Technische Hydro- und Aeromechanik Von W alther Kaufmann Dr.-Ing. habil. Dr.-Ing. E. h. em. o. Professor der Mechanik an der Technischen Hochschule München Dritte verbesserte und ergänzte Auflage Mit 271 Abbildungen Springer-Verlag Berlin Heidelberg GmbH 1963 Alle Rechte, insbesondere das der Übersetzung in fremde Sprachen, vorbehalten Ohne ausdrückliche Genehmigung des Verlages ist es auch nicht gestattet, dieses Buch oder Teile daraus auf photomechanischem Wege (Photokopie, Mikrokopie) oder auf andere Art zu vervielfältigen Copyright 1954 by Springer-Verlag OHG., Berlin/GöttingenjHeidelberg © by Springer-Verlag Berlin Heidelberg 1958 and 1963 Ursprünglich erschienen bei Springer-Verlag OHG., Berlin/Gottingen/Heidelberg 1963 Library of Congress Catalog Card Number: 62-20469 ISBN 978-3-662-13101-5 (eBook) ISBN 978-3-662-13102-2 DOI 10.1007/978-3-662-13101-5 Die Wiedergabe von Gebranchsnamen, Handelsnamen, Warenbezeichnungen nsw. in diesem Buche berechtigt auch ohne besondere Kennzeichnung nicht zn der Annahme, daß solche Namen im Sinne der Warenzeichen- und Markenschutz-Gesetzgebung als frei zu betrachten wären und daher vonjedermann benutzt werden dürften Vor\vort zur dritten Auflag·e Der in der ersten und zweiten Auflage (1954 und 1958) gewählte Grundaufbau dieses Buches sowie die darin getroffene Stoffauswahl scheinen sich im wesentlichen bewährt zu haben, was schon daraus hervorgehen dürfte, daß jetzt, nach wiederum vier Jahren, eine Neuauflage erforderlich wurde. Außerdem ist inzwischen die zweite Auflage im Auftrag der "McGraw-Hill Book Company", New York, von Herrn Professor Dr. E. G. CHILTON, Stanford Research Institute, Menlo Park, California, auch in die englische Sprache übersetzt worden und wird voraussichtlich in Kürze in den USA erscheinen. Für ein derartiges, sich an einen relativ begrenzten Leserkreis wendendes Spezialwerk darf dieses wohl als ein günstiges Zeichen gewertet werden. Ich habe deshalb bei der Bearbeitung der dritten Auflage keinen Anlaß gesehen, von der Grundkonzeption des Buches abzugehen. Freilich wird es dabei immer schwieriger, den Leser mit den neuesten Forschungsergebnissen auf bestimmten Spezialgebieten hinreichend vertraut zu machen. Es war also (besonders in der zweiten Hälfte des Buches) auch jetzt wieder eine weitgehende Beschränkung auf das Wesentliche geboten, derart, daß wenigstens die grundlegenden Ansätze der verschiedenen Probleme gebracht und gegebenenfalls noch durch the.oretisch gewonnene Ergebnisse erläutert wurden. In den ersten Abschnitt des Buches (Eigenschaften der Flüssigkeiten und Gase) ist ein kurzer Abriß ,,Dimensionen und Maßsysteme'' aufgenommen worden, da bei der immer enger werdenden Verknüpfung von "technischer" und "physikalischer" Strömungsmechanik das Nebeneinander vom technischen und physikalischen Maßsystem gerade den Ingenieuren mancherlei rechnerische Schwierigkeiten bereitet. Im übrigen ist dieser Abschnitt, ebenso wie der zweite, sowie die Absätze I und IIA des dritten, abgesehen von einigen mehr formalen Änderungen, nahezu unverändert aus der zweiten Auflage übernommen worden. Im Absatz IIB des dritten Abschnitts wurde im Anschluß an die Ableitung der NAVIER-STOKESschen Bewegungsgleichen für zähe (viskose) Flüssigkeiten ein kurzes Kapitel über die durch innere Reibung in Wärme umgesetzte Energie (Dissipation) neu hinzugefügt, da diese Frage neuerdings bei gewissen Problemen der Grenzschichttheorie (S. 250) und der Wirbeltheorie für zähe Flüssigkeiten (S. 290) auch praktische Bedeutung erlangt hat. In einem ebenfalls neu aufgenommenen, etwas umfangreicheren Kapitel wird die Wirbelbewegung in zähen Flüssigkeiten behandelt, soweit man heute darübe.r schon etwas Genaueres aussagen kann. Einige Verbesserungen und Erweiterungen hat auch der Absatz III des dritten Abschnitts (Gasdynamik) erfahren. Das gilt insbesondere hinsichtlich der Ableitung der PorssoNschen Gleichung für isentrope Zustandsänderung und des Wirbelsatzes von CRocco. In dem Kapitel "Tragflügel von endlicher Spannweite bei Unterschallanströmi.mg" wurde die Karmansche Regel für den Grenzfall Ma-+ I kurz besprochen und auf deren Bedeutung für die Berechnung der "Druck- IV Vorwort zur dritten Auflage beiwerte" von Tragflügeln mit verschiedenem Dickenverhältnis hingewiesen. Schließlich fand'noch das Kapitel "Strömungen mit Überschallgeschwindigkeit" eine Ergänzung durch die Aufnahme des "Stoßpolarendiagramms" von BusEMANN und einige praktisch wichtige Bemerkungen zur Überschallströmung um schlanke Profile. Ich hoffe, daß die obengenannten Verbesserungen und Ergänzungen eine Bereicherung des gebotenen Stoffes bedeuten und dem Buche auch in Zukunft einen bescheidenen Platz in der umfangreichen Literatur über Strömungsmechanik sichern werden. Abschließend habe ich allen Kollegen, Fachgenossen und auch Studierenden zu danken, die mich auf Druckfehler in der zweiten Auflage aufmerksam gemacht oder mir Anregungen für sonstige Verbesserungen gegeben haben. Herrn H. STEFARNIAK danke ich besonders für seine Hilfe beim Lesen der Bogenkorrektur und dem Springer-Verlag für die bereitwillig erteilte Zustimmung zu der erforderlichen Vergrößerung des Buchumfanges sowie für die bekannt mustergültige Ausstattung des Werkes. München, im Juli 1962 W. Kaufmann Inhaltsverzeichnis Erster Abschnitt Eigenschaften der Flüssigkeiten und Gase 1. 