Nr. 193 12 | 2013 Kirche lebt F®‰unde‚bri‰ƒ Verbundenheitsgefühl als Zukunftsfaktor Willi Beck Die Bibel ist für mich … Grundkurs EVANGELISCHE MISSIONSSCHULE UNTERWEISSACH Und sie bewegt sich doch Ekkehard Graf YOLO#follow_him Powerday 2014 Nun freut euch, lieben Christen g‘mein, und lasst uns fröhlich springen ... ... die Angst mich zu verzweifeln trieb, dass nichts denn Sterben bei mir blieb, zur Hölle musst ich sinken. Da jammert Gott in Ewigkeit mein Elend übermaßen ... Er sprach zu seinem lieben Sohn: "Die Zeit ist hier zu erbarmen; fahr hin, mein‘s Herzens werte Kron, und sei das Heil dem Armen ..." Der Sohn dem Vater g‘horsam ward, er kam zu mir auf Erden ... Was ich getan hab und gelehrt, das sollst du tun und lehren, damit das Reich Gotts werd gemehrt zu Lob und seinen Ehren . . . “ Er (der Sohn) sprach zu mir: "Halt dich an mich, es soll dir jetzt gelingen; ich geb mich selber ganz für dich ... Martin Luther, EG 341 in Auszügen I N H A LT S. 3 Himmlisches Gespräch – tanzende Erde Thomas Maier S.13 Und sie bewegt sich doch – Kirchengeschichte Ekkehard Graf S. 4 Verbundenheitsgefühl als Zukunfts­faktor – Erkenntnisse aus der Studie „Mensch & Kirche“ Willi Beck S. 18 5. Jahrgang S. 18 YOLO#follow_him Powerday Die Bibel ist für mich … Grundkursvorstellung S. 20 Weihnachtliche Freude Martin Luther S. 9 EVANGELISCHE MISSIONSSCHULE UNTERWEISSACH Seminar für Theologie, Jugend- und Gemeinde­pädagogik Berufskolleg und Fachschule mit staatlicher und kirchlicher Anerkennung Im Wiesental 1 71554 Weissach im Tal – Unterweissach Telefon 0 71 91 / 35 34 - 0 Fax 0 71 91 / 35 34 - 11 [email protected] www.missionsschule.de Hiµml⁄‚ches Gespräch – t a~z‰n∂e Erde Liebe Leserin, lieber Leser, Martin Luther erzählt in seinem Lied „Nun freut euch, lieben Christen g’mein“ (nebenstehend in Auszügen) ein bewegendes Gespräch und ein herrliches Geschehen: Gott geht es zu Herzen, wo wir Menschen in uns selbst gefangen sind; wo wir uns reduzieren auf das, was wir aus uns selbst machen können oder was andere von uns halten; wo wir an Gott verzweifeln angesichts dessen, was uns und anderen an Lebenswidrigem widerfährt, wo wir ihn erfahren als den, der uns entgegen steht. „Ich habe ihn gehasst“, sagt Luther, schockierend und doch befreiend ehrlich. Allein schon darin leuchtet das Evangelium auf: wir müssen unsere Not, auch gerade die, die wir mit Gott haben, nicht verdrängen oder beschönigen. Unsere Not, unser Elend geht Gott zu Herzen: „da jammert Gott in Ewigkeit …“ Bewegt von unserer Not teilt er sie mit dem, der seinem Herzen am nächsten ist, seinem Sohn. Die Worte seines Vaters erreichen Jesu Herz und setzen ihn in Bewegung. Er kommt zu uns auf die Erde, um uns heil zu machen. Und was für ein Wunder, wenn er zu jedem Menschen ganz persönlich sagt: „Halt dich an mich“, vertraue mir, „ich geb mich selber ganz für dich“ – erkenne doch darin, wie sehr ich dich liebe: nichts halte ich zurück, alles, mehr noch: mich selbst gebe ich dir. Wem auf diese Weise in Christus alles geschenkt ist, dem wird schließlich gesagt: „Was ich getan hab und gelehrt, das sollst du tun und lehren“. Damit legt uns Jesus keine schwere Last auf, im Gegenteil: Er spricht uns als solche an, die sich an ihm freuen und fröhlich springen und gibt uns Anteil an sich selbst und seinem Ziel, er würdigt uns, mit ihm in dieser Welt zu wirken. In diesem Evangelium liegt das Geheimnis der Kirche Jesu Christi. Sie hat ihren Ursprung im Herzen Gottes, sie lebt von der erbarmenden Liebe Jesu. Wo wir davon ergriffen sind, verlieren wir uns als seine Kirche nicht mehr in Aktionismus, laufen wir nicht mehr hinter Programmen her, sondern wir sind und werden immer wieder neu hineingenommen in die liebende Bewegung Gottes hin zu seinen verlorenen Menschen und unser Reden und Handeln wird von Herzen kommen. Das ehrt Gott, so breitet sich seine erbarmende Liebe aus, so finden Menschen zum Glauben. So bleibt Kirche lebendig, weil sie aus diesem himmlischen Evangelium lebt und voller Freude davon singt und redet. Die unterschiedlichen Artikel dieses Freundesbriefs beleuchten dieses Geheimnis des Evangeliums aus verschiedenen Perspektiven: von der Kirchengeschichte her, im Blick auf die Zukunft der Kirche und mit der Frage, wie Gott uns heute anspricht und in Dienst nimmt. Pfr. Thomas Maier Direktor der Missionsschule Ich wünsche Ihnen wie auch uns selbst an der Missionsschule von Herzen, dass uns beim Singen von Martin Luthers Lied erneut das helle Licht des Evangeliums aufleuchtet! Mit herzlichen Grüßen, auch von allen Mitarbeitenden unserer Schule Ihr / Euer 3 NACHDENKENSWERT Nachdenkenswert 4 Verbu~d‰nheit‚geƒühl als Z¨kunƒtsfa∆tor Erkenntnisse aus der Studie „Mensch & Kirche“ Wer von der Liebe Gottes ergriffen ist, muss sich immer wieder neu fragen: Was ist für Kirche und Gemeinden wichtig, um Menschen wirklich zu erreichen und mit ihnen das Evangelium zu teilen. Dr. Willi Beck hat in seiner Dissertation „Wachsende Kirche – Auf der Suche nach Zugangswegen“ (2012) diese Frage empirisch und theologisch aufgenommen. Im Folgenden gibt er einen Einblick in einige wichtige Ergebnisse und relevante Zukunftsüberlegungen seiner langjährigen Forschungsarbeit. Sie hat ihren konkreten Ort in seiner Arbeit in der „Akzente“-Gemeinde in Sulzbach a.d. Murr. Das ist eine regional strukturierte landeskirchliche Gemeinde mit evangelisch-charismatischer Prägung, die Willi Beck zusammen mit anderen 1993 gegründet hat und bis heute leitet. Willi Beck war von 1976-1980 zur Ausbildung an der Missionsschule. Erläuterungen und Belege für die in diesem Artikel verwendeten Daten, Überlegungen und Ergebnisse finden sich in dem Buch von Willi Beck: Wachsende Kirche – Auf der Suche nach Zugangswegen. Ein empirisch-theologischer Diskussionsbeitrag zum Reformbemühen um die Kirche von morgen in Württemberg; München 2012 (Akademische Verlagsgemeinschaft). 