Doxazosin Sandoz 4 mg Retardtabletten

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Fachinformation (Zusammenfassung dder Merkmale des Arzneimittels)
Doxazosin Sandoz 4 mg
Retardtabletten
1. Bezeichnung des Arzneimittels
Doxazosin Sandoz 4 mg Retardtabletten
2. Qualitative und quantitative
Zusammensetzung
1 Retardtablette enthält 4 mg Doxazosin (als
Mesilat).
Die vollständige Auflistung der sonstigen
Bestandteile siehe Abschnitt 6.1.
3. Darreichungsform
Retardtablette
Weiße, runde, bikonvexe Tablette mit Markierung „DL“
4. Klinische Angaben
4.1 Anwendungsgebiete
Essentielle Hypertonie
Symptomatische Behandlung der benignen
Prostatahyperplasie
4.2 Dosierung,
Art und Dauer der Anwendung
Die Tabletten können mit oder ohne Nahrung eingenommen werden. Die Tabletten
müssen als Ganzes mit ausreichend Flüssigkeit geschluckt werden. Die Tabletten
sollten weder zerkaut, geteilt noch zerstoßen
werden. Die empfohlene Höchstdosis beträgt 8 mg Doxazosin 1-mal täglich.
Essentielle Hypertonie
Erwachsene: In der Regel 4 mg Doxazosin
1-mal täglich. Bis zum Erreichen des optimalen Effekts können bis zu 4 Wochen vergehen. Falls notwendig, kann die Dosierung
auf 8 mg Doxazosin 1-mal täglich erhöht
werden.
Doxazosin kann als Monotherapie oder in
Kombination mit einem anderen Arzneimittel,
z. B. Thiazid-Diuretikum, b-Blocker, Calciumantagonisten oder ACE-Hemmer angewendet werden.
Symptomatische Behandlung der benignen
Prostatahyperplasie
Erwachsene
In der Regel 4 mg Doxazosin 1-mal täglich.
Falls notwendig, kann die Dosierung auf
8 mg Doxazosin 1-mal täglich erhöht werden.
Doxazosin kann bei hypertensiven oder
normotensiven Patienten mit einer benignen
Prostatahyperplasie (BPH) angewendet werden, da die Blutdruckveränderungen bei
normotensiven Patienten klinisch nicht signifikant sind. Bei Patienten mit Hypertonie
werden beide Krankheitsbilder gleichzeitig
behandelt.
August 2009
Ältere Patienten
Gleiche Dosierung wie bei Erwachsenen.
Patienten mit Niereninsuffizienz
Da die Pharmakokinetik bei Patienten mit
Niereninsuffizienz unverändert ist und es
keine Hinweise darauf gibt, dass Doxazosin
eine bestehende eingeschränkte Nierenfunktion verschlechtert, kann bei diesen Patienten die normale Dosis angewendet werden (siehe Abschnitt 4.4).
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Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
Doxazosin sollte bei Patienten mit Hinweisen auf eine eingeschränkte Leberfunktion
mit besonderer Vorsicht gegeben werden.
Da keine klinischen Erfahrungen bei Patienten mit schwerwiegender Leberfunktionsstörung vorliegen, wird die Anwendung von
Doxazosin nicht empfohlen (siehe Abschnitt 4.4).
folgenden akuten Herzerkrankungen zur
Vorsicht geraten:
– Lungenödem durch Aorten- oder Mitralklappenstenose
– High-Output-Herzinsuffizienz
– Rechtsherzinsuffizienz als Folge von Lungenembolie oder Herzbeutelerguss
– Linksherzinsuffizienz mit niedrigem Füllungsdruck.
Kinder und Jugendliche
Aufgrund mangelnder klinischer Erfahrungen wird Doxazosin zur Anwendung bei
Kindern und Jugendlichen nicht empfohlen.
