1.3.1.1 Summary of Product Characteristics

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ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
Retarpen 600.000 I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension
Retarpen 1,2 Mio. I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension
Retarpen 2,4 Mio. I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension
2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Eine Durchstechflasche Retarpen 600.000 I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer
Injektionssuspension enthält:
600.000 I.E. Benzathin-Benzylpenicillin.
Eine Durchstechflasche Retarpen 1,2 Mio. I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer
Injektionssuspension enthält:
1,200.000 I.E. Benzathin-Benzylpenicillin.
Eine Durchstechflasche Retarpen 2,4 Mio. I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer
Injektionssuspension enthält:
2,400.000 I.E. Benzathin-Benzylpenicillin.
Sonstiger Bestandteil mit bekannter Wirkung:
Phospholipide aus der Sojabohne
Vollständige Auflistung der sonstigen Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. DARREICHUNGSFORM
Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension
weißes bis cremefarbiges Pulver
4. KLINISCHE ANGABEN
4.1 Anwendungsgebiete
Retarpen ist angezeigt zur Behandlung und Prophylaxe bei Erwachsenen, Jugendlichen, Kindern
und Neugeborenen folgender Infektionen, die durch Erreger hervorgerufen werden, die
empfindlich auf Penicilline sind (siehe Abschnitt 5.1):
Zur Behandlung von:
Erysipel
Syphilis: Frühsyphilis (primär und sekundär)
latente Syphilis (Ausnahme: Neurosyphilis und Vorliegen pathologischer Liquorbefunde)
Frambösie
Pinta
Zur Prophylaxe gegen:
rheumatisches Fieber (Chorea, rheumatische Karditis)
Poststreptokokken-Glomerulonephritis
Erysipel
1
Die allgemeinen Richtlinien für den angemessenen Gebrauch von antibakteriellen Wirkstoffen
sind bei der Anwendung von Retarpen zu berücksichtigen.
4.2 Dosierung und Art der Anwendung
Die Dosierungsempfehlung richtet sich nach der Schwere und Art der Infektion, dem Alter und
der Leber-/Nierenfunktion des Patienten. Internationale Richtilinien sollten zusätzlich zu
nationalen oder lokalen Richtlinien für einige spezielle Anwendungsgebiete in Betracht gezogen
werden (z.B. Syhpilis, Prophylaxe gegen rheumatisches Fieber).
Dosierung und Dauer der Behandlung
Allgemeine Therapie:
Erwachsene und Jugendliche: 1 x wöchentlich 1,2 Mio. I.E.
Kinder > 30 kg Körpergewicht: 1 x wöchentlich 1,2 Mio. I.E.
Kinder < 30 kg Körpergewicht: 1 x wöchentlich 600.000 I.E.
Dauer der Behandlung:
einmalige Dosis
(Bei Streptokokkenerkrankungen ist eine Mindesttherapie von zehn Tagen zur Vermeidung von
Folgeerkrankungen zu beachten. Dies wird im Allgemeinen durch eine einzige Injektion von
Retarpen 600.000 I.E., Retarpen 1,2 Mio. I.E. oder Retarpen 2,4 Mio. I.E. gewährleistet.)
Therapie der Syphilis:
 Primär- und Sekundärstadium
Erwachsene und Jugendliche: 1 x 2,4 Mio. I.E.
Kinder:
50.000 I.E./kg Körpergewicht, jedoch nicht mehr als 2,4 Mio. I.E.
(Bei Wiederauftritt klinischer Symptome oder stark positiv bleibender Laborwerte ist die
Behandlung zu wiederholen.)
Dauer der Behandlung:
einmalige Dosis
 Spätsyphilis (Lues latens seropositiva)
Erwachsene und Jugendliche: 1 x wöchentlich 2,4 Mio. I.E.
Kinder:
50.000 I.E./kg KGW, jedoch nicht mehr als 2,4 Mio. I.E.
Dauer der Behandlung:
3 Wochen
 Therapie der Syphilis congenita: ohne neurologische Beteiligung
Neugeboren und Säuglinge:
1 x 50.000 I.E./kg Körpergewicht
Dauer der Behandlung:
einmalige Dosis
Therapie der Frambösie, Pinta:
Erwachsene und Jugendliche:
Kinder > 30 kg Körpergewicht:
Kinder < 30 kg Körpergewicht:
Dauer der Behandlung:
1 x 1,2 Mio. I.E.
1 x 1,2 Mio. I.E.
1 x 600.000 I.E.
einmalige Dosis
Prophylaxe von rheumatischem Fieber, Poststreptokokken-Glomerulonephritis und Erysipel:
Erwachsene und Jugendliche: 1 x 1,2 Mio. I.E. alle 3-4 Wochen
Kinder > 30 kg Körpergewicht: 1 x 1,2 Mio. I.E. alle 3-4 Wochen
Kinder < 30 kg Körpergewicht: 1 x 600.000 I.E. alle 3-4 Wochen
Dauer der Behandlung:
a) ohne Herzbeteiligung: mindestens 5 Jahre, oder bis zum 21. Lebensjahr
b) vorübergehende Herzbeteiligung: mindestens 10 Jahre, oder bis zum 21. Lebensjahr
c) persistierende Herzbeteiligung: mindestens 10 Jahre oder bis zum 40. Lebensjahr; manchmal