1. Gemeindebau und empirische Forschung Die schleichende Rückläufigkeit kirchlichen Lebens in der Postmoderne wirft Fragen auf. Ein Heer von kreativen ehrenamtlichen und Ein Heer von kreativen hauptamtlichen MitarbeiMitarbeiter/innen hat ter/innen hat alles getan, alles getan, um Men­ um Menschen für die beschen für die beste ste Botschaft der Welt zu Botschaft der Welt zu begeistern – doch die Kirbegeistern – doch die che ist im Rückwärtsgang. Kirche ist im Rück­ Studien belegen, dass wärtsgang. kirchliche Gemeinden in Deutschland ihren Kontakt zu weiten Teilen der Bevölkerung verloren haben, sich binnenkirchlich rekrutieren und eine Art religiös-kirchliche Subkultur bilden. Sie befinden sich mitten Willi Beck in einer „Inkulturationskrise“, d.h. sie finden den Anschluss an die vielfältigen Kulturen und Lebenswelten in unserem Volk nicht mehr, obwohl Religiosität und Glaube auch in von unseren Gemeinden unerreichten Milieus präsent sind und sich Anknüpfungspunkte vielfältiger Art ergeben könnten. Gemeindebau beginnt mit der Mission der Liebe Gottes, die sich in der Menschwerdung Gottes in Jesus Chri- stus als göttliches Inkulturationsgeschehen erweist (Joh 1,1ff). Gott selbst ist Subjekt der Mission und zugleich ihr Auftraggeber. Die Mission der Liebe Gottes unterliegt dabei weder geographischen, politischen, noch soziokulturellen Restriktionen. Wir sind als seine Gemeinde gesandt und beauftragt, „Botschafter an Christi Statt“ zu sein (2.Kor. 5,20; vgl. Mt 28,18-20; Mk 16,15-16; Lk 24,44-49; Joh 20,19-23). Die Sendung zu den Völkern heißt für uns: „Geht hin in die unerreichten Milieus, Subkulturen, Lebenswelten und dringt vor bis in die letzten Ecken des sozialen Raumes.“ Es gehört zum protestantischen Verständnis von Kirche und Gemeinde, dass sie ihrem Wesen nach eine geistbewegte, und darum sich verändernde Kirche ist. In Gottes Fußspuren bleibt sie eine sich stetig inkulturierende und eben darin sich erneuernde Kirche. Will sie, wie ihr Herr selbst, bei den Menschen sein, braucht sie eine Sozialgestalt, die die unerreichten sozialen Milieus zu integrieren vermag. Bei der Gestaltung des notwendigen Inkulturationsprozesses erweist sich die empirische Sozialforschung als wertvolle Hilfe und wird gleichsam zum missiologi- 2. Ausgewählte Ergebnisse Aus der Fülle der Ergebnisse greifen wir ein paar wenige heraus und betrachten diese unter der Fragestellung, was diese über die emotionale Verbundenheit zur Ortsgemeinde aussagen. Wir unterteilen die Befragten in gemeindlich Hochverbundene (HV), Distanzverbundene (DV) und Unverbundene (UV). 1. Christlich-abendländische Kultur- und Werteorientierung Zunächst wird die christlich-abendländische Kultur- und Werteorientierung Nachdenkenswert schen und geistlichen Imperativ. In diesem Kontext fragt die Studie Mensch & Kirche: Gibt es in unserer soziologisch ausdifferenzierten Gesellschaft Zugangswege zu den Menschen, die deren Teilnahmeverhalten positiv beeinflussen, sodass eine Integration in die Gemeinde entstehen kann, diese zur Lebens- und Deutegemeinschaft wird und Kirche wieder wächst? Um Antworten zu finden, wurden in 24 Monaten von 53 Interviewern/innen mittels eines standardisierten Fragebogens 628 76-minütige Interviews geführt. Die Mehrthemen-Studie ruft u. a. Einstellungen zur kirchlichen Arbeit, zu christlichem Glauben und Leben sowie zu Erfahrungen mit Gottesdienst und Kirche Erwartungen, Bedürfnis- und Interes­senlagen ab. Daraus werden die Chancen ergründet, Gottesdienste kulturell ausdiffrenziert zu gestalten, und Wachstumspotenziale erschlossen in der ehrenamtlichen Mitarbeit, in vielfältigen Kleingruppen, religiöser Erwachsenenbildung, kirchlicher Seelsorge und in neuen Gemeindeformen. Dabei werden die Sichtweisen verschiedener Altersgruppen, von Frauen und Männern, von Konfessionslosen, Katholiken, Evangelischen oder von Freikirchlern u.v.m. untersucht. der Probanden anhand der Einstellung zum Religionsunterricht (RU) an Schulen sowie zur öffentlichen Präsenz der Kirche gemessen. 94% der HV halten den christlichen RU an den Schulen für wichtig, von den DV sind es 83% und von den UV noch 60%. Einen gemeinsamen multireligiösen RU der Weltreligionen können sich 43 % der UV vorstellen, 40% der DV und 27% der HV. 96% der HV halten die christliche Kirche tendenziell für unverzichtbar, von den DV sagen das 89%, von den UV noch 64%. Christlicher RU Gemeinsamer RU Unverzichtbarkeit/Kirche UV 60% 43% 64% DV 83% 40% 89% HV 94% 27% 96% Es ist signifikant: Je stärker Menschen sich mit der Ortsgemeinde verbunden fühlen, desto mehr prägt sich christliche Kultur- und Werteorientierung aus; mit der emotionalen Entfernung zur Gemeinde hingegen sinkt sie. 2. Gottesdienstbesuch und Kleingruppenzugehörigkeit Nicht mal 1% der UV besucht noch regelmäßig (wöchentlich/14-tägig) den Gottesdienst, von den DV Es gehört zum protestan­ tun dies 12 % und von den tischen Verständnis von HV 41%. In einem normaKirche und Gemeinde, dass len evangelischen Gottessie ihrem Wesen nach eine dienst sitzen konkret 50% geistbewegte, und darum HV, 46% DV und 4% UV. sich verändernde Kirche ist. Ein ähnliches Gefälle zeigt sich im Blick auf die Kleingruppenzugehörigkeit. 3% der UV gehen noch in eine kirchliche Gruppe, von den DV sind es 11% und von den HV 44%. Mit dem Weg in die Unverbundenheit wird sowohl der Gottesdienstbesuch als auch die Kleingruppenteilnahme ausgeschwemmt. Konfessionslose gehen faktisch nicht mehr regelmäßig zum Gottesdienst, 5% ab und zu. Dass 60% der HV und 90% der DV ebenfalls nicht re- 5 NACHDENKENSWERT Nachdenkenswert gelmäßig anwesend sind, ist ein deutlicher Hinweis auf einen schleichenden Weg in die Unverbundenheit. 3. Glaubensprofil Ein klassisch christliches Glaubensprofil wurde vordefiniert als 1) Glaube an Gott, der sich in Jesus Christus zu erkennen gegeben hat, 2) Glaube an ein Leben nach dem Tod und 3) Glaube an Himmel und Hölle. Dieses Profil weisen nur noch insgesamt 14% auf; von den UV sind es noch 2,5%, von den DV 15% und von den HV 41%. Die Daten zeigen, dass die Verbundenheit zur Gemeinde in hohem Maße das Glaubensprofil beeinflusst. Parallel zur Gemeindedistanzierung wächst die relgiöse Distanzierung. Während sich zunächst vermehrt pseudochristliche Selbst Gemeinde­ Einstellungshorizonte hergründungsansätze ausbilden, gestalten sich werden von allen mit diese mit zunehmender UnMehrheit bejaht. verbundenheit in kosmo-religiöse und atheistische Profile aus. Bei Konfessionsfreien schwindet ein personaler Gottesbezug, und es lässt sich praktisch kein klassisch christliches Profil mehr nachweisen (0,9%). 