Konzept Ökologie

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Konzept Ökologie
(für eine gesunde Mitwelt)
Herausgeber: Remy Holenstein
Diesen Text habe ich auf der Grundlage des Maßnahmenkatalogs erstellt, welcher von 2001 bis
2005 von Marcel Papis, Peter Fankhauser und mir zusammengetragen wurde.
Ökologie-Konzepts - Seite 1 von 31
Inhaltsverzeichnis
Vorbemerkungen.......................................................................................................................... 3
1. Die Vision..................................................................................................................................... 4
1.1. Leben wir in der Hölle oder im Paradies ?.............................................................................4
1.2. Unsere Welt nach dem nächsten Entwicklungsschritt...........................................................4
1.3. Der Weg zum Ziel.................................................................................................................. 6
2. Wo stehen wir heute ?.................................................................................................................7
2.1. Von welcher Wirklichkeit gehen wir aus ?..............................................................................7
2.1.1. Wirklichkeit 1................................................................................................................... 7
2.1.2. Wirklichkeit 2................................................................................................................... 7
2.1.3. Wodurch entsteht Wirklichkeit 2......................................................................................8
2.2. „Empfehlungen“..................................................................................................................... 9
2.2.1. Die spirituelle Empfehlung...............................................................................................9
2.2.2. Die ökologische Empfehlung...........................................................................................9
2.2.3. Die gesellschaftliche Empfehlung.................................................................................11
3. Anregungen bezüglich der Tagespolitik.....................................................................................12
3.1. Lebenshaltung, Lebensqualität, Wohlbefinden....................................................................12
3.2. Naturschutz.......................................................................................................................... 13
3.3. Kulturelle Bildung und Mitwelt..............................................................................................14
3.4. Siedlung und Raumordnung................................................................................................15
3.5. Wirtschaft und Umwelt.........................................................................................................16
3.5.1. Güterproduktion............................................................................................................ 16
3.5.2. Landwirtschaft............................................................................................................... 17
3.5.3. Energie-Versorgung......................................................................................................18
3.5.4. Verkehrspolitik............................................................................................................... 19
3.5.5. Forschung..................................................................................................................... 19
3.10. Globale Anliegen............................................................................................................ 22
Anhang........................................................................................................................................... 23
Häufig gestellte Fragen............................................................................................................... 23
Hinderliche Glaubenssätze......................................................................................................... 28
Rückmeldungen und Ergänzungen.............................................................................................31
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Vorbemerkungen
Mit der folgenden Vision versuche ich einen Eindruck zu vermitteln, wie die Zukunft aussehen
könnte, nachdem die Menschen bereit sein werden, die entsprechenden Voraussetzungen auf
dieses Ziel hin zu schaffen.
Wenn es gelingt, dieses Zukunftsbild so attraktiv zu präsentieren, dass es bei der Mehrheit der
Leute gut ankommt, dann werden sie es mit Begeisterung aufgreifen und sich auf den Weg
machen.
Wenn das geschieht, dann braucht es kaum mehr Vorschriften, denn das Erforderliche wird den
Leuten einfallen und die Umsetzung wird sich fast von selber ergeben.
Wahrscheinlich gibt es LeserInnen die finden, unsere Vision sei zwar schön, aber nicht machbar.
Als Antwort darauf folgt in den Kapitel 2, 3 und 4 eine Fülle von Anregungen und Maßnahmen,
welche zeigen, dass die Verwirklichung der Vision möglich ist.
Dabei erwarte ich nicht, dass genau unser Weg beschritten werden muss. Vielmehr wird es mich
freuen, wenn unterwegs noch bessere Lösungen auftauchen.
Ich bin mir auch im Klaren darüber, dass nur eine kleine Schicht der Bevölkerung über den
Intellekt erreichbar ist. Zu dieser Schicht zähle ich auch die politischen Macher.
Wenn diese Mächtigen manche Teile diese Konzepts oder das ganze übernehmen, werden
entscheidende Besserungen verwirklicht. Diese Leute wirken dann als Vorbilder und animieren so
die weniger politischen Menschen.
Und noch etwas:
Das Gegenteil von etwas Schlechtem ist meist ebenso schlecht.
Will man Wohlbefinden erreichen, muss man sich um Gleichgewicht bemühen.
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1.
Die Vision
(So wird es dereinst aussehen.)
1.1.
Leben wir in der Hölle oder im Paradies ?
Wir bezeichnen unseren Schöpfer oft als lieben,
allwissenden, ja gar als allmächtigen Gott. Sind
diese Begriffe nicht maßlos übertrieben, wenn
wir die Zustände auf unsere Erde, der uns
bekannten materiellen Welt anschauen ?
Menschen bringen Menschen um. Sie töten
Tiere. Unser Umgang mit den Pflanzen und der
so genannten unbelebten Natur ist alles andere
als respektvoll.
Dass wir infolge unseres Verhaltens ständig
leiden, braucht uns nicht zu wundern, wohl aber
der Umstand, dass ein allmächtiger Gott nichts
Besseres zustande bringt.
Doch wenn wir versuchen obige Aussage
positiv zu betrachten. Also, wir stellen uns Gott
als lieb und allmächtig vor, dann zwingt uns die
Logik anzunehmen, dass es irgendwo weit
großartigere Welten geben muss, sonst wäre
das Absolute nicht im Gleichgewicht, nicht frei
von Dualität. Wir können weiter folgern: Unser
bekanntes Umfeld mit Krankheiten,
Hungersnöten, oft leidvoller bis tödlicher
Konkurrenz und anderem, bösartigem
1.2.
Verhalten muss einer der dunkelsten Winkel
der Schöpfung sein.
Das wiederum sollte uns motivieren uns weiter
zu entwickeln, hinein in Seinszustände, in
denen wir zunehmend freier werden von
unseren Übeln, bis hin zu einem
„paradiesischen“ Sein.
Wenn wir uns auf diesen Weg machen, werden
wir mit jedem Fortschritt neue, noch
großartigere Welten entdecken, welche einem
lieben und allmächtigen Schöpfer angemessen
sind.
Die aus den Religionen bekannte Verkündigung
vom Paradies ist somit nicht nur eine Metapher
(zum Zweck einer moralischen Ausrichtung),
vielmehr kommen wir durch gründliches
Nachdenken zum selben Ergebnis. – In uns
schlummern die Voraussetzungen für eine
befriedigende, konflikt- und krankheitsfreiere
Gesellschaftsform. Wir entscheiden darüber, ob
wir unser Leben als Hölle oder als Paradies
erfahren werden. Voraussetzung ist, dass wir
die notwendigen Veränderungen erkennen und
die erforderlichen Schritte unternehmen.
Unsere Welt nach dem nächsten Entwicklungsschritt
Wenn die Menschen wollen, leben sie schon
bald in Harmonie.
Dann gibt es keine Kriege, keine Angst davor,
keine übervorteilende Konkurrenz, keine
Missgunst mehr. Wir bilden eine Gemeinschaft
mit kooperativen, rücksichtsvollen und freien
Menschen.
Die Gier ist verschwunden, denn durch
spirituelle Erfahrungen motiviert, streben wir
eine komplexere, nachhaltigere und stimmigere
Mitwelt an.
Wir leben in Frieden, denn weder Krieg noch
andere Gewalt kommen vor, weil ein
kooperativer Teamgeist keine solchen
Aggressionen aufkommen lässt.
Die Ehrsucht ist verschwunden, weil die
Menschen sich gegenseitig so akzeptieren wie
sie sind, einschließlich ihrer Schwächen.
Besonders ausgeprägt wird das bei Menschen
sein, die in Wahl-Gemeinschaften leben Dort
werden sie von dem Mitgliedern gehalten und
wertgeschätzt. Sie sind deshalb nicht auf die
Zuwendung und „Ehre“ von außerhalb der
Gemeinschaft angewiesen.
Das Leben verläuft ohne Distress. Was wir tun
werden, machen wir aus Freude und ohne
Druck von Außen.
Es gibt genug für alle. Ängste um das „tägliche
Brot“, um die Altersvorsorge und oder um den
Verlust von Annehmlichkeit haben einer neuen,
auf Vertrauen bauenden Wirklichkeit Platz
gemacht.
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Die Natur versorgt uns mit allem Notwendigen,
weil wir sie hegen und wertschätzen.
Wir streben vorwiegend nach immateriellen statt
materiellen Werten weil das keine Schäden
anrichtet und an keine Grenzen stößt –
Diesbezüglich genießen wir grenzenlose
Freiheit.
Wirtschaftliche Tätigkeiten wird es weiterhin
geben, aber sie dienen unserer
Grundversorgung und dem Bestreben
erfreulichere Voraussetzungen für unsere
weitere Entwicklung zu schaffen. Damit und weil
alle öffentlichen Vorgänge für alle einsehbar
(transparent) und mitentscheidbar sind, erzielt
die Wirtschaft optimale Resultate.
sich weitgehend. Die Leute spüren von Innen
heraus, was für sie und die Gemeinschaft
förderlich und was hinderlich ist.
Wir sind den nationalen Grenzen entwachsen
und fühlen uns als WeltbürgerInnen.
Die Menschen erkennen die Wichtigkeit einer
weltweit gemeinsamen Sprache. Sie entwickeln
und lernen diese und wenden sie ohne jeden
Zwang an.
Überlastung wird vermieden. Langeweile und
Stress werden ersetzt durch die
Wiederbelebung der Verbindung zur Seele über
Meditation und durch andere SelbsterfahrungsTechniken. So weicht das Gefühl von
Wertlosigkeit, der Zufriedenheit eines erfüllten
Lebens.
Befreit vom Prestige-Denken fühlen wir uns bei deutlich geringerem Einkommen - wohler als
heute. Und wir leben frei von Arbeitsdruck und
Physische und psychische Krankheiten nehmen
Anerkennungszwängen. Wir können viel Zeit
ab, weil Gesundheit (dank Stressfreiheit,
einsetzen, das zu tun, was wir lieben.
gesunder Ernährung, heilem Wohnumfeld und
vernünftigem Verhalten) einkehrt.
Menschliche, pflanzliche und tierische Vielfalt
Es ist sogar möglich, dass Krankheiten ganz
wird als Reichtum empfunden. Wir fühlen uns
verschwinden, weil die Menschen wissen
zusammengehörig mit der Natur und allen
wodurch jeder Mensch sie selber verursacht.
Wesen.
Anders ausgedrückt: Harmonisches Denken
Es gibt keine Umweltbelastung weil mit der
und Verhalten sowie vorbeugende Maßnahmen
Mitwelt nachhaltig umgegangen wird.
lassen keine Krankheiten aufkommen. Wir
Die Ressourcen werden geschont.
hören nach Innen und schauen nach Vorne. Wir
Alle AKWs sind abgeschaltet.
werten und urteilen nicht, das ist echte
Autos und Flugzeuge werden nur noch in
Prävention.
wohlüberlegten Fällen benutzt.
Die nachkommenden Generationen werden mit
Die Medien berichten wo immer möglich über
weit weniger Schwierigkeiten ins Leben starten,
erfreuliche Ereignisse, über neue Entdeckungen weil wir es nicht mehr zuzulassen, dass
und Erfindungen, über Lebenshilfe und natürlich frühkindlichen Gefühle vor, während und nach
über Lustiges. Sie funktionieren weitgehend im der Geburt durch falsches Verhalten
Wechselgespräch, das heißt, die Medienleute
abgespalten werden.
beziehen die Zuhörer und Zuschauer in die
So werden viele Menschen befreiter und
Programm-Gestaltung und -Ausführung mit ein. authentischer und damit verschwindet ein
Wenn über negative Ereignisse berichtet
wichtiges Hindernis für den nächsten
werden muss, versuchen die Medienschafenden Paradigmenwechsel.
den tieferen Sinn des Geschehens darzustellen.
Anders können sich auch nicht mehr, weil die
Sexualität wird als Geschenk empfunden, das
Menschen nur noch wohltuende
uns weiterbringt und uns Ausgeglichenheit
Medienerzeugnisse beziehen.
schenkt. Sie wird nicht nach strengen Regeln
gelebt, sondern bei Achtung der Würde der
Demokratie, Gleichberechtigung und
Beteiligten und nur bei voller Freiwilligkeit. So
Selbstbestimmung werden als wichtige
wird sie als gegenseitiges Geschenk
Voraussetzungen für eine funktionierende
verstanden.
Gemeinschaft geachtet.
Alle gemeinschaftlichen Anliegen werden von
Dank tiefer Selbsterfahrung wird es uns
allen Beteiligten gemeinsam besprochen und im gelingen, unsere abgespaltenen Teile neu zu
Konsens-Verfahren beschlossen.
integrieren.
Wir kommen mit wenigen staatlichen
Mit dieser Veränderung geht der achtsame
Regelungen aus. Gebote und Verbote erübrigen Umgang mit uns selber und der Umwelt einher.
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1.3.
Der Weg zum Ziel
Nun wissen wir, wie eine Zukunft mit viel
Wohlbefinden aussieht. Wie aber gelangen wir
dorthin ?
•
•
•
•
Zuerst beobachten wir aufmerksam alle
Vorgänge im alltäglichen Leben.
Dann setzen wir unsere Einsichten aktiv
um. Die neuen Verhaltensweisen sollen
Freude bereiten. Damit werden wir zu
Vorbildern. Es ist wichtig, dass wir unsere
Rolle als Vorbild ernst nehmen, denn die
meisten Menschen folgen Vorbildern und
nicht intelligenten Reden.
Zudem braucht es die Erarbeitung der
Fähigkeit zum geduldigen aber
konsequenten Vertreten unserer Anliegen.
Bei diesen drei Bemühungen hilft uns die
Verbindung zur inneren göttlichen Quelle.
Auf diesem Weg wachsen unsere Unabhängigkeit, unsere Mündigkeit, unser Wohlbefinden,
sowie unsere innere und äußere Selbstmächtigkeit.