ist eine lebenslange Prophylaxe notwendig.
Spezielle Patientengruppen
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion
2
Retarpen-Dosierung für Erwachsene, Jugendliche und Kinder
anhand der Kreatinin-Clearance
KreatininClearance
in ml/min
100-60
50-10
<10
Serumkreatinin
in mg%
0,8-1,5
1,5-8,0
15
100%
75%
20-50%
(max. 1-3 Mio. I.E./Tag)
in 1 Einzelgabe
in 1 Einzelgabe
in 2-3 Einzelgaben
Anteil der normalen
Retarpen
Tagesdosis
Dosierungsintervall
Hämodialysepatienten
Benzathin-Benzylpenicillin ist hämodialysierbar. Untersuchungen zum Einfluss der Dialyse auf
die Benzylpenicillin-Plasmaspiegel liegen nicht vor, so dass im Einzelfall entschieden werden
sollte, ob Dialysepatienten mit Retarpen behandelt werden.
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Bei sehr stark eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion können Penicilline verzögert abgebaut
und ausgeschieden werden.
Art der Anwendung
Das Präparat wird streng intramuskulär injiziert (siehe Abschnitt 4.4).
Die Injektion darf nicht in Gewebe mit verminderter Durchblutung erfolgen (siehe Abschnitt 4.4).
Retarpen sollte durch tiefe intramuskuläre Injektion in den oberen äußeren Quadranten der
Gesäßmuskulatur in Stichrichtung auf den Darmbeinkamm oder nach der „Methode von
Hochstetter“ injiziert werden. Der Einstich sollte möglichst senkrecht zur Hautoberfläche, die
Injektion möglichst fern von größeren Gefäßen erfolgen. In jedem Fall muss vor der Injektion
aspiriert werden. Bei der Aspiration von Blut oder bei Schmerzen während der Injektion muss
diese abgebrochen werden.
Bei Kindern wird die Mitte der seitlichen Oberschenkelmuskulatur (Quadrizeps femoris) als
Injektionsstelle empfohlen. Der Deltamuskel ist nur geeignet, wenn er gut ausgebildet ist; in
diesem Fall muss auf den Radialnerv geachtet werden.
Bei Säuglingen und Kleinkindern sollte die Peripherie des oberen äußeren Quadranten der
Glutealregion als Injektionsgebiet nur in Ausnahmefällen (z.B. großflächige Verbrennungen)
verwendet werden, um Läsionen des Nervus ischiadicus zu vermeiden.
Für Depotpräparate wird ein Gesamtvolumen von 5 ml pro Injektionsstelle als Toleranzgrenze
angegeben. Somit sollten zu keinem Zeitpunkt mehr als 5 ml der gebrauchsfertigen Suspension
für eine Injektion in eine Stelle verabreicht werden.
Die Injektion sollte möglichst langsam und nur mit schwachem Druck vorgenommen werden. Ein
"Verreiben" nach der Injektion ist zu vermeiden.
Bei intramuskulärer Applikation vor allem an Kleinkindern können schwere lokale Reaktionen
auftreten. Wenn möglich sind unter Abwägung der therapeutischen Indikationen, Dosisregimen
und Nutzen-Risiko-Verhältnisses alternative intravenöse Behandlungen als mit einem geeigneten
Penicillin-Präparat in Betracht zu ziehen (siehe auch Abschnitt 4.4).
Hinweise zur Zubereitung des Arzneimittels vor der Anwendung, siehe Abschnitt 6.6.
3
4.3 Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff Benzathin-Benzylpenicillin, andere Penicilline, Soja,
Erdnuss in der Anamnese oder einen der in Abschnitt 6.1 genannten sonstigen Bestandteile.
Schwere plötzlich auftretende Überempfindlichkeitsreaktionen (z.B. Anaphylaxie) auf andere
Betalaktam-Antibiotika (z.B. Cephalosporin, Carbapenem oder Monobactam) in der
Vorgeschichte.
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Retarpen darf nicht in Geweben mit verminderter Durchblutung angewendet werden.
Vor Beginn einer Therapie mit Retarpen, muss eine sorgfältige Untersuchung bezüglich
vorangegangener Überempfindlichkeitsreaktionen auf Peniciline, Cephalosporine oder andere
Betalaktam-Antibiotika durchgeführt werden (siehe Abschnitte 4.3 und 4.8).
Es wurde von schwerwiegenden, mitunter tödlichen Überempfindlichkeitsreaktionen bei Patienten
mit Penicillintherapie berichtet. Diese Reaktionen treten mit höherer Wahrscheinlichkeit bei
Patienten mit Penicillin-Überempfindlichkeit in der Vorgeschichte und Atopikern auf. Bei Auftreten
einer allergischen Reaktion ist die Therapie abzubrechen und eine geeignete symptomatische
Therapie einzuleiten.
Vor der Behandlung sollte wenn möglich ein Überempfindlichkeitstest durchgeführt werden. Der
Patient sollte auf das mögliche Auftreten allergischer Erscheinungen und auf die Notwendigkeit,
diese zu melden, aufmerksam gemacht werden.
Vorsicht ist bei Patienten mit den folgenden Erkrankungen geboten:

