Einsamkeit - FeG

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GemeindeBrief
Oktober - November 2017
Einsamkeit
FeG Gemeindezentrum, Falkenkamp 62, 22846 Norderstedt, feg-norderstedt.de
Liebe Leserin, lieber Leser,
Editorial
„Junger Mann, ich gebe Ihnen 50
Euro,
wenn
Sie mir mal
eine
halbe
Stunde zuhören“, so hört
sich ein Passant plötzlich
aus
einem
Fenster heraus
angesprochen. Ungläubig schaut er nach oben: „Ich
gebe Ihnen auch 100 Euro“, fährt
der Mann am Fenster fort. „Ich
muss ganz dringend mit jemandem reden!“
Einsamkeit ist ein weit verbreitetes
Phänomen. Insbesondere in Großstädten leben viele Menschen, die
den Fernseher anmachen, sobald
sie nach Hause kommen, damit
noch eine menschliche Stimme in
der Wohnung ist. Da ist sonst niemand, der sich freut, dass sie da
sind.
Einsamkeit ist kein neues Phänomen. Der Beter des 102. Psalm beschreibt seine Einsamkeit mit den
Worten: „Ich gleiche dem Vogel in
der Wüste, der Eule, die in Ruinen
haust. Ich liege wach, ich bin wie
2
ein Vogel, einsam und allein auf
dem Dach“ (V.7f). Aber im Gegensatz zu vielen anderen einsamen
Menschen findet er ein mitfühlendes Ohr. Hier kann er sich ausklagen, sein Herz ausschütten. Gott
wendet sich dem Verlassenen zu
und befreit ihn aus der Einsamkeit,
indem er ihn in ein anspruchsvolles Beziehungsgefüge stellt, das
Gottes Namen verkündet, sein Lob
mehrt und ihm gemeinsam dient
(VV 18-22).
Wer du auch bist: Witwe(r), Verlassener, Kranker, nie Verheirateter, wieder Alleinlebender, freiwillig oder unfreiwilliger Single: Du
darfst wie der einsame Vogel auf
dem Dach deine Herzensklagen
zum Herzen Gottes bringen. Gott
hört dir zu. Er antwortet dir. Er ist
und bleibt da.
Viel Freude bei der Lektüre des
Gemeindebriefes wünscht Ihnen/
Euch
Ihr/Euer
Karl-Heinz Espey
Gedanken zum Thema „Einsamkeit“
Der Begriff „Einsamkeit“ wird in
dem von mir gern zitierten DEUTSCHEN WÖRTERBUCH bedeutungsgleich gesetzt mit „allein,
verlassen“ in Bezug auf Menschen,
„abgelegen, unbewohnt“ in Bezug
auf Orte, „menschenleer, nicht begangen“ ,wenn ein Weg oder eine
wichtige Entscheidung beschrieben werden soll, die einem einzelnen Menschen eine große
Verantwortung aufbürdet
Viele ältere Menschen, die ihre
Partner verloren haben, vereinsamen, wenn sie keine Familie oder
Freunde mehr haben und die
„dunkle Jahreszeit“ beginnt. Diese
besondere Form der
Einsamkeit
gestaltet Hermann
Hesse eindrücklich in seinem Gedicht „Im Nebel“:
Seltsam, im Nebel zu wandern.
Einsam ist jeder Busch und
Stein,
Kein Baum sieht den andern,
Jeder ist allein.
Voll von Freunden war mir die
Welt, als noch mein Leben licht
war;
Nun, da der Nebel fällt, ist keiner mehr sichtbar.
Wahrlich, keiner ist weise,
der
nicht das Dunkel kennt,
Das unentrinnbar und leise
von allen ihn trennt.
Seltsam, im Nebel zu wandern!
Leben ist Einsamsein.
Kein Mensch kennt den andern,
Jeder ist allein.
Hier sieht sich ein alternder Mensch
nach vielen „lichten“ Jahren, in denen er von Freunden umgeben
war, dem Tode nah. Der Nebel
(also seine Gebrechen) schränkt
seine Sicht(weise) und alle seine
Möglichkeiten ein, er weiß, dass
seine Kräfte weiter nachlassen und
seine Einsamkeit immer dichter
werden und in die absolute Dunkelheit (den Tod) münden wird.
Aus dieser tiefen Depression ergeben sich für ihn (scheinbar)
allgemeingültige
Erkenntnisse:
Kein Baum sieht den andern, kein
Mensch kennt den andern, Leben
3
Gedanken zum Thema „Einsamkeit“
ist Einsamsein, Jeder ist allein.....Ein
Mensch ohne Hoffnung, der seine ganz persönliche Einsamkeitserfahrung ins Allgemeingültige
erhebt und nichts anderes mehr
wahrnehmen kann.
Eduard Mörike sieht den Herbstnebel und sein Abbild im Menschenleben ganz anders:
Im Nebel ruhet noch die Welt /
Noch träumen Wald und Wiesen:
Bald siehst du, wenn der Schleier fällt / den blauen Himmel
unverstellt,
Herbstkräftig die gedämpfte
Welt / In warmem Golde fließen.
Gott hat die Menschen als Gemeinschaftswesen gemacht: „Es
ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“ (1.Mo 2, 18), und Gott will
nicht, dass Menschen sich verlassen (= einsam) fühlen.
Dennoch hat er unserem Herrn Jesus diese bitterste aller Erfahrungen („Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?“ (MT
27,46) nicht erspart, weil dieses
Opfer allein den Weg der Menschen zu Gott wieder freimachen
konnte. Und wenn Menschen dies
begreifen, daraus ihre Hoffnung
schöpfen und liebevoll miteinander umgehen, können Alter und
Tod ihre Schrecken verlieren. Sie
leben aus der alttestamentlichen
Gewissheit aus
Mose 5, 31,8 :
Der Herr aber, der selber vor euch
hergeht, der wird mit dir sein und
wird seine Hand nicht abtun und
dich nicht verlassen. Fürchte dich
nicht und erschrick nicht!
Hier wird klar: Der Nebel hat
auch eine schützende, bergende Funktion (ruhen, träumen), und: Er wird fallen, sodass
der Himmel und die Schönheit
der Schöpfung wieder sichtbar
werden.
