Hemopatch zur Blutstillung im OP

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Presseinformation
Pressekonferenz am 15. Jänner 2014, 9 Uhr, Sky Café, 1010 Wien
Welt-Innovation made in Austria: Hemopatch zur Blutstillung im OP
Wien, Mittwoch 15. Jänner 2014 – Der neue Hemopatch™ ist ein innovatives Medizinprodukt der
neuesten Generation zur Blutstillung in der Chirurgie, das in Österreich erforscht und entwickelt
wurde und hier für die ganze Welt produziert wird. Hemopatch von Baxter dient zur Blutstillung
(Hämostase) bei operativen Eingriffen, wenn Druck, Nähte, Klammern oder sonstige konventionelle
Verfahren unwirksam oder nicht praktikabel sind. Der „ready to use“ Hemopatch besteht aus einem
weichen, dünnen und flexiblen Vlies aus Kollagen (Eiweiß) mit einer versiegelungsaktiven
Beschichtung. Die zur Wundfläche gewandte Seite ist mit einer speziellen dünnen, reaktiven PEG(Polyethylen Glykol) Schicht überzogen. Diese ermöglicht eine feste Haftung an die Wundfläche und
versiegelt die blutende Oberfläche. Gleichzeitig löst das Kollagen die natürliche Blutgerinnung aus.
Hemopatch unterscheidet sich von seinen Vorgängern in einer Reihe von Punkten. „Präklinische Tests
zeigen, dass der Patch der zweiten Generation in 97,5 Prozent der Anwendungen eine vollständige
Blutkontrolle innerhalb von zwei Minuten erreicht und damit schnelleren Wirkungseintritt verspricht.
Weiters ist eine stärkere Anhaftung an das Gewebe zu erwarten“, so Univ.-Prof. Dr. Günther Laufer,
Leiter der Klinischen Abteilung für Herzchirurgie, AKH/MedUni Wien. „Dieses Produkt scheint auch
für minimalinvasive Eingriffe sehr gut geeignet zu sein und kann eine schnellere und schonendere
Hämostase bei ‚Schlüsselloch-Operationen‘ ermöglichen.“
400 Prototypen wurden von 200 Chirurgen evaluiert und ständig verbessert
„Unsere Versuche haben gezeigt, dass Produkte früherer Generationen weniger saugfähig sind,
weshalb es bei ihrer Anwendung häufiger zur Bildung von Blut-Seen (Hämatomen) und
Nachblutungen kommt. Sie haften weniger gut und neigen zu einem ‚Aquaplaning-Effekt‘: sie
rutschen und gleiten auf den gebildeten Blut-Seen“, berichtet Heinz Gulle, PhD, Associate Director
R&D BioSurgery, Baxter. „Vorgänger-Produkte sind spröde und können brechen, weshalb sie in der
Schlüsselloch-Chirurgie nur mit entsprechendem Aufwand eingesetzt werden können.“
Deshalb hat Baxter im Jahr 2008 beschlossen, einen chirurgischen Blutstiller der nächsten Generation
zu entwickeln. Der Aufwand für die F&E Abteilung von Baxter war beträchtlich. „Bei der
Entwicklung von Hemopatch hat Baxter insgesamt 400 Prototypen getestet. Diese wurden von 200
Chirurgen evaluiert und entsprechend dem Feedback weiterentwickelt, bis schließlich das optimale
Produkt vorgelegen ist“, so Andreas Kronberger, Geschäftsführer von Baxter Healthcare. „Dabei
erwies es sich einmal mehr als großer Vorteil, dass Baxter am Standort Österreich sowohl forscht, als
auch entwickelt und produziert. Das erleichtert es, die in enger Kooperation mit unseren Partnern und
Kunden gewonnenen Erkenntnisse und Optimierungspotenziale praktisch umzusetzen.“
Vorteile gegenüber Produkten früherer Generationen
Hemopatch, so Baxter-Experte Gulle, weist gegenüber Produkten früherer Generationen eine Reihe
von Vorteilen auf:
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Er führt schneller zu einer wirksamen Blutungskontrolle. Das bedeutet ein Plus an Zeitgewinn.
Er ist saugfähiger, es kommt viel seltener zu Nachblutungen und zur Bildung von
Hämatomen. Das bedeutet ein Plus an Blutstillung.
Er haftet durch den Einsatz intelligenter Materialien verlässlich auf dem Gewebe, es kommt
nicht zu einem nachträglichen Abheben des Materials. Das bedeutet ein Plus an Sicherheit.
Das Kollagen-Vlies ist sehr weich und flexibel, und es bröselt nicht. Es kann eng
zusammengerollt oder gefaltet werden und durch einen „Trocar“ – eine in der SchlüssellochChirurgie verwendete Metall- oder Kunststoffhülse – sehr schnell und minimalinvasiv an die
blutende Stelle im Körper gebracht werden. Das bedeutet ein Plus an schonendem Vorgehen.
