SCHROEDER_Funktionelle - Deutsches Kinderschmerzzentrum

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Besondere Schmerzpatienten – besondere
Herausforderungen
Das Kind mit funktionellen Bauchschmerzen auf
der Normalstation
Sandra Schroeder, Diplom-Psychologin
21.März 2015
8. Dattelner Kinderschmerztage
Es liegt kein Interessenkonflikt vor.
Gliederung
Worin liegt die Herausforderung?
Warum ist es so schwierig?
Warum lohnt es sich, die Herausforderung
anzunehmen…
…und vor allem, wie?
Begriffe und Definitionen
„Chronische“ Bauchschmerzen
Bauchschmerzen, die länger
als 3 Monate persistierend
oder intermittierend
auftreten
Unabhängig von Ursache
Am häufigsten: funktionelle
Störungen
Rome III - Kriterien
H2: Abdominal pain-related
Functional Gastrointestinal Disorders
Rasquin et al 2006
Funktionelle Dyspepsie (H2a)
Reizdarmsyndrom (H2b)
Abdominelle Migräne (H2c)
Funktionelle Bauchschmerzen (H2d)
Syndrom der funktionellen Bauchschmerzen (H2d1)
Rome III - Kriterien
H2: Abdominal pain-related
Functional Gastrointestinal Disorders
Funktionelle Dyspepsie (H2a)
Reizdarmsyndrom (H2b)
Abdominelle Migräne (H2c)
Funktionelle Bauchschmerzen (H2d)
Syndrom der funktionellen Bauchschmerzen (H2d1)
Rasquin et al 2006
Funktionelle Bauchschmerzen
Rasquin et al 2006
1.
Episodischer oder kontinuierlicher Bauchschmerz
2.
Unzureichende Kriterien für andere funktionelle
gastro-intestinale Störungen
3.
Keine Anzeichen für einen entzündlichen,
anatomischen o.ä. Prozess, der die Beschwerden
erklärt
4.
1x pro Woche seit min. 2 Monaten
Syndrom der funktionellen Bauchschmerzen
1.
Kriterien der funktionellen Bauchschmerzen und
Punkt 2 oder 3 müssen min. 25% der Zeit erfüllt
sein
2.
Beeinträchtigung alltäglicher Funktionen
3.
Zusätzliche Beschwerden wie Kopfschmerzen
oder Schlafstörungen
4.
1x pro Woche seit min. 2 Monaten
Rasquin et al 2006
Welche Herausforderung?
Herausforderung – eine kleine nicht
repräsentative Umfrage…
„Nicht schon wieder Bauchschmerzen…“
„Ach, der steigert sich da rein.“
„Das Kind hat nichts.“
„Der tut nur so.“
„Das ist nur psychisch.“
„Es ist schwer, es ernst zu nehmen.“
Herausforderung – eine kleine nicht
repräsentative Umfrage…
„Welche Untersuchungen soll ich machen, welche nicht?“
„Die Eltern erwarten, dass ich etwas tue – und finde.“
„Die Eltern werden enttäuscht sein, wenn ich nichts finde.“
„Wenn ich nichts finde, was hat sie denn dann?“
„So viel Arbeit, dabei hat er doch gar nichts.“
„An wen soll ich weiterverweisen?“
„Ich suche nach Ursachen, aber meist finde ich nichts.“
„Ich hab Sorge, doch mal etwas Ernstes zu übersehen.“
Herausforderung – eine kleine nicht
repräsentative Umfrage…
„Die müssen mal zum Psychologen. Wie verklickere ich
ihnen das bloß?“
„Wie kann ich bloß die Eltern nicht vor den Kopf stoßen?“
„Wie soll ich da helfen, dafür gibt’s doch keine Therapie?“
„Andere Patienten brauchen meine Zeit und Hilfe
dringender.“
„Ich habe dafür eigentlich keine Zeit.“
Was löst es aus?
Unsicherheit
Frustration
Ärger
Hilflosigkeit
Genervt sein
…
Welche Herausforderung?
Ernst nehmen.
Sich sicher im Umgang mit funktionellen Beschwerden
fühlen.
Sich zuständig und verantwortlich fühlen.
Warum fällt der Umgang damit so schwer?
Kausales Modell
(„2-Faktoren-Modell“)
Organische
Ursachen
Psychosoziale
Ursachen
Rezidivierende
Bauchschmerzen
Probleme des kausalen Modells
Definierte Störungen werden nur in Ausnahmefällen als
Ursache der Bauchschmerzen identifiziert.