4. Einstellungen zu Reformansätzen Spannend sind die Einstellungen zu Ansätzen einer Kirchenreform, die u.a. mit der Einstellung zu wöchentlichen Zweitgottesdiensten, vielfältigen bedürfnisorientierten Kleingruppen und zu neuen Gemeindeformen abgerufen wurden. Das eigentlich Erstaunliche dabei: Es liegen keine statistisch bedeutsamen Unterschiede vor, d.h. die Bevölkerung hält – unabhängig von ihrer Verbundenheit zur Gemeinde – derartige kirchliche Programme druchgehend für zukunftsfähig. Selbst Gemeindegründungsansätze werden von allen mit Mehrheit bejaht. Einstellungen Kirchenreform UV DV HV Wöchtl. Zweit-GD 64% 70% 72% Vielfält. Kleingruppen 71% 79% 80% Neue Gemeinden 48% 44% 50% 6 5. Potenzielles Teilnahmeverhalten Mit welchem Teilnahmeverhalten wäre zu rechnen, wenn sich die Kirche diesbezüglich auf den Weg machen würde? Dass bei den HV hohe Werte ausgewiesen werden, war zu vermuten. Dass die Werte der DV fast gleich hoch ausfallen, muss uns positiv nachdenklich stimmen und das kirchliche Zukunftshandeln herausfordern, ebenso die immer noch erheblichen Beteiligungswerte der UV, von denen sich rund jede/r Zweite für eine kirchliche Projektmitarbeit ansprechen lassen oder eine Einladung in eine Kleingruppe annehmen würde. Selbst die Beteiligung an einer Zukunftswerkstatt ist noch für jede/n Fünfte/n der UV und jede/n Dritte/n der DV denkbar. All dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass mit dem Weg in die Unverbundenheit auch die Ansprechbarkeit für eine konkrete kirchliche Begegnung sehr stark nachlässt. Potenzielles Teilnahmeverhalten UV DV HV Wöchtl. Zweit-GD 39%66%67% Vielfältige 48%70%76% Kleingruppen Mitarbeit Projekte53%70%73% Zukunftswerkstatt21%33%50% 3. Ausblick und Konsequenzen Was wäre zu tun? Welche Gemeindeentwicklungsstrategien könnten diese Daten nahelegen? Mit sieben kurzen Punkten, die sich wechselseitig bedingen und durchaus ergänzungsbedürftig sind und zur wissenschaftlichen Diskussion einladen, soll die Brücke in die Praxis geschlagen werden. 1. Fokussierung gemeindlicher Integrationsarbeit Zunächst mahnen die Daten die vorrangigste Aufgabe an: Die Kirche der Zukunft muss alles dafür tun, um den Weg in die gemeindliche Unverbundenheit zu verhindern. Die Ortsgemeinde als Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern, wird zum Schlüssel- 2. Bejahung des Homogenitäts prinzips Zugehörigkeitsgefühl unterliegt Homogenitätspräferenzen. Dies hat tiefgreifende Konsequenzen für die Kirchengestalt von morgen. Die Ortsgemeinde kann zwar punktuell unterschiedliche Milieus erreichen, aber eine emotionale Gemeindeeinbindung können milieuorientierte Events nicht leisten. Arbeitsaufwändige Verzettelungsprogramme, mit denen man nach allen Seiten schlägt, um der Verantwortung als Volkskirche irgendwie gerecht zu werden, scheitern. Zu mehr als einem konsumorientierten Teilnahmeverhalten taugen sie nicht. Sie absorbieren Kräfte, die zur Umsetzung von Integrationsstrategien notwendig wären und fördern damit im Gegenteil den schleichenden Weg in die Unverbundenheit. So sehr das volkskirchliche Herz auch leidet: Wer alle will, wird leer ausgehen. 3. Positionierung vereinskirchlicher Gemeindestrukturen Schließlich wird man ein Gemeindebild überdenken müssen, das die Größe der Gemeinde an der Mitgliederzahl festmacht, die Anzahl der Taufen mit Wachstum definiert und vereinskirchliche Strukturen als klüngelverdächtig zurückweist. Die Daten der Studie fordern eine entgegengesetzte Bewegungsrichtung und verlangen den Abschied von einem Gemeindeverständnis, das den Weg in die Unverbundenheit ebnet und die Einbindung in eine gelebte Gemeinschaft Gleichge- sinnter opfert auf dem Altar des Heterogenitätsmythos und des volkskirchlichen Offenheitsprinzips. Die Befragten zeigen ein geschlossenes Bild: Zugehörigkeitsgefühl bildet sich nicht in heteroArbeitsaufwändige Verzette­ genen, pluralen, lungsprogramme, mit denen offenen Zusamman nach allen Seiten schlägt, menhängen um der Verantwortung als heraus, so sehr Volkskirche irgendwie man dies auch gerecht zu werden, scheitern geistlich-theologisch zu untermauern vermag. 4. Zielgruppenfokussierung und Schwerpunktsetzung Jede Gemeinde vor Ort wird ein Leitbild entwickeln müssen, indem sie definiert, welchen Zielgruppen oder Milieus sie eine Gemeinschaft von Brüdern und Schwestern bereitstellen möchte. Ein Selbstbewusstsein von Kirche, das auf gegenseitige Ergänzung der Gemeinden setzt und begeistert ist von der eigenen Programmschwerpunktsetzung, die bestimmte Klientel bevorzugt anspricht, wäre zu erarbeiten. Zugangswege gibt es, und der noch gute Leumund der Ev. Kirche wäre zu nutzen. Die Gemeinde könnte entscheiden, ob sie einen Schwerpunkt auf (Zweit-)Gottesdienste, vielfältige Kleingruppen, projektorientierte Initiativen oder auf einen Gemeindeentwicklungsprozess mit Zukunftswerkstatt setzt. Alle Ansätze werden sich, wie die Studie erwarten lässt, einer guten Resonanz erfreuen und geeignet sein, UV, DV und sogar Konfessionslose mit einzubinden, um mit ihnen zusammen Gemeinde neu zu definieren und entsprechend aufzubauen. Nachdenkenswert faktor. Gelingt es nicht, das Zugehörigkeitsgefühl zu stärken, setzt sich der Prozess fort, dass die Bedeutung der Kirche schwindet und parallel dazu der Verlust des abendländisch-christlichen Kulturerbes voranschreitet. Die Arbeit an Einbindungsstrategien gehört auf die Tagesordnung der Entscheidungsgremien, und das Handeln der Kirche muss immer auch nach seinem Beitragswert zur Gemeindeverbundenheit hinterfragt werden. 6. Bezirkskonzeptionen und Kooperationsmodelle Längst ist klar: Konzentration erhöht die Erfolgschancen der Einbindungsmaßnahmen, um diejenigen zu erreichen, die ähnlich „ticken“. Dabei werden Kooperationen auf Bezirksebene, die als größere Einheit zunehmend an Bedeutung gewinnt, sinnvoll. Vorherr- 7 NACHDENKENSWERT NACHDENKENSWERT schende Konkurrenzängste, vor allem im Hinblick auf neue Gemeindeformen, müssen der Vergangenheit angehören. Kirche der Vielfalt wird sich als Kirche in der Region positionieren und ein Regionalkonzept alter und neuer profilierter Gemeindeformen präsentieren, die sich gegenseitig ergänzen. So könnte sie in vielfältiger Gemeinsamkeit tun, was die einzelne Ortsgemeinde allein nicht kann: die UV und DV aus den unterschiedlichsten Milieus neu ansprechen. Kooperationsvereinbarungen wären zu treffen, wie bspw.: 1) Wir überlassen es den Menschen, welcher Gemeinde sie sich aktuell anschließen wollen. 