2. 3. 4. Ideale und natürliche Flüssigkeiten . Dimensionen und Maßsysteme . . . Die thermische Zustandsgleichung für Der Flüssigkeitsdruck . . . . . . . . . . . . . . . . . . vollkommene Gase . . Seite 1 2 4 6 Zweiter Abschnitt Gleichgewicht 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. (Hydro- bzw. Aerostatik) Gleichgewichtsbedingungen von L. EuLER. . . . . . . . Der Druck in einer Flüssigkeit unter Einwirkung der Schwere . a) Homogene Flüssigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Mehrere Flüssigkeiten von verschiedenem spezifischem Gewicht c) Kommunizierende Gefäße . . . . . . . . . . . . . . . . . Flüssigkeit in gleichförmiger Drehung um eine feste Achse . . . . . Druck in einer gepreßten Flüssigkeit bei Vernachlässigung der Schwere Druck der ruhenden Flüssigkeit gegen Behälterwände a) Druck auf ebene Flächen . . . . . . . . b) Druck auf gekrümmte Flächen . . . . . . Auftrieb einer ruhenden Flüssigkeit . . . . . . Stabilität schwimmender Körper. Metazentrum Oberflächenspannung . . . . . . . . . . . Gleichgewicht der Atmosphäre (Aerostatik) . a) Isothermer Zustand . . . . b) Adiabatischer Zustand . . . . . . . . c) Normalatmosphäre . . . . . . . . . 8 ll ll 12 12 13 16 17 17 20 22 24 26 29 30 31 32 Dritter Abschnitt Bewegung der Flüssigkeiten (Hydro- bzw. Aerodynamik) Einführung: Begriff der strömenden Flüssigkeit . . . . I. Eindimensionale Strömung (Stromfadentheorie) A. Reibungsfreie Strömung . . . . . . . . . 1. Stromröhre und Kontinuitätsgleichung . . . . . 2. Die EuLERschen Bewegungsgleichungen. . . . . . . 3. Die BERNOULLische Druck- oder Energiegleichung . 4. Einige einfache Anwendungen der BERNOULLischen Gleichung a) VENTURI-Rohr. . . . . . . . . . . ... . . . . . . . . . . . . . . b) Ausfluß aus einem Gefäß mit kleiner Offnung unter der Wirkung der Schwere . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Ausfluß aus einem geschlossenen Gefäß, in dem ein innerer Überdruck herrscht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Saugwirkung einer strömenden Flüssigkeit . . . . 5. Staudruck und Gesamtdruck . . . . . . . . . . . 6. Luft als inkompressible (raumbeständige) Flüssigkeit 7. Die Energiegleichung für instationäre Strömungen 8. Die Impulssätze der Hydrodynamik . . . . . . . . 33 37 37 37 39 40 41 41 42 44 45 46 49 50 55 VI Inhaltsverzeichnis Seite 9. Einige. Anwendungen der Impulssätze . . . . . . . . . . a) Dr~ck der strömenden Flüssigkeit auf die Wandungen eines Rohrkrummers . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Rückdruck austretender Strahlen ( Strahlreaktion) e) Druck eines freien Strahles gegen eine Wand . . . . d) Druck der strömenden Flüssigkeit auf gleichförmig rotierende Kanäle (EuLERsche Turbinengleichung) . . . . . . . . . . . . . . . . . B. Strömung mit Energieverlusten. Einfluß der Zähigkeit I 0. Verallgemeinerte BERNOULLrsche Gleichung für nichtideale Flüssigkeiten 11. Der NEWTONsehe Elementaransatz für die Flüssigkeitsreibung . . . . 12. Laminare Strömung. Gesetz von HAGEN-PorsEUILLE . . . . 13. Turbulente Strömung. REYNOLDssche Zahl . . . . . . . . . 14. Das REYNOLDSsche Ähnlichkeitsgesetz . . . . . . . . . . . . . . . . 15. Ansatz für die turbulente Strömung im Kreisrohr . . . . . . . . . . 16. Der PRANDTLsche Mischungsweg und die KARMANsche Ähnlichkeitshypothese . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17. Geschwindigkeitsverteilung der turbulenten Strömung längs einer ebenen Wand . . . . . . . . . . . . . . . . . ... 18. Turbulente Strömung in kreiszylindrischen Rohren . . . . a) Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Die Widerstandsziffer der turbulenten Rohrströmung . . c) Experimentelle Gesetze für das hydraulisch glatte Rohr d) Geschwindigkeitsverteilung . . . . . . . . e) Das Widerstandsgesetz für glatte Rohre . . f) Rauhe Rohre . . . . . . . . . . . . . . g) Rohre von nichtkreisförmigem Querschnitt. 19. Praktische Rohraufgaben . . . . . . . . . a) Gegeben sind Q und d, gesucht J und v . b) Gegeben sind dund J, gesucht v und Q . . c) Gegeben sind J und Q, gesucht d und v . 