Handout_Schwierige Themen_Dresden

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Religionspädagogische Fortbildung für pädagogische Fachkräfte am 30.05.2017 in Dresden
„Schwierige“ religiöse Themen in der Kita
Junge Kinder möchten die Welt erforschen und verstehen. Dabei machen sie nicht Halt vor religiösen Phänomenen,
Fragestellungen und Begriffen, die sich nur schwer verstehen, deuten und erklären lassen. Dies fordert Erwachsene,
die die Kinder bei ihrer Welterkundung begleiten, heraus: Wie erkläre ich das Geheimnis der Dreieinigkeit Gottes?
Was verbirgt sich hinter den Festen „Christi Himmelfahrt“ und „Mariä Himmelfahrt“? Warum musste Jesus sterben?
Hat Gottvater seinen Sohn dem Tod ausgeliefert?
An diesem Fachtag sollen
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1.
Themen identifiziert werden, die den Teilnehmenden „schwierig“ erscheinen;
Möglichkeiten gesucht werden, diese so aufzubereiten, dass den Teilnehmenden wie auch Kindern verständlich werden;
Kinder mit ihren Antworten und Ideen, die sie auf schwierige Fragen und für schwierige Sachverhalte finden, als weitere Lösungsmöglichkeit zu Wort kommen.
Ausgangspunkt: Konzept der Selbstbildung und des sozialen Lernens
Forschungen (Entwicklungspsychologie, Neurobiologie etc.) belegen, dass das Kind sich selbsttätig und individuell in
seinen sozialen, kulturellen und gesellschaftlichen Kontexten bildet. Das Kind stellt Fragen an die Wirklichkeit, denkt
sich Hypothesen aus, die sich aus seinen vergangenen Erfahrungen ableiten und es sucht Antworten, für die es die
sozialen und kulturellen Instrumentarien nutzt, die ihm sein Umfeld zur Verfügung stellt.
Erwachsene haben daher weniger die Aufgabe, den Kindern Wissen „ vorzuordnen“, das sie aus Erwachsenensicht
für die Bewältigung ihres Lebens benötigen. Sie müssen jedoch den Rahmen vorstrukturieren, innerhalb dessen
Kinder selbstständig handeln und denken können. Sie müssen dem Kind die geistigen und kulturellen Werkzeuge
zugänglich machen, mit deren Hilfe es sich ihr Können und Wissen von Anfang an selbst erarbeiten. (vgl.: Weiterentwicklung des Ansatzes von Fröbel und Maria Montessori; Reggiopädagogik)
2.
Religion in der Welt des Kindes
Selbst dann, wenn ein Kind in seiner Familie und seinem sozialen Umfeld nicht explizit mit religiösen Themen in
Berührung kommt, begegnet es „Religion“: sakrale Gebäude (Kirchen, Moscheen, Synagogen); Gegenstände wie
Wegkreuze oder Krippen, Menschen in Ordenstracht, mit Kaftan, mit Kopftuch, Kippa oder Takke; Gebetsschnüre
und Rosenkränze; christliches / religiöses Brauchtum zu Festen; in Film und Fernsehen etc. – oder eben in der Kita.
Kinder deuten ihre Wahrnehmungen und Beobachtungen auf dem Hintergrund ihrer Erfahrungen und konstruieren
ihre eigenen Bedeutungen; so ordnen sie „Religion“ in ihr Konstrukt von Wirklichkeit ein:
Eine religiös nicht sozialisierte Mutter wird von ihrer dreijährigen Tochter gefragt „Wo wohnt eigentlich Jesus?“. Sie tut gut daran zuzugeben, dass sie es nicht weiß. Zumindest hat die kleine Olivia (3) nur darauf
gewartet, um prompt mit „Ich aber – im Heilland!“ zu reagieren. Mit Blick auf die Bedeutung von „Heilsalbe“ im Leben des Mädchens, die sie mit der Bezeichnung „Heiland“ für Jesus verbindet, ein individuelles,
aber theologisch durchaus interessantes Konstrukt.
