Theoretische Physik III für Lehramt Universität Heidelberg Sommersemester 2017 Prof. Dr. T.Plehn Junior-Prof. Dr. S. Westho↵ Übungsblatt 01 Abgabe am 2. 5. 2017 Diskussion am 2. 5. 2017 Allgemeines zu den Übungen: • Die Übungen werden von Martin Bauer ([email protected]) organisiert. Die Übungen finden statt am Dienstag, 13:00-15:00 in Raum 68, Philosophenweg 12 statt. • Die Übungsblätter werden in der Übung ausgeteilt und eingesammelt. Bitte pro Person jeweils ein eigenes Übungsblatt abgeben. • Die Scheinnote ergibt sich zu je 50% aus der Note für die Klausur am Ende des Semesters und den erreichten Punkten in den Übungen. Aufgabe 1: a) Zeigen Sie durch explizites Nachrechnen das gilt: ✓ ◆ ✓ ◆ 1 1 x y rx = ry = . |x y| |x y| |x y|3 b) Berechnen Sie die Rotation des Vektorfeldes f (x) = c) Berechnen Sie g(x) für das Skalarfeld g(x) = 1 |x| x . |x|3 und x 6= (0, 0, 0)T . (2 Punkte) (1 Punkt) (2 Punkte) Aufgabe 2: a) Das Coulomb Potential für ein Proton mit Ladung qP = +e ist in CGS Einheiten gegeben durch V (r) = qP . r (2 Punkte) 2 Nehmen wir an ein Elektron mit Masse me und Ladung qe = e befindet im Potential eines Protons mit Ladung Q = +e und Masse M . Im Abstand r ist die auf das Elektron wirkende Kraft damit gegeben durch qe q P F(r) = 2 er r mit dem Einheitsvektor er = r/|r|. Die Zentrifugalkraft auf das Elektron für eine Geschwindigkeit v ist v2 m er r Bohrs Atommodell verlangt, dass die Elektronen den Atomkern nur auf diskreten Bahnen, d.h. mit diskreten Drehimpulsen L umkreisen können. Es ergibt sich die Bedingung FZ (r) = L = mv r = n~ mit dem reduzierten Planckschen Wirkungsquantum ~ = h/2⇡ = 1.05 ⇥ 10 27 cm2 g s 1 und ganzahligem n 1. Der Radius, der sich für n = 1 ergibt nennt sich Bohrscher Radius und gibt ein gutes Mass für die Grösse leichter Atome. Leiten Sie eine Formel in CGS Einheiten für den Bohrschen Radius ab und berechnen Sie seinen numerischen Wert mit Hilfe der Konstanten in Tabelle 1. b) Das Newtonsche Potential für ein Proton mit Masse mP (3 Punkte) ist gegeben durch mP V (r) = G , r wobei G die Gravitationskonstante ist, so dass auf ein Elektron im Gravitationspotential eines Protons die Kraft me mP F(r) = G er r2 wirkt. Berechnen Sie den Bohrschen Radius für eine Atom aufgebaut aus ungeladenen Elektronen und Protonen, dass durch ihre gravitative Wechselwirkung zusammengehalten wird. Werten Sie diesen Ausdruck numerisch aus und vergleichen Sie das Resultat mit dem Ergebnis aus Teilaufgabe a). Was fällt Ihnen auf? c) Wenn man das elektrische Potential in Anwesenheit (2 Punkte) eines Materials (nicht im Vakuum) betrachtet, ändert sich der in a) gegebene Ausdruck für das Coulomb Potential durch die sogenannte materialabhängige Permittivitätskonstante ✏r , V (r) = 1 qP . ✏r r Gibt es eine ähnliche Konstante für das Newtonsche Potential und warum nicht? 3 Größe Symbol Wert in CGS Lichtgeschwindigkeit Gravitationskonstante Plancksches Wirkungsquantum Elektronladung Elektron Masse Proton Masse c 2.99792458 ⇥ 1010 cm s 1 6.6743 ⇥ 10 8 cm3 g 1 s 2 6.6261 ⇥ 10 27 cm2 g s 1 4.8032 ⇥ 10 10 cm3/2 g1/2 s 9.1094 ⇥ 10 28 g 1.6726 ⇥ 10 24 g G h e me mP 1 Table 1: Werte und Einheiten für physikalische Konstanten im CGS System. Wiederholung : Gradient, Rotation und Divergenz • Sei f (x) = f (x1 , x2 , x3 ) eine glatte Funktion auf R3 . Das Gradientenfeld von f ist durch gradf (x) = ⇣ @ f (x) @ f (x) @ f (x) @x1 , @x2 , @x3 ⌘T gegeben. Man definiert den Nablaoperator als rx = ⇣ @ @ @ @x1 , @x2 , @x3 und schreibt gradf (x) = rx f (x). • Sind ei , i = 1, . . . , 3 Basisvektoren und V(x) = Vektorfeldes als ⌘T P3 divV (x) = r · V (x) = i=1 Vi (x) ei , 3 X @ V i (x) i=1 @xi so ist die Divergenz dieses (1) definiert. • Die Rotation eines Vektorfeldes ist in drei Dimensionen wieder ein Vektorfeld. Mithilfe des Kreuzproduktes lässt sich die Rotation als rotV = r ⇥ V definieren. Die kartesischen Komponenten lassen sich mit Hilfe des Levi-Civita-Symbols ✏ijk durch 3 X @ Vk (r ⇥ V)i = ✏ijk . @xj j,k=1 ausdrücken. 4 • Der Operator div grad (·) wird als Laplace-Operator bezeichnet und durch r · r, r2 oder dargestellt. In kartesischen Koordinaten gilt f (x) = 3 X @ 2 f (x) i=1 @x2i .