4_1_2_Staudenportraits_216_231:Gartenbuch_Musterkapitel 4 25.01.2007 16:45 Uhr Seite 222 BLUMEN VON A - Z Purpur-Igelkopf Frohnleiten-Elfenblume Scharbockskraut Ecinacea purpurea Epimedium x perralchicum Ficaria (Ranunculus ficaria) › heilender Scheinsonnenhut › steirische Züchtung › mit wenig Licht zufrieden Wuchshöhe: 60–150 cm Blütezeit: Juni – September Familie: Korbblütler (Asteraceae, früher Compositae) Wuchshöhe: 10–20 cm Blütezeit: April – Mai Familie: Berberitzengewächse (Berberidaceae) Wuchshöhe: 3–10 cm Blütezeit: Februar – April Familie: Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae) Herkunft: östliche USA Pflanzenbeschreibung: aufrechte, horstige Staude; Blütenkörbe mit purpurnen Zungenblüten und braunroten Scheibenblüten; zwischen den Scheibenblüten stehen Spreublätter, die dem Blütenstand ein igel- oder zapfenförmiges Aussehen verleihen Kultur: wächst in jedem guten Gartenboden; Vermehrung durch Teilung oder Aussaat Verwendung in Österreich: vermutlich seit Ende des 19. Jahrhunderts kultiviert; Beetund Waldrandstaude; wird auch als „Roter Scheinsonnenhut“ bezeichnet; seit Ende des 20. Jahrhunderts Modeheilpflanze; wirksam ist nur das Kraut, nicht die Wurzel, bei Überdosierung starke Giftwirkung, stark allergen; andere Echinacea-Arten sind unwirksam Ähnliches: mehre Arten von Sonnenhut (Rudbeckia) mit gelben bis braunen Blumen Herkunft: Gartenhybride, Elternarten in Algerien und Abchasien Pflanzenbeschreibung: Ausläufer treibende Rhizomstaude mit immergrünem Laub; Blüten klein, mit Perigonblättern und gespornten Nektarblättern, ähnlich Akeleien, Blütenfarbe hellgelb Kultur: wächst in jedem guten Gartenboden; Vermehrung durch Teilung Verwendung in Österreich: Die Sorte ‘Frohnleiten’ entstand im Alpengarten Frohnleiten bei Graz und ist auf dem europäischen Kontinent eine häufig kultivierte Elfenblume; auch unter dem Namen „Sockenblume“ bekannt; in Südkärnten gerade Österreich erreichend und stark gefährdet ist die sommergrüne Südalpen-Elfenblume (E. alpinum) mit roten Blüten mit gelben Nektarblättern; ihre ihr ähnliche, aber immergrüne Hybride E. x rubrum ist die häufigste Elfenblume unserer Gärten Herkunft: Europa und Mittelmeerraum Pflanzenbeschreibung: Wurzelknollenstaude; herzförmiges, oft bunt gemustertes Laub, im Frühling austreibend, nach der Blüte einziehend; Blüten gelb, einfach oder gefüllt Kultur: nährstoffreiche, frühjahrsfeuchte, vorwiegend humose Böden, Standort vorzugsweise unter Gehölzen; Vermehrung durch Vereinzeln der Knöllchen Verwendung in Österreich: KnöllchenScharbockskraut (Ficaria verna subsp. verna) wird traditionell als „Unkraut“ angesehen – da verwundert es, dass diese Gattung, bzw. vorwiegend die westeuropäische F. verna subsp. fertilis, zur Zeit als neue Modestaude avanciert Besonderes: österreichische Sorten: F. ficariiformis ‘Ilioulis’ (Gregor Dietrich) Ähnliches: In Ostösterreich heimisch ist das gefährdete Nacktstängel-Scharbockskraut (F. calthifolia); vermutlich zahlreiche unbeschriebene mediterrane Arten 222 4_1_2_Staudenportraits_216_231:Gartenbuch_Musterkapitel 25.01.2007 16:45 Uhr Seite 223 STAUDEN Kaiserkrone Storchschnabel Fritillaria imperialis Geranium › Konstantinopel – Wien › vielseitige Modepflanze Wuchshöhe: 60–100 cm Blütezeit: April – Mai Familie: Liliengewächse (Liliaceae) Wuchshöhe: 10–80 cm Blütezeit: Mai – Oktober Familie: Storchschnabelgewächse (Geraniaceae) Herkunft: Türkei bis Kaschmir Pflanzenbeschreibung: aufrechte Zwiebelstaude, untere Stängelhälfte beblättert, ebenso der Blattschopf im Blütenstandsbereich; Blattschopf ist eine gedrängte Traube mit vier bis acht großen, glockenförmigen Blüten, ziegelrot bis weißlich; Pflanze (v. a. Zwiebel) unangenehm riechend Kultur: benötigt nährstoffreiche, bevorzugt anlehmige Böden; Mistgaben im Spätherbst vorteilhaft; Vermehrung durch Nebenzwiebeln Verwendung in Österreich: 1575 von Konstantinopel nach Wien, rasche Weiterverbreitung, vor allem in Bauerngärten; früher sortenreicher (auch weißlich und rosa), heute gelbe bis rote Sorten, auch buntlaubig Besonderes: Heimisch ist die vom Aussterben bedrohte Schachbrettblume (F. meleagris): einblütig, weiß bis schwarzviolett, schachbrettartig gemustert, 10–30 cm, einblütig Herkunft: gemäßigte Zonen und Gebirge aller Erdteile Pflanzenbeschreibung: meist rosettenbildend mit kriechendem Rhizom, aber auch Arten mit kriechenden, aufrechten oder kletternden Trieben sowie Einjährige; Blüten klein bis mittelgroß, alle Farben außer gelb; Früchte schnabelförmig Kultur: vielfältige Arten und Sorten mit unterschiedlichen Ansprüchen, die meisten mit geringen Ansprüchen, Sumpfpflanzen sowie Trockenstauden Verwendung in Österreich: spielt erst im 20. Jahrhundert gärtnerisch eine Rolle; in den letzten 20 Jahren zur Kultstaude avanciert Arten: aus vielen Arten sind hier drei näher beschrieben: • Felsen-Storchschnabel (G. macrorrhizum): steinige Trockenwälder des östlichen Südeuropa; Blüten purpurn bis weiß; eine der wenigen Schattenpflanzen für Trockenstandorte, daher als Bodendecker sehr wichtig; Pflanze ist gut sonnenverträglich; • Braun-Storchschnabel (G. phaeum): in ganz Europaheimisch; Sorten zum Teil buntlaubig (purpurschwarze Fleckung, auch helle Zeichnung), Blüten braunviolett, schwarzviolett oder blauschwarz, mit oder ohne helles Zentrum, auch violett, rosa oder weiß; frisch, sonnig bis halbschattig; • Blut-Storchschnabel (G. sanguineum): Europa bis Kleinasien und Kaukasus; trocken-warme Gebüschränder; Blüten purpurn bis weiß, auch gestreift, Laub handförmig, Herbstfärbung blutrot; Triebe kriechend Besonderes: österreichische Sorten: G. x cantabrigiense ’Rosalina’, G. x oxonianum ‘Königshof’, G. phaeum ‘Pannonia’ und ‘Walküre’ (alle von Christian Kreß gezüchtet) 223