Das lässt uns all die Erfahrungen machen, für
die wir in diese materielle Welt gekommen sind.
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2. Wo stehen wir heute ?
Diejenigen, welche die Vision für anstrebenswert halten, wissen zwar wohin sie wollen, aber
wissen sie auch, wie sie dorthin gelangen ?
Natürlich gelingt das nicht mit einem gewaltigen Sprung, sondern nur in tausenden Schritten.
Wahrscheinlich gibt es viele mögliche Wege. Hier soll mindestens einer gezeigt werden, damit die
Überzeugung wachsen kann, dass die Vision noch in diesem Jahrhundert erreicht werden kann.
Wenn sich beim Vorwärtsgehen ein besserer Weg zeigt, dann werde ich natürlich nicht auf
meinem Vorschlag beharren, sondern gemeinsam den besseren beschreiten.
Zu diesem Zweck folgt in diesem Kapitel eine Sammlung von Anregungen und Maßnahmen.
2.1.
Von welcher Wirklichkeit gehen wir aus ?
Manche finden die vorgestellte Vision als begeisternd aber unerreichbar, denn sie erfahren sich in
einer Welt von Stress und Gewalt. Sie antworten: „Wie soll in einer solchen Welt Frieden und
Kooperation möglich werden, wo jeder nur für sich schaut ? Und wenn es in ferner Zukunft wirklich
soweit kommt, dann erleb ich es nicht mehr.“
Ich entgegne, dass ich nicht beobachte, dass jeder nur für sich schaut. Die Welt ist voll von
Menschen die oft gut handeln. Beispielsweise wird mehr als die Hälfte aller Arbeit ohne Bezahlung
geleistet. Zudem verhält sich keiner so schlecht, dass er nur zerstört.
Zum Zweiten laufen die Entwicklungen immer schneller. Das was uns in Hundert Jahren möglich
erscheint, wird bereits in dreißig Jahren verwirklicht sein.
Diese Differenzen bezüglich des Vertrauens in die Zukunft entspringen unterschiedlicher
Einschätzung der Wirklichkeit. Das soll nun genauer dargelegt werden.
2.1.1. Möglichkeit
Für unser Leben auf dieser Erde wurden wir mit allem versorgt, was wir brauchen: Mit allen
notwendigen materiellen Ressourcen, mit einem mehr als ausreichendem Nahrungsangebot, mit
einer inspirierenden Natur einschließlich einer zum Entdecken anregenden Pflanzen- und Tierwelt,
mit einem zu Emotionen fähigen Körper, mit der Fähigkeit zum Beobachten, Erkennen und des
darüber Nachdenkens.
(Siehe Abbildung unten)
2.1.2. Wirklichkeit
Wenn aber viele Menschen das Gegenteil davon, nämlich Mangel erfahren, dann liegen die
Ursachen nicht bei der Natur, sondern bei den Menschen selber. Gier, Ungerechtigkeit,
Machtmissbrauch, Streit- und Rachsucht sind nur einige der menschlichen Regungen, welche uns
von paradiesischen Verhältnissen abhalten.
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Unter einem Paradies verstehe ich nicht das Leben nach dem Sterben und auch kein Leben, das
lustlos abläuft, weil schon alles vorhanden wäre und wo es nichts mehr zu tun gäbe. Vielmehr sind
die oben beschriebenen Voraussetzung in ihre Fülle da und damit können die Menschen hier auf
der Erde sich dahin entwickeln, dass sie alle bereichernden Erfahrungen machen können, die sie
sich wünschen. Und damit gelangen wir ins Paradies. Ein anderes gibt es nicht. Das „Paradies auf
Erden“ ist die duale Ausprägung des paradiesischen Glücks.
2.1.3. Wie machen wir die Möglichkeit zur Wirklichkeit ?
In der Abbildung oben ist nur ein „Teufelskreis“ dargestellt. Es gibt viele weitere. In Bezug auf die
Umwelt üben die Abwärtsspiralen des Hortens und des Misstrauens großen Einfluss aus.
Der „Teufelskreis des Hortens“ entsteht aus dem Glauben an Mangel. Dieser erzeugt die
Erfahrung von Mangel. Das regt zum Horten an. Dadurch entsteht tatsächlich Mangel. Damit
steigen die Preise. Das wiederum animiert zu verstärktem Horten und so weiter. Heraus kommt
eine Unterversorgung.
Der „Teufelskreis des Misstrauens“ baut sich auf einer Kultur der Aggressionsbereitschaft der
Menschen auf. Das führt leicht zu Streit, zu Verurteilungen und zu Racheakten. So vergrößern
sich die Konflikte und schließlich traut keiner mehr dem andern.
Welches sind die Ursachen für das Horten, für das Misstrauen und das ungerechte Verhalten ?
Wahrscheinlich kommt man recht nahe an die Ursachen heran mit dem Argument: „Den
betroffenen Menschen (der überwiegenden Mehrheit) fehlt ein Weltbild das Wohlbefinden fördert.“
Selbstverständlich haben auch sie ein Weltbild, aber dieses ist vor allem durch Erfahrungen mit
Mangel, Angst, Ehrsucht und Machtmissbrauch entstanden. Dieses Weltbild wird sich weiter
festigen, wenn keine Erfahrungen dazukommen, die Vertrauen aufbauen.
Mit meinem Weltbild-Konzept möchte ich dazu beitragen, dass die Vorstellungen, die aus Mangel,
Angst, Gier und Misstrauen entstanden sind, durch Weltvorstellungen ersetzt werden, welche
Vertrauen stärken. (Siehe: Weltbild-Konzept unter www.sanftepolitik.ch)
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2.2. „Empfehlungen“
Wie oben geschildert, ist das Aufbauen von Vertrauen eine der wichtigsten Anliegen, wenn wir
mehr Wohlbefinden erreichen wollen.
Jedoch auch ich habe kein umfassendes Wissen darüber, wie man Vertrauen aufbaut. Aber einige
Anregungen möchte ich hier vorlegen. Ich gliedere sie in drei Bereiche und nenne sie
Empfehlungen. Durch das Verwirklichen der Empfehlungen wachsen Vertrauen und
Wohlbefinden.
2.2.1. Die spirituelle Empfehlung
Früher haben die Leute Halt bei den Religionen (Kirchen) gefunden. Dieser Halt ist für viele
verloren gegangen, weil die Kirchenvertreter nicht in der Lage waren, ihre Überzeugungen so zu
leben, dass sie ihre Gemeinde hätten begeistern können.
Für andere wiederum bedeutet die Loslösung von den kirchlichen Geboten und Verboten eine
erhebliche Befreiung. Diese brachte eine solche Erleichterung, dass auch alles Nützliche der
Religionen „über Bord geworfen wurde“.
Wieder andere halten an der hergebrachten Religion fest. Ein Teil von ihnen verharren in ihren
Überzeugungen so sehr, dass sie ihr Weltbild nicht an neue Gegebenheiten an passen können.
Damit steht, die sich globalisierende Menschheit ohne gemeinsames Weltbild da.
Daraus entstehen die meisten politischen Konflikte, denn wie soll es möglich sein, ohne
gemeinsame Grundwerte in allen Sachfragen eine Übereinstimmung zu finden ?
Klar ist, dass wir nicht zu den alten Zwängen der Religionssysteme zurückkehren wollen. Wir
können auch nicht, denn dieser Rückschritt wäre verhängnisvoll und würde wohl eine größere
Anstrengung erfordern, als die Verwirklichung unserer Vision.
Somit lohnt es sich nach den Blockierungen zu suchen, welche uns vom Wohlbefinden und den
Entwicklungsmöglichkeiten abschneiden.
Daraus ergeben sich weitere „Mosaiksteinchen“ zur Weiterentwicklung eines zeitgemäßen
Weltbildes. (Mehr dazu steht im Weltbildkonzept.)
Doch darüber hinaus lohnt es sich die Inhalte auch glaubwürdig vorzuleben und über emotionale
Kontakte Vertrauen in unseren Weg aufzubauen.
Zusammenarbeit, zusammen feiern und gemeinsam meditieren wirken dabei sehr unterstützend.
2.2.2. Die ökologische Empfehlung
Die heutige Menschheit steht vor noch nie da gewesenen Schwierigkeiten aber auch vor
atemberaubenden Entwicklungen.
Das Augenmerk der heutigen Politiker liegt dabei fast ausschließlich auf dem Managen der
Schadensbegrenzung. Sie möchten dass die Wirtschaft weniger umweltbelastend produziert,
damit noch mehr materieller Wohlstand erzeugt werden kann. Da ist sehr erstaunlich, denn seit
mindestens zwei Jahrzehnten belegen immer neu Studien, dass die europäischen Bevölkerung
sich um 1960 am wohlsten fühlte. Seither sinkt das Wohlbefinden trotz steigendem „Wohlstand“.
Das veranschaulicht die folgende Abbildung.
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Wie viel Wohlstand bewirkt optimales Wohlbefinden?
Die im ersten Kapitel erwähnten, atemberaubenden Entwicklungen betreffen nur zum kleinen Teil
Neuerungen auf materieller Ebene. Wohlbefinden wächst vor allem bei besserer Ausgestaltung
der sozialen und emotionalen Beziehungen. Durch das Aufbauen von Vertrauen zu sich selber
und zur ganzen Mitwelt. Und zu unbegrenzten Entwicklungen in geistigen Bereich.
Aufgrund dieser Beobachtung leite ich für den ökologischen Bereich ab.
Mit den heute angestrebten, viel zu geringen Maßnahmen (es sind weitgehend bescheidene
Retouchen am Bestehenden) werden wir weder das Anwachsen der Umweltbelastungen stoppen
noch das Wohlbefinden der Menschen anheben können.
Neben den emotionalen und geistigen Anpassungen brauchen wir auch auf der materiellen Ebene
tiefgreifende Änderungen und erheblich anders ausgerichtete Entwicklungs-Ziele.
Lange wuchsen der Wohlstand und das Wohlbefinden miteinander an, doch nach der
Überschreitung des Optimums verringert sich die Lebensqualität und Arbeitsstellen lassen sich so
nicht schaffen.
Wie weit ist die Natur reparaturfähig ?
Die Nutzung der natürlichen Gegebenheiten, insbesondere die Verwendung fossiler Energieträger
geschah viele Jahrzehnte in einem Ausmaß, welches die Natur verkraften konnte. Seit den
sechziger Jahren des letzten Jahrhunderts jedoch werden die Anzeichen im deutlicher, dass wir
mehr davon einsetzen als die Umwelt erträgt und dass wir folglich „den Ast absägen, auf dem wir
sitzen.“ (Man denke nur an die Klimaveränderung.)
Darüber hinaus ist unsere Lage auch hinsichtlich der übrigen materiellen Welt verfahren. Das
zeigen folgende Anmerkungen:
• Wir setzen viele nicht abbaubare, giftige Substanzen in die Welt.
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•
•
•
•
•
Wir glauben mit der nicht wirklich beherrschbaren Kernspaltung umgehen zu müssen.
Mit unserer fragwürdigen Ernährung verursachen wir körperliche Schäden.
Und mit Hilfe der Gentechnik wollen wir diese Schäden beheben. Dabei verschließen wir
die Augen vor dem hohen Risiko.
Statt auf die inner Stimme zu hören, versuchen wir Krankheiten mit Hilfe von
Tierversuchen zu beseitigen. Was nur noch mehr Leiden verursacht, welches auf uns alle
zurückfällt.
Bei unserer Gier nach mehr und immer neue Produkten sollten wir uns der dadurch
verursachten Umweltschäden bewusst werden und uns fragen, ob wir uns damit nicht
selber am meisten schaden und mit dieser Ausrichtung am Sinn des Lebens vorbei
konsumieren ?
2.2.3. Die gesellschaftliche Empfehlung
Ausgangslage:
Unser heutiges Leben ist auf kurzfristige Erfolge ausgerichtet ist statt auf nachhaltige Ziele.
Die meisten Menschen streben nach materiellen statt nach immateriellen Erfahrungen.
Wir stellen auch fest, dass Menschen, die Ressourcen mit Gewalt verteidigen oder sich aneignen,
wenig bis keine Rücksicht gegenüber der menschlichen und nichtmenschlichen Mitwelt zeigen.
Eine alte Empfehlung ernst nehmen !
Ich nehme einen bekannten Satz aus dem „Vaterunser“ als Vorlage: „Vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unseren Schuldigern.“ Kehren wir diesen Satz um, dann heißt er. „Vergib
uns nicht, denn wir vergeben auch nicht.“ Oder etwas allgemeiner können wir zur Erkenntnis
gelangen, dass es uns nur in dem Maß gut geht, wie wir uns den anderen und uns selber
gegenüber verhalten. Oder auch: „Wenn wir uns ihnen gegenüber gerecht verhalten werden wir
auch Gerechtigkeit erfahren.“
Wir können diese Überlegung auch auf die ganze Mitwelt ausdehnen. Dann heißt es: „Behandle
uns so wie wir die Menschen, Pflanzen, Tiere und die scheinbar unbelebte Mitwelt behandeln.“
Das machen wir künftig besser:
Wir suchen nach Möglichkeiten damit alle Menschen empfindsam werden gegenüber dem Leiden
von anderen.
Wir wissen, dass uns die Natur ausreichend versorgt. Deshalb setzen wir uns ein, dass das
tagtägliche Verhungern von Menschen aufhört.
Wir schütten den Graben zwischen Arm und Reich zu - bei uns und weltweit.
Wir bauen in allen betroffenen Bereichen Vertrauen auf.
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3.
Anregungen bezüglich der Tagespolitik
Obwohl die Tagespolitik sich weitgehend auf Symptombekämpfung beschränkt, ist sie notwendig.
