Irbennidda 75 mg

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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Irbesartan STADA 75 mg Filmtabletten
Irbesartan STADA 150 mg Filmtabletten
Irbesartan STADA 300 mg Filmtabletten
2. Qualitative und quantitative Zusammensetzung
Irbesartan STADA 75 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 75 mg Irbesartan.
Sonstiger Bestandteil: Jede Filmtablette enthält 17,08 mg Lactose-Monohydrat.
Irbesartan STADA 150 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 150 mg Irbesartan.
Sonstiger Bestandteil: Jede Filmtablette enthält 34,16 mg Lactose-Monohydrat.
Irbesartan STADA 300 mg Filmtabletten
Jede Filmtablette enthält 300 mg Irbesartan.
Sonstiger Bestandteil: Jede Filmtablette enthält 68,32 mg Lactose-Monohydrat.
Die vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Filmtablette
Irbesartan STADA 75 mg Filmtabletten
Weiße, bikonvexe, ovale und ca. 10 mm lange Filmtablette.
Irbesartan STADA 150 mg Filmtabletten
Weiße, bikonvexe, ovale und ca. 13 mm lange Filmtablette.
Irbesartan STADA 300 mg Filmtabletten
Weiße, bikonvexe, ovale und ca. 16 mm lange Filmtablette.
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
 Zur Behandlung der essentiellen Hypertonie.
 Zur Behandlung der Nierenerkrankung bei Patienten mit Hypertonie und Typ-2Diabetes mellitus als Teil einer antihypertensiven Behandlung (siehe Abschnitt
5.1).
4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Art der Anwendung
Zum Einnehmen.
1
Die Tablette ist mit ausreichend Flüssigkeit (z.B. 1 Glas Wasser) einzunehmen und
kann unabhängig von den Mahlzeiten eingenommen werden.
Dieses Arzneimittel steht in drei Wirkstärken zur Verfügung: 75 mg, 150 mg und 300
mg. Die übliche empfohlene Anfangs- und Erhaltungsdosis ist 150 mg 1-mal täglich,
unabhängig von den Mahlzeiten. Bei einer Dosierung von 150 mg 1-mal täglich wird
mit Irbesartan STADA im Allgemeinen eine bessere Blutdruckkontrolle über 24 Stunden erreicht als mit 75 mg. Dennoch sollte, vor allem bei Patienten unter Hämodialyse
und bei älteren Patienten über 75 Jahren, eine Anfangsdosierung von 75 mg in Erwägung gezogen werden.
Bei Patienten, deren Blutdruck mit 150 mg 1-mal täglich nur unzureichend eingestellt
werden kann, kann die Dosierung von Irbesartan STADA auf 300 mg erhöht werden
oder es können andere Antihypertonika zusätzlich verabreicht werden. Insbesondere
bei Kombination mit einem Diuretikum wie Hydrochlorothiazid zeigte sich eine additive
Wirkung mit Irbesartan STADA (siehe Abschnitt 4.5).
Bei hypertensiven Typ-2-Diabetikern sollte die Therapie mit 150 mg Irbesartan 1-mal
täglich begonnen werden und bis zu 300 mg 1-mal täglich, der bevorzugten Erhaltungsdosis zur Behandlung der Nierenerkrankung, gesteigert werden. Der Beweis für
den renalen Nutzen von Irbesartan STADA bei hypertensiven Typ-2-Diabetikern basiert
auf Studien, in denen zusätzlich zu Irbesartan je nach Bedarf andere antihypertensive
Wirkstoffe verabreicht wurden, um den Zielblutdruck zu erreichen (siehe Abschnitt 5.1).
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit Nierenfunktionsstörungen ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei
Patienten unter Hämodialyse sollte eine niedrigere Anfangsdosis (75 mg) in Erwägung
gezogen werden (siehe Abschnitt 4.4).
Eingeschränkte Leberfunktion
Eine Dosisanpassung ist bei Patienten mit leicht oder mäßig eingeschränkter Leberfunktion nicht erforderlich. Bei Patienten mit stark eingeschränkter Leberfunktion liegt
keine klinische Erfahrung vor.
Ältere Patienten
Zwar sollte bei Patienten über 75 Jahren eine Anfangsdosierung von 75 mg in Erwägung gezogen werden, normalerweise ist jedoch bei älteren Patienten keine Dosisanpassung erforderlich.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Irbesartan wird nicht empfohlen für die Anwendung bei Kindern und Jugendlichen aufgrund nicht ausreichender Daten zur Unbedenklichkeit und Wirksamkeit (siehe Abschnitt 4.8, 5.1 und 5.2).
4.3 Gegenanzeigen
 Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile
(siehe Abschnitt 6.1)
 zweites und drittes Schwangerschaftstrimester (siehe Abschnitt 4.4 und 4.6).
2
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Natrium- und/oder Volumenmangel
Bei Patienten mit Natrium- und/oder Volumenmangel durch vorausgegangene hochdosierte Diuretikabehandlung, salzarme Kost, Durchfall oder Erbrechen kann eine symptomatische Hypotonie, insbesondere nach der ersten Dosis, auftreten. Solche Zustände sollten vor Gabe von Irbesartan STADA ausgeglichen werden.
Renovaskuläre Hypertonie
Patienten mit bilateraler Nierenarterienstenose oder Stenose der Nierenarterie bei Einzelniere, die mit Arzneimitteln, die das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System beeinflussen, behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko einer schweren Hypotonie und
Niereninsuffizienz. Obwohl dies für Irbesartan STADA nicht belegt ist, ist ein ähnlicher
Effekt mit Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten zu erwarten.