allergischer Diathese bzw. Asthma bronchiale (es besteht ein erhöhtes Risiko einer
Überempfindlichkeitsreaktion)

bei Niereninsuffizienz (für Dosisanpassung siehe Abschnitt 4.2);

bei eingeschränkter Leberfunktion (siehe Abschnitt 4.2);
Basierend auf dem Grundprinzip, im Besonderen bei einigen exponierten Patienten, sollte, wenn
möglich, eine ärztliche Überwachung über mindestens eine halbe Stunde nach Antibiotikagabe
gewährleistet sein, da schwere allergische Sofortreaktionen auch nach der Erstanwendung
möglich sind.
Bei Behandlung einer Syphilis kann eine Jarisch-Herxheimer-Reaktion in Folge der bakteriziden
Wirkung von Penicillin auf die Erreger auftreten. 2 bis 12 Stunden nach Applikation des DepotPenicillins kann es zu Kopfschmerzen, Fieber, Schweißausbrüchen, Schüttelfrost, Muskel- und
Gelenkschmerzen, Übelkeit, Tachykardie, Blutdruckanstieg und nachfolgendem Blutdruckabfall
kommen. Nach 10 bis 12 Stunden klingen die Symptome wieder ab. Patienten sollten darauf
hingewiesen werden, dass dies eine übliche vorübergehende Folge der antibiotischen Therapie
ist. Zur Unterdrückung bzw. Milderung einer Jarisch-Herxheimer-Reaktion (siehe Abschnitt 4.8)
ist eine entsprechende Therapie einzuleiten.
Bei einer Langzeitbehandlung
Nierenfunktionstests empfohlen.
(länger
als
5
Tage)
werden
Blutbildkontrollen
und
Auf das Überwuchern resistenter Keime bei Langzeittherapie ist zu achten. Bei Auftreten von
Sekundärinfektionen sind geeignete Maßnahmen zu ergreifen.
Bei schweren und anhaltenden Durchfällen ist an eine antibiotikabedingte pseudo-membranöse
Colitis zu denken (blutig-schleimige, wässrige Durchfälle, dumpfer, diffuser bis kolikartiger
Bauchschmerz, Fieber, gelegentlich Tenesmen), die lebensbedrohlich sein kann. Deshalb ist in
diesen Fällen Retarpen sofort abzusetzen und eine dem Erregernachweis gemäße Therapie
einzuleiten. Peristaltikhemmende Präparate sind kontraindiziert.
4
Wenn eine neurologische Beteiligung bei Patienten mit kongenitaler Syphilis nicht
ausgeschlossen werden kann, sollen Penicillinformen verwendet werden, die einen höheren
Spiegel im Gehirnwasser erreichen.
Bei Erkrankungen, wie schwere Pneumonie, Empyem, Sepsis, Meningitis oder Peritonitis, die
höhere Serumpenicillinspiegel erfordern, soll die alternative Behandlung wie z. B. mit einem
wasserlöslichen Alkalisalz von Benzylpenicillin in Betracht gezogen werden.
Hinweise zur Verabreichung von Retarpen
Bei versehentlicher subkutaner Gabe können schmerzhafte Indurationen auftreten. In diesem Fall
helfen Eispackungen.
Bei versehentlicher intravasaler Injektion kann ein Hoigné-Syndrom (Schocksymptomatik mit
Todesangst, Verwirrtheit, Halluzinationen, evtl. Zyanose, Tachykardie und motorische Störungen,
jedoch kein Kreislaufkollaps), bedingt durch Mikroembolien der Suspension, auftreten. Die
Erscheinungen bilden sich innerhalb einer Stunde zurück. Bei schwerem Verlauf ist die
parenterale Gabe von Sedativa angezeigt.
Bei versehentlicher intraarterieller Injektion - insbesonders bei Kindern - können schwerwiegende
Komplikationen wie Gefäßokklusion, Thrombose und Gangrän auftreten. Erste Anzeichen sind
blasse Flecken im Hautbereich der Glutealregion. Durch hohen Injektionsdruck kann die injizierte
Flüssigkeit retrograd in die Arteria iliaca communis, Aorta oder Rückenmarksarterien gelangen.
Bei der Langzeitbehandlung mit Depot-Penicillinen (z.B. bei der Syphilis-Behandlung) kann es
nach wiederholten Injektionen in ein engbegrenztes Areal im Muskelgewebe zu einer
Gewebsschädigung sowie Durchwachsung mit Blutgefäßen kommen.Bei jeder weiteren Injektion
vergrößert sich die Möglichkeit des Eindringens von Injektionsgut in die Blutbahn – sei es durch
direkte Injektion in ein Blutgefäß, sei es durch Einpressen infolge des Injektionsdruckes oder gar
durch „Verreiben“ des Depots. Während der Langzeitbehandlung empfiehlt es sich daher, jede
Injektion möglichst weit entfernt vom Ort der letzten Injektion vorzunehmen.
Bei Nierenfunktionsstörungen ist die verlangsamte Ausscheidung von Povidon zu beachten.
Aufgrund des Povidongehaltes kann nicht ausgeschlossen werden, dass es nach häufiger oder
längerdauernder Anwendung in sehr seltenen Fällen zu einer Speicherung von Povidon im
retikuloendothelialen
System
(RES)
oder
zu
örtlichen
Ablagerungen
und
Fremdkörpergranulomen kommen kann, die zur Verwechslung mit Geschwülsten Anlass geben
können.
Beeinflussung labordiagnostischer Verfahren:

