1.2. Marktformen und Preisbildung Preisbildung Der Preis für eine Waren und/oder eine Dienstleistung bildet sich auf dem Markt aus Angebot und Nachfrage. Ebenso beeinflusst der Preis aber auch den Umfang von Angebot und Nachfrage mit der Tendenz, beide zum Ausgleich zu bringen. Ein Preis verhält sich folgendermaßen: Bei großem Angebot und geringer Nachfrage = der Preis sinkt! Bei geringem Angebot und großer Nachfrage = der Preis steigt! Preis Nachfragefunktion Angebotsfunktion Angebotsüberhang p0 Gleichgewichtspreis Nachfrageüberhang Gleichgewichtsmenge Menge x0 Der Preismechanismus bewirkt, dass am Markt längerfristig, kein Ungleichgewicht herrscht. Es besteht also eine Tendenz zu einem Marktgleichgewicht. Dieses Marktgleichgewicht wird sich immer dann ändern, wenn eine Verschiebung der Gesamtnachfrage(Nachfragefunktion) oder der Gesamtangebotskurve (Angebotsfunktion) stattfindet. 17 1. Volks- und Betriebswirtschaftslehre Die Nachfrage kann sich durch die Anhebung oder die Senkung des Preises schnell verändern. Sinkt der Preis eines Gutes, dann steigt automatisch die Nachfrage und umgekehrt (inverse Beziehung). Preisänderungen (die meistens durch die Unternehmen vorgenommen werden) führen also zu Bewegungen der Nachfragefunktion. Preis Preis wird erhöht = Verkaufsmenge geht zurück 10 € Preis wird gesenkt = Verkaufsmenge steigt an 5€ 3€ 1.000 Stk. 2.000 Stk. 4.000 Stk. Menge Die Nachfrage nach einem Gut kann sich also grundsätzlich verändern durch: Preise anderer Güter (vor allem durch subventionierte Güter), neue und technisch-bessere Produkte bzw. Güter, Änderung des Angebots- und Preisverhaltens anderer Unternehmer (Anbieter), Änderung der Erwartungen der Konsumenten (z. B. Hamsterkäufe bei der Angst vor schlechteren Zeiten oder höheren Preisen). Es kann aber auch sein, dass sich die Gesamtnachfrage von Konsumenten ändert. Das bedeutet, dass sich die komplette 18 2.2. Bilanzerungsgrundsätze Kapitalflussrechnung Während bei der GuV-Rechnung sich Ertrag und Aufwand gegenüber gestellt werden, wird bei einer Kapitalflussrechnung die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens dargestellt. Dies geschieht indem man Einzahlungen und Auszahlungen des Unternehmens analysiert und sich gegenüberstellt. Um Zahlungsströme zu ermitteln, bedient man sich hierbei meistens der indirekten Methode. Grobe Struktur einer Kapitalflussrechnung 1 2 3 4 5 Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit - Mittelabfluss aus der Investitionstätigkeit + Mittelzufluss aus der Finanzierungstätigkeit Erhöhung oder Verminderung des Kapitals + Finanzmittelbestand am Anfang des Jahres = Finanzmittelbestand am Ende des Jahres 1 2 3 1.000,00 € 1.550,00 € 600,00 € 50,00 € 120,00 € 170,00 € In dem hier aufgezeigten Beispiel erwirtschaftet das Unternehmen 1.000 Euro (Gewinn bzw. Einzahlungsüberschuss). Aus diesem Einzahlungsüberschuss wird dann 1.550 Euro für notwendige Investitionen ausgegeben. Da dieser Betrag aber die eingenommenen Einnahmen (den Mittelzufluss bzw. Einzahlungsüberschuss) übersteigt, benötigt das Unternehmen weiteres Kapital. Dafür besorgt sich das Unternehmen Fremdkapital in Höhe von 600 Euro. Dies ist dann der Mittelzufluss aus Finanzierungstätigkeit. Es bleiben nun sogar 50 Euro übrig (nach Abfluss für Investitionen). 4 Diese 50 Euro sind also in diesem Beispiel eine Erhöhung des Kapitals. 5 Hinzugerechnet wird hierbei auch noch der bereits vorhandene Kapitalbestand vom Anfang des Geschäftsjahres. Eine Kapitalflussrechnung verfolgt das Ziel, die § Veränderung des Liquiditätspotenzials zu erfassen und § die Ursachen dieser Veränderungen darzustellen. 