4
Aus dieser Gewissheit und Geborgenheit heraus kann Einsamkeit
geradezu zu einem Juwel werden,
zu etwas höchst Erstrebenswertem – gerade in unserer lauten,
hektischen und „verrückten“ Welt.
Das wissen alle Menschen, die Stil-
Gedanken zum Thema „Einsamkeit“
le und Einsamkeit lieben, weil sie
sich in ihr stärker auf das Wesentliche, auf sich selbst, auf einzelne
Menschen und auf Gott konzentrieren können und daraus neue
Kraft für die Anforderungen des
Alltags schöpfen.
Barbara Sonntag
5
Leserbrief zum Thema „Einsamkeit“
Warum hat das Wort so einen
negativen Beigeschmack? Einsam zu sein ist ja doch etwas
ganz Anderes, als alleine zu sein.
Ich sehe im Büro so viele alleinerziehende Mütter. Sie müssen
alle Entscheidungen alleine treffen, müssen mit den Ansprüchen der Kinder fertig werden,
die natürlich ihre Wünsche an
die ihrer Freunde anpassen.
Was kauft man, worauf verzichtet
man? Wo gibt es ein günstiges Urlaubsziel? Was tun, wenn das Kind
krank ist und keine Großeltern einspringen können? Mit wem kann
man Probleme besprechen? Es
bleibt ja wenig Zeit für Freunde.
Abends weggehen? Geht nicht,
man kann das Kind (die Kinder)
nicht allein lassen. Andererseits
sind die Kinder als Gesprächspartner überfordert.
Sind die Frauen zu selbständig und
die Männer zu bindungsängstlich?
Warum gibt es so viele alleinerziehende Mütter?
Auch in einer Ehe kann man einsam sein, wenn der Partner nur
sein Hobby, Fußball oder Fitness
im Kopf hat und alle Freizeit da6
mit füllt. Wenn Gespräch und
Austausch nicht möglich und vom
Partner auch nicht gewünscht wird.
Wenn man kein Partner, sondern
nur noch Erfüllungsgehilfe ist.
Und dann die Übriggebliebenen,
die Witwen. Wir haben gerade eine
Tagesfahrt gemacht: Drei Männer
in einem Bus voller Witwen. Wie
ist das, wenn man abends kein
Gespräch führen kann, wenn man
nicht sagen kann „Hör mal, was ich
eben gelesen habe“ oder „Schau
mal, der schöne Garten!“ etc. etc.
Niemanden haben, dem man mitteilen kann, wie man sich fühlt, keine Schulter zum Anlehnen, alleine
schlafen gehen, aufstehen, essen...
Einsam.
Ein Trost bleibt für alle – und kein
billiger: Jesus Christus hat uns
versprochen, uns niemals allein zu
lassen. Er hält sein Versprechen,
und wir können uns an ihn klammern und uns bei ihm ausweinen.
Gott sei Dank!
Heide van den Arend
„Mein Luther“
Liebe Leserinnen und Leser, dieser
Gemeindebrief hat „Einsamkeit“
zum Gegenstand.
Aber wir wollen auch dem Reformationsjubiläum Rechnung tragen, und deshalb finden Sie in
dieser Ausgabe auch Lesenswertes
über Martin Luther. Viel Freude!
Martin Luther hat in seinem Leben
mehr geschrieben, als die meisten
Menschen in ihrem Leben je lesen
können...
Da stellt sich die Frage: Was kenne ich aus seinem Lebenswerk-,
aus seiner umfangreichen Arbeit –
und: Was spricht mich daraus an?
Wo spricht Luther zu mir und für
mich - auch heute noch? Wo wird
er „mein“ Luther?
Ich versuche eine Antwort anhand
einiger Lutherworte.
Das christliche Leben ist nicht ein
Frommsein, sondern ein Frommwerden.
Nicht Gesundheit, sondern ein Gesundwerden.
Nicht Sein, sondern ein Werden.
Nicht Ruhe, sondern eine Übung.
Wir sind’s noch nicht, wir werden’s
aber....
„Es ist noch nicht offenbar geworden, was wir sein werden....“, lesen
wir in 1. Johannes 3,2.
„Nicht, dass ich’s schon ergriffen hätte oder schon vollkommen
wäre“ – so Paulus in Philipper 3,12.
Diese apostolischen Wahrheiten
bringt Luther, der „dem Volk auf’s
Maul schaut“, auf die kurze Formel:“ Nicht Sein, sondern Werden.
Nicht Ruhe, sondern Übung.“
Diese Worte wirken auf mich wie
ein Trost, aber auch wie eine Mahnung. Der Trost gilt denen, die sich
von anderen überfordert fühlen
oder sich selbst überfordern, die
darunter leiden, „nicht zu genügen“ oder noch keinen bestimmen
Grad der Frömmigkeit erreicht zu
haben, die immer wieder von
vorn
anfangen
müssen.....
• Wer übt, ist noch nicht fertig
und vollkommen-,
• Wer übt, arbeitet an etwas-,
• Wer übt, macht und erkennt
Fehler-,
• Wer übt , darf wiederholen
und dazulernen,
• Wer übt, gibt nicht auf,
• Wer übt, ist unterwegs.
Dietrich Bonhoeffer sagt das so:
Mit Gott tritt man nicht auf der
Stelle, sondern beschreitet einen
Weg.“
Andere
dagegen
müssen
ermahnt
werden
und
sich in Frage stellen lassen:
7
„Mein Luther“
Bist du wirklich die oder der, für die
oder den du dich hältst?
• Bist du wirklich so fromm,
oder machst du dir und anderen etwas vor?
• Bist du schon so weit gewachsen und gereift, wie du (er)
scheinst?
• Kannst du es dir erlauben, andere zu be- und verurteilen?
• Weißt du nicht, dass auch du
noch lernen musst?
• Sei ehrlich - vor dir selbst, vor
Gott, vor Menschen!
und von der Übung, seinen Trost
und seine Mahnung so: „Es glühet
und glänzet noch nicht alles,
es bessert sich aber alles.“ Solche
Worte tun allen gut.-
Denn: „Gott widersteht den Hochmütigen, aber den Demütigen gibt
er Gnade“ (1.Petrus 5,6)
Vater unser im Himmel. Was ist das?