Dabei soll nicht außer Acht gelassen werden, dass das Vorbeugen gegen künftige
Fehlentwicklungen, die wichtigste Aufgaben bleibt.
Noch ein Grundsatz möchte ich hier anfügen: Dort wo niemand andere schädigt, braucht es keine
Umweltpolitik.
Zwischenschritte für die Übergangszeit
Sobald die Vision verwirklicht sein wird, brauchen wir fast keine staatlichen Regelungen mehr. Das
heißt, dann werden die meisten folgenden Maßnahmen überflüssig werden. Denn die künftigen
Menschen werden die Anleitung zum umwelt- und sozial-verträglichen Verhalten im eigenen
Innern erspüren.
Solange aber der sich anbahnende Paradigmenwechsel nicht vollzogen sein wird, brauchen wir
weiterhin die meisten der derzeit bestehenden Regeln und zusätzlich eine Reihe neuer.
Selbstverständlich muss auch für die Einhaltung gesorgt werden.
Diese generellen Regelungen sollen auch bei der Entwicklung von Umweltmaßnahmen beachtet
werden:
• Echte Demokratie mit Mitbestimmung auf allen Ebenen
• Gleichberechtigung in allen Bereichen.
• Viele Anreize und möglichst wenige Verbote.
• Von Verboten ist vor allem in Bereichen abzusehen, wo die Auswirkungen eines
Verhaltens den Verursacher alleine trifft, beispielsweise eigenes riskantes Verhalten,
persönliche Innenweltverschmutzung oder Drogenkonsum.
• Der Politik und den Staatsorganen fällt die Aufgabe zu, die Schwachen vor den Starken zu
schützen, sowie die Regeln so festzusetzen, dass es möglichst gerecht zu und her geht.
3.1.
Lebenshaltung, Lebensqualität, Wohlbefinden
Das Wohlbefinden aller Menschen ist unser oberstes Ziel. Voraussetzung dazu ist ein
umfassendes Maß an Lebensqualität. Dieses aber ist nicht möglich ohne eine rücksichtsvolle,
freigiebige und offenherzige Lebenshaltung – auch der nichtmenschlichen Mitwelt gegenüber.
3.1.1.
•
•
•
Wichtige ökologische Schritte auf dem Weg zum Wohlbefinden sind:
Eine nachhaltige Lebensweise ist grundlegend.
Die Welt muss den Nachfahren in ihrer Natürlichkeit erhalten bleiben.
Wir schaffen die Voraussetzungen, dass Pflanzen, Tieren und Menschen harmonisch
zusammenleben können.
• Den natürlichen Entwicklungen soll vermehrt der Vorrang vor menschlichen Eingriffen
gegeben werden.
•
Es ist wichtig, dass wir die Wechselwirkungen zwischen Innenwelt und Umwelt beachten.
Denn die Gesundheit im Innern bewirkt Gesundheit im Äußern und umgekehrt.
3.1.2 Wir ersetzen die Konsum-Abhängigkeit durch eine einfachere Lebenshaltung.
• Ein sparsames Wirtschaften für ein genügsames Leben entlastet die Umwelt in hohem
Maß.
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•
Umweltgerechtes Verhalten nehmen wir nicht als Verzicht wahr, denn es fördert das
Gemeinschaftsleben. Und diese ist es, was uns Wohlbefinden und Lebensfreude
verschafft.
3.1.3. Das Grundrecht auf eine gesunde Umwelt (Luft, Wasser, Boden) möglichst frei von
Giften, Lärm und anderen Emissionen, muss ernsthaft durchgesetzt werden.
•
Die Politik soll das Recht auf eine gesunde Umwelt höher einstufen als finanzielle
Interessen.
•
Wir erwarten, dass die Behörden, den in der Bundesverfassung festgeschriebenen
Umweltanliegen Nachachtung verschaffen.
Im Artikel 74 der Bundesverfassung steht:
1
Der Bund erlässt Vorschriften über den Schutz des Menschen und seiner natürlichen
Umwelt vor schädlichen oder lästigen Einwirkungen.
2
Er sorgt dafür, dass solche Einwirkungen vermieden werden. Die Kosten der
Vermeidung und Beseitigung tragen die Verursacher.
Würden diese Bestimmungen der Bundesverfassung umgesetzt, dann müsste in der Tagespolitik
nur noch über Details verhandelt werden.
Aber Achtung: Die Tagespolitik ist noch keine Langzeitpolitik.
3.2.
Naturschutz
Ein möglichst gleichbleibendes Klima ist für die Erhaltung unserer Umwelt eine wichtige
Voraussetzung. Menschliche Tätigkeit soll diesem Anliegen Rechnung tragen.
Die natürlichen Ressourcen sollen für künftige Generationen weitgehendst geschont werden.
Ebenso ist die Artenvielfalt (die Biodiversität) ein Grundwert an sich. Sie erhöht unser
Erfahrungspotential, stabilisiert die natürliche Umwelt und erbietet einen hohen pädagogischen
Wert. Ihr Erhalt erfordert dringend einen umfassenden Schutz. Die „Roten-Listen“ sind ernst zu
nehmen. Dementsprechend müssen umfangreiche Maßnahmen eingeleitet werden.
Beispielsweise zählt dazu die Einschränkung des Handels mit Meerfischen auf ein nachhaltiges
Maß (zur Vermeidung der Überfischung). Ebenso muss die Abholzung der tropischen Wälder und
der Handel mit diesen Hölzern unterbunden werden. In die Schweiz soll nur noch zertifiziertes
Holz eingeführt werden dürfen.
In allen Gegenden sind Überlebensräume für bedrohte Arten zu verwirklichen. Das heißt,
Naturschutzgebiete sind überall dort festzuschreiben, wo Arten bedroht sind. Das ist vor allem in
dicht besiedelten Regionen wichtig.
Naturschutzgebiete müssen aber nicht nur in die Zonenpläne eingetragen werden, sie benötigen
auch eine angemessene Pflege. Soweit vertretbar können sie als Erholungsraum für Menschen
genutzt werden. Denn für das Wohlbefinden der Menschen ist es wichtig, dass sie sich in
naturnahen Zonen erholen können.
Selbstverständlich machen diese Maßnahmen zur Erhaltung der Artenvielfalt nur Sinn, wenn auch
die zerstörerischen Immissionen auf die Lebenräume der Tiere (auf die Wälder, Felder und
Meere) unterbunden werden.
Lenkungsmaßnahmen:
• Alle Eingriffe in den Naturraum sind auf ihre Umweltverträglichkeit zu untersuchen.
• Solange die Schadensquelle noch nicht bekannt ist, empfiehlt es sich für
umweltverträgliches Verhalten Steuererleichterungen und Subventionen zu gewähren.
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•
•
3.3.
Wenn aber feststeht, wer eine Umweltbelastung verursacht, dann müssen nach dem
Verursacher-Prinzip die Folgekosten von diesen eingetrieben werden (einschließlich der
Kosten für die Administration, Sanierung und Abgeltungen).
Solange das Verursacher-Prinzip noch keine Akzeptanz bei der Bevölkerung findet, soll
umweltschädigendes Verhalten wenigstens besteuert werden. (Die Minderwertsteuern
wurden im Wirtschaftskonzept beschrieben.)
Kulturelle Bildung und Mitwelt
In den letzten Jahrzehnten griffen die Menschen immer stärker in den Naturhaushalt ein. In immer
mehr Bereichen näherten wir uns den ökologischen Grenzen an. Und teilweise wurden sie
überschritten. Gemeint sind die Grenzen der Regenerations-Fähigkeit von natürlichen Systemen.
Das heißt, werden diese Grenzen überschritten, dann sind die Systeme nicht mehr in der Lage
sich selber (innerhalb der für die Menschen maßgebenden Zeitspanne) zu heilen.
Bei solchen Überbelastungen für den natürlichen Haushalt traten und treten viele Schwierigkeiten
und Beeinträchtigungen auf, welche für die Menschen neu und damit fremd sind. Manche stellen
eine echte Bedrohung dar, weil die Veränderungen zu groß sind, um sie „in den Griff zu kriegen“
oder zu unbekannt, um angemessen darauf reagieren zu können. Es fehlt an den erforderlichen
Kenntnissen und Erfahrungen. Und mit jeder weiteren Veränderung tauchen neue Ungewissheiten
auf.
Dem Bildungs-Bereich (insbesondere der Schule) fällt die wichtige Aufgabe zu, so weit es geht
diese Wissenslücken zu füllen.
• Wo immer möglich sollen die Bildungseinrichtungen Lösungen vermitteln.
• Und wo Lösungen fehlen, ist danach zu forschen.
• Wo den Menschen das Gespür für die Notwendigkeit des Umhandelns fehlt, soll nach
Methoden gesucht werden, um die Schwierigkeiten erfahrbar zu machen.
• Daher ist anzustreben, dass die Umweltbildung viel praktisches Tun mit Erfahrungs- und
Erlebniswert beinhalten.
• Die Bildungseinrichtungen können auch deshalb viel beitragen, weil die meisten Lösungen
keine technische Erfindungen, sondern psychologische Anpassungen und emotionales
Erfahren benötigen.
Im Bildungsbereich, wie auch außerhalb sollen die notwendigen Anregungen zur Mäßigung
(Selbstbeschränkung) so präsentiert werden, dass es Freude macht sie interessiert aufzunehmen
und lustvoll anzupacken.
Es soll auch nahegelegt werden, dass jede Entscheidung einen Verzicht auf das Nichtgewählte
bedeutet.
Es ist auch wichtig, die Menschen von ihren Ängsten zu befreien, denn diese sind die Ursache für
sehr viele Umweltschäden.
Die Ängste ihrerseits entstehen aus mangelhaftem Wissen und abgespaltenen Gefühlen. Damit
bietet sich für die Bildungseinrichtungen eine weitere sehr sinnvolle Aufgabe: mitzuhelfen, diese
Abspaltungen zu heilen.
Besonders lohnend ist die Behebung der Abspaltung von Gefühlen, welche noch heute tagtäglich
bei den Geburten passieren. Die abgespaltenen Gefühle behindern die Menschen selbst noch im
Erwachsenenalter. Wird vorsorglich ein angemesseneres Verhaltens gegenüber den
Ungeborenen und Neugeborenen vermittelt und geschult, so lässt sich die heute übliche
Abspaltung von frühkindlichen Gefühlen (vor, während und nach der Geburt) vermeiden. Dadurch
werden viele Menschen aggressionsärmer, befreiter und authentischer. Das prägt auch ihr
Verhalten gegenüber der Umwelt.
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Weitere Maßnahmen im Bildungsbereich
•
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•
•
•
3.4.
Jeder Mensch soll in seiner Schulungsphase während mehreren Wochen die Erfahrung von
einfacher, naturverbundener Handarbeit machen (Beispielsweise durch Mithilfe bei
Bergbauern, im Gartenbau, durch die Behebung von Umwelt- oder Kriegsschäden, durch die
Instandsetzung von Wanderwegen, oder ähnlichem).
Das Ziel dabei ist die Gewinnung einer neuen Wertschätzung für die Dinge die wir zurzeit
gedankenlos konsumieren. Gleichzeitig ermöglichen solche Umwelteinsätze natürliche
Abläufe und Gesetzmäßigkeiten zu "be-greifen".
Ökologisches Verhalten soll im Trend sein. Das entspricht einer vornehmen Aufgabe der
Politiker und Medien – als Meinungsmacher und Vorbilder.
Es ist sinnvoll, ökologisch "gutes" Verhalten zu belohnen oder mit Lenkungsmaßnahmen zu
begünstigen. Nur dort, wo sich keine andere Möglichkeit bietet, ist es mit Ordnungsrecht
durch zu setzten. Kampagnen können zu erwünschtem Verhalten anregen (wie z.B. die
"stop-aids"-Kampagne).
Lokale Umwelt-Aktionsgruppen, Umwelt-Vereinigungen und -Verbände sowie Tauschkreise
verdienen gefördert zu werden.
Die Werbung (nicht die Information) ist einzuschränken oder zu besteuern, weil sie künstlich
unerwünschte Bedürfnisse weckt.
Hier stellt sich auch die Frage nach dem rechten Maß: Welche Maßnahmen fördern das
Suffizienz-Denken (die Genügsamkeit) ?
Aufklärung über die Wichtigkeit des langfristigen Planens gegenüber den kurzsichtigen
Entscheiden.
Siedlung und Raumordnung
Die Hauptaufgabe der Raumordnung ist der sparsam Umgang mit dem begrenzten Gemeingut
„Boden“.
• Der Boden wird wie früher zum Gemeinbesitz. (Die BewirtschafterInnen beziehungsweise
BewohnerInnen erhalten ihn nur noch zur Nutzung.)
• Um eine sinnvolle Besiedlung zu verwirklichen und um das umweltbelastende
Verkehrsaufkommen gering zu halten, sollen Wohnen, Arbeiten, Versorgen, Bilden und
Erholen (soweit es geht) innerhalb eines Siedlungsgebietes (Fußweg-Distanzen) ermöglicht
werden.
• Das erfordert die Wiedereinrichtung von Quartier-Läden, die Dezentralisierung von Schulen
und die Schaffung von attraktiven Naherholungsmöglichkeiten (beispielsweise durch die
Erhöhung der Lebensqualität in allen Orten.) Diese Verbesserungen werden ergänzt, indem
dem Trend zur Firmen-Fusionierung entgegen gewirkt wird, beispielsweise mit Maßnahmen
zur Dezentralisierung der Wirtschaftsstandorte.
• Die Raumplanung soll zu dem Zweck in dichten Ballungsgebieten vermehrt Bau- und
Niederlassungs-Beschränkungen festsetzen.
• Ein weiteres nützliches Instrument ist eine (progressive) Besteuerung von Gewerbe- und
Wohnflächenbesiedlung. Sie hilft tendenziell, dass Personen nicht mehr Flächen
beanspruchen als sie benötigen. Falls das nicht ausreicht, sind auch GrößenBeschränkungen festzusetzen, die verhindern, dass Personen mehr Wohn- und
Geschäftsraum belegen als ihrem Bedarf entspricht.