Wirksame kausale Therapieansätze stehen kaum zur
Verfügung.
Das Modell liefert keine Erklärung für die häufig
ungünstige Langzeitprognose.
Kausales Modell
(„2-Faktoren-Modell“)
Organische
Ursachen
Psychosoziale
Ursachen
Rezidivierende
Bauchschmerzen
Warum fällt der Umgang damit so schwer?
Weil Selbst- und Fremdeinschätzung sich
unterscheiden?
Weil Schmerzangabe und Verhaltensbeobachtung nicht
zusammenpassen?
- „Erst stuft er sich bei 8 ein, im nächsten Moment läuft er
lachend über den Flur. Da stimmt doch was nicht.“
Warum fällt der Umgang damit so schwer?
Weil ich mich nicht zuständig fühle?
- „Dafür sind die Psychologen zuständig.“
- „Ich kann ja gar nichts anbieten, dafür gibt es keine
Tablette.“
- „Die blockieren uns die Zimmer.“
Warum fällt der Umgang damit so schwer?
Weil ich nicht wirklich helfen kann?
- „Soviel Zeit habe ich nicht.“
- „Ich weiß nicht, wie.“
- „Man sieht so schlecht irgendwelche Fortschritte.“
Weil „richtig“ kranke Kinder mich brauchen – und auch
von meiner Hilfe sichtbar (und schneller?) profitieren?
- „Dem Kind mit der Pneumonie geht es innerhalb weniger
Tage durch meine Hilfe sichtbar besser.“
Warum ernst nehmen?
Ein häufiges Problem
Prävalenz wiederkehrender Bauchschmerzen
- Meta-Analyse 2011, 9 Studien
- Median: 12%
- Spannbreite: 3,8 – 41,2%
- Jungen < Mädchen
- Alter mit erhöhtem Risiko
- 4-6 Jahre
- 7-12 Jahre
- Meta-Analyse 2005, 14 Studien
- Median: 8%
- Spannbreite: 0,3 – 19%
Chitkara et al 2005
Berger et al 2007
Ramchandari et al
2005
King et al 2011
Prävalenzen
Kopfschmerzen:
- 5% schwer belastet
Bauchschmerzen:
- 0.3 – 1.6% schwer belastet
Rückenschmerzen:
- 0.2% schwer belastet
Kröner-Herwig et al 2007
Groholt et al 2003
Petersen et al 2006
Funktionelle Bauchschmerzen &
Lebensqualität
Youssef et al 2006
FAP: funktionelle Bauchschmerzen
GERD: gastroösophagale Refluxerkrankung
IBD: entzündliche Darmerkrankung
HC: gesunde Kinder
QOL: Lebensqualität (0=niedrig 100=hoch)
Chronische Schmerzen & Schule
Ca. 50% haben Schulfehltage
25% verpassen mehr als 25% der Schultage
Zernikow et al 2012
Das wächst sich aus?
Ungünstige Langzeitprognose
Studien zum Langzeit-Verlauf:
Erhebungen nach 1–30 Jahren, Vergleiche mit
Kontrollgruppen
- Erhöhte Häufigkeit von
- Bauchschmerzen / IBS
- anderen somatischen Symptomen
- psychischen und sozialen Störungen
Christensen &
Mortensen 1975
Magni et al 1987
Walker et al 1995
Hotopf et al 1998
Stoerdal et al 2005
- Risikofaktoren / Prädiktoren:
- positive Familienanamnese
- Kombination mit anderen somatischen Beschwerden
- mütterliche Ängstlichkeit
- rein somatisches Krankheitsmodell
Ramchandani et al
2007
Dengler-Crish et al
2011
Warum ernst nehmen?
Häufiges Problem
Keine gute Langzeitprognose
Lebensqualität beeinträchtigt
Herausforderung – wie ernst nehmen?
Biopsychosoziales Modell
Systemische Sichtweise
Entwicklung
Vorbilder
Gesellschaft
Erfahrung
Selbstbild
Eltern
Erziehung
Psyche
Angst
Freunde
Streß
Aufmerksamkeit
Ernährung
Hormone
Malabsorption
Organe
Motorik
Entzündung
Kultur
Schule
Gesundheitswesen
Schmerz
Wahrnehmung
Sensibilität
soziale
Umwelt
Entwicklung
Vorbilder
Gesellschaft
Erfahrung
Selbstbild
Eltern
Erziehung
Psyche
Angst
Freunde
Streß
Kultur
Schule
Gesundheitswesen
Schmerz
Aufmerksamkeit
soziale
Umwelt
Ernährung
Wahrnehmung
Hormone
Sensibilität
Malabsorption
Biologische Faktoren
Organe
Motorik
Entzündung
Der Magen-Darmtrakt ist mit einem sehr
ausgedehnten Nervensystem versorgt und
hierüber eng mit dem Gehirn verknüpft.