Anwendung bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion:
Wie jedes andere Arzneimittel, das vollständig über die Leber metabolisiert wird, sollte
Doxazosin mit besonderer Vorsicht an Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion
verabreicht werden. Da im Hinblick auf Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung
keine klinischen Erfahrungen vorliegen, wird
eine Anwendung bei solchen Patienten nicht
empfohlen.
4.3 Gegenanzeigen
Doxazosin ist kontraindiziert bei
– Patienten mit bekannter Überempfindlichkeit gegen Chinazoline (z. B. Prazosin,
Terazosin, Doxazosin) oder einen der
sonstigen Bestandteile
– Patienten mit orthostatischer Hypotonie
in der Anamnese
– Patienten mit benigner Prostatahyperplasie, die gleichzeitig eine Stauung der
oberen Harnwege, einen chronischen
Harnwegsinfekt oder Blasensteine aufweisen
– Patienten mit gastrointestinaler Obstruktion, ösophagaler Obstruktion oder beliebig verringerten Lumendurchmesser des
Gastrointestinaltrakts
– während der Stillzeit (siehe Abschnitt 4.6.)1
– Patienten mit Hypotonie2.
Doxazosin ist kontraindiziert als Monotherapie bei Patienten mit Überlaufblase, Anurie
oder progressiver Niereninsuffizienz.
1
Nur für die Indikation Hypertonie
2
Nur für die Indikation Prostatahyperplasie
4.4 Besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
Informationen für den Patienten:
Die Patienten sollen informiert werden, dass
die Doxazosin Retardtabletten als Ganzes
geschluckt und nicht gekaut, geteilt oder
gemörsert werden sollen.
Abnormale kurze Verweilzeit im Gastrointestinaltrakt (z. B. aufgrund chirurgischer Entfernung) kann zu einer unzureichenden Absorption führen. Angesichts der langen
Halbwertszeit von Doxazosin ist die klinische
Bedeutung hiervon unklar.
Therapiebeginn:
Vor allem zu Beginn der Therapie kann es im
Zusammenhang mit den z-blockierenden
Eigenschaften von Doxazosin zu einer orthostatischen Hypotonie kommen, die sich
als Schwindel und Schwächegefühl, in seltenen Fällen auch durch Bewusstlosigkeit
(Synkope) äußert. Es wird daher empfohlen,
bei Behandlungsbeginn den Blutdruck zu
überwachen, um das Risiko möglicher Nebenwirkungen zu verringern. Die Patienten
sollten angewiesen werden, bei Einleitung
der Therapie mit Doxazosin Situationen zu
vermeiden, bei denen es zu Verletzungen
kommen könnte, sollten Schwindel oder
Schwächegefühl auftreten.
Anwendung bei Patienten mit akuten Herzerkrankungen:
Wie bei allen anderen Antihypertonika mit
vasodilatatorischen Eigenschaften wird bei
der Gabe von Doxazosin an Patienten mit
Anwendung mit PDE-5-Hemmern:
Die gleichzeitige Gabe von PDE-5-Hemmern
(z. B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil) und
Doxazosin kann bei manchen Patienten zu
einer symptomatischen Hypotonie führen.
Um das Risiko einer orthostatischen Hypertonie zu verringern, wird empfohlen die Behandlung mit Phosphodiesterase-5-Hemmern erst zu beginnen, wenn der Patient
durch eine Therapie mit z-Blockern stabil
eingestellt ist.
Anwendung bei Patienten, die sich aufgrund
eines grauen Stars (Katarakt) einer Augenoperation unterziehen müssen:
Das Auftreten des „Intraoperative Floppy Iris
Syndrome“ (IFIS, eine Variante des Small
Pupil Syndrome) wurde bei der Durchführung von Kataraktoperationen bei einigen
Patienten beobachtet, die mit Tamsulosin
behandelt wurden oder zuvor behandelt
worden waren. Da auch bei der Anwendung
anderer z-1-Blocker vereinzelt das Auftreten
eines IFIS gemeldet wurde, kann ein Klasseneffekt nicht ausgeschlossen werden. Da
IFIS zu erhöhten Verfahrenskomplikationen
während einer Kataraktoperation führen
kann, sollte der Augenoperateur vor einer
Operation über eine akuelle oder frühere
Therapie mit z-1-Blockern informiert werden.