95 2. Rechnungswesen Wichtige gesetzliche Regelungen für das externe Rechnungswesen Hinweis: Die folgenden Paragraphen sollten Sie sich in den jeweiligen Gesetzesbüchern markieren. Das könnte für die Prüfung doch sehr hilfreich sein und es gibt auch noch mal einen zusammengefassten Überblick über alle gesetzlichen Regelungen, die beim externen Rechnungswesen zu beachten sind. Für die Steuerbilanz Bitte markieren Sie im EStG § 4 EStG Gewinnbegriff im Allgemeinen / Was versteht man unter dem Gewinn § 5 EStG Gewinn bei Kaufleuten und Gewerbetreibenden § 6 EStG Bewertung einzelner Wirtschaftsgüter § 6a EStG Rückstellung laut dem EStG § 7 EStG Absetzung für Abnutzung oder Substanzverlust § 7g EStG Abs.5 Sonderabschreibungen (bis zu 20%) § 7g EStG Abs.1 Gewinn mindernder Abzug (bis zu 40%) § 9b EStG Umsatz steuerrechtlicher Vorsteuerabzug Für die Handelsbilanz Bitte markieren Sie im HGB (und das ist eigentlich hierbei auch der größte und wichtigste Teil) § 238 HGB Abs.1 Die gesetzliche Pflicht zur Buchführung § 239 HGB Führung der Handelsbücher § 240 HGB Inventar § 241 HGB Inventurvereinfachungsverfahren § 242 HGB Abs.3 Bildung des Jahresabschluss § 243 HGB Aufstellungsgrundsatz § 244 HGB Sprache & Währungseinheit 96 4. Material-, Produktions- und Absatzwirtschaft Zeitliche Faktoren der Produktion Die sogenannte Durchlaufzeit eines Produktionsauftrags ergibt sich aus der Zusammenrechnung (Addition) des Zeitbedarfes zur Durchführung aller Aufgaben. Die Durchlaufzeit wird in der Produktionsprozessplanung errechnet, um Liefertermine für Kunden bestimmten zu können. Eintreffen des Auftrags am Arbeitsplatz Liegezeit Rüstzeit Auftrag verlässt Arbeitsplatz Bearbeitungszeit Liegezeit Transportzeit Liegezeit zeitlicher Puffer zwischen der Anlieferung eines Auftrags am Arbeitsplatz und der Arbeitsaufnahme oder Zeit für eine Zwischenlagerung. Rüstzeit Vor- und Nachbereiten einer Produktionsanlage oder eines Arbeitsplatzes Bearbeitungszeit die reale Bearbeitungszeit: Auftragsmenge * Stückzeit Transportzeit Zeit für den Transport von der Produktion zum Lager oder zum nächsten Produktionsschritt Jedes Unternehmens wird übrigens versuchen, die Durchlaufzeit so gering wie möglich zu halten. Viele Unternehmen suchen hierbei nach Verkürzungsmöglichkeiten – Man spricht bei solchen Möglichkeiten bzw. Maßnahmen von den Möglichkeiten einer Durchlaufzeitverkürzung. Dazu gehören Auftragsmenge (=Los) wird in zwei oder mehrere Die Losteilung kleine Aufträge unterteilt. Das Trennung eines Auftrags - nur bei einem Arbeitsgangsplitting Arbeitsgang Die Familienfertigung 316 Zusammenfassung von mehreren Aufträgen mit ähnlichen Produktionsablauf 4.4. Produktion Auftragsreihenfolge Das Problem der Maschinenbelegung bei einer Vielzahl anstehender Aufträge versucht man in der Praxis mit Prioritätsregeln zu lösen; die nachfolgende Übersicht zeigt eine Auswahl der häufigsten Regeln: Kürzel Bedeutung Beschreibung KOZ Kürzeste Operationszeit Der Auftrag mit der kürzesten Bearbeitungszeit wird zuerst bearbeitet. LOZ Längste Operationszeit Der Auftrag mit der längsten Bearbeitungszeit wird zuerst bearbeitet. GRB Größte Restbearbeitungszeit KRB Kürzeste Restbearbeitungszeit WT Wert ZUF Zufall FLT Frühester Liefertermin WAA Wenigste noch auszuführende Arbeitsvorgänge MAA Meiste noch auszuführende Arbeitsvorgänge FCFS First com - first served GR Geringe Rüstzeit EP Externe Priorität Der Auftrag mit der größten Restbearbeitungszeit hat Vorrang Der Auftrag mit der kürzesten Restbearbeitungszeit hat Vorrang Der Auftrag mit dem höchsten Wert hat Vorrang Jedem Auftrag wird eine