Ein positiver direkter Coombs-Test entwickelt sich häufig (≥ 1 % bis < 10 %) bei Patienten,
die 10 Millionen I.E. (entsprechend 6 g) Benzylpenicillin oder mehr pro Tag erhalten. Nach
Absetzen des Penicillins kann der direkte Antiglobulin-Test noch während 6 bis 8 Wochen
positiv bleiben (siehe Abschnitt 4.8).

Die Eiweißbestimmung im Urin mittels Präzipitationsverfahren (Sulfosalicylsäure,
Trichloressigsäure), der Folin-Ciocalteu-Lowry-Methode oder der Biuret-Methode kann zu
falsch positiven Ergebnissen führen. Die Eiweißbestimmung im Harn sollte daher mit
anderen Methoden durchgeführt werden.

Ebenfalls zu falsch positiven Ergebnissen kann die Aminosäurebestimmung im Urin mittels
der Ninhydrin-Methode führen.

Penicilline binden an Albumin. In elektrophoretischen Methoden zur Albumin-Bestimmung
kann dadurch eine Pseudobisalbuminämie vorgetäuscht werden.

Unter der Therapie mit Retarpen können der nicht-enzymatische Harnzuckernachweis und
der Urobilinogennachweis falsch positiv ausfallen.

Bei der Bestimmung von 17-Ketosteroiden (mittels der Zimmermann-Reaktion) im Urin
können unter der Therapie mit Retarpen erhöhte Werte auftreten.
5
Dieses Arzneimittel enthält Phospholipide aus der Sojabohne, Vorsicht ist geboten im Hinblick
auf allergische Reaktionen.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Gleichzeitige Verabreichung von Benzathin-Benzylpenicillin wird nicht empfohlen bei:
Basierend auf dem Grundprinzip bakteriozide und bakteriostatische Antibiotika nicht zu
kombinieren, sollte Retarpen nicht gemeinsam mit bakteriostatischen Antibiotika verabreicht
werden werden.
Vorsicht ist bei der gleichzeitigen Verabreichung geboten bei:
Probenecid: Die Verabreichung von Probenecid führt zur Hemmung der tubulären Sekretion von
Benzylpenicillin, wodurch die Serumkonzentration erhöht und die Eliminationshalbwertszeit
verlängert wird. Darüber hinaus hemmt Probenecid auch den Penicillin-Transport aus der
Zerebrospinalflüssigkeit, so dass bei gleichzeitiger Gabe von Probenecid die ohnehin schlechte
Penetration von Benzylpenicillin in das Gehirngewebe noch verringert wird.
Methotrexat: Die Ausscheidung von Methotrexat ist bei gleichzeitiger Einnahme mit BenzathinBenzylpenicillin reduziert. Dies kann zu einer erhöhten Methotrexat-Toxizität führen. Die
Kombination mit Methotrexat wird nicht empfohlen.
Antikoagulanzien: Die gleichzeitige Anwendung mit oralen Antikoagulanzien kann den AntiVitamin-K-Effekt und das Risiko von Blutungen erhöhen. Es wird empfohlen, dass der
International Normalized Ratio (INR) sowohl während als auch nach der Behandlung mit
Retarpen regelmäßig überwacht und die Dosierung des Anti-Vitamin-Ks entsprechend angepasst
wird.
4.6 Fertilität, Schwangerschaft und Stillzeit
Schwangerschaft
Benzathin-Benzylpenicillin ist placentagängig. Tierexperimentelle Studien ergaben keine
Hinweise auf direkte oder indirekte gesundheitsschädliche Wirkungen in Bezug auf
Reproduktionstoxizität. Eine Anwendung von Retarpen während der Schwangerschaft ist bei
entsprechender Indikation und Nutzen-Risiko Abwägung möglich.
Stillzeit
Benzathin-Benzylpenicillin tritt in geringen Mengen in die Muttermilch über. Die Konzentration in
der Muttermilch kann 2 bis 15% der mütterlichen Serumwerte erreichen.