4.5 Wechselwirkungen mit anderen
Arzneimitteln und sonstige
Wechselwirkungen
Die gleichzeitige Gabe von PDE-5-Hemmern
(z. B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil) und
Doxazosin kann bei manchen Patienten zu
einer symptomatischen Hypotonie führen
(siehe Abschnitt 4.4). Mit retardierten Formulierungen von Doxazosin wurden keine Studien durchgeführt.
Doxazosin ist stark an Plasmaproteine gebunden (98 %). In-vitro-Untersuchungen mit
Humanplasma haben gezeigt, dass Doxazosin keine Wirkung auf die Proteinbindung
von Digoxin, Warfarin, Phenytoin oder Indometacin hat.
Konventionelles Doxazosin wurde mit Thiaziddiuretika, Furosemid, b-Blockern, nichtsteroidalen Antirheumatika, Antibiotika, oralen Antidiabetika, Urikosurika und Antikoagulanzien verabreicht, ohne dass Wechselwirkungen auftraten. Es liegen jedoch keine
formalen Arzneimittel-Wechselwirkungsstudien vor.
1
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Doxazosin Sandoz 4 mg
Retardtabletten
Doxazosin verstärkt die blutdrucksenkende
Wirkung anderer z-Blocker und anderer
Antihypertonika.
In einer offenen, randomisierten, placebokontrollierten Studie an 22 gesunden männlichen Probanden führte die Gabe einer
Einzeldosis von 1 mg Doxazosin am Tag 1
einer 4-tägigen Behandlung mit oralem Cimetidin (400 mg 2-mal täglich) zu einer Erhöhung der mittleren AUC von Doxazosin
um 10 %, aber zu keinen statistisch signifikanten Veränderungen der mittleren Cmax
oder der mittleren Halbwertszeit von Doxazosin. Der 10 %ige Anstieg der mittleren
AUC für Doxazosin mit Cimetidin liegt innerhalb interindividueller Variationen (27 %) der
mittleren AUC für Doxazosin mit Placebo.
4.6 Schwangerschaft und Stillzeit
Da es keine ausreichenden und gut kontrollierten Studien an Schwangeren gibt, ist die
Sicherheit von Doxazosin während der
Schwangerschaft nicht nachgewiesen. Daher sollte Doxazosin während der Schwangerschaft nur angewendet werden, wenn der
mögliche Nutzen das Risiko überwiegt. Obwohl Tierstudien keinen Hinweis auf eine
teratogene Wirkung ergaben, wurden bei
Tieren unter hohen Dosen verminderte
Überlebensraten der Feten beobachtet (siehe Abschnitt 5.3).
Doxazosin ist während der Stillzeit kontraindiziert, da das Arzneimittel in der Milch
laktierender Ratten akkumuliert und keine
Informationen über die Ausscheidung des
Arzneimittels in die Milch stillender Frauen
vorliegen.
Alternativ sollten Frauen abstillen, falls eine
Behandlung mit Doxazosin erforderlich ist
(siehe Abschnitt 5.3).
4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und die Fähigkeit zum
Bedienen von Maschinen
Die Fähigkeit zur Ausübung von Tätigkeiten,
wie z. B. das Bedienen von Maschinen oder
das Führen von Fahrzeugen, kann beeinträchtigt sein, insbesondere bei Behandlungsbeginn.
4.8 Nebenwirkungen
Bei der Bewertung von Nebenwirkungen
werden folgende Häufigkeitsangaben zugrunde gelegt:
Sehr häufig (≥ 1/10); häufig (≥ 1/100, <1/10);
gelegentlich (≥ 1/1 000, <1/100); selten
(≥ 1/10 000, <1/1 000); sehr selten
(<1/10 000)
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Häufig: Infektionen der Atemwege, Infektionen der Harnwege.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Sehr selten: Leukopenie, Thrombozytopenie.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: allergische Arzneimittelreaktionen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Anorexie, Gicht, gesteigerter
Appetit.
