Jahresbericht 2015 - Kuratorium für Journalistenausbildung

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Kuratorium für
Journalistenausbildung
Österreichische Medienakademie
A-5020 Salzburg, Karolingerstraße 40
+43 (0)662 / 83 41 33, [email protected], www.kfj.at
Member of the European Journalism Training Association
KfJ in
Salzburg
und Wien
n Editorial
Zuhause in Salzburg und Wien
Neue Seminarräume für Wien
5
9
n Seminarstatistik
Auf einen Blick
Entwicklung der Veranstaltungen
Entwicklung der Teilnahmezahlen
Entwicklung der Teilnehmer pro Veranstaltung
11
12
13
14
n Weiterbildung
Impressum: Medieninhaber, Herausgeber und Verleger: Kuratorium für Journalistenausbildung,
Österreichische Medienakademie, Bergstraße 10, 5020 Salzburg, Österreich
Redaktion:
Mag. Elisabeth Wasserbauer (CR), Daniela Flaschberger, Mag. Andrea Huttegger, MAS, Mag. Dagmar Köttl,
Mag. Edith Michaeler, M.A., Jutta Sezgin
Fotos: KfJ (wenn nicht anders angegeben)
Layout/Satz: Mag. Dagmar Köttl
Hinweis im Sinne des Gleichbehandlungsgesetzes: Aus Gründen der Lesbarkeit wird auf eine geschlechtsspezifische
Differenzierung verzichtet. Entsprechende Begriffe (Journalist, Teilnehmer, Redakteur) gelten ausdrücklich für beide Geschlechter.
Satz- und Druckfehler vorbehalten.
Veranstaltungen 2015
15
Neu im Programm
23
Podiumsdiskussionen29
Österreichisches Journalisten-Kolleg
31
Inhouse-Training35
Weitere Angebote für Redaktionen
36
n Netzwerke
Kooperationen37
Partner des KfJ
42
inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
3
n International
EDITORIAL
US-Austrian Journalism Exchange Fellowships
43
Eurotours44
Masterstudiengang New Media Journalism
45
20. Internationaler Foto-Sommer 46
Journalismus-Grundlehrgang48
Change ist das Thema der Stunde – auch im KfJ. Wir haben 2015
einen neuen Standort eröffnet. In
der Wiener Innenstadt, am Schottenring finden Sie uns nun mit
einem breiten Seminarangebot,
einem Büro und einer Mitarbeiterin. Damit haben wir an einem
Ort gebündelt, was wir seit 1978
an wechselnden Orten in der
Bundeshauptstadt anbieten: professionelle Weiterentwicklung für
Österreichs Journalistinnen und
Journalisten.
n Wissenschaft
Beobachtungsstelle journalistischen Wandels: Feasibility-Studie
49
n Service
Stipendien für Berufseinsteiger
Stipendien für das Österreichische Journalisten-Kolleg Berufsinformation und -beratung
51
51
52
n Nachlese
Festrede zur Zertifikatsverleihung des 23. Journalisten-Kollegs: Peter-Matthias Gaede
53
n Das KfJ
Referenten 2015
61
Porträt- und Interview-Partner 2015
71
Organisationsentwicklung: Leitbild
73
Organe75
Geschichte77
KfJ-Geschäftsführerin
Elisabeth Wasserbauer
Foto: Barbara Gindl
4
Unser Hauptstandort bleibt weiterhin im Westen: Seit seiner
Gründung ist das KfJ in Salzburg
zuhause. Und auch hier stehen
Veränderungen an: im Jahr 2016
übersiedeln wir in die Salzburger
Innenstadt, ein Gewinn für uns
und für unsere Seminarbesucher.
In der Bergstraße wird bereits umgebaut, ab April 2016 finden Sie
uns in neuen Räumen im wunderbaren Ambiente der Salzburger
Altstadt. Wir freuen uns dort auf
Sie!
Zweimal Heimat. Denn sowohl
in Wien als auch in Salzburg gilt
weiterhin: Das Kuratorium für
Journalistenausbildung bietet einen geschützten Ort für die persönliche und individuelle Weiterentwicklung von Journalistinnen
und Journalisten, damit sie ge-
editorial
Zuhause in Salzburg und in Wien
5
meinsam den Journalismus weiter voranbringen und damit der
Gesellschaft Halt und Orientierung auch in turbulenten Zeiten
bieten können. Und die kann das
brauchen, denn die Veränderungen sind groß. Dass wir uns mit
dem digitalen Wandel befassen,
wissen Sie, das liegt in unserer
DNS. Schon 1978 hieß eines der
ersten Seminarthemen „Elektronik in der Redaktion“, heute sind
es eben Crossmedia und Mobile
Reporting. Dazu haben wir eine
Workshopreihe für eine weitere
große Herausforderung gestartet:
Integration und Migration sind
Themen, die uns noch eine ganze
Zeit beschäftigen werden, wir bleiben auch 2016 an dem Thema mit
unseren Wissenschaftlern, Journalisten und Betroffenen dran.
6
Dass 2015 ein hartes Jahr für uns
war, ist kein Geheimnis. 171.039
Euro weniger, hieß es im September, das waren 40 Prozent weniger aus der Presseförderung als in
den Vorjahren. Denn die Aus- und
Weiterbildung – verankert im Kapitel „Qualitätsförderung und Zukunftssicherung“ und immer noch
bescheiden ausgestattet – hat
durch einen neuen Mitbewerber
eine Umverteilung erfahren und
die in Aussicht gestellte Erhöhung
dieses Bereiches ist ausgeblieben.
So drastisch der Einschnitt auch
war, eines versprechen wir in jedem Fall: Wir werden unsere Qualität weiter sichern und den Lernerfolg garantieren. Denn das ist
unsere Kernaufgabe. Darüber hinaus sind wir dankbar für jede Form
der Unterstützung. Und das ist
dieses Mal ein sehr ernst gemeinter Hilferuf. Denn Weiterbildung im
Journalismus braucht eine stabile
Kernfinanzierung. Und Stipendien
und internationale Projekte sind
nur möglich mit zusätzlicher Unterstützung. Die Finanzkraft im
Journalismus ist dafür nicht mehr
stark genug. Der Bedarf ist größer
denn je.
Aber auch gute Nachrichten gibt
es aus dem Jahr 2015. Wir konnten unsere 20.000 Seminarteilnehmerin begrüßen: Stefanie Ruep ist
Absolventin des Journalisten-Kollegs und hat sich Ende des Jahres
mit einem KfJ-Seminar auf den
neuesten Stand gebracht, so wie
viele andere Journalistinnen und
Journalisten jedes Jahr – wir freuen uns auf die nächsten 20.000!
Ebenfalls Ende des Jahres ist eine
neue Zusammenarbeit an den
Start gegangen: Im Kurier werkt
seit einiger Zeit eine Lehrredaktion für Menschen mit Lernschwierigkeiten, die in den Arbeitsprozess eingegliedert werden. Unter der Leitung von Hubert
Huber und Heinz Wagner verfassen sie aktuelle Nachrichten in
„Leichter Sprache“, das ist eine
sehr einfache Sprache, die Sätze
besser untergliedert und Fremdwörter vermeidet oder erklärt. Davon profitieren nicht nur andere
Menschen mit Lernschwierigkeiten sondern auch Menschen mit
Leseschwäche, Kinder und Menschen, die erst Deutsch lernen.
Die Initiative dafür kam von FranzJoseph Huainigg, unterstützt wird
das Projekt vom Fonds Soziales
Wien und dem Bildungsministerium. Das KfJ ist Träger der Website
rechtleicht.at und stellt damit den
Rahmen zur Verfügung. Anfang
des Jahres 2016 stellen wir übrigens die dazugehörige App gemeinsam mit Bildungsministerin
Gabriele Heinisch-Hosek vor.
Und noch eine gute Nachricht:
Magdalena Sassmann hat im
Sommer Nachwuchs bekommen,
als Karenzvertretung betreut unsere Seminare derzeit Mag. Andrea Huttegger, die gleich noch
eine neue Kompetenz einbringt:
mit dem Lehrgang Migrationsmanagement bringt sie aktuelles
Wissen zu unserem Schwerpunktthema Migration und Integration
mit. Wir freuen uns sehr, sie an
Bord zu haben.
Und auch für mich persönlich ist
dieser Tätigkeitsbericht ein kleiner
– vorübergehender – Abschied.
Ich gehe im März 2016 in Karenz
und widme mich meinem ganz
persönlichen Nachwuchs. Meine langjährige Mitarbeiterin Mag.
Dagmar Köttl wird die Interimsführung übernehmen. Ihr wünsche ich alles Gute und viel Kraft.
Ihnen danke ich für Ihre Unterstützung in den vergangenen sechs
Jahren! Bleiben Sie dem KfJ gewogen und helfen Sie mit, den
Journalismus in Österreich weiter
zu stärken und für die Zukunft zu
entwickeln.
Alles Gute und bis bald!
Ihre
7
Neue Seminarräume für Wien
Die KfJ-Seminare finden nun mit bester Ausstattung am Schottenring im ersten Bezirk statt.
Das KfJ-Team bei der offiziellen Eröffnung der neuen Räume in Wien: Edith Michaeler (Seminarleitung Wien), Daniela Flaschberger
(Sekretariat), Magdalena Sassmann (Seminarleitung), Elisabeth Wasserbauer (Geschäftsführung), Dagmar Köttl (Assistenz der Geschäftsführung und Seminarleitung). Nicht im Bild: Jutta Sezgin (Buchhaltung). Im August hat Magdalena Sassmann ihren Sohn Theo
geboren. Ihre Vertretung hat Andrea Huttegger übernommen, die als Seminarleiterin neben handwerklichen Seminaren vor allem das
Masterstudium New Media Journalism und die Workshopreihe Integration verantwortet.
8
Sein Organisationsbüro und eigene Seminarräume hat das KfJ in
Salzburg. Kurse und Workshops
finden in ganz Österreich statt,
rund ein Drittel davon in Wien.
In der Wiener Innenstadt hat das
Kuratorium für Journalistenausbildung im Vorjahr ein Büro bezogen und bündelt die Seminare
in Wien damit an einem Ort. Die
Seminarräume werden nach Bedarf angemietet – von einem der
Träger des KfJ, dem Verband Österreichischer Zeitungen. Mit dem
zusätzlichen fixen Standort am
Schottenring erfahren nun auch
Journalistinnen und Journalisten
in Wien eine konstante, gesicherte
Lernatmosphäre.
1978 wurde das KfJ gegründet.
Weil die Gründerväter wussten,
dass er die Gründung der journa-
listischen Aus- und Weiterbildung
in Deutschland beobachtet hatte,
wurde Heinz Pürer an der Univer-
Die Eröffnung des Wiener KfJ-Büros: Geschäftsführerin Elisabeth Wasserbauer und die
KfJ-Vorstandsmitglieder Paul Vescei, Eike Clemens Kullmann, Andreas Csar und Andreas Koller durchschneiden das rot-grüne Band (v.l.n.r.).
Foto: APA
9
Seminarstatistik
Grundkursen in der Bundeshauptstadt gesetzt.
Der Großteil der KfJ-Veranstaltungen findet seit Jahren in Salzburg
und Wien statt, rund ein Drittel in
den anderen Bundesländern.
Auf einen Blick
Das neue Büro in Wien ist ein Grund zu
feiern, oben: Karl Roithinger (Rupertusblatt) und Walter Achleitner (Verein zur
Förderung der Kirchenpresse ), unten:
Roland Goiser (Öst. Integrationsfonds)
und Priska Koiner (Press’n’Relations).
Gelegenheit für ein Fachgespräch unter Journalistenkollegen am runden Tisch (v.l.n.r.):
Claus Reitan, Andreas Koller (SN), Eva Weissenberger (news), Johannes Bruckenberger
(APA), Manfred Perterer (SN), Reinhard Christl und Elisabeth Wasserbauer (KfJ).
10
In den vergangenen
37 Jahren hat das KfJ
1.250 Veranstaltungen mit 20.015 Teilnehmern
durchgeführt:
Seminare, Inhouse-Seminare,
Journalisten-Kollegs und deren
Vorläufer, die Grundkurse,
Workshops, Lehrgänge,
Vorträge, Studientage,
Diskussionen, Konferenzen,
Journalistenreisen und
Austauschprogramme.
77 Veranstaltungen hat
das KfJ im Jahr 2015
durchgeführt:
59 Seminare,
12 Lehrgänge,
1 Journalistenreise,
1 internationales
Austauschprogramm,
3Podiumsdiskussionen,
1 Stipendien-Einführungstag.
2015 wurden am KfJ
936 Teilnehmer an
13 Seminarorten und
296 Seminartagen
am KfJ weitergebildet.
Das waren
4.387 Ausbildungstage.
seminarstatistik
sität Salzburg zum Gründungsgeschäftsführer berufen. Fortan war
das Kuratorium für Journalistenausbildung in Salzburg zuhause.
Das zweite Standbein in Wien
war aber bereits damals mit den
11
12
Entwicklung der Veranstaltungen 1979 bis 2015
Entwicklung der Teilnahmezahlen 1979 bis 2015
Seit 1974 findet in Österreich Weiterbildung für Journalisten statt. Mit den ersten Erfahrungen wurde 1978
das KfJ formal gegründet und nahm 1979 seine Arbeit offiziell auf. In den vergangenen 37 Jahren stieg die
jährliche Zahl der Weiterbildungsveranstaltungen stark an. Die Schwankungen der letzten Jahre sind der
Erlöskrise in der Medienbranche zuzuschreiben. Das Niveau bleibt hoch.
Österreichweit gehen die Teilnahmezahlen in der Erwachsenenbildung zurück. Umso erfreulicher ist die
Tendenz der Teilnahmezahlen im KfJ. Auch hier führt die Medienkrise zu Schwankungen. 2015 haben wir
936 Menschen aus- und weitergebildet.
13
Lernen verändert sich. In den vergangenen 37 Jahren ist das messbar etwa in der Gruppengröße der KfJSeminare, Workshops und Lehrgänge. Waren anfangs Auditorien mit 70 Teilnehmern keine Seltenheit, arbeiten heute idealerweise um die zwölf Teilnehmer intensiv in kurzer Zeit an ihren Themen. So haben unsere
Referenten und Trainer die Möglichkeit, auf jede Person mit ihren spezifischen Fragestellungen einzugehen.
weiterbildung
Veranstaltungen 2015
Jänner
Universitätslehrgang Sportjournalismus 2014-2016, Salzburg
Masterstudiengang New Media
Journalism 5, Modul 9, Grundlagen der Betriebswirtschaft,
Salzburg
listen-Kolleg, Modul 2, Wien
Universitätslehrgang Sportjournalismus 2013-2015, Salzburg
Führungskräfte-Training, Modul 1, Salzburg
Lehrgang: Führen in Redaktionen, Modul 2, Qualitätsmanagement, Salzburg
Februar
Masterstudiengang New Media
Journalism 5, Modul 9, Internationale Online-Geschäftsmodelle,
Salzburg
Masterstudiengang New Media
Journalism 6, Modul 3, Medienpolitik und Medienregulierung,
Salzburg
Journalismus-Lehrgang,
Modul 4, Public Relation, Interview, Brixen
23. Österreichisches Journa-
14
Josef Trappel spricht im Masterstudiengang über Medienpolitik und -regulierung.
weiterbildung
Entwicklung der Teilnehmer pro Veranstaltung 1979 bis 2015
15
Journalismus-Lehrgang, Modul
5, Multimedia-Abschlussarbeit,
Brixen
Universitätslehrgang Sportjournalismus 2014-2016,
Salzburg
onsentstehung und Bewertung
journalistischer Aussagen/Kommunikationsforschung, Leipzig
Masterstudiengang New Media
Journalism 6, Modul 2, Einführung in methodisches Recherchieren, Leipzig
Führungskräfte-Training,
Modul 2, Salzburg
Sprache als Handwerk, Salzburg
Führungsfrauen Spezial, Teil 3,
Salzburg
Masterstudiengang New Media
Journalism 6, Modul 2, Theorie
Universitätslehrgang Sportjournalismus 2013-2015, Salzburg
und Praxis der Online-Recherche, Crossmediale Informati-
Kreatives Schreiben, Salzburg
23. Österreichisches Journalisten-Kolleg, Modul 3, Salzburg
Titel, Vorspann, Bildtext,
Wien
April
Texten für Online, Wien
Crossmedia Storyboard,
Salzburg
16
Die Wahl einer ausdrucksstarken Sprache
ist das Um und Auf für jede journalistische Darstellungsform. Christoph Fasel
zeigt mit viel Elan, wie es funktioniert.