20. Besondere Widerstände in geschlossenen Leitungen a) Ausfluß aus Behältern durch Ansatzrohre b) Querschnittsänderungen . . . . . . . . . . . c) Richtungsänderungen . . . . . . . . . . . . 21. Rohrverzweigung. . . . . . . . . . . . . . . . 22. Instationäre Strömung in geschlossenen Leitungen. a) Die Reibung wird vollkommen vernachlässigt b) Die Reibung ist proportional der Geschwindigkeit c) Die Reibung ist proportional dem Geschwindigkeitsquadrat 23. Strömung in offenen Gerinnen . . . . . . . . . . . . a) Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b) Gleichförmige Bewegung in Gerinnen mit fester Sohle c) Strömende und schießende Bewegung . . . . . . . . d) Ungleichförmige Bewegung . . . . . . . . . . . . . II. Allgemeine Theorie der zwei- und dreidimensionalen Strömung A. Grundbegriffe und Grundgesetze der idealen Strömung Vorbemerkung. . . . . . . . . . . . . . . 1. Kontinuitätsgleichung. Satz von GAuss 2. Die EuLERschen Bewegungsgleichungen. . 3. Wirbelbewegung und wirbelfreie Bewegung 4. Zirkulation. Satz von THOMSON . . 5. Der Integralsatz von STOKES . . . 6. Die BERNOULLische Druckgleichung 7. Ebene Potentialströmung . . . . . 8. Konforme Abbildung . . . . . . . 9. Einige Anwendungen des komplexen Potentials . a) Quell- bzw. Senkenströmung . . . . . . . . b) Strömung in einem von zwei ebenen Wänden gebildeten Winkelraum c) Quelle und Senke von gleicher Ergiebigkeit . d) Parallelströmung um einen Kreiszylinder e) Potentialströmung um eine rechteckige Platte f) Überlagerung verschiedener Strömungsbilder . 57 57 57 58 59 60 60 61 61 66 69 70 73 77 78 78 79 81 82 87 89 94 95 96 97 97 99 99 101 104 106 108 109 110 111 114 114 116 119 121 128 128 128 129 130 132 134 138 140 142 147 149 149 151 152 155 · 157 159 Inhaltsverzeichnis VII Seite 10. Strömung mit Zirkulation . . . . . . . . . . . . . . . . 161 a) Strömung in konzentrischen Kreisen . . . . . . . . . . 161 b) Parallelströmung und Zirkulation . . . . . . . . . . . . 162 c) Ebene Strömung um ein JoUKOWSKYsches Tragflügelprofil 163 11. Drehsymmetrische Potentialströmung . 166 12. Der hydrodynamische Auftrieb . . . . . 172 13. Oberflächenwellen . . . ·. . . . . . . . 175 a) Gerade, fortschreitende Schwerewellen. 176 b) Stehende Wellen . . . . . . . . 180 c) Wellengruppen . . . . . . . . . . 180 d) Einfluß der Oberflächenspannung . . 182 e) Schiffswellen . . . . . . . . . . . 183 f) Das F:aounEsche Ähnlichkeitsgesetz . 184 14. Wirbelbewegung . . . . . . . . . . . 185 a) Grundgesetze und Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . 185 b) Das GeschwindigkeitsfeldeinerWirbelbewegung. BIOT·SAVARTsches Gesetz 188 c) Mehrere geradlinige, parallele Wirbelfäden in einer sonst drehungsfreien Flüssigkeit . . . . . . . . . . . . . . . · 191 d) Wirbelschichten und Trennungsflächen. . . 193 e) Wirbelstraßen (KARMANsche Wirbel) . . . . 195 f) Die kinetische Energie ebener Wirbelfelder. 200 B. Bewegung zäher Flüssigkeiten . . . . . . . . . 206 Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . · . . 206 15. Die NAVIER-STOKESschen Bewegungsgleichungen. 206 16. Die durch innere Reibung in Wärme umgesetzte Energie (Dissipation) 212 17. Strömungen mit sehr kleinen Re-Zahlen (Schleichende Bewegung) . . . 214 a) Stationäre Parallelströmung um eine ruhende Kugel . . . . . . . . 214 b) Strömung zwischen zwei nahe nebeneinander stehenden, parallelen ebenen Platten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 216 c) Grundwasserbewegung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 218 d) Hydrodynamische Theorie der Schmiermittelreibung . . . . 223 18. Die PRANDTLsche Grenzschichttheorie . . . . . . . . . . . . 232 a) Grundsätzliche Bemerkungen . . . . . . . . . . . . . . . 232 b) Die Differentialgleichungen der ebenen Grenzschichtströmung 233 c) Folgerungen aus den. Grenzschichtgleichungen . . . . . . . . . 235 d) Einige Bemerkungen über die Integration der Grenzschichtgleichungen 238 e) Impulssatz für die Grenzschicht (v. KARMANs Integralbedingung) . 245 f) Der Energiesatz und seine Verbindung mit dem Impulssatz 249 19. Turbulente Grenzschichten . . . . . . . . . . . 254 a) Allgemeine Bemerkungen . . . . . . . . . . . 254 b) Die längsaugeströmte dünne Platte . . . . . . 255 c) Turbulente Grenzschichten mit Druckgradienten 258 20. Über die Entstehung der Turbulenz . . . . . . . 259 21. Flüssigkeitswiderstand und Widerstandsziffer . . . . . . . . 264 a) Allgemeine Bemerkungen über den Flüssigkeitswiderstand. 264 b) Die Widerstandsziffer . . . . . . . . . . . . . . 265 c) Experimentelle Bestimmung des Profilwiderstandes . 