Eingeschränkte Nierenfunktion und Nierentransplantation
Wenn Irbesartan STADA Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion verabreicht
wird, wird eine regelmäßige Kontrolle des Serumkalium und -kreatininspiegels empfohlen. Es liegen keine Erfahrungen zur Verabreichung von Irbesartan STADA bei Patienten kurz nach Nierentransplantation vor.
Hypertoniepatienten mit Typ-2-Diabetes und Nierenerkrankung
In der Studie an Patienten mit fortgeschrittener Nierenerkrankung war die Wirkung von
Irbesartan auf renale und kardiovaskuläre Ereignisse nicht in allen Untergruppen konstant. Sie erschien insbesondere bei Frauen und Patienten mit schwarzer Hautfarbe
weniger günstig (siehe Abschnitt 5.1).
Hyperkaliämie
Wie mit anderen Arzneimitteln, die das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System beeinflussen, kann während der Behandlung mit Irbesartan STADA eine Hyperkaliämie auftreten, insbesondere bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, manifester Proteinurie aufgrund einer diabetischen Nierenerkrankung und/oder Herzinsuffizienz. Bei
Risikopatienten wird eine engmaschige Kontrolle des Blutkaliumspiegels empfohlen
(siehe auch Abschnitt 4.5).
Lithium
Die Kombination von Lithium und Irbesartan STADA wird nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.5).
Aorten- und Mitralklappenstenose, obstruktive hypertrophe Kardiomyopathie
Wie bei anderen Vasodilatatoren ist bei Patienten mit Aorten- oder Mitralklappenstenose oder obstruktiver hypertropher Kardiomyopathie besondere Vorsicht angezeigt.
Primärer Aldosteronismus
Patienten mit primärem Aldosteronismus sprechen im Allgemeinen nicht auf Antihypertonika an, deren Wirkung auf der Hemmung des Renin-Angiotensin-Systems beruht.
Daher wird die Anwendung von Irbesartan STADA nicht empfohlen.
Allgemein
Bei Patienten, deren Gefäßtonus und Nierenfunktion vorwiegend von der Aktivität des
Renin-Angiotensin-Aldosteron-Systems abhängig ist (z.B. Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz oder vorbestehender Nierenkrankheit einschließlich einer Nierenarterien-
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stenose), wurde eine Behandlung mit Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmern oder
Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten, die dieses System beeinflussen, mit akuter Hypotonie, Azotämie, Oligurie und selten mit einem akuten Nierenversagen in Zusammenhang gebracht. Wie bei jedem blutdrucksenkenden Arzneimittel könnte ein übermäßiger Blutdruckabfall bei Patienten mit ischämischer Kardiomyopathie oder ischämischer kardiovaskulärer Erkrankung zu einem Myokardinfarkt oder Schlaganfall führen.
Wie bei Angiotensin-Converting-Enzym-Hemmern beobachtet, kommt es bei Menschen mit schwarzer Hautfarbe unter Irbesartan und den anderen AngiotensinAntagonisten anscheinend zu einer geringeren Senkung des Blutdruckes als bei Kaukasiern. Dies ist wahrscheinlich auf das häufigere Vorkommen eines Niedrig-ReninStatus bei der schwarzen Bevölkerung zurückzuführen (siehe Abschnitt 5.1).
Schwangerschaft
Eine Behandlung mit Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten (AIIRAs) sollte nicht während der Schwangerschaft begonnen werden. Bei Patientinnen mit Schwangerschaftswunsch sollte eine Umstellung auf eine alternative blutdrucksenkende Behandlung mit
geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere erfolgen, es sei denn, eine Fortführung
der Behandlung mit AIIRAs ist zwingend erforderlich. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist die Behandlung mit AIIRAs unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen (siehe Abschnitt 4.3 und 4.6).
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Irbesartan wurde bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 6 bis 16 Jahren untersucht, die vorliegenden Daten reichen jedoch nicht aus, die Anwendung auf Kinder
auszuweiten, bis weitere Daten verfügbar werden (siehe Abschnitt 4.8, 5.1 und 5.2).
Lactose
Patienten mit der seltenen hereditären Galactose-Intoleranz, Lactase-Mangel oder
Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht einnehmen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Diuretika und andere Antihypertonika
Andere Antihypertonika können die blutdrucksenkende Wirkung von Irbesartan verstärken; dennoch wurde Irbesartan STADA problemlos mit anderen blutdrucksenkenden Mitteln wie Betablockern, Calciumantagonisten mit langer Wirksamkeit und
Thiaziddiuretika verabreicht. Eine Vorbehandlung mit hohen Dosen von Diuretika kann
bei Beginn der Therapie mit Irbesartan STADA zu Flüssigkeitsmangel und zum Risiko
eines übermäßigen Blutdruckabfalls führen (siehe Abschnitt 4.4).
Kaliumsubstitution und kaliumsparende Diuretika
Die gleichzeitige Verabreichung von kaliumsparenden Diuretika, Kaliumpräparaten,
Salzersatzpräparaten, die Kalium enthalten, oder anderen Arzneimitteln, die eine Erhöhung des Serumkaliumspiegels (z.B. Heparin) verursachen können, kann zu einem
Anstieg des Serumkaliums führen, wie die Erfahrung mit anderen Arzneimitteln, die
das Renin-Angiotensin-System beeinflussen, zeigt, und wird daher nicht empfohlen
(siehe Abschnitt 4.4).