Obwohl bislang bei mit Muttermilch ernährten Säuglingen keine Nebenwirkungen berichtet
wurden, muss jedoch die Möglichkeit einer Sensibilisierung bzw. einer Beeinträchtigung der
Darmflora in Betracht gezogen werden. Im Falle des Auftretens von Durchfall, Candidose oder
Hautausschlag beim Kind ist das Stillen zu beenden.
Bei Säuglingen, die auch Babynahrung zu sich nehmen, sollten Mütter unter einer BenzathinBenzylpenicillin-Behandlung die Muttermilch abpumpen und verwerfen. Das Stillen kann nach
Beendigung der Behandlung 24 Stunden später wieder aufgenommen werden.
Fertilität
Es wurden keine Fertilitätsstudien am Menschen durchgeführt. Reproduktionsstudien an Mäusen,
Ratten und Kaninchen haben keinerlei negative Effekte auf die Fruchtbarkeit ergeben.
Langzeituntersuchungen zur Fertilität an Labortieren liegen nicht vor.
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von
Maschinen
6
Durch Auftreten möglicher schwerwiegender Nebenwirkungen (z.B. anaphylaktischer Schock mit
Kollaps und anaphylaktoide Reaktionen, siehe auch Abschnitt 4.8), kann Retarpen einen großen
Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen haben.
4.8 Nebenwirkungen
Die Nebenwirkungen sind nach Körpersystemen und ihrer Häufigkeit gemäß folgender Einteilung
geordnet:
Sehr häufig:
Häufig:
Gelegentlich:
Selten:
Sehr selten
Nicht bekannt
≥ 1/10
≥ 1/100, < 1/10
≥ 1/1.000, < 1/100
≥ 1/10.000, < 1/1.000
< 1/10.000
(Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig:
Candidose
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten:
hämolytische Anämie, Leukopenie, Thrombozytopenie, Agranulozytose
Erkrankungen des Immunsystems
Selten:
Allergische Reaktionen: Urtikaria, angioneurotisches Ödem, Erythema
multiforme, exfoliative Dermatitis, Fieber, Gelenksschmerzen, anaphylaktischer
Schock mit Kollaps und anaphylaktoide Reaktionen (Asthma, Purpura,
gastrointestinale Erscheinungen)
Nicht bekannt: Serumkrankheit. Bei einer Syphilisbehandlung kann es durch Bakteriolyse zu
einer Jarisch-Herxheimer-Reaktion kommen, gekennzeichnet durch Fieber,
Schüttelfrost, Allgemein- und Herdsymptome. Bei Patienten mit Dermatomykosen
können paraallergische Reaktionen auftreten, da zwischen Penicillinen und
Stoffwechselprodukten von Dermatophyten eine Antigengemeinschaft bestehen
kann.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig:
Durchfall, Übelkeit
Gelegentlich: Stomatitis und Glossitis, Erbrechen
Nicht bekannt: pseudomembranösen Colitis (siehe Abschnitt 4.4)
Leber- und Gallenerkrankungen
Nicht bekannt: Hepatitis, Cholestase
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Selten:
Nephropathie, interstitielle Nephritis
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Nicht bekannt: Schmerzen an der Injektionsstelle, Infiltrate an der Injektionsstelle
Hoigné- und Nicolau-Syndrom
Untersuchungen
Häufig:

positiver direkter Coombs-Test

falsch-positive Eiweißbestimmung im Urin mittels Präzipitationsverfahren (Folin-CiocalteuLowry-Methode, Biuret-Methode)

falsch-positive Aminosäurebestimmung im Urin (Ninhydrin-Methode)

Vortäuschung von Pseudobisalbuminämie bei elektrophoretischen Methoden zur AlbuminBestimmung

falsch-positiver nicht-enzymatischer Harnzuckernachweis und Urobilinogennachweis
7