271 22. Maßnahmen zur Grenzschichtbeeinflussung . . . . . . 274 23. Freie Turbulenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 276 24. In ruhender Flüssigkeit rotierende Scheiben und Zylinder 281 a) Rotierende Scheibe in unendlich ausgedehnter Flüssigkeit . 281 b) Die in einem Gehäuse rotierende Scheibe . . . . . . . . 284 c) Strömung zwischen zwei konzentrischen, gegeneinander bewegten Zylindern . . . . . . . . . . . . . . . . . 284 25. Wirbel in zähen, inkompressiblen Flüssigkeiten . . . . . . . 287 a) Die Wirbeldifferentialgleichung . . . . . . . . . . . . . 287 b) Der ÜSEENsche Wirbel. . . . . . . . . . . . . . . . . . . 288 c) Kinetische Energie und Dissipation des ÜSEENschen Wirbels . . . 290 d) Die zeitliche .Änderung der Zirkulation beliebiger Wirbelströmungen 292 e) Der Anfangszustand des kreiszylindrischen Wirbels 295 f) Die zeitliche Wirbelausbreitung . . . . . . . . . . 298 VIII Inhaltsverzeichnis Seite 26. Der Tragflügel . . . . . . . . . . . . . . a} Grundbegriffe und Bezeichnungen. . . . b} Der Tragflügel in ebener Strömung . . . c) Der Tragflügel von endlicher Spannweite 27. Flügelgitter . . . . . . . . . . . . . . . a) Problemstellung und Bezeichnungen .. b) Strömung durch eine gerade, unendlich lange Flügelreihe . c) Kreisförmige Flügelgitter. 28. Schraubenpropeller . . . . . a) Einführung . . . . . . . b) Die einfache Strahltheorie c) Die Flügelblatttheorie . . 301 301 306 321 342 342 343 350 352 352 352 355 III. Grundlagen der Dynamik kompressibler Flüssigkeiten (Gasdynamik). 1. Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2. Die Grundgleichungen der Gasdynamik . . . . . . . . . . . . a) 'Kontinuitätsb~dingung und Bewegungsgleichungen. Dissipation . b) Die zeitliche Änderung der Zirkulation . . . . . . . . . . . c) Zustandsgleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . d) Die BERNOULLische Gleichung . . . . . . . . . . . . . . e) Die Potentialgleichung für ebene und räumliche Strömungen 3. Fortpflanzung kleiner Störungen, Schallgeschwindigkeit . . . . 4. MACHScher Winkel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5. Gasströmungen in eindimensionaler Behandlung (Stromfadentheorie} a) Der Energiesatz. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . b} Entropie. PoiSSONsche Gleichung. Wirbelsatz von CROcoo . c) Strömung in Rohren mit veränderlichem Querschnitt. ·. . . d) Der gerade, stationäre Verdichtungsstoß. . . . . . . . . . e) Einige Bemerkungen über Rohrreibung und Grenzschichten . 6. Strömungen mit Unterschallgeschwindigkeit . . . . . . . . . . a) Linearisierung der Potentialgleichung . . . . . . . . . . . b) Ebene Unterschallströmung um schlanke Profile . . . . . . 7. Tragflügel von endlicher Spannweite bei Unterschallanströmung 8. Strömungen mit Überschallgeschwindigkeit . . . . . . . . . . a) Lösung der Iinearisierten Potentialgleichung . . . . . . . . . . . . b) Anwendung der vorstehenden Lösung auf ebene Strömungen längs einer schwach geknickten Wand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . c) Stetige Umlenkung an einer konvex geknickten Wand . . . . . . . . d) Strömung längs einer konkav geknickten Wand. Schräger Verdichtungsstoß . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . e) Das Charakteristikenverfahren von PRANDTL und BuBEMANN f) Das BuSEMANNsche Stoßpolarendiagramm . . . . . . g) Bewegung von Körpern mit Überschallgeschwindigkeit 401 403 406 408 Sachverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 414 361 361 363 363 364 365 367 368 369 371 372 372 374 376 379 383 389 389 392 396 398 398 399 400 Erster Abschnitt Eigenschaften der Flüssigkeiten und Gase 1. Ideale und natürliche Flüssigkeiten Hydromechanik ist die Lehre vom Gleichgewicht und von der Bewegung der Flüssigkeiten. Unter einer "Flüssigkeit" versteht man einen materiellen, stetig zusammenhängenden Körper, der durch leichte Verschieblichkeit seiner Teilchen ausgezeichnet ist oder, anders ausgedrückt, der - im Gegensatz zum "festen" Körper - einer Formänderung nur geringe Widerstände entgegensetzt!. Dieses Verhalten der Flüssigkeit läßt vermuten, daß zwischen den einzelnen in Bewegung befindlichen Flüssigkeitselementen nur kleine Tangentialkräfte auftreten, so daß in erster Näherung die Annahme berechtigt erscheint, von solchen Tangentialkräften überhaupt abzusehen. Die Erfahrung hat gelehrt, daß sich auf Grund dieser Hypothese der Gleichgewichtszustand sowie gewisse Bewegungsvorgänge in guter Übereinstimmung mit der Wirklichkeit beschreiben lassen, andere dagegen nicht. Das abweichende Verhalten im letzteren Falle führt man darauf zurück, daß tatsächlich zwischen den sich berührenden, bewegten Flüssigkeitsschichten