Wiederholte Schmerzerfahrung kann zur
Ausbildung eines Schmerzgedächtnisses
führen.
Entwicklung
Vorbilder
Gesellschaft
Erfahrung
Selbstbild
Eltern
Erziehung
Psyche
Angst
Freunde
Streß
Aufmerksamkeit
Kultur
Schule
Gesundheitswesen
Schmerz
Ernährung
Wahrnehmung
Hormone
Sensibilität
soziale
Umwelt
Malabsorption
Organe
Motorik
Entzündung
Biologische Faktoren
„kleinere“ Veränderungen der physiologischen Strukturen
und Prozesse, zum Beispiel:
Wager & Zernikow
2014
- leicht reizbare Darmabschnitte mit erniedrigter
Schmerzschwelle, die auf normale Reize wie Magensäure
oder Druck/Spannung mit Schmerzmeldungen reagieren
- veränderte Darmbewegungen, z.B. mit höherem Druck
(Krämpfe), beschleunigter oder verlangsamter Passage
- Häufiger Obstipation
- Häufiger Lebensmittelallergien
- Häufiger Fruktose- und Laktoseunverträglichkeiten
- Erhöhte gastrointestinale Permeabilität
- Subklinische Darmentzündungen
- u.v.m
Entwicklung
Vorbilder
Gesellschaft
Erfahrung
Selbstbild
Eltern
Erziehung
Psyche
Angst
Freunde
Streß
Kultur
Schule
Gesundheitswesen
Schmerz
Aufmerksamkeit
soziale
Umwelt
Ernährung
Wahrnehmung
Hormone
Sensibilität
Malabsorption
Biologische Faktoren
Organe
Motorik
Entzündung
Cave!
Vermehrt bei chronischen Schmerzen
Erklären Ausmaß der Schmerzen/Beeinträchtigung nicht
Auch bei Kindern ohne Schmerzen
„Kleinere“ physiologische Veränderungen stellen einen von vielen
Bedingungsfaktoren dar. Die Aufhebung des einen Faktors löst das
Schmerzproblem aber nicht.
Wager & Zernikow
2014
Entwicklung
Vorbilder
Gesellschaft
Erfahrung
Selbstbild
Eltern
Erziehung
Psyche
Angst
Freunde
Streß
Aufmerksamkeit
Kultur
Schule
Gesundheitswesen
Schmerz
Ernährung
Wahrnehmung
Hormone
Sensibilität
soziale
Umwelt
Malabsorption
Psychologische Faktoren
Organe
Motorik
Entzündung
Die Wahrnehmung von Schmerzen wird durch die
Aufmerksamkeit beeinflusst.
Die Bewertung der Schmerzen hängt von
psychischen Einflüssen ab:
Gefühle, Stimmung, frühere Erfahrungen
„Der Bauch“ (die Funktionen des Magen-DarmTraktes) wird mit vom Kopf gesteuert, z.B.:
-
Bauchkrämpfe / Durchfälle bei Stress und Ärger
„Schiss haben“
„Schmetterlinge im Bauch“
Entwicklung
Vorbilder
Gesellschaft
Erfahrung
Selbstbild
Eltern
Erziehung
Psyche
Angst
Freunde
Streß
Aufmerksamkeit
Kultur
Schule
Gesundheitswesen
Schmerz
Ernährung
Wahrnehmung
Hormone
Sensibilität
soziale
Umwelt
Malabsorption
Organe
Motorik
Entzündung
Soziale Faktoren
Direkte Verstärkung:
- Aufmerksamkeit
- Zuwendung
- Geschenke
Indirekte Verstärkung:
- Wegfallen ungeliebter Aufgaben
- Nachlassen von Anforderungen seitens der Familie,
Freunde, Schule
Also…
Es gibt keinen reinen psychischen oder somatischen
Schmerz.
Schmerz ist immer das Endergebnis aus Körpersignal,
Grad der Ablenkung, emotionalem Befinden, komplexer
körperlicher Vorgänge und dem Schmerzgedächtnis.