3. Elementarisierung
„Elementar“ heißt: grundlegend (nicht einfach, simpel); anfänglich, einführend. Es ist keine „Mini-Theologie“ gemeint. Elementarisierung fragt: Wie kann religiöse Bildung so gestaltet werden, dass eine „fruchtbare“ Begegnung
zwischen Inhalten und Themen einerseits und Zielgruppe andererseits ermöglicht wird? Der Elementarisierungsansatz trägt dazu v. a. durch die Konzentration auf existentiell bedeutsame Wahrheitsfragen im Dialog zwischen Kindern und Erwachsenen bei. Als Fragerichtungen / Dimensionen haben sich bewährt (hier nur „analytisch“ voneinander getrennt): elementare Wahrheiten; elementare Strukturen; elementare Erfahrungen; elementare Zugänge;
elementare Lernformen.
Religionspädagogische Fortbildung für pädagogische Fachkräfte am 30.05.2017 in Dresden
Elementare Wahrheiten
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Elementare Erfahrung
Was ist das Existenzielle am Thema?
Inwiefern ist die Aussage glaubwürdig und
zuverlässig?
Welche Bedeutung können die Inhalte für das
Leben eines Menschen haben?
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Welche Erfahrungen habe ich (Erzieherin)
selbst mit dem Thema gemacht?
Welche Erfahrungen haben die Kinder mit
dem Thema im Kindergarten / zu Hause oder
anderswo gemacht?
Elementare Zugänge und Lernformen
Elementare Strukturen
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Wie ist das Thema aufgebaut?
Was sind die Inhalte/Strukturen?
Welches Hintergrundwissen braucht die Erzieherin?
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Was kann das Kind begreifen und
verstehen?
Worauf kann man aufbauen?
Was interessiert an dem Thema?
Welche Lernformen bieten sich an?
Ein Beispiel: Wo wohnt Jesus?
Vorbereitung als Einzelperson oder im Team
ELEMENTARE
ERFAHRUNG
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Jesus von Nazaret
ist nicht eine historische Person unter
vielen, sondern ein
ganz besonderer
Mensch mit persönlicher Bedeutung
(Glaube).
Nazaret (und Bethlehem) als besondere – und auch unbekannte Orte, an dem
sich Glaubende
Jesus nahe fühlen.
Jesus ist in biblischen Erzählungen
erfahrbar; Kinder
und Erwachsene
können sich einfühlen, innerlich mitgehen, nachspüren,
nachspielen...
Bezeichnungen wie
Christus, Heiland,
Retter, König usw.
werden mit individuellen Vorstellungen verbunden.
Jesus ist der Kirche
erlebbar – am
Kreuz, auf Bildern,
beim Beten und
Meditieren, im Gottesdienst.
Wenn in der Bibel
gelesen, wenn vor-
ELEMENTARE
WAHRHEITEN
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Jesus ist eine historische Person, die in
Nazaret zuhause und
in Galiläa viel unterwegs war; biblische
und außerbiblische
Schriften berichten
darüber.
Jesus von Nazaret ist
in Jerusalem am
Kreuz gestorben.
Seine Freunde und
Freundinnen erzählen
davon, dass er weiterlebt.
Auch heute glauben
Menschen daran,
dass Jesus gelebt hat
und weiterlebt – bei
Gott (im Himmel) und
bei den Menschen.
Jesus Christus ist in
der Kirche, in der Liturgie und in der Verehrung der Menschen gegenwärtig.
ELEMENTARE
ZUGÄNGE/
LERNFORMEN
ELEMENTARE
STRUKTUREN
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Jesus von Nazaret:
wohnt in Nazaret,
einer Kleinstadt in
Galiläa;
dann viel unterwegs
und Gast in unterschiedlichen Häusern.