Intensivcoaching/Moderationstraining, Salzburg
Trainer im Journalismus, Modul
2, Salzburg
Investigative Stories, Wien
Trainer im Journalismus,
Modul 1, Salzburg
März
Glosse und Kolumne, Wien
Wirksame Schreibtechniken,
Wien
Masterstudiengang New Media
Journalism 6, Modul 4, Journalistische Content-Aufbereitung
für crossmediales Publizieren,
Luzern
Datenjournalismus, Salzburg
Media, Kollaboration, Luzern
Storytelling, Salzburg
Storytelling und Texte für TV,
Salzburg
Mai
Texten für Online, Wien
Masterstudiengang New Media
Journalism 6, Modul 4, Journalismus in Zeiten von Web, Social
Texten für Online - Aufbauworkshop, Wien
Exzellentes Schreiben - Aufbauworkshop, Salzburg
Lehrgang: Führen in Redaktionen, Modul 3, Führung und
Konfliktmanagement, Salzburg
Medienrecht, Salzburg
Gesundheitsjournalismus: wen
fragen, wie erklären, Salzburg
Herausforderung Vielfalt, Wien
Datenjournalismus, Salzburg
Stefan Heijnk aus Deutschland ist ein gefragter Referent zum Thema Online: Texten für
Twitter, Facebook, Blogging & Co. werden vor allem praktisch geübt.
17
Der Charme der Heimat: lokale
Berichterstattung, Salzburg
Sprache als Handwerk, Salzburg
Einführungstag für Stipendiaten: Journalismus-Grundlagen,
Salzburg
Medien-Startups & Crowdfunding, Wien
Crossmedia Storyboard, Wien
Masterstudiengang New Media
Journalism 6, Modul 5, Crossmediales Publizieren, Hamburg
Juni
23. Österreichisches Journalisten-Kolleg, Modul 4, Salzburg
Integration und Migration,
Wien
Masterstudiengang New Media
Journalism 6, Modul 5, Crossmediales Publizieren, Hamburg
20. Internationaler Foto-Sommer 1, Salzburg
Juli
20. Internationaler Foto-Sommer 2 (Pressefotografen), Salzburg
Eurotours 2015, Kick-off, Wien
Texten fürs Web, Innsbruck
Redigieren, Wien
Grundlagen des Internets für
Medienschaffende, Salzburg
Einführung in den Online-Journalismus, Salzburg
Lehrgang: Führen in Redaktionen, Modul 4, Strategisches
Management und Personalentwicklung, Salzburg
Trainer im Journalismus, Modul
3, Salzburg
Masterstudiengang New Media
Journalism 6, Modul 6, Change-
18
Management, Projektmanagement, Crossmediales Redaktionsmanagement, Luzern und
Zürich
August
Masterstudiengang New Media
Journalism 6, Modul 6, Redaktionsmanagement, Luzern und
Zürich
Masterstudiengang New Media
Journalism 6, Modul 7, Medienfreiheit und Europäisches Medienrecht, Salzburg
Lehrgang: Führen in Redaktionen, Modul 5, Gesprächsführung
und Mitarbeiterführung, Salzburg
Event-Fotografie, Salzburg
Oktober
24. Österreichisches Journalisten-Kolleg, Modul 1, Salzburg
Universitätslehrgang Sportjournalismus 2014-2016, Salzburg
Titel, Vorspann, Bildtext, Linz
US-Austrian Journalism
Exchange Fellowships 2015,
Orientierung USA/Österreich:
Washington, D.C./New York/Wien
September
Multimediales Erzählen, Salzburg
Moderationstraining, Salzburg
Texten für Online, Wien
Mit Guido Krzikowski üben Fotografen professionell, selbstsicher und authentisch aufzutreten und so aussagekräftige Bilder zu produzieren.
Foto: Guido Krzikowski
19
Investigative Recherche, Salzburg
Texten für Online - Aufbauworkshop, Wien
Universitätslehrgang Sportjournalismus 2015-2017, Salzburg
November
Kreativitätsseminar Reportage
und Dokumentarfilm, St. Moritz
Journalists, Wien
Storytelling - Wie eine gute
Geschichte gelingt, Wien
Sprache als Handwerk, Wien
Transmedia Journalism - eine
Story, viele Formate, Wien
Kolleg Online-Intensivwoche,
Salzburg
Masterstudiengang New Media
Journalism 7, Modul 1, Journalistische Kompetenzen und technologische Grundlagen, Leipzig
Auftreten vor der Kamera, Wien
Integration, Migration, Flucht,
Wien
Journalismus-Lehrgang, Modul
Fotografie für Journalisten, Linz
Die eigene Blogmarke, Salzburg
Kurzgeschichte für Journalisten, Salzburg
What Change in Media Means to
Masterstudiengang New Media
Journalism 6, Modul 8, Internationale Multimedia-Ethik, Hamburg
Storytelling, Wien
2, Reportage, Pressefotografie,
Medienrecht, Brixen
Masterstudiengang New Media
Journalism 7, Modul 3, Mediensysteme und Mediennutzung,
Salzburg
Masterstudiengang New Media
Journalism 6, Modul 8, Internationale Multimedia-Ethik, Hamburg
Integration, Migration, Flucht,
Salzburg
Meinung im Blatt, Wien
Fragen stellen reicht nicht,
Salzburg
Masterstudiengang New Media
Journalism 7, Modul 1, Aktuelle
Fragen der Journalistik, Leipzig
Journalismus-Lehrgang, Modul
1, Sprache und Nachricht, Brixen
Masterstudiengang New Media
Journalism 6, Modul 7, Internationales Urheberrecht, Salzburg
Kreativitätsseminar Porträt,
St. Moritz
Der tägliche Relaunch, Wien
20
Die Meute gegen uns. Redaktionen und ihr schwieriger Umgang mit Social Media, Wien
Für ein gutes Interview sind Psychologie,
Strategie und Fragetechnik nötig. Die
“Fragen stellen reicht nicht”-Teilnehmer
befragen Strongman Franz Müllner (r.).
Schreibcoaching, Salzburg
Layout, Salzburg
Glosse und Kolumne, Wien
Auf ein Glas mit Harald Martenstein, Wien
Dezember
Sprechen vor dem Mikrofon,
Salzburg
Die praktische Übung beim KfJ-Layout-Seminar klassisch mit Papier, Schere, Kleber.
21
Stimmen aus den Seminaren, Workshops, Lehrgängen
Neu im Programm
Multimediales Erzählen
Selten so gelacht und mitgedacht.
Sehr kompetent. Besten Dank für das lebendige und wertvolle Seminar! Weltklasse.
Bitte nochmal anbieten und weiterführen! Das waren zwei wunderbare Tage.
Ein außergewöhnliches Seminar. Es war wundervoll und ich freue mich aufs nächste Jahr!
Mit Herz und Leidenschaft dabei, kann gut motivieren. Umfassendes Wissen – und viel Hintergrundwissen
zur Bild- und Videoproduktion. Genial. Großartig vorgetragen und immer kompetent und hilfsbereit.
Alle drei Referenten waren sehr sympathisch, haben uns gut unterstützt
und interessante Informationen geliefert; hat mir gut gefallen!
Die Referentin geht sehr gut auf individuelle Wünsche ein und es macht Spaß mit ihr!
Sehr angenehmer Tag – viel gelernt. Didaktisch sehr gut.
Inspirierend und vor allem auch sehr motivierend! Mit Witz und Charme und großem Einfühlungsvermögen.
Nette, konstruktive Gruppe. Tolle Gruppe, tolle Leiterin. Sehr interessant und kurzweilig.
Referent brachte viele neue Anregungen/Inspirationen. Super war‘s.
Hohe Qualität der Referenten. Bin begeistert. Die Diskussion ist nicht nur an der Oberfläche geblieben.
Sensationell! Ganz herzlichen Dank.
Danke. Sehr gut, wie immer!
22
Seit die New York Times 2012 mit
dem Snowfall-Project anhand eines Lawinenabgangs gezeigt hat,
wie spannend eine Meldung multimedial aufbereitet und erzählt
werden kann - d.h. aus verschiedenen Perspektiven und anhand
unterschiedlicher
Gestaltungsformen - wird Multimedia-Storytelling zunehmend in der OnlineBerichterstattung eingesetzt.
Im Rahmen dieses Intensiv-Seminars lernten die Teilnehmer
die Grundlagen multimedialen
Storytellings sowie geeignete Erzählformen und Anwendungen
kennen. Unterstützt von Videojournalistin Sabine Streich und
Gerhard Rettenegger, dem Leiter
des Future Lab Online im ORF
Salzburg, bereiteten die Teilneh-
mer eigene Geschichten multimedial auf.
Fotografie für Journalisten
Fotografieren gehört für viele
(schreibende) Journalisten zum
Arbeitsalltag. Denn die Bilder
müssen zum Text passen, sie sind
der Einstieg in die Geschichte offline wie online. Was ein gutes
Pressefoto ausmacht, zeigt die
mehrfach ausgezeichnete APAFotografin Barbara Gindl im November im Oberösterreichischen
Erst das perfekte Zusammenspiel von Blende, Zeit und ISO ermöglicht gute Fotos.
23
Presseclub in Linz. Sie gibt Tipps
und Tricks, wie aussagekräftige
Fotos ohne großen technischen
Aufwand gelingen. In praktischen
Übungen schärfen die Teilnehmer
den alltäglichen Blick und die optische Wahrnehmung, damit das
Fotografieren in der Situation
leichter fällt.
Programm. Texte in Podcasts,
Radio-Beiträge und Off-Stimmen
bei Videos sollen schließlich gut
verstanden und gerne gehört
werden. Vom Experten erfahren
die Teilnehmer, wie man die Stimme für einen souveränen Auftritt
vor dem Mikrofon fit bekommt.
Die eigene Blogmarke
24
talen Marke: Eine gute Blogmarke
bietet emotionale, relevante und
nutzwertige Inhalte für eine präzise anvisierte Zielgruppe – und
das mit individuellen Markenzeichen. Sie entwickeln Ihre Marke,
setzen diese optisch und technisch auf, füllen sie mit eigenen
journalistischen Formaten und
rent Maximilian Gaub zeigt Methoden und Tools, die die eigene
Marke definieren, somit ist das
Gelernte sowohl für neue Blogs
als auch für bereits bestehende
Blogs anwendbar.
wissen anschließend, wie Sie Ihre
Inhalte sinnvoll vermarkten. Refe-
Informationen und Texte transmedial aufzubereiten, bedeutet die
Geschichte mit allen Mitteln neuer Technologien zu erzählen. In
diesem Seminar erarbeitet Filmdramaturgin Ines Häufler mit den
Teilnehmern die Prinzipien des
transmedialen Erzählens und um
die Funktions- und Produktionsweisen von Texten und Bildern für
Internet, Apps und andere Medienkanäle. Die Teilnehmer erarbeiteten wie sie ihre Erfahrung mit
klassischen Medien auf anderen
Sprechen vor dem Mikrofon
In fünf Schritten zur eigenen digi-
Im richtigen Ton kann man fast alles sagen, im falschen nichts. Im
Mittelpunkt des Workshops steht
die Stimme vor dem Mikrofon. Mit
Stimmcoach Arno Fischbacher
entdecken die Teilnehmer, was
mit ihrer Stimme alles möglich
ist. Der Einsatz der Stimme und
die Sprechweise, üben von Leseund Präsentationstechniken sowie stimmliche und sprecherische
Gestaltungsmittel sind auf dem
Der eigene Blog bietet ein spannendes journalistisches Betätigungsfeld. Maximilian
Gaub zeigt Schritt für Schritt, wie man damit möglichst viele Leser bekommt.
Transmedia Journalism –
eine Story, viele Formate
Kanälen und in neuen Formaten
zeitgemäß umsetzen und entwickeln ein konkretes Konzept für
das Erzählen einer Geschichte
auf mehreren Kanälen.
Storytelling – Wie eine gute
Geschichte gelingt
Gute Stories sind leicht zu lesen, aber schwer zu schreiben.
Wie man Geschichten findet,
welcher Stoff für welches Genre
geeignet ist und wie man Spannung aufbaut und hält, wurde in
diesem Seminar mit Journalistin
und Medientrainerin Tanja Paar
erarbeitet. Abgesehen von den
Grundlagen des (journalistischen)
Storytellings und der Abgrenzung
unterschiedlicher Gattungen wer-
Tanja Paar bespricht mit den Teilnehmern des Seminars Formate und Genres sowie
die unterschiedlichen Erfordernisse von Print- und Onlinemedien.
25
den die wichtigsten Werkzeuge
für crossmediales Arbeiten vorgestellt. Das Erlernte wird im Rahmen von praxisnahen Beispielen
umgesetzt.
Online-Intensivwoche für
Kolleg-Absolventen
2016 feiert das Österreichische
Journalisten Kolleg seinen 25.
Geburtstag. In einem viertel Jahrhundert tut sich einiges und so
wollen sich unsere Absolventen
stets weiterbilden. Im Dezember gibt es exklusiv eine KollegOnline-Intensivwoche, in der die
Teilnehmer ihr Können und Wissen im Bereich Onlinejournalismus auf den aktuellsten Stand
bringen. Kristine Schmidt (Leiterin der Online-Nachrichtenredaktion von RTL Interactive), Stefan
Heijnk (Prof. für Journalistik, Me-
26
dienberater und Texttrainer) und
Gerhard Rettenegger (Leiter des
Future Lab Online im ORF Salzburg) geben in dieser Woche ihr
Expertenwissen weiter.
Zuerst dreht sich alles um die
verschiedenen
Online-Kanäle,
und wie Journalisten diese sinnvoll bespielen. Die Teilnehmer
konzipieren selber einen Instagram-Channel und setzen sich
intensiv mit der Betreuung einer
Facebook-Seite für eine Medienmarke auseinander. Mit Stefan
Heijnk wird das Teasing perfektioniert. Außerdem gibt es Tipps
und Tricks rund um die Suchmaschinenoptimierung
(SEO).
Das Abschlussmodul steht ganz
im Zeichen des Multimedialen
Geschichtenerzählens.
Idealer
Reportage-Schauplatz ist der
Salzburger Christkindlmarkt. Die
Teilnehmer gestalten in Gruppen
kreative Geschichten rund um
den Glühwein und die Standler.
Es wird interviewt, geschrieben,
volle Motive darstellen und die
Stimmung vermitteln. Ein Eventfotograf, der sich mit seiner Kamera- und Blitztechnik auskennt,
meistert das Licht, fängt die Stimmung ein, fotografiert von unten,
von oben, schräg und quer. Denn
gute Eventfotos sind immer von
der persönlichen Handschrift des
fotografiert und gefilmt.
Fotografen geprägt. Im Work-
Event-Fotografie
Bevor die Beiträge des Multimedialen Erzählens auf WordPress publiziert werden,
betrachtet Trainer Gerhard Rettenegger alle Aspekte mit den Teilnehmern.
Veranstaltungen sind für Fotografen eine besondere Herausforderung. Oft ist es eng, das Licht
ist ungünstig, Zeit und Ort sind
nicht beeinflussbar. Auch sind
die Menschen abgelenkt oder
richten sich frontal zur Kamera.
