Trend trifft Nachhaltigkeit Von Walter Schepers[1] Das Thema „Nachhaltigkeit“ findet zunehmendes Interesse bei privaten und institutionellen Anlegern – nicht zuletzt bei Stiftungen. Meriten Investment Management steuert entsprechende Portfolios mit einem Trendfolgemodell. Nachhaltiges Investieren – auch unter SRI (Socially responsible investing) oder ESG (environmental, social, governance) geläufig - bedeutet, dass ethische, soziale und Umweltgesichtspunkte bei der Geldanlage in der einen oder anderen Form Beachtung finden. Dabei werden für die meisten Investoren klassische Rendite- und Risikoüberlegungen weiter eine Rolle spielen. Abzuwägen ist, in wieweit die Einschränkung des Investmentuniversums Verzicht auf Ertrag bzw. eine Erhöhung des Risikos impliziert und ob etwaige Nachteile in der Würdigung aller Aspekte akzeptabel erscheinen. Es gibt übrigens auch die Sichtweise, dass sich nachhaltig wirtschaftende Unternehmen wegen besserer Unternehmensführung und geringerem Risiko (z.B. Umweltskandale) vorteilhaft entwickeln. Die Antwort auf die aufgeworfenen Fragen hängt nicht zuletzt davon ab, wie strikt Nachhaltigkeitsgesichtspunkte berücksichtigt werden. Dr. Walter Schepers, Leiter Produkte, Meriten Investment Management[1] Bei Meriten Investment Management definieren wir bei europäischen Aktienportfolios mit Nachhaltigkeitscharakter das Investment Universum über den STOXX Europe SustainabiltyIndex[2], der nach einem Best-in-Class-Ansatz zusammengestellt wird. Dabei finden die Unternehmen Eingang, die hinsichtlich Nachhaltigkeitskriterien innerhalb ihres Sektors relativ am besten abschneiden. Bei dem dem Index zugrundeliegenden spezifischen Ansatz der Bank J. Safra Sarasin AG werden zusätzlich Sektorbewertungen berücksichtigt: Unternehmen aus einem negativ beurteiltem Sektor müssen individuell höhere Ansprüche erfüllen als Unternehmen aus einer unproblematischen Branche. Per Ende 2013 waren 349 Titel des STOXX Europe 600 im STOXX Europe Sustainability vertreten. Der Index ist insgesamt gut diversifiziert, berücksichtigt alle 19 Sektoren des Basisindex und weist nur moderate Konzentrationen in den 20 größten Titeln auf. Hinsichtlich der Sektorstruktur gibt es allerdings einige signifikante Abweichungen. Beispielsweise ist der Sektor Öl & Gas lediglich mit 1,9 % vertreten (STOXX Europe 600: 7,9%). Beim Performancevergleich mit dem Basisindex schneidet der Nachhaltigkeitsindex günstig ab. Auch über einen längeren Zeitraum bewegt man sich hinsichtlich Ertrag und Risiko nicht in einer anderen Welt. Abbildung 1: Performance im Vergleich Beim Management unserer Large Cap-Portfolios verwenden wir seit über 14 Jahren den selbst entwickelten Trendfolge-Ansatz „Trend Dynamics“. Dieses Konzept ist so robust, dass es auf unterschiedliche Investmentuniversen – von Euroland, über Europa bis zum S&P 500 erfolgreich angewendet werden kann. Seit 2006 setzen wir es auch im Nachhaltigkeitsbereich ein. Trend Dynamics nutzt das in vielen Märkten nachgewiesene und durch Ergebnisse der Behavioural Finance-Forschung untermauerte Phänomen „Trend“, um Zusatzperformance zu erzielen. Konkret geht es um die Identifikation von Titeln, deren Performance relativ zum Markt einen positiven Trend ausweist, die also „relative Stärke“ zeigen. Richtung und Stärke des Trends werden mit statistischen Methoden über eine 45 bzw. 150 Wochen-Periode ermittelt: Kurzfristigere Trends sehen wir als nicht hinreichend