Gott will damit uns locken, dass wir
glauben sollen, er sei unser rechter
Vater und wir seine rechten Kinder,
auf dass wir getrost und mit aller
Zuversicht ihn bitten sollen wie die
lieben Kinder ihren lieben Vater.
Gebet – mit Gott so reden, wie liebe Kinder mit ihrem Vater reden,
also
• keine Pflicht, kein Zwang, keine Leistung.
• ein Geschenk, eine große
Möglichkeit, ein Vorrecht.
• ein Gespräch mit dem Herrn
aller Herren, aber auch mit
dem lieben Vater, in Ehrfurcht
und Vertrauen, ohne große
feierliche Worte, ohne Pathos
Luthers Arbeitsstube in Eisenach
Luther beendet seine Worte vom
Sein und Werden, von der Ruhe
8
„Mein Luther“ – unter diesem Leitgedanken ließe sich eine gewaltige Textsammlung zusammenstellen. Deshalb nur noch ein Aspekt:
Luther als beispielhafter Beter.
In seiner Erklärung zum Vaterunser
macht er deutlich, was Beten für
ihn bedeutet:
Mein lieber Bruder, lerne Chris-
„Mein Luther“
tum, den Gekreuzigten, lerne ihm
zu singen und an dir selbst verzweifelnd zu ihm sprechen: „Du,
Herr Jesus, bist
meine Gerechtigkeit, ich aber bin
deine Sünde. Du
hast das Meine
an dich genommen und mir das
Deine gegeben.
Du hast angenommen, was du nicht warst, und
mir gegeben, was ich nicht war.“
Diese seine Liebe erwäge immer
wieder bei dir, und du wirst seinen
überaus süßen Trost sehen. Denn
wenn wir durch unsere Bemühungen zur Ruhe des Gewissens kommen müssten, wozu wäre er dann
gestorben? Deshalb wirst du nur in
ihm, durch getroste Verzweiflung
an dir und deinen Werken, Frieden
finden.
Mir ist es bisher wegen angeborener Bosheit und Schwachheit unmöglich gewesen, den Forderungen Gottes zu genügen. Wenn ich
nicht glauben darf, dass Gott mir
um Christi willen dies täglich beweinte Zurückbleiben vergebe, so
ist’s aus mit mir. Ich muss verzweifeln. Aber das lass ich bleiben. Wie
Judas an den Baum mich hängen,
das tu ich nicht. Ich hänge mich
an den Hals oder Fuß Christi wie
die Sünderin. Ob ich auch noch
schlechter bin als diese, ich halte
meinen Herrn fest. Dann spricht er
zum Vater: “Dieses Anhängsel muss
auch durch. Es hat zwar nichts gehalten und alle deine Gebote übertreten. Vater, aber er hängt sich an
mich. Was will’s! Ich starb für ihn.
Lass ihn durchschlupfen.“
Lutherhaus in Wittenberg
Das soll mein Glaube sein!
Luthers letzte Worte fand man „auf
einen Merkzettel hingeworfen“:
„Wir sind Bettler. Das ist wahr.“
Das heißt: Wir haben nichts anderes vorzuweisen als unser Vertrauen auf Jesus Christus und auf die
Gnade des himmlischen Vaters.
Und „das soll unser Glaube sein“,
unser Trost im Leben und im Sterben.
Friedhelm Schirmer
9
Luther Aphorismen
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Alle Arbeit ist nichts anderes als ein Finden
und Aufheben der Güter Gottes.
Wer im zwanzigsten Jahr nicht schön, im dreißigsten
nicht stark, im vierzigsten nicht klug, im fünfzigsten
nicht reich ist, der darf danach nicht hoffen.
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Anfechtung ist die notwendige Kehrseite des Glaubens.
Wer nicht angefochten wird, kann auch nicht glauben.
In eigener Sache: Liebe Leserinnen und Leser,
wir haben in sehr kurzer Zeit Abschied von drei Brüdern nehmen müssen.
Sie haben in unserer Gemeinde Spuren hinterlassen.
Wir möchten ein wenig mehr als nur die schlichten Daten erwähnen
und haben aus diesem Grunde einige Geschwister gebeten, uns dabei
behilflich zu sein.
Nicht nur bei ihren Angehörigen und ihren Hauskreisen, sondern in der
ganzen Gemeinde sollen sie einen Platz in der Erinnerung einnehmen.
Sagt uns bitte, was ihr davon haltet und was wir anders/besser machen
können!
Danke.
Die Gemeindebriefredaktion
10
Am 23. August
haben wir uns
von Siegfried
Hackbarth verabschiedet.
Trauerfeier Siegfried Hackbarth
„Im gesegneten
Alter von 90
Jahren durfte er
heimgehen zu
seinem Herrn Jesus Christus“,
so stand es auf der Traueranzeige.
Mir fiel der recht oft gebrauchte –
aber selten so passende - Spruch
mancher Traueranzeigen ein:
„Als Gott sah, dass der Weg zu
lang, die Hügel zu steil, das Atmen
zu schwer wurde, legte er seine
Arme um Dich und sprach: “Komm
heim.“
Einige Kommentare derer, die ihn
kannten:
„Er war Licht und Freude, Christ
im besten Sinn! Licht und Salz!
Deswegen ist diese Trauerfeier
auch ein Zeichen der Hoffnung!“
„Immer treu und zugewandt!“
„Der Beginn eines FeG Sonntagmorgens!“
„Eine Persönlichkeit!“
„Sein Glaube war ansteckend“
und...und...und ...
Es war keine eigentliche “Trauerfeier”.
Es war ein Abschied auf Zeit, mit
vielen (Sonnen)blumen, viel Musik
und gar nicht so sehr trauernden
Menschen.
„Fülle uns früh mit deiner Gnade
So wollen wir rühmen und fröhlich
sein unser Leben lang“ (Psalm 90
Vers 14)
Mit diesem Vers und einem wie immer freundlich lächelnden Gesicht
hat er uns zurückgelassen.
