein könnten und sah eine enge Verbindung zu den Lichtteilchen, den Botenteilchen der em WW Im Standardmodell der Teilchenphysik sind elektromagnetische und schwache WW vereinigt i.e. sie haben einen gemeinsamen Ursprung großer Unterschied durch Masse der Botenteilchen (mγ=0 und mW/Z=O(100) GeV/c2) à die Reichweite der Kraft ist r= c m c2 (∞ und ~2·10-18m ) à bei Abständen ~1 fm ist die schwache Kraft viel schwächer als die elektromagnetische à bei kleinen Abständen < 2·10-18 m schwache und elektro-magnetische Kraft ~ gleich stark Elektroschwache Theorie: Glashow, Salam, Weinberg – 1960-68 (Nobelpreis 1979) 51 Elektroschwache Vereinigung à Messungen bei HERA (ECM=320 GeV) EM + schwache Kraft Schwache Kraft 52 Elektroschwache Vereinigung e+pàe+X (em+schwach) e+pàν+Y (nur schwach) à Erwartung: GUT TOE bei Energien > ~1024eV starke = schwache = em WW bei 1028eV auch Vereinheitlichungen mit der Gravitation ??? 53 Hadronen und die starke WW Teilchenzoo: >100 Mesonen und >150 Baryonen - elementar??? nein!!! à Suche nach dem Bauprinzip à Hadronen aus Quarks (q) 6 Quarks in 3 Familien: (u,d) (c,s) (t,b) gebunden durch starke WW (QED… Quanten-Elektro-Dynamik = Theorie der elektromagnetischen WW, QCD… Quanten-Chromo-Dynamik = Theorie der starken WW) Masse der Hadronen: Σm(qi)+“BE(QCD)“+“BE(QED)“ Unterschied zur Situation bei Atomen und Kernen: bei Hadronen aus leichten Quarks: Masse der Quarks (mu ~ 5 MeV/c2; md ~ 10 MeV/c2) nur ein kleiner Bruchteil der Masse der Hadronen (z.B. mproton ~ 938 MeV/c2) è der Rest ist (negative!) Bindungsenergie der starken Kraft > 95% der Masse unseres Körpers! 54 Quarks und Massen Meson qq-System Masse(GeV) π+ π0 ud 1 2 (uu − dd ) Baryons qqq -System Masse(GeV) 0,140 p uud 0,928 0,135 n udd 0,939 π- ud 0,140 Λ uds 1,115 K+ us 0,494 Λ+C udc 2,28 D+ cd ub 1,87 Λ0 b udb 5,64 B+ 5,28 m(d) ~10 MeV/c2 m(u) ~5 MeV/c2 m(s) ~100 MeV/c2 m(c) ~1400 MeV/c2 m(b) ~4400 MeV/c2 m(t) ~170000 MeV/c2 • Masse zentrales Thema in der Teilchenphysik • Warum haben Teilchen im Standardmodell Masse: Higgs-Mechanismus àHiggs Teilchen entdeckt bei LHC in 2012 • Warum sind die Teilchenmassen so unterschiedlich? • Neutrino-Massen… à Sehr aktives Forschungsgebiet. Bahnbrechende Ergebnisse in den letzten 10 Jahren. • Dunkle Materie 55 Die Struktur des Protons Quelle: Wolfgang Wagner 56 Die Struktur des Protons Methode: Rutherfordexperiment mit hochenergetischen Elektronen: der Impulsübertrag zum Quadrat Q2 = - q2 = - (p-p‘)2 ~ (ℏc/Δr)2 bestimmt mit welcher räumlicher Auflösung Objekt untersucht wird Bjorken x: Q2 x= 2p⋅q 57 Die Struktur des Protons Je höher der Impulsübertrag Q2, desto kleiner ist die Wellenlänge der virtuellen Photonen und desto kleinere Strukturen können aufgelöst werden. 