2) Wir stehen nicht unter Konkurrenzdruck, sondern helfen den Menschen, eine ihnen angemessene Gemeinde zu finden, auch wenn dies nicht unsere Gemeinde ist. 3) Wir definieren Kirche auf Regionsebene und tragen dazu bei, dass die Kirche in der Region wächst, weil wir uns als Kirche der Vielfalt wird sich als Kirche in der Teil der Landeskirche seRegion positionieren und hen. ein Regionalkonzept alter 4) Wenn sich neue Geund neuer profilierter meinschaften, Kreise und Gemeindeformen präsen­ Gemeinden herausbilden, tieren, die sich gegen­ oder um der Menschen seitig ergänzen willen gefördert werden müssen, weil derzeit keine adäquaten Formen existieren, stellt dies kein Problem für uns dar. Hauptsache ist, dass die Menschen nachhaltig in ihrem Glauben gestärkt werden und wachsen können. 5) Wir sind offen dafür, dass sich Menschen lebensphasenbedingt einer anderen Gemeinde anschließen, später möglicherweise wieder zurückkommen oder sich noch einmal anderswo verorten. Wir sind ein Leib Christi. 8 7. Gründung neuer Gemeindeformen Die Gründung neuer Gottesdienst- und Gemeindeinitiativen scheinen eine sinnvolle Wachstumsstrategie für die Kirche zu sein, sofern die Verantwortlichen die Zugehörigkeit zum Ganzen ernst nehmen. Sie werden das Selbstverständnis, lediglich ergänzende Events zu veranstalten, die für die Nichtanwesenden irrelevant sind, ad acta legen und sich Gedanken darüber machen, wie nachhaltig Verbundenheit gefördert werden kann. Dadurch werden sich Gemeinschaften und schließlich Gemeinden von Brüdern und Schwestern herausbilden, die das Leben der Kirche in regionaler Vielfalt bereichern. 8. Qualitätsentwicklung der gegenwärtigen Kirchenkultur Das empirische Material zeigt, dass der Kreis derer, die mit dem herkömmlichen kirchlichen Angebot erreicht werden könnten, bei Weitem nicht ausgeschöpft ist. Eine Konzentration auf diejenigen, die mit der gegenwärtigen Kirchenkultur einverstanden sind, könnte eine strategische Entscheidung sein. Die Arbeit an der Einbindung der anwesenden Distanzverbundenen wäre genauso zu favorisieren, wie die Erkundung von Wegen, mit denen sich Unverbundene, die der bestehenden Kirchenkultur gegenüber offen sind, integrieren lassen und ein stärkeres Verbundenheitsgefühl entwickeln können. Dr. Willi Beck Unter www.efs-online.org findet sich zusätzliches Datenmaterial. Wer tiefer schürfen möchte, dem sei die Dokumentation empfohlen. Beck, Willi. Wachsende Kirche – Auf der Suche nach Zugangswegen. Ein empirischtheologischer Diskussionsbeitrag zum Reformbemühen um die Kirche von morgen in Württemberg. München 2012 (Akademische Verlagsgemeinschaft). Der neue Grundkurs stellt sich vor Am Anfang ihrer Ausbildung haben sich unsere Studierenden im Fach Spiritualität bei unserer Praxisdozentin Petra Müller Gedanken gemacht, was die Bibel für sie persönlich bedeutet. Helen Ansen … ein sehr persönliches Buch. Wenn man sie kauft, ist sie quasi leer und mit der Zeit füllt sie sich. Ich markiere mir wichtige Bibelverse, schreibe Sachen rein und lege mir Kärtchen hinein. So ist meine Bibel etwas ganz individuelles und persönliches. Ich habe eine besondere Beziehung zu meiner Bibel, die ich so nicht zu anderen Büchern habe. Susann Brückner … der, menschlich gesehen, „greifbarste“ Teil von Gott, der uns ganz praktisch und direkt ansprechend als Hilfe im Hier und Jetzt gegeben ist. Ich persönlich bin immer wieder von ihrer Aktualität fasziniert. Durch sie wirkt Gott voller Kraft in unser Dasein hinein; sie gibt, was kein anderes Buch der Welt geben kann. DANKE, Herr, dass du uns durch die Bibel einen Einblick in dein Herz gewährst! Kathrin Dietz … ein Buch der Vielfalt. Sie gibt mir Lösungen und wirft Fragen auf; sie begeistert mich und bringt mich schier zur Verzweiflung. Die Bibel ist mein Schulbuch im Studium Kleine Ausschnitte aus ihren Statements machen deutlich, wie wertvoll die Heilige Schrift ist und wie herausfordernd sie sein kann. und gleichzeitig die Gebrauchs­ anleitung für mein Leben. Ich kann sie einfach nur lesen, ihr gemäß leben, ihr zuhören und von ihr erzählen. Ich kann sie in die Hand nehmen und sogar im Herzen tragen. negativ. Das lässt mich eher immer mehr suchen und tiefer in die Bibel eintauchen. Ich will sie immer mehr verstehen. Die Bibel ist für mich Arbeit, und doch gleichzeitig auch Motivation. Matthias Engelhardt Christina Köster … niedergeschriebenes Wort meines Papas im Himmel, mit dem ich in erster Linie durch die Beziehung zu ihm Neues über ihn erfahre! Durch die Bibel habe ich die Möglichkeit, in dieser Beziehung zu wachsen und mich an seine Versprechen und Zusagen zu erinnern und mich auch der Kraft seiner Liebe zu versichern. Für mich steht die gelebte Beziehung mit Gott vor der gelesenen Beziehung. Daniel Faißt … das Buch, in dem ich aus erzählter Vergangenheit Dinge für die Gegenwart entnehmen kann. Es ist ein Buch der Antworten, aber viel mehr noch ein Buch der Fragen. Es gibt Antworten auf Fragen, die ich stelle; gleichzeitig wirft es mit jeder Antwort noch mehr Fragen auf. Dies ist keineswegs Grundkurs D⁄‰ Bibel ⁄‚t ƒür mich ... … wichtig, denn sie ist ein Medium, durch das ich Gott kennenlernen kann. Sie hat für mich Worte, aus denen ich Kraft schöpfe: Worte der Wahrheit, der Ermutigung, der Liebe, aber auch der Schärfe. Und die Geschichten darin erzählen von Menschen, die etwas mit Gott erlebt haben. Das ist spannend, ermunternd und erbauend, da sie mich heute ansprechen. Jenny Kreiselmeyer ... so etwas wie ein Buch mit sieben Siegeln, das ich immer mehr zu öffnen verstehe. Es gibt kein anderes Buch, das so viel beinhaltet wie die Bibel, und selbst wenn ich einen Text zum fünften oder zehnten Mal lese, finde ich etwas Neues darin. Ich öffne quasi jedes Mal ein „Siegel“ und Gott eröffnet mir eine neue Art und Weise, sein Wort zu verstehen. 