Lithium
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Ein reversibler Anstieg der Serumlithiumkonzentration und deren Toxizität wurde bei
gleichzeitiger Verabreichung von Lithium und Angiotensin-Converting-EnzymHemmern berichtet. Für Irbesartan wurden ähnliche Wirkungen bisher sehr selten berichtet. Daher wird diese Kombination nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4). Wenn sich
die Kombination als notwendig herausstellt, wird eine sorgfältige Kontrolle der Serumlithiumspiegel empfohlen.
Nichtsteroidale entzündungshemmende Arzneimittel (NSARs)
Wenn Angiotensin-II-Antagonisten gleichzeitig mit nichtsteroidalen entzündungshemmenden Arzneimitteln [d.h. selektiven COX-2-Hemmern, Acetylsalicylsäure (> 3 g/Tag)
und nichtselektiven NSARs] verabreicht werden, kann eine Minderung der antihypertensiven Wirkung auftreten. Wie bei ACE-Hemmern kann die gleichzeitige Gabe von
Angiotensin-II-Antagonisten und NSARs zu einem erhöhten Risiko einer sich verschlechternden Nierenfunktion, einschließlich akuten Nierenversagens, und zu einem
Anstieg des Serumkaliums, besonders bei Patienten mit bereits bestehender stark eingeschränkter Nierenfunktion, führen. Die gleichzeitige Gabe sollte, besonders bei älteren Patienten, mit Vorsicht erfolgen. Die Patienten sollten ausreichend Flüssigkeit zu
sich nehmen. Eine Überwachung der Nierenfunktion sollte zu Beginn und in regelmäßigen Abständen während der Begleittherapie in Betracht gezogen werden.
Weitere Angaben zu Arzneimittelwechselwirkungen mit Irbesartan
In klinischen Studien wurde die Pharmakokinetik von Irbesartan nicht durch Hydrochlorothiazid beeinflusst. Irbesartan wird hauptsächlich durch CYP2C9 und in geringerem
Maße durch Glukuronidierung metabolisiert. Bei gleichzeitiger Anwendung von Irbesartan und Warfarin, einem Medikament, das durch CYP2C9 metabolisiert wird, wurde
keine signifikante pharmakokinetische oder pharmakodynamische Wechselwirkung
beobachtet. Die Auswirkungen von CYP2C9-Induktoren wie Rifampicin auf die Pharmakokinetik von Irbesartan wurden nicht evaluiert. Die Pharmakokinetik von Digoxin
wurde durch die gemeinsame Verabreichung mit Irbesartan nicht verändert.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Die Anwendung von AIIRAs wird im ersten Schwangerschaftstrimester nicht empfohlen
(siehe Abschnitt 4.4). Die Anwendung von AIIRAs im zweiten und dritten Schwangerschaftstrimester ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.3 und 4.4).
Es liegen keine endgültigen epidemiologischen Daten hinsichtlich eines teratogenen
Risikos nach Anwendung von ACE-Hemmern während des ersten Schwangerschaftstrimesters vor, ein geringfügig erhöhtes Risiko kann jedoch nicht ausgeschlossen werden. Auch wenn keine kontrollierten epidemiologischen Daten zum Risiko von
Angiotensin-II-Rezeptor-Hemmern (AIIRAs) vorliegen, so bestehen möglicherweise für
diese Arzneimittelklasse vergleichbare Risiken. Sofern ein Fortsetzen der AIIRATherapie nicht als notwendig erachtet wird, sollten Patientinnen, die planen, schwanger
zu werden, auf eine alternative antihypertensive Therapie mit geeignetem Sicherheitsprofil für Schwangere umgestellt werden. Wird eine Schwangerschaft festgestellt, ist
eine Behandlung mit AIIRAs unverzüglich zu beenden und, wenn erforderlich, eine alternative Therapie zu beginnen.
Es ist bekannt, dass eine Therapie mit AIIRAs während des zweiten und dritten
Schwangerschaftstrimesters fetotoxische Effekte (verminderte Nierenfunktion, Oligohydramnion, verzögerte Schädelossifikation) und neonatal-toxische Effekte (Nieren-
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versagen, Hypotonie, Hyperkaliämie) hat (siehe auch Abschnitt 5.3). Im Falle einer Exposition mit AIIRAs ab dem zweiten Schwangerschaftstrimester werden Ultraschalluntersuchungen der Nierenfunktion und des Schädels empfohlen.
Säuglinge, deren Mütter AIIRAs eingenommen haben, sollten häufig wiederholt auf
Hypotonie untersucht werden (siehe auch Abschnitt 4.3 und 4.4).
Stillzeit
Da keine Erkenntnisse zur Anwendung von Irbesartan in der Stillzeit vorliegen, wird Irbesartan STADA nicht empfohlen; eine alternative antihypertensive Therapie mit einem
besser geeigneten Sicherheitsprofil bei Anwendung in der Stillzeit ist vorzuziehen, insbesondere, wenn Neugeborene oder Frühgeborene gestillt werden.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen
von Maschinen
Es wurden keine Studien zu den Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen durchgeführt. Aufgrund seiner pharmakodynamischen Eigenschaften ist es jedoch unwahrscheinlich, dass Irbesartan diese Fähigkeit
beeinflusst. Beim Bedienen von Kraftfahrzeugen oder Maschinen sollte beachtet werden, dass während der Behandlung Schwindel oder Müdigkeit auftreten können.