58 Die Struktur des Protons Differentieller Wirkungsquerschnitt für e-p Streuung 59 Die Struktur des Protons 60 Die Struktur des Protons SLAC 1968: Ee=20GeV (ECM=6.2GeV) à Δr bis ~0.03 fm Reaktion: e-p à e-+X *) σ Ergebnis*) : σ/σMott ~ const (Q2) Mott= Rutherford WQ korrigiert für Spin und Target-Rückstoß à punktförmige Quarks im Proton 61 Das Partonmodell 62 Naive Erwartung 63 Seequarks 64 Gemessene Partonverteilungsfunktionen Partonverteilung aus HERA QCD Fit. Kombination von Messungen des ZEUS- und H1Experiments Große x: Hauptbeitrag durch Valenzquarks Kleine x: Hauptbeitrag durch Gluonen und von ihnen erzeugte Seequarks (Abstrahlung) 65 Interpretation Strukturfunktion Strukturfunktion bei kleinem x. 66 Quark Gluon Potential Quark-Quark-Potential: V (r ) = − 43 αrS + k ⋅ r QCD wie Coulomb 1/r linearer Anstieg mit r à konstante Kraft durch Selbst-WW der Gluonen à keine freien Quarks (confinement) Coulomb à Quarks und Gluonen „fragmentieren“ in Hadronen Δr à ΔEnergie (Farbstrings) à neue qq-Paare à im Detektor „Jets“: Teilchenbündel aus denen der Impuls der ursprünglichen Quarks und Gluonen bestimmt werden kann. 67 Erzeugung von Quarks und Gluonen in e+e- Reaktion Entdeckung des Gluon 1978 am DESY. 68 Higgs 69 Higgs-Mechanismus Im Higgs-Mechanismus postuliert man die Existenz eines komplexen φ = φ R + iφ I skalaren Feldes: Betrachte Lagrange-Funktion eines skalaren Feldes mit Potential: 2 2 2 2 ( ) V (φ ) = µ φ + λ φ € 70 Higgs-Mechanismus • Dann entwickeln wir φ um den beliebigen Vakuumwert: (i χ /v) φ =e (v + h) • Dabei ist h ein neues skalares Feld (der “radiale” Freiheitsgrad), und χ ist ein unphysikalisches (weg-eichbares) Goldstone-Boson (der “Winkel”-Freiheitsgrad à Masse). h § Folge: Es entstehen Massenterme für das W und Z! 71 Higgs-Produktion am LHC Der dominante Produktionsmechanismus ist ggàH 1 Higgs/min bei L=2x1033 cm-2s-1 Beachte Allerdings: Verzweigungsverhältnisse, Untergründe 72 Higgs-Zerfälle 5 Zerfallsmoden analysiert H ~ 125 GeV § Hohe H-Masse: WW, ZZ § “Kleine” H-Masse: bb, ττ, WW, ZZ, γγ § Viele Zerfallskanäle bei kleinen Massen, aber experimentell sehr schwierig § Haupt-Zerfallsmoden (bb, ττ) sehr schwer vom riesigen Untergrund zu trennen § Sehr gute Massenauflösung (1%): Hàγγ and HàZZà4l 73 Ergebnis: CMS HàΖΖ Hàγγ Um das Signal zu erkennen und vermessen zu können, muss man den Untergrund sehr gut verstehen! 5 σ Entdeckung eines neuen Teilchens. Ist es das Higgs-Boson? http://cms.web.cern.ch/news/observation-new-particle-mass-125-gev 74 Hàγγ Ereignis-Kandidat 75 Backup 76 Asymptotische Freiheit und die laufende starke Kopplung Ladung (Kraft) nimmt ab bei kleinem r i.e. bei hohen E. [von Green, Politzer und Wilczek 1973 vorhergesagt à damit war es möglich die Rechenmethoden der QED auf die QCD anzuwenden] à QCD als Theorie der starken WW und des Standardmodels etabliert Ladung (Kraft) wächst bei kleinem r (Nobelpreis 2004: D.Green, D.Politzer und F.Wilczek) 77 Asymptotische Freiheit und die laufende starke Kopplung 10-18 5x10-17 78 Wdh: Das Standardmodell der Teilchenphysik § § § § § § Materie besteht aus punktförmigen Spin-½-Teilchen: Quarks und Leptonen Drei Generationen von je einem Quark- und Leptondoublett Drei fundamentale Wechselwirkungen: Elektromagnetisch, schwach, stark (Gravitation spielt auf Elementarteilchen-Niveau keine Rolle!) Wechselwirkungen werden durch Spin-1-Teilchen (Eichbosonen) vermittelt