Der Fotograf muss dranbleiben,
die Kamera am Auge lassen, immer bereit sein. Denn manchmal
sind es kleine Details, die wert-
Guido Krzikowski, Fotograf bei “Bunte”
hat sein Kamera-Equipment immer dabei.
shop enstehen Pressefotos eines
Konzerts mit vier international
bekannten Blues-Musikern und
eines Klassischen Abends in der
Schloßkirche Mirabell.
Exzellentes Schreiben
Der Blick in Rhetorik und Stilistik,
in Erzähltheorie und Verständlichkeitsforschung eröffnet dem Kenner noch weitere Möglichkeiten
seine Sprache und seine Texte
weiter zu entwickeln. Der AufbauWorkshop mit Christoph Fasel
arbeitet im Dialog mit den Teilnehmern zu Bildern, Metaphern,
Analogien und Symbolen, zu Meinungsformen und professionelle
Erzählstrategien. Kunstgriffe aus
der Rhetorik, virtuoses Schreiben
und Textsorten an der Grenze zur
Literatur machen Journalismus
lebendig.
27
es 2005 bei den Salzburger Fest- Panorama. Dicht an dicht. Plötz- mehr ahnen lassen als unzwei- Koexistenz und Dialog der puren hatte. Jeannée monierte darin, der
spielen. Seine Lulu-Prospekte, die lich steht man mittendrin. Nicht deutig belegen. Das leuchtend Farbflächen eines Marc Rothko; Bericht stamme von „Damen und
eigentlich mehr Bilder als Bühne ohne den berühmten Wow-Effekt, Freundliche aber hebt sich deut- freilich ohne dessen zelebrierte Herren, die aus London eingeflogen wurden, in einem vornehmen
lieferten, waren mit allerhand denn diese neuen Richter-Bilder lich von einem dunklen Hinter- Ruhe nachzuahmen.
Die neuen Bilder von Richter Luxushotel abstiegen, sich in kliAusstellungs-Drumherum aufge- wirken in einem verblüffend hei- grundstreifen ab und triumphiert
tauschen
sich
mit
unseren
Gästen
braucht,
ähnlich
wie Limousinen
Wein, eine
nach
peppt. Seit 2006 hat er zudem ei- teren Akkord zusammen. So, als über dessen Versuch, das Bild zu sind eine lebendige Auseinander- matisierten
ne Professur an der Akademie der wollten sie gleich beim ersten beherrschen. Wenn Richter selbst setzung der Malerei mit ihren eige- Traiskirchen kutschieren ließen“.
Den
macht Kolumnist
gewisse
Zeit Dazur
nen Möglichkeiten.
Und sie machen
es sichReifung,
in Wahrheit umdiese
ÖsterEindruck den Titel deraus.
Ausstelbildenden Künste in Wien.
vonAuftakt
Kindergartenexpressionisreicher handelte, ortete der PresDaniels Richters psychedeli- lung „Hello, I love you“ beglaubi- mus beim Entstehungsprozess schlicht und einfach Spaß! ■
ist das natürlicherfolgreicher
Kokettein Jeannées Schreiben einen
Großformate
hängen inzwigen. Alle sind in diesemHarald
Jahr ent- spricht,
Martenstein,
Zeit sind die serat
Kommentatoren
nur
Inschen
unserer
neuen
Gesprächsreihe
Verstoß gegen den Ehrenkodex
schen längst in allen großen standenen, die Farben also gerade rie, aber mit dem Fünkchen
AUSSTELLUNG
Wahrheit,
die
so
etwas
immer
hat.
der
österreichischen
Presse.
JeanSammlungen, die in Sachen Ge- mal getrocknet.
Autor und mehrfacher Journalis- selten bereit aufzuwenden“, sagt
erzählen
prominente KfJ-RefeJedenfalls wird der kreative Daniel Richter „Hello, I love you“
née ist der österreichische Journagenwartskunst etwas auf sich halIn der für Schirn-Verhältnisse
Vorgang erkennbar „Ein
mitgeliefert
– Schirn
Frankfurt
bis 17. Jänner
list mit den meisten Verurteilunten. Die farbintensiv mäandern- überschaubaren
Präsentation
mus-Preis-Träger.
guter
Text
Martenstein.
renten
aus ihren
Erfahrungen
gen durch den Presserat.
den, gleichwohl
figurativen
Alp- bricht Richterund
radikal mit der bis- ohne, dass gleich modisch ein un- ★ ★ ★ ★ ★
Auf ein Glas Wein mit
Harald Martenstein
„Das Wichtigste: rechtzeitig abgeben“
Harald Martenstein, Autor und Kolumnist des „Zeit-Magazins“, stand heimischen Schreibern Rede und Antwort.
Von Christoph Irrgeher
Wien. Kämen Leserbriefe noch
heute per Post, wer weiß: Harald
Martenstein könnte sich vermutlich einen Leserbrief-Speicher bauen. Und er könnte darin schwimmen wie Dagobert Duck, der sagenhaft reiche Enterich, in seinem
Geld. 50 bis 100 Briefe erreichen
Martenstein pro Woche; von der
Beflegelung bis zur Lobeshymne,
von der Themenanregung bis zum
Bitte-entdeck-mich-Manuskript.
All diese Mails, so Martenstein,
würde er lesen. Beantworten könne er aber nur einen Teil davon.
Immerhin muss er weiter nicht zuletzt die Grundlage für die vielen
Zuschriften verfertigen, also seine
Kolumne im Magazin der „Zeit“.
Nun hat Martenstein, 1953 in
Mainz geboren, im Laufe seines
Berufslebens nicht nur im Auftrag
der deutschen Vorzeige-Wochenzeitung gearbeitet. Der Mann mit
der etwas fluffigeren Peter-Handke-Frisur und dem grauen Vollbart
hat für etliche Medien gewerkt
und legt immer wieder Romane
vor (zuletzt „Schwarzes Gold aus
Warnemünde“, mit Tom Peuckert).
Am besten aber kennt man ihn
doch als Konstante des „Zeit-Magazins“ – nicht zuletzt, weil er da
gern auf Konfrontationskurs geht.
Statt einer intellektuellen Spiegelfechterei zu frönen – auch das
kennt man ja aus dem Feuilleton
–, pickst der Autor mit den bewusst einfach formulierten, spitzen Pointen den politischen Mainstream. Gleichstellungsdiskurs, Feminismus, „korrekte“ Wortwahl:
Martenstein nimmt die Heiligtümer der Political Correctness genüsslich auf die Schaufel. Wobei er
nicht etwa dem rechten Lager zuzurechnen ist. Martenstein stößt
sich weniger an einem linken Gedankengut als an dessen bierernsten, ironieresistenten Vergröberungsformen. In Zeiten, da ein einziger unangepasster Tweet eine
virtuelle Steinigung nach sich ziehen kann, zeugt das von einigem
Mut. Der hat Martenstein zu einer
Trademark gemacht.
Wiener Zeitung, 2. 12. 2015, S. 27
dung Wiener Kollegen Rede und
Antwort stand.
Das Handwerkliche zuerst:
Schreibt Martenstein schnell oder
langsam? „Feilt“ er nach? Nützt
das den Texten, schadet es? Das
lasse sich so nicht sagen: Zwischen Schreibgeschwindigkeit und
Qualität kann Martenstein keine
Korrelation erkennen. Seinen besten Text? Kann er nicht benennen.
Überhaupt wirkt der Starautor
wohltuend uneitel. Etwas „Perfektes“ habe er nie geliefert; ein jeder
Text lasse sich prinzipiell noch
verbessern. Also wenn die Zeit dafür bleibt. Das Wichtigste für einen
Kolumnisten sei nämlich ganz einfach – rechtzeitig abgeben.
„Dann brennt die Luft“: Harald
Martenstein. Foto: C. Bertelsmann
Entsprechend groß war am
Montagabend der Andrang, als der
Deutsche auf Einladung des Kuratoriums für Journalistenausbil-
„Nachricht wurde unwichtig“
Warum nun wirklich seine Dauerkonfrontation mit der Linken?
Braucht der 61-Jährige den Konflikt, um sich selbst zu spüren? So
persönliche Gründe weist er zurück. Es gehe vielmehr um Brisanz. Würde Martenstein, so sagt
er, die Bundeswehr oder die katho-
lische Kirche kritisieren, das Leserinteresse hielte sich in engen
Grenzen. Greift man aber den Feminismus an, „dann brennt die
Luft“. Umgekehrt hätte jede öffentliche Person „das Recht auf einen
Pflichtverteidiger“. Wie etwa die
Südtiroler Band Frei.Wild. Martenstein hat die vermeintlich nationalistischen Musiker 2013 in
Schutz genommen. Bringen ihm
solche Artikel nicht auch unerwünschte – nämlich rechtsextreme
– Schulterklopfer? Martenstein
schüttelt den Kopf: Dafür seien seine Texte doch zu kompliziert.
Durchwegs positiv eingestellt
ist der Deutsche auch, was die Zukunft der „Zeit“ betrifft. Warum ist
das Hamburger Wochenblatt, trotz
Krisenstimmung im Printsektor,
weiterhin erfolgreich? Die Nachricht an sich, meint Martenstein,
sei „heute unwichtig geworden“;
man könne sie jederzeit „aus dem
Internet ziehen“. Worauf es ankäme, seien vielmehr die „großen Erklärstücke“ – und damit die Domäne der „Zeit“. ■
Podiumsdiskussionen
Herausforderung Vielfalt
Im April starten wir eine neue
Workshop-Reihe zum brisanten
Thema Integration. Zum Auftakt
reden Integrationsminister Sebastian Kurz, die Journalisten Köksal
Baltaci (Die Presse) und Christian
Nusser (Chefredakteur Heute) und
die Wissenschaftlerin Karin Zauner und Expertenratsvorsitzender
Heinz Faßmann unter der Moderation von Claus Reitan über die
Herausforderungen für die Gesellschaft. Kurz betont dabei: „Journalistinnen und Journalisten sind
besonders wichtig, um Herausforderungen und Chancen unseres
Zusammenlebens begreifbar zu
machen. Ihre differenzierte Berichterstattung kann entscheidend
dazu beitragen, dass Integrati-
on gelingt.“ Die Wissenschaftler
Heinz Faßmann und Karin Zauner zeigen, dass Sprache Wirklichkeit erzeugt und Journalisten
dabei stark beeinflussen, wie die
österreichische Gesellschaft Migranten wahrnehmen. Christian
Nusser betont, dass Migranten
auch eine wichtige Zielgruppe der
Medien darstellen und Köksal Baltaci spricht sich gegen Quoten zur
Steigerung von Diversität in österreichischen Redaktionen aus.
Der Abend findet ebenso wie die
Workshopreihe in Zusammenarbeit mit dem Österreichischen Integrationsfonds statt.
Die Meute gegen uns
Mit Bundesminister Sebastian Kurz eröffnen wir im April die neue Workshopreihe zur
Integration.
Mit dem Untertitel „Redaktionen
und ihr schwieriger Umgang mit
Social Media“ stellen wir uns einem umstrittenen Thema. Leser
Persönliches Exemplar für AOM-Benutzer kfjsbg1 - (C) APA-DeFacto GmbH. Alle Rechte vorbehalten.
28
29
und User reden zurück, korrigieren und beschimpfen Journalisten, sie äußern konstruktive und
noch häufiger destruktive Kritik
auf Webseiten und in den sozialen Medien. Große und kleine
Shitstorms auf verschiedenen
Plattformen gehören mittlerweile
zum journalistischen Alltag. Und
Journalisten finden sich einmal
auf dieser, dann auf jener Seite. Unter der Moderation von
KfJ-Geschäftsführerin Elisabeth
Wasserbauer diskutieren Ingrid
Brodnig, Judith Denkmayr und
Tanja Paar. Brodnig hat mit ihrem
Buch „Der unsichtbare Mensch.
Wie die Anonymität im Internet
unsere Gesellschaft verändert“
grundlegende Mechanismen der
Online-Kommunikation
aufge-
Österreichisches
Journalisten-Kolleg
Neun Wochen reflektieren 16 österreichische Journalisten intensiv
ihr journalistisches Handwerk und
vertiefen ihr Wissen und Können.
Die Zertifikate der Mediensozialpartner werden Ende Juni in der
Salzburger Residenz übergeben
und gefeiert. „Unsere wichtigste Ressource ist eine informierte
Gesellschaft. Diese erreicht man
heutzutage über verschiedene
Wege, die einander ergänzen müssen“, sagte Peter-Matthias Gaede
in seiner Festrede anlässlich der
zeigt, Denkmayr bearbeitet den
Umgang mit den Usern täglich
in ihrer Online-Agentur Digital
Affairs und Tanja Paar hat neben
ihrer Masterarbeit zu dem Thema
auch journalistisch bei der großen
Community von derstandard.at
damit zu tun.
Noch einmal volles Haus im Presseclub Concordia: Unter der Moderation von Elisabeth Wasserbauer diskutieren drei Leserkommunikatorinnen über den Umgang mit
Kommentaren und Shitstorms.
30
Dieser Abend findet in Kooperation mit der Initiative Qualität
im Journalismus statt, der Ingrid
Brodnig und Elisabeth Wasserbauer im Vorstand angehören.
Kommentar schreiben: Im Wiener Modul des Journalisten-Kollegs bringt Viktor
Hermann diese Darstellungsform den Teilnehmern näher. Wichtig dabei: Leser-BlattBindung und die Aufforderung an die Leser zur Diskussion.
Zertifkatsverleihung. Gaede war
20 Jahre Chefredakteur von GEO,
berät Gruner + Jahr und ist Jurymitglied renommierter Reportageund Fotopreise. Dabei könne man
den Wert einer guten Ausbildung
für Journalistinnen und Journalisten gar nicht hoch genug einschätzen: „Natürlich muss man heutzutage viel experimentieren, aber
das journalistische Handwerk, die
Fähigkeiten zu recherchieren und
präzise zu formulieren, muss auch
im Zeitalter des digitalen Journalismus sitzen.“
(Lesen Sie die Rede auf S. 53)
KfJ-Geschäftsführerin Elisabeth
Wasserbauer forderte in ihrer Rede
die Politik auf, die Aus- und Weiterbildung im Journalismus noch
stärker zu fördern: „Wer an der
Qualität der Weiterbildung spart,
31
tung, und Michael Prock, Redakteur der Vorarlberger Nachrichten,
anlässlich der Präsentation.
Im Journalisten-Kolleg trainieren
engagierte, journalistische Talente
ihre Profession: profunde Recherche, prägnante Spra­­­­­­­­­­­­­che, packende
Dramaturgie. Die Darstellungsformen Nachricht, Inter­view, Porträt,
Reportage, Feature, Kommentar,
Glosse werden analysiert.
muss sich den Vorwurf gefallen
lassen, dass er den Journalismus
kleinhalten will.“ Mit einem mehrmedialen Projekt schlossen 16
Journalisten ihre Ausbildung am
Freitag ab. „Kontraste“ war das
Thema des Abschlussprojekts. Es
veranschaulichte die Vielfalt in der
Gesellschaft, im Journalismus, in
Die erfolgreichen Absolventen des 23. Österreichischen Journalisten-Kollegs
2014/2015. V.l.n.r. 1. Reihe: Nicole Schnell, Theresa Mair, Valerie Krb, Susanne Holzmann, Sandra Seiwaldstätter-Goder, Anja Weißnegger, Lena Adlhoch.
2. Reihe: Maximilian Mayerhofer, Lukas Schwitzer, Stefan Tauscher, Michael Prock,
Thomas Surrer, Philipp McAllister, Dietmar Rust, Julia Gschmeidler, Petra Bader,
Benjamin KIechl.