4.8 Nebenwirkungen
In Placebo-kontrollierten klinischen Prüfungen bei Patienten mit Hypertonie unterschied
sich die Gesamthäufigkeit von unerwünschten Wirkungen in der Irbesartan- (56,2%)
und der Placebo-Gruppe (56,5%) nicht. Bei den mit Irbesartan behandelten Patienten
kam es weniger häufig zum Absetzen der Therapie wegen klinischer oder laborchemischer unerwünschter Wirkungen (3,3%) als bei den mit Placebo behandelten Patienten
(4,5%). Die Häufigkeit der unerwünschten Wirkungen war unabhängig von Dosis (im
empfohlenen Dosisbereich), Geschlecht, Alter, ethnischer Zugehörigkeit oder Dauer
der Behandlung.
Bei diabetischen, hypertensiven Patienten mit Mikroalbuminurie und normaler Nierenfunktion wurden orthostatischer Schwindel und orthostatische Hypotonie bei 0,5% der
Patienten (d.h. gelegentlich) berichtet, aber häufiger als in der Placebo-Gruppe.
Die folgende Auflistung enthält die unerwünschten Arzneimittelwirkungen, die in Placebo-kontrollierten Studien berichtet wurden, in denen 1.965 hypertensive Patienten mit
Irbesartan behandelt wurden. Begriffe, die mit einem Stern (*) versehen sind, beziehen
sich auf unerwünschte Reaktionen, die zusätzlich bei > 2% der diabetischen, hypertensiven Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz und offenkundiger Proteinurie und
häufiger als in der Placebo-Gruppe auftraten.
Die Häufigkeit der unten aufgeführten Nebenwirkungen ist nach den folgenden Kriterien definiert: sehr häufig (> 1/10), häufig (> 1/100 bis < 1/10), gelegentlich (> 1/1.000
bis < 1/100), selten (> 1/10.000 bis < 1/1.000), sehr selten (< 1/10.000), Häufigkeit
nicht bekannt (auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar). Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die Nebenwirkungen nach abnehmendem Schweregrad
angegeben.
Untersuchungen
6
Sehr häufig: Hyperkaliämie* trat häufiger bei diabetischen Patienten auf, die mit Irbesartan behandelt wurden, als unter Placebo. Bei diabetischen hypertensiven Patienten
mit Mikroalbuminurie und normaler Nierenfunktion trat Hyperkaliämie (≥ 5,5 mEq/l) bei
29,4% (d.h. sehr häufig) der Patienten in der 300-mg-Irbesartan-Gruppe und bei 22%
der Patienten in der Placebo-Gruppe auf. Bei diabetischen hypertensiven Patienten mit
chronischer Niereninsuffizienz und offenkundiger Proteinurie trat Hyperkaliämie (≥ 5,5
mEq/l) bei 46,3% (d.h. sehr häufig) der Patienten in der Irbesartan-Gruppe bzw. bei
26,3% der Patienten in der Placebo-Gruppe auf.
Häufig: Ein signifikanter Anstieg der Plasma-Kreatinkinase wurde häufig beobachtet
bei Patienten, die mit Irbesartan behandelt wurden (1,7%). Dieser Anstieg war in keinem Fall mit nachweisbaren, klinisch relevanten muskuloskelettalen Ereignissen assoziiert. Bei 1,7% der hypertensiven Patienten mit fortgeschrittener diabetischer Nephropathie, die mit Irbesartan behandelt wurden, wurde eine Abnahme des Hämoglobins*,
die klinisch nicht relevant war, beobachtet.
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Tachykardie.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Schwindel, orthostatischer Schwindel*.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Husten.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Übelkeit/Erbrechen.
Gelegentlich: Durchfall, Dyspepsie/Sodbrennen.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Muskuloskelettale Schmerzen*.
Gefäßerkrankungen
Häufig: Orthostatische Hypotonie*.
Gelegentlich: Hitzegefühl.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Erschöpfung.
Gelegentlich: Brustschmerzen.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Gelegentlich: Sexuelle Dysfunktion.
Seit der Markteinführung von Irbesartan wurden zusätzlich die folgenden Nebenwirkungen berichtet; es handelt sich um Spontanberichte, und deshalb ist die Häufigkeit
für diese Nebenwirkungen nicht bekannt.
Erkrankungen des Nervensystems
Kopfschmerzen.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Tinnitus.
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Störung des Geschmacksempfindens (Dysgeusie).
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Nierenfunktionsstörungen einschließlich Fälle von Nierenversagen bei Risikopatienten
(siehe Abschnitt 4.4).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Leukozytoklastische Vaskulitis.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Arthralgie, Myalgie (gelegentlich verbunden mit erhöhter Plasma-Kreatin-KinaseAktivität), Muskelkrämpfe.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Hyperkaliämie.
Erkrankungen des Immunsystems
Hypersensitivitätsreaktionen wie Angioödeme, Ausschlag, Urtikaria.
Leber- und Gallenerkrankungen
Hepatitis, abnormale Leberfunktion.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
In einer randomisierten Studie, in die 318 hypertensive Kinder und Jugendliche im Alter
von 6 bis 16 Jahren eingeschlossen waren, traten in einer dreiwöchigen Doppelblindphase die folgenden Nebenwirkungen auf: Kopfschmerzen (7,9%), Hypotonie (2,2%),
Schwindel (1,9%) und Husten (0,9%). Die häufigsten auffälligen Laborwerte in der 26wöchigen unverblindeten Phase dieser Studie waren ein Anstieg des Serumkreatinins
(bei 6,5% der Kinder) und erhöhte CK-Werte (bei 2% der Kinder).