Der Auferstandene:
Im Himmel, zur Rechten des Vaters
der Tod hat seine
Macht verloren
Gott lässt Jesus
nicht im Tod
neue Körperlichkeit
Jesu Christus, König, Herrscher
Jesus, Heiland und
Erlöser; Retter
In der Kirche / in
Gestalt von Brot und
Wein
In Bildern (Ikonographie) und Symbolen
(Kreuz)
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Bibel / Kinderbibel /
Bibel-Bilderbuch: Erzählungen hören,
nacherzählen, Bilder
anschauen, innere Bilder (Vorstellungen)
entwerfen.
Ein Haus zur Zeit Jesu
– anders als unseres.
Das Land, in dem Jesus
lebte: Erzählen, Bilder,
Fotos, Film...
Bibelposter
Jesus in der Kirche
dargestellt: Als Baby in
der Krippe, als Kleinkind auf Marias Arm,
als Mann am Kreuz,
ggf. weitere Bilder
(Ikonen, Darstellungen
auf dem Altarbild).
Jesus hat viele Namen;
Familien-Name, KoseName... Bedeutung
von Namen.
Wenn mich jemand
lieb hat, spüre ich das
/ weiß ich das, auch
wenn er oder sie nicht
da ist.
Meditative Elemente:
Jesus in mir drin.
Wenn ich an Jesus
denke, kann ich ihn
spüren.
Religionspädagogische Fortbildung für pädagogische Fachkräfte am 30.05.2017 in Dresden
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gelesen wird...
Ganz persönliche,
innere Begegnungen...
Planung der Umsetzung mit Kindern:
Idee:
Gesprächskreis mit älteren (und ggf. in der Elementarisierung) erfahrenen Kindern .
Einstieg:
Wo wohnt Jesus? – Mit Kindern theologisieren
Vorbereitung: Hintergrundwissen der Kinder aufgreifen; Bilder und Fotos aus Bibeln und der Kunst, Kirche(nbesuch); Symbole suchen etc.
Alternativ: Strukturanalyse: Basaler Ansatz (Vorbereitung durch die Fachkraft)
Analyse der Tätigkeitsstruktur: Einschätzung der momentanen Wahrnehmungs-, Denk- und Handlungskompetenzen, Frage nach den Entwicklungsebenen der Kinder (konkret, operativ, abstrakt).
Handlungsstruktur: Welche „Lernhandlungen“, Aktivitäten verbergen sich im Thema? Wie verhalten sich diese zu
den möglichen Handlungsfähigkeiten des einzelnen Kindes? Entspricht das Thema den individuellen Denk- und
Handlungsmöglichkeiten des Kindes?
Sachstruktur: Welches „Wissen“ steckt im Thema (sozial-kommunikativ; psychomotorisch-affektiv-kooperativ;
inhaltlich-fachlich; methodisch-strategisch)? – Wie kann dies für die Kinder aufbereitet werden?
Ausgewählte Begriffe in einfacher Sprache
Abendmahl
Jesus hat gerne mit Menschen gegessen. Er hat sie zum Essen eingeladen: Seine Freunde und seine Freundinnen.
Arme Menschen. Menschen, die von anderen schlecht behandelt wurden. Menschen, mit denen manche nichts zu
tun haben wollten. Sie waren fröhlich. Sie haben Wein getrunken und Brot gegessen. Das hat Jesus auch kurz vor
seinem Tod getan. Deshalb haben seine Freunde und seine Freundinnen immer daran gedacht. Sie haben einander
zum Essen eingeladen. Sie haben daran gedacht, wie es mit Jesus. Sie haben einander erzählt, was sie mit Jesus
erlebt haben. Dass er ihnen geholfen hat. Dass er von Gott erzählt hat. - Dies tun Menschen noch heute. Sie feiern
das Abendmahl in der Kirche, sie erzählen von Jesus und Gott, essen Brot und trinken Wein, sie loben Gott und danken ihm.
Am Ende einer gemeinsamen Mahlfeier.