signifikant, bei längeren Trends steigt das Risiko des Trend-Abbruchs aufgrund von Mean Reversion. Unter zusätzlicher Berücksichtigung der Volatilität wird ein Trendscore gebildet, bei dem der längere Trend das höhere Gewicht erhält. Der Trendscore fungiert bei der Portfoliokonstruktion wie eine Prognose für den relativen Ertrag der Aktie. Bei der Portfoliokonstruktion legen wir großen Wert auf ein ausgefeiltes Risikomanagement. Ziel ist es, ein hinreichend breit diversifiziertes Portfolio zu bilden, das einerseits stark in Werten mit Outperformance-Trend gewichtet ist, aber nicht oder nur moderat gegen andere ertragstreibende Faktoren, wie „Größe“, Value, Growth oder Sektor exponiert ist. Ohne solche Begrenzungen bestünde die Gefahr, dass ein ausgeprägter Trendwechsel zu negativen Performancebeiträgen führt. Beim Verfolgen einer Vielzahl von Einzelwerttrends, spielt demgegenüber die eine oder andere Trendumkehr keine herausragende Rolle. Das von uns verwendete Risikomanagement System Barra Aegis informiert über die Position gegen die erwähnten Faktoren und weist damit eventuell auf nötige Feinadjustierungen hin. Der Risikobegrenzung dient auch ein Limit für den Tracking Error von 3% sowie ein Portfoliobeta von ca. 0,95. Ohne Betabegrenzung würde das Portfolio in stark steigenden Märkten unter einer Umkehr der Markttrends leiden. Ergebnis ist ein Portfolio mit ca.100 Einzelwerten. Insgesamt liefert Trend Dynamics sehr überzeugende Ergebnisse. Outperformance wurde sowohl bei steigenden als auch bei fallenden Märkten erzielt. Etwas schwieriger wird es in Phasen, in denen nach einer ausgeprägten Schwächephase der Markt sich deutlich erholt. Das Portfolio ist dann naturgemäß in Werten mit zuvor sehr schwacher Performance stark untergewichtet oder gar nicht vertreten; gerade diese Titel entwickeln sich dann aber besonders stark. Solche „Trash Rallys“ gab es z.B. in 2003 und 2009. Der seit 2006 mit dem Trend Dynamics-Ansatz gesteuerte BNY Mellon Sustainability Fund hat über die vergangenen acht Jahre seine Benchmark vor Kosten um 1,4 Prozentpunkte p.a. outperformed – noch wesentlich deutlicher über die vergangenen drei bzw. fünf Jahre. Abbildung 2: Performance der Meriten Europa Sustainability Strategie Auch im Konkurrenzvergleich kann der Fonds bestehen. Neben einem Fünf Sterne Rating von Morningstar (Stand: Februar 2014) besitzt er ein A-Rating der FERI EuroRating Services AG in der Kategorie „Aktien Nachhaltigkeit/Ethik Europa“. Lediglich zwei Fonds dieser Kategorie verfügen über diese Bestnote. Das Fondsmanagement liegt bei Stefan Braun, Leiter Quantitative & Aktienprodukte, und bei Karsten Seier, Leiter Quantitative Produkte & Research von Meriten Investment Management. Beide Manager erhielten kürzlich ein AAARating von Citywire. Nur rund 8 Prozent der Fondsmanager, die Citywire in Deutschland benotet, erzielen aktuell diese Höchstbewertung. [1] Meriten Investment Management GmbH gehört seit Oktober 2012 zu 100% zur BNY Mellon-Gruppe, die weltweit für ihr Multi Boutique-Modell im Investment Management bekannt ist. Zuvor firmierte Meriten Investment Management als WestLB Mellon Asset Management KAG. [2] Wir bieten als striktere Variante auch das Management gegen den STOXX Europe Sustainability ex AGTAFA an, der Werte aus den Bereichen Alcohol, Gambling,Tobacco, Armaments, Fire Arms und Adult Entertainment ausschließt. STOXX® ist eine eingetragene Marke der STOXX Limited