9 Grundkurs Grundkurs Jenny Kreiselmeyer Daniel Faißt Esther Stehle Helen Ansen Pascal Weik Nicole Wienke Matthias Engelhardt 10 Kathrin Dietz Christina Köster Jakob Luz Mara Schlumpberger Grundkurs Benedict Schwarz Susann Brückner Daniel Kunert Lukas Krummacher Erik Sand 11 Greundkurs Grundkurs D⁄‰ Bibel ⁄‚t ƒür mich ... (Fortsetzung von Seite 9) Lukas Krummacher … Gottes Wort. Sie ist ein Buch, in das ich jeden Tag reinschaue und es gerne lese. Es ist wichtig für mein Leben. Ohne dieses Buch wäre mein Leben nur halb so schön. Daniel Kunert … das Buch, das mir die Möglichkeit gibt, Gott in meinem Leben mehr wahrzunehmen. Zugleich gibt sie mir Orientierung, Freude und Sinn im Alltag. Jakob Luz … Gottes Wort, das mich immer wieder neu begeistert. Ich liebe es, in der Bibel Geschichten zu lesen, wie Gott früher mit Menschen Geschichte geschrieben hat und mir dabei Gottes Verheißungen bewusst zu machen. Sie erinnert mich ständig neu an Gottes unendlich große Liebe. Es ist genial zu erleben, wie Gott immer wieder durch sein Wort zu mir redet, mich begeistert und mein Herz neu mit Freude, Liebe und Leben erfüllt. Erik Sand … ein Buch, das über und über mit menschlichen Weisheiten und göttlichen Unverständlichkeiten gespickt ist. Je mehr ich darüber weiß, 12 desto mehr Fragen ergeben sich daraus. Die Bibel ist für mich immer ein enger Begleiter, der für mich noch viele Herausforderungen bereit hält. Sie wird immer etwas anstrengend, befreiend, schwer und wunderschön bleiben. Das Buch das mich zweifelnd in der Gewissheit leben lässt. Mara Schlumpberger … der Ort, wo wir nachlesen können, wie Gott ist: seine Geschichte mit uns Menschen, sei es in Zeiten der Not oder der Freude. Ich lese von Menschen, die mit Gott Geschichte geschrieben haben, und kann von ihnen lernen. Die Bibel ist für mich in vielen Situationen ein Wegweiser und Begleiter gewesen – sie steckt voller Ermutigung und Hoffnung. Benedict Schwarz … an allererster Stelle das Wort Gottes. Gott sagt uns klar, manchmal aber auch ein wenig verschlüsselt, was sein Wille ist und wonach wir uns, als Christen, ausrichten sollten. Die Bibel ist ein Buch, das ich in allen Lebenslagen lesen kann. Man findet zu jeder Zeit und egal, wie es einem gerade geht, Ermutigung, Hilfe oder Bestätigung. Esther Stehle … das Buch der Bücher, das ich am meisten in der Hand habe, weil es so viel bietet: als Lehrbuch, Geschichtsbuch, Motivator, Lebenshilfe, Wegweiser … Die Bibel gibt einem immer die Chance, etwas Neues zu entdecken, und sie spricht in unseren Alltag hinein. Sie ist für mich ein Buch, das Antworten auf Fragen gibt, aber auch Fragen aufwirft. Pascal Weik … ein Buch, in dem ich viel lerne: über Gottes Geschichte und wie man mit Menschen umgehen kann. Sie zeigt mir, wie ich bin und sein sollte, und sie hilft mir, den Weg zu finden, den ich gehen soll. Manchmal fällt es mir schwer, sie richtig zu verstehen; da bin ich froh, andere zu haben, die mir dabei helfen. Nicole Wienke … eine Schatzkiste, die ich täglich aufs Neue öffnen möchte, weil ich in ihr finde, wonach ich mich sehne. Sie spiegelt mir den Vater – den ich nie hatte; sie schenkt mir den Freund – den ich als Kind immer gesucht habe; sie bringt mir die Freude in mein Herz – die ich ohne sie nicht gespürt hätte. Die Kirchengeschichte als eine Geschichte der Bewegung entdecken Christliche Gemeinden verändern sich laufend. Sie müssen sich auf Wandlungen in ihrem Umfeld einlassen. Dabei verlieren sie manchmal, was sie ausgemacht hat, oder sie gewinnen wieder, wovon sie leben, und bleiben in Bewegung, auch indem sie Herausforderungen ihrer jeweiligen Gegenwart annehmen und darauf antworten. Dr. Ekkehard Graf, Pfarrer in Owen (Dekanat Kirchheim/Teck), zeigt im folgenden Überblick, was wir aus 2000 Jahren Geschichte der Kirche lernen können. In seiner Doktorarbeit hat er eine Linie gezogen von den Leiden der paulinischen Gemeinden bis zur Gegen­ wart: „Durch Leiden geprägt. Die ge­genwärtigen Leidenserfahrungen der indischen Nethanja-Kirche mit einem Blick auf die paulinischen Gemeinden“ (2012). Wir sind sehr dankbar, dass er seit September 2012 als Gastdozent an der Missionsschule unseren Studierenden im Fach Kirchengeschichte einen Zugang zu diesem Schatz bahnt. 1. Die Jesus-Bewegung der ersten Jahre Wenn wir die Kirchengeschichte als eine Geschichte der Bewegung verstehen wollen, können wir gar nicht anders, als bei Jesus zu beginnen. In den knapp drei Jahren seiner öffentlichen Wirksamkeit war Jesus selbst immer in Bewegung. Er blieb nie länger an einem Ort und war unterwegs, um Menschen in ihrem Lebensumfeld zu begegnen. Wo immer Jesus sich aufhielt, versetzte er die Menschen, die in Scharen zu ihm kamen, in Bewegung. Auch seinen Jüngern mutete er zu, ihre Familien und Häuser zu verlassen. Vor seiner Himmelfahrt gab Jesus den Jüngern unmissverständlich den Auftrag, sich in Bewegung zu setzen (Mt 28,18-20; Mk 16,15; Apg 1,8). Aufgrund der sehr früh einsetzenden Verfolgung in Jerusalem blieb den ersten Christen gar nichts anderes übrig, als wirklich in alle Welt zu gehen. Zudem entsandte die Gemeinde in Antiochia Barnabas und Paulus zum Missionsdienst. Innerhalb des römischen Reichs und darüber hinaus trat die Botschaft vom gnädigen Gott ihren Siegeszug an. Viele Gemeinden entstanden und hielten Kontakt untereinander. Doch die römische Staatsmacht versuchte immer wieder, diese Bewegung durch Verfolgungen zu unterbinden, was allerdings nicht bewirkte, dass sich die Christenheit ausrotten ließ, sondern sich umso mehr verbreitete. lebendige geschichte Und ‚⁄e b‰wegt sich ∂oçª 2. Von der Bewegung zur Etablierung Diese unglaubliche Dynamik setzte sich noch lange fort. Zunehmend wurde die junge Kirche auch vom Ringen um die rechte Lehre die römische Staatsmacht in Bewegung gehalversuchte immer wieder, ten. Kritisch hinterdiese Bewegung durch fragt von griechischen Verfolgungen zu unterbinden, Philosophen, römiwas allerdings nicht bewirkte, schen Kaisern und dass sich die Christenheit östlichen Religionen ausrotten ließ, sondern dass mussten die Christen sie sich umso mehr verbreitete. definieren, was es heißt, Kirche Jesu Christi zu sein. Zugleich kamen innerhalb der Kirche immer wieder neue Formen christlichen Glaubens auf, weshalb gemeinsam darum gerungen werden musste, was denn die richtige Form gelehrten und gelebten Glaubens sei. So bildete sich in abwägenden Prozessen der Kanon (= Richtschnur) der anerkannten Schriften des Neuen Testaments heraus durch die Definition, dass nur die Schriften der Apostel und Apostelschü- 13 Lebendige Gesch lebendige geschichte ler als autoritativ in der Kirche gelten können. Zudem wurden die Ämter in der Kirche