Zufallszahl zugeordnet. Der Zufall entscheidet! Der Auftrag mit dem frühesten Liefertermin hat Vorrang Der Auftrag mit den wenigsten noch auszuführenden Arbeitsvorgängen hat Vorrang Der Auftrag mit den am meisten noch auszuführenden Arbeitsvorgängen hat Vorrang Der Auftrag der zuerst in der Bearbeitungsstufe ankommt, hat Vorrang. Der Auftrag mit der geringsten Rüstzeit hat Vorrang Es gelten hierbei externe Prioritätsvorgaben 317 6. Projektmanagement Techniken der Zeitplanung a) Listungstechnik Hierbei werden die Teilschritte mit ihrem Zeitbedarf in eine Liste aufgenommen, Vernetzungen werden hierbei nicht abgebildet. b) Gantt-Technik Die Gantt-Technik, wird auch oft als „Balkendiagrammtechnik“ bezeichnet. Auftrag Vorgang A B B C C A Zeit Gantt-Diagramm in Form eines Auftragsfolgediagramms. Farbige Flächen stehen für Leerzeiten. Zeit Zeitliche Maschinenbelegungen werden hierbei durch das Gantt-Diagramm dargestellt. c) PLANNET-Technik Bei der PLANNET-Technik handelt es sich um eine Weiterentwicklung der Gantt-Technik. Die Abhängigkeiten der Tätigkeiten untereinander werden visualisiert. Vorgang Zeit 384 7. Integrierte Managementsysteme Anforderungsmerkmale nach DIN EN ISO 9000:2005 Diese Anforderungsmerkmale werden in der DIN EN ISO 9000:2005Verordnung auch als Merkmalsklassen bzw. Beschaffenheitsmerkmale definiert. Merkmalsklassen Beispiele Funktionale Merkmale Erreichbare Temparatur; Geschwindigkeit Ergonomische Merkmale Handhabungssicherheit; Anwendungsfreundlichkeit Physische Merkmale Stoffliche und physische Beschaffenheit; Eigenschaften Sensorische Merkmale Geruch; Berührung; Geschmack Verhaltensbezogene Merkmale Personennbezogen oder Objektbezogen Ökonomische Merkmale Beschaffungskosten; Betriebskosten; Entsorgungskosten Umweltbezogene Merkmale Gefahrstoff; Schadstoffemission; Umweltverträglichkeit Statusbezogene Merkmale Markenbewusstsein; Image Zeitraumbezogene Merkmale Zuverlässigkeit; Wartungsfreundlichkeit; Lebensdauer Zeitpunktbezogene Merkmale Verfügbarkeit und Pünktlichkeit Fehlerarten Nach DIN 40 080 unterscheidet man zwischen folgenden Fehlerarten: Kritischer Fehler: personenbezogener Fehler, der durch falsche menschliche Handhabung entstanden ist und eine gefährliche oder unsichere Situation herbeiführt. Hauptfehler: Nicht-kritischer Fehler, der einen Ausfall zur Folge hat. Nebenfehler: Fehler, der voraussichtlich den Gebrauch oder den Betrieb einer Einheit geringfügig beeinflusst. 424 9.1. Personalentwicklung Ausbildung Für den Ausbildungsprozess gibt es die zwei folgenden Modelle: Um den Prozess in der Ausbildung zu verdeutlichen, spricht man bei dem generellen Ausbildungsprozess oft von der Vier-Stufen-Methode. Stufe 1 2 3 4 Methode Vorbereiten Vormachen und Erklären Nachmachen und Erklären lassen Selbstständig arbeiten lassen Ebenso gibt es noch eine weiteres wichtiges Modell in der Ausbildung: Der vollständige Handlungskreislauf. Diese Besteht aus den folgenden Stufen bzw. Schritten, welche sich innerhalb der Ausbildung immer wiederholen: 6) Bewerten 5) Kontrollieren 4) Durchführen 3) Entscheiden 2) Planen 1) Informieren Anhand diesen Kreislaufs werden auch oft Leittexte für Auszubildende entworfen. Deshalb spricht man hierbei auch von der Leittextmethode. Die Anforderungen an einen Ausbilder sind: die persönliche und fachliche Eignung (§§ 29,30 BBiG), das Vorhanden sein von berufsspezifischen Kenntnissen, Kenntnis über Methoden zur Vermittlung Ausbildungsinhalten. Zu den wesentliche Ausbildungsinhalten zählen auch: die Ausbildungsordnung (AO), der Ausbildungsrahmenplan, das Jugendschutzgesetz, das Arbeitsschutzgesetz. 457 von