• Bei der Wohnflächen-Statistik ist auch die Inanspruchnahme von Flächen für die Fahrzeuge
einzubeziehen. Das bedeutet auch, dass diese Flächen mitbesteuert werden.
• Die Bildung von Wahlgemeinschaften sollen gefördert werden. Das hat auch bezüglich der
Raumplanung großen Nutzen, denn vielen Singlehaushalte belegen heute ebensoviel
Wohnraum wie früher einer ganze Familie zur Verfügung stand.
Ökologie-Konzepts - Seite 15 von 31
•
•
•
•
•
•
3.5.
Schon bevor die Rückführung des Bodens in den Gemeinbesitz verwirklicht sein wird, soll
der Grundstückerwerb durch Pensionskassen und jede andere Landhortung unterbunden
werden.
Es gibt schon mehr als genug Straßen. Deshalb empfiehlt sich die Anordnung, dass Straßen
nur erweitert werden, wenn für jeden Quadratmeter Zuwachs an einer ebenso wertvollen
Stelle eine gleiche Fläche renaturiert wird.
Unerwünschte Emissionen aller Art sind mit Lenkungsabgaben auf ein akzeptables Maß
zurückzudämmen.
Akut schädliche Emissionen sind mit Ordnungsrecht abzustellen.
Die Lärm-Belastung ist in der Raumplanung zu berücksichtigen. Das erfordert Bauverbote in
belasteten Zonen. Und überall, wo die Belästigung bereits besteht, sind Maßnahmen zur
Lärmverminderung umzusetzen.
Zur Verminderung der Strahlenbelastung durch Mobilfunk (die noch immer nicht widerlegt
werden konnte – im Gegenteil) soll einerseits die Telefon-Grundgebühr für drahtgebundene
Telefone gesenkt werden und andererseits alle Mobilfunk-Anwendungen (wie auch die
drahtlosen Festnetztelefone) nach dem Verursacherprinzip besteuert werden. Durch die so
bewirkte Verlagerung vom Funktelefonieren zur Festnetzbenutzung, kann die Zahl der
Sender und die Sendestärke gesenkt werden.
Wirtschaft und Umwelt
Große Gebilde sind in der Regel weniger effizient als kleine und belasten die Umwelt stärker.
Deshalb regen wir die Förderung der Kleinunternehmen an. Gleichzeitig begünstigt das die
Reregionalisierung.
Auch hier ist das Verursacher-Prinzip zur Anwendung zu bringen.
Von Wirtschaftstätigkeiten, die Leiden erzeugen, wollen wir Abstand nehmen (Tierhaltung,
Tierversuche, Vergiftung durch Medikamente und ebensolcher Nahrung, Verschmutzungen aller
Art, Druck der Stress erzeugt usw.). Viele dieser Notwendigkeiten bringen starke Verbesserungen
im Umweltbereich.
3.5.1. Güterproduktion
Gesamtgesellschaftlich macht es keinen Sinn, Dinge herzustellen, die nur verkauft werden
können, indem künstlich Bedürfnisse geweckt (Werbung) oder indem „Konkurrenzprodukte“ vom
Markt verdrängt werden.
Es soll künftig auch nicht mehr darum gehen, das gleiche Ausmaß an Waren mit weniger
umweltschädigenden Mitteln herzustellen. Vielmehr soll vor jeder Produktion geprüft werden, ob
sie notwendig ist.
Viele Umweltschäden ließen sich vermeiden, wenn die Kosten für den Gebrauch von
Allgemeingütern (Boden, Wasser, Luft etc.) bewusst gemacht und verrechnet würden.
Die Herstellung von Bedarfs-Gütern muss folgenden Vorgaben entsprechen:
• Die Güter-Produktion hat maßvoll zu sein und den Bedürfnissen aller Betroffenen zu
entsprechen.
• Die Erzeugnisse müssen eine Langlebigkeit aufweisen. Die Herstellung kurzlebiger Güter soll
nur noch erneuerbare Ressourcen beanspruchen dürfen.
• Für alle Güter sind Ökobilanzen (LCA life cycle analyses) zu machen, die als Basis für alle
Lenkungs-Maßnahmen zu verwenden sind.
• Für alle Güter, die nach dieser Beurteilung notwendig bleiben, sind die Wieder- bzw.
Weiterverwendung und das Recycling mit allen Mitteln zu fördern.
• Die Recycling- und/oder Entsorgungskosten jeder Ware sollen im Kaufpreis enthalten sein.
• Vor der Herstellung einer Ware ist die umweltgerechte Entsorgung in die Wege zu leiten.
Ökologie-Konzepts - Seite 16 von 31
•
•
•
Nicht nachhaltig erzeugte Produkte aus dem Ausland (auch landwirtschaftliche) sollen nicht
auf den Markt kommen. Mögliche Maßnahmen sind strengere Importbestimmungen, hohe
Zölle (gedacht als Lenkungsmittel) und, falls unumgänglich, auch Verbote.
Hinsichtlich der landwirtschaftlichen Erzeugnisse soll der Markt die Versorgung mit
saisongemäßen Nahrungsmitteln propagieren und fördern.
Viele Geräte werden unter hohem Energieverbrauch hergestellt. Dann stehen die meiste Zeit
ungebraucht herum und werden so meist schlecht genutzt. Deshalb soll das
gemeinschaftliche Anschaffen und Nutzen von Geräten und Maschinen gefördert werden.
Solange noch umweltbelastende Produkte hergestellt werden, ist folgendes zu beachten:
• Die ganze Wirtschaft, insbesondere die Konsumenten müssen wissen, welche Umwelt- und
Sozial-Auswirkungen ihre Einkäufe hervorrufen. Anschreibepflicht verbessern.
• Öko-Labels, welche von privaten Firmen vergeben werden, sollen unter staatlicher Kontrolle
stehen. Oder es sind andere Möglichkeiten zu suchen, damit die Labels für die Konsumenten
eine echte, vertrauenswürdige, weil nachprüfbare, Einrichtung werden. Bis es soweit ist,
lohnt es ich sie zu fördern.
• Jeder Ressourcenverbrauch wird mit einer Abgabe an die Gemeinschaft belastet
(Ressourcen- oder Minderwert-Steuern):
3.5.2. Landwirtschaft
Der Landwirtschaft kommt eine besondere Beachtung innerhalb der Güter-Produzenten zu. Sie
erzeugt nicht nur lebensnotwendige Nahrung, sondern betreut auch noch einen Großteil der für
unser Wohlbefinden wichtigen Landesfläche. Jede Landwirtschaftsfläche ist somit auch
Erholungsfläche und benötigt deshalb eine entsprechende Pflege. Die Erhaltung einer
nachhaltigen und wohltuenden Landschaft ist kaum weniger wichtig wie die Nahrungserzeugung.
Deshalb sollen die Bauern nicht nur für ihre Produkte, sondern auch für diese Leistungen
zugunsten der Umwelt ein Einkommen erhalten. In der Folge kann die Produkte-Subventionierung
verminderte werden oder ganz wegfallen. Dann regelt der Markt die Höhe der Preise der
Erzeugnisse und damit erübrigt sich der Protektionismus der Länder.
Der Landwirtschaft fällt eine weitere wichtige Aufgabe zu. Sie erhält und fördert die biologische
Vielfalt (Diversität) der Nahrungs- sowie der Wild-Pflanzen.
Solange Pflanzen-Spritzmittel und Kunstdünger nicht verboten sind, soll die Nichtverwendung
gefördert werden. Das kann beispielsweise über Lenkungsmaßnahmen geschehen:
Unerwünschtes wird besteuert und mit diesen Einnahmen wird Erwünschtes subventioniert.
Die heutige Tierhaltung trägt nicht nur in hohem Maße zur Umweltschädigung bei, sie belastet
auch unsere emotionalen Ebenen sehr stark. Deshalb soll die Tierhaltung zur Fleischerzeugung
vermindert oder ganz vermieden werden.
Wo die Tierhaltung weiter bestehen bleibt, ist eine artgerechte Haltung durchzusetzen.
Vordringlich sind:
• die Begrenzung der Tierbestandszahlen;
• eine großzügige Flächenzuteilung für die Tiere und
• die Ermöglichung des stetigen Auslaufs ins Freie (wobei dieser Auslauf tiergerecht sein soll).
Landwirtschaftliche Ungunstlagen sollen einer anderen Nutzung zugeführt werden:
• steile Hänge aufforsten;
• Nassstandorte als Biotope pflegen;
• straßennahe Bereiche bei entsprechender Pflege so weit wie möglich der Natur überlassen.
Ausführlicher wird das im Konzept zur Landwirtschaft beschrieben auf www.sanftepolitik.ch.
Ökologie-Konzepts - Seite 17 von 31
3.5.3. Energie-Versorgung
Ohne Bereitstellung von Energie-Trägern kann unsere derzeitige Wirtschaft nicht bestehen. Sie ist
davon stärker abhängig als von Geld.
Trotzdem gibt es keinen Grund zur Panik vor einem Energiemangel, denn die Sonne liefert weit
mehr Energie, als die Menschen derzeit verbrauchen. Das heißt, es gibt genug Alternativen um
vom Verbrennen fossile Energie-Träger wegzukommen.
Auch besteht keine Notwendigkeit die gefährlichen Atomkraftwerke weiter zu betreiben. Zudem sei
angemerkt das die AKWs das Klima und die Umwelt noch stärker belasten als Ölkraftwerke.
Die Abwärme der AKWs erzeugt einen höheren Wasserdampfgehalt in der Luft und das wiederum
verstärkt die Klima-Erwärmung.
Die riesigen Energie-Spar-Potentiale müssen ausgeschöpft werden.
Unser derzeitiges kurzsichtiges Verhalten entspringt der Tatsache, dass für die meisten fossilen
Energieträger, wie auch die Atomkraft das Verursacher-Prinzip nicht angewendet wird. Nur
deshalb werden für sich noch immer kleinere Preise genannt als für Strom aus Solar- oder
Windkraft-Anlagen.
Man kann es auch so ausdrücken: Die konventionell produzierte Energie ist deshalb günstiger,
weil sie versteckt subventioniert wird.
Bei den AKWs kommt dazu, dass die Betreiber keinen, den Risiken entsprechenden
Versicherungsschutz bezahlen müssen. Sie werden auch nicht für die von den AKWs
verursachten Umweltschäden haftbar gemacht. Wir Konsumenten und Steuerzahler bezahlen
alles.
Aus diesen und anderen Gründen haben auch heute noch Wärmekraft-Kopplungen und
Wärmepumpen Mühe, mit dem künstlich verbilligten AKW-Strompreisen mitzuhalten.
Das ist ein Beispiel von vielen welche zeigen, dass das, was Einzelnen kurzfristig nützt, für unsere
ganze Gesellschaft zum langfristigen Schaden wird.
Um den Energie-Verbrauch auf ein nachhaltiges Maß zu vermindern und die Gefährdung durch
die Atom-Kraftwerke (Brennstoffgewinnung, Transport, Wiederaufbereitung, Endlagerung) sowie
die dadurch entstehenden riesigen Kosten nicht weiter wachsen zu lassen, sind folgende
Maßnahmen zu treffen:
• Aus der Verwendung der Atomkraft ist sofort auszusteigen. (Sie werden zum Beispiel durch
Energiesparen, durch Photovoltaik-Anlagen, Wind-Kraft-Anlagen und (vorübergehend) durch
Wärme-Kraft-Kopplung ersetzt).
Dies entspräche dem Slogan: „WKA statt AKW und WKK statt KKW)“
(WKA = Wind-Kraft-Anlage – WKK = Wärme-Kraft-Kopplung).
•
• Der Verbrauch von fossilen Energieträgern und aller anderen Brennstoffen aus nicht
erneuerbaren und sonst unerwünschten Quellen ist mit staatlicher Unterstützung schrittweise
zu senken.
• Solange es sich als notwendig erweist, soll die Bereitstellung alternativer Energieformen
gefördert werden.
• Auf alle umweltbelastenden Energieverbrauchsformen sind Lenkungsabgaben zu erheben.
Und zwar so, dass überdurchschnittlicher Energieverbrauch auch überdurchschnittlich stark
zu besteuern ist.
• Jede Energie-Spar-Möglichkeit muss ausgeschöpft werden. Mögliche Hilfsmittel sind
Beratung, Motivierung und Belohnung (z.B. über Steuer-Erleichterungen).
• Oft schon verhilft die Erfassung der versteckten Kosten zu neuer Einsicht und
Verhaltensänderung. (Internalisierung externer Kosten).
• Die Förderung von Wahlgemeinschaften mit gemeinsamer Essenszubereitung ist auch
bezüglich der Energieeinsparung ein wichtiges Thema. Bekanntlich essen allein stehende
Menschen oft auswärts. Das Essen im Restaurant erfordert aber das Vielfache an Energie
und an Nahrungsmitteln.
Ökologie-Konzepts - Seite 18 von 31
Neben den vielfältigen Anzeichen der Klima-Veränderung gibt es auch weitere Folgen unseres
übermäßigen Energie-Träger-Verbrauchs, beispielsweise Stress, Kopfschmerzen, ständig
Müdigkeit, Erbgut-Änderungen und andere Krankheiten.
Diese Folgen belasten nicht nur den gemeinsamen staatlichen Haushalt in vielen Bereichen,
sondern auch fast unmerklich uns alle. Beispielsweise über die Krankenkassenbeiträge oder die
Ausgaben zur Behebung von Gebäudeschäden.
Abhilfe schafft eine Senkung des Gesamtenergie-Verbrauchs auf ein nachhaltiges Maß (2000
Watt-Gesellschaft als mittelfristige Zielvorgabe).