deutlicher fixiert, allerdings mit dem Nachteil, dass die Bischöfe ein Übergewicht an Einfluss bekamen, vor allem der Bischof von Rom. Alle Christen Wichtiger Meilenstein war sollten in ihrer die Definition der BekenntMuttersprache die nisse der Christen in AnlehBibel lesen und nung an die Bibel, die wir Gottesdienste feiern heute noch weltweit so sprekönnen chen, wie etwa das Apostolische Glaubensbekenntnis. Etwas an Drive verlor die Kirche jedoch mit der Etablierung des Christentums durch die römischen Kaiser im vierten Jahrhundert. Martin Luther 14 3. Die Mönchsbewegung In Ägyptens Wüste entwickelte sich schon früh eine neue Bewegung, die bis heute eine besondere Form christlichen Glaubenslebens darstellt: Das Mönchstum. Menschen, die sich bewusst ganz auf ein Leben mit Jesus konzentrieren wollten, zogen sich in die Einöde zurück. Dort vertiefte sich nicht nur der eigene Glaube, sondern er wirkte sich auch auf andere aus. Menschen aus den Städten und Dörfern suchten die Einsiedler auf, um Antworten auf ihre Fragen und Probleme zu erhalten. Im Hören auf den Heiligen Geist konnten diese Einsiedler manch hilfreiche Antwort geben. Die weitere Entwicklung war die Gründung von Klöstern zum gemeinschaftlichen Leben in Gottes Gegenwart. Auf dem Monte Cassino in Italien gründete Benedikt von Nursia Anfang des 6. Jahrhunderts ein Kloster, das zur Keimzelle vieler weiterer Klöster wurde. Von den Mönchen ging eine gewaltige geistliche Bewegung aus. Selbst blieben sie dem „ora et labora – bete und arbeite“ verpflichtet. In ihrem Fleiß machten sie ganze Landstriche für menschliche Siedlungen nutzbar, im Umfeld der Klöster blühte geistliches Leben auf. Von Schottland und Irland kommend zogen Mönche als Prediger und Missionare durch ganz Europa. 4. Die Reformbewegungen des Mittelalters Im Mittelalter drohte der christliche Glaube zu erstarren. Selbst die Klöster waren keine Orte der Heiligung mehr. Stattdessen wurden Reichtümer in den Klöstern angesammelt; statt der Kontemplation huldigte man dem Konsum. Doch der Geist Gottes bewegte immer wieder einzelne, die andere mit in Bewegung setzten. So kam es zu Reformen in den Klöstern – durch die Mönche von Cluny und die Zisterzienser mit Bernhard von Clairvaux – wie auch zu Gründungen neuer Mönchsorden, wie die predigenden Dominikaner und die in Armut lebenden Franziskaner. Auch außerhalb der papstorientierten Kirche entwickelten sich neue Bewegungen: Die nach Reinheit strebenden Katharer waren unter anderem die ersten nachweislichen Vegetarier Europas. Die biblisch orientierte Armutsbewegung der Waldenser erlitt schlimme Verfolgungen. Der böhmische Bußprediger Jan Hus rief seine Zeitgenossen zur Umkehr und löste eine Erweckung aus, bezahlte dafür aber mit seinem Leben. John Wycliff übersetzte die Bibel in seine Muttersprache Englisch und hinterfragte das Papsttum. 5. Die reformatorische Bewegung Im Zeitalter vielfältiger Entdeckungen entdeckte der Mönch Martin Luther anhand intensiver Bibelstudien, dass in der Kirche Vieles falsch läuft, und rief zu Reformen auf. Obwohl es zu einer von ihm nie gewollten Kirchenneugründung kam, drückt der Epochenbegriff „Reformation“ bis heute aus, worum es Martin Luther und seinen Mitstreitern ging: Es sollte eine Erneuerungsbewegung innerhalb der Kirche sein, zurück zu den Wurzeln der Bibel. Alle Christen sollten in ihrer Muttersprache die Bibel lesen und Gottesdienste feiern können. Das im Lauf der Jahrhunderte verfälschte Jesusbild wurde anhand des Neuen Testaments wieder neu definiert: Nicht der strenge Richter, sondern der gnädige Erlöser ist 6. Die Bewegungen des Pietismus und Methodismus Nach dem verlustreichen Dreißigjährigen Krieg und dem Erstarren der lutherischen Orthodoxie im 17. Jahrhundert sehnten sich in Deutschland viele wieder nach einem geistlich frischen Wind. In Frankfurt erkannte der Pfarrer Philipp Jakob Spener die Notwendigkeit, dass sich Christen über den Gottesdienst hinaus zum gemeinsamen Bibellesen und -auslegen versammeln. So entstanden die ersten Vorläufer der späteren Gemeinschaftsstunden und heutigen Hauskreise. Zugleich forderte Spener, dass es 150 Jahre nach Martin Luther wieder Reformen geben müsse: die Bibel solle wieder mehr im Mittelpunkt stehen, auch Laien sollten die Bibel studieren und auslegen, Christen müssten mehr Nächstendie Großkirchen blieben liebe praktiziesprachlos. Also brach eine ren, gegenüber neue Basisbewegung auf Andersgläubigen solle der christliche Glaube liebevoll bezeugt werden, das Theologiestudium müsse reformiert werden und generell brauche es statt rhetorisch formvollendeter mehr erbauliche und praktische Predigten. Diese Forderungen nannte Spener „Fromme Wünsche“ – auf Latein „Pia desideria“, woraus sich rasch der Spottname „Pietisten“ entwickelte, der bis heute denen anhaftet, die sich über den sonntäglichen Gottesdienst hinaus an der Bibel orientieren. Fast überall in Deutschland wurden diese Reformgedanken begeistert aufgegriffen, wodurch eine gewaltige Bewegung in die evangelische Kirche kam. An vielen Orten kamen Christen zusammen, um gemeinsam die Bibel zu lesen. Die Auswirkungen waren gewaltig: die persönliche Gottesbeziehung mit einer Entscheidung für Jesus wurde gefördert, Nikolaus Ludwig Frauen wurden aufgewertet, für Kinder Graf von Zinzendorf wurde eine pädagogische Verantwortung geweckt, Menschen in Not kamen in den Blick und begeisterte Christen zogen als Missionare in die Kolonien. August Hermann Francke gründete in Halle ein großes Werk mit den Schwerpunkten Pädagogik, Studium und Diakonie; Nikolaus Ludwig Graf von Zinzendorf gab Glaubensflüchtlingen in Herrnhut Asyl und förderte ein christliches Leben in Gemeinschaft; Johann Albrecht Bengel betrieb intensive Bibelwissenschaft und prägte Generationen von Theologen; Joachim Neander und Gerhard Teerstegen führten viele Menschen zu einem lebendigen Glauben und dichteten zu Herzen gehende Anbetungslieder. Diese Bewegung des Pietismus schlug Wellen bis nach England. Dort rang der junge Theologe John Wesley um einen „frohen Glauben“ und fand ihn in Jesus lebendige geschichte in Christus zu finden. Zu diesem gütigen Herrn der Kirche wollte Martin Luther die Christen wieder führen. Daher steht als Überschrift über seinem ganzen theologischen Wirken: Allein Christus! Seine Erkenntnisse dabei: An Jesus Christus entscheidet sich das ganze Heil. Nur durch ihn gibt es Rettung vom ewigen Tod. Allein auf das Wort Gottes in der Bibel darf sich seine Kirche gründen. Nicht Traditionen oder Meinungen einzelner sind entscheidend. Luther rät dringend zum Bibellesen: „Das ist das große Feuer der Liebe Gottes zu uns, davon wird das Herz und Gewissen froh, sicher und zufrieden.