Die Macht der richtigen Wahrnehmung liegt beim Kind,
nicht beim Behandler oder bei den Eltern.
Von Anfang an biopsychosozial
Anamnese - Schwerpunkte
Erfassen von Alarmzeichen
Einordnung der funktionellen Störung
Abschätzen der Beeinträchtigung
Einschätzen von Bewältigungspotentialen
Erfassen von Auslösern
Hat der wirklich nichts?
Unterschätzen Sie das Problem nicht.
Fragen Sie daher nach Beeinträchtigung und
Alltagsauswirkungen (Schule, Freizeit, Familie)
- Schmerztagebuch
- Zahl der Schulfehltage
- Ausfall von Freizeitaktivitäten
- Allgemeine Lebensbeeinträchtigung, in mehreren
Lebensbereichen
Erfassung der Beeinträchtigung durch P-PDI
Pediatric Pain Disability Index
Hübner et al 2008
Niemals
Selten
Manchmal
Häufig
Immer
1
2
3
4
5
Essen/meinen Appetit
1
2
3
4
5
Freunde treffen
1
2
3
4
5
Sport
1
2
3
4
5
Schlafen
1
2
3
4
5
Fernsehen
1
2
3
4
5
Lesen
1
2
3
4
5
Hausaufgaben
1
2
3
4
5
Schulbesuch
1
2
3
4
5
Ins Kino gehen
1
2
3
4
5
Lieblingsbeschäftigung
1
2
3
4
5
Ungeliebte
Beschäftigungen
1
2
3
4
5
Stellen Sie eine positive Diagnose!
Der Unterschied…
Dualistische Erklärung:
- diagnostischen Untersuchungen unauffällig
- keinen Hinweis für eine Erkrankung wie Infektionen,
Darmentzündungen etc.
- körperlich gesund
- Diagnose: keine
- medizinisch gesehen kein Grund für die Schmerzen
- wahrscheinlich ein psychisches Problem
Williams et al 2009
Der Unterschied…
Biopsychosoziale Erklärung:
- diagnostischen Untersuchungen unauffällig
- keinen Hinweis für eine Erkrankung wie Infektionen,
Darmentzündungen etc.
- Diagnose: funktionelle Bauchschmerzen
- häufige Diagnose
- viele mögliche Einflussfaktoren
- Überempfindlichkeit des Magen-Darm-Systems
- negative Gefühle wie Ängste oder Sorgen, Stress
- Umgang mit den Schmerzen durch Kind und Eltern/andere
- behandelbar
Williams et al 2009
Edukation fürs Kind (und Eltern)
Vermittlung der Schmerzdiagnose
Schmerz ist nicht eingebildet oder vorgespielt, sondern echt
Ursachen und mögliche Auslöser
„gutartige Diagnose“ – nichts wird zerstört
Bauchschmerzen sind keine Strafe (Schuld)
Schmerzverstärker (Kind, Eltern) nach biopsychosozialem Modell:
Hilflosigkeit
Angst
hohe Aufmerksamkeit für körperliche Prozesse
Passivität
Schmerzfilm
www.deutsches-kinderschmerzzentrum.de
Edukation
Die Akzeptanz eines biopsychosozialen Modells durch die
Eltern ist ein wichtiger prognostischer Faktor.
Chronische Schmerzen entstehen auch dann, wenn im Körper
nichts kaputt ist.
Sie sind vom Gehirn gelernt wie eine Vokabel oder ein
Ohrwurm.
Crushell et al 2003
Lindley et al 2005
Edukation
Sie haben keine Warnfunktion. Längere Schonung ist daher
nicht sinnvoll.
Psychische oder soziale Faktoren können den Schmerz
verstärken bzw. mitbeinflussen.
Trotz Schmerzen regelmäßiger Schulbesuch, Treffen mit
Freunden oder Sport treiben.
Crushell et al 2003
Lindley et al 2005
Psychoedukation
Was sollte das Kind am Ende wissen?
Unterscheidung zwischen akuten und chronischen
Schmerzen
Funktion von Schmerzen
Schmerzverarbeitung im Gehirn
Schmerzverstärker
Möglichkeiten der Beeinflussung von Schmerzen
Funktion des Schmerzgedächtnisses
Was könnte helfen?
Wenn Selbst- und Fremdeinschätzung sich
unterscheiden?
Chronischer Schmerz ist oft unsichtbar!
Chronischer Schmerz ist oft unsichtbar…
… jedenfalls von außen.
Was könnte helfen?