• Der maximale Energieverbrauch soll für alle Geräte und Anlagen festgelegt werden. Daraus
leiten sich die angemessenen Auflagen für die Hersteller ab.
• Wo sich keine geeigneten Auflagen zur Erreichung des Ziels finden lassen, muss ein höherer
Verbrauch massiv besteuert oder gegebenenfalls verboten werden.
3.5.4. Verkehrspolitik
Der Verbrauch fossiler Energieträger durch den Flug- und Straßenverkehr nimmt noch immer
stark zu und damit auch die Luftbelastung und Klimaveränderung. Das entspricht keiner
Notwendigkeit, denn der angeblich unverzichtbare Berufs- und Geschäftsverkehr umfasst weniger
als ein Viertel aller Reisen. Die Beschränkung des Verkehrs auf ein verträgliches Maß, wird zwar
bei der Bequemlichkeit einige Opfer abverlangen, ist aber ein wirtschaftlicher Gewinn und hebt die
Lebensqualität ganz beträchtlich an.
Maßnahmen, die einen nachhaltigen, verantwortbaren Verkehr verwirklichen helfen, sind:
1. Die Kapazitäten im Straßen- und Luftverkehr dürfen nicht ausgeweitet werden.
2. Die Subventionen (auch verdeckte) im Straßen- und Luftverkehr sind zu unterbinden. Ebenso
die steuerliche Begünstigung der Flugtreibstoffe.
3. Als vorübergehende Gegenmaßnahme sind Mitfahr-Systeme im Privatverkehr (unter Beizug
elektronischer Möglichkeiten) wie auch Verkehrs-Vernetzungen (z.B. car-sharing) zu fördern.
4. Die Transporte auf den Straßen und in der Luft (Güter und Personen) sind weitmöglicht auf die
Schienen und auf Schiffe zu verlagern.
5. Gefahrentransporte müssen, wo immer möglich, vermieden werden. „Unverzichtbare“
Warenbeförderung soll auf den Schienen abgewickelt werden.
6. Das "Einmann-Auto", Wochenendflüge und andere Energie-Verschwendungen sind zu
verteuern.
7. (Angemessene) Langzeitferien sind zu fördern und haben an die Stelle von Kurzurlaub zu
treten.
8. Die verbleibenden Transporte sollen nach dem Verursacher-Prinzip für alle Schäden
aufkommen (beispielsweise durch Besteuerung von Kerosin, Benzin und Diesel).
9. Jede Verherrlichung des Motorsports soll vermieden werden.
3.5.5. Forschung
Die künftig wichtigste Aufgabe der Forschung wird sein, wissenschaftlich vertretbare und praktisch
umsetzbare Methoden, Modelle und Vorkehren zu finden und zu entwickeln, um die
Verwirklichung einer nachhaltigen, sozialen und spirituellen Gesellschaftsform zu unterstützen.
In ökologischer Hinsicht soll sie eine Wirtschaftsform fördern, welche in Kreisläufen und vernetzt
denkt.
Dementsprechend sind öffentliche Gelder von der konventionellen hin zur nachhaltigen Forschung
zu verlagern.
Ökologie-Konzepts - Seite 19 von 31
Forschung an Tieren
Weil mit „schlechten“ Mitteln nie etwas Gutes erreicht werden kann, müssen ganz vordringlich alle
schmerzverursachenden Tierversuche (Vivisektion) unterbunden werden.
Was wir anderen antun, tun wir uns selber an. Das gilt auch gegenüber Tieren.
Wir vermeiden, dass die Tiere uns fürchten. Dann können sie uns helfen zu erkennen, wie wir uns
optimal mit der Umwelt verhalten.
Forschung zur Energie-Wende
Wie schon erwähnt, könnte der gesamte Energiebedarf aus alternativen Quellen gedeckt werden.
Es bedarf lediglich entsprechender Maßnahmen und der Bereitschaft etwas mehr zu bezahlen
(entsprechend dem „Grünen Strom“). Deshalb fördern wir Forschung die versucht mit einer
ganzheitlichen Betrachtung Aufgaben zu lösen und grundsätzliche Fragen zu beantworten.
Sie soll Messmethoden für die Bereiche entwickeln in denen Schäden sichtbar wurden, welche
aber noch nicht quantifizierbar sind. Damit lassen sich auch leichter Methoden zur
Schadensbehebung finden.
Solange der Verbrauch noch hoch ist, soll sie weitere Möglichkeiten zur Gewinnung von Energie
aus alternativen „Quellen“ suchen.
Doch noch entscheidender für die Energiewende sind alle Fortschritte welche die
Energieverschwendung eindämmen.
Genau gleich bleibt die Entwicklung verbrauchsarmer Fahrzeuge (auch auf der Schiene) ein
wichtiges Anliegen. Aber auch dort gilt, dass selbst Fahrzeuge die mit „freier Energie“ betrieben
werden, noch immer große Belastungen (Unfälle, Bodenversiegelung, Stress,
Siedlungsauflösung) bewirken. Auch kann die Forschung mit neuen Einsichten zur
Verkehrsvermeidung größeren Nutzen bewirken, als mit Erfindungen zur Symptombekämpfung.
Gen-Forschung
Fortschritte können nicht mit Gewalt erzwungen werden. Das stimmt ganz besonders für die GenTechnik. Sie ist weitgehend nutzlos und sehr gefährlich.
Nutzlos ist sie, weil alle echten Verbesserungen und die dazugehörigen Rahmenbedingungen fast
mühelos eintreten, sobald die Zeit dafür reif ist. Heute ist das offenbar nicht der Fall.
Gefährlich ist die Gen-Forschung, wegen der hohen Wahrscheinlichkeit, dass sie mehr Schäden
als Nutzen anrichtet. Beispielsweise wird sie eher neue Krankheiten gebären, als dass sie eine der
bekannten „ausrotten“ kann.
Genforschung wird nicht zum Nutzen der menschlichen Gemeinschaft betrieben, sondern fast
ausschließlich aufgrund von Einnahmenerwartungen aus Patenten. Deshalb verlangen wir (siehe
unten), dass alle Patente auf gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere abgeschafft werden.
Damit ist klar, dass wir Wert legen auf die Beschränkung bzw. Unterbindung der Gen-Technik (in
allen Bereichen: Mensch, Tier, Pflanzen) in Forschung und Anwendung.
In der Übergangszeit, bevor die Gentechnik ganz abgeschafft wird, soll gelten:
Wo solche Forschung stattfindet, muss sie in echtem Sinne umfassend kontrolliert werden können
(z.B. Analytik, Diagnostik, Produktion von Materialien in geschlossenen Reaktoren). Bewilligungen
sind äußerst zurückhaltend zu erteilen und nur nach einer Sondergenehmigung durch das
Parlament. Dem Parlamentsbeschluss soll eine Veröffentlichung folgen mit der ReferendumsMöglichkeit durch das Volk.
Krankheits-Forschung
Weder das Klonen noch die Gentechnik machen uns gesund und sie helfen trotz gelegentlicher
Behauptungen nicht bei Erkrankungen infolge von Umweltschäden. Vielmehr steht hinter dieser
Forschung eine verhängnisvolle Weltsicht, welche nicht nur mit Blick auf Krankheiten viele
Umweltschäden anrichtet. Es ist der Glaube, dass das Leben zufällig abläuft und dass
Ökologie-Konzepts - Seite 20 von 31
Krankheiten sinnlos seien. Dieser, vor allem in Forschungsbereichen verbreitete Glaube führt
dazu, dass deren Anhänger versuchen alle Krankheiten zu bekämpfen und sie so schnell wie
möglich, mit allen verfügbaren Mitteln zu beseitigen.
Nun gibt es aber bei jeder Krankheit eine Ursache und sie will uns auf ein oder mehrere
Fehlverhalten hinweisen. Wenn die entsprechenden Korrekturen erfolgt sind, wird die Krankheit
allmählich fast unmerkbar verschwinden oder es tauchen sanfte und zielführende Therapien für
deren Heilung auf. Deshalb brauchen wir weder Gen/, Impf/ noch Klonforschung.
Forschung im Weltraum
Der Nutzen der Raumfahrt steht in keinem Verhältnis zu ihrer Umweltbelastung. Deshalb sind die
Aspekte der Umweltbelastung vor jeder Beteiligung an Projekten der ESA, NASA usw. intensiv in
die Entscheidungen einzubeziehen.
Auch die Hinweise von medialen Menschen, dass alle Planeten (von uns unbekannten
intelligenten Wesen) bewohnt sind, sollen ernster genommen werden. Das heißt, es gilt zu
überlegen, was es bedeutet, wenn wir in unbekannte Lebenssysteme eindringen.
Patente
Die Wirtschaft verlangt vom Staat den Schutz ihrer Erzeugnisse. Aber gleichzeitig widersetzt sie
sich jeder Einmischung durch den Staat. Das gilt auch für den Patent-Schutz.
Warum sollen wir StimmbürgerInnen die Reichen durch einen Patentschutz noch reicher machen,
solange diese Begünstigten die tiefsten Steuern von Europa entrichten ?
Aber die Patente haben nicht nur eine ungerechte Verteilung des Erwirtschafteten zur Folge,
sondern auch andere recht nachteilige Auswirkungen. Sie bremsen oder verhindern die
Weiterentwicklung von patentierten Waren. Sie verteuern die Konsumgüter. (Was allerdings bei
einer überhitzten Wirtschaft vorteilhaft sein kann.) Sie ermöglichen leistungslose Einkommen.
Sogar Nachkommen, die an den Erfindungen unbeteiligt waren, werden belohnt – wofür denn ?
Unsere Vorschläge:
•
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•
•
•
•
Patente auf lebende Wesen und Teile von ihnen dürfen nicht bewilligt werden.
Ebenso darf es keine Patente für sämtliche Erzeugnisse der Gen-Technik geben.
Dementsprechend sind alle vergebenen Patente in diesen Bereichen für ungültig zu erklären.
Für alle anderen Forschungsvorhaben, welche auf eine Patentierung hinzielen, muss eine
behördliche Bewilligung vorliegen.
Wünschbar ist auch, dass möglichst bald jede Geheimhaltung im Erfindungsbereich (wie
überall sonst) aufgegeben wird.
Ungerechte, der erbrachten Leistung nicht angemessene Einkommen aus Patenten, werden
eliminiert. Das kann geschehen, indem die Patente nur solange geschützt bleiben bis der
Patentinhaber einen bestimmten Gewinn erzielt hat. Die Höhe des Gewinns soll von der
Politik festgelegt werden. Beispielsweise nicht mehr als das Doppelte der
Entwicklungskosten.
Die Patentierung soll nicht verhindern, dass andere Firmen die Erzeugnisse auch herstellen.
Die Erfinderfirma wird verpflichtet ihre Erfindung an alle Interessenten (auch an
Konkurrenten) weiterzugeben und erhält dafür eine angemessene Lizenzgebühr.
Anmerkung zu den Forderungen nach Patenteinnahmen:
Wer behauptet, „diese Erfindung oder jene Entdeckung habe ich gemacht“, liegt weitgehend
falsch. Wenn die Zeit reif ist, treten Erfindungen intuitiv aus dem Überbewusstsein ins
Bewusstsein ein. Sie stammen somit aus dem Wissensschatz der gesamten Welt. Selbst jene,
welche diese spirituelle Sicht nicht teilen, müssen zugeben, dass nur ganz selten jemand ohne
Ökologie-Konzepts - Seite 21 von 31
gute Schulbildung und ohne weitere Wissensaufnahme von anderen eine wichtige Entdeckung
gemacht hat. Fast alle Erfindungen kommen zustande nachdem viele Forscher sich lange damit
beschäftigt haben. Ein Erfinder kann deshalb höchstens ein Entgelt verlangen für die Umsetzung
„seiner“ Idee in die Praxis.
Dass man seine Ideen nicht ausdenkt, sondern sie empfängt, beschreibt auch der erste Brief an
die Korinther: 4.7. „Und was hast du, das du nicht empfangen hättest ? Wenn du es aber
empfangen hast, warum rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen ?“
Finanzierung der Forschung
Forschungs-Gelder für ökologische Zwecke sind reichlich vorhanden. Sie brauchen lediglich von
den Bereichen Atomstrom, Gentechnik, sowie von den Entwicklungen im Umfeld von fossilen und
von Bio-Treibstoffen aus Nahrungsmitteln (Mais, Raps, Zuckerrohr) abgezogen werden.
3.10. Globale Anliegen
Die Schadstoffverfrachtung, Klimaänderung, und die Strahlenbelastungen machen an den
Landesgrenzen nicht halt.
• Deshalb erfordert eine nachhaltige Umweltpflege internationale Schutzverordnungen.
• Auch das Gerangel um Ressourcen ruft nach internationalen Regelungen.
• Das erfordert eine weltweite Vernetzung (Globalisierung) der Menschheit.
Weil aber die Wirtschaft sich derzeit ohne weltweit gültige Regeln „globalisiert“, nistet sich in
diversen Bereichen eine Art Faustrecht ein. Das bringt nicht nur soziale Spannungen bis hin zu
Hungertod und Krieg, auch die Qualität der Umwelt erleidet schwere Einbußen.
Deshalb empfehlen wir weltweit gültige und von den Menschen akzeptierte Regeln zu erarbeiten.
Anschließend müssen die Behörden die Kompetenz erhalten, diese Verordnungen durchzusetzen.
(Mehr dazu steht im Politik-Konzept. Siehe sanftepolitik.ch)
Doch schon bevor die notwendigen weltweiten Institutionen Handlungsfähigkeit erreichen, sind
folgende Maßnahmen zu verwirklichen:
• Wir begrüßen und unterstützen unsere Behörden bei der internationalen Zusammenarbeit zur
Erreichung von Umweltzielen.