Guter Gott, wir haben heute Mahl gehalten. Wir haben miteinander gegessen und getrunken. Das, was wir haben, geteilt. Hilf uns, dass wir immer
nach rechts und links schauen, auf die Menschen, die mit uns leben, achten
und ihnen Gutes tun.
Zum Abschluss zeichnen alle dem Nachbarn oder Nachbarin links und rechts
ein Kreuzzeichen auf die Stirn.
Altes Testament
„Alt“ bedeutet hier so viel wie vor langer Zeit, lange bevor Jesus auf der Erde lebte. „Testament“ bedeutet, dass
Gott Abraham, Sara, ihren Kindern und Enkelkindern und alle, die danach geboren wurden, gesegnet hat. Er hat
versprochen immer bei ihnen zu sein: Ich bin euer Gott. Die Schriften im Alten Testament erzählen davon, dass Gott
bei den Menschen ist und sie beschützt. Sie erzählen aber auch, dass die Menschen das vergessen. Sie erzählen,
dass es Menschen gibt, die mit Gott nichts zu tun haben wollen. Sie erzählen, dass Gott trotzdem zu den Menschen
hält.
Religionspädagogische Fortbildung für pädagogische Fachkräfte am 30.05.2017 in Dresden
Apostel, Apostelin
Apostel oder Apostelin heißt übersetzt „Gesandter“ und „Gesandte“. Die „Zwölf Apostel“ wurden von Jesus gesandt.
Sie sollen in seinem Namen reden und handeln. Maria von Magdala ist Apostelin: Sie ist als erste dem auferstandenen Jesus begegnet und hat die Osterbotschaft weitergesagt.
Bibel
Ganz am Anfang wurden die biblischen Erzählungen auf die Blätter der Papyrus-Staude geschrieben. Man klebte die
Papyrus-Blätter zusammen und rollte sie zusammen. Die Blätter und auch die Rolle nannte man in der griechischen
Sprache „biblos“. Daraus entstand das Wort „Bibel“. Heute ist mit „Bibel“ ein Buch gemeint. Es besteht aus vielen
kleinen Büchern. Diese werden auch „Schriften“ genannt. Die Bibel erzählt von Gott, von Jesus und von den Menschen. - Die christliche Bibel besteht aus dem Alten Testament und aus dem Neuen Testament.
Christi Himmelfahrt
Himmelfahrt ist ein Bild. Es sagt aus, dass Jesus wieder bei Gott ist: „Himmel“ meint hier den unsichtbaren Himmel,
in dem Gott wohnt. Jesus kommt von Gott und Gott holt ihn nach seinem Tod zurück zu sich. Weil man sich vorstellt, dass Gott oben wohnt, muss Jesus von der Erde dorthin gelangen. Menschen (der Bibel) stellten sich damals
vor, dass man in den Himmel fahren kann (mit einem Wagen, auf einer Wolke). Aber Jesus ist auch überall dort, wo
Gott ist – im Himmel wie auf Erden. – Das Fest Christi Himmelfahrt wird immer 40 Tage nach Ostern gefeiert.
Dreieinigkeit / Dreifaltigkeit
„Dreieinigkeit“ oder „Dreifaltigkeit“ ist ein Geheimnis, das Geheimnis Gottes. Der Begriff drückt Staunen aus: Gott
ist ganz und gar voller Leben und ganz und gar voller Liebe. Diese Lebendigkeit und diese Liebe zeigen sich in Gott
als Schöpfer: Gott hat alles Leben aus Liebe geschaffen. Diese Lebendigkeit und diese Liebe zeigen sich in Jesus. Gott
ist Mensch geworden und den Menschen ganz nahe gekommen. Diese Lebendigkeit und diese Liebe zeigen sich in
Gottes Geist, in dem alles miteinander verbunden ist. „Dreieinigkeit“ steht für Beziehung: Gott ist Beziehung.