Frank Sonntag
„Ein Mensch, durch den Jesus
lebendig wurde“
„Ein Mann, dem man seine Freude an Jesus angesehen hat.“
11
Nachruf auf Wolfgang Eisenblätter
Wenn mich ein Kritiker oder Zweifler
gefragt
hätte:“
Zeig
mir doch einmal
jemanden, der wirklich Christ ist“,
dann hätte ich
auf Wolfgang
Eisenblätter
verwiesen.
Schon als ich
noch in der Jugendgruppe war, ist
mir dieser Älteste aufgefallen.
Er war sachlich und ernst, auf die
Bibel bezogen, und dabei freundlich und den Menschen zugewandt.
Und das als jemand, der sich selbst
nicht in den Mittelpunkt stellte,
sondern Gottes Sache diente. Man
spürte ihm seinen persönlichen
Glauben ab; und ich empfand immer, dass er echt war.
Viele Jahre leitete er die Gemeinde,
wobei ich mich nur an eine einzige
Predigt von ihm erinnere mit dem
Thema: „Genießen und verzichten“.
Dabei hielt er keine fromme Rede,
sondern sprach davon, wie unser
Leben aus Arbeit, aber auch aus
Freizeit besteht – aber vor Gott.
Diese Art, das normale, alltägliche
Leben zu sehen und nicht hauptsächlich das kirchlich-christlich-religiöse, hat mich beeindruckt. Z.B.
die bekannte Frage aus der Bibel
12
in der Geschichte vom barmherzigen Samariter: „Wer ist denn mein
Nächster?“ hat er einfach durch
sein Leben beantwortet: „Mein
Nächster ist mein Lebenspartner;
in guten wie in schlechten Zeiten“.
Wolfgangs Verhalten war durch
seinen Verstand und seinen christlich geprägten Willen bestimmt.
Ich habe es nie erlebt, dass er aus
der Haut gefahren ist oder launisch
wurde. Er war aber auch nicht hart
oder gesetzlich. Vor allen Dingen
konnte ich ihm abnehmen, dass er
der Gleiche war: in der Öffentlichkeit wie im häuslichen Alltag.
Er war hilfsbereit. Nicht nur mir auch von anderen habe ich gehört
- dass er ihnen geholfen hat z.B.
bei Computer- und Internetproblemen.
Wenn ich jemand nennen soll,
durch den ich gesegnet wurde,
dann war das Wolfgang Eisenblätter. Für mich hat unsere Gemeinde
mit ihm einen Vater im Glauben
verloren.
Auch wenn das betroffen macht,
geht es dabei nicht so sehr um
Trauer oder um „verklärte“ Bewunderung, sondern darum, ein Beispiel zu haben für unser, für mein
Leben.
Jürgen Hornung
Nachruf auf Hans Cordes
„Dieser war auch mit Jesus von Nazareth“. Diese
Feststellung,
die damals Petrus, dem Jünger
Jesu vorgeworfen wurde, gilt
auch für Hans
Cordes.
In seinem Leben
ist die Führung
seines
Herrn
Jesus Christus deutlich zu erkennen.
Ich kenne Hans schon seit vielen
Jahren, in denen wir im gleichen
Hauskreis waren. Wie es dazu kam,
hat auch seine Geschichte.
Renate und Helmut Willers waren damals schon einige Jahre in unserem
Hauskreis. Nach dem Tod von Helmut
musste Renate aus der Dienstwohnung in Langenhorn ausziehen und
zog in das elterliche Wohnhaus zu
ihrer Mutter in HH-Hummelsbüttel.
Zu unseren Hauskreisabenden trafen wir uns regelmäßig reihum in
den Wohnungen der Teilnehmer.
Als wir eines Abends wieder bei
Renate in Hummelsbüttel zusammenkamen, war auch Hans Cordes
schon da. „Hans möchte auch gerne
an unserem Hauskreis teilnehmen“,
meinte Renate zu uns. Wir freuten uns darüber, in Hans ein neues
Hauskreis-Mitglied zu bekommen.
Im Lauf des Abends erkannten wir
allerdings, dass es nicht nur um ein
neues Hauskreis-Mitglied ging, sondern dass zwischen den beiden auch
„Schmetterlinge hin und her flatterten“. Und einige Zeit später hatten
sie ihre Absicht zu heiraten auch öffentlich bekanntgegeben.
Dies war übrigens eine bemerkenswerte Entscheidung. Denn beide
waren verwitwet, und bei einer Heirat ging die Witwenrente verloren.
Dadurch hatten sie auf Dauer einen
erheblichen finanziellen Verlust, den
sie aber aus Gehorsam ihrem Herrn
Jesus gegenüber in Kauf genommen
haben.
Hans kam auf diese Weise in unseren Hauskreis. Dort hatten wir seine
Gaben und Fähigkeiten erst richtig
kennengelernt. Unter anderem stellten wir fest, dass er über exzellente
Kochkünste verfügte. Wenn wir die
aufgetischten Köstlichkeiten lobten
und fragten, wer sie zubereitet hat,
dann hat Renate oft auf Hans verwiesen.
Jetzt ist Hans umgezogen, von seiner Wohnung in der großen Heide
in seine Wohnung im himmlischen
Jerusalem. Und dort geht es ihm
gut. Er darf die Herrlichkeit im Reich
seines Herrn Jesus Christus mit allen
Sinnen und ganz real wahrnehmen
und erleben.
Albert Ziegler
13
Aus dem Gemeindeleben
Am 14. September
konnten wir mit Gottes Hilfe
unsere Diamantene Hochzeit feiern
und danken ihm für diese Gnade.
Unser Dank gilt auch allen Geschwistern, Freunden und Wegbegleitern
für ihre guten Segenswünsche.
Herzlichst
Irmchen und Dietrich Schäfer
14
Neues vom Büchertisch
In seinem Buch „Bedingungslos geliebt“ eröffnet Timothy Keller dem
Leser einen völlig neuen Horizont
für das von Jesus erzählte Gleichnis
„Von den beiden verlorenen Söhnen“ (wie Keller es selbst bezeichnet) aus dem fünfzehnten
Kapitel
des
Lukasevangeliums.
Dabei legt Timothy Keller die
wesentlichen Inhalte des Evangeliums sowohl für wissbegierige Außenstehende als auch
für gestandene Gläubige dar.
