Ferienkurs Propädeutikum Diskrete Mathematik Teil 5: Matchings, Eulertouren und Hamiltonkreise Tina Janne Schmidt Technische Universität München April 2012 Tina Janne Schmidt (TU München) Ferienkurs Propädeutikum Diskrete Mathematik 04/2012 1 / 17 Übersicht 1 Matchings Definitionen Heiratssatz und Ähnliches Größte Matchings Knotenüberdeckungen 2 Euler-Touren und Hamiltonkreise Euler-Touren Hamiltonkreise Tina Janne Schmidt (TU München) Ferienkurs Propädeutikum Diskrete Mathematik 04/2012 2 / 17 Übersicht 1 Matchings Definitionen Heiratssatz und Ähnliches Größte Matchings Knotenüberdeckungen 2 Euler-Touren und Hamiltonkreise Tina Janne Schmidt (TU München) Ferienkurs Propädeutikum Diskrete Mathematik 04/2012 3 / 17 Matching Definition Matching Sei G = (V, E) ein Graph, dann heißt M ⊂ E Matching in G, wenn ∀e, e ∈ M mit e 6= e0 gilt e ∩ e0 = ;. 0 v ∈ V heißt von M überdeckt, wenn es ein e ∈ M gibt, so dass v ∈ e. M heißt maximales Matching, wenn ∀e ∈ E \ M : M ∪ {e} ist kein Matching (d.h. M ist inklusionsmaximal). M heißt größtes Matching, wenn ∀ Matchings M0 von G gilt M0 ≤ |M|. M heißt perfektes Matching, wenn alle Knoten von G durch M überdeckt sind, d. h. 2 |M| = |V|. Matchingzahl von G: ν(G) := max{|M| : M ist Matching von G }. Tina Janne Schmidt (TU München) Ferienkurs Propädeutikum Diskrete Mathematik 04/2012 4 / 17 Größte und maximale Matchings Proposition Sei M ein Matching in G. Dann gilt: 1 M perfektes Matching in G ⇒ M größtes Matching in G. 2 M größtes Matching in G ⇒ M maximales Matching in G. Proposition Sei M ∗ ein größtes Matching in G und M ein maximales Matching in G. Dann gilt 1 M∗ ≥ |M| ≥ M∗ . 2 Tina Janne Schmidt (TU München) Ferienkurs Propädeutikum Diskrete Mathematik 04/2012 5 / 17 Übersicht 1 Matchings Definitionen Heiratssatz und Ähnliches Größte Matchings Knotenüberdeckungen 2 Euler-Touren und Hamiltonkreise Tina Janne Schmidt (TU München) Ferienkurs Propädeutikum Diskrete Mathematik 04/2012 6 / 17 Heiratssatz und Ähnliches Definition Sei G = (V, E) ein Graph. Definiere für S ⊂ V : N(S) = [ N(x). x∈S Satz Heiratssatz von Hall · E) bipartit. Dann gilt: Sei G = (A∪B, G besitzt ein Matching, das alle Knoten in A überdeckt. ⇔ ∀S ⊂ A : |S| ≤ |N(S)| . Tina Janne Schmidt (TU München) Ferienkurs Propädeutikum Diskrete Mathematik 04/2012 7 / 17 Folgerungen aus dem Heiratssatz Korollar · E) bipartit. Dann gilt: Sei G = (A∪B, G hat ein perfektes Matching. ⇔ |A| = |B| und ∀ S ⊂ A : |S| ≤ |N(S)| . Korollar · E) bipartit und ∃a, b ∈ N, so dass Sie G = (A∪B, ∀x ∈ A : |N(x)| = a, ∀y ∈ B : N(y) = b und |A| ≤ |B| . Dann hat G ein Matching, das alle Knoten in A überdeckt. Tina Janne Schmidt (TU München) Ferienkurs Propädeutikum Diskrete Mathematik 04/2012 8 / 17 Übersicht 1 Matchings Definitionen Heiratssatz und Ähnliches Größte Matchings Knotenüberdeckungen 2 Euler-Touren und Hamiltonkreise Tina Janne Schmidt (TU München) Ferienkurs Propädeutikum Diskrete Mathematik 04/2012 9 / 17 Alternierende und augmentierende Pfade