2
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Angst, Schlaflosigkeit, Depressionen
Sehr selten: Agitiertheit, Nervosität.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Schwindel, Kopfschmerzen, Somnolenz
Gelegentlich: Apoplexie, Hypästhesie, Synkope, Tremor
Sehr selten: Schwindel bei Lagewechsel,
Parästhesien.
Augenerkrankungen
Sehr selten: Verschwommensehen
Nicht bekannt: intraoperative Floppy Iris
Syndrome (siehe Abschnitt 4.4).
Untersuchungen
Gelegentlich: Gewichtszunahme.
4.9 Überdosierung
Führt eine Überdosierung zu einer Hypotonie, sollte der Patient sofort auf dem Rücken
in Kopftieflage gebracht werden. Andere
unterstützende Maßnahmen sollten ergriffen
werden, wenn dies in Einzelfällen angebracht erscheint.
Da Doxazosin stark an Proteine gebunden
ist, ist eine Dialyse nicht indiziert.
5. Pharmakologische Eigenschaften
5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig: Vertigo
Gelegentlich: Tinnitus.
Pharmakotherapeutische Gruppe: z-Adrenozeptor-Antagonisten
ATC-Code: C02CA04
Herzerkrankungen
Häufig: Herzklopfen, Tachykardie
Gelegentlich: Angina pectoris, Herzinfarkt
Sehr selten: Bradykardie, Herzrhythmusstörungen.
Hypertonie
Die Gabe von Doxazosin an hypertensive
Patienten verursacht eine klinisch signifikante Senkung des Blutdrucks durch eine Reduktion des systemischen vaskulären Widerstandes. Diese Wirkung soll auf einer
selektiven Blockade des z-1-Rezeptors im
Gefäßsystem beruhen. Mit einer einmal täglichen Dosis hält die klinisch signifikante
Senkung des Blutdrucks den ganzen Tag
bis zu 24 Stunden an. Der Blutdruck ist bei
der Mehrheit der Patienten nach der Initialdosis von 4 mg Doxazosin unter Kontrolle.
Bei Patienten mit Hypertonie war die Blutdrucksenkung während der Behandlung mit
Doxazosin in sitzender und stehender Position ähnlich.
Gefäßerkrankungen
Häufig: Hypotonie, orthostatische Hypotonie
Sehr selten: Hitzewallungen.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Bronchitis, Husten, Dyspnoe, Rhinitis
Gelegentlich: Nasenbluten
Sehr selten: Bronchospasmus.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Magenschmerzen, Dyspepsie,
Mundtrockenheit, Übelkeit
Gelegentlich: Obstipation, Blähungen, Erbrechen, Gastroenteritis, Diarrhö
Nicht bekannt: Geschmacksstörungen.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: anormale Leberfunktionstests
Sehr selten: Cholestase, Hepatitis, Gelbsucht.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Pruritus
Gelegentlich: Hautausschlag
Sehr selten: Alopezie, Purpura, Urtikaria.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Rückenschmerzen, Myalgie
Gelegentlich: Arthralgie
Sehr selten: Muskelkrämpfe, Muskelschwäche.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Zystitis, Harninkontinenz
Gelegentlich: Dysurie, erhöhte Miktionshäufigkeit, Hämaturie
Sehr selten: verstärkte Diurese, Miktionsstörungen, Polyurie, Nykturie.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und
der Brustdrüse
Gelegentlich: Impotenz
Sehr selten: Gynäkomastie, Priapismus
Nicht bekannt: retrograde Ejakulation.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Asthenie, Brustschmerzen, grippeartige Symptome, periphere Ödeme
Gelegentlich: Schmerzen
Sehr selten: Gesichtsödeme, Müdigkeit, Malaise.
Patienten unter Therapie mit schnellfreisetzenden Doxazosin-Tabletten können auf
Doxazosin Retardtabletten umgestellt werden und die Dosis kann nach Bedarf erhöht
werden, während die Wirkung und Verträglichkeit aufrechterhalten bleiben.