Tangentialkräfte (ähnlich den Schubspannungen der Elastizitätstheorie) auftreten, die man als Reibungsspannungen oder Reibungswiderstände bezeichnet und die wesentlich von der Geschwindigkeitsänderung der strömenden Flüssigkeit normal zur Bewegungsrichtung abhängig sind, Solche Reibungswiderstände treten z. B. auf bei der Bewegung des Wassers in Rohren, Flüssen und Gerinnen, ebenso bei der Bewegung fester Körper in Flüssigkeiten. Aus der Erfahrung ist ja bekannt, daß zur Bewegung eines solchen Körpers relativ zur Flüssigkeit eine Kraft aufgewendet werden muß, um die dabei auftretenden Reibungswiderstände zu überwinden. Eine Flüssigkeit, welcher innere Reibung als nicht zu vernachlässigende physikalische Eigenschaft beigelegt werden muß, heißt eine zähe (viskose) oder reibende Flüssigkeit. Tropfbar-flüssige Körper oder Flüssigkeiten im engeren Sinne erfahren in einem entsprechend widerstandsfähigen Gefäß oder Behälter selbst unter sehr hohem Druck nur eine verschwindend kleine Volumenänderung, so daß man bei fast allen praktisch wichtigen Vorgängen der Hydromechanik die tropfbaren Flüssigkeiten als nicht zusammendrückbar (inkompressibel) ansehen kann. So beträgt z. B. die Raumverminderung des Wassers bei 0 °Ü für je l kpfcm 2 Druck nur etwa 0,050{00 des ursprünglichen Volumens, bei steigender Temperatur sogar noch weniger 2 • Ein solcher Flüssigkeitskörper besitzt also praktisch ein unveränderliches Volumen und somit eine (nahezu) konstante Dichte (Masse: Volumen). Eine Flüssigkeit, die in dem oben erläuterten Sinne als frei ·von inneren Reibungen und außerdem als unzusammendrückbar oder raumbeständig an1 Das gilt für gewöhnliche Flüssigkeiten, wie Wasser, Alkohol, Quecksilber usw., dagegen weniger für Öl und noch weniger für sehr "zähe" Stoffe, wie Teer, Asphalt und dergleichen. Sollen bei solchen Stoffen die zur Formänderung notwendigen Kräfte klein bleiben, so muß diesen Flüssigkeiten im weiteren Sinne genügend Zeit für ihre Formänderung zur Verfügung stehen. 2 Über die Kompressibilität verschiedener Stoffe vgl. AuERBACH-HORT: Handb. d. physik. u. techn. Mechanik Bd. 5 (1931) S. 2 u. f. Kaufmimn, Hydro· und Aeromechanik, 3. Auf!. 1 2 Eigenschaften der Flüssigkeiten und Gase gesehen werden kann, wird im Gegensatz zur natürlichen (realen) als ideale oder . vollkommene Flüssigkeit bezeichnet. Die oben beschriebene Eigenschaft der tropfbaren Flüssigkeiten, einer Formänderung nur geringe Widerstände entgegenzusetzen, besitzen auch die Gase, von denen in dem vorliegenden Buche insbesondere die Luft interessiert. Im Gegensatz zu ersteren sind letztere jedoch nicht raumbeständig. Sie suchen vielmehr jeden ihnen zur Verfügung stehenden Raum unter Änderung ihrer Dichte gleichförmig zu erfüllen und können nur durch die Wirkung äußerer Druckkräfte auf einen bestimmten Raum beschränkt werden. Außerdem ist ihr Volumen bei konstant gehaltenem Druck wesentlich von der Temperatur abhängig. Indessen hat die Erfahrung gelehrt, daß die Dichteänderungen, welche bei der Bewegung eines Gases relativ gegen einen festen Körper bzw. bei der Bewegung eines festen Körpers in einem an sich ruhenden Gase auftreten, nur gering sind, solange es sich um Geschwindigkeiten handelt, die wesentlich kleiner sind als die SchaUgeschwindigkeit in dem betreffenden Gase. So ergibt sich z. B. für Luft bei normalem Druck und normaler Temperatur bei einer Geschwindigkeit von 50 mfs = 180 kmfh in der Nähe der Erdoberfläche eine Dichteänderung von wenig mehr als l %- Vernachlässigt man derartige Schwankungen der Dichte, so können auch die Gase unter den obigen Voraussetzungen angenähert als raumbeständig angesehen werden (e ~ const), und die Bewegungsgesetze der Hydrodynamik gelten dann unverändert auch für Gase (Aerodynamik, vgl. S. 49). 2. Dimensionen und Maßsysteme Alle in der Mechanik auftretenden dimensionsbehafteten Größen (Länge, Zeit, Kraft, Masse, Arbeit usw.) lassen sich bekanntlich durch drei Grundeinheiten ausdrücken, aus denen die übrigen abgeleitet werden können. Den Grundbegriffen Raum und Zeit entsprechen die Einheiten der Länge und der Zeit: das Meter [m] bzw. die Sekunde [s], wobei die eckigen Klammern lediglieh zum Ausdruck bringen sollen, daß es sich dabei um die Angabe der "Dimension" für die betreffende mechanische Größe handelt. Es erhebt sich nun die Frage, welche Einheit als dritte Grundeinheit eingeführt werden soll. Bedingt durch die historische Entwicklung haben sich daraus zwei verschiedene Maßsysteme eingebürgert: das technische, bei dem die Krafteinheit, und das physikalische, bei dem die Masseneinheit als dritte Grundeinheit gewählt wird. Als technische Krafteinheit l Kilopond [kp]* dient