Zu Beginn seines Werkes beschreibt
Keller einleuchtend, weshalb das
Gleichnis Jesu von zwei verlorenen
Söhnen handelt und überträgt es
wunderbar in unsere heutige Zeit.
Er nennt anhand der beiden Söhne zwei grundlegende Wege,
mit denen die Menschheit Glück
und Erfüllung zu suchen scheint.
Bei seiner Suche nach einem Ausweg, der zu einer Stillung der
Sehnsucht nach dem Sinn des
Lebens führen soll, kommt er auf
den einzigen wahren Weg, nämlich Jesus Christus und die frohe
Botschaft der Bibel zu sprechen.
Hierbei beleuchtet er das Evangelium aus einer ganz neuen Perspektive und eröffnet dem Leser
mit einer ausgezeichneten Menschenkenntnis und praktischen
Beispielen einen neuen Blick auf
Gott, seine Kirche und die Welt.
Timothy
Keller
überzeugt
mit
seiner
anschaulichen
und
alltagsnahen
Sprache.
Ihm ist es bei seiner Auslegung des
Gleichnisses ein Anliegen den Kern
und die Einzigartigkeit des christ
-lichen Glaubens wiederzugeben,
was ihm ausgezeichnet gelingt.
Ein Buch, das jeden Leser mit sehr
tiefgreifenden Gedanken zum
Nachdenken anregt und große
Auswirkungen auf den persönlichen Glauben und auch auf den
Glaubenssuchenden bzw. Außenstehenden haben kann.
Preis: Euro 12,99
15
Eine außergewöhnliche Podiumsdiskussion
„Vater im Himmel,
Deine Herrlichkeit soll wieder
Wohnung nehmen in unserem
Land.
Dann begegnen einander Gnade
und Wahrheit, dann küssen sich
Friede und Gerechtigkeit.
Vater, wir teilen diese Sehnsucht
des Psalmisten –für unser Land
und weltweit.
Dafür braucht es auch Frauen und
Männer, die verantwortungsvoll
sich der politischen Themen annehmen.“
kann und sollte und weil es spannend war renommierte Politiker zu
Themen zu hören, die uns natürlich
auch nach der Wahl beschäftigen
müssen.
Anja Hajduk
Bündnis 90
die Grünen
Christoph de Vries
CDU
Wenn dieser Artikel gelesen werden wird, ist die Bundestagswahl
Geschichte.
Warum also einen Bericht über
eine Podiumsdiskussion in der City
Church am Holstenwall?
Weil er für mich ein sehr gutes Beispiel ist, wie man sich als Christ mit
Tagesthemen auseinandersetzen
16
Fasbio de Masi
die Linke
Aydan Özogus
SPD
Katja Suding
FDP
Bernd Baumann
AfD
Die Teilnehmer:
Moderiert wurde der Abend von
Eine außergewöhnliche Podiumsdiskussion
unserem Gemeindeleiter Reinhard
Spincke und dem Vorsitzenden
von „Gemeinsam für Hamburg,
Matthias C.Wolff.
Schon die erste Frage an die Runde nach dem Einfluss des christlichen Glaubens auf die 6 Repräsentanten, der Parteien, die nach der
demoskopischen Voraussage dem
nächsten Bundestag angehören
werden war spannend. Es war von
„katholisch dominanter Erziehung“
von Kirchenaustritten, ohne die
christlichen Werte in Frage stellen
zu wollen, die Rede bis hin zu der
klaren Aussage von Frau Özoguz:
„Ich hoffe, ich erschrecke Sie nicht,
ich bin Muslima.“
4 große Themen wurden aufgerufen in den 2 Stunden:
• Migranten
• Bildung
• Familienpolitik
• Menschenhandel
Ich möchte nicht auf alle eingehen –zumal die Wahl ja vorbei ist,
aber spannend war, dass und wie
die Themen angegangen wurden,
nämlich mit einer gut vorbereiteten Situationsanalyse und darauf
folgend einer Frage an die Politiker.
Nur ein Beispiel: An der Wand
konnte man folgende Folie sehen:
• Die Deutsche Evangelische
Allianz(DEA) hat in einer Stellungnahme dargelegt,dass sie
am Eheverständnis von Mann
und Frau festhält, da dies die
einzige Beziehung ist, aus der
auf natürliche Weise Kinder
entstehen. Wie stehen Sie zur
Haltung der DEA ?
• Wie kann man die Erziehungsleistung von Vätern und Müttern stärker honorieren?
• Wie wollen Sie die Würde des
menschlichen Lebens der vorgeburtlichen Phase und am
Ende des Lebens meistern?
Ich war sehr gespannt!
Die CDU war natürlich nicht mehrheitlich für die „Ehe für alle“, die
hamburger CDU (auf gezielte
Nachfrage schon eher (sic!)
Konrad Adenauer wurde zitiert:
„Kinder gibt`s immer“.
Fabio de Masi vertrat die Meinung:
“Ehe ist Liebe – Nicht Kinder kriegen“
Und der Vertreter der AfD trat die
Flucht nach vorne an: “Wie sie vielleicht wissen, ist unsere stellvertretende Bundevorsitzende Frau Dr.
Weidel mit einer Frau liiert und sie
leben glücklich mit den Kindern!“
Natürlich hatte niemand etwas gegen die Ehe an sich.
17
Eine außergewöhnliche Podiumsdiskussion
Die Stellungnahme der DEA machte sich Frau Hajduk von dem Bündnis 90 die Grünen aber ausdrücklich nicht zu eigen. Aber alle haben
mehr als deutlich noch einmal diese Stellungnahme mit nach Hause
nehmen können.
Wenn man gekonnt hätte- aber
das ging natürlich nicht –wäre das
alleine abendfüllend geworden.
Das im Wahlkampf mehr als erschöpfend diskutierte und polemisiert Thema „Migranten“
bekam plötzlich neue Aspekte mit
Fragen wie:
„Was tun Sie, dass Christen nicht
wieder in für sie gefährliche Heimatländer zurückgeschickt werden?“ und „Schnellere Asylanträge
z.B. indem man den Aussagen von
Pastoren Gehör schenkt“
Die Rhetorik der „Politprofis“ war
natürlich allpräsent –und dennoch:
Auf eine Frage( zum Thema Familie) musste sich der Moderator die
Antwort geben lassen:
„Auf diese Frage antworte ich
nicht –das geht Sie nichts an!“
Rummmms!