• Die Entwicklungshilfe muss ökologisch sinnvoll gestaltet werden.
• Es sind Maßnahmen zu treffen damit die Anzahl Menschen auf der Erde auf eine verträgliche
Größe einpendelt. Beispielsweise erfolgt das über die Anhebung des Lebensstandards in den
armen Ländern, durch Bildungs- und Sozialmaßnahmen (unter anderem durch die Förderung
der Familien-Planung).
• Firmenverlagerungen in Billiglohn-Länder und in solche mit tiefen Umweltstandards sind
einzuschränken oder zu unterbinden, beispielsweise durch eine weltweit gerechte
Besteuerung. Oder auch eine Umsiedlungsabgabe kann verordnet werden. Das hilft auch
diese problematische wirtschaftliche Unstetigkeit zu dämpfen.
• Der (grenzüberschreitende) "Abfalltourismus" muss gestoppt werden.
• Ein totales Importverbot für nicht-nachhaltig gezüchtete und gefällte tropische Hölzer, sowie
für alle daraus hergestellten Erzeugnisse ist durchzusetzen.
• Alle Besitzrechte und das oberste Verfügungsrecht über alle Ressourcen der Erde sollen
dem Weltparlament zugewiesen werden.
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Anhang
Häufig gestellte Fragen
Zum Verkehr
Was würden Sie von einem autofreien Sonntag
halten ?
Autofreie Sonntag sind ein Gewinn, weil viele Leute
einsehen, dass das Leben auch ohne Auto möglich
ist und verlorengegangene Qualitäten wieder erlebt
werden können.
Was halten Sie von CO2-Abgaben? Welche
Alternativen gäbe es ?
CO2-Abgabe ist in Ordnung. Besser wäre eine
generelle Einführung einer Minderwertsteuer und
noch besser die konsequente Umsetzung des
Verursacherprinzips. (Siehe Verkehrskonzept und
Wirtschaftskonzept)
Wie gedenken Sie die Bürger/-innen für das
Problem zu sensibilisieren ?
Durch Vermittlung von Lebenssinn mit Hilfe von
Information und Beispielgeben.
Einen Sinn im Leben erkennen können, halte ich für
ganz vorrangig, denn wem das fehlt, der/die kann in
vielen Belangen auch keinen Vorteil im sorgfältigen
Umgang mit den Lebensgrundlagen erkennen.
Inwiefern soll die Autoindustrie zur Produktion
von weniger umweltschädlichen Autos
„gezwungen“ werden ?
Je weniger Treibstoff verbraucht wird umso weniger
wird das Klima belastet. Vorschriften für
verbrauchsärmere Fahrzeuge sind wichtig, aber noch
viel wichtiger ist die Menschen dazu zu bringen, dass
sie weniger herumfahren und herumfliegen. Es gibt
es viele Maßnahmen, die das bewirken können.
Für die Autoindustrie soll es wichtig werden, dass sie
hilft die Umwelt als Grundlage der Wirtschaft gesund
zu erhalten. Solange diese Einsicht fehlt, braucht es
Vorschriften. Und die Vorschriften sind auch
berechtigt, denn wir brauchen eine Wirtschaft, die
sich in den Dienst für die Menschen stellt, statt nur
die Gewinne maximieren zu wollen.
Befürworten Sie den Bau von
Umfahrungsstraßen ? Welche Argumente
sprechen dafür, welche dagegen?
Für Umfahrungsstraßen wird mit der Aussage
geworben, dass man damit die Straßenanwohner in
den Dörfern entlasten könne. Vergessen bleiben
jedoch diejenigen Leute, die weiterhin an der
Schnellstraße wohnen werden. Jede neue Straße
erzeugt Mehrverkehr und noch höhere Belastungen.
Dieser Zunahme werden alle Nichtentlasteten
ausgesetzt. Und die Zahl dieser Zusätzlichbelasteten
ist stets größer als jene die entlastet werden.
Der Satz: „Wer Straßen sät wird Verkehr ernten“,
stimmt noch heute.
Wer schnelle Straßen in Randregionen bauen will,
um die Strukturschwäche zu vermindern, wird das
Gegenteil erreichen, weil der Ausbau von
Schnellstraßen die schwächeren Regionen schneller
ausbluten.
Gut wirkende Lösungen wird es solange nicht geben,
wie die Politiker, die Wünsche der Autofahrer höher
gewichten als das Wohl der Bevölkerung.
Wir leiden darunter, dass es keine wirksamen
Vorschriften zur Beförderung der Güter auf der Bahn
gibt. Ebenso fehlen Regelungen, welche verlangen,
dass die Lastwagen die Autobahnen benützen
müssen, statt durch alle Dörfer zu fahren. Und wo
bleibt das in der Bundesverfassung stehende
Verursacher-Prinzip ?
Das Geld, welches für den Bau einer Umfahrung
ausgegeben wird, würde weit besser zur Förderung
des ÖVs, zur „Entschleunigung“ der Straßen und zur
Re-Regionalisierung eingesetzt werden.
Noch wichtiger ist die Ausweitung des Blicks auf die
weitere Dimension des Verkehrsproblems: Im
Vergleich zu den Schwierigkeiten, welche die
Klimaänderung mit sich bringen wird (wenn wir sie
nicht stoppen), sind die Plagen der Anwohner an
einer Durchgangsstraße, ein Kleinigkeit.
Soll Bund und Kantone die Dörfer bei der
Verkehrspolitik unterstützen ?
Ja, durch Maßnahmen zur Verminderung und
Verlagerung des Straßen- und Luftverkehrs.
Würden Sie Road-Pricing als eine sinnvolle
Maßnahme für die Steuerung des
Agglomerationsverkehrs halten ?
Road-Pricing ist eine nützliche Maßnahme für die Zeit
in der weitergehende Vorschläge zur
Verkehrsabnahme keine Zustimmung finden.
Noch wichtiger sind Siedlungsvorschriften, so dass
die Siedlungen so gebaut werden, dass Arbeiten,
Wohnen, Versorgen, Bilden und Erholen am gleichen
Ort ermöglicht werden.
Ökologie-Konzepts - Seite 23 von 31
Welche flankierenden Maßnahmen im Bereich ÖV
würde die Einführung von Road-Pricing bedingen
(Kapazitäten/Preispolitik) ?
Wenn die Autogebühren hoch genug sind, wird das
ein Umsteigen auf den ÖV bewirken. Folglich muss
der ÖV auf die dazu notwendige Kapazität ausgebaut
werden. Die Gebühren könnten für diese
Anpassungen wie auch zur Dezentralisierung der
überlasteten Ballungsräume eingesetzt werden.
Energie-Versorgung und Atom-Kraftwerke
Ein großes Problem um die Thematik der
Atomkraftwerke ist die Abhängigkeit vom
Ausland. Werden Atomkraftwerke weiter
betrieben, müssen alle radioaktiven Abfälle ins
Ausland exportiert und dort gelagert werden.
Werden Atomkraftwerke ausgeschaltet, benötigt
die Schweiz Strom aus dem Ausland. Bei beiden
Varianten sind wir abhängig vom Ausland.
Wie wäre es, Gesetze zur Einschränkung des
Stromverbrauchs zu erlassen ?
Ja, das halte auch ich für den am schnellsten
wirksamen Ansatz. Denn mehr als die Hälfte des
Strom- und Treibstoff-Verbrauchs können allein
schon durch verbesserte Technik und durch
intelligenteren Einsatz weggespart werden.
(Hausisolation, Wärmekraftkopplung, kleinere Autos,
kürzere Wege, Bevorzugung des „Langsamverkehrs“
usw.)
Weil viele Chancen heute noch nicht auf freiwilliger
Basis ergriffen werden, braucht es Vorschriften um
die Gefahren zu meiden, die Abhängigkeit vom
Ausland zu beenden und die Klimaziele zu erreichen.
Ist die Verteuerung des Stroms über die
Erhöhung der Mehrwertsteuer ein brauchbares
Mittel, um den Stromverbrauch im Haushalt
einzuschränken ?
Nicht über die Mehrwertsteuer. Vielmehr soll eine
Minderwert-Steuer eingeführt werden. Diese ist
sinnvoller und wirkungsvoller. Mit dieser Steuer,
werden alle umweltbelastenden und daher nicht
erwünschten Produktionsprozesse verteuert. Aber
auch alle importieren Waren besteuert. Diese Steuer
bewirkt auch Verbesserungen in weiteren Bereichen,
als nur beim Stromverbrauch.
Sehen sie die Investition (zum Beispiel mit dem
Geld der oben genannten Mehrwert- oder
Minderwertsteuern) in alternative Energie als eine
nachhaltige Lösung ?
Ja, mit den Einnahmen von der Minderwert- wie auch
der Mehrwert-Steuer soll die Bereitstellung
nachhaltiger Energie gefördert werden. Das verstehe
ich aber nur als vorübergehende Maßnahme für die
Übergangszeit, solange viele Politiker und
KonsumentInnen noch das Billigste für das Beste
halten.
Im Laufe der Umstellung auf Alternativen, werden die
Einnahmen aus der Minderwertsteuer allmählich
geringer. Daraus wird kein Problem erwachsen, denn
gleichzeitig mit diesem Steuerrückgang, wird auch
der Förderungsbedarf sinken.
Zusätzlich ist bekannt, dass im Umkreis von
Atomkraftwerken bei Kindern prozentual öfter
karzinogene Mutationen vorkommen, als an
anderen Orten. Wie stehen Sie zu diesem
Problem ?
3 % davon ist Atomstrom. Dieser lässt sich leicht
wegsparen !
Beispielsweise verbrauchen die Geräte, welche in der
Schweiz auf Standby laufen, zusammen soviel Strom
wie zwei Atomkraftwerke erzeugen.
Allein schon durch ernsthaftes Stromsparen können
wir sämtliche AKWs schließen.
Das ist ein Grund, weshalb ich mich schon vor
„Fukushima“ für die sofortige Stilllegung der AKWs
einsetzte. Das heißt, ich bin überzeugt, dass wir
allfällige Engpässe durch das sofortige Abschalten
gut verkraften können und uns deshalb nicht davon
abschrecken lassen sollten. Würden solche
Engpässe tatsächlich auftreten, dann könnte das
„nerven“ und Geld kosten, aber das sind
Kleinigkeiten im Vergleich zu den Folgen einer AKWKatastrophe. Es fragt sich, was uns wichtiger ist billiger Strom oder Vermeidung von Millionen an
Toten ?
Erläuterung dazu: Trotz Tschernobyl und Fukushima
wird übersehen, dass die Schweiz wesentlich dichter
besiedelt ist. Bei der Katastrophe des angeblich
„gutmütigen“ Graphit-Reaktors von Tschernobyl sind
mindestens 100'000 Menschen einen langsamen,
leidvollen Tod vor allem durch Strahlenkrankheit und
Ökologie-Konzepts - Seite 24 von 31
andere Krebsformen gestorben. Würde etwas
Ähnliches im viel potenteren AKW-Gösgen
geschehen, müsste mit Millionen Toten gerechnet
werden. Erhebliche Teile der Schweiz blieben auf
Jahrtausende hinaus stark strahlenbelastet. Jede
andere Technik, welche ein so hohes Risiko birgt,
wäre längst schon verboten worden.
angemessen Unterstützung von
Umweltorganisationen, welche solche Flächen
kaufen und pflegen; oder indem der Staat selber
schützenswerte Flächen aufkauft und pflegen lässt.
Sollen begradigte Flussläufe renaturiert werden ?
Sollen Umbauten oder Neubauten von
Minenergie-Gebäuden finanziell unterstützt
werden ?
Solange es keine Vorschrift gibt, dass nur noch
Minenergie-Häuser gebaut werden dürfen, ist diese
Unterstützung sehr sinnvoll. Zudem verdienen auch
solche Bauten eine Unterstützung, die eine
Besserung bewirken, ohne dass sie in allen Teilen
den Minenergie-Standard erreichen.
Ob die Renaturierung von Kanälen eine
angemessene Lösung ist, müsste ich in jeden
einzelnen Fall mit den zuständigen Fachleuten
abklären.
Notwendig halte ich die rasche Stärkung der Dämme
dort, wo stark besiedelt Gebiete durch Überflutungen
bedroht sind. Das bleibt ein wichtige Aufgabe, weil
mit der anwachsenden Stärke von Unwettern auch
die Hochwasserspitzen ansteigen werden. Und die
Unwetter nehmen als Folge der fortschreitenden
Bodenversiegelung und des Klimawandels zu.
Zu gemischten Themen
Welche ganz konkreten Projekte sehen Sie, die
der Bund, die Kanton oder die Gemeinden im
Bereich Umwelt an die Hand nehmen sollten ?
Welche konkreten Maßnahmen schlagen Sie zur
Sensibilisierung der Bevölkerung für
Umweltprobleme vor ?
Die Politiker und Behörden sollen sich bei Energietal
Toggenburg und anderen vorbildlichen Projekten
über die Realisierbarkeit informieren. Eindrückliche
Beispiele zeigen auch jene Gemeinden, die schon
heute energieautark funktionieren. Ich meine
Gemeinden (ohne eigene fossile Quellen), die durch
Energiesparen, durch sinnvollere Techniken und
durch die vielfältige Nutzung der Sonnenenergie nicht
mehr auf die Zulieferung von Treibstoff und Strom
von Außen angewiesen sind.
Maßnahmen sind auf allen Ebenen nötig, in der
Tagespolitik, der Langfristpolitik aber auch im Alltag
insbesondere durch Aufklärung über die Medien und
die öffentlichen Schulen.
Vermehrte Kursangebote für Erwachsene über
Ökologie und Lebenssinn sind ebenfalls
wünschenswert.
Aber noch wichtige ist es, den Menschen Vertrauen
in die Welt und in die eigenen Fähigkeiten zu
vermitteln.
Was gedenken Sie gegen das Schwinden der
naturnahen Fläche zu tun ?