das "Gewicht" (d. h. der Schweredruck) des im Internationalen Büro für Maß und Gewicht in Sevres bei Paris aufbewahrten Kilogrammprototyps, das die "normale" Erdbeschleunigung (/n = 9,80665 m s- 2 erfährt. Mit großer Annäherung ist dies das Gewicht eines Liters Wasser bei 4 cc. Aus dem Kraftgesetz Gewicht= Masse X Erdbeschleunigung folgt somit als Dimension der Masse [kp m- 1 s 2]. Daraus ergibt sich folgerichtig als Dimension der Dichte(! (Masse: Volumen) der Wert [kps 2 m- 4 ). Da nun die Masse eines Körpers eine vom Ort unabhängige Größe, sein Gewicht aber mit der Erdbeschleunigung veränderlich ist I, liegt es eigentlich näher, die Masseneinheit als dritte Grundeinheit einzuführen und die Krafteinheit als abgeleitete Einheit zu betrachten. Das geschieht im physikalischen Maßsystem durch Wahl der Masse des oben genannten Kilogrammprototyps, die mit l kg bezeichnet wird. Die Dichte (! erhält damit die Dimension [kg m- 3 ]. Dieser * Früher wurde hierfür die Bezeichnung "1 kg-Gewicht" verwendet. Nach dem Gravitationsgesetz nimmt die Erdbeschleunigung g bekanntlich mit wachsendem Abstand vom Erdmittelpunkt ab. 1 3 Dimensionen und Maßsysteme Definition entsprechend wird in diesem Buche das ,Maß l kg nur noch zur Bezeichnung derjenigen Masse (Stoffmenge) verwendet, welche das Gewicht l kp besitzt, d. h. es ist m s l kp = l kg X 9,81 -2 kgm = 9,81 --s2- (1) , wenn- wie in der Technik üblich - gn ~ 9,81 ~- gesetzt wird. Als (abgeleitete) s Krafteinheit gilt im physikalischen Maßsystem (ausgedrückt durch die im "Internationalen Einheitensystem" vorgeschlagenen :Maßeinheiten) die Kraft 1 Newton [N], welche der Masse 1 kg die Beschleunigung 1; erteilt, d. h. es ist s 1 N = l kg X 1 ~ = 1 k~~ . (2) Damit ergibt sich aus (1) und (2) sofort der zwischen kp und X bestehende Zusammenhang l kp = 9,81 :N. (2a) Hinsichtlich der Dichte e folgt s2 1 kpm4 aus (I) kg kg =9 SI ----.= 9 81 - - . m ' 82 s2 m4 ' (3) m3 Dieser Zusammenhang ermöglicht sofort die Umrechnung von tabellarisch gegebenen Werten e [k~=2J in (![!~]und umgekehrt. Bei Strömungen tropfbarer Flüssigkeiten (Wasser usf.), wo der Einfluß der Schwerkraft gewöhnlich eine erhebliche Bedeutung besitzt, wird in der Technik vielfach neben der Dichte e [k~~] noch das spezifische Gewicht y [~;] - auch Wichte genannt - verwendet, worunter das auf die Raumeinheit bezogene Körpergewicht verstanden wird. Nach der dynamischen Grundgleichung gilt also y = gg, mit g als (örtlicher, s. oben) Erdbeschleunigung. Sofern es sich dabei um Vorgänge auf (oder in unmittelbarer :Nähe) der Erdoberfläche handelt, wird g in der Technik als eine vom Ort unabhängige Größe angesehen und gleich 9,81 ~ s gesetzt. In der Strömungsmechanik wird der Druck p (d. h. die Druckkraft je Flächeneinheit) i. a. in ~ oder in kp2 gemessen. Bei Einführung des Newton [N] als m cm Krafteinheit ist also wegen (2a) kp_9 l X l -2= ,8 2 m m• Entsprechend gilt für die "technische Atmosphäre" I at = l ~ = 104 m2 ~Jl = 9' 81 · J04 m2 X cm2 . In dem vorliegenden Buche wird vorerst das technische .Maßsystem mit der Kraft [kp] als dritter Grundeinheit und der :Masse [kp s 2 m- 1] als abgeleiteter Einheit beibehalten. Sofern von dieser Regel einmal abgewichen wird, und das ist bei denjenigen Problemen der Fall, wo thermodynamische Größen eine Rolle spielen - wird an diesen Stellen besonders darauf hingewiesen. Im übrigen können erforderliche Umrechnungen von Zahlenwerten beim Übergang vom tech1* 4 Eigenschaften der Flüssigkeiten und Gase Disehen zum physikalischen Maßsystem mit Hilfe der obigen Gin. (I) bis (3) ohne Schwierigkeit vollzogen werden 1 • Die meisten Anwendungen der Hydromechanik beziehen sich - wie ja bereits ihr Name sagt- auf das Wasser. Sein spezifisches Gewicht (Wichte) ist bekanntlich etwas mit dem Druck und der Temperatur veränderlich, indessen sind diese Unterschiede so gering, daß sie für die meisten technischen Anwendungen unberücksichtigt bleiben dürfen. In dem vorliegenden Buche soll deshalb das spezifische Gewicht des Wassers als eine konstante Größe angesehen und mit dem Werte y = IOOO kpfm 3 eingeführt werden. Gleiches gilt von seiner Dichte eDie größte Dichte besitzt luftfreies Wasser bei 4 °0. Im übrigen gelten für y und e bei Temperaturen zwischen 0° und IOO 0 0 folgende Werte2. Temperatur in °C oo 100 I' 20° 400 y [kp/ma] 1000 1000 992 998 e [kps2fm4] 101,9 101,9 101,7 i 101,1 Bezüglich der lJmrechnung auf [kg/m 3] vgl. GI. (3). 0 0 60° 80° 100° 983 100,2 972 99,1 958 97,8 Das spezifische Gewicht und die Dichte der Luft haben bei einem Barometerstand von 760 mm Quecksilbersäule folgende Werte 2 • (Vgl. dazu im übrigen Ziffer 3.) Temperatur in °C y [kp/m3 ] I I I ; 1,40 II 1,29 : 1,20 : 1,12 11,06 11,00 0,95 0,746 0,393 : 0,142 0,132 I 0,123 i O,ll5 I 0,108 0,102 0,096 0,076 ! 