Definition alternierender, augmentierender Pfad Sei G = (V, E) ein Graph und M ⊂ E ein Matching in G. Ein Weg in G heißt M-alternierend, falls er abwechselnd Kanten aus M und E \ M benutzt. Wenn außerdem Anfangs- und Endknoten nicht von M überdeckt sind und der Weg mindestens eine Kante enthält, dann heißt der Weg M-augmentierend. Lemma Augmentierung eines Matchings Sei M ein Matching in G = (V, E) und P = (W, F) ein M -augmentierender Weg in G. Dann ist M 0 = M 4 F = (M \ F) ∪ (F \ M) ein Matching in G mit M 0 = |M| + 1. Tina Janne Schmidt (TU München) Ferienkurs Propädeutikum Diskrete Mathematik 04/2012 10 / 17 Größte Matchings finden Satz Sei G = (V, E) ein Graph und M ein beliebiges Matching in G. Dann gilt Es gibt ein größeres Matching M ∗ als M in G. ⇔ Es gibt einen M -augmentierenden Weg in G. Algorithmus für ein größtes Matching: 1 2 M := ;; while ∃ M -augmentierender Weg: 2.1 Augmentiere entlang dieses Weges; Tina Janne Schmidt (TU München) Ferienkurs Propädeutikum Diskrete Mathematik 04/2012 11 / 17 Übersicht 1 Matchings Definitionen Heiratssatz und Ähnliches Größte Matchings Knotenüberdeckungen 2 Euler-Touren und Hamiltonkreise Tina Janne Schmidt (TU München) Ferienkurs Propädeutikum Diskrete Mathematik 04/2012 12 / 17 Knotenüberdeckungen Definition Knotenüberdeckung Sei G = (V, E) ein Graph. Eine Knotenüberdeckung von G ist eine Menge W ⊂ V mit der Eigenschaft, dass ∀e ∈ E : e ∩ W 6= ;. τ(G) = min{l ∈ N0 : ∃ Knotenüberdeckung der Größe l in G} Proposition Für jeden Graphen G gilt: ν(G) ≤ τ(G) ≤ 2 · ν(G). Satz · E) gilt Für jeden bipartiten Graphen G = (A∪B, ν(G) = τ(G). Tina Janne Schmidt (TU München) Ferienkurs Propädeutikum Diskrete Mathematik 04/2012 13 / 17 Übersicht 1 Matchings 2 Euler-Touren und Hamiltonkreise Euler-Touren Hamiltonkreise Tina Janne Schmidt (TU München) Ferienkurs Propädeutikum Diskrete Mathematik 04/2012 14 / 17 Euler-Touren Definition Kantenzug, Eulertour Ein Kantenzug in G = (V, E) ist eine Folge (v0 , v1 , . . . , vk ) von Knoten vi ∈ V , so dass {vi−1 , vi } ∈ E für alle i ∈ [k]. Man sagt, dass der Kantenzug die Kante {vi−1 , vi } benutzt. Ein Kantenzug heißt geschlossen, falls v0 = vk ist. Eine Euler-Tour von G ist ein geschlossener Kantenzug, der jede Kante von G genau einmal benutzt. Satz Sei G = (V, E) ein zusammenhängender Graph. Dann sind äquivalent: Es gibt eine Eulertour. deg(v) gerade ∀v ∈ V . Es gibt eine Partition von E in kantendisjunkte Kreise. Tina Janne Schmidt (TU München) Ferienkurs Propädeutikum Diskrete Mathematik 04/2012 15 / 17 Übersicht 1 Matchings 2 Euler-Touren und Hamiltonkreise Euler-Touren Hamiltonkreise Tina Janne Schmidt (TU München) Ferienkurs Propädeutikum Diskrete Mathematik 04/2012 16 / 17 Hamiltonkreise Definition Hamiltonkreis Ein Kreis der Länge |V| in G = (V, E) heißt Hamiltonkreis. Satz Wenn G ein Graph ist und δ(G) ≥ Hamiltonkreis. Tina Janne Schmidt (TU München) 1 2 |V| sowie |V| ≥ 3, dann hat G einen Ferienkurs Propädeutikum Diskrete Mathematik 04/2012 17 / 17