erhöhte Werte bei der Bestimmung von 17-Ketosteroiden im Urin (mittels der ZimmermannReaktion) (siehe Abschnitt 4.4)
Bei Säuglingen sind lokale Reaktionen möglich.
Aufgrund des Povidon-Gehaltes kann nicht ausgeschlossen werden, dass es in sehr seltenen
Fällen zu einer Speicherung von Povidon im retikuloendothelialen System (RES) oder zu
örtlichen Ablagerungen und Fremdkörpergranulomen kommen kann, die zu Verwechslung mit
Geschwülsten Anlass geben können.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von großer Wichtigkeit.
Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des
Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdachtsfall einer
Nebenwirkung über das nationale Meldesystem anzuzeigen:
Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen
Traisengasse 5
1200 WIEN
Österreich
Fax: + 43 (0) 50 555 36207
Website: http://www.basg.gv.at/
4.9 Überdosierung
Penicilline in extrem hohen Dosen können neuromuskuläre Übererregbarkeit oder epileptiforme
Krampfanfälle hervorrufen. Bei Verdacht auf Überdosierung sind klinische Überwachung und
symptomatische Maßnahmen angezeigt.
Benzylpenicillin ist hämodialysierbar.
5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe
Antibiotika zur systemischen Anwendung, Beta-Lactamase-sensitive Penicilline
ATC-Code: J01CE08
Wirkmechanismus
Der Wirkungsmechanismus von Benzathin-Benzylpenicillin beruht auf einer Hemmung der
bakteriellen Zellwandsynthese (in der Wachstumsphase) durch Blockade der Penicillinbindenden Proteine (PBPs) wie z. B. der Transpeptidasen. Hieraus resultiert eine bakterizide
Wirkung.
Beziehung zwischen Pharmakokinetik und Pharmakodynamik
Die Wirksamkeit hängt im Wesentlichen von der Zeitdauer ab, während der Wirkstoffspiegel
oberhalb der MHK des Erregers liegt.
Resistenzmechanismen
Eine Resistenz gegenüber Benzathin-Benzylpenicillin kann auf folgenden Mechanismen beruhen:
Inaktivierung durch Betalaktamasen: Benzathin-Benzylpenicillin ist nicht Betalaktamase-fest
und wirkt daher nicht gegen Betalaktamase-bildende Bakterien (z. B. Staphylokokken oder
Gonokokken).
Reduzierte Affinität von PBPs gegenüber Benzathin-Benzylpenicillin: Die erworbene
Resistenz bei Pneumokokken und einigen anderen Streptokokken gegenüber BenzathinBenzylpenicillin beruht auf Modifikationen vorhandener PBPs als Folge einer Mutation. Für
8
-
-
die Resistenz bei Methicillin (Oxacillin)-resistenten Staphylokokken hingegen ist die Bildung
eines zusätzlichen PBPs mit verminderter Affinität gegenüber Benzathin-Benzylpenicillin
verantwortlich.
Unzureichende Penetration von Benzathin-Benzylpenicillin durch die äußere Zellwand kann
bei Gram-negativen Bakterien dazu führen, dass die PBPs nicht ausreichend gehemmt
werden.
Durch Effluxpumpen kann Benzathin-Benzylpenicillin aktiv aus der Zelle transportiert werden.
Eine partielle oder vollständige Kreuzresistenz von Benzathin-Benzylpenicillin besteht mit
anderen Penicillinen und Cephalosporinen.
Grenzwerte
Die Testung von Benzylpenicillin erfolgt unter Benutzung der üblichen Verdünnungsreihe. Die
Beurteilung der Ergebnisse erfolgt auf der Basis der Grenzwerte für Benzylpenicillin. Folgende
minimale Hemmkonzentrationen für sensible und resistente Keime wurden festgelegt:
EUCAST (European Committee on Antimicrobial Susceptibility Testing) Grenzwerte
ERREGER
SENSIBEL
RESISTENT
Staphylococcus spp.
> 0,12 mg/l
 0,12 mg/l
Streptococcus spp.
> 0,25 mg/l
 0,25 mg/l
(Gruppen A, B, C, G)
Streptococcus pneumoniae#
> 2 mg/l
 0,06 mg/l
Streptokokken der
> 2 mg/l
 0,25 mg/l
„Viridans“-Gruppe
Neisseria meningitidis
> 0,25 mg/l
 0,06 mg/l
Neisseria gonorrhoeae
 0,06 mg/l
> 1 mg/l
Gram-negative Anaerobier
 0,25 mg/l
> 0,5 mg/l
Gram-positive Anaerobier
 0,25 mg/l
Nicht speziesspezifische
 0,25 mg/l
Grenzwerte*
* Basieren hauptsächlich auf der Serumpharmakokinetik
# andere Infektionen als Meningitis
> 0,5 mg/l
> 2 mg/l
Prävalenz der erworbenen Resistenz
Die Prävalenz der erworbenen Resistenz einzelner Spezies kann örtlich und im Verlauf der Zeit
variieren. Deshalb sind - insbesondere für die adäquate Behandlung schwerer Infektionen lokale Informationen über die Resistenzsituation erforderlich. Falls auf Grund der lokalen
Resistenzsituation die Wirksamkeit von Benzylpenicillin in Frage gestellt ist, sollte eine
Therapieberatung durch Experten angestrebt werden. Insbesondere bei schwerwiegenden