0,040 Bezüglich der Umrechnung auf [kg/m 3] vgl. GI. (3). ••.. r! [kps 2/m4 ] • • • 3. Die thermische Zustandsgleichung für vollkommene Gase Strömungsvorgänge von Gasen, die mit größeren Dichteänderungen verbunden sind, können nicht mehr unter der Vorstellung einer inkompressiblen Flüssigkeit (Ziffer I) behandelt werden. Vielmehr ist bei ihnen die Veränderlichkeit der Dichte in Abhängigkeit vom Druck und der Temperatur in Betracht zu ziehen. Solche Strömungen fallen in das Gebiet der sogenannten Gasdynamik und werden in einem besonderen Kapitel dieses Buches behandelt (vgl. S. 36lff.). Der Zusammenhang zwischen den Größen Druck p, Dichte e und Temperatur T ist durch die Zustandsgleichung der vollkommenen Gase pv = RT (4) bestimmt (GAY-LussAc-MARIOTTEsches Gesetz). Darin stellt v das "spezifische" Volumen und R die sogenannte Gaskonstante des betreffenden Gases dar. T = 273° t 0 0 ist die absolute Temperatur, mit -273° des absoluten Nullpunkts und t 0 als Temperatur über dem Nullpunkt der Celsius-Skala. Neuerdings wird dafür auch die Kelvin-Skala benutzt und einfacher T [°K] geschrieben (Kelvingrade). Unter einem vollkommenen Gase ist dabei ein Gas zu verstehen, für welches Gl. (4) bei allen Drücken p erfüllt ist. Die wirklichen Gase zeigen ein von (4) + 0 1 Anwendungsbeispiele über die Anwendung des kg (Masse) und kp (Kraft) in technischen Berechnungen sind zu finden bei W. HAEDER: kg-kp-Fibel, Berlin-Charlottenburg 1960. 2 Hütte Bd. I, 28. Aufl. (1955) S. 765. 5 Die thermische Zustandsgleichung für vollkommene Gase etwas abweichendes Verhalten. Diese Abweichung ist jedoch um so geringer je kleiner der Druck istl. Je nachdem man nun als "spezifisches" Volumen den Rauminhalt der Ge- wichtseinheit v = _!_ [:3] oder denjenigen der 21:fasseneinheit v y p nimmt GI. (4) eine entsprechend verschiedene Form an. Im technischen Maßsystem ist mit /' = = ~ [ :3 ] - wählt, g eg [~] _l!_=RT (4a) eu und somit die Dimension der Gaskonstante R [k;g~J. Im physikalischen Maßsystem dagegen ist P=RT mit e[k~J. (4b) e und die Gaskonstante hat jetzt die Dimension R[kkp ;]. Da nun nach GL (3) der Zahlenwert von e[~~J in GI. (4b) das 9,81-fac:eg~on e[k~:] der GI. (4a) ist- was offenbar mit dem Zahlenwert von y [~-] übereinstimmt - so müssen bei gleichem Druck p auch die Zahlenwerte von Rinden beiden Gin. (4a) -und (4b) übereinstimmen. In diesem Buche soll bei gasdynamischen Betrachtungen -der neueren Entwicklung folgend - die Zustandsgleichung in der Form (4b) (d. h. unter Benutzung der Masseneinheit I kg) verwendet werden. Für trockene Luft hat die Gaskonstante in (4b) den Wert R = 29,27, für k:;d. mittelfeuchte R bzw. 29,4 k = 29,4 _kkp md . In (4a) ist nach dem oben Gesagten R g gr = 29,27 Sie kann aus (4a) oder (4b) durch Messung der Größen p, g und T bestimmt werden. Im Falle konstant gehaltener Temperatur (isotherme Zustandsänderung) folgt aus (4b) das BoYLE-MARIOTTEsche Gesetz p_ e = const, (5) während bei konstant gehaltenem Druck das GAY-LussAcsche Gesetz (6) Te= const gilt.. Bei den in diesem Buche durchgeführten Betrachtungen ist - neben der isothermen - die adiabatische Zustandsänderung von besonderer Bedeutung. Man versteht darunter einen Vorgang, der durch wärmedichten Abschluß einer bestimmten Gasmenge von ihrer Umgebung gekennzeichnet wird oder - anders gesagt - bei welcher ein Wärmeaustausch mit der Umgebung nicht stattfinden kann. Erfolgt dabei der Strömungsablauf bei konstanter Entropie, so nennt man die Zustandsänderung isentrop (vgl. dazu S. 375), und es gilt die sogenannte PorssoNsche Gleichung -~- = const, (7) worin der Exponent e" Cp X=Cv 1 Vgl. dazu E. S. 38 und 43. ScHMIDT: (8) Einführung in die Technische Thermodynamik, 8. Aufl. (1960) 6 Eigenschaften der Flüssigkeiten und Gase das Verhältnis der "spezifischen Wärmen" 1 bei konstantem Druck bzw. bei konstantem Volumen bezeichnet. Für Luft von Atmosphärendruck ist X = 1,405. In der Atmosphäre ist weder die isotherme noch die isentrope Zustandsänderung streng verwirklicht. 