Nach einer Malmeditation:
Guter Gott, sieh auf unsere Bilder. Wir haben sie mit großer Aufmerksamkeit gemalt. Du bist Gott – in drei Personen. Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Wir glauben daran. Es ist ein Geheimnis. Wir Menschen können es nicht
lösen. Doch wir wissen und vertrauen darauf: Du bist die Liebe.
Himmel
Wenn Menschen vom „Himmel“ sprechen, meinen sie nicht immer das Gleiche. Die einen denken den Himmel über
uns. Mal ist er blau, mal schweben dort die Wolken. Die Sonne scheint am Tag vom Himmel, auch dann, wenn sie
nicht zu sehen ist. Sie macht alles hell und warm. Pflanzen, Tiere und Menschen brauchen die Sonne. Der Mond
scheint in der Nacht. Er sieht immer anders aus. Nachts kann man auch die Sterne sehen.
Andere denken darüber nach, dass es über dem Himmel, den wir sehen, noch viel, viel mehr gibt. Noch andere Sonnen und andere Planeten. Wieder andere glauben, dass Gott über uns, in einem unsichtbaren Himmel wohnt. Dass
Gott von dort auf die ganze Welt aufpasst, die Menschen, die Tiere und die Pflanzen beschützt. Deshalb betet Jesus:
„Vater unser im Himmel“. Das tut gut und macht Mut. Viele Menschen glauben, dass Gott die verstorbenen Menschen zu sich in den unsichtbaren Himmel holt. Dort geht es ihnen gut, dort sind sie fröhlich und leben weiter
(Gleichnis vom armen Lazarus).
Himmel ist auch ein Bild für Gottes Größe: Gott ist unendlich groß, größer und höher als der Himmel (Jes 6,1: Gott
sitzt auf einem hohen Thron, nur die Säume seines Gewandes berühren den Tempel / die Erde).
Himmel meint auch etwas unglaublich Schönes. Diesen Himmel gibt es auch auf der Erde. Himmel oder himmlisch
ist, wenn Menschen einander lieb haben. Wenn sie aufeinander achten und sich Gutes tun. Wenn sie spüren, dass
Gott bei ihnen ist.
Religionspädagogische Fortbildung für pädagogische Fachkräfte am 30.05.2017 in Dresden
Kirche
Das Wort „Kirche“ hat mehrere Bedeutungen. Kirche ist ein Haus, ein Gebäude. Dort versammeln sich Menschen,
um miteinander Gottesdienst zu feiern. Sie werden eine Gemeinschaft oder eine Gemeinde. Auch diese Gemeinschaft nennt man Kirche. Kirche besteht also nicht nur aus Steinen, sondern auch aus Menschen, die an Gott glauben und Jesus folgen.
Neues Testament
„Neu“ bedeutet: Jesus Christus hat die Menschen noch einmal neu daran erinnert: Gott ist für euch da. Er ist euer
Vater (Jesus sagt sogar: Abba, das heißt Papa). Im Neuen Testament wird deshalb erzählt, dass Jesus von Gottes
Liebe spricht. Es wird erzählt, dass Jesus den Menschen zeigt, wie sehr sie von Gott geliebt werden. Er segnet sie. Er
umarmt sie. Er macht sie froh. Er macht sie gesund. Er isst mit ihnen. Er feiert mit ihnen. Er hilft den Armen und
Kranken. Jesus sagt, dass auch wir gut und liebevoll miteinander umgehen sollen. Er erklärt, wie wir richtig leben.
Und dass wir Gott lieben sollen, mit ganzem Herzen.