Wir haben einen Nationalpark, der im
landwirtschaftlich unergiebigen Gelände noch
erweitert werden soll. Das ist gut so.
Bei der Förderung der Information in den Medien,
Schulen, Erwachsenenbildung, Infos im Kino kann
noch zugelegt werden.
Energiewerke werden in Dienstleistungsbetriebe für
das Energiesparen umgewandelt.
Das Betriebspersonal wird entsprechend umgeschult.
Die Gemeinden bezahlen Energiespar-Beratern (mit
Unterstützung von Kanton und Bund).
Der Erwerb des Autofahrausweises erfordert den
Besuch von Kursen in Ökologie und Lebenskunde.
Der Privatisierungswelle ist entgegenzuwirken, weil
Aber der stärkste Artenschwund findet nicht im
sie die Konkurrenz-Haltung verstärkt. Und das
Engadin statt, sondern im Mittelland. Dort sind die
Konkurrenz-Verhalten verzögert oder verhindert viele
letzten Flachland-Biotope auf das Schwerste bedroht.
Umweltverbesserungen.
Mehrere Lösungsvorschläge liegen vor:
Damit Umweltschutz gerecht funktioniert, braucht es
Bezahlung der Landwirte für eine nachhaltige Pflege
gerechte Regelungen. Aber Gerechtigkeit muss
der Landschaft;
einsehbar sein und das wird erreicht indem alle
Unterschutzstellen solcher Flächen, entweder durch
wirtschaftlichen Vorgänge transparent gemacht
Entschädigung der Flächenbesitzer oder durch eine
werden.
Ökologie-Konzepts - Seite 25 von 31
Fragen über Weltvorstellungen
Warum lassen sich mit aufbauenden Weltbildern Als Hauptgründe werden Angst und Gier genannt.
fast nur Leute aus der „höheren Bildungs- Genau genommen entspringt die Gier ebenfalls einer
Angst. Man kann sagen, die Gier tritt auf als Folge
schicht“ erreichen ?
von dem vergangenen Erleben von Mangel auf, sei
Wie schon der Club of Rome aufzeigte befassen sich es bei der Geburt, im Säuglingsalter oder auch
nur wenige Menschen mit weltweiten und große später. Beispielsweise einen Nahrungsmangel
kennen bei uns nur wenige, aber emotionale
Zeiträume übergreifenden Anliegen.
Die andern kennen sich mit langfristigen oder Unterversorgung entdecken wir an allen Ecken und
überregionalen Erfordernissen kaum aus. Dazu Enden. Melden Kleinkinder emotionale Bedürfnisse
kommt, dass die Mehrheit der Menschen an den an, dann werden sie oft mit Nahrung getröstet. Der
Informationen über wissenschaftliche und nicht Bedarf an Körpernähe verschwindet damit nicht, er
alltägliche Erkenntnisse wenig Interesse zeigen. Das wird nur überdeckt.
heißt, sie legen vor allem Wert darauf, zu erfahren, Solche Erfahrungen von unerfüllten Bedürfnissen
was in ihrer näheren Umgebung im Verlauf von machen ängstlich; weil es wieder geschehen könnte.
Und diese Angst hält oft das ganze Leben an. Diese
wenigen Wochen geschieht und geschehen wird.
Zudem ist Eigenständigkeit nicht ihr Ding. Sie passen Ängste können sich auf immer neue Bereiche
ihr
Verhalten
weitgehend
demjenigen
ihrer ausdehnen, zum Beispiel tauchen folgende Ängste
auf: Bei der Arbeitsstelle nicht zu genügen; die Stelle
Mitmenschen an.
zu verlieren; keinen Partner oder Partnerin zu finden;
Dazu kommt noch den Überforderungsaspekt: Viele den Kindern nicht das geben zu können, was sie
Leute werden heute an einer stressigen Arbeitsstelle brauchen; im Alter sich nichts leisten zu können;
hart gefordert. Sie sind dann in der Freizeit oft so betrogen, bestohlen und hintergangen zu werden.
erschöpft, dass sie sich nicht mit Fragen zu
Weltbildern und dem Sinn unseres Hierseins Noch ein Grund spielt häufig mit - das Vermeiden von
Langeweile. Viele Menschen überladen sich mit
befassen wollen.
verschiedensten
Arbeiten,
nur
um
keine
Weltbilder werden folglich für die Gebildeteren beschäftigungslose Lücke erleben zu müssen.
entwickelt. Allerdings mit der Erwartung, dass diese Passiert es ihnen trotzdem, dann werden solche
Personen
anschließend
als
Vorbilder
und Personen echt misslaunig. Langeweile ertragen sie
Multiplikatoren für die Weiterverbreitung der schlechter als das Abrackern.
Einsichten sorgen.
Würde sich ein angstfreies Leben auf die
Ich kann nicht beobachten, dass sich viele der Umweltqualität auswirken ?
Gutgebildeten
vertieft
mit
Weltbildern
Ja, und wie ! Die Gier und das daraus folgende
beschäftigen. Warum machen das nicht alle ?
Abrackern führt zu großen Umweltbelastungen. Als
Lange Ausbildung heißt noch lange nicht gute Rechtfertigung werden wirtschaftliche Zwänge
Bildung. Viele Hochschulabsolventen haben große genannt. Das diese oft nur eingebildet sind, wäre ein
Kenntnisse in einem eng begrenzten Gebiet. Zu weiteres wichtiges und nützliches Thema. Die
Themen außerhalb ihres Fachgebietes, sollten sie genannten Zwänge haben sich in den Köpfen so
deshalb nur befragt werden, wenn sie sich in der stark festgekrallt, dass sie viele schädliche Verhalten
hervorrufen, sogar solche, die zu Kriegen
Freizeit wirklich damit beschäftigt haben.
Jedoch über wie viel Freizeit verfügen solche auswachsen. Diese Verirrungen führen zu einer
Personen ? Wann kommen sie dazu ein Buch zu riesigen Verschwendung von Ressourcen und
lesen oder sich in ruhiger Atmosphäre einem hinterlassen gewaltige Zerstörungen.
Wir sollten erkennen, dass der Kapitalismus nur
tiefgehenden Gespräch zu widmen ?
Nicht umsonst steht schon in der Bibel, dass „eher existieren kann, wenn es ihm gelingt in den
ein Kamel durch ein Nadelöhr schlüpft“. Beobachtest Menschen ein Gefühl von Mangel zu erzeugen.
du auch, dass Reichtum bindet, blendet und Mangel macht Angst. Da müssen wir ansetzen. Wir
brauchen ein System, das Fülle erzeugt. Wie wäre es
verblendet ?
wenn anstelle vom Kapitalismus einen Humanismus
entwickeln ?
Wir haben so viel Wohlstand, wie noch nie.
Eigentlich müsste sich niemand so abrackern.
Das wäre ein gewaltiger Sprung. Sind wir dazu in
Warum tun wir es trotzdem ?
der Lage ? Können wir unter dem Kapitalismus
weiterleben ?
Ökologie-Konzepts - Seite 26 von 31
Nein, längerfristig ist das ausgeschlossen.
Wir können selbstverständlich versuchen mit diesem
Prinzip bis zum bitteren Ende weiterzumachen. Doch
diesem Konkurrenzsystem, das dem Kapitalismus
innewohnt, sind enge zeitliche Grenzen gesetzt.
Leicht einsehbar ist, dass die Ressourcen unter der
jetzigen, durch das kapitalistische System verstärkten
Verschwendung in wenigen Jahrzehnten zur Neige
gehen werden. Doch die Kämpfe um die
schwindenden Ressourcen werden sich schon lange
vor ihrem gänzlichen Erschöpfung massiv verstärken.
Ich mag nicht ausmalen wie viele Milliarden
Menschen davon betroffen sein würden.
Es genügt zu sagen, dass unsere Zivilisation nur
überleben kann, wenn sie auf ein gerechtes System
wechselt. Wir sind dazu in der Lage.
Es gilt anzumerken, dass es keine Verbesserung
gibt, die allein - ohne die anderen - eine gute Zukunft
ermöglichen könnte. Es braucht Veränderungen in
sehr vielen Bereichen. Den Menschen wird eine hohe
Flexibilität abverlangt werden. Wir müssen auch
damit rechnen, dass es in der Übergangszeit etliche
Anpassungsschwierigkeiten geben wird. Doch diese
Nachteile werden klein ausfallen im Vergleich zum
Versuch, den Kapitalismus beizubehalten.
Wenn die Reichen sich nicht mehr um ihren Besitz
sorgen
müssen,
dann
können
sie
sich
befriedigenderen Tätigkeiten widmen. Sie werden
nicht mehr wegen ihrem Geschenkeverteilen
geschätzt, sondern als wertvolle Mitglieder ihrer
Gemeinschaft.
Führungspersönlichkeiten müssen sich nicht mehr
vor der Verdrängung durch Konkurrenten fürchten.
Eine Wirtschaft produziert unter gewaltfreien, stabilen
Verhältnisse billiger, besser und befriedigender als
unter ungerechten und spannungsgeladenen.
Wenn das Misstrauen nicht mehr vorherrscht, dann
können
enorm
viele
Sicherheitsmaßnahmen,
Kontrollen, Schikanen und andere kostspielige
Einrichtungen eingespart werden.
Insbesondere braucht es kein Militär und nur noch
wenige Polizisten.
Wenn die Menschen spüren, dass die Politiker eine
gute Arbeit leisten, wird an die Stelle von Spott, breite
Unterstützung und viel Ansehen treten.
Eine dem Bedarf angepasste Wohnung wird weniger
Aufwand und mehr Wohlbefinden bewirken, als die
heutigen Villen. Autos werden nicht mehr zur
vermeintlichen Prestigesteigerung gebraucht werden.
Sexuelle „Befriedigung“ muss nicht mehr mit Geld
abgegolten werden.
Sauberes Wasser aus der Röhre wird den
Weinkonsum stark senken, weil das Leben in
Genau wegen diesen Schwierigkeiten werden die Gemeinschaft bessere Erfahrungen ermöglichen
meisten Menschen eine Wechsel ablehnen. Und wird, als das Flüchten vor den Alltagsanforderungen
vor allem, wie willst du den Profiteuren des mit Hilfe der Wirkung des Alkohols.
Kapitalismus
für
einen
Systemwechsel
gewinnen ?
Schön, wenn es so käme, aber was ist damit für
Es wird nicht leicht sein. Trotzdem bin ich der die Entlastung der Umwelt gewonnen ?
Meinung, dass wir es schaffen werden. Das
Gewinnen der meisten Menschen wird sich als Die Verlagerung der Wünsche von materiellen
weniger schwierig erweisen, als das Überzeugen der Dingen weg, hin zu Erfahrungen im geistigen und
Gutgebildeten. Sie glauben fälschlicherweise, dass emotionalen Bereich wird sehr viele Fahrten, viel
der Kapitalismus ihnen mehr Vorteile verschafft als Konsumieren und andere Anschaffungen überflüssig
jedes andere System. Doch sobald es gelingt, den machen und das wird die Umweltbelastungen stark
Reichen zu zeigen, dass ihnen ein humaneres senken.
System mehr Lebensqualität ermöglicht, werden sie Das zeigt, dass man kein Umweltkonzept schreiben
mitmachen. Und weil sie die Leitpersonen der breiten kann, ohne die Defizite in den sozialen, emotionalen
Bevölkerung sind, werden sie diese für den und spirituellen Bereichen zu berücksichtigen.
Systemwechsel begeistern können.
Ich versuche zusammenzufassen: Um die
Das sagst du so leicht. Die Reichen werden nur Menschen für die Umweltziele zu gewinnen
brauchen sie ein stimmiges Weltbild, welches
mit großer Mühe auf ihre Privilegien verzichten.
das Konkurrenzdenken des Kapitalismus durch
Wir verzichten jeden Tag. Jede Entscheidung Zusammenarbeit in einem humanistischen
erfordert einen Verzicht auf das, was durch die System ersetzt. Dann werden sie erkennen, dass
Entscheidung ausscheidet. Wenn ich ein Brot kaufen ihnen diese Umstellung mehr Gewinnen bringt.
will, muss ich Geld zahlen, also auf diese Geld
verzichten. Wir sollten deshalb nicht davon reden, Ja, davon bin ich überzeugt.
was wir aufgeben müssen, sondern davon, was wir
gewinnen werden.
Ökologie-Konzepts - Seite 27 von 31
Hinderliche Glaubenssätze
Warum unternehmen manche Politiker und ihrer
WählerInnen wenig oder nichts um die Änderung des
Klimas zu vermeiden, obwohl ihnen genügend
Informationen zugänglich sind ?
Ist es nur deshalb, weil sie keine Zeit finden, sich in
die Unterlagen genügend einzulesen ?
Sind ihre Versäumnisse eine Folge von
Gewinnstreben, Genuss- und Ehrsucht oder gibt es
noch weitere Gründe ?
Erfahrungsgemäß, haben Politiker auf alle oft
geäußerten Fragen eine Antwort. Aber sind sie von
dieser selber überzeugt ? Haben sie die Antwort
selber erarbeitet oder nur auswendig gelernt ?
Das zu wissen ist hilfreich um abschätzen zu können,
ob ein Politiker seine Behauptungen selber glaubt
oder sie nur als Vorwand benutzt. Erfreulicherweise
kenne ich vorwiegend solche Politiker, die meistens
aus Uninformiertheit umweltschädigende Beschlüsse
unterstützen. Erfreulich bezeichne ich das, weil das
andere Verhalten, nämlich aus erwartetem Eigennutz
dem Volk etwas vorzutäuschen, viel schwieriger zu
korrigieren ist. Bei Menschen, die uninformiert sind,
können wir hoffen, sie mit guten Argumenten
umstimmen zu können. Bei den anderen erreichen
wir selten einen Erfolg. Der Grund liegt meistens in
einer zu unterschiedlichen Erfahrung in der jeweils
verschiedenen Gesellschaftsschicht.