1\'fan hat deshalb eine zwischen beiden Zuständen liegende, durch die Gleichung E_ = const gn (9) gekennzeichnete polytrope Zustandsänderung eingeführt, wobei für den Exponenten die Beziehung l<n<-x gilt. n = l entspricht der isothermen n = x der isentropen Zustandsänderung. Im übrigen hängt n in der Atmosphäre wesentlich vom Temperaturgradienten ~.J ab (Z = Höhenkoordinate) 2 • 4. Der Flüssigkeitsdruck Denkt man sich aus dem Innern einer raumbeständigen Flüssigkeit ein Teilchen herausgeschnitten, so müssen auf dessen Oberfläche von der es umgebenden Flüssigkeit Kräfte ausgeübt werden, die in Verbindung mit den am Teilehen außerdem wirksamen Massenkräften dessen Bewegungs- oder Ruhezustand bedingen. Diese an der Oberfläche des Teilchens angreifenden Kräfte können bei reibungsfreier Flüssigkeit offenbar nur Normaldrücke sein, da Schubbzw. Reibungskräfte ausgeschlossen sein sollen und Zugkräfte im Innern der Flüssigkeit i. allg. nicht übertragen werden können. Bezeichnet nun dF ein durch einen beliebigen Punkt A der Oberfläche des Teilchens gehendes Flächendifferential und dD die auf dF entfallende Druckkraft (Abb.l), so heißt der Quotient dD p=dF der auf die Flächeneinheit entfallende Flüssigkeitsdruck oder kurz der Druck an der Stelle A. Er ist seinem Wesen nach eine Spannung (entsprechend der Normalspannungader Festigkeitslehre) und hat wie diese die Dimension [kp/m 2]. Von ihm läßt sich zeigen, daß seine Größe in einem beliebigen Punkte A unabhängig von der durch A gelegten Schnittrichtung ist (man beachte dabei den Unterschied gegenüber den Normalspannungen der Festigkeitslehre, die sich i. allg. mit der Schnittrichtung ändern). Um dieses zu beweisen, schneide man aus dem Innern der Flüssigkeit ein unendlich kleines Tetraeder mit den Kantenlängen dx, dy, dz heraus, dessen eine Ecke der Punkt A mit den Koordinaten x, y, z sei, bezogen auf ein festes. rechtwinkliges Achsenkreuz mit dem Ursprung 0 (Abb. 2). Bezeichnen nun pa;, py, Pz die Einheitsdrücke in Richtung der Koordinatenachsen und p denjenigen normal zur schiefen Tetraederfläche mit dem Inhalt dF, so ergeben sich die aus Abb. 2 ersichtlichen, an der Tetraederoberfläche angreifenden Normaldrücke. Die auf das Flüssigkeitsteilchen außerdem wirkenden Massenkräfte, z. B. die Schwere, sind proportional dem Tetraedervolumen und somit klein von der dritten Ordnung. Demgegenüber sind die Normalkräfte .den Inhalten 1 Spezifische Wärme [k:~~d] ist die Wärmemenge, welche notwendig ist, um die Temperatur von 1 kg der betreffenden Gasmasse um l 0 0 zu erhöhen. 2 Weitere Einzelheiten über n sind zu finden in ScHLICHT"ßG-TRUCKESBRODT: Aerodynamik des Flugzeuges Bd. l (1959) A. 5ff. 7 Der Flüssigkeitsdruck der Tetraederflächen proportional und demnach klein von der zweiten Ordnung. Die Massenkräfte können somit gegenüber den Normalkräften als kleine Größen gestrichen werden. Daraus folgt aber unter Anwendung des Prinzips von D'ALEMBERT, daß die auf das unendlich kleine Tetraeder wirkenden Normalkräfte für sich allein die statischen Gleichgewichtsbedingungen erfüllen müssen. Bezeichnen o:, ß, y die Winkel, welche die Normale zur Fläche dF mit den Richtungen x, y, z bildet, dann bestehen gemäß Abb. 2 folgende Beziehungen : dydz dF coso: = - 2 - ; dxd z dF cosß = - 2 - ; Abb. 1. Zur Definition des Flüssigkeltsdruckes dD P=d.F dF COS ( = dxdy - 2 -. (10) .Abb. 2. (Jleichgewicht am unendlich kleinen Tetraeder Andererseits folgt aus den Gleichgewichtsbedingungen für die am Tetraeder angreifenden Oberflächenkräfte : dydz = 0, dxdz = Px 2 - - pdFcoso: py- - pdF cosß 2 0, dxdy Pz - 2 - - pdF cosy = 0. Unter Beachtung der Ausdrücke (10) folgt daraus: P = Pz = PY = Pz · Das heißt also: am Orte A herrscht in den durch die vier Tetraederflächen bestimmten Schnittrichtungen der gleiche Druck p. Da aber die Richtung der schiefen Tetraederfläche ganz beliebig wählbar ist, so folgt, daß p für jede durch A gehende Richtung den gleichen Wert hat oder, mit andern Worten, in der reibungsfreien Flüssigkeit ist der Druckeine reine Ortsfunktion p = p (x, y, z) (hydrostatischer Spannungszustand). Bei strömenden Flüssigkeiten ist der Druck i. allg. auch mit der Zeit veränderlich, also p = p (x, y, z, t). Die vorstehenden Überlegungen gelten nicht nur für Flüssigkeitsteilchen, die aus dem Innern eines stetig zusammenhängenden Flüssigkeitskörpers herausgeschnitten sind, sondern auch dann, wenn eine Flüssigkeit mit einem festen Körper, etwa einer Gefäßwand, in unmittelbarer Berührung steht. Die Druckkraft, welche auf ein Flächenelement dF der Gefäßwand ausgeübt wird, ist unabhängig von der Wandrichtung, sie steht normal zu dieser und besitzt die Größe pdF, wenn p den Einheitsdruck an der betreffenden Stelle bezeichnet. 8 Gleichgewicht Das hier gefundene Ergebnis gilt für ideale Flüssigkeiten ganz allgemein, gleichgültig, ob sie sich im Zustand der Ruhe oder der Bewegung befinden, für zähe Flüssigkeiten dagegen nur dann, wenn keine Formänderungen des Flüssigkeitskörpers auftreten, da nur in diesem Falle die Tangentialkräfte verschwinden (vgl. hierzu S. 61 ). Zweiter Abschnitt GIeichgewicht (Hydro- bzw. Aerostatik) 1. Gleichgewichtsbedingungen von L. Euler 1 In einem ruhenden Gefäße oder Behälter mit