Pfingsten
Pfingsten ist ein Fest, das immer 50 Tage nach Ostern gefeiert wird. Es ist zum einen der Geburtstag der Kirche. Am
ersten Pfingstfest haben viele Menschen die Frohe Botschaft angenommen. Sie haben sich taufen lassen. So entstand die erste Gemeinde ( Kirche als Gemeinschaft von Menschen). Die Menschen in dieser Gemeinde haben
sich gut verstanden; auch, wenn sie aus verschiedenen Ländern kamen. Sie haben eine gemeinsame Sprache gefunden: Die Sprache der Liebe, der Freundschaft, des Miteinanders. Zum anderen ist Pfingsten das Fest des Heiligen
Geistes. Der Geist Gottes wird sichtbar in den Menschen, die einander lieben, die miteinander sprechen und miteinander eine Gemeinschaft bilden.
Guter Gott, es ist Pfingsten. Die Kirche hat Geburtstag. Der Heilige Geist ist
auf die Freunde und die Freundinnen von Jesus herabgekommen; Feuerzungen haben es für alle sichtbar gemacht. Von nun an konnten sie in vielen
Sprachen reden, hatten Mut und Kraft, deine Botschaft in der ganzen Welt
zu verkünden. Wir danken dir, dass auch wir von dir hören können. Wir
dürfen erfahren, dass du immer bei uns bist.
Reich Gottes
Reich Gottes ist da, wo Gott ganz nah ist. Es wird auch Himmel genannt. Es ist dort, wo Menschen Jesus folgen.
Man kann es spüren, wenn Menschen für einander da sind, wenn Menschen sich gegen Unrecht einsetzen, für Frieden, Gerechtigkeit und die Bewahrung der Schöpfung sind. Das ist nicht immer leicht. Deshalb ist das Reich Gottes
auch noch nicht ganz da. Es wird aber kommen, weil Gott selbst dabei hilft.
Segen
Die Schöpfung der Welt und die Geschichte der Menschen (z.B. die ersten Menschen; Abraham; Jesus segnet die
Kinder) beginnen mit einem Segen. Segen vermittelt Kraft für das Leben. Segen kann Glück und Freude bewirken.
Der Segen Gottes ist ein Geschenk: Menschen können sich in der Hand Gottes geborgen wissen. Sie werden Kinder
Gottes. - Jeder Mensch kann segnen. Wenn wir einander segnen, geben wir Gottes Geschenk weiter.
Vorschlag für eine Segensfeier (z.B. vor den Ferien oder am Ende des
Kindergartenjahres)
Für jedes Kind wird einzeln der Segen Gottes erbeten. Die Kinder stellen sich
im Kreis auf. Die segnende Person hält dem Kind beide Hände über den Kopf
und spricht: NN, Gott behüte dich, heute und jeden Tag. Dann steckt sie
dem Kind eine Segensanstecknadel an (Holzklammer oder Button: „Gott
behüte dich“).
Religionspädagogische Fortbildung für pädagogische Fachkräfte am 30.05.2017 in Dresden
Literatur und Links
Gebete entnommen aus:
Hobmeier, Martin: Kindern feiern das Kirchenjahr. Kurzimpulse für Kindergarten und Grundschule, Kevelaer 2005.
Segen aus:
Güntner, Diana: Segensfeiern mit Kindern. Vorschläge für Kindergarten und Gemeinde, Freiburg i.Br. 2005.
Für Kinder:
2
Abeln, Reinhard: Das Kinderlexikon zur Welt des Glaubens, Stuttgart 2011.
Möres, Cornelia: Mein Pocket-Lexikon des Glaubens, Kevelaer 2015.
Für Jugendliche:
Gundlach, Thies / Meister, Ralf: Glauben. Ein Lexikon für Jugendliche, Gütersloh 2001.
Möres, Cornelia: Pocket-Buch Glauben, Kevelaer 2015.
Für die Hand der pädagogischen Fachkraft:
Das Religionen-Buch: Große Ideen einfach erklärt, London 2014.
GEO Themenlexikon Band 15 und Band 16: Religionen - Glauben, Riten, Heilige, Gütersloh 2007.
Wuckelt, Agnes: Religiöse Bildung der KiTa. Ziele. Inhalte. Wege. Ein Grundlagenbuch, Ostfildern 2017 (Lexikalischer
Teil).
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