Dr. Christiane Körner Vizepräsidentin der Österreichischen Apothekerkammer Pressekonferenz Arznei & Vernunft Rheumatoide Arthritis Die Rheumatoide Arthritis ist die häufigste entzündlich rheumatische Gelenkserkrankung und betrifft bis zu ein Prozent der Bevölkerung. Im Gegensatz zur landläufigen Meinung, dass rheumatische Erkrankungen nur ältere Menschen betreffen, sind von dieser Erkrankung alle Altersgruppen, einschließlich Kinder betroffen. Auffallend dabei ist ein Überwiegen des weiblichen Geschlechts. Frauen erkranken vier mal häufiger an Rheumatoider Arthritis als Männer. Jeden Tag kommen zahlreiche Menschen in die österreichischen Apotheken, um sich über Rheuma und Rheumatoide Arthritis zu informieren oder ihre Medikamente abzuholen. Die Folgen dieser auf eine Fehlsteuerung des Immunsystems zurückzuführenden Gelenkserkrankung sind gravierend. So z.B. sind mehr als 50 Prozent der an Rheumatoider Arthritis Erkrankten nach einem Zeitraum von 10 Jahren arbeitslos und unbehandelt führt die Rheumatoide Arthritis zu einer verkürzten Lebenserwartung von bis zu 10 Jahren. Wichtig ist somit eine rasche und vor allem richtige Diagnosefindung und ein unmittelbarer Beginn mit einer immunmodulierenden Therapie (auch Basistherapie genannt). Deshalb sind wir sehr froh, dass Arznei & Vernunft das Thema „Rheumatoide Arthritis“ gewählt hat. In allen 1.300 Apotheken in Österreich liegen die Patienteninformationen der Initiative Arznei & Vernunft kostenlos auf. Die Initiative stellt einen wesentlichen Beitrag zu mehr Compliance in der Behandlung dar. Wie sieht die optimale Betreuung des Rheumapatienten in der Apotheke aus? Wenn die Diagnose gestellt ist, kann die Therapie beginnen. Eine entscheidende Rolle bildet dabei neben der richtigen schmerzstillenden und antientzündlichen Behandlung die Basistherapie, die einen wesentlichen Einfluss auf den Verlauf der Krankheit hat. Allerdings setzt ihre Wirkung erst verzögert ein. Dies kann bis zu einem halben Jahr dauern, wogegen Nebenwirkungen oft sofort verspürt werden. Deshalb ist es sehr wichtig, dem Patienten in der Apotheke die Notwendigkeit der ärztlich verordneten Therapie zu vermitteln und so die Compliance zu fördern. Unterstützung für Rheumapatienten ist auch die Beratung in der Apotheke. Immer wieder kommen auch Fragen zur Ernährung. Eine spezielle Rheumadiät gibt es zwar nicht, aber ausgewogene Kost und viel Bewegung kann die Lebensqualität entscheidend verbessern. Oft sind die 1300 österreichischen Apotheken eine erste Anlaufstelle für Fragen zur Gesundheit. Viele Patienten zögern, ihre gesundheitlichen Probleme und ihr Leid überhaupt einem Experten anzuvertrauen und professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. In der Apotheke erhalten die Kunden anonym fachkundige Erstauskunft und können so zu einem Arztbesuch motiviert werden. Wir Apothekerinnen und Apotheker sehen uns als Partner des Arztes und Mittler für PatientInnen. Unser gemeinsames Ziel ist, eine verordnete Therapie gemeinsam mit dem Patienten optimal umzusetzen und die Nebenwirkungen möglichst gering zu halten. Dieses Ziel können wir nur gemeinsam erreichen.