Mathematisch basiert das SM auf Eich-Feldtheorien Auffällig: Sehr verschiedene Massen, Modell “zerfällt” in Fermionen (Materie) und Bosonen (Austauschteilchen) 79 Erfolge des Standardmodells Wirkungsquerschnitte für elektroschwache Prozesse (Lep) Vorhersagekraft Von Bekanntem à zur Vorhersage Teilchen àAntiteilchen 2. Generation: Muon, Strange Quark àNeutrino,Charm-Quark 3. Generation: Tau, Bottom àNeutrino, Top Elektroschwache Symmetriebrechung àW/ Z Boson, Higgs-Boson Präzisionsmessungen Bisher sind alle Messungen der Teilchenphysik mit zum Teil großer Genauigkeit kompatibel mit dem SM. 80 Probleme im Standardmodell Lösungsansätze: Bsp SUSY Die grosse –Mögliche Anzahl der freien Parameter im Standard-Modell Massen der Leptonen, Kopplungen, Mischungswinkel. Kann man tieferliegende Prinzipien dafür finden? Dunkle Materie Kalte dunkle Materie: Grosser Anteil der Materie im Universum (~23%) – aber im SM kein Kandidat dafür! àSupersymmetrie kann Kandidaten liefern (“LSP”) Higgs-Mechanismus Woher bekommen Teilchen ihre Masse? Gibt es ein Higgs-Boson? Oder mehrere (SUSY)? Oder macht die Natur etwas ganz anderes? Vereinheitlichung Vereinheitlichung der starken und der elektroschwachen WW? Geht im Standard-Modell nicht. Aber möglicherweise mit SUSY! Ohne SUSY Mit SUSY 81 Supersymmetrie (SUSY) Zunächst rein theoretisch motiviert: Wie verhindern, dass bei hohen Energien Wirkungsquerschnitte unendlich? à Jedem bekannten Teilchen wird ein (Super)Partner zugeordnet, mit einem um 1/2 verschiedenen Spin à Schleifenkorrekturen von Fermionen und Bosonen heben sich nahezu auf. (entgegengesetztes Vorzeichen). à Verbleibende Korrekturen ~ M2SUSY. à Verdoppelung der Teilchen à Vereinheitlichung von Kraft- und Masseteilchen (Spin 1/2 Fermionen und Spin = 0,1,.. Bosonen) à da SUSY-Teilchen noch nicht entdeckt: SUSY-Massen>O (100 GeV) àSusy ist eine gebrochene Symmetrie à Standardmodell so genau: SUSYMassen<O(1000 GeV) à Möglichkeit der Einbindung der Gravitation (Gravitons: Spin 2 àSpin 3/2 àSpin 1) 82 Supersymmetrie (SUSY) Standard Model 0 0 0 ± • Fügt zu jedem SM Teilchen ein Superpartner hinzu, das sich nur im Spin und in der Masse unterscheidet. • zusätzlich: 5 Higgs-Teilchen: h , H , A , H • Einfachste SUSY Modelle: Mh <135 GeV Particle qL ,qR L , R νL W ± , Z 0 ,γ h 0 , H 0 , A0 , H ± g Superpartners S ½ ½ ½ 1 0 1 Sparticle q~L , q~R ~ ~ L , R ~ ν L ~ χ1± , ~ χ 2± ~ χ0 ,~ χ0 ,~ χ0 ,~ χ0 1 2 3 4 ~ g SUSY „erklärt“: - Vereinheitlichung starker und elektro-schwacher WW bei 10+16GeV - drittelzahlige Quarkladung - kleine Neutrinomassen - Weinberg Winkel: sin2θW = 0.2335 ± 0.0012 (exp. =0.23117± 0.000079) - Protonzerfall unterdrückt (~1033…1034a) àSUSY Teilchen nur paarweise 83 S 0 0 0 ½ ½ ½ Beispiel für Suche nach SUSY: “Trileptons” (Fermilab Tevatron) GRA • Aus Chargino-Neutralino Produktion. mSU • goldener Kanal: Drei Leptonen, + fehlende Energie. àSaubere Signatur, aber geringes σ (× BR) àGroße integrierte Luminosität nötig. Untergrund: • Leptonen von W, Z, b-Zerfällen • fake Elektronen (von Jets) • fehlende Energie durch falsch