Während der Langzeitbehandlung mit Doxazosin wurde bisher keine Gewöhnung beobachtet. Ein Anstieg der Plasmareninaktivität und Tachykardie wurde während der
Langzeitbehandlung selten beobachtet.
Doxazosin hat eine günstige Wirkung auf
Blutfette mit einem signifikanten Anstieg des
Quotienten von HDL/Gesamtcholesterin
(etwa 4 % bis 13 % Erhöhung gegenüber
dem Ausgangswert) sowie einem signifikanten Abfall von Gesamtglyzeriden und
-cholesterin. Die klinische Bedeutung dieser
Ergebnisse ist noch nicht bekannt.
Bei der Behandlung mit Doxazosin zeigte
sich eine Abnahme der linksventrikulären
Hypertrophie, eine Hemmung der Plättchenaggregation sowie eine Zunahme der Aktivität des Gewebsplasminogenaktivators. Die
klinische Bedeutung dieser Ergebnisse ist
noch nicht bekannt.
Außerdem verbessert Doxazosin bei Patienten mit eingeschränkter Sensitivität auf Insulin die Insulinsensitivität, jedoch ist auch
hinsichtlich dieser Ergebnisse die klinische
Bedeutung noch nicht bekannt.
Doxazosin hat keine Nebenwirkungen auf
den Metabolismus und eignet sich zur
gleichzeitigen Behandlung bei Patienten
mit Asthma, Diabetes, linksventrikulärer
Funktionsstörung oder Gicht.
010130-C707 – Doxazosin Sandoz 4 mg Retardtabletten – n
Fachinformation (Zusammenfassung dder Merkmale des Arzneimittels)
Doxazosin Sandoz 4 mg
Retardtabletten
Prostatahyperplasie
Als Folge der selektiven Blockade von
z-Adrenozeptoren in der Muskulatur von
Prostata, Kapsel und Blasenhals führt die
Gabe von Doxazosin bei Patienten mit Prostatahyperplasie zu einer signifikanten Verbesserung der Urodynamik und der Symptome.
Bei den meisten Patienten mit Prostatahyperplasie ist die Initialdosis zur Kontrolle der
Symptome ausreichend. Doxazosin ist ein
wirksamer Blocker des 1A-Subtypes der
z-Adrenozeptoren, die mehr als 70 % der
adrenergen Subtypen in der Prostata ausmachen.
Bei normotensiven Patienten mit benigner
Prostatahyperplasie (BPH) hat Doxazosin
innerhalb des empfohlenen Dosierungsbereichs nur eine geringe oder keine Wirkung
auf den Blutdruck.
5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften
Resorption
Nach oraler Applikation therapeutischer Dosen werden Doxazosin-Retardtabletten gut
resorbiert, wobei die Spitzenkonzentrationen
im Blut allmählich nach 6 – 8 Stunden nach
Einnahme erreicht werden. Plasmaspitzenspiegel entsprechen rund einem Drittel der
Werte, die bei derselben Dosierung von
Doxazosin in Form der schnellfreisetzenden
Tabletten erreicht werden. Die Talspiegel
(Trough) nach 24 Stunden sind bei beiden
Formen ähnlich. Die pharmakokinetischen
Eigenschaften von Doxazosin führen zu
einer geringen Veränderung der Plasmaspiegel.
Das Verhältnis von Spitzen- zu Talspiegeln
(Peak/Trough-Ratio) von Doxazosin-Retardtabletten ist weniger als halb so groß wie
das von schnellfreisetzenden Doxazosin-Tabletten.
Im Steady State war die relative Bioverfügbarkeit von Doxazosin aus Retardtabletten
im Verhältnis zu schnellfreisetzenden Formen 54 % bei der 4-mg-Dosis und 59 % bei
der 8-mg-Dosis.
Verteilung
Doxazosin ist zu etwa 98 % an Plasmaproteine gebunden.