Foto: Alexander Golser
32
den Darstellungsformen und Formaten. Die Absolventinnen und
Absolventen des 23. Österreichischen Journalisten-Kollegs zeigten dabei auch, wie Online- und
Printprodukte einander ergänzen
können: „Die Produktionsweisen
mögen verschieden sein, doch
letztendlich haben wir ein gemeinsames Produkt geschaffen, auf
das wir sehr stolz sind“, erklärten
die Chefs vom Dienst ihres Abschlussprojekts Stefan Tauscher,
Online-Redakteur der Kleinen Zei-
Österreichisches Journalisten-Kolleg. Oben: Profil-Textchef Michael Nikbakhsh und
ORF-Redakteurin Conny Krebs unterrichten Reportage und geben ihre Erfahrungen
weiter. Unten: Christian Resch von den Salzburger Nachrichten korrigiert die Texte für
das Print-Abschlussprojekt.
Da­v­­on ausgehend werden die Medienkanäle und -formate behandelt: Text, Bild, Audio, Video,
Print und Online. Fachwissen in
den Bereichen Wirtschaft, Politik und Recht sowie Grundlagen der Medienwirtschaft und
-politik und der Kommunikationsforschung vervollständigen die
praktische Basisausbildung. Die
Kombination aus Handwerk, Wis-
33
sen und einem klaren Berufsverständnis ist die optimale Grundlage für den Beruf.
Das Österreichische JournalistenKolleg ist die berufsbegleitende
Journalistenschule der Medien-
Sozialpartner und im Kollektivvertrag für Redakteure (§7.2) –
mit dem neuen KV auch für OnlineRedakteure – verankert. Seit 1992
gibt es das Journalisten-Kolleg,
bereits seit 1974 mit dem Grundkurs eine redaktionsübergreifende
Ausbildung. Damit hat das Kuratorium für Journalistenausbildung
den Grundstein für weit über 1.000
Journalistenkarrieren gelegt.
Darunter sind bekannte Namen
wie Armin Wolf, Ingrid Thurnher,
Hubert Patterer, Eva Weissenberger, Michael Lang, Reinhold Dottolo, Corinna Milborn, Josef Trappel, Gerhard Marschall, Waltraud
Kaserer, Ambros Kindel, Karlheinz
Der Titel des Abschlussprojektes Print des Journalisten-Kollegs lautet KONTRAST, jener des Online-Auftritts SALZBURG7.
34
Papst, Toni Ebner, Sylvia Wörgetter, Hans Adrowitzer, Margaretha Kopeinig, Elisabeth Patsios
u.v.m. Anfang Oktober beginnt der
24. Jahrgang des JournalistenKollegs, der im Juni 2016 mit dem
Zertifikat der Medien-Sozialpartner abschließen wird.
Bestens betreut wird das Kolleg auch von
den beiden KfJ-Mitarbeiterinnen Jutta
Sezgin und Daniela Flaschberger.
Inhouse-Training
Das KfJ bietet mit seinen fast 40
Jahren Erfahrung im Seminarbetrieb immer wieder Weiterbildungen für Journalisten in einzelnen
Redaktionen, Medienhäusern und
Verlagen an. Inhouse-Seminare
sind maßgeschneiderte Angebote
und werden österreichweit veranstaltet. Die KfJ-Seminarleiterinnen
arbeiten dabei eng mit den Schulungsleitern und Chefredakteuren
zusammen. Die Redaktion gibt das
Thema oder die Fragestellung vor,
das KfJ berät bei der Zieldefinition
und wählt sorgfältig die Referenten aus: Profis, die das fachliche
Wissen und die Vermittlungskompetenz für erfolgreiche Weiterbildung mitbringen. Der Workshop
wird auf die speziellen Bedürfnisse
der Redaktion hin konzipiert. Das
KfJ übernimmt die Organisation
und Abwicklung, brieft die Trainer
auf die Bedürfnisse und Gegebenheiten der Seminarteilnehmer und
ist Schnittstelle zwischen Referent
und Redaktion. Die Themen 2015
sind unter anderem: Storytelling
und Texte für TV, Texten fürs Web,
Sprache als Handwerk, Glosse
und Kolumne, Crossmedia Storyboard.
Das KfJ konzipiert auf Wunsch
hin auch immer wieder neue Seminarthemen und Workshops und
stellt sich ganz auf die Bedürfnisse
einzelner Redaktionen ein.
Inhouse: gemeinsam lernen
Sich gemeinsam aus dem Alltag
ausklinken und die eigene Arbeit
reflektieren – das stärkt die Redaktion, das Miteinander im Team,
und die Freude am eigenen Produkt und dessen Entwicklung.
35
- Wir wählen aus rund 200 Referenten und Trainern den besten für
Ihre Redaktion aus.
- Lernen ist ein komplexer Prozess zwischen Lernenden und
Lehrenden. Die dritte Perspektive
durch das KfJ macht diesen Prozess leichter und nachhaltiger.
- Aus fast 40 Jahren Erfahrung
und intensiver Beschäftigung mit
Lehr-Lern-Prozessen wissen wir,
welche Fragen wir schon im Vorfeld klären müssen, damit das
Training optimal abläuft.
- Wir stimmen das Seminardesign individuell auf die Redaktion ab und kümmern uns um das
Rundherum, damit die Beteiligten
sich auf die Weiterbildung konzentrieren können.
36
Das KfJ führt 2015 unter anderem Inhouse-Trainings für die
Salzburger Nachrichten, für die
Verlagsgruppe News für die Tiroler Journalismusakademie für die
Salzburg AG sowie für die Presseabteilung des BMLVS durch. Mit
seinen Inhouse-Angeboten ist das
KfJ in allen Bundesländern unterwegs und unterstützt vor Ort die
Weiterentwicklung der Redaktionen.
Weitere Angebote
für Redaktionen
Begleitung im
Change-Management
Veränderungsprozesse erfordern
klare Führung, Sensibilität in der
Kommunikation und spezifische
neue Kompetenzen bei Redak-
teuren und Führungskräften. Das
KfJ wirft auch hier einen genauen
Blick darauf, wie bereits vorhandene Fähigkeiten eingesetzt und
wie neue entwickelt werden können. Die KfJ-Seminarleiterinnen
organisieren die professionelle
Begleitung von gelungenen Veränderungsprozessen, empfehlen
dafür erprobte Methoden und
Formate, die passenden Trainer
und begleiten die Maßnahmen
von der Konzeption über die
Durchführung bis zur Evaluation.
Erfolgreich umgesetzt wurden so
zum Beispiel Schulungsreihen
für die neuen digitalen Formate,
begleitende Coachings für Führungskräfte im Veränderungsprozess und begleitende Veranstaltungen und Beratung im Aufbau
von Methoden.
Kooperationen
Netzwerke fördern den Austausch
innerhalb und außerhalb der
Branche, im Idealfall helfen sie
zu reflektieren und die eigene Arbeit weiter zu entwickeln. Wir sind
überzeugt, dass fokussierte Netzwerkarbeit die Qualität der journalistischen Arbeit erhöht. Daher
unterstützen wir bestehende Netzwerke, gründen neue mit und mischen international mit.
die European Journalism Training
Association (EJTA) aufgenommen
wurde.
Seit 2014 ist KfJ-Geschäftsführerin Elisabeth Wasserbauer im Vorstand der Association aktiv. Damit
European Journalism
Training Association
Der Austausch mit Weiterbildungseinrichtungen im Journalismus
und mit europäischen Universitäten findet kontinuierlich statt, seitdem das KfJ 1991 als Mitglied in
Die Vorstandsmitglieder der EJTA
(v.l.n.r.): Maria Lukina, Nadia Vissers,
Nico Drok, Deborah Wilson, Elisabeth
Wasserbauer
ist sie die zweite Österreicherin in
diesem Gremium nach ihrem Vorgänger im KfJ, Meinrad Rahofer,
der sich ebenfalls auf europäischer Ebene engagiert hat.
55 Journalistenschulen, Universitäten und Weiterbildungseinrichtungen aus 24 Ländern haben
sich in der EJTA zusammengeschlossen, um gestärkt den Herausforderungen in der journalistischen Aus- und Weiterbildung zu
begegnen. Neben regelmäßigem
Austausch in jährlichen Treffen
und Konferenzen wird gemeinsam
auch Forschung betrieben.
Wasserbauer leitet in der EJTA die
Mid Career Group, die Gruppe der
europäischen Weiterbildungseinrichtungen.
Netzwerke
Vier Gründe, warum sich
Inhouse-Schulungen lohnen
netzwerke
37
Journalistinnenkongress
Das KfJ ist 2015 erneut Partner des Österreichischen Journalistinnenkongress, der am 3.
November im Wiener Haus der
Industrie stattfindet. Wieder kommen Frauen aus Journalismus
und PR, Redakteurinnen und
Selbständige zusammen, um sich
auszutauschen, Netzwerke zu
pflegen und neuen Input zu aktuellen Themen zu holen.
Seine Nachfolgerin Elisabeth
Wasserbauer ist Vizepräsidentin
des Qualitätsvereins und gestaltet dort die Arbeit der Initiative,
die vom Austausch mit den Partnernetzwerken in Deutschland
und der Schweiz bis zu Veranstaltungen und Diskussionen zu aktuellen Themen reicht.
Initiative Qualität im
Journalismus
Qualität in der Weiterbildung ist
die tägliche Arbeit im KfJ, Qualität
im Journalismus das Anliegen. In
der Initiative Qualität im Journalismus ist das KfJ seit je engagiert. Der ehemalige KfJ-Geschäftsführer Meinrad Rahofer war einer
der Gründerväter des Netzwerks.
38
Befreundete deutschsprachige Institute
Vor allem die deutschsprachigen
Weiterbildungsinstitutionen
im
Journalismus arbeiten regelmäßig eng zusammen und stehen
in ständigem Austausch. Mit der
Schweizer Journalistenschule maz
und der Hamburger Akademie für
Publizistik bestehen historisch
gute Beziehungen, die sich unter
anderem im Masterstudium New
Media Journalism (S. 45) zeigen.
Medien Startups & Crowdfunding
Judith Mehofer (l.) gewinnt beim Journalistinnenkongress einen KfJ-Seminartag,
der Gutschein wird von Maria RauchKallat überreicht.
Bei einer Kooperationsveranstaltung mit Hacks/Hackers im Mai
2015 referierte Journalist und US
Korrespondent Christian Fahrenbach über seine Erfahrungen als
Krautreporter und Crowdfunding
in New York. Als Journalist ist er
verantwortlich für eines der erfolgreichsten Projekte der Plattform Krautreporter: den täglichen
Newsletter. Außerdem weiß er
über die Schwierigkeiten Bescheid, ein Medien-Start-up zu
gründen. Mit Achdarumgehts.de
produziert er animierte Erklärvideos im Stil der Sendung mit der
Maus für Erwachsene. Bei dieser Kooperationsveranstaltung in
Wien Journalisten.
statt. Gelegentlich organisiert das
KfJ Veranstaltungen exklusiv für
das Netzwerk: einen Abend mit Investigativjournalistin Ulla KramarSchmid und einen mit Datenjournalist Marco Maas. Das Feedback
ist hervorragend, die Zusammenarbeit wird fortgeführt.
Österreichischer Integrationsfonds
Migration und Integration stellen
das Zusammenleben in Österreich vor neue Herausforderungen. Wie Journalismus und Medien mit diesem Themenkomplex
angemessen umgehen können,
Salzburger Frauennetzwerk Medien
Regional fördert das KfJ die Arbeit
des Salzburger Frauennetzwerks
Medien. KfJ-Geschäftsführerin Elisabeth Wasserbauer arbeitet auch
hier im Vorstand an den Aktivitäten
des Vereins mit, regelmäßig finden
Netzwerk-Veranstaltungen auch in
den Räumen des KfJ in Salzburg
In Kooperation mit den Österreichischen Integrationsfonds arbeiteten Journalisten zu
Flucht, Migration und Integration.
39
steht in dieser gemeinsam mit
dem Österreichischen Integrationsfonds durchgeführten Seminarreihe im Fokus.
Experten und Fachjournalisten
präsentieren aktuellen Daten und
Fakten zum Thema, analysieren
Sprache und Bilder und helfen
den Teilnehmern bei der täglichen
Arbeit damit.
Zum Auftakt haben Journalisten
und Wisssenschafter mit Integrationsminister Sebastian Kurz über
die gesellschaftlichen Implikationen diskutiert.
eine Diskussionsveranstaltung im
Presseclub Concordia statt.
Nach einem kurzen Impulsvortrag
zum Thema „What Change in Media Means to Journalists“ diskutiert Nikki Usher (School of Media &
Public Affairs), die in Washington,
D.C. über die Transformationskraft der digitalen Medien forscht,
mit Julia Herrnböck (Redakteurin
bei nzz.at, Wien; US-Austrian Ex-
change Fellow 2014 bei Pro Publica) und dem Publikum darüber,
wie sich der Medienwandel auf
die tägliche Arbeit im Journalismus auswirkt, welche Qualifikationen Journalisten in einem sich
verändernden Umfeld entwickeln
(sollten) und wie Politik, Medienhäuser und die Öffentlichkeit
Journalisten in ihrer Arbeit unterstützen können.
Amerikanische Botschaft in
Wien
In Folge der Zusammenarbeit
am US-Austrian Journalism Exchange Fellowships findet in Kooperation mit der amerikanischen
Botschaft Ende November 2015
40
Julian Herrnböck mit den Diskutanten der Podiumsdiskussion, “What Change in Media
Means to Journalists”.
Schulungscomputer für die
Caritas
Die ehemaligen Schulungscomputer des KfJ werden von der
„Zweiten Gruft“ im Tageszentrum
und Kurzzeitwohnen verwendet.
Die „Zweite Gruft“ ist die Sozialund Rückkehrberatung der Caritas der Erzdiözese Wien und unterstützt obdachlose EU-Bürger.
Caritas-Präsident Michael Landau hat im Jänner die Computer
für die „Zweite Gruft“ von KfJGeschäftsführerin Elisabeth Wasserbauer entgegengenommen.
Das KfJ bekennt sich auch damit
zu seiner gesellschaftspolitischen
Verantwortung. Die Weiterbildung
von Journalisten ist seine zentrale
gesellschaftspolitische Aufgabe.
Aber auch der sinnvolle Einsatz
von Ressourcen ist ein Anliegen.
„Unsere Schulungslaptops haben
wir zum Teil selbst zur Verfügung
gestellt bekommen. Durch die
rasante Entwicklung sind die Geräte nun nicht mehr für die multimediale Weiterbildung von Jour-
Die Schulungscomputer, die das KfJ
selbst gestellt bekommen hat, finden nun
ihre dritte Verwendung durch obdachlose
EU-Bürger. Im Bild ein ehrenamtlicher
Mitarbeiter der Zweiten Gruft und KfJGeschäftsführerin Elisabeth Wasserbauer
beim Umladen.
nalisten geeignet. Ich freue mich,
dass sie auch nach ihrem Einsatz
im KfJ sinnvoll genutzt werden
und Menschen den Zugang zu
Medien und Information ermöglichen“, sagte KfJ-Geschäftsführerin Elisabeth Wasserbauer.
Caritas-Präsident Michael Landau hat im
Jänner Computer für die „Zweite Gruft“
von KfJ-Geschäftsführerin Elisabeth Wasserbauer entgegengenommen.
41
Partner des KfJ
US Austrian Journalism
Exchange Fellowships
Zum neunten Mal wurden 2015
die US Austrian Journalism Ex-
Die Schweizer Journalistenschule
change Fellowships ausgeschrieben und in Kooperation mit dem
ICFJ, dem International Center
for Journalists in Washington D.C/
Die Fellows des US-Austrian Journalism Exchange Fellowships 2015 (v.l.n.r.): Thomas
Trescher, Anna Wallner, Nina Hochrainer, Nikki Raz
u.v.m.
42
USA durchgeführt. Im Rahmen
dieses bilateralen Austauschprogramms für österreichische und
US-amerikanische
Journalisten
haben diese die Möglichkeiten für
jeweils sechs Wochen als Gast in
einer Redaktion des jeweils anderen Landes zu arbeiten und neue
Impulse und Berichte sowohl für
die Gastredaktion als auch die
Heimatredaktion zu erarbeiten.
