Eisenstadt, 20. August 2012 Esterházy Gewässermanagement zur langfristigen Sicherung der Wasserqualität an den Freizeitseen Schon in den 1960-er Jahren erkannte Esterházy das Bedürfnis nach Naherholungsgebieten im Umland und entwickelte Seen- und Freizeitsiedlungen im nördlichen Burgenland. Heute werden zehn Anlagen mit etwa 3.000 einzelnen Mietern betrieben. Damit ist Esterházy der führende Anbieter von Freizeitanlagen im Osten Österreichs. Die Freizeitanlagen sind an zehn künstlich entstandenen Seen angesiedelt. Bei diesen Gewässern handelt es sich um Grundwasserseen, die im Zuge der Schottergewinnung bzw. des Braunkohleabbaus entstanden sind. Esterházy ist bestrebt, die optimale Wasserqualität der Seen aufrecht zu erhalten bzw. langfristig zu sichern. Daher wurden beispielsweise an mehreren Seen umfangreiche gewässerökologische Untersuchungen durchgeführt und Maßnahmenpakete zur Erhaltung der Wasserqualität entwickelt. Dadurch kann die ausgezeichnete Qualität der Gewässer langfristig sichergestellt werden. Aufgrund seiner Entstehungsgeschichte verfügt jedes Gewässer über einen eigenen geochemischen Hintergrund sowie spezifische Eigenheiten. Beim Pöttschinger See, den Neufelder Seen IV und IVa sowie dem Trausdorfer See hat sich in den vergangenen Jahren gezeigt, dass es erforderlich ist, durch gezielte gewässerökologische Maßnahmen der zum Teil bereits beginnenden Eutrophierung entgegen zu wirken. Bei der Eutrophierung kommt es durch erhöhtes Nährstoffangebot im Wasser zum unverhältnismäßigen Wachstum der Wasserpflanzen. Neufelder See IV und IVa Geringe Sichttiefe, eine intensive Färbung des Gewässers sowie eine hohe Trübe im Herbst gab in den vergangenen Jahren Anlass zur intensiven Untersuchung der beiden Seen. Im Zeitraum von einem halben Jahr wurden physikalisch-chemische Parameter gemessen; hydrochemische Erhebungen und biologische Untersuchungen wurden durchgeführt. Zudem wurde das Sediment (Ablagerungen von Organismen oder aus Organismenresten am Boden) erprobt sowie die Gewässer vermessen. Als Hauptproblem wurde eine nahezu komplette Sauerstofflosigkeit in den Tiefenwasserzonen eruiert. Durch diese werden u.a. die Stoffe Eisen, Mangan und Phosphor aus dem Sediment gelöst und schweben wie eine Melange über dem Seeboden. Im Zuge der jährlichen Durchmischung der Gewässer im Herbst kam diese an die Wasseroberfläche und sorgte für intensive Trübung des Wassers. Basierend auf den Untersuchungsergebnissen wurde ein zweiteiliges Sanierungskonzept erarbeitet. Erster Schritt war die Installation von sogenannten Tiefenbelüftern, um den Sauerstoffgehalt in den Tiefenwasserbereichen zu erhöhen. Zudem ist eine gezielte Sedimentbehandlung mit Kalkmilch geplant. Tiefenbelüfter Mit den Tiefenbelüftern wird das sauerstoffarme (-lose) Wasser aus der Tiefe nach oben gepumpt, mit Sauerstoff aus der umgebenden Luft angereichert und über eine separate Rohrleitung wieder in die Tiefe geleitet, ohne dass sich die Tiefenwasserschicht mit der Oberflächenwasserschicht vermischt. Um die gesetzten Maßnahmen auf ihre Wirkung und Effektivität überprüfen zu können, werden im Rahmen einer Erfolgskontrolle laufend gewässerökologische Untersuchungen durchgeführt. Nach einem mittlerweile einjährigen Betrieb der Anlagen konnte festgestellt werden, dass die Sauerstoffkonzentration im Tiefenwasser deutlich erhöht werden konnte. Eisen, Mangan und Phosphor werden kaum mehr aus dem Sediment gelöst, wodurch es zu einer, von den Anrainern bereits wahrgenommenen, deutlichen Erhöhung der Sichttiefe kommt. Zudem blieb im Herbst 2011 die massive Eintrübung in Folge der Durchmischung der Wasserschichten