Indikationen: • Diagnostik der Rheumatoiden Arthritis (RA) • Diagnostik der Juvenilen RA • Differentialdiagnostik von Kollagenosen mit Begleitarthritis (SLE, Sjögren-Syndrom, Polymyositis/Dermatomyositis u.a.) zur Abgrenzung von RA • Prognostische Aussage hinsichtlich der Entwicklung von radiologisch nachweisbaren Gelenkschäden • Differentialdiagnostik der erosiven Form des Lupus erythematodes und der RA Abrechnung: Hinweis: Bei Patienten mit Rheumatoider Arthritis (PCP) einschließlich Sonderformen und Kollagenosen unter immunsuppressiver oder immunmodulierender Therapie werden sämtliche Laboruntersuchungen des jeweiligen Quartals NICHT auf das jeweilige Praxis-Laborbudget angerechnet. Bitte geben Sie hierzu auf dem Labor-Überweisungsschein und bei der Abrechnung die Ausnahmekennziffer 32023 an. Ein Krankheitsfall umfasst gem. § 21 BMV-Ä das aktuelle und die drei nachfolgenden Kalendervierteljahre, die der Berechnung der krankheitsrelevanten Leistung folgen. EBM in € (Ziffer) Anti-CCP-Ak Rheumafaktor 11,20 (32489) einmal im Krankheitsfall 4,20 (32461) GOÄ 1fach in € (Ziffer) 26,23 (3877) Untersuchungsmaterial und Versand: • ca. 1,0 ml Serum (Haltbarkeit ca. 14 Tage bei +2°C - +8°C) • Postversand möglich MVZ Dr. Müller und Kollegen Referenzbereich: Die Referenzbereiche für Anti-CCP-Antikörper sind abhängig von der verwendeten Testmethode. Mit dem von uns verwendeten Fluoreszenzenzymimmunoassay (FEIA) wurde an einem Referenzkollektiv von 400 Blutspendern für Anti-CCPIgG ein Mittelwert von 2,6 U/ml gemessen. Die Messwerte für die 95. bzw. 99. Perzentile betragen 4,3 U/ml bzw. 6,2 U/ml. Hieraus ergeben sich für die medizinische Bewertung die folgenden Bereiche: Anti-CCP -Antikörper negativ grenzwertig < 7 U/ml 7 - 10 U/ml positiv Eine Studie zur klinischen Wertigkeit von Anti-CCP -Antikörpern (n = 532, 82 Fälle mit RA) erbrachte folgende Ergebnisse: 87,8 % 86,9 % 83,7 % 97,8 % 95,5 % Laborfachinformation Rheumatoide > 10 U/ml Der Test hat einen Intra- und Inter-AssayVariationskoeffizient von 6,0 bis 10,0 % und zeigt sich im Messbereich bis 340 U/ml linear. Klinische Sensitivität Klinische Spezifität Positiver prädiktiver Wert Negativer prädiktiver Wert Diagnostische Effizienz Laboratoriumsmedizin, Bluttransfusionswesen, Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, Krankenhaushygiene Arthritis Bestimmung von Anti-CCP-Ak (Antikörper gegen cyclische citrullinierte Peptide) Verbesserung der Diagnostik und Abgrenzung zu anderen Arthritisformen Koppelstraße 7 . 26135 Oldenburg Tel.: 04 41 / 24 88 311 Fax.: 04 41 / 24 88 315 e-mail: [email protected] Homepage: www.medlab-oldenburg.de (11,66) A3886 Stand der Information: 23.01.2012 Mit einer Prävalenz von ca. 1 Prozent der gesamten erwachsenen Bevölkerung ist die rheumatoide Arthritis (RA) eine häufige Erkrankung. Bei einem Häufigkeitsgipfel im 4. Lebensjahrzehnt sind Frauen etwa dreimal bis viermal höufiger betroffen als Männer. Die Ätiologie ist nachwievor weitgehend unbekannt, die genetische Disposition in einzelnen Familien ist akzeptiert. Das Vorliegen einer Arthritis zusammen mit lang andauernder Morgensteifigkeit (> 1 Stunde, meist Beginn an den Fingern, symmetrischer Befall) und ggf. extraartikulärer Symptome (an Herz, Lunge, Leber, Nieren, Augen und Blutgefäßen) legen den klinschen Verdacht