Zu Beginn des sechswöchigen
Austauschprogramm lernen die
Fellows im Rahmen der „Orientation Week“ in Washington D.C und
New York US-amerikanische Medienbetriebe und das wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Umfeld der Medienproduktion
International
international
43
kennen. 2015 haben die österreichischen Journalisten Mag. Nina
Hochrainer (FM4), Thomas Trescher (DATUM) und Mag. AnnaMaria Wallner, LL.M. (Die Presse)
in Austin/Texas und New York City
wertvolle Erfahrungen gesammelt
und spannende Geschichten zu
einem weitreichenden Themenspektrum recherchiert: von den
Flüchtlingen an der amerikanischmexikanischen Grenze, über amerikanisches Alltagsleben und regionale Ereignisse in Texas und New
York City bis zu kulturellen Highlights und Interviews mit Personen
aus Musik, Medien und Literatur.
In Österreich hat unterdessen die
amerikanische Journalistin Nicole
Raz (Multimedia-Redakteurin bei
Daniel Isaac Report und Freelancer für verschiedene Radiostationen) bei der Online-Zeitung NZZ.
44
at in unterschiedlichen Formaten
(z.B. Podcasts) u.a. zum transatlantischen Handelsabkommen
TTIP und der Flüchtlingskrise gearbeitet. Zudem hat sie in ihrer
Arbeit als Freelancerin für amerikanische Medien intensiv zu biologischer Landwirtschaft recherchiert.
Das Austauschprogamm finanziert sich über Gelder des Bundeskanzleramt, der Amerikanische
Botschaft in Wien, dem VÖZ – Verband österreichischer Zeitungen,
der Rundfunk- & Telekom Regulierungs-GmbH sowie der OMV.
Eurotours
Zum sechsten Mal recherchierten
und berichteten im Sommer 2015
junge Journalisten im Rahmen von
Eurotours über Entwicklungen in
den anderen EU-Mitgliedsstaaten.
Das Generalthema der diesjährigen Eurotours-Aktion lautete: „Europa im Visier des Terrors - Welche
Antworten findet die Union auf die
reale und virtuelle Bedrohung?“
Die österreichischen Journalisten
hatten den Auftrag, im Rahmen
ihrer von „eurotours 2015“ unterstützten Recherchereisen, an
Beispielen aus den EU-Mitgliedstaaten aufzuzeigen, wie es gelingen kann, der Gefahr wirksam
zu begegnen: Wie Radikalisierung
verhindert werden kann, wie Prävention funktionieren kann, wie bei
Massenüberwachung und Generalverdacht die Grundrechte der
europäischen Bürger gewahrt bleiben.
Die Berichte wurden in den Medien der Journalisten veröffentlicht.
Die Artikel, Erlebnisse und Erfah-
rungen wurden auch via Statusmeldungen, Fotos und Videos
auf der eurotours-Facebookseite
veröffentlicht. eurotours 2015 ist
ein Projekt des Bundespressedienstes im Bundeskanzleramt in
Kooperation mit dem Kuratorium
für Journalistenausbildung und
wird aus Bundesmitteln finanziert.
Kooperationspartner sind die Vertretung der Europäischen Kommission in Österreich und das Informationsbüro des Europäischen
Parlaments für Österreich.
Zum Kick-off der Eurotours erläuterte Sozialwissenschafterin Edit Schlaffer, wie im
Rahmen von “Women without Borders” gegen Terror gearbeitet wird.
Masterstudiengang
New Media Journalism –
7. Jahrgang gestartet
Der berufsbegleitende Masterstudiengang wird von vier Institutionen in Österreich, Deutschland
und der Schweiz getragen: der
Akademie für Publizistik in Hamburg, dem maz – der Schweizer
Journalistenschule in Luzern,
der Leipzig School of Media und
dem KfJ in Salzburg. Zwei Jahre
wird an diesen vier renommierten
Journalistenschulen studiert. Der
Studiengang richtet sich an das
mittlere Management und High
Potentials an der Schnittstelle von
Print und Online. Journalistische,
technische und ManagementKompetenzen werden geschult,
die Inhalte sind berufsbegleitend
in zehn Modulen organisiert. Die
Studierenden profitieren vom in-
45
ternationalen Netzwerk der Institutionen und lernen die Medienlandschaft und deren Entwicklung
sowie Visionen im deutschsprachigen Europa kennen, um sie dann
selber mitgestalten zu können.
Im Herbst 2015 startet der siebte
Jahrgang. Nähere Infos finden Sie
auf der neu gelaunchten Website :
www.newmediajournalism.net.
Beim ersten Salzburg-Modul dreht sich
alles um „Mediensysteme und Mediennutzung“, Manuela Grünangerl gibt ihr
Wissen an die NMJ-Studenten weiter.
46
20. Internationaler
Foto-Sommer
Die mit einem World Press Photo
Award ausgezeichnete New Yorker Fotojournalistin Sara Naomi
Lewkowicz ist Leiterin des 20.
Foto-Sommers Sie stellt ihren Zugang zur Fotografie vor, ihre Art
die Welt abzulichten: eine umfangreiche Präsentation ihrer Arbeiten
steht am Beginn des dreitägigen
Workshops. Darauf aufbauend
stehen an zwei Nachmittagen die
praktischen Foto-Übungen der
Teilnehmer im Mittelpunkt. Aufgabe ist diesmal das Planen und
Umsetzen einer längeren FotoGeschichte. Lewkowicz ist dabei
das Fotografieren mit Empathie
besonders wichtig: sich auf ein
Thema einlassen, Intimität zeigen. Sie gibt Tipps von der Idee
über die Vertiefung des Themas
bis zur Umsetzung eines Projekts.
Die besten Fotos werden online
auf salzburg.com und in einer
Ausstellung im Foyer des Salzburger Pressezentrums gezeigt.
Eine gelungene Vernissage im Foyer
des Salzburger Pressezentrums (v.l.n.r.):
Elisabeth Wasserbauer, Dagmar Köttl,
Sara Naomi Lewkowicz, Trude KaindlHönig.
Sara Naomi Lewkowicz wurde mit
zahlreiche Preisen ausgezeichnet,
in Journalismus an der University of North Carolina in Chapel Hill
u.a. veröffentlicht. Weltweit tätige
Pressefotografen, aus Japan, Is-
zuletzt mit dem ersten Platz des
World Press Photo 2014 in der Kategorie ‚Contemporary issues, stories‘ mit einer Fotoserie für Time.
Nach Ihrem Bachelor-Abschluss
wurden Fotoarbeiten von Sara
Naomi Lewkowicz in Time, Stern,
L‘Espresso, Das Magazin, Opzij,
Claudia, Days Japan, Internatzionale, Politiken, the Baltimore Sun
rael, Neuseeland oder den USA
geben alljährlich Denkanstöße in
den internationalen Foto-Workshops des KfJ. Impulsgeber der
Reihe waren bisher neunzehn in
Seit dem ersten Workshop des Internationalen Foto-Sommers porträtiert Fotoprofi Joachim Bergauer die Workshop-Leiter.
47
Tom Ang (Neuseeland), Tamás
Révész (Budapest), Alexandra
Wey (Schweiz) und Tomasz Lazar
(Polen). Die Reihe findet in Zusammenarbeit mit den Salzburger
Nachrichten statt.
Die Absolventen des Journalismus-Grundlehrgangs 2014/2015 (v.l.n.r): Lehrgangsleiter
Gerhard Rettenegger, Brigitte Mayr, Iris Cagalli, Ulrike Tonner, Maria Elisabeth Rieder,
Silvia Pfeifer, Margot Schwienbacher, Marion Thöni, Patrizia Hainz, Judith Gruber,
Stephan Illmer. Nicht am Bild: Daniela Perucatti
48
JournalismusGrundlehrgang
Auch deutschsprachige Journalisten aus dem Ausland kommen zu
KfJ-Seminaren. Das gilt vor allem
für die Kollegen in Südtirol. KfJReferenten unterstützen deutschsprachige Journalisten auch vor
Ort, jenseits des Brenner. Seit
1999 gibt es den JournalismusGrundlehrgang in Kooperation mit
der Cusanus-Akademie in Brixen,
bei dem das KfJ Know-how nach
Südtirol bringt. Das Angebot wird
auch von Kollegen etwa aus Osttirol und Kärnten angenommen. In
fünf Modulen werden Grundlagen
des journalistischen Handwerks
sowie aktuelle Entwicklungen vermittelt. Die Teilnehmer stellen mit
einer Multimedia-Abschlussarbeit
ihr Können unter Beweis und
schließen mit einem Zertifikat ab.
wissenschaft
Feasibility-Studie: Beobachtungsstelle für aktuelle Entwicklungen im Journalismus
Unser Projektpartner, die Universität Salzburg, Fachbereich
Kommunikationswissenschaft,
Abteilung Journalistik hat hierbei
den Forschungspart übernommen und 69 Journalisten gefragt,
ob sie über eine spezielle digitale Plattform Informationen zu
Veränderungen in der Branche
beziehen, weiterleiten und bereit-
Die Projektzuständigen Susanne Kirchhoff, Dimitri Prandner, Thomas Michael
Surrer und Edith Michaeler.
stellen würden. Die Befragten sehen einen grundsätzlichen Bedarf
an derartigen Informationen und
haben auch persönlich Interesse
daran. Eine Plattform sollte vor
allem Beiträge zu journalistischen
Innovationen und Arbeitstechniken sowie zu rechtlichen und
wirtschaftlichen Entwicklungen in
Österreich enthalten. Internationale Entwicklungen und Erkenntnisse aus wissenschaftlichen
Journalismusstudien wurden für
nachrangig erachtet. Außerdem
sollte die Plattform kostenlos angeboten werden, professionell
aufbereitet sein und über unterschiedlichste Distributionskanäle
zugänglich sein.
75% der Befragten fühlen sich
Veränderungsprozessen
stark
ausgesetzt und mehr als 90%
wünschen sich detaillierte Informationen dazu. Grundsätzlich
wird eher eine Push- (57%, diverse Kanäle) gegenüber einer PullInitiative (43%) bevorzugt. Präferiert bzw. mit sehr hohem und
hohem Interesse beurteilt werden
Beiträge zu journalistischen Arbeitstechniken (92%) und Informationen bezüglich potentiellen
Vernetzungs-/Professionalisierungsmöglichkeiten in Österreich
(89%). Eine theoretische Zahlungsbereitschaft ist bei etwa einem Drittel der Befragten gegeben, die Höhe der Beiträge sollte
wissenschaft
ternational renommierte Fotografen wie Paul Hosefros (New York
Times), Erich Lessing (Magnum),
Nina Rücker (Getty Images), Jay
Ullal (Stern), Jan Grarup (Politiken), Sergey Maximishin (Focus),
49
onalen Bezug aufwiesen. Diese
Texte wurden von den Probanden
hinsichtlich Interesse, beruflicher
Relevanz und Verständlichkeit
grundsätzlich gut beurteilt.
Definitive Aussagen über inhaltliche Präferenzen sind nicht
möglich, tendenziell wurden in
den Diskussionsrunden und im
bevorzugt. Das Projekt wurde mit
Mitgliedern der Abteilung Journalistik am Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg initiiert: Roman
Hummel, Susanne Kirchhoff und
Dimitri Prandner. Die Plattform erstellt und betreut hat am KfJ Projektleiterin Edith Michaeler, in der
dene Themenfelder berührten und
einen nationalen oder internati-
Online-Test Informationen aus
dem deutschsprachigen Raum
Konzeption und Absprache mit
Elisabeth Wasserbauer.
service
Stipendien für
Berufseinsteiger
Um in Zeiten von schwierigen und
zum Teil prekären Volontariatssituationen den Studierenden den
Einstieg zu erleichtern, bietet das
KfJ seit vielen Jahren Stipendien
an.
Die Stipendien während der Ferienmonate geben Studierenden
die Chance, sich im Journalismus
auszuprobieren. Gleichzeitig können Redaktionen ambitionierte
Nachwuchsjournalisten kennenlernen. Im Jahr 2015 werden 22
Stipendien vergeben. Davon gehen 11 Stipendien an Studierende
der Kommunikationswissenschaft
50
und 11 an Studierende anderer
Studienrichtungen, die ihr Fachwissen in den Journalismus einbringen wollen. Der Weg in den
Journalismus führt immer noch
über Praktika und Volontariate.
Seit 2009 organisiert das KfJ zusätzlich einen Einführungstag für
Stipendiaten. Mit diesem Service
sollen sich die Volontäre schneller in ihren Redaktionen einfinden.
Sie erfahren hier die Grundbegriffe journalistischer Aufgaben und
ethischer Standards. Darüber hinaus erhalten sie einen Überblick
über die journalistischen Darstellungsformen, Nachrichtenwerte,
journalistisches Selbstverständ-
nis, Kollektivvertrag und Praktikantenrecht.
Stipendien für das
Österreichische
Journalisten-Kolleg
Stipendien für
freie Journalisten
Für das Österreichische Journalisten-Kolleg vergibt das KfJ
Stipendien für freie Journalisten,
da besonders für diese Gruppe
Aus- und Weiterbildung mitunter
schwierig zu finanzieren ist. Die
Stipendiaten bewerben sich mit
einer journalistischen Arbeit. Für
das Journalisten-Kolleg 2015/16
werden Stipendien zu je 1.500
Euro zur Verfügung gestellt.
service
jedoch fünf Euro pro Monat nicht
übersteigen. Eine aktive Mitarbeit
an der Plattform kann sich keine
der befragten Personen vorstellen.
Für den Online-Test wurden der
Versuchsgruppe fünf Beispieltexte in Deutsch und Englisch zur
Verfügung gestellt, die verschie-
51
Stipendien für Studierende
Für Studierende der Kommunikationswissenschaften der Universitäten Wien und Salzburg vergibt
das KfJ zwei weitere Stipendien.
Diese Stipendien decken die Teilnahmegebühr des Kollegs ab.
Eine Vorauswahl wird von den
Universitätsinstituten
getroffen,
entschieden wird schließlich beim
eintägigen Assessment-Center.
messen: im März bei der größten
Berufsinformationsmesse Österreichs, der BeSt in Wien sowie auf
der Berufsmesse der Universität
Salzburg „PlusCareer“ im Mai.
Das KfJ hat zudem häufig gestellte
Fragen zum Berufseinstieg in einer
Broschüre beantwortet.
Sie ist online abrufbar auf www.
kfj.at/Service/Berufsberatung und
www.kfj.at/journalismus/berufseinstieg.
Berufsinformation
und Berufsberatung
Berufsinformation bietet das KfJ
schriftlich sowie telefonisch und
im persönlichen Gespräch. Schüler, Studierende und Umschulungswillige nutzen dieses Angebot bereitwillig.
Persönliche Beratung bot das KfJ
Jugendlichen und Studierenden
2015 im Rahmen zweier Berufs-
52
Seminarleiterin Andrea Huttegger berät auf der Messe PLUScareer.
Foto: Klaus Ranger
nachlese
Peter-Matthias Gaede über die schwierige Liebe zum Journalismus
Festrede zur Zertifikatsverleihung des 23. Journalisten-Kollegs
Mit dem Stichwort lernen sind wir
bei einem wichtigen Auftrag an
den Journalismus – nämlich dem,
einen möglichst spürbaren Beitrag
zu jener „Wissensgesellschaft“ zu
leisten, von der heute überall die
Rede ist. Wie‘s um unsere Sprache steht – na, da muss ich Ihnen
wohl nichts vormachen. Längst
haben wir es hinzunehmen, dass
man sich mit mittigem Doppel-T
in seinem akademischen Ti(t)el bei
uns bewirbt; Sie werden es erlebt
haben, dass Kommata mit der
Schrotflinte in Manuskripte geschossen werden; dass man sich
der Grammatik im Multiple choiceVerfahren annähert, den Genetiv
auf dem Zentralfriedhof untergräbt
– und das Beharren auf Groß- und
Kleinschreibung für einen Fall für
Amnesty International hält. Aber
hilft ja nichts: Wir müssen unsere
„Hirnlaufzeiten“ verlängern, denn
wir haben keine nennenswerten
Erdgasreserven im Boden; die
Ressourcen unserer Gesellschaften sitzen zwischen den Ohren: Es
sind unsere Köpfe. Es ist (es wäre!)
die „informierte Gesellschaft“.