(Das „Problem“ wurde nach der
Veranstaltung bilateral und in gegenseitigem Einvernehmen zur
völligen Zufriedenheit der betroffenen Parteien gelöst!!)
Was bleibt?
18
Nun, dass am Holstenwall mehr
über die wirklichen Probleme des
nicht nur Hamburger Alltags und
von uns Christen diskutiert wurde –
nicht so sehr über Nordkorea oder
den amerikanischen Präsidenten,
so wichtig auch das weltpolitisch
natürlich ist.
Ein paar Zitate:
„Prostitution ist ein Bereich, wo
Politik einmal ehrlich sein sollte!“
„Drastische Strafen für Freier!“
Die Linke lobt ein FDP Plakat:
„Schulranzen verändern die Welt
– nicht Aktenkoffer!“
„Wenn du für 1 Jahr planst,
pflanze Reis.
Wenn Du für 10 Jahre planst,
pflanze einen Baum.
Wenn du für 100 Jahre planst,
erziehe Kinder.“(Konfuzius)
Wenn ich`s nicht weiß, schreib
ich`s bei meinem Nachbarn
ab.“(Bildungspolitik in Schweden)
Für mich gab es keinen „Gewinner“
aber auch keinen „Verlierer“ des
Abends.
Die 6 Protagonisten waren gut
vorbereitet und haben sich gut
„verkauft“,
auch bei der Schlussfrage von
Reinhard Spincke:
Eine außergewöhnliche Podiumsdiskussion
„Warum sollten Christen gerade
Ihre Partei wählen?“
Hier kann ich nur den Tenor der
Antworten wiedergeben:
• „Weil wir konservativ und familiär aufgestellt sind. Sie finden bei uns viel christliches
Erbe, keine überbordende
Pluralität“(AfD)
• „Weil wir die Nächstenliebe
wollen, die Überwindung der
Ungleichheit, eine Politik der
Entspannung.“(Die Linke)
• „Christdemokratie ist der
Grundwert unserer Partei, wegen unserer Verantwortung
vor Gott und ohne Fraktionszwang, wegen unsere Leistungen der letzten Jahre.“(CDU)
• „Weil wir als einzige Verantwortung für Schöpfung und
unseren Planeten übernehmen und uns gegen schöpfungsfeindliche Entwicklungen stellen, fairen Handel
fordern und gegen die Globalisierung antreten.“ (Bündnis
90 die Grünen)
• „Weil Familie und Beruf, Kinder
und Kitas auf unserer Agenda
ganz oben stehen. Weil wir
den jungen Menschen eine
Langzeitprognose geben wollen, weil wir einen menschenwürdigen Migrationsprozess
anstreben.“ (SPD)
• “Christen sind Bürger, man
muss uns erlauben gute Bürger zu sein und zu bleiben.
• Weil wir für Bildung und Digitalisierung kompetent sind.
• Keine
Bevormundungen.
Weil wir das beste Angebot
haben.“(FDP)
Die 2 Stunden waren schnell, fast
zu schnell vorbei.
Mein Fazit:
Christen müssen sich informieren,
aber dann auch einmischen.
Der 8.9. war ein sehr gutes Beispiel.
Die Wahl am 24.9. sollte einen großen Teil Christen deswegen an die
Wahlurnen gerufen haben –davon
sicher 100% der Besucher dieser
Podiumsdiskussion.
Aber der für mich emotionale Höhepunkt sollte noch folgen:
2 Geschwister aus der Gemeinde
durften die 6 Politiker segnen.
Und alle haben den Segen Gottes
mit auf den Weg bekommen
Der Anfang steht am Beginn dieses
Berichtes.
Und hier der Schluss.
Danke für Frau Hajduk, Herrn de
Vries, Herrn de Masi, Frau Özogusz, Herrn Baumann und Frau
19
Eine außergewöhnliche Podiumsdiskussion
Suding, die bereit sind, sich dieser
Verantwortung zu stellen.
Befähige Du sie zu den Aufgaben.
Wir bitten Dich auch um Schutz
und Bewahrung.
Vater im Himmel. Du lenkst die
Herzen der Menschen wie Wasserbäche. Wir alle benötigen
Korrektur. So bitte ich auch für
diese Politiker, dass du Korrektur
schenkst und die Bereitschaft, sie
anzunehmen, wo sie notwendig
ist.
Danke dass wir das im Namen
Deines Sohnes Jesus Christus beten dürfen.
Ja, Herr, Deine Herrlichkeit soll
wieder Wohnung nehmen in unserem Land, in unserer Welt. Dan-
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ke für Deinen Einsatz für Frieden
und Gerechtigkeit.
Wir geben Dir die Ehre .
Amen.
Ich habe nach der Veranstaltung
Frau Özoguz gesagt, wie großartig
ich es fand, dass Sie als bekennende Muslima sich auch unter diesen
Segen gestellt hat.
Sie hat gelächelt.
Frank Sonntag
Glaubenskonferenz 2017
Unseren Rückblick zur Glaubenskonferenz gestalten wir diesmal
anders. Natürlich gibt es wieder
Fotos zum Nach- und Mitfreuen.
Vor allem aber möchten wir die
Gedanken unserer Referenten zusammenfassen. Dafür haben wir
zwei der Glauko-Vorträge ausgewählt.
Präses Ansgar Hörsting zum Thema: Aufgeben?
Auf keinen Fall!
Ich hätte unserem
Präses
gerne
länger
zugehört. Das
ging
anderen
ebenfalls
so.
Nicht nur durch Ansgar Hörsting
Lacher an passenden Stellen wurde deutlich: die
Zuhörer waren voll dabei.
Bevor Ansgar Hörsting seine
ausgewählte Bibelstelle (Hebräer 12, 1 und 2) auslegte, gab
er drei Ermutigungen weiter:
„Hinschmeißen wollen“ ab und zu
gehört zum Menschsein. In solchen
Fällen „bist du in guter Gesellschaft.“
1. „Aufgeben“ kann manchmal
auch ein Zeichen von Intelligenz sein. Zum Beispiel, wenn
man einen Wettbewerb im
Hotdog-Essen nicht bis zum
Ende durchzieht.