“ Allein durch Gnade wird uns die Vergebung der Sünde zuteil. Das anzunehmen und täglich in Anspruch zu nehmen, rät Luther. Und allein durch Glauben an Jesus Christus werden wir Kinder Gottes. Denn Gott ist der liebende Vater, mit dem wir das ganze Leben lang verbunden sein dürfen – und darüber hinaus! Diese wiederentdeckten Erkenntnisse verbreiteten sich – begünstigt durch den weiterentwickelten Buchdruck – rasch in ganz Europa. In der Schweiz nahmen erst Ulrich Zwingli und später Johannes Calvin sie auf und führten sie auf ihre Art weiter. Von Wittenberg aus wurden viele Theologen in alle deutschen und viele europäischen Länder entsandt, um die evangelische Bewegung weiterzutreiben. 15 Lebendige Gesch lebendige geschichte Christus. Er begann im ganzen Land umherzureisen und unter freiem Himmel zu predigen. Es wird berichtet, er habe 40.000 Predigten gehalten und viele Menschen zu einem persönlichen Glauben geführt – und das alles innerhalb der anglikanischen Kirche! Bis nach Nordamerika zu den Siedlern und Indianern gelangten Wesley und seine Prediger, ganz nach dem Motto „Die Welt ist meine Gemeinde!“ Er gründete Waisenhäuser und Schulen, bekämpfte die Ursachen der Armut und erhob seine Stimme gegen den von England massiv betriebenen Sklavenhandel. Zugleich sammelte Wesley die Suchenden und Glaubenden in kleinen, strukturierten Gemeinschaften, aus denen dann die Methodistische Kirche entstanden ist. 7. Die Erweckungsbewegung Die Epoche der Aufklärung, der französischen Revolution und der napoleonischen Kriege zu Beginn des 19. Jahrhunderts mitsamt der inDiese Bewegung prägte dustriellen Revolution Deutschland in solchem und damit einhergehenMaß, dass die Gesundheit der großer Armut forderund die Moral der te die Kirchen im BesonDeutschen sich deutlich deren heraus, Antworten steigerten. auf die Fragen und Nöte der Zeit zu geben – aber nichts geschah. Die Großkirchen blieben sprachlos, also brach eine neue Basisbewegung auf: die Erweckungsbewegung. Sie war, getragen von einzelnen erweckten Christen, die Antwort auf die gesellschaftlichen Umbrüche gaben: Entwurzelte fanden Halt bei Gott und in der Gemeinschaft mit den Christen; gegen soziale Missstände wurde vielerorts mit diakonischen Initiativen vorgegangen; mit aufrüttelnden Predigten in öffentlichen Versammlungen wurde zu einer persönlichen Veränderung durch Buße eingeladen; auf politische Einschränkungen wurde mit Treffen in privaten Räumen reagiert. Obwohl die Kirchen sich anfangs distanzierten, waren es vor allem junge 16 erweckte Pfarrer, die den zum Glauben Gekommenen Heimat in den Landeskirchen ermöglichten. Um noch mehr Menschen mit der Bibel zu erreichen, wurden Bibelgesellschaften gegründet, die günstige Bibeldrucke organisierten. Auch der im Pietismus begonnene Aufbruch in die äußere Mission bekam neuen Schwung. Vor allem Johann Hinrich Wichern mit der Gründung eines Kinderheims prägte diese Epoche. Nach seiner flammenden Rede beim Wittenberger Kirchentag 1848 nahmen die evangelischen Landeskirchen endlich den Impuls zur „inneren Mission“ auf und begannen die bislang privaten diakonischen Aktivitäten zu unterstützen. Diese Bewegung prägte Deutschland im 19. Jahrhundert in solch hohem Maß, dass die Gesundheit und die Moral der Deutschen sich deutlich steigerten. In Wiederaufnahme der Anliegen des Pietismus kam es schließlich zur Gemeinschaftsbewegung mit den Schwerpunkten: Bibel, Bekehrung, Heiligung, Seelsorge, gemeinsames Gebet und Glauben in Gemeinschaft. Es entstanden neue Gruppierungen und Gemeinschaften, die bis heute unsere evangelische Landschaft prägen, wie CVJM, Chrischona-Verband, Landeskirchliche Gemeinschaften, Stadtmissionen, Diakonissenmutterhäuser. Theologische Ausbildungsstätten wurden in Basel, Wuppertal, Bahnau, Hermannsburg und vielen anderen Orten gegründet. Zudem entdeckten die christlichen Kirchen, Gemeinschaften, Initiativen und Gruppen, wie wichtig es ist, zusammenzuarbeiten, woraus die Allianzbewegung entstand, die bis heute das Dach vieler evangelischer Christen ist. 8. Die Pfingstbewegung und die charismatische Bewegung Zu Beginn des 20. Jahrhunderts ereignete sich in Los Angeles ein sogenanntes „Zweites Pfingsten“ mit besonderen Phänomenen. Als Gaben des Heiligen Geistes wurde den Gläubigen gegeben, 9. Aktuelle Bewegungen Kirche Jesu Christi blieb also immer in Bewegung und braucht auch immer wieder neue Anstöße, die sie in Bewegung versetzen. Welche der aktuellen Impulse spätere Christen als historisch relevante Bewegungen bewerten werden, ist heute noch nicht abzusehen. Vielleicht könnten es die derzeit weit verbreiteten VaterherzKonferenzen sein, die zu einem neuen biblischen Gottesbild verhelfen wollen. Oder die Impulse Welche der aktuellen aus der nordameriImpulse spätere Christen kanischen „Willow als historisch relevante Creek“ Gemeinde, Bewegungen bewerten die unsere Kirchen werden, ist heute noch neu beleben. Auch nicht abzusehen das in England entwickelte Konzept des „Church Plantings“ und der „Fresh Expressions“ bringt Bewegung in etablierte Gemeinden. Zudem können wir uns vor Gemeindebau-Strategien fast nicht mehr retten, und in bald jeder Gemeinde werden derzeit Glaubenskurse durchgeführt, die eine neue Bewegung zu Christus hin bewirken. lebendige geschichte prophetisch und in Zungen zu reden sowie Kranke zu heilen. Neu wurde gelehrt, dass zur Glaubenstaufe noch die Geistestaufe treten müsse. Mit einer stark biblisch geprägten Ethik sollte das Leben in Heiligung geführt werden – noch stärker als es bislang Pietismus, Methodismus und Erweckungsbewegung praktiziert hatten. Etliche Gemeinden in Deutschland wurden von der Pfingstbewegung ergriffen und gründeten neue Kirchen, was dann allerdings zu Konflikten mit den Christen aus der Gemeinschaftsbewegung und im Jahr 1909 zu einer scharfen Abgrenzung von Seiten des Pietismus in der so genannten Berliner Erklärung