Sind wir die?
Peter-Matthias Gaede war von 1994 bis
2014 Chefredakteur des Reportagemagazins GEO und gründete mehrere Specials
wie die Reihe GEO Wissen, das Kindermagazin GEOlino und das Geschichtsmagazin GEO Epoche.
Zehn Prozent jedes Schüler-Jahrgangs in unserem Land fliegen
ohne Hauptschulabschluss aus
der Kurve; die Zahl der funkti-
nachlese
-
53
54
onalen Analphabeten bei ihrem
großen Nachbarn, also bei uns,
geht in die Millionen. Andererseits,
wollen Wissenschaftler errechnet
haben, würde die jährlich erzeugte
Datenmenge etwa 800 Bücher pro
Kopf der Weltbevölkerung füllen,
also 800 mal 6,3 Milliarden dicke
Schinken füllen; andererseits ver-
geworden ist, von der gern genommenen „Faszination Print“ zu
erzählen. Ungebrochen hat man
das vielleicht zu Zeiten des Untergangs der »Titanic« tun können.
Heute ist es anders: Da liegen
die Anzeigenleiter der Zeitungen
und Zeitschriften, nachdem sie
mative Karriere-Knick unmittelbar
bevor, nein: der hat ihn längst hinter sich. Denn es liegt ja nun schon
im Präkambrium, dass da dieses
Internet auftauchte. Dass da diese Me-Too-Bewegung durch die
Republiken flutete, mit einem Hyperlink zur Torschlusspanik, als
ob es einen Wüstenrot-Tag, eine
doppelt sich das Weltwissen mittlerweile alle fünf bis zehn Jahre;
andererseits verlinkt Google mit
Dutzenden Milliarden Websites.
Da wird man dann doch schon
etwas zaghafter als Journalist,
der meint, er sei es doch, der für
den Informationstransfer zuständig sei; er sei es doch, der das
Deutungsmonopol innehätte für
alles das, was auf der Welt da
draußen so vor sich gehe. Und
das ist einer der Gründe, weshalb
es inzwischen etwas schwieriger
aus dem Key-Account-Gespräch
mit einer Agentur vielleicht eine
32stel-Seite zu Sonderrabattkonditionen mitgebracht haben, anschließend auf der Couch eines
Gesprächstherapeuten. Und da
stehen die Vertriebsleiter sehr oft
nachdenklich im Sonnenuntergang auf sehr hohen Brücken oder
an der Abbruchkante sehr krasser Schluchten, wenn sie an die
Auflagenentwicklung ihrer Blätter
denken. Wer da immer noch nur
in Print plant, dem steht der ulti-
wortwörtlich zu nehmende Deadline für den Netzanschluss geben
würde. Devise: „Wer jetzt keine
Homepage hat, bauet sie nimmermehr.“ Längst hat sie jeder. Und
irgendwie ist‘s weitergegangen.
Selbst mit den Zeitschriften. Art
Directoren wurden eingeflogen,
um ein Logo zu rebrushen, auf
dass dünneres Papier, Formatverkleinerung und Copy-PreisReduzierung nicht so auffallen
würden. Marktnischen wurden
entdeckt, die jemand für ein ult-
raneues Programmie, ein megainnovatives Anleger-Blatt oder eine
nie für möglich gehaltene Zeitschrift für die 24,5- bis 26,8-jährige wellness-orientierte, berufstätige, beauty-fixierte, gleichwohl
kritische, wiewohl hedonistische
Ein-Personen-Haushaltsfrau mit
eindeutiger Affinität zu DrogerieArtikeln aufgespürt hatte – bis die
Marktnische zurückrief: Das Boot
ist voll. Ich sinke! So wurden wieder neue Blätter geboren.
Verzweiflung! Sie hatte auch mit
einem Werteverfall des klassi-
Zur Zertifikatsverleihung sind auch Freunde und Familie der frischen Kolleg-Absolventen geladen.
schen Journalismus zu tun. Wenn
man unter Wert das versteht, was
Kunden für ein massenmediales
Erzeugnis noch zu zahlen bereit
schienen. Wir hatten es, könnte
man meinen, mit immer mehr Kunden zu tun, deren Kostenbewusstsein kreativ in Richtung Nulltarif für
alles ging. Zum Beispiel der Reisende erwartete ja doch eigentlich
schon, zum Gegenwert von zehn
Bonusmeilen bei der Lufthansa
eine Austrian-Airlines-Maschine
auf Lebenszeit leasen zu können.
Oder sich bei zehnminütigen Verspätungen seines ICE kostenlos
aus dem Sortiment des Bahnhofsbuchhandels bedienen zu dürfen.
Manche Aldi-Kunden, hatte man
den Eindruck, schauten vorwurfsvoll in die Tiefkühltruhe, wenn
auf der Pizza überhaupt noch ein
Preis draufstand. Und bei jeder
55
Gebührenerhöhung der ÖffentlichRechtlichen plante garantiert jemand, dies vor dem Europäischen
Gerichtshof für Menschenrechte
zu zerren.
Die Konsum-Psyche zumindest
bei uns Deutschen war in einem
tiefgefrorenen Zustand, ungefähr
zwischen Iglo-Fischstäbchen und
dem Ötzi, als er gefunden wurde.
Manchmal konnte man den Eindruck haben, dass unsere potentiellen Nutzer – und ebenso wichtig
für uns: unsere Verleger! - mit großer Freude und von Herzen gern
deprimiert waren; Weltmeister in
der Disziplin, den Weltuntergang
herbeizureden; aus voller Brust
singend „Ich hab’ noch einen Koffer im Ruin“. Kurzum: das gesamte Land eine einzige riesige Baumschule voller Trauerweiden.
56
Aber noch aus einer anderen Richtung ist ein Angriff auf uns erfolgt,
an dem wir, die wir selber es ja waren, die ihre Inhalte kostenlos ins
Netz gestellt haben, keineswegs
unschuldig sind: Dieser Angriff ist
von jenen gekommen, die sich explizit „Die Piraten“ getauft haben,
oder die sich implizit so verhalten
den Konsumenten gütlich tun“.
Das war die Botschaft, die uns die
vom Stamme Nimm in der Debatte
um das Leistungsschutzrecht einige Zeit lang zugerufen haben. Es
war die Botschaft derer, die das
geistige Eigentum als „interessengesteuerte Floskel“ abtun wollten,
offensichtlich schwer genervt von
wollen wie die Freibeuter einst. Wir,
die Büttel eines auf seinem „Profitschutzrecht“ hockenden Kapitals,
mögen uns doch bitte „nicht an
deren „mantraartigem Gebrauch“,
wie zu lesen war.
Eine Floskel also soll sie sein, die
Leistung, die hinter dem geistigen Eigentum steht, vernachlässigenswert jedenfalls gegenüber
dem Kundenrecht auf kostenlosen Eintritt in die Arena der Filme
und Songs und Bücher und Reportagen. Gelegenheit soll nicht
mehr Diebe machen, sondern den
„König Kunde“. Was er sich umsonst besorgen kann, soll er sich
nehmen können. Immer. Überall.
Elisabeth Wasserbauer im Gespräch mit
Daniela Gutschi, die als Vertreterin des
Landes Salzburg den Abend eröffnet.
Sofort. Freiheit! Das war das neue
Credo, und wir, auch wir Journalisten, sollten es unterschreiben.
Aber die, die unsere Leistungen
kostenlos haben wollen – sie sind
alles andere als unsere Freunde.
Sie sind nur die andere scharfe
Seite der Zange, in der sich immer mehr Inhalteproduzenten
eingequetscht finden. Journalisten, freie zumal, haben es immer
häufiger mit Auftraggebern zu tun,
die sparsam zahlen. Aber je mehr
Raubkopien von unseren Leistungen in der Welt unterwegs sind, um
so größer wird der Druck zunächst
auf jene, die für Zeitschriften oder
Zeitungen noch Geld verlangen.
Und umso kleiner wird zunächst
ihr Profit. ‚Na, ist das nicht wunderbar!’ mögen da die Kämpfer
gegen den Profit als solchen jubi-
lieren. Unsere Antwort: Nein, das
ist es keineswegs! Denn die Konsequenz bedeutet nichts anderes
als das: Je schwieriger es für die
„Bezahlmedien“ wird, noch profitabel zu sein, je größer wird der
Druck auch auf uns, die Journalisten. Und umso kleiner wird in letz-
ter Etappe auch unser Verdienst.
Das heißt: Jene, die uns for free
haben wollen, helfen uns nicht.
Sie sind Teil einer Zertrümmerung, und nicht der kleinste. Und
was wollten sie, wenn sie es denn
geschafft haben sollten, uns zu
entwerten, dann an die Stelle
Der Kuenburgsaal in der Neuen Salzburger Residenz wurde 1674 von Hofbaumeister
Giovanni Antonio Dario errichtet und bietet einen wunderbaren Rahmen für die Feier.
57
zum Beispiel professioneller journalistischer Leistungen setzen?
Natürlich gibt es Medien voller
Banalitäten-Recycling; mit dicken
Silikonpolstern in der ansonsten
schwächlichen
journalistischen
Brust. Und wenn in unserer Branche ein paar Klone verschwänden
und eine paar künstlich ernährte
teilen uns das Zeitbudget, das die
Menschen für Medien aufwenden,
mit den Social Media. Wir gehören
nicht nur für die Anhänger von Pegida vielfach zu „denen da oben“,
zu einem Establishment, dem nicht
mehr getraut wird wie früher – mit
Untote bei ihren Remittendenbergen an der Biegung des Flusses
begraben würden, dann wird das
auch kein Weltuntergang sein.
Von der schwierigen Liebe zum
Journalismus habe ich diesen
Vortrag genannt. Ja, es gibt außer den aufgezählten Gründen
noch andere, weshalb diese Liebe
schwieriger geworden ist. Wir haben um die begrenzte Ressource
Aufmerksamkeit mit immer mehr
Konkurrenten zu kämpfen. Wir
58
Peter-Matthias Gaede
einer erodierenden Glaubwürdigkeit. Wir haben es mit Zweifeln an
unserer Profession zu tun – user
generated content wird in unserer
Branche für viel selbstverständlicher gehalten als in anderen, in
denen niemand auf die Idee käme,
sich einem user generated dentist
anzuvertrauen.
Wir haben es mit einer wachsenden Ungeduld der Nutzer zu tun,
die kein Sabbatical mehr nehmen, um 30-Seiten-Reportagen
kontemplativ zu inhalieren; dies
wird nur eine kleine Minderheit
weiterhin tun. Wir haben es mit
immer mehr Redaktionen zu tun,
in denen es keine Bündnisse fürs
Leben mehr geben kann, sondern
mit kleinen Kernredaktionen, um
die jede Menge freie Radikale und
Teilchen-Lieferanten schwirren.
Und wer heute Journalist werden
will, muss Multimedia-Talent sein.
Der Block, der Kugelschreiber reichen nicht mehr. Bewegtbild sollte
man beherrschen, Tonaufnahmen
mitbringen, sich möglichst in Final
Cut auskennen. Und nicht monologisieren wollen, sondern sich auf
eine viel stärkere Interaktion, auf
einen kritischen Dialog mit dem
Leser/User einrichten. Und EinJahres-Verträge anstelle von Lebensstellungen muss man aushalten können, zumindest eine ganze
Weile.
Nur eines ist ganz klar ausgeschlossen: die Rückkehr in die
Vergangenheit. Wir müssen dafür ja nicht alles über Bord werfen, was wir gelernt haben und
können. Und: Es ist ja auch nicht
so, dass es gar keine Leser mehr
gäbe, die journalistische Leistung
und Qualität noch belohnen würden. Das Bedürfnis des Menschen
nach Information, Teilhabe, Horizonterweiterung wird ja nie vollends erlöschen.
Mir ist klar, dass sich das für den
Tageszeitungsbereich nicht ge-
Umtrunk auf Einladung des Landes Salzburg für die zahlreichen Gäste.
nauso sagen lässt: Im Segment
der Zeitschriften aber blühen hundert neue Blumen, gibt es eine Renaissance des Hochwertigen und
Hochpreisigen, die optimistisch
machen kann. Und gibt es – zumindest jenseits des mainstreams
- eine Kreativität, die fern von
mentalen Ermüdungsbrüchen ist.
Was auch für neue Formen des digitalen Geschichtenerzählens gilt.
Mag aus den Reinräumen der Medientheorie auch der Ruf erklingen, der Fotojournalismus sei nahtodgefährdet – er ist es doch nicht!
Denn es gibt sie doch, und zwar
mehr als je zuvor, jene Fotografen,
die sich noch Welt zumuten. Die
ihr Handwerk als artistisch, aber
nicht als artifiziell verstehen. Die
es anwenden, um uns das Leben
da draußen vorzuführen, nicht um
über ihr eignes zu sinnieren. Die
59
60
unseres Planeten passiert. In jener
Wirklichkeit, die keine Pressesprecher hat. Bei jenen Menschen, für
die es kein Marketing gibt. Fotojournalismus kann jene Langzeitbelichtung sein, die dem Geschwindigkeitsdiktat widersteht.
Dem Blitzlichtgewitter, in dem die
Hintergründe überblendet werden.
Es bleibt uns also noch immer viel
zu tun. Wir können helfen beim
Öffnen der Augen. Beim Zeigen
von dem, was ist. Und von dem,
was sich vor uns versteckt. Beim
Navigieren durch eine schier unendliche Vielfalt von Ereignissen
und Informationen. Beim Gewichten und Einordnen und Kuratieren.
Beim Entdecken der Sensationen
im Unscheinbaren. Beim Orientieren. Wir können das Leben bereichern, indem wir Mehrwert für den
Kopf schaffen. Und Nutzwert fürs
Alltägliche. Wir müssen Plattform
bleiben für öffentliche Diskurse,
wenn sich diese Diskurse nicht in
abertausend Nischen verkrümeln
sollen.
Außerdem kann es immer noch
schön sein, was wir schaffen. Und
Freude machen darf es auch. Lassen Sie uns nicht jammern. Noch
geht die Gesamtauflage der Tageszeitungen in die Millionen. Und
nach Bruttoinlandsprodukt pro
Kopf lag Österreich 2013 auf Rang
11 aller Länder, Deutschland auf
Platz 18. Noch also in beiden Fällen vor Burkina Faso. Da müsste
doch für uns Journalisten ein bisschen was drin sein, wenn’s darum
geht, für Wertarbeit ein kleines
Schärflein zu verlangen. Wenn wir
sie denn liefern.
(Rede gekürzt)
Das KfJ
Referenten 2015*
Aigelsreiter Hannes
Chefredakteur, ORF Radio, Wien
Augustin Lukas
Fotojournalist, Multimediaproducer, Berlin (D)
Baltaci Köksal
Redakteur Innenpolitik und Chronik, Die Presse, Wien
Berger Peter
Medienstratege, Autor, Hamburg
(D)
Bleher Christian
Journalist, Autor, Landsberg am
Lech (D)
Christine Brugger von Radio Osttirol
zeigt, wie überregionale Themen zu lokalen Geschichten werden.
Bösch Marcus
Geschäftsführer, Game Studios
the Good Evil, Berlin (D)
* Funktions- und Medienzuordnung zum Zeitpunkt ihres Auftritts am KfJ.
Brodnig Ingrid, Mag. (FH)
Redakteurin, Profil, Wien
Brugger Christine, DI
Geschäftsführerin, Radio Osttirol,
Lienz
Buttenhauser Karin, Mag.
Redakteurin, ORF Salzburg
Christl Reinhard, FH-Prof. Dr.