4.9 Überdosierung
Symptome
Die Behandlung von Erwachsenen mit Dosen von bis zu 900 mg/Tag über 8 Wochen
ergab keine schweren Unverträglichkeiten. Die wahrscheinlichsten Symptome einer
Überdosierung sind vermutlich Hypotonie und Tachykardie; ebenso könnte nach Überdosierung eine Bradykardie auftreten.
Maßnahmen
Es liegen keine Angaben über die Behandlung einer Überdosierung mit Irbesartan
STADA vor. Der Patient sollte sorgfältig überwacht und die Behandlung sollte symptomatisch und unterstützend sein. Empfohlen wird u.a. das Herbeiführen von Erbrechen
und/oder eine Magenspülung. Die Verabreichung von Aktivkohle kann bei der Behandlung einer Überdosierung von Nutzen sein. Irbesartan ist nicht hämodialysierbar.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Angiotensin-II-Antagonisten, rein
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ATC-Code: C09C A04
Wirkmechanismus
Irbesartan ist ein potenter, oral wirksamer, selektiver Angiotensin-II-Rezeptorantagonist
(Typ AT1). Es blockiert vermutlich alle Wirkungen von Angiotensin II, die über den AT1Rezeptor vermittelt werden, unabhängig vom Ursprung oder Syntheseweg von Angiotensin II. Der selektive Antagonismus des Angiotensin-II-(AT1-)-Rezeptors führt zum
Anstieg des Plasmarenin- und des Angiotensin-II-Spiegels sowie zum Abfall der Plasmaaldosteronkonzentration. Die Serumkaliumkonzentration wird durch Irbesartan allein
im empfohlenen Dosisbereich nicht signifikant beeinflusst. Irbesartan inhibiert ACE (Kininase II), ein Enzym, das Angiotensin II bildet und Bradykinin zu inaktiven Metaboliten
abbaut, nicht. Irbesartan ist ohne vorhergehende metabolische Umwandlung wirksam.
Klinische Wirksamkeit
Hypertonie
Irbesartan senkt den Blutdruck, wobei die Herzfrequenz nur minimal verändert wird.
Der Blutdruckabfall ist bei einer 1-mal täglichen Dosierung dosisabhängig, erreicht jedoch gewöhnlich bei Dosierungen über 300 mg ein Plateau. Eine Dosierung von 150300 mg 1-mal täglich senkt den Blutdruck im Liegen und im Sitzen zum Zeitpunkt des
minimalen Blutspiegels (d.h. 24 Stunden nach Verabreichung) um durchschnittlich 813/5-8 mmHg (systolisch/diastolisch) mehr als Placebo. Der maximale Blutdruckabfall
wird 3 bis 6 Stunden nach Verabreichung erreicht. Der blutdrucksenkende Effekt bleibt
über mindestens 24 Stunden erhalten. Im empfohlenen Dosisbereich betrug der Blutdruckabfall nach 24 Stunden noch 60-70% der maximalen Abnahme der systolischen
und diastolischen Werte. Eine 1-mal tägliche Gabe von 150 mg führte zu ähnlichen minimalen Blutspiegeln und mittlerer 24-Stunden-Wirkung wie die gleiche Tagesdosis,
verteilt auf 2 Einzelgaben.
Die blutdrucksenkende Wirkung von Irbesartan STADA ist innerhalb von 1-2 Wochen
deutlich nachweisbar, die maximale Wirkung ist 4-6 Wochen nach Therapiebeginn erreicht. Der antihypertensive Effekt bleibt bei Langzeitbehandlung erhalten. Nach Absetzen der Therapie erreicht der Blutdruck allmählich wieder die Ausgangswerte. Ein
"Rebound-Hochdruck" wurde nicht beobachtet. Die blutdrucksenkende Wirkung von Irbesartan und Thiaziddiuretika ist additiv. Bei Patienten, deren Blutdruck mit Irbesartan
allein nicht ausreichend gesenkt werden kann, führt die zusätzliche Verabreichung einer niedrigen Dosis Hydrochlorothiazid (12,5 mg) zu einer weiteren Blutdrucksenkung
um 7-10/3-6 mmHg (systolisch/diastolisch) zum Zeitpunkt des minimalen Blutspiegels
(nach Bereinigung um den Placeboeffekt). Die Wirksamkeit von Irbesartan wird durch
Alter und Geschlecht nicht beeinflusst. Wie bei anderen Arzneimitteln, die das ReninAngiotensin-System beeinflussen, sprechen Patienten mit dunkler Hautfarbe weniger
auf eine Irbesartan-Monotherapie an. Wenn Irbesartan in Kombination mit einer niedrigen Dosis Hydrochlorothiazid (z.B. 12,5 mg pro Tag) verabreicht wird, ist der antihypertensive Effekt bei Patienten mit dunkler Hautfarbe mit dem bei weißen Patienten vergleichbar. Es zeigt sich keine klinisch bedeutsame Wirkung auf den Blutharnsäurespiegel oder die renale Harnsäureausscheidung.