auf eine RA nahe. Bei der Diagnose gilt es, andere Formen der Arthritis sicher abzugrenzen. Die Laboratoriumsdiagnostik spielt hierbei eine wichtige Rolle. Neben unspezifischen Entzündungszeichen (BSG, CRP, Entzündungsanämie) stellen die Bestimmung des Rheumafaktors und der Anti-CCP-Antikörper wichtige diagnostische Kriterien dar. In einer ganzen Reihe von klinischen Studien wurde die Wertigkeit von Autantikörpern gegen cyclische citrullinierte Peptide (CCP) für die Diagnostik und Prognose hin untersucht. Hierbei zeigte sich zunächst für die Diagnose der rheumatoiden Arthritis (RA) eine Sensitivität von etwa 80 % bei einer Spezifität von 96 %. Zu berücksichtigen ist hierbei, dass die Antikörper gegen CCP im Kindesalter in etwas geringerer Häufigkeit nachgewiesen werden können. Die Spezifität von Anti-CCP wurde in umfangreichen Studien untersucht; eine Übersicht der Ergebnisse zu verschiedenen Krankheitsgruppen zeigen die folgende Tabelle sowie die beiden Abbildungen: Die nebenstehende Abb. zeigt die gute Trennung der Patienten mit RA, Kollagenosen (CTD) und Infektionen mittels der Bestimmung von Anti-CCPAk Abb. 1. Klinische Performance von Ant-CCP-Ak Rheumafaktoren (RF) sind Antikörper (meist Klasse IgM), die mit Serumproteinen reagieren und bei bis zu 80 % der RA-Patienten nachweisbar sind. Nachteil der RF-Bestimmung ist die mäßige Spezifität von ca. 60 %. Sie finden sich auch bei Gesunden, Patienten mit Infektionen oder anderen Autoimmunerkrankungen. Die ROC-Analyse der Daten an 532 Patienten (82 RA-Fälle) belegt die überaus gute diagnostische Effizienz des eingesetzten Testverfahrens. Ca. 80 % der RA-Patienten weisen im Serum IgGAntikörper gegen ein epidermales Protein Filaggrin auf. Es wurde gezeigt, dass die Aminosäure Citrullin ein wichtiger Bestandteil der Bindungsepitope für diese Antikörper ist. Testsysteme, die Proteine mit hohem Anteil an Citrullin enthalten, weisen diese Autoantikörper gut nach. Die Sensitivität kann deutlich gesteigert werden, wenn es sich beim Zielantigen um ein cyclisches citrulliniertes Peptid handelt. Zudem zeichnet sich ab, dass Patienten mit Nachweis von Anti-CCP signifikant häufiger radiologisch nachweisbare Gelenkschäden entwickeln. Bei frühem Nachweis eröffnet sich hier eine Möglichkeit der optimierten Therapie. Eine Übersicht über die Prävalenz von Rheumafaktor und Anti-CCP-Ak bei verschiedenen Erkrankungen gibt die folgende Tabelle: Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen Anti-CCP positiv (%) RF-positiv (%) Rheumatoide Arthritis 77 74 Osteoarthritis 9 18 Arthropathien (inkl. reaktive Arthritis, Gicht, Psoriasisarthritis, Fibromyalgie, entzündliche Polyarthritis, Spondylitis ankylans) 4 7 Kollagenosen (inkl. SLE, Mischkollagenosen, Sklerodermie, Sjögren-Syndrom, CREST, Polymyositis) 5 38 Entzündliche Erkrankungen (inkl. M. Crohn, Colitis ulcerosa, Polymyalgia rheumatica, M. Wegener, Sarkoidose, Thyreoiditis) 1 9 Virale Erkrankungen (EBV, Parvo B19, Rubella) 1 25 Bakterielle Erkrankungen (inkl. Endokarditis, Legionellose, Lyme-Borreliose, Yersinien, Salmonellen, TBC, Strept. pyogenes) 1 12 HCV-Infektion 0 44 Gesunde (im hohen Alter) 0 (0,3) 5 (15) Weitergehende Literaturangaben stellen wir Ihnen gern zur Verfügung. Für Rückfragen erreichen Sie uns unter den bekannten Telefonnummern oder