Medienentwickler und Journalistentrainer, Wien
Dabringer Claudia, Mag.
Schreibtrainerin, freie Journalistin,
Salzburg
das kfj
uns mit dem konfrontieren, was
außerhalb unserer Reichweite
geschieht, und was wir ohne sie
eben doch nicht sehen könnten.
Die Vitalität, die Emotionalität, die
Schönheit, den Schrecken, das
Drama journalistischer Fotografie zu erleben, ist noch immer ein
Erlebnis. Und wir brauchen sie ja
auch, die direkte Weltanschauung
jenseits der Flachheit des Computerbildes. Wir brauchen die Autorenfotografie als Gegenstrom zum
Verlöschen der Verantwortung.
Wir brauchen die Temperatur der
Autorenfotografie gegen die Coolness jenes Journalismus’, der
glaubt, ohne Maßstäbe und Werte auskommen zu können. Wichtig bleibt es, uns das Hinsehen
zu lehren. Auch auf das, was im
Windschatten der Geschichte geschieht. Auch auf das, was auf der
nachrichtenabgewandten
Seite
61
Danner Florian, MA
Moderator, Reporter, Journalist,
Puls 4, Wien
Denes Benjamin
Journalist, Trainer, Berater, Berlin
(D)
Fahrenbach Christian, Dr.
Journalist/ Korrespondent, Krautreporter, New York (USA)
Fasel Christoph, Prof. Dr.
Journalist, Tübingen (D)
Fassmann Heinz, Univ.-Prof. Dr.
phil.
Direktor, Institut für Stadt- und
Regionalforschung der ÖAW,
Wien
Gaub Maximilian, Mag.
Journalist, Trainer, München (D)
Geiger Martin
Art Director, Berliner Kurier, Berlin
(D)
Gindl Barbara
Pressefotografin, stv. Fotochefin,
APA, Salzburg und Wien
Graffer Julia, MSc
Leiterin, Integrationszentrum
Salzburg
Gräf Amelie
Schreibtrainerin, Hamburg (D)
Grolman Florian, M.A. pol.
Organistionsberater, Moderator,
Facilitator, initio Organisationsberatung, Berlin (D)
Denkmayr Judith, Mag.
Fellhofer Lisa, Mag.
Leiterin Team Wissensmanagement und Internationales, Ös-
Geschäftsführerin, Digital Affairs,
Wien
terreichischer Integrationsfonds,
Wien
Grünangerl Manuela, MMag.
Universitätsdozentin, Salzburg
Dürager Sonja, Dr. LL.M.
Rechtsanwältin, Wien
Fischbacher Arno
Stimmcoach, Trainer, Salzburg
Gutschi Daniela, Mag.
Landtagsabgeordnete, Klubobfrau, ÖVP Salzburg
Eberl Matthias, Dr.
Multimediajournalist, München (D)
Fischer Manfred W. K., Mag.
Freier Journalist, Ostermiething
Eckelsberger Georg
Chef vom Dienst, Gründungsmitglied, dossier.at, Wien
Gaede Peter-Matthias
publizistischer Berater des Vorstands von Gruner + Jahr, Hambug (D)
Einböck Michael
Layouter, Grafiker, Salzburger
62
Nachrichten, Salzburg
Sprachtrainer Christoph Fasel liest,
analysiert und bespricht jeden Teilnehmertext in den Seminaren “Sprache als
Handwerk” und “Exzellentes Schreiben”.
Hänecke Frank, Dr.
Studienleiter, MAZ - Die Schweizer Journalistenschule, Luzern
(CH)
Amelie Gräf aus Hamburg zeigt, was das literarische Genre Kurzgeschichte Journalisten
bieten kann, betreut sie über mehrere Monate hinweg online bei “Schreibcoaching” und
macht mit kreativen Zugängen Lust aufs Schreiben – und auf Weiterbildung im KfJ.
Hauri Michael
Multimedia Journalist, 2470 Media, Berlin (D)
63
Häufler Ines
Filmdramaturgin, Salzburg
Institut für Kommunikations- und
Medienwissenschaft, Leipzig (D)
Heijnk Stefan, Prof. M.A.
Journalist, Berater, Trainer, Hamburg (D)
Horaczek Nina, Mag.
Redakteurin, Falter, Wien
Hermann Viktor, Dr.
Redakteur, Salzburger Nachrich-
Huber Evelyne, MSc
Gesundheitsjournalistin, Journalistentrainerin, Autorin, Wien
Krzikowski Guido
Fotograf, Bildredakteur, Fotojournalist (Bunte), München (D)
Lewkowicz Sara Naomi
Pressefotografin, Brooklyn NY
(USA)
Loudon Sebastian
Herausgeber, Chefredakteur,
Horizont, Bestseller, Wien
Kissler Fabian, MA
Moderator Austria News, PULS 4
TV, Wien
Kufferath Wilhelm-Andreas, MBA
Geschäftsführer, Agentur für
Werbung und Informationsdesign,
Graz
Liedler-Frank Heidi, Mag.
Leiterin Pressedienst, Österreichisches Parlament, Wien
Löwstedt Anthony, Dr.
Webster University, Wien
Klenk Florian, Dr.
Buchautor, Chefredakteur, Falter,
Wien
ten, Salzburg
Herrnböck Julia, Mag. Bakk.
Redakteurin, NZZ Österreich,
Wien
Kobelt Jodok
Journalist, gobalsounds, Bern
(CH)
Hofbauer Thomas, Mag.
Ressortleiter Online, Salzburger
Nachrichten, Salzburg
Kraker Paul, Mag.
Redakteur, ORF Ö1, Wien
Hönlinger Martin, DDr.
Zahnarzt, Salzburg
Kramar-Schmid Ulla
Redakteurin, Profil, Wien
Höhn Tobias D., Dr.
Wissenschaftlicher Mitarbeiter,
64
Hunter Mark Lee, Dr.
Medienwissenschaftler und Professor für Journalistik, Paris (F)
Cornelia Krebs und Michael Nikbakhsh
stellen sich den Fragen der KollegTeilnehmer und bereichnern das Thema
Reportage mit ihren Erfahrungen.
Krebs Cornelia
Redakteurin, ORF Ö1, Wien
Kullmann Eike-Clemens
Redakteur, Oberösterreichische
Nachrichten, Linz
Linden Peter
Journalist, Trainer, München (D)
Maas Marco
Journalist, Trainer, Hamburg (D)
Martenstein Harald
Redakteur, Autor, Tagesspiegel,
Die Zeit, Berlin (D)
Kurz Sebastian
Bundesminister für Europa, Integration und Äußeres, Wien
Michaeler Edith, Mag. M.A.
Seminarleiterin, KfJ, Wien
Lackner-Prinz Heidemarie
Redakteurin, ORF, Wien
Meier Daniel, Dr.
Dozent, Karlsruhe (D)
Lampert Marie
Journalistin, Trainerin, Coach,
Hannover (D)
Mrazek Florian Tobias, Bakk.
Komm.
Journalist, Salzburg
Sebastian Loudon gibt im Wiener Modul
des Kollegs einen Einblick in die österreichische Medienlandschaft.
65
Müllner Werner
Stv. Chefredakteur, APA, Wien
Ortner Julia
Stv. Chefredakteurin, News, Wien
Internationales, Österreichischer
Integrationsfonds, Wien
Nikbakhsh Michael
Ressortleiter Wirtschaft, Textchef,
Profil, Wien
Paar Tanja, Mag. M.A.
Journalistin, Moderatorin und
Medientrainerin, Wien
Perlot Florian Dr.
Politikwissenschaftler, Institut für
strategische Analysen, Wien
Nusser Christian, Mag.
Chefredakteur, Heute, Wien
Perfler Romed, Mag. MA
Team Wissensmanagement und
Perrin Daniel, Prof. Dr.
Leiter Institut für Angewandte
Prantner Christoph, Mag.
Medienwissenschaft, Zürcher
Hochschule Winterthur (CH)
Leitender Redakteur, Der Standard, Wien
Perterer Manfred
Chefredakteur, Salzburger
Nachrichten, Salzburg
Pürer Heinz, Univ. Prof. Dr.
Mitglied des KfJ-Gestaltungsbeirates, Salzburg
Paul Kraker und Werner Müllner sind ein eingepieltes Trainer-Duo für “Nachricht”.
66
Pölzlbauer Paul
Gründer und Datenanalyst, dossier.at, Wien
Prantl Heribert, Prof. Dr.
Jurist, Journalist und Autor, Süddeutsche Zeitung, München (D)
Pittler Andreas, Dr.
Redakteur, Historiker, Autor, Österreichisches Parlament, Wien
Purger Alexander
Redakteur, Salzburger Nachrichten, Wien
Plaikner Peter
Journalist, Berater, Innsbruck
Radulovic Žarko, Mag.
Chefredakteur, Medien-Servicestelle Neue Österreicher/innen,
Wien
Rau Harald, Dr. phil. habil.
Professor für Kommunikationsmanagement, Ostfalia-Campus,
Salzgitter (D)
Reitan Claus
Journalist, Lehrbeauftragter, Moderator, Wien
Reiter Markus
Journalist und Journalistentrainer,
Stuttgart (D)
Resch Christian, Mag. Bakk.
Komm.
Redakteur, Salzburger Nachrichten, Salzburg
Ressmann Ralf
Director Europe, Middle East
and Africa, World Association of
Newspapers and News Publishers, Frankfurt (D)
Rettenegger Gerhard, Dr.
Leiter Future Lab Online, ORF
Salzburg
Rösner-El-Heliebi Christian
Redakteur, Wiener Zeitung, Wien
SN-Journalist Alexander Purger bespricht
im Journalisten-Kolleg, was eine gute
Glosse ausmacht.
Röthler David, Mag.
Berater, Trainer, Salzburg
67
Rüdt Beat
Studienleiter, MAZ - Die Schweizer Journalistenschule, Luzern
(CH)
Sablatnig Wolfgang, BA
Redakteur, Tiroler Tageszeitung,
Wien
Sommer Steffen
Journalist, Trainer, Karlsruhe (D)
Presse, Leiter, Die Presse am
Sonntag, Wien
Vogel Kirsten Annette, MAS
Supervisorin, Trainerin, Köln (D)
Stark Alexandra, MA
Journalistin, Studienleiterin, MAZ
– Die Schweizer Journalistenschule, Zürich (CH)
Usher Nikki
Assistant Professor, School of
Media and Public Affairs - George
Washington University, Washington D.C. (USA)
Stavenhagen Nadja
Sauer Christian, Dr.
Trainer, Coach, Hamburg (D)
Schink Peter
Agentur Doppelstern, Berlin (D)
Schmidt Kristine, Mag.
Ressortleiterin, RTLinteractive,
Köln (D)
68
Designierte Direktorin, Akademie
für Publizistik, Hamburg (D)
Wagner Stefan
Textchef, The Red Bulletin, WalsSiezenheim
Widhalm Barbara, Mag. Dr.
Stimm- und Sprechtrainerin,
Sprechlust, Salzburg
Voigtländer Kai
Studienleiter, Akademie für Publizistik, Hamburg (D)
Wasserbauer Elisabeth, Mag.
Geschäftsführerin, KfJ, Salzburg
Wienken Ursula
Geschäftsführerin, Akademie für
Hörfunk und Medien, Köln (D)
Vontavon Willy
Chefredakteur, Herausgeber,
Weiser Ulrike, Mag.
Leiterin, Wien/Chronik, Die Presse
Der Brixner, Brixen (I)
am Sonntag, Wien
Zauner Karin, Dr.
Kommunikationsplanerin, Wiener
Wohnen, Wien
Streich Sabine
Filmemacherin, Videojournalistin,
Frankfurt (D)
Schwinghammer Uwe, Mag.
Journalist, Innsbruck
Trappel Josef, Univ.-Prof. Dr.
Leiter Fachbereich Kommunikationswissenschaft, Medienpolitik
und Medienökonomie, Universität
Salzburg
Seebacher Werner, Prof. Dr.
Berater, Trainer, München (D)
Ultsch Christian, Mag.
Ressortleiter Außenpolitik, Die
Windberger Lukas
Kameramann, Wien
Zemp Pascal
Institute for Media Strategies,
Luzern (CH)
Zöchbauer Peter, Dr.
Rechtsanwalt, Wien
Trainerin Kristine Schmidt von RTLinteractive ist Expertin auf dem Gebiet OnlineJournalismus.
Medienrechtsanwalt Peter Zöchbauer spricht über Meinungsfreiheit, Schutz der Privatsphäre, üble Nachrede, Redaktionsgeheimnis und Fotorecht.
69
Stimmen aus den Seminaren, Workshops, Lehrgängen
Danke, KfJ, für diesen Lehrgang. Sehr kompetente und professionelle Organisation. Alles wunderbar. Das
war ein guter Tag! Arbeiten und lernen in dieser Institution ist sehr angenehm und förderlich.
Dank an das Team!
Porträt- und InterviewPartner *
Brosz Dieter, MSc
Medien- und Sportsprecher Die
Grünen, AbgN, Wien
Sehr motivierter, Kursleiter. Sehr, sehr guter Trainer, sehr dichtes und gutes Programm.
Seminar: Hochinteressant! Alles gut! Tolle Stimmung; auf den Punkt gebracht.
Der Referent weiß, wovon er spricht und ist sehr charismatisch.
Fein war‘s! Es wurden alle Erwartungen erfüllt!
Super! Große Wertschätzung gegenüber allen Teilnehmern und ihren Texten.
Theorie wurde unkompliziert, entspannt und mit Beispielen vermittelt.
El Habbassi Asdin
Trainer/Seminarleiter ÖVP - Parlamentsklub, AbgN, Wien
Floh Josef
Geschäftsführer Gastwirtschaft
Floh, Langenlebern
Gerold Wolfgang, Mag. Dr.
1. Obmann-Stellverteter Österreichische Apothekerkammer, Wien
Jesionek Udo, Hon.-Prof. Dr.
Präsident Weißer Ring, Wien
Khol Andreas, Dr.
Bundesobmann Österreichischer
Seniorenbund, Wien
Danke! Es war sehr schön, die Referentin ist sehr inspirierend und motivierend. Sehr gute, klare Struktur;
gute Gruppen-Arbeiten. Sehr hilfreich für größere journalistische Darstellungsformen.
Koubek Stefan
eh. ATP- und ITF-Profi, Wien
Kraus Karola, Mag.
Direktorin Museum Moderner
Kunst, Wien
Landau Michael, DDr.
Präsident Caritas der Erzdiözese,
Wien
Lex-Nalis Heidemarie, Mag. Dr.
Mitglied des Steuerteams EduCare – Verein zur Förderung der
Elementarbildung, Wien
Lugar Robert, Ing.
Klubobfrau-Stellvertreter Team
Stronach - Parlamentsklub,
AbgN, Wien
War wirklich sehr inspirierend und praxisnah. Danke!
Angenehm, scharfer Geist, hohe Diskussionskultur.
In allen Bereichen überzeugend, hohe menschliche Qualitäten!
Ich bin dankbar, dabei gewesen zu sein. Super Seminar! Empfehlenswert.
Es war toll, mehr als das, ein Quantensprung in meiner Entwicklung am Weg zum Trainer.
ÖVP-Jugendsprecher Asdin El Habbassi und die Direktorin des Museums Moderner
Kunst Karola Kraus sind als Interviewpartner beim Journalisten-Kolleg zu Gast.
* Funktions- und Medienzuordnung zum Zeitpunkt ihres Auftritts am KfJ.
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71
Movsesian Rita
Oriental Vocalist, Salzburg
Prlic Veselko, Prof. Mag.
Taxhamer Pfarrgemeinderatsinitiative, Salzburg
Ruck Walter, DI
Präsident Wirtschaftskammer,
Wien
Schleritzko Ludwig, DI
Direktor, Geschäftsführer Nationalpark Thayatal, Hardegg
Schneider Alfons, KommR
Schneiders Bekleidung, Salzburg
Urban Friedrich, Ing.