Die blutdrucksenkende Wirkung von 0,5 mg/kg (niedrige Dosis), 1,5 mg/kg (mittlere
Dosis) und 4,5 mg/kg (hohe Dosis) Irbesartan wurde in einer Studie, in die 318 hypertensive oder hypertoniegefährdete (Diabetes oder Hypertonie in der FamilienAnamnese) Kinder und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren eingeschlossen wa-
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ren, über einen Zeitraum von 3 Wochen untersucht. Am Ende der 3 Wochen betrug die
durchschnittliche Blutdrucksenkung bezogen auf den Ausgangswert [angegeben als
primärer Wirksamkeitsparameter systolischer Blutdruck (SBD) im Sitzen zum Zeitpunkt
des minimalen Blutspiegels] 11,7 mmHg (niedrige Dosis), 9,3 mmHg (mittlere Dosis)
und 13,2 mmHg (hohe Dosis). Zwischen diesen Dosierungen war kein signifikanter Unterschied zu beobachten. Die adjustierten mittleren Änderungen des diastolischen
Blutdrucks (DBD) im Sitzen zum Zeitpunkt des minimalen Blutspiegels betrugen 3,8
mmHg (niedrige Dosis), 3,2 mmHg (mittlere Dosis) und 5,6 mmHg (hohe Dosis). In der
nachfolgenden zweiwöchigen Phase, in der die Patienten erneut randomisiert einer
Wirkstoff- oder Placebo-Gruppe zugeteilt wurden, stieg in der Placebo-Gruppe der
SBD um 2,4 mmHg und der DBD um 2,0 mmHg an. Im Gegensatz dazu änderte sich
der SBD um +0,1 mmHg und der DBD um -0,3 mmHg bei den Patienten, die unterschiedliche Dosen Irbesartan erhalten hatten (siehe Abschnitt 4.2).
Hypertonie und Typ-2-Diabetes mit Nierenerkrankung
Die Irbesartan-Studie zur diabetischen Nephropathie (Irbesartan Diabetic Nephropathy
Trial, IDNT) zeigt, dass Irbesartan das Fortschreiten einer Nierenerkrankung bei Patienten mit chronischer Niereninsuffizienz und manifester Proteinurie vermindert. IDNT
war eine doppelblinde, kontrollierte Morbiditäts- und Mortalitätsstudie, in der Irbesartan,
Amlodipin und Placebo verglichen wurden. An 1.715 Hypertoniepatienten mit Typ-2Diabetes, Proteinurie ≥ 900 mg/Tag und Serumkreatinin zwischen 1,0 und 3,0 mg/dl
wurden die Langzeitwirkungen (durchschnittlich 2,6 Jahre) von Irbesartan auf das Fortschreiten der Nierenerkrankung und die Gesamtmortalität untersucht. Die Patienten
wurden nach Verträglichkeit von 75 mg auf eine Erhaltungsdosis von 300 mg Irbesartan, von 2,5 mg auf 10 mg Amlodipin oder Placebo titriert. Patienten aus allen Behandlungsgruppen erhielten üblicherweise 2 bis 4 blutdrucksenkende Wirkstoffe (z.B.
Diuretika, Betablocker, Alphablocker), um einen vorab definierten Zielblutdruck von ≤
135/85 mmHg oder eine Verringerung des systolischen Drucks um 10 mmHg zu erreichen, falls der Ausgangswert > 160 mmHg betrug. 60% der Patienten in der PlaceboGruppe erreichten diesen Zielblutdruck gegenüber 76% der Irbesartan-Gruppe bzw.
78% der Amlodipin-Gruppe. Irbesartan senkte signifikant das relative Risiko des kombinierten primären Endpunktes Verdopplung des Serumkreatinins, terminale Nierenerkrankung (end-stage renal disease, ESRD) oder Gesamtmortalität. Ungefähr 33% der
Patienten aus der Irbesartan-Gruppe erreichten den kombinierten primären renalen
Endpunkt verglichen mit 39% in der Placebo-Gruppe bzw. 41% in der AmlodipinGruppe [20% relative Risikoreduktion vs. Placebo (p= 0,024) und 23% relative Risikoreduktion verglichen mit Amlodipin (p= 0,006)]. Bei der Analyse der einzelnen Komponenten des primären Endpunktes wurde keine Wirkung auf die Gesamtmortalität, jedoch ein positiver Trend zu Gunsten der Reduktion terminaler Nierenerkrankung und
eine signifikante Reduktion bei der Verdopplung des Serumkreatinins festgestellt.
Untergruppen, bestehend aus Geschlecht, ethnischer Zugehörigkeit, Alter, Dauer des
Diabetes, Ausgangsblutdruck, Serumkreatinin und Albumin-Ausscheidungsrate, wurden in Hinblick auf die Wirkung der Behandlung untersucht. In der Untergruppe der
Frauen und der Patienten mit schwarzer Hautfarbe, die mit 32% bzw. 26% der gesamten Studienpopulation vertreten waren, gab es keinen klaren renalen Nutzen, obwohl
die Konfidenzintervalle dies nicht ausschließen. Obwohl bei Frauen eine erhöhte und
bei Männern eine verminderte Inzidenz von nicht tödlich verlaufendem Myokardinfarkt
in der Irbesartan-Gruppe im Vergleich zur auf Placebo basierenden Behandlung festgestellt wurde, gab es in Hinblick auf den sekundären Endpunkt der tödlichen und nicht
tödlichen kardiovaskulären Ereignisse keine Unterschiede zwischen den drei Gruppen
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der Gesamtpopulation. Während die Hospitalisierung aufgrund von Herzinsuffizienz in
der Gesamtpopulation verringert werden konnte, wurde bei Frauen in der IrbesartanGruppe im Vergleich zur auf Amlodipin basierenden Behandlung eine erhöhte Inzidenz
von nicht tödlich verlaufendem Myokardinfarkt und Schlaganfall festgestellt. Jedoch
konnte für diesen Befund bei Frauen keine ausreichende Erklärung gefunden werden.