Eine wertvolle Ergänzung im OP
Modernes Blutstillungs-Management ermöglicht es heute, chirurgische Eingriffe vorzunehmen, die
früher kaum vorstellbar waren oder hohe Blutverluste mit sich brachten, sagt Prof. Laufer: „Innovative
Blutstiller sind damit zum Standard in der Chirurgie im Allgemeinen und in der Herzchirurgie im
Speziellen geworden.“ Eine professionelle Versorgung von bei einer Operation entstehenden Wunden
trägt dazu bei, die Gefahr einer Wundheilungsstörung oder Infektion sowie eines unnötig hohen
Blutverlustes zu vermeiden. Dabei muss nicht nur der oberflächliche Hautschnitt durch eine Naht
verschlossen werden, auch tieferliegendes Gewebe muss durch verschiedene Maßnahmen versiegelt
werden. Ein Baustein der intraoperativen Wundversorgung ist das Kleben von Gewebe und damit die
schnelle Blutstillung mit speziellen Produkten.
Es sei zu begrüßen, dass jetzt ein innovatives, im Operationsgebiet einsetzbares Gewebepflaster
(Patch) zur intraoperativen Blutstillung zur Verfügung steht, sagt Prof. Laufer. „Dass dieses Produkt
auch für minimalinvasive Eingriffe sehr gut geeignet zu sein scheint, kommt den aktuellen
Entwicklungen der Herzchirurgie sehr entgegen. 15 bis 20 Prozent aller herzchirurgischen
Operationen erfolgen an der Herzchirurgie am AKH Wien/an der MedUni Wien bereits mit kleinen
Schnitten.“ Ein Beispiel dafür sind neue Herzklappenprothesen, die durch einen acht Zentimeter
langen Hautschnitt in schonender Art und Weise implantiert werden können. Bei der Implantation von
künstlichen Blutpumpen wird bereits der Großteil der Eingriffe am AKH Wien/ an der MedUni Wien
minimal-invasiv über kleine Schnitte durchgeführt. Prof. Laufer: „Ein Vorteil des
Blutstillungspflasters der neuen Generation ist die erhöht Flexibilität, die eine Anwendung bei
kleineren und beengten Zugangswegen in wirksamer Art und Weise ermöglichen soll.“
Das neue Gewebepflaster stelle eine wertvolle Ergänzung im OP dar, weil es schnelle Blutstillung und
sehr gute Haftbarkeit des Gewebes kombiniert, sagt Prof. Laufer: „Es wirkt schnell und erfordert keine
Vorbereitungszeit, was sich unter den Umständen eines chirurgischen Akuteingriffs als sehr wichtig
erweisen kann. Auch die Anwendbarkeit bei minimal invasiven Eingriffen ist verbessert.“
Baxter-Ziel: Jedes Jahr mit einem neuen Produkt auf den Markt kommen
„Das Ziel von Baxter ist es, pro Jahr mit einem neuen Produkt auf den Markt zu kommen. Am
Standort Österreich haben wir gezeigt, dass wir dieses Ziel auch erreichen können“, so Andreas
Kronberger. Im vergangenen November hat Baxter bei der Europäischen Arzneimittelagentur (EMA)
einen Zulassungsantrag für einen rekombinanten Faktor IX zur Behandlung und Prophylaxe von
Blutungen bei Patienten aller Altersstufen mit Hämophilie B eingereicht. Dieses Medikament wird in
Österreich hergestellt. Sowohl der rekombinante Faktor IX, als auch das zweite neue Produkt, der jetzt
vorgestellte Hemopatch, gehören zum BioScience-Produktportfolio von Baxter. Rund 80 Prozent der
Produkte aus diesem Geschäftsbereich stehen heute in einem engen Zusammenhang mit Österreich:
Sie werden hier erforscht und entwickelt oder hergestellt – oder beides.
Medienkontakt
Mag. Roland Bettschart, B&K – Bettschart & Kofler Kommunikationsberatung
T + 43 1 319 4378-18, E-Mail [email protected], Fotos der Pressekonferenz finden
Sie heute ab ca. 12 Uhr unter http://www.bkkommunikation.com/de/journalistenservice/fotos/
Über Baxter
Baxter entwickelt, produziert und vertreibt Produkte, die das Leben von Menschen mit Hämophilie,
Immunerkrankungen, Infektionskrankheiten, Nierenerkrankungen, Traumata und anderen chronischen und
akuten Erkrankungen erhalten und bewahren. Als globales, diversifiziertes Unternehmen der
Gesundheitsbranche verfügt Baxter über spezielles Fachwissen in den Bereichen Medizinprodukte,
Pharmazeutika und Biotechnologie und entwickelt auf der Basis dieser einzigartigen Kombination neue Produkte
für eine weltweit bessere Patientenversorgung.
Baxter in Österreich
Baxter ist mit 4.400 Mitarbeitern eines der größten forschenden und produzierenden Pharma- und BiotechUnternehmen Österreichs. Zugleich ist Österreich der größte Standort von Baxter International Inc. außerhalb
der USA und der wichtigste Forschungsstandort des Geschäftsbereiches Baxter BioScience weltweit. Rund
1.000 Wissenschaftler arbeiten hier an der Erforschung neuer Wirkstoffe und an der Weiterentwicklung bereits
am Markt befindlicher Medikamente. Schwerpunkte des Bereiches BioScience bilden die Entwicklung und
Produktion biotechnologischer und biopharmazeutischer Therapeutika. 90 Prozent der in Österreich entwickelten
und hergestellten Arzneimittel gehen in den Export. Weitere Informationen finden Sie unter www.baxter.at.
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