Institut für Theoretische Physik Prof. Dr. J. Schliemann Dr. P. Wenk Wintersemester 2014/15 Übungen zu Quantentheorie II Blatt 8 Aufgabe 1: Teilchen im Magnetfeld mit Spin-Orbit Kopplung [6P] Wir Betrachten ein Elektron in einem zwei-dimensionalen System (xy), das sowohl einem Magnetfeld B = Bez = ∇ × A als auch einer Kopplung seines Spins an seinen Impuls ausgesetzt ist (hier: Rashba Spin-Orbit Kopplung, HR ). Der Hamiltonian H ist gegeben durch 2 |e| 1 1 p + A + g ∗ µB Bσ z + HR (1) H= ∗ 2m c 2 mit HR = α(πx σ y − πy σ x ), (2) mit dem kinetischen Impuls π = p + (|e|/c)A, der effektiven Masse des Elektrons m∗ , dem effektiven g-Faktor g ∗ und dem Bohrschen Magneton µB . (a) [2P ] Stellen Sie den Hamiltonian mit den bekannten Leiteroperatoren √ a = (l/ 2~)(πx + iδπy ), a† = (a)† (3) auf, wobei δ = sgn(−|e|B) ist. (b) [1P ] O.B.d.A. sei δ = 1. Zeigen Sie, dass L = a† a ∓ σ z /2 eine Erhaltungsgröße ist und |0, ↑i Eigenzustand zu E0 = (~ωc + gµB B)/2 mit L = −1/2. Dabei stellt |n, σi einen Zustand im n-ten Landau-Niveau dar mit der SpinRichtung σ ∈ {↑, ↓}. (c) [3P ] Zeigen Sie (δ = 1), dass alle anderen Eigenzustände gegeben sind durch ± |n, ±i := u± n |n, ↑i + vn |n − 1, ↓i , (4) mit L = n − 1/2, n > 0. Bestimmen Sie die Eigenwerte und Eigenvektoren. Aufgabe 2: Zwei Spin-1/2 System [6P] Gegeben sei ein System bestehend aus zwei Spin-1/2 Teilchen. EineE Ein-Teilchen (i) Basis ist gegeben aus den gemeinsamen Eigenzuständen Si , mS von S2i und Siz , 3 2 1 (i) (i) 2 1 (5) Si , mS = ~ , mS 2 4 2 (i) (i) 1 (i) z 1 Si , mS = ~mS , mS . (6) 2 2 a) [2P ] Geben Sie die gemeinsamen Eigenzuständen |S, MS i der S2 , S2 = (S1 + S2 )2 und S z = S1z + S2z in der Basis 2 E E 1 (1) 1 (2) 2 , mS1 2 , mS2 an. 2 Operatoren E S1 , (1) (2) mS1 , mS2 ≡ b) [1P ] Zeigen Sie, dass die Zustände aus a) Eigenzustände zum Permutationsoperator P12 sind, E E (2) (1) (1) (2) (7) P12 mS1 , mS2 = mS1 , mS2 . c) [1P ] Zeigen Sie, dass folgende Relationen gelten: P12 S1 P12 = S2 , P12 S2 P12 = S1 . d) [1P ] Zeigen Sie, dass sich der Permutationsoperator als 1 4 P12 = 1 + 2 S1 · S2 2 ~ schreiben lässt. (8) Aufgabe 3: Dichtekorrelation im Fermigas [8P] Für ein homogenes System aus N ununterscheidbaren Fermionen im freien Raum definieren wir die Paarverteilungsfunktion durch hn̂(r1 )n̂(r2 )i − nδ(r1 − r2 ) . (9) g(r1 , r2 ) = n2 Dabei bezeichnen n̂(r) den Operator der Teilchendichte am Ort r und n ≡ hn̂(r)i dessen Erwartungswert bezüglich des Vielteilchenzustands. E 1 XD † † ψ̂σ1 (r1 )ψ̂σ2 (r2 )ψ̂σ2 (r2 )ψ̂σ1 (r1 ) . a) [2P ] Zeigen Sie: g(r1 , r2 ) = 2 n σ ,σ 1 2 Dabei bezeichnet ψ̂σ (r) den Feldoperator für ein Fermion mit Spin σ am Ort r. b) [3P ] Zeigen Sie, dass im Grundzustand von N nichtwechselwirkenden Fermionen mit Masse m und Spin 1/2, die sich im potentialfreien Kubus mit Kantenlänge L und periodischen Randbedingungen befinden, gilt: 2 X i(k2 −k1 )(r1 −r2 ) e . g(r1 , r2 ) = 1 − 2 N k ,k 1 2 Die Summen gehen dabei über alle quantisierten Wellenvektoren im Kubus, die im Grundzustand zur Teilchenzahl N besetzt sind. c) [3P ] Berechnen Sie g(r1 , r2 ), indem Sie die obigen Summen durch Integrale approximieren. Skizzieren Sie die Paarverteilungsfunktion in Abhängigkeit von |r1 − r2 |. Welchen Wert nimmt g im Grenzfall |r1 − r2 | → 0 an?