Die Studie zur “Wirkung von Irbesartan auf Mikroalbuminurie bei Hypertoniepatienten
mit Diabetes mellitus Typ-2-(IRMA 2)” zeigt, dass 300 mg Irbesartan bei Patienten mit
Mikroalbuminurie das Fortschreiten zu manifester Proteinurie verzögert. IRMA 2 war
eine Placebo-kontrollierte, doppelblinde Morbiditätsstudie an 590 Patienten mit Typ-2Diabetes, Mikroalbuminurie (30-300 mg/Tag) und normaler Nierenfunktion (Serumkreatinin ≤ 1,5 mg/dl bei Männern und < 1,1 mg/dl bei Frauen). Die Studie untersuchte
die Langzeitwirkungen (2 Jahre) von Irbesartan auf das Fortschreiten zu klinischer
(manifester) Proteinurie [Urin-Albumin-Ausscheidungsrate (UAER) > 300 mg/Tag und
einen UAER-Anstieg von mindestens 30% über den Ausgangswert]. Der festgelegte
Zielblutdruck war ≤ 135/85 mmHg. Zusätzliche antihypertensive Wirkstoffe (außer
ACE-Hemmern, Angiotensin-II-Rezeptorantagonisten und Dihydropyridin-CalciumBlocker) wurden nach Bedarf hinzugefügt, um den Zielblutdruck zu erreichen. Während
in allen Behandlungsgruppen ähnliche Blutdruckwerte erreicht wurden, erreichten weniger Patienten aus der 300 mg-Irbesartan-Gruppe den Endpunkt manifeste Proteinurie
(5,2%) als in der Placebo-Gruppe (14,9%) oder in der 150 mg-Irbesartan-Gruppe
(9,7%), was eine relative Risikoreduktion von 70% vs. Placebo (p= 0,0004) zu Gunsten
der höheren Dosis darstellt. In den ersten drei Monaten der Behandlung wurde keine
gleichzeitige Verbesserung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) beobachtet. Die
Verlangsamung der Progression zur klinischen Proteinurie war bereits nach drei Monaten deutlich und hielt über den Zeitraum von 2 Jahren hinweg an. Regression zur
Normoalbuminurie (< 30 mg/Tag) trat in der Irbesartan 300 mg-Gruppe häufiger (34%)
auf als in der Placebo-Gruppe (21%).
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Nach oraler Verabreichung wird Irbesartan gut resorbiert mit einer absoluten Bioverfügbarkeit von ca. 60-80%. Die gleichzeitige Zufuhr von Nahrungsmitteln beeinflusst
die Bioverfügbarkeit von Irbesartan nicht signifikant. Die Plasmaeiweißbindung beträgt
etwa 96%, und die Bindung an die zellulären Blutbestandteile ist minimal. Das Verteilungsvolumen beträgt 53-93 Liter. Nach oraler oder intravenöser Verabreichung von
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C-Irbesartan gehen 80-85% der Radioaktivität im Blutplasma auf unverändertes Irbesartan zurück. Irbesartan wird in der Leber durch Glukuronidkonjugation und Oxidation metabolisiert. Der Hauptmetabolit im Blut ist Irbesartanglukuronid (ca. 6%). In vitroStudien zeigen, dass Irbesartan überwiegend durch das Cytochrom-P450-Enzym
CYP2C9 oxidiert wird; das Isoenzym CYP3A4 hat einen vernachlässigbaren Effekt.
Irbesartan zeigt im Dosisbereich von 10 bis 600 mg eine lineare und dosisproportionale
Pharmakokinetik. Ein unterproportionaler Anstieg der Absorption nach oraler Gabe
wurde bei Dosen über 600 mg (das ist doppelt so hoch wie die empfohlene Maximaldosis) beobachtet; der zu Grunde liegende Mechanismus ist unbekannt. Die Spitzenkonzentrationen im Blutplasma werden 1,5-2 Stunden nach oraler Gabe erreicht. Die
Gesamtkörperclearance und die renale Clearance beträgt 157-176 bzw. 3-3,5 ml/min.
Die terminale Eliminationshalbwertszeit beträgt 11-15 Stunden. Die Steady-StatePlasmakonzentration wird 3 Tage nach Beginn eines Dosierungsschemas mit 1-mal
täglicher Gabe erreicht. Nach wiederholter 1-mal täglicher Gabe wird nur eine begrenzte Akkumulation von Irbesartan (< 20%) beobachtet. In einer Studie wurden bei weibli-
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chen Patienten mit Bluthochdruck etwas höhere Plasmakonzentrationen von Irbesartan
beobachtet. Es bestand jedoch kein Unterschied in der Halbwertszeit und Akkumulation von Irbesartan. Bei weiblichen Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Ebenso waren bei älteren Probanden (≥ 65 Jahre) die AUC- und Cmax -Werte etwas
höher als bei jungen Probanden (18-40 Jahre). Die terminale Halbwertszeit war jedoch
nicht wesentlich verändert. Bei älteren Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Irbesartan und seine Metaboliten werden sowohl über die Galle als auch über die Nieren ausgeschieden. Nach oraler und nach intravenöser Verabreichung von 14CIrbesartan werden etwa 20% der Radioaktivität im Urin, der Rest in den Faeces wiedergefunden. Weniger als 2% der verabreichten Dosis werden als nicht metabolisiertes
Irbesartan im Urin ausgeschieden.