2. „Krasse Zeiten“ sind nichts
Neues – in denen lebte auch
Jesus schon. Oder die Empfänger des Hebräerbriefes.
Beim „unbedingt durchhalten“
geht es darum, die Berufungen
von Gott nicht aufzugeben: In Ehe
und Familie, in der Gemeinde oder
im Beruf.
In Anlehnung an die Verse aus Hebräer 12 sagte Pastor Hörsting: „Die
Bibel ist ehrlich und fair. Sie sagt
ganz klar: Der Glaube und das Leben sind ein Kampf, kein Ponyhof.“
Er betonte wie wichtig es sei, alles
was uns beschwert, abzulegen. Das
könne zum Beispiel Materialismus
sein oder Angst oder die oft nicht
auszuhaltende Diskrepanz zwischen Anspruch und Wirklichkeit.
Sünde sei auch so ein hinderlicher
Ballast – eigene und die anderer.
Letztere mache bitter, wenn man
sie nicht loslassen könne.
„Ballast abwerfen, um durchzuhalten“ ist ein großes Thema zeitgenössischer
Ratgeberliteratur.
Allerdings, so betonte der Präses:
„Aufschauen zu Jesus, der den Sieg
errungen hat und jetzt zur Rechten
Gottes sitzt - diese echte Hilfe haben nur wir Christen. Wir können
durchhalten, weil wir mit Jesus ver21
bunden sind.“
Glaubenskonferenz 2017
Drei praktische Tipps gab es für die
Zuhörer mit auf den Weg:
1. Schütte dein Herz bei Jesus
aus. Damit kannst du sofort
anfangen.
2. Nimm dir zeitnah vor, Ungutes in Beziehungen zu klären
3. Trainiere in den nächsten Monaten neue gute Gewohnheiten.
(Annekatrin Warnke)
des Glaubens fördern? Wie bilden
wir christliche Leiter aus?
Gordon MacDonald zum Thema:
Fast Food? Vergiss es!
Hektik, Angst,
Widersprüche
und Hoffnungslosigkeit
prägen unleugbar
unsere
„ver- Gordon McDonald
rückte
Welt“.
Leiterschaft lag zu Jesu Zeiten in
den Händen von weisen, gelehrten Männern, Rabbinern, die die
Thora studiert hatten und viel Lebenserfahrung besaßen. Sie hatten intensive Kontakte mit ihren
Schülern, lebten teilweise mit ihnen und konnten so Einfluss auf
die Entwicklung ihrer Persönlichkeit nehmen und sie prägen. Wer
von einem berühmten Rabbi unterrichtet wurde, hatte einen besonderen gesellschaftlichen Status.
Jeder Schüler war durchdrungen
von dem Wunsch, seinem Rabbi,
seinem Meister ähnlich oder sogar
gleich zu werden. Jesus hat 33 Jahre unter uns Menschen gelebt. Mit
30 wurde er Rabbi, musste aber
seine Schüler selbst auswählen
und ansprechen: Folge mir nach!
Allerdings hat es auch in der Vergangenheit immer wieder gewaltige Umbrüche gegeben. Man
denke nur an die Reformationszeit oder das letzte Jahrhundert
mit zwei Weltkriegen. Sind solche
„krassen“ Zeiten Fluch oder Segen?
Was MUSS sich ändern? Was DARF
sich NICHT ändern? Jesus oder
„krasse Zeiten“? Wir fragen uns als
Christen: Was kann das Wachstum
Zu Jesu Lebzeiten gab es keine Bücher, - aber Menschen, von denen
junge Leute lernen konnten: “Seht
auf mich“, sagte Jesus, „tut, was ich
tue“. Die Jünger lebten und wanderten mit ihm, versorgten ihn mit
allem Notwendigen, und so wuchsen reife Christen heran – allen voran Simon Petrus, der nach dem
Pfingstwunder der staunenden
Menge vollmächtig predigte, die-
22
Glaubenskonferenz 2017
ses Wunder erklärte (Apg 2 und 3)
und einen Gelähmten durch bloßen Zuspruch heilte.
Der Erfolg war durchschlagend:
Viele Menschen wurden gläubig,
ließen sich taufen, die Kirche wuchs
explosiv, und man fragte sich: Woher bezog Petrus, ein Fischer, die
Souveränität, so aufzutreten? Die
Antwort liegt nahe: Jesus selbst
hat Petrus „trainiert“, das heißt,
er hat ihn durch sein Beispiel und
seine liebevolle Zuwendung und
Korrektur gerüstet /vorbereitet,
sodass Petrus nun Jesu Werkzeug
sein konnte und wollte.
Die Konsequenz aus dieser Erkenntnis: Gordons Frau Gail und er,
glücklich verheiratet seit 57 Jahren,
haben folgendes Muster für ein
Leiterschaftstraining initiiert und
praktizieren es seit zehn Jahren:
Sie laden immer wieder 15 junge
Leute ein, vierzig Wochen lang an
jedem(!) Montagabend in ihr Haus
zu kommen, um miteinander zu
essen und intensive Gespräche
über den Glauben zu führen. Hier
investieren reife Christen in junge
indem sie zu Glaubensvätern bzw.
Rabbis werden.
Das ist gelebte Leiterschaft unter
dem Wort Jesu:
Liebt einander, dient einander,
dann wird die Welt erkennen, dass
ihr meine Jünger seid!
Barbara Sonntag, FeG Norderstedt
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Regionallager der Pfadfinder 2017
Auch in diesem Jahr war es für uns
Norderstedter Falken wieder soweit: Wir fuhren über Himmelfahrt
aufs Regional Lager (ReLa), das
mit nassen Wattebäuschen und
Zwillen beschossen. Wenn gerade
nicht gekämpft wurde, spielte man
gemeinsam oder schwamm im nahegelegenen Fluss. Abends wurde
dann am Lagerfeuer gesungen, und
wir genossen die Gemeinschaft.