Wenn Schmerzangabe und Verhaltensbeobachtung nicht
zusammenpassen?
- Nicht auf Schmerzstärke fokussieren
- sondern auf die Beeinträchtigung (Alltag, Stimmung)
- bzw. auf das Bewältigungsverhalten
- Schmerzstärke als Veränderungsmaß nehmen
Was könnte helfen?
Sich auch für die Therapie zuständig zu fühlen?
- Edukation ist wichtig für die Prognose
- RCT-Studie: kognitiv-behaviorales Therapie gleich wirksam
wie intensive ärztliche Betreuung.
- nicht jeder braucht ambulante Psychotherapie
- Aktivitäten des Kindes trotz Schmerzen loben.
- Aktive Strategien fördern, passive Strategien (Hinlegen,
Warmpack) vermeiden.
Van der Veek et al
2013
Schmerzbewältigung
Ablenkungstechniken für das Kind/den Jugendlichen
- Durch Aktivitäten (Verabreden, Lesen, Backen, Spielen,
Basteln...)
- Ablenkungs-ABC
- 10 Dinge suchen, die grün/rot/blau …eckig/aus Holz/aus
Metall/warm/kalt… sind.
- Geschichten ausdenken
- Wortketten bilden
- Rechenaufgaben im Kopf lösen
De-Fokussierung der Schmerzen in der Familie
Elternberatung
Nicht gezielt nach Schmerzen fragen
keine besondere Zuwendung & Aufmerksamkeit bei Schmerzen
keine besondere Entlastung (Schule, häusliche Pflichten)
Ermunterung zur eigenständigen Bewältigung (z.B. Einsatz hilfreicher
Strategien)
Elternberatung
keine Bestrafung (TV/PC-Verbot, Diät)
Positive Verstärkung bei Schmerzbewältigungsversuchen und erfolgen
Ermutigung, „normalen“ Aktivitäten nachzugehen
Beachtung schmerzfreier Zeiten
Hilfestellung bei der Suche nach Problemlösungen, Modelllernen
Psychoedukation
Was sollten die Eltern am Ende wissen?
Diagnose: funktionelle Bauchschmerzen
Viele Einflussfaktoren
Normaler Alltag trotz Schmerzen
Aktive Schmerzbewältigung
De-Fokussierung
Zuwendung und Entlastung unabhängig von Schmerzen
Schmerztagebuch
Ziele:
- Aktivität statt Passivität
- Übernahme von
Eigenverantwortung
- Differenzierung der
Schmerzen
- Erkennen von
Zusammenhängen
- Vermittlung: „Schmerzen
können beeinflusst
werden.“
Das könnte helfen:
Positive Diagnose stellen
Edukation
Elternberatung
Selbstbeobachtung (Schmerztagebuch)
Ablenkungsstrategien
Indikationen für weitere schmerz-/
psychotherapeutische Maßnahmen
Keine Veränderung nach Psychoedukation
Keine Veränderung bei Durchführung von Schmerztagebuch
und Techniken
Hoher Leidensdruck/hohe Hilflosigkeit bei den Eltern
Dauerschmerzen
Viele Schulfehltage
Hohe subjektive Lebensbeeinträchtigung (Pain Disability Index
für Kinder, PDI-Score ≥ 36 (Bereich 12-60))
Hinweise auf belastende Bedingungen, hohe emotionale
Labilität
Empfehlung
11:00 -12:30
- Doppelworkshop für niedergelassen Ärzte: Versorgung chronisch
schmerzkranker Patienten in der Kinderarztpraxis. Teil I
Referent: Prof. Dr. med. Michael Frosch, Dr.med. Burkhard Lawrenz
- Workshop exklusiv für Pflegende: Ablenkungstechniken für Kinder
und Jugendliche mit Schmerzen auf der Normalstation.
Referenten: Dipl.-Psych. Anna Humberg, Alexandra Tembaak
- Workshop exklusiv für Psychologen: Die Schmerzprovokation.
Referent. Dr.rer.medic. Dipl.-Psych. Michael Dobe
13:00 – 14:30
- Doppelworkshop für niedergelassen Ärzte: Versorgung chronisch
schmerzkranker Patienten in der Kinderarztpraxis. Teil II
Referent: Prof. Dr. med. Michael Frosch, Dr.med. Burkhard Lawrenz
- Workshop exklusiv für Psychologen: ACT (Achtsamkeit).
Referent. Dipl.-Psych. Rebecca Hartmann
Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !
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