Die pharmakokinetischen Eigenschaften von Irbesartan wurden an 23 hypertensiven
Kindern nach einfacher und wiederholter Gabe von Irbesartan (2 mg/kg) bis zu einer
maximalen täglichen Dosis von 150 mg über 4 Wochen untersucht. Von diesen 23 Kindern konnten 21 (12 Kinder über 12 Jahre, 9 Kinder zwischen 6 und 12 Jahren) für einen Vergleich der Pharmakokinetik mit den pharmakokinetischen Eigenschaften von
Erwachsenen berücksichtigt werden. Die Werte für Cmax, AUC und Ausscheidungsrate
waren vergleichbar zu den Werten bei erwachsenen Patienten, die 150 mg Irbesartan
pro Tag erhielten. Eine begrenzte Akkumulation von Irbesartan (18%) im Plasma wurde nach wiederholter 1-mal täglicher Gabe beobachtet.
Eingeschränkte Nierenfunktion
Bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion oder bei Patienten unter Hämodialyse ist die Pharmakokinetik von Irbesartan nicht wesentlich verändert. Irbesartan ist
nicht hämodialysierbar.
Eingeschränkte Leberfunktion
Bei Patienten mit leichter bis mittelschwerer Leberzirrhose ist die Pharmakokinetik von
Irbesartan nicht wesentlich verändert. Studien bei Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen wurden nicht durchgeführt.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Bei klinisch relevanten Dosen gibt es keine Hinweise auf eine anomale systemische
Toxizität oder Toxizität am Zielorgan. In präklinischen Sicherheitsstudien verursachten
hohe Dosen von Irbesartan (≥ 250 mg/kg/Tag bei Ratten und ≥ 100 mg/kg/Tag bei Makaken) eine Reduzierung der roten Blutzellparameter (Erythrozyten, Hämoglobin, Hämatokrit). Bei sehr hohen Dosen (≥ 500 mg/kg/Tag) verursachte Irbesartan bei Ratten
und Makaken degenerative Veränderungen der Niere (wie interstitielle Nephritis, tubuläre Hyperplasie, Basophilie der Tubuli, erhöhte Serumkonzentrationen von Harnstoff und Kreatinin); dies ist vermutlich die Folge des blutdrucksenkenden Effektes des
Arzneimittels, welcher zu einer verminderten renalen Perfusion führt. Außerdem verursachte Irbesartan eine Hyperplasie/Hypertrophie der juxtaglomerulären Zellen (bei Ratten bei ≥ 90 mg/kg/Tag, bei Makaken bei ≥ 10 mg/kg/Tag). Es wurde angenommen,
dass alle diese Veränderungen auf die pharmakologischen Wirkungen von Irbesartan
zurückzuführen waren. Im therapeutischen Dosisbereich von Irbesartan beim Menschen scheint die Hyperplasie/Hypertrophie der renalen juxtaglomerulären Zellen nicht
relevant zu sein.
Es gibt keine Hinweise auf eine mutagene, klastogene oder kanzerogene Wirkung.
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Untersuchungen bei Tieren mit Irbesartan zeigten reversible toxische Wirkungen (Vergrößerung des Nierenbeckens, Hydroureter oder subkutane Ödeme) bei Föten von
Ratten, die sich nach der Geburt zurückbildeten. Bei Kaninchen wurden nach Dosen,
die zu einer deutlichen Toxizität beim Muttertier, einschließlich Tod des Tieres, führten,
Aborte und Resorption in der Frühphase festgestellt. Bei Ratten und Kaninchen wurde
keine teratogene Wirkung beobachtet.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern: Lactose-Monohydrat, vorverkleisterte Stärke (Mais), Copovidon, Croscarmellose, hochdisperses wasserfreies Siliciumdioxid, Magnesiumstearat.
Filmüberzug: Hypromellose, Macrogol 400, Titandioxid.
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
6.3 Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PVDC/Aluminiumblister.
Irbesartan STADA 75 mg Filmtabletten
Packungen mit 10, 14, 28, 30, 50, 56, 60, 90 oder 98 Filmtabletten.
Irbesartan STADA 150 mg Filmtabletten
Packungen mit 10, 14, 28, 30, 50, 56, 90, 98 oder 100 Filmtabletten.
Irbesartan STADA 300 mg Filmtabletten
Packungen mit 10 14, 28, 30, 50, 56, 90, 98, 100, 126 oder 154 Filmtabletten.
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Beseitigung
Nicht verbrauchte Arzneimittel oder Abfallmaterial sind entsprechend den nationalen
Anforderungen zu entsorgen.
7. Inhaber der Zulassung
STADA Arzneimittel GmbH, 1190 Wien
8. Zulassungsnummern
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Irbesartan STADA 75 mg Filmtabletten: 1-29487
Irbesartan STADA 150 mg Filmtabletten: 1-29488
Irbesartan STADA 300 mg Filmtabletten: 1-29489
9. Datum der Erteilung der Zulassung/Verlängerung der Zulassung
10. Stand der Information
Juni 2012
VERSCHREIBUNGSPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
Rezept- und apothekenpflichtig
VERFÜGBARE PACKUNGSGRÖSSEN IN ÖSTERREICH
Irbesartan STADA 75 mg Filmtabletten
10 und 60 Stück
Irbesartan STADA 150 mg und Irbesartan STADA 300 mg Filmtabletten
10 und 30 Stück
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