Besonders hat uns allen gefallen,
so viele neue Leute kennenzulernen, und besondere Highlights
waren das große Spiel und die tolle, gesegnete Gemeinschaft.
dieses Jahr in Eggebek stattfand.
Nachdem die Zelte aufgebaut und
alte Freunde begrüßt waren, konnte das Lager auch schon beginnen.
Aufgeteilt in zwei Teams, die Kelten und die Römer, wurde kräftig
um den Sieg gekämpft. Nach den
morgendlichen Andachten fingen
beide Teams, an ihre Lagerbauten zu verfeinern. Den Höhepunkt
des Kampfes gab es beim „Großen
Spiel“, bei dem sich beide Teams
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Hanna Heinze
Zu Guter Letzt
Was ist ein „Heiligenschein“, will
der dreijährige Andreas wissen.
Sein Bruder Wolfgang, fünf Jahre
alt, klärt ihn auf:
Den braucht man, wenn man gestorben ist. Da steht Petrus an der
Himmelstür und sagt: Wollen Sie
hier rein? Dann legen Sie mir mal
Ihren Heiligenschein vor.
Ein Pastor eröffnet seíner Gemeinde, dass er demnächst in den
Ruhestand gehen werde und dass
man sich um einen Nachfolger
bemühen solle.
Er freue sich auf sich den neuen
Lebensabschnitt und bitte die
Gemeinde eindringlich, nicht dafür
zu beten, dass er ihr noch lange
als Pastor erhalten bleiben möge.
Im Deutschunterricht fragt der
Lehrer: Florian, wie heißt die Vergangenheit
des
Sprichwortes
„Der Mensch denkt, und Gott
lenkt“?
Florian weiß es: „Der Mensch dachte, und Gott lachte“.
Bei der Sakramentenlehre im
Religionsunterricht über die Ehe
gesprochen und prüft nun,
ob die Kinder alles richtig begriffen haben.
„Wer hat die Ehe eingesetzt?“
„Gott.“
„Das stimmt. Und wo hat Gott die
Ehe eingesetzt?
„Im Paradies.“
„Und was hat Gott da gesagt?“
Nach kurzem Schweigen meldet
sich Lily:
„Ich will Feindschaft setzen zwischen Dir und dem Weibe!“
Bei einem Hochzeitsmahl verabschiedete der Pfarrer vorzeitig,
da er in den Beichtstuhl gehen
müsse.
Ein Gast fragte ganz verwundert:
„Wird denn bei euch immer noch
gebeichtet“?
Darauf der Pfarrer: „Ja,
selbstverständlich wird bei uns noch
gebeichtet, es wird bei uns ja auch
noch gesündigt“.
„Mein Vater hat mir 10 Euro versprochen, wenn ich in Religion
eine Eins bekomme“, erzählt Fritzchen dem Pfarrer.
„Na, dann streng dich mal an“, ermuntert der Pfarrer.
„Ich hätte einen besseren Vorschlag“, meint Fritzchen, Sie geben
mir eine Eins, und dann teilen wir.“
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Sonstiges
Hauskreise der FeG-Norderstedt
Gemeindeleitung
Sonntag
M.+L. Lipinski
F. Kämmerer
Sonntag
Junge Erwachsene
Montag
H. + W. Westphal
C. Willers
Karl-Heinz Espey, Pastor
040-30 98 45 18
Mittwoch
S. Ziegler
E-Mail-Adressen:
Donnerstag
U. Erdlenbruch
Freitag
A. Ziegler
Ulrich Erdlenbruch
Hans-Jürgen Liebold
Maren Lipinski
Klaus Scheffel
[email protected]
[email protected]
[email protected]
Fragen rund um die Hauskreise
richten Sie bitte an Ulrich Erdlenbruch.
Abholservice:
Sie möchten zum Gottesdienst abgeholt und danach wieder nach Hause
gebracht werden?
Dann kontaktieren Sie bitte :
Monika Andersen: 04106-6403126
Das Thema des nächsten Gemeindebriefes heisst:
ADVENT
Die Redaktion freut sich über Beiträge und Leserbriefe.
Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 10. November 2017
Impressum
Herausgeber: Freie evangelische Gemeinde, Falkenkamp 62,
22846 Norderstedt
email:
[email protected]
Redaktion:
Barbara und Frank Sonntag, Gerrit Vossers (Layout).
Druck: gemeindebriefdruckerei.de
Gemeindekto: Freie evangelische Gemeinde, IBAN DE12 4526 0475 0017 2742 00,
BIC: GENODEM1BFG
Bildnachweise: Seiten 1, 4 , 6 (GV), 10,11,12, 19 (FS), 5,8,9 (wiki), S 28, (HH), 13 (SS)
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Wir laden Sie herzlich ein in unser
Gemeindezentrum
Termine
Seelsorgeangebote
Gottesdienst Sonntag 10:00
parallel dazu Kleinkinderbetreuung
Kindergottesdienst
Sonntag10:00
Gebetskreise Sonntag 09:30
4. Montag 10:00
Seniorenkreis 1. Dienstag
15:30
Bibergruppe Mittwoch 16:00
Nach jedem Gottesdienst besteht die Gelegenheit der Fürbitte für persönliche Anliegen wie
Krankheit, familiäre Probleme
oder berufliche Sorgen.
Einen Gesprächstermin können
Sie mit unserem Pastor
Karl-Heinz Espey vereinbaren.
Eltern- und Kindgruppen
Die Predigten in den GottesRasselbande Mittwoch 16:00
diensten der FeG Norderstedt
HasenkinderDonnerstag 16:00 können Sie für Ihren persönlichen Gebrauch im Internet
Vormittagsbibelstunde
abrufen.
Donnerstag
10:00
http://feg-norderstedt.de/podLauftreff
Donnerstag 19:00
cast/
Pfadfindertreff Freitag
16:15
Predigt-CDs erhalten Sie bei
TJT
Freitag
19:00 unseren Mitarbeitern am Bücher(Teen- und Jugendtreff)
tisch.
Willkommencafé
Montag 14.30-17.00
Zeitschriften
Bestellungen nimmt
Herr Johann Oberwandling
entgegen.
Stand: 28.09.17 14:52
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