Infektionen oder bei Therapieversagen ist eine mikrobiologische Diagnose mit dem Nachweis des
Erregers und dessen Empfindlichkeit gegenüber Benzylpenicillin anzustreben.
Üblicherweise empfindliche Spezies
Aerobe Gram-positive Mikroorganismen
Streptococcus pyogenes
Streptococcus dysgalactiae subsp. equisimilis °
(Streptokokken der Gruppen C & G)
Streptokokken der „Viridans“-Gruppe °^
Andere Mikroorganismen
Treponema pallidum °
° Informationen stammen aus veröffentlichter
therapeutischen Richtlinien.
9
Literatur,
klinischer
Erfahrung
und
^ Sammelbezeichnung für eine heterogene Gruppe von Streptokokken-Spezies. Resistenzrate
kann in Abhängigkeit von der vorliegenden Streptokokken-Spezies variieren.
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Die pharmakokinetischen Daten aus dem Originaldossier von Retarpen sind veraltet und die
daraus abgeleitete Information limitiert. Jedoch können die publizierte Literatur zu BenzathinBenzylpenicillin, die klinische Erfahrung und die therapeuthischen Richtlinien berücksichtigt
werden.
Resorption
Nach intramuskulärer Applikation von Retarpen erfolgt die Absorption von Benzylpenicillin sehr
langsam. Retarpen ist das am längsten wirkende Depot-Penicillin. Für viele Indikationen genügen
1-2 Injektionen im Monat. Dadurch werden die Häufigkeit der Injektionen und das entstehende
lokale Trauma reduziert. Plasma–Spitzenwerte werden 24 Stunden (Kinder) bzw. 48 Stunden
(Erwachsene) nach Injektion erreicht.
Verteilung
Ca. 55% der verabreichten Dosis sind plasmaprotein-gebunden. Bei Anwendung einer
hochdosierten Penicillintherapie werden auch in schlecht zugänglichen Geweben wie z. B.
Herzklappen, Knochen, sowie im Liquor oder in Empyemen, etc. therapeutisch wirksame
Konzentrationen erreicht. Benzylpenicillin ist plazentagängig. Im fetalen Kreislauf findet man
10-30% der mütterlichen Plasmakonzentrationen. Hohe Konzentrationen werden auch im
Fruchtwasser erreicht. Dagegen ist der Übergang in die Milch gering. Das Verteilungsvolumen
beträgt etwa 0,3-0,4 l/kg, bei Kindern etwa 0,75 l/kg. Die Plasmaeiweißbindung beträgt ca. 55%.
Biotransformation und Elimination
Die Elimination erfolgt zum größten Teil (50 - 80%) als unveränderte Substanz über die Nieren
(85 - 95%), zum geringeren Teil in aktiver Form mit der Galle (ca. 5%).
Die Plasmahalbwertszeit beträgt bei nierengesunden Erwachsenen ca. 30 min.
Kinetik spezieller Patientengruppen
 Früh- und Neugeborene: Aufgrund der in diesem Alter bestehenden Unreife von Nieren und
Leber beträgt die Serum-Halbwertszeit bis zu drei Stunden (und darüber). Daher sollten die
Dosierungsintervalle mit 8 - 12 Stunden (je nach Reifegrad) nicht unterschritten werden.
 Ältere Patienten: Auch im hohen Alter können die Eliminationsvorgänge verzögert sein, daher
ist die Dosierung der jeweiligen Nierenfunktion anzupassen.
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Reproduktionsstudien an Mäusen, Ratten und Kaninchen haben keinerlei negative Effekte auf die
Fruchtbarkeit oder die Feten ergeben. Langzeituntersuchungen an Labortieren zur
Karzinogenese, Mutagenität und Fertilität liegen nicht vor.
6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Retarpen 600.000 I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension:
Povidon, Simethicon, Natriumcitrat, Mannitol (E421).
1 Lösungsmittel-Durchstechflasche enthält: 5 ml Wasser für Injektionszwecke
Enthält Phospholipide aus der Sojabohne
Retarpen 1,2 Mio. I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension:
Povidon, Simethicon, Natriumcitrat, Mannitol (E421).
1 Lösungsmittel-Durchstechflasche enthält: 5 ml Wasser für Injektionszwecke
10
Enthält Phospholipide aus der Sojabohne
Retarpen 2,4 Mio. I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension:
Povidon, Simethicon, Natriumcitrat, Mannitol (E421).
1 Lösungsmittel-Durchstechflasche enthält: 5 ml Wasser für Injektionszwecke
Enthält Phospholipide aus der Sojabohne
6.2 Inkompatibilitäten
Daten zur Kompatibilität sind mit Wasser für Injektionszwecke verfügbar
6.3 Dauer der Haltbarkeit
4 Jahre
Die chemische und physikalische Stabilität der gebrauchsfertigen Injektionssuspension wurde
über 24 Stunden bei 25°C nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht ist die Injektionssuspension sofort zu verwenden. Wenn sie nicht