aus. Sedimentbehandlung Zur Erhöhung des Phosphor-Bindungspotentials im Sediment sowie zur Reduktion der Nährstoffgehalte im Freiwasser ist für den Herbst 2012 zusätzlich die Zugabe von Calziumverbindungen (Kalkmilch) angedacht. Dadurch wird es abermals zu einer deutlichen Erhöhung der Sichttiefe kommen. Pöttschinger See Im Sommer 2009 wurde die Badenutzung des Pöttschinger Sees erstmals durch ein massives Auftreten von Algenauftriebsfladen beeinträchtigt, die im Zuge der Photosynthese verschiedenster, den Seeboden besiedelnder, Algen entstanden sind. Bei der Photosynthese entstehen Sauerstoffblasen, die im dichten Algengeflecht hängen bleiben und deren Auftrieb verursachen. Wird dieser Auftrieb zu groß, löst sich das Algengeflecht samt anhaftendem Sediment und treibt an die Gewässeroberfläche. Bodenbewohnende Algen kommen in jedem natürlichen Gewässer vor, eine derart massive Entwicklung wie am Pöttschinger See im Sommer 2009 tritt grundsätzlich allerdings nur dann auf, wenn unter anderem auch bereits Tendenzen zur Eutrophierung vorliegen. Im Hinblick auf eine nachhaltige und langfristige Sanierung des Gewässers war es, ähnlich wie bei den Neufelder Seen IV und IVa, erforderlich, Grundlagendaten zu erheben. Diesbezüglich wurde der See im Zeitraum Herbst 2009 bis Sommer 2010 intensiv untersucht. Erhoben wurden die genauen Ausmaße des Sees, die Schlammmächtigkeit sowie chemisch-physikalische Parameter. Zusätzlich wurden sogenannte Hot Spots für die Algenbildung durch zahlreiche Tauchgänge eruiert. Dabei wurde festgestellt, dass die mittlere Sedimentdicke ca. einen Meter beträgt, stellenweise bis zu 2,2 Meter. Das ergibt für den See ein Sedimentvolumen von insgesamt rd. 16.500 m³. Zudem ergaben die Erhebungen, dass vor allem in den Flachwasserzonen ein nahezu durchgehender Bewuchs aus Blau- und Kieselalgen vorhanden ist. Für eine Verbesserung der ökologischen Gesamtsituation des Sees müssen in folgenden Bereichen Maßnahmen gesetzt werden: Freiwasser: Vermeidung von Rücklösungen aus dem Sediment Sediment: Reduktion der Sedimentmächtigkeit Konkurrenz: Besiedelung des Seebodens mit tierischen Organismen, Förderung der Entwicklung von Unterwasserpflanzen Derzeit werden in Sedimentbelüftung noch im Herbst bodenbedeckenden zwei Enclosures (=Versuchsflächen) unterschiedliche Varianten der getestet, um die Schlammmächtigkeit zu reduzieren. Zudem werden 2012 Auspflanzversuche von speziellen, niederwüchsigen und Pflanzen (Armleuchteralgen bzw. Characeen) durchgeführt. Qualitätssteigerungen in den Feriensiedlungen Neben der langfristigen und nachhaltigen Sicherung der hohen Wasserqualität in den Feriensiedlungen ist auch die permanente Steigerung der Lebensqualität in den Liegenschaften eine der Kernaufgaben von Esterházy. Dies beinhaltet unter anderem die Neugestaltung der allgemeinen Flächen, und hier vor allem die der Badestrände. So wurde der Badestrand am Pöttschinger See 2011 Jahr saniert. Am Trausdorfer See wurde in den letzten 4 Jahren die Uferlinie neu gestaltet, umfangreiche Baumpflanzungen durchgeführt, neue Stege errichtet und Sitzmöbel aus Lärchenholz installiert. Am großen Neufelder See wurde der Badestrand der Weekendsiedlung im Frühjahr 2012 ebenfalls grundlegen neu gestaltet, Geländemodellierungen durchgeführt sowie hochwertige Sitzund Liegeelemente installiert Presseinformation: Esterházy Betriebe GmbH Mag. Christina Zwickl, M.A. 7000 Eisenstadt, Esterházyplatz 5 Tel. 02682/63004-415 Fax -499 Mail [email protected] www.esterhazy.at Mag. (FH) Barbara Wagner-Gmeiner 7000 Eisenstadt, Esterházyplatz 5 Tel. 02682/63004-410 Fax -499 Mail [email protected] www.esterhazy.at