Biotransformation
Doxazosin unterliegt einer ausgeprägten
Metabolisierung, weniger als 5 % werden
als unveränderte Substanz ausgeschieden.
Doxazosin wird hauptsächlich durch O-Demethylierung und Hydroxylierung metabolisiert.
August 2009
Elimination
Die Plasmaelimination verläuft biphasisch
mit einer terminalen Eliminationshalbwertszeit von 22 Stunden und ermöglicht so die
einmal tägliche Gabe.
Ältere Patienten
Pharmakokinetische Studien mit Doxazosin
bei älteren Patienten haben gezeigt, dass
keine signifikanten Unterschiede zu jüngeren Patienten bestehen.
Niereninsuffizienz
Pharmakokinetische Studien mit Doxazosin
bei Patienten mit Niereninsuffizienz haben
gezeigt, dass keine signifikanten Unterschie010130-C707 – Doxazosin Sandoz 4 mg Retardtabletten – n
de zu Patienten mit normaler Nierenfunktion
bestehen.
Leberinsuffizienz
Es liegen nur in begrenztem Umfang Daten
über Patienten mit Leberinsuffizienz und die
Wirkungen von Arzneimitteln mit bekanntem
Einfluss auf den Leberstoffwechsel (z. B.
Cimetidin) vor. In einer klinischen Studie
mit 12 Patienten mit mäßiger Leberinsuffizienz war die AUC um 43 % erhöht und
die scheinbare Clearance nach oraler Gabe
um ca. 40 % vermindert. Bei Patienten mit
Leberinsuffizienz sollte die Therapie mit Doxazosin mit Vorsicht erfolgen (siehe Abschnitt 4.4).
5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit
Präklinische Daten zur Sicherheitspharmakologie, chronischen Toxizität, Gentoxizität
und Kanzerogenität, ergaben auf der Basis
konventioneller Tierversuche kein spezielles
Risiko für den Menschen. Aus Studien an
trächtigen Kaninchen und Ratten, die Tagesdosen erhielten, die an Menschen verabreicht zu 4- bis 10-fachen Plasmakonzentrationen (Cmax und AUC) führen würden, ergaben sich keine Hinweise auf Schädigungen
des Fötus. Ein Dosierungsschema von
82 mg/kg/Tag (das 8-fache der Exposition
beim Menschen) war mit einem vermindertem Überleben der Feten verbunden.
6.6 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Beseitigung
Keine besonderen Anforderungen
7. Inhaber der Zulassung
Sandoz Pharmaceuticals GmbH
Raiffeisenstraße 11
83607 Holzkirchen
E-Mail: [email protected]
8. Zulassungsnummer
65059.00.00
9. Datum der Erteilung der Zulassung/
Verlängerung der Zulassung
07.02.2007
10. Stand der Information
August 2009
11. Verkaufsabgrenzung
Verschreibungspflichtig
Studien an säugenden Ratten, die eine orale
Einzeldosis von radioaktivem Doxazosin erhielten, zeigten eine Akkumulation in der
Muttermilch mit einer maximalen Konzentration von etwa dem 20-fachen der mütterlichen Plasmakonzentration. Nach oraler Gabe von markiertem Doxazosin bei trächtigen
Ratten gelangte die Radioaktivität in die
Plazenta.
6. Pharmazeutische Angaben
6.1 Liste der sonstigen Bestandteile
Tablettenkern
Butylhydroxytoluol (E 321)
Mikrokristalline Cellulose
Macrogol 200
Macrogol 900
Natriumstearylfumarat (Ph. Eur.)
Povidon K30
Hochdisperses Siliciumdioxid
all-rac-alpha-Tocopherol (E 307)
Überzug
Macrogol 1300 – 1600
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer
(1 : 1) Dispsersion 30 %
Hochdisperses Siliciumdioxid
Titandioxid (E 171).
6.2 Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend
6.3 Dauer der Haltbarkeit
5 Jahre
6.4 Besondere Vorsichtsmaßnahmen
für die Aufbewahrung
Für dieses Arzneimittel sind keine besonderen Lagerungsbedingungen erforderlich.