sofort verwendet wird, liegt die Verantwortung für die Aufbewahrungszeiten und -bedingungen
vor der Verabreichung beim Anwender.
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
Aufbewahrungsbedingungen nach der Zubereitung des Arzneimittels siehe Abschnitt 6.3.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
Lösungsmittel:
Kunststoff-Durchstechflasche aus Polyethylen, nominelles Fassungsvermögen 5 ml
Retarpen 600.000 I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension:
5 ml Durchstechflasche aus klarem Glas, Glastyp III (Ph.Eur.); verschlossen mit Stopfen aus
halogeniertem Butylgummi und Aluminiumkappe.
Packungen mit 1 x Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension
Retarpen 1,2 Mio. I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension:
5 ml Durchstechflasche aus klarem Glas, Glastyp III (Ph.Eur.); verschlossen mit Stopfen aus
halogeniertem Butylgummi und Aluminiumkappe.
Packungen mit 1 oder 100 x Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension
Retarpen 2,4 Mio. I.E. - Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension:
15 ml Durchstechflasche aus klarem Glas, Glastyp III (Ph.Eur.); verschlossen mit Stopfen aus
halogeniertem Butylgummi und Aluminiumkappe.
Packungen mit 1 oder 50 x Pulver und Lösungsmittel zur Herstellung einer Injektionssuspension
Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht.
6.6 Besondere Vorsichtmaßnahmen für die Beseitigung und sonstige Hinweise zur
Handhabung
Retarpen 600.000 I.E.
Für die i.m. Injektion den Inhalt der Durchstechflasche in mindestens 2 ml Wasser für
Injektionszwecke suspendieren. Diese Suspension ist mindestens 20 Sekunden gut zu schütteln,
bis eine homogene Suspension vorliegt und ist sofort zu verwenden. Wenn sie nicht sofort
verwendet wird, muss die Suspension erneut für mindestens 20 Sekunden geschüttelt werden,
bis sie homogen gelöst ist. Die Nadelstärke sollte mindestens 0,9 mm (Nadel Nr. 1) betragen.
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Nur zur einmaligen Entnahme, nur frisch zubereitete Suspensionen verwenden. Vor der Injektion
ist durch Aspiration eine intravasale Applikation auszuschließen. Bei wiederholter Injektion ist die
Injektionsstelle zu wechseln.
Retarpen 1,2 Mio. I.E.
Für die i.m. Injektion den Inhalt der Durchstechflasche in mindestens 3 ml Wasser für
Injektionszwecke suspendieren. Diese Suspension ist mindestens 20 Sekunden gut zu schütteln,
bis eine homogene Suspension vorliegt und ist sofort zu verwenden. Wenn sie nicht sofort
verwendet wird, muss die Suspension erneut für mindestens 20 Sekunden geschüttelt werden,
bis sie homogen gelöst ist. Die Nadelstärke sollte mindestens 0,9 mm (Nadel Nr. 1) betragen.
Nur zur einmaligen Entnahme, nur frisch zubereitete Suspensionen verwenden. Vor der Injektion
ist durch Aspiration eine intravasale Applikation auszuschließen. Bei wiederholter Injektion ist die
Injektionsstelle zu wechseln.
Retarpen 2,4 Mio. I.E.
Für die i.m. Injektion den Inhalt der Durchstechflasche in mindestens 5 ml Wasser für
Injektionszwecke suspendieren. Diese Suspension ist mindestens 20 Sekunden gut zu schütteln,
bis eine homogene Suspension vorliegt und ist sofort zu verwenden. Wenn sie nicht sofort
verwendet wird, muss die Suspension erneut für mindestens 20 Sekunden geschüttelt werden,
bis sie homogen gelöst ist. Die Nadelstärke sollte mindestens 0,9 mm (Nadel Nr. 1) betragen.
Nur zur einmaligen Entnahme, nur frisch zubereitete Suspensionen verwenden. Vor der Injektion
ist durch Aspiration eine intravasale Applikation auszuschließen. Bei wiederholter Injektion ist die
Injektionsstelle zu wechseln.
Nicht verwendetes Arzneimittel
Anforderungen zu beseitigen.
oder
Abfallmaterial
ist
entsprechend
den
nationalen
7. INHABER DER ZULASSUNG
Sandoz GmbH, 6250 Kundl, Österreich
8. ZULASSUNGSNUMMERN
Retarpen 600.000 I.E.
Retarpen 1,2 Mio. I.E.
Retarpen 2,4 Mio. I.E.
Z.Nr.: 16055
Z.Nr.: 13636
Z.Nr.: 13637
9. DATUM DER ERTEILUNG DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
Datum der Erteilung der Zulassung:
Retarpen 600.000 I.E.
03.05.1977
Retarpen 1,2 Mio. I.E.
16.11.1967
Retarpen 2,4 Mio. I.E.
16.11.1967
Datum der letzten Verlängerung der Zulassung: 06.03.2014
10. STAND DER INFORMATION
Juni 2016
REZEPTPFLICHT/APOTHEKENPFLICHT
Rezept- und apothekenpflichtig, wiederholte Abgabe verboten.
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