Geschäftsführer Salzburg 20.16
Organisationsentwicklung
Werner Andreas, MA
Aufsichtsratsvorsitzender Lyoness
Group AG, KoR, Graz
Leitbild
Winding Norbert, Dr.
Direktor Haus der Natur, Salzburg
Der ehemalige österreichische Profi-Tennisspieler Stefan Koubek und Bundesobmann Andreas Khol im Gespräch.
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In einem begleiteten Prozess hat sich das KfJ 2006 erstmals ein Leitbild gegeben, das kontinuierlich weiterentwickelt wird. Erprobte Qualität wird damit festgestellt und gesichert, Entwicklungsschritte für die Zukunft
werden gesetzt.
1
Das Kuratorium für Journalistenausbildung (KfJ) ist seit 1978
die Institution für berufsbegleitende Aus- und Weiterbildung der
österreichischen Journalisten. Wir
verstehen unseren Auftrag darin,
Journalisten bei ihrer Aufgabe für
die Gesellschaft zu unterstützen,
sie in ihrer beruflichen Entwicklung zu stärken und zu fördern.
Dazu sind wir in Österreich verankert, nutzen die langjährige Erfahrung und unser internationales
Netzwerk.
Wir kennen die Entwicklungen
der Medien und der Bildung, gestalten daraus Weiterbildung für
Österreichs Journalisten, geben
Impulse und regen den Diskurs
über Gesellschaft und Medien an.
Aktuelle Forschungsergebnisse,
der Ehrenkodex der österreichischen Presse und internationale
journalistische Qualitätsstandards
bilden die Basis unserer Arbeit.
Humanistische Werte wie Respekt, Vertrauen, Wertschätzung
und Unabhängigkeit sowie der
achtsame Umgang mit Ressourcen tragen unser Handeln.
2
Wir vermitteln journalistisches
Wissen, Handwerk und Haltung
in Seminaren und Lehrgängen
österreichweit und darüber hinaus, bieten Beratung und Stipendien und sind Drehscheibe
für internationalen Austausch. Für
Redaktionen erstellen wir Weiterbildungskonzepte und führen
maßgeschneiderte Inhouse-Seminare durch.
3
4
Wir schaffen Raum für gelungenes Lernen, in dem Referenten und Teilnehmer einander
respektvoll begegnen können.
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So kann bekanntes Wissen aktiviert und neues dazugewonnen
werden. Eine ausgewogene Mischung aus Theorie, Praxis und
Reflexion sowie die individuelle
Förderung ermöglichen den Teilnehmern die Entwicklung ihrer
fachlichen, sozialen und personalen Kompetenzen. Die einladende
Unsere Referenten sind journalistische Persönlichkeiten und
Experten in ihrem Fachbereich mit
fundiertem Wissen und hoher Vermittlungskompetenz. Sie kennen
die Bedürfnisse von Lernenden,
teilen die Werte des KfJ und sind
unsere
verlässlichen
Partner.
Sie sind sich ihrer Haltung und
und inspirieren uns und andere
durch unterschiedliche Perspektiven. Wir selbst legen Wert auf
kontinuierliche Weiterbildung und
wissen auch daher was Lernende
brauchen.
Atmosphäre in den Seminarräumen und die technisch gute Ausstattung fördern den Lernprozess.
Rolle bewusst und arbeiten mit
den Teilnehmern auf Augenhöhe.
Prozesse und Angebote und
gewährleisten so hohe Standards
und einen klaren Blick für Innovationen. Die Weiterentwicklung von
Teilnehmern, Referenten und des
Teams steht dabei im Mittelpunkt
und wird ebenso evaluiert.
6
Wir im KfJ-Team bringen unterschiedliche Kompetenzen aus
den Bereichen Journalismus, Bildung und Organisation ein. Klare
und kooperative Führung prägt
unsere wertschätzende und konsensfähige
Zusammenarbeit.
Durch konsequente und transparente Kommunikation erreichen wir unsere Ziele. Wir gehen
empathisch, sorgsam, humorvoll
und professionell miteinander um
7
Teilnehmer an den KfJ-Veranstaltungen sind Journalisten
und Medienschaffende. Sie sind
offen und bereit sich zu entwickeln. Ihr Austausch untereinander und die Möglichkeit sich
zu vernetzen unterstützen nachhaltig den Lernerfolg. Sie lernen
ihre beruflichen Aufgaben souveräner zu gestalten und gehen
gestärkt und motiviert nachhause.
5
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Wir sichern und entwickeln
laufend die Qualität unserer
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Unsere Vision ist, durch die
stetige Entwicklung der Weiterbildung die Haltung und
Wirkung der Journalisten für die
Zukunft zu stärken, damit guter Journalismus für die Gesellschaft eine tragende Säule bleibt.
9
Organe
Vorstand
Für den Verband
Österreichischer Zeitungen:
ƒƒDr. Andreas Koller
(Vorsitzender bis September
2015)
ƒƒMag. Andreas Csar
Für die Journalistengewerkschaft
in der GPA-djp:
ƒƒEike-Clemens Kullmann
ƒƒProf. Paul Vecsei, Bakk. phil.
Für den Österreichischen
Zeitschriften- und FachmedienVerband:
ƒƒGünther Greul
(Vorsitzender ab September
2015)
ƒƒMag. Claudia Gradwohl
Geschäftsführung
ƒƒMag. Elisabeth Wasserbauer
Rechnungsprüfer
ƒƒRamon Torra, Verband
Österreichischer Zeitungen
ƒƒAlexander F. Baratsits Altempergen, Journalisten gewerkschaft in der GPA-djp
Schiedsgericht
ƒƒDr. Georg Griesser,
Journalistengewerkschaft
in der GPA-djp
ƒƒUniv. Prof. Dr. Heinz
Wittmann, Verband
Österreichischer Zeitungen
ƒƒDr. Andreas Hanusch,
Österreichischer Zeitschriftenund Fachmedien-Verband
Fördernde Mitglieder
Stadt Wien:
ƒƒDr. Michael Häupl
Mag. Oliver Stribl
Land Salzburg:
ƒƒDr. Wilfried Haslauer
Mag. Karin Gföllner
Land Niederösterreich:
ƒƒDI Dr. Erwin Pröll
Mag. Franz Klingenbrunner
Land Oberösterreich:
ƒƒDr. Josef Pühringer
Gerhard Hasenöhrl
Land Tirol:
ƒƒGünther Platter
Mag. Florian Kurzthaler
Land Kärnten:
ƒƒDr. Peter Kaiser
Mag. Gerd A. Kurath
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Land Steiermark:
ƒƒHermann Schützenhöfer
Mag. Ingeborg Farcher
Land Vorarlberg:
ƒƒMag. Markus Wallner
Mag. Peter Marte
Land Burgenland:
ƒƒHans Niessl
Christian Bleich
ƒƒAustria Presse Agentur
ƒƒKuratorium für
Presseausweise
ƒƒAthesiadruck, Bozen
ƒƒFachbereich Kommunika-
tionswissenschaft an der
Universität Salzburg
ƒƒInstitut für Publizistik und
Kommunikationswissenschaft
der Universität Wien
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Programmbeirat
Aus österreichischen Redaktionen
und aus der Wissenschaft kommen die Mitglieder des KfJ-Beirats, der erst 2013 neu aufgestellt
wurde.
Acht Mitglieder hat der KfJ-Beirat:
Chefredakteure aus Print, Online,
Agentur und Radio sowie Journalismus-Professoren.
Beiratsmitglieder
Mag. Karl Amon
Mag. Alexandra Föderl-Schmid
Univ. Prof. Dr. Roman Hummel
Prof. Klaus Lojka
Mag. Michael Lang
Univ. Prof. Dr. Heinz Pürer
Mag. Elisabeth Zankel
Franz Zauner
Geschichte
1974
Pionierarbeit: Erste Kurse für journalistische Ausbildung.
Nach einem Probelauf werden
kontinuierlich Kurse durchgeführt,
u. a. der dreiwöchige Grundkurs
für journalistische Ausbildung.
1979
KfJ nimmt seine Tätigkeit offiziell
auf. Univ. Ass. Dr. Heinz Pürer wird
Geschäftsführer. Elektronik in der
Redaktion ist eines der ersten Seminarthemen.
1980
dien für Ferialvolontariate. Start
der Schriftenreihe Journalistik:
Kompakte Bücher zu journalistischen Themen mit Referenten und
Know-how aus KfJ-Seminaren.
1984
Das KfJ-Handbuch Praktischer
1975
Der ORF gründet die Ausbildungsschiene BAF.
1977
Journalistengewerkschaft, ORF,
VÖZ und ÖZV planen eine Journalistenausbildung mit dem Fernziel
Medienakademie.
16. 11. 1978
DDr. Günther Nenning (Journalistengewerkschaft), Dr. Walter
Schaffelhofer (VÖZ) und Norbert
Orac (ÖZV) gründen das KfJ als
gemeinnützigen Verein.
Erstmals vergibt das KfJ Stipen-
Journalismus in Zeitung, Radio
und Fernsehen erscheint in der
ersten Auflage.
1986
Dr. Helmut K. Ramminger wird
neuer Geschäftsführer, Dr. Pürer
ordentlicher Universitätsprofessor
in München.
1988
Aus dem Grundkurs wird eine
mehrteilige Grundausbildung.
1990
Das KfJ bietet erstmals Managementseminare für Journalis-
Gründungsgeschäftsführer Heinz Pürer
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78
ten an. Stipendienaktion und
Seminare für Journalisten aus
Osteuropa nach der Öffnung.
1991
Das Handbuch Praktischer Journalismus erscheint als Lizenzausgabe für Deutschland. Erste
Seminare für Pressefotografen.
KfJ wird das erste und lange Zeit
Österreichische Kolleg für Wirtschaftsjournalismus. Übersiedelung des KfJ in das Salzburger
Pressezentrum und Gründung der
Österreichischen Medienakademie.
1995
Das KfJ vergibt ein Stipendium an
einen österreichischen Journalis-
Auswahlverfahren
qualifizieren
können. Eine neue Ausbildungsschiene für freie Journalisten startet: die Fern- und Ferienkurse. Das
KfJ bietet erstmals Radio-Seminare an.
1998
Das KfJ strukturiert sich neu und
bietet neben dem traditionellen
einzige österreichische Mitglied
der European Journalism Training
Association (EJTA).
1992
Das Österreichische JournalistenKolleg (der Nachfolger des Grundkurses) startet zum ersten Mal. Als
Pionier in Europa bietet das KfJ
Trainerseminare für Journalistenausbildner an.
1994
Aufgrund des Erfolges des
Journalisten-Kollegs wird eine
Sonderform
geschaffen:
das
ten für einen Japanaufenthalt. Internet für Journalisten ist erstmals
Workshop-Thema.
1996
Der internationale Fotosommer
startet mit New York Times-Cheffotograf Paul Hosefros.
1997
Geschäftsführer Dr. Helmut K.
Ramminger geht in Pension.
Dr. Meinrad Rahofer folgt ihm
nach. Das Österreichische Journalisten-Kolleg wird für Berufseinsteiger geöffnet, die sich bei einem
Schwerpunkt
Printjournalismus
Helmut K. Ramminger
eine Online-, eine Radio-, eine TVund eine Pressefoto-Akademie.
Erster gemeinsamer Studientag
mit dem Institut für Publizistik in
Salzburg zum Thema Journalismus in der Informationsgesellschaft. Start der Serie Wiener Diskussionen in Kooperation mit der
Universität Wien.
1999
Die Sozialpartner beschließen im
neuen Kollektivvertrag, dass das
Journalisten-Kolleg als Standard
für die Redakteursausbildung gilt.
2000
Das KfJ ist Gründungsmitglied des
Vereins Initiative Qualität im Journalismus und stellt mit Dr. Meinrad
Rahofer den ersten Vorsitzenden.
2001
Neustrukturierung des Programmbeirats. Mit dem Institut für Publizistik in Wien wird die Theodor-
Meinrad Rahofer
Herzl-Dozentur zur Poetik des
Journalismus eingerichtet. Start
des Integrativen Journalismuslehrgangs für Menschen mit Behinderung.
2002
Erster Lehrgang für deutschsprachige Journalisten in Südtirol.
2003
Dr. Meinrad Rahofer wird Vizepräsident der European Journalism
Training Association, als erster
Österreicher im Vorstand der Vereinigung.
2004
25 Jahre KfJ werden mit einer Jubiläumsfeier im österreichischen
Parlament begangen. Im Oktober
startet das EU-Projekt Trimedial.
Mit dem Journalisten-Update beginnt eine Reihe von Abenddiskussionen zu aktuellen Themen.
2005
Im Juli erhalten acht Vertreter des
KfJ Verdienstorden der Republik
Österreich: drei das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die
Republik Österreich, zwei das Silberne Ehrenkreuz und drei weitere
das Österreichische Ehrenkreuz
für Wissenschaft und Kunst.
2006
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Unter dem Titel So arbeiten Österreichs Journalisten für Zeitungen
und Zeitschriften erscheinen die
Ergebnisse einer Studie als 18.
Ausgabe der Schriftenreihe Journalistik. Gemeinsam erarbeiten
alle Organisationsebenen im KfJ
ein Leitbild, in dem sie erprobte
Qualität und Entwicklungsschritte
Feier zum Jubiläum im Parlament
statt. Gründung des KfJ-Absolventen-Netzwerks kan. Start des
Master-Studiengangs New Media
Journalism in Kooperation mit internationalen Partnern.
2009
Geschäftsführer
Dr.
Meinrad
Rahofer feiert sein 20-jähriges
für die Zukunft definieren.
2007
Das
Journalistenaustauschprogramm US-Austrian Journalism
Exchange Fellowships findet erstmals statt. Das Land Salzburg verleiht Dr. Meinrad Rahofer für seine
Verdienste um die Journalistenaus- und -weiterbildung das Goldene Ehrenzeichen des Landes.
2008
30 Jahre Kuratorium für Journalistenausbildung: Auf Einladung der
Nationalratspräsidentin findet die
Dienstjubiläum im KfJ. Er hat die
Bedeutung des KfJ national und
international fest verankert.
2010
Dr. Meinrad Rahofer verstirbt unerwartet. Zahlreiche Freunde und
Wegbegleiter begleiten ihn auf seinem letzten Weg. Mag. Elisabeth
Wasserbauer tritt seine Nachfolge
an.
2011
Das Journalisten-Kolleg startet
in neuer, verdichteter Form: Aus
zwölf Wochen werden neun, vier
Module und ein multimediales
Abschlussprojekt bilden den Rahmen. Die Website www.kfj.at wird
relauncht. Neue journalistische
Formate werden unter anderem im
Journalismus-Labor getestet.
Elisabeth Wasserbauer
2012
Das Jubiläum des 20. Journalisten-Kollegs wird im Haus für Mozart in Salzburg auf Einladung der
Festspielpräsidentin gefeiert. Im
Oktober findet das 1.000. KfJ-Seminar statt. Ein neues MultimediaStudio eröffnet neue technische
Möglichkeiten für zukunftsweisende Workshops.
2013
Das KfJ wird 35 und feiert sein
Jubiläum auf Einladung der Präsidentin des Nationalrats im Palais
Epstein.
2014
Das KfJ schließt erfolgreich den
Zertifizierungsprozess ab. Das
Testat nach LQW bedeutet Lernerorientierte Qualitätstestierung
in der Weiterbildung und sichert
den Blick auf gelungenes Lernen
in allen Organisationsbereichen.
2015
Anfang des Jahres wird der neue
Standort in der Wiener Innenstadt in Betrieb genommen.
Damit finden Seminare in Wien an
einem Ort statt, das KfJ ist auch
in der Bundeshauptstadt leichter
auffindbar.
Salzburger Nachrichten, 28. 1. 2015. S. 5
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Kuratorium für Journalistenausbildung
Österreichische Medienakademie
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