führte. Erst seit einigen Jahren gibt es wieder Annäherungen, weil die biblische Grundlage nahezu identisch ist und lediglich die unterschiedliche Bewertung der Geistesgaben noch immer trennend wirkt. Aus einer ähnlichen theologischen Richtung kam ein halbes Jahrhundert später die charismatische Bewegung. Wie auch bei den Pfingstkirchen galten die Geistesgaben Zungenrede, Prophetie, Heilung und Geisterunterscheidung als besondere Kennzeichen. Doch anders als die Pfingstbewegung, die in die Gründung neuer Kirchen mündete, wirkt die charismatische Bewegung bis heute in alle bestehenden Kirchen hinein, in evangelische Frei- und Landeskirchen wie auch in römisch-katholische Gemeinden. Durch das weltweite Wachstum der Pfingstkirchen und der charismatisch geprägten Gemeinden erweisen sich diese als die derzeit stärkste christliche Bewegung. Doch es gab im 20. Jahrhundert noch weitere bedeutende Bewegungen in der Kirche Jesu Christi. Es kam nach den Kriegen zur ökumenischen Bewegung, einerseits mit der Gründung des Weltkirchenrats durch die Großkirchen, andererseits im evangelikalen Bereich in der Lausanner Bewegung. Zudem kam durch das 2. Vatikanische Konzil 1963-1965 neue Bewegung in die römisch-katholische Kirche. Dr. Ekkehard Graf 17 5. Jahrgang 5. Jahrgang Zur Begl‰⁄†ung ⁄m G‰bet Der 5. Jahrgang ist ins Anerkennungsjahr gestartet Gott allein schafft Leben. Aber er bezieht uns Menschen mit ein. Paulus schreibt: „Ich habe gepflanzt, Apollos hat bewässert, Gott aber ließ es wachsen.“ (1.Kor 3,6) So arbeiten auch unsere Roger Reis, Bezirks­ jugendreferent, Weinsberg, Baden-Württemberg Lydia Böhm, CVJM-Sekretärin, Rastatt, Baden-Württemberg Andreas Renz, Jugendleiter, Montabaur, Rheinland-Pfalz Nicole Heinrich, Jugend­referentin, Erdmannhausen, Baden-Württemberg Philipp Schäfer, Jugendleiter, Ev. Kirchen­ gemeinde Hüttengesäß in Ronneburg/Hessen. Christina Hering, Jugendreferentin, Hülben, Baden-Württemberg Jan Müller, Jugenddiakon, Schnaittach, Bayern Tobias Schaller, Jugendreferent/Schulkontakt­ arbeiter, Ostfildern-Ruit, Baden-Württemberg O# f Tabea Wichern Schuljugend­referentin und Religionslehrerin, DoberlugKirchhain, Brandenburg IMPRESSUM YO L 18 Absolventinnen und Absolventen an unterschiedlichen Orten mit anderen zusammen in Gottes Pflanzgarten mit. Für sie und ihre Dienste erbitten wir Gottes Leben schaffenden Segen. ollo Herausgeber: EVANG. MISSIONSSCHULE UNTERWEISSACH, Seminar für Theologie, Jugend- und Gemeindepädagogik der Bah­nauer Bruderschaft GmbH Im Wiesental 1 • 71554 Weissach im Tal • Tel.: 0 71 91. 35 34-0 Fax: 0 71 91. 35 34-11 • eMail: [email protected] www.missionsschule.de w_ h im PO Redaktion: Jürgen Schwarz, Renate Wachter, Nicole Wienke, Manfred Zoll, Uli Gutekunst, Thomas Maier (verantwortlich). W Bildnachweis: Titel und Rückseite: Uli Gutekunst; alle anderen: privat und Archiv der Evang. Missionsschule Unterweissach. Powerday 2014 Frisch und knallig geht der Powerday am 5. April 2014 in die nächste Runde, die Vorbereitungen dazu laufen auf Hochtouren. Dies soll der Tag der Tage für alle werden. Der Tag an dem wir herausgefordert werden, unser Leben in der Gemeinde- und Jugendarbeit, aber auch für uns persönlich neu zu gestalten. Geniale Workshops erwarten uns, in denen die Themen vertieft und praktiziert werden, und „Do-It’s“, in denen wir erfahren, wie wir das Gelernte ganz lebensnah und vor Ort umsetzen können. Das Motto ist dieses Jahr „YOLO#follow_ him“! YOLO ist die Abkürzung von „You Only Live Once“ – du lebst nur einmal. Als Jugendwort 2012 ist es momentan sehr beliebt unter Jugendlichen. Gemeint ist eigentlich: Tu es! Du lebst nur einmal, also warum solltest du nichts riskieren? Auch Jesu Jünger haben viel riskiert, als sie die Frohe Botschaft verkündigten – ganz egal was andere dachten und was sie erwarten würde. Mit dem Powerday wollen wir motivieren, ebenfalls so zu leben. Wir haben nur ein Leben auf dieser Erde, also sollten wir IHM nachfolgen, etwas riskieren und uns herausfordern lassen, sein Wort zu leben und es weiterzugeben. Dazu stellen wir uns ganz zentralen Fragen: Bist du bereit ihm zu folgen? Würdest du dafür neue Schritte wagen? Krasse Din- ge ausprobieren? Bist du bereit, eigene Grenzen zu überschreiten und dir neue Ziele zu setzen? Die rund 40 Workshops und „Do-It’s“ bieten verschiedenste Möglichkeiten, sich damit auseinanderzusetzen. Um 10.30 Uhr geht‘s los mit dem „Powerstart“: Tobi Schöll, Jugendevangelist und Referent des Powerdays 2014, führt ins Thema ein und motiviert für die anschließenden Workshop-Blö­ cke. Danach geht es im „YOLO_Paradise“ spannend weiter unter den Schlagwörtern „episch_impulsiv_krass_abgefahren“. Man darf also gespannt sein! Den krönenden Abschluss bildet der „Powerservice“, der Gottesdienst am Abend. Tobi Schöll entfaltet das Geheimnis der Nachfolge, zeigt, was es heute konkret bedeutet, Jesus nachzufolgen, in seinem Sinne YOLO zu leben. Die PowerdayBand der Missionsschule gestaltet den Tag musikalisch und führt in den Lobpreis. Powerday YOLO#follow_him – du lebst nur einmal Schon jetzt darf sich gefreut und mit Spannung der Tag ersehnt werden. Der Powerday 2014 wird anders, verrückt und herausfordernd. Ein Tag, der hineinwirken kann in unsere Mitarbeit, unser Leben und unsere Nachfolge. Veranstalter: Evangelisches Jugendwerk Württemberg; Evangelische Missionsschule Unterweissach. Weitere Infos unter www.powerday.de WERDAY 2014 Konten: Evangelische Kreditgenossenschaft Stuttgart • Kto.: 416 592 • BLZ 520 604 10 • IBAN DE77 5206 0410 0000 4165 92 • BIC GENODEF1EK1 Kreissparkasse Waiblingen • Kto.: 7876 • BLZ 602 500 10 • IBAN DE40 6025 0010 0000 0078 76 • BIC SOLADES1WBN Volksbank Backnang • Kto.: 3 746 003 • BLZ 602 911 20 • IBAN DE33 6029 1120 0003 7460 03 • BIC GENODES1VBK Grafische Gestaltung und Illustrationen: Uli Gutekunst, Neuffen, www.uli-guteKunst.de Druck: Streicher Druck GmbH, Winnenden • Papier: chlorfrei gebleicht, 50% Altpapier 19 Wo aber erfahren wird wie er ein solcher Gott ist der in die Tiefe sieht und nur hilft den Armen Verachteten Elenden J mmerlichen Verlassenen und denen die gar nichts sind da wird er einem so herzlich lieb. Da geht das Herz ber vor Freuden h pft und springt vor gro em Wohlgefallen. Martin Luther in seiner Auslegung zum Lobgesang der Maria 1521