Die modernen Menschen und die Mehrheit der
Politiker halten ihre Aufmerksamkeit auf die
Wirtschaft (Ökonomie) gerichtet. Die UmweltAnliegen (Ökologie) dagegen stufen sie er als
Nebensächlichkeit ein. Ihnen soll erst dann
Beachtung geschenkt werden, wenn die
wirtschaftlichen Anliegen geregelt und „gesichert“
sind.
Noch stärker als die Umwelt-Anliegen werden
spirituelle Werte missachtet. Die Weltsicht steht seit
langem „auf dem Kopf“. In der Folge davon leben wir
und alle unsere Mitmenschen in einer „verkehrten
Welt“. Durch die lebenslange Gewohnheit finden die
meisten das normal. Deshalb ist es nicht einfach,
sich der Verdrehtheit bewusst zu werden.
Niemand von uns hat je das aufrechte (intakte)
Leben kennen gelernt. Darum brauchen wir uns nicht
wundern, wenn die Leute den Vertretern von
Verkehrtem (den Anhängern des einseitigen,
beschränkten Wirtschaftsglaubens) Beifall spenden
und den Boten des aufbauenden Verhaltens mit
Argwohn begegnen.
Das Obere braucht das Untere
Wohlstand
Viele der so Geschädigten werden von Ängsten
beherrscht. Dies verleiten sie mehr oder weniger
ausgeprägt zu einer Mitwelteinschätzung in der sie
die einzig „Guten“ sind, umgeben von „Schlechten“.
Dafür kann ich Verständnis aufbringen, aber lösen
lassen sich diese Sichtverschiebungen nur durch die
energetische Aufhebung der dahinter stehenden
Ängste.
Wiederum anderen haben gelernt, dass sie sich mit
Lügen einen zumindest kurzzeitigen Gewinn
erhaschen können. Dieses Verhalten setzen sie so
lange fort, bis sie merken, dass die langfristigen
belastenden Folgen die kurzfristigen Gewinne mager
aussehen lassen.
Das Folgenden richtet sich dem entsprechend an
Personen die erkennen möchten, welche der häufig
gehörten Aussagen von Politikern nur halb richtig
oder überholt sind oder schon immer falsch waren.
1. Behauptung: „Erst muss die Wirtschaft gut
funktionieren, dann kann man Umweltschutz
betreiben.“
Wirtschaft
Intakte Umwelt
Unvergängliche
Grundkraft des Lebens
Die dargestellte Gebäude-Pyramide (Wirtschaft,
Umwelt und Grundkräfte) versinnbildlicht die
Abhängigkeit der oberen, später entstandenen
"Gebäudeteile" von den unteren (der Basis).
Mit dieser Betrachtung wird klar, dass die Wirtschaft
zu Unrecht im Zentrum der Politik steht, denn sie ist
nicht die Grundlage unseres Lebens. Sie ist im
Gegenteil nur ein Glied in der großen Kette der
ökologischen Zusammenhänge. Daraus folgt: Wenn
die Wirtschaft eine oder mehrere Säulen der Umwelt
zerstört, bricht sie mit ein, lange bevor sie imstande
wäre, die ganze Umwelt zu verwüsten.
Ökologie-Konzepts - Seite 28 von 31
Die intakte Umwelt ist somit eine unverzichtbare
Voraussetzung für die Wirtschaft. Und die Umwelt
ruht auf dem Fundament der "feinstofflichen",
unsterblichen Grundkräfte der Welt, dem
Einheitsfeld.
Würden wir diese Grundkräfte einsetzen, um eines
oder mehrere der bestehenden Naturgesetze durch
neue zu ersetzen, dann würde das die gesamte auf
ihr aufbauenden Umwelt tiefgreifend verändern. Und
eine Stufe höher würde sich das selbstverständlich
noch stärker auf die ganze Wirtschaft auswirken.
Daraus folgt: Wollen wir das dargestellte "Gebäude"
von Grundkräften, Umwelt, Wirtschaft und Wohlstand
erhalten, so müssen wir die Rahmenbedingungen
beachten, welche uns von den alles bedingenden
Grundkräften des Lebens eingerichtet wurden. Diese
Fähigkeit erlangen wir durch vorausschauendes
Handeln, integrales Denken und noch wichtiger:
indem wir versuchen unsere Lebensimpulse aus
unserem Inneren zu erspüren.
Das Hochlebenlassen der Konkurrenz ist enorm
schädlich für die Umwelt, denn es fördert Misstrauen,
Eigenbröteln und Geheimniskrämerei. Diese sind für
sehr teure und belastende wirtschaftliche Leerläufe
verantwortlich. Das reicht bis dahin, wo sich
Menschen Vorteile mit Gewalt verschaffen wollen und
dazu zählen auch Kriege und andere Zerstörungen.
Wir möchten, dass diese Zerstörungen aufhören und
dass die Menschen miteinander in weitgehender
Harmonie auf dieser Erde leben. Deshalb versuchen
wir zu vermitteln, dass das Miteinander (Kooperieren)
unser ganzes Handeln leiten soll.
Konkurrenz wird von uns nur in den wenigen
Bereichen befürworte, wo es keine kooperative
Methode gibt, welche gleich gute Ergebnisse erzielt.
Und wir lassen dem Wettbewerb nur dort Raum, wo
er für alle Beteiligten Vorteile bewirkt.
Das Miteinander ist der Schlüssel zu besseren
Resultaten nicht das Gegeneinander !
Reaktion auf die Abbildung: In einigen Gesprächen
hörte ich die Anregung, ob nicht der Mensch auf die
Spitze der Pyramide zu stellen sei. Nach einigem
Nachdenken fand ich diesen Vorschlag nicht als
zutreffend, denn das würde bedeuten, dass der
Mensch auf die Wirtschaft angewiesen ist. Das aber
ist nicht der Fall. Die Menschheit hat über Millionen
von Jahren ohne die Wirtschaft existiert. (Mit
Wirtschaft ist hier jene der letzten paar Jahrhunderte
gemeint.)
Ein weiterer Grund: Wir Menschen sind auch Teil der
Grundkräfte und somit auch Teil aller anderen
Stufen.
3. Behauptung: Die Menschen wünschen sich
Wer will kann die arbeitsteilige Zivilisation mit den
mehr Wohlstand.
sieben Milliarden Menschen auf das Gebäude der
Wirtschaft gestellt sehen. Falls die Wirtschaft
Fast alle Anwender dieser Behauptung übersehen
weltweit einbrechen sollte, ist die ganze Zivilisation
den Unterschied zwischen Wohlstand und Wohlfahrt.
äußerst gefährdet, weil 7 Milliarden Menschen auf ein
Von Wohlstand spricht man, wenn die
geregeltes System angewiesen sind.
Wohlhabenden im Vergleich zu den anderen
Ein geringer Teil der Menschen könnte einen solchen Menschen über viele Güter verfügen können.
Einbruch auf diesem Planeten überleben, nicht aber
Dem gegenüber ist die Wohlfahrt nur sehr
eine ganze Zivilisation.
beschränkt auf Wohlstand angewiesen. Wird
beispielsweise der Grundbedarf nicht gedeckt, dann
kann man selbstverständlich nicht von Wohlfahrt
sprechen. Ist er aber gewährleistet, dann hängt das
2. Behauptung: Konkurrenz ist gut
Wohlbefinden nicht mehr von zusätzlichem
Wohlstand ab.
Wenn wir die Menschen in den reichen Gebieten mit
Die meisten politischen Machthaber betrachten die
jenen in Schwellenländern vergleichen, dann können
Konkurrenz (nicht die Kooperation) als Antrieb der
wir oft erkennen, dass Reichtum (Wohlstand) das
Wirtschaft. Tatsächlich ist es genau umgekehrt.
Wohlbefinden nicht fördert, sondern teilweise sogar
behindert.
Professionelle Naturbeobachter wissen, dass die
Konkurrenz in der Natur nur verhältnismäßig wenigen Manche Politiker bezeichnen die Schweiz als
Fällen vorkommt. Fast alle Beziehungen, die in der
Wohlfahrtstaat. - Schön, sorgen wir dafür, dass das
Pflanzen- und Tierwelt ablaufen sind kooperativer Art. so bleibt. Das erfordert, dass das Wohlbefinden nicht
Auch unsere Wirtschaft könnte keine Woche
abnimmt - und das erfordert weit mehr Wissen als
überstehen, wenn sämtliche internen, kooperativen
nur wirtschaftliche Kenntnisse.
Abläufe durch Konkurrenz ersetzt würden.
Ökologie-Konzepts - Seite 29 von 31
4. Behauptung: Der Umweltschutz muss von
„Oben“ kommen
Wer die Menschen für unmündig erklärt und ihnen
den Umweltschutz von oben verordnen will, weil die
Oben es besser wüssten, wird scheitern.
Gebote, deren Sinn nicht verstanden wurde, werden
nur mangelhaft bis gar nicht befolgt. Deshalb braucht
der Schutz der Umwelt mündige Menschen. Die
Leute sind nicht zu dumm für das Verstehen der
Umweltanliegen. Sie zerstören die Umwelt nicht
vorsätzlich. Das geschieht in der Regel aus Unwissen
und Uninformiertheit. Deshalb brauchen die Leute die
erforderliche Bildung, die notwendigen Informationen
und die zweckdienlichen Techniken. Unabdingbar
sind dabei freie, an ausgewogener Berichterstattung
interessierte Medien.
Umweltschutz kommt von Unten !
Mit Unterstützung von Oben geht es schneller und
die Schäden bleiben geringer.
5. Behauptung: Die Menschen stehen im Dienst
der Wirtschaft
Für die geschichtliche Zeit trifft diese Behauptung oft
zu. Früher mehr noch als heute halten Einflussreiche
die meisten anderen Menschen unmündig und
abhängig von Wirtschaft. Wir müssen das nicht
hinnehmen wie ein Naturgesetz. Viel aufbauender ist
ein anderer Blickwinkel. Dieser eröffnet die Chance,
dass wir mündig und unabhängig werden können.
Das heißt, wir entscheiden, ob die
Wirtschaftsvorgänge uns, oder wir sie bestimmen.
Wir bestimmen auch wie viel Wirtschaft wir wollen.
Sie soll dem Gemeinwohl dienen, nicht der Profitgier.
Mit dieser Zielumkehrung wird es gelingen, die
Wirtschaft wieder im Dienst der Menschen zu stellen.
nicht ernsthaft glauben, dass nicht auch bezüglich
dem kriegerischen Verhalten Fortschritte erzielt
werden können.
Oder beim Ahnden von schädlichem Verhalten war
es oft dem Stärkeren überlassen den Streit durch
„Eigenjustiz“ zu beenden. Dieses „Strafrecht des
Stärkeren“ ist im individuellen Bereich weitgehend
verschwunden. Warum soll das nicht auch auf der
Ebene der Staaten möglich sein ?
Kriege verursachen riesige Umweltschäden. Auch
das ist ein Grund die besagte Behauptung zu
hinterfragen.
Erstens scheint es in der Vergangenheit
verschiedentlich Perioden gegeben zu haben, die
diese Behauptung widerlegen. Denken wir nur an die
weitgehend von Kriegen freie Zeit zwischen dem
siebten und elften Jahrhundert.
Zweitens nötigen uns vergangene Kriege und andere
leidvollen Vorkommnisse nicht dazu, weiterhin auf
diesem tierähnlichen Niveau zu verharren. Wenn sich
die Menschen für etwas Besseres halten, dann sollen
sie den Beweis antreten und ihre höheren
Fähigkeiten gebrauchen, um eine friedliche Welt zu
schaffen. Das stärkt nicht nur unser Eigenwertgefühl,
es hilft auch viele Schäden und Leiden zu vermeiden.
7. Behauptung: Der Mensch bleibt, was er ist - ein
primitives Tier, das die Zerstörung der Umwelt
erst erkennt, wenn es zu spät ist.
Dass der Mensch nicht rechtzeitig umdenken wird,
kann ich nicht ausschließen. Aber wahrscheinlich
trägt gerade die zu besprechende Behauptung viel zu
diesem Unvermögen bei.
Die Chancen zur Überwindung der Umweltkrise liegt
gerade darin, dass wir jene Fähigkeiten entfalten,
welche uns, aber nicht den Tieren gegeben sind.
Dazu zählen die große Vielseitigkeit, der planende
Intellekt, das breitere Wissen, das logische
Denkvermögen und ähnliches.
Nutzen wir diese Fähigkeiten !
6. Behauptung: Es gab schon immer Krieg und es
wird immer Kriege geben.
Dabei geht es nicht nur um Umweltschutz – es geht
um die Schaffung und Stabilisierung der Grundlagen,
die uns den Erwerb komplexere Mittel, größere
Das tönt nach einer Bankrott-Zuschreibung. Haben
Handlungsfreiheit, weitere Erfahrungsräume und
wir in den letzten fünfhundert Jahren keine
mehr Wohlbefinden ermöglichen.
Entwicklung gemacht ?
Wer die gewaltigen Veränderungen sieht, kann doch
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Rückmeldungen und Ergänzungen
Wir finden es nützlich, wenn alle LeserInnen sich zu den oben stehenden Aussagen Gedanken machen und
Änderungen sowie Ergänzungen uns mitteilen.
Diese Erweiterungen sind an mich Remy Holenstein ([email protected]) zu senden.
Die Anregungen werde ich mit anderen Umweltaktivisten diskutiert und passende Ergänzungen werden zum
bisherigen Text dazugefügt.
„Warten
Sie nicht auf andere ...
… die warten auf Sie !“
(von G. Breidenstein)
Die erste Fassung legten wir 2002 vor.
Letzte Überarbeitung erfolgte im März 2016.
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