6.5 Art und Inhalt des Behältnisses
PVC/PVDC//Aluminiumblister: 28 N 1 , 56
N 2 oder 98 N 3 Tabletten
Zentrale Anforderung an:
Rote Liste Service GmbH
|
FachInfo-Service
|
Postfach 11 01 71
10831 Berlin
3
Zusätzliche Angaben der Firma Sandoz Pharmaceuticals GmbH
zur Bioverfügbarkeit von Doxazosin Sandoz 4 mg Retardtabletten
Bioverfügbarkeit
Eine im Jahr 2003 durchgeführte vergleichende, randomisierte Bioverfügbarkeitsuntersuchung im cross-over-design an 24 gesunden Probanden im Alter von 20 bis
35 Jahren ergab
– nach mehrtägiger nüchterner Gabe von
1 Retardtablette Doxazosin Sandoz 4 mg
(entsprechend 4 mg Doxazosin) im Vergleich zum Referenzpräparat (entsprechend 4 mg Doxazosin) unter steadystate-Bedingungen folgende Ergebnisse
(gemessen wurde über das 5. Dosierungsintervall)
bzw.
– nach einmaliger Gabe von 1 Retardtablette Doxazosin Sandoz 4 mg (entsprechend 4 mg Doxazosin) unter steadystate-Bedingungen nach Verabreichung
hochkalorischer Nahrung im Vergleich
zum Referenzpräparat (entsprechend
4 mg Doxazosin) folgende Ergebnisse
(gemessen wurde über das 6. Dosierungsintervall)
Die Medikamenteneinnahme und Verabreichung der Mahlzeiten erfolgte unter standardisierten Bedingungen.
Pharmakokinetische Parameter Doxazosin:
Abb. 1: Mittelwerte der Plasmakonzentration von Doxazosin unter steady-state-Bedingungen nach
einmal täglicher nüchterner Gabe von 1 Retardtablette Doxazosin Sandoz 4 mg Retardtabletten bzw.
Referenzpräparat (gemessen über das 5. Dosierungsintervall)
Mittlere Plasmakonzentrationen von Doxazosin
Abb. 2: Mittelwerte der Plasmakonzentration von Doxazosin unter steady-state-Bedingungen nach
einmaliger Gabe von 1 Retardtablette Doxazosin Sandoz 4 mg Retardtabletten bzw. Referenzpräparat
(gemessen über das 6. Dosierungsintervall) nach Verabreichung hochkalorischer Nahrung
Mittlere Plasmakonzentration von Doxazosin
Bei nüchterner Gabe:
Doxazosin
Sandoz
4 mg
Retardtabletten
Referenzpräparat
Maximale Plasmakonzentration (Cmax)
[ng/ml]
15,51±4,84 17,62±5,49
Zeitpunkt der
maximalen Plasmakonzentration (tmax)
[h]
7,6±3,8
10,3±2,6
Fläche unter der
Konzentrations-ZeitKurve (AUCT0 – 24)
[ng×h/ml]
289,14
± 87,91
321,43
± 99,77
Angaben der Werte als arithmetrische Mittelwerte und Streubreite (SD)
Siehe Abbildung 1
Bei Gabe nach hochkalorischer Nahrung:
Doxazosin
Sandoz
4 mg
Retardtabletten
Referenzpräparat
Maximale Plasmakonzentration (Cmax)
[ng/ml]
20,1±7,76
19,0±6,89
Zeitpunkt der
maximalen Plasmakonzentration (tmax)
[h]
8,3±2,2
9,0±3,1
Fläche unter der
Konzentrations-ZeitKurve (AUC0 – 24)
[ng×h/ml]
324,3
±107,81
325,8
± 97,99
Angaben der Werte als arithmetrische Mittelwerte und Streubreite (SD)
Siehe Abbildung 2
I
010130-C707 – Doxazosin Sandoz 4 mg Retardtabletten – n
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