Grundlagen der Algebra SoSe 2012 Lösungsvorschlag zu Serie 6 Aufgabe 1 Es gilt: (3, 2, 6, 1, 4)(6, 4, 1, 8)(1, 9, 2) = (1, 9, 6, 3, 2, 8) ((7, 2, 3, 1)(4, 2, 3, 1))−1 = (4, 2, 3, 1)−1 (7, 2, 3, 1)−1 = (1, 3, 2, 4)(1, 3, 2, 7) = (1, 2, 7, 3, 4) Alternativ: ((7, 2, 3, 1)(4, 2, 3, 1))−1 = (1, 4, 3, 7, 2)−1 = (1, 2, 7, 3, 4) Aufgabe 2 i Schnitte von Normalteilern sind Normalteiler, denn sind N1 , N2 Normalteiler von G, so ist für alle g ∈ G, h ∈ N1 ∩ N2 : ghg −1 ∈ N1 und ghg −1 ∈ N2 und damit ghg −1 ∈ N1 ∩ N2 . Dasselbe gilt auch für Schnitte beliebig (endlich oder unendlich) vieler Normalteiler. Es gilt also für alle h ∈ G ∩ A5 , g ∈ S5 : ghg −1 ∈ G ∩ A5 Dies gilt insbesondere für alle g ∈ A5 . G ∩ A5 ist also Normalteiler in A5 . 1 ii Untergruppen der Ordnung 2 werden von Produkten disjunkter 2-Zyklen zyklisch erzeugt. Ein solches Produkt besteht in S5 aus höchstens zwei Faktoren. Sei {a, b, c, d} j {1, 2, 3, 4} und a, b, c, d paarweise verschieden. Dann ist (b, c)(a, b)(b, c)−1 = (b, c)(a, b)(b, c) = (a, c) ∈ / ⟨(a, b)⟩ und (b, c)(a, b)(c, d)(b, c)−1 = (b, c)(a, b)(c, d)(b, c) = (a, c)(b, d) ∈ / ⟨(a, b)(c, d)⟩. S5 enthält also keinen Normalteiler der Ordnung 2. iii Sei G ein von {e}, A5 und S5 verschiedener Normalteiler von S5 . Da G∩A5 nach (i) ein Normalteiler in A5 und A5 einfach ist, ist G∩A5 = {e} oder G∩A5 = A5 . In letzterem Falle wäre aber G = A5 oder G = S5 , da nach dem Satz von Lagrange die Mächtigkeit von G entweder 60 oder 120 wäre. Ist also G ∩ A5 = {e}, so ist nach Prop. (1.9) GA5 ∼ = G × A5 eine Untergruppe von S5 . Da nach (ii) #G > 2, enthält GA5 mindestens 180 Elemente. Es ist aber #S5 = 120. Aufgabe 3 { } 2 M := a2 ; a ∈ Z ist kein Ring, da z.B. 12 · 12 = n4 ∈ / M. √ { } N := a + 2b; a, b ∈ Z ist Teilmenge von C, daher sind Addition und Multiplikation kommutativ Außer√ und assoziativ und es gilt das √ Distributivgesetz. √ dem ist 1 = 1 + 0 · 2 ∈ N . Des weiteren ist (−a − b 2) + (a + b √2) = 0,√so dass jedes Element von N ein additives Inverses besitzt, und für a+b 2, c+d 2 ∈ N sind auch √ (a + c) + 2(b + d) ∈ N und √ (ac + 2bd) + (bc + ad) 2 ∈ N . Da 1 ∈ N und N abgeschlossen bezüglich Inversenbildung und Addition ist, ist auch 0 ∈ N . N ist also ein Ring. Aufgabe 4 i Es gilt (0, 0, 0, ...)+(a1 , a2 , a3 , ...) = (a1 , a2 , a3 , ...) und (1, 1, 1, ...)·(a1 , a2 , a3 , ...) = (a1 , a2 , a3 , ...). Dann ist (−a1 , −a2 , −a3 , ...) + (a1 , a2 , a3 , ...) = (0, 0, 0, ...). Kom2 mutativität und Assoziativität von Addition und Multiplikation zeigt man ebenso leicht; genauso die Distributivität. (R, (0, 0, ...), (1, 1, ...), +, ·) ist also ein Ring. ii Damit (a1 , a2 , ...) invertierbar ist, muss jede einzelne Komponente invertierbar sein. (a1 , a2 , ...) ist also genau dann invertierbar, wenn ∀i ∈ N : ai ∈ R \ {0}. 3