gemessene Jets 84 Ein Trilepton Ereignis e MET e 85 Ein Trilepton Ereignis 86 SUSY Parameter-Landkarte vereinigte gaugino-Masse Vereinigte Skalar-Masse SS 2011 Martins, Steinbrück: Struktur der Materie für Lehramt 87 String-Theorie Wie kann Quantenfeldtheorie und Gravitation vereinigt werden (Quantengravitation)? Problem: Elementare Teilchen (unendlich kleine) Punkte à bei genügend hohen Energien kommen sich Teilchen beliebig nahe à Kraft unendlich groß à kann nicht sein !!! Lösung (?): Teilchen Strings mit endlicher Ausdehnung (eventuell haben auch Raum-Zeit eine ähnliche Struktur) Allerdings ist es bisher der String-Theorie nicht gelungen experimentell testbare Vorhersagen zu machen (das ist eine notwendige Forderung an eine Theorie) m ~ 10+19 GeV m ~ 2 x 10+19 GeV 88 String-Theorie… Strings schwingen in 6 zusätzlichen Raumdimensionen, die so klein sind, dass sie voraussichtlich experimentell nicht nachgewiesen werden können. 89 String-Theorie… 90 Große Extra Dimensionen String Theorie verlangt 10 anstatt der sonst üblichen 4 Dimensionen Die extra Dimensionen (ED) sind kompaktifiziert (Ausdehnung ~ Planck-Länge) Falls ED größer: Modifikation der Gravitation bei kleinen Abständen Newtons Gesetz Annahme: Nur Gravitation bewegt sich in ED. Kompakte Dimensionen: Periodische Randbedingungen Angeregte Zustände des GravitonsàKaluza-Klein Moden 91 Suche nach großen Extra Dimensionen: Topologien KK ee, µµ, γγ q _ q Tevatron Austausch virtueller Gravitons e e p G Emission reeller Gravitons Hera jet(s) + MET γ + MET q _ q jet g(jet),γ Tevatron 92 Suche nach LED am Tevatron Beispiel: Austausch virtueller Gravitonen àLeptonpaare mit großer invarianter Masse. Analyse von di-Elektronen und di-Photonen. 93 Große Extra Dimensionen II • Zwei-dimensionaler binned likelihood fit M2EM and cos θ • Weltbestes unteres Limit für fundamentale Planck-Skala 1.43 94 q- Suche nach Z´àll Z’/GKK l+ l- q Suche nach zusätzlichen schweren Eichbosonen, wie sie in einigen Erweiterungen des Standardmodells vorhergesagt werden. Kaluza-Klein-Gravitonen haben die gleiche Signatur (Bisher) kein Hinweis auf solche Ereignisse. àAusschlussgrenzen. Die Masse der Z´ müsste z.B. über 1140 GeV liegen. Mögliche Entdeckung bei höherer Schwerpunktsenergie (7à14 TeV) und/oder mehr integrierter Luminosität. SS 2011 Martins, Steinbrück: Struktur der Materie für Lehramt 95 Higgs-W-Top Kombinierte elektroschwache Fits Top- und W-Masse hängen über virtuelle Schleifenkorrekturen von der Higgs-Masse ab. Higgs Massen unter 114 GeV von LEP ausgeschlossen. Standardmodel bevorzugt leichtes Higgs Boson. SS 2011 Martins, Steinbrück: Struktur der Materie für Lehramt 96 - Das Quark-Gluon-Potential Die 1974 entdeckten cc (Charmonium) Zustände ermöglichten es, das Quark-Quark Potential präzise zu untersuchen (z.B. X-ball und ARGUS-Experiment am Speicherring DORIS am DESY) à Messung des Charmonium Termschemas γ-Linien vom ψ‘’-Zerfall cc(23S ) X-Ball detector (Präzisions PhotonDetektor NaI) - 1 97 Das Quark-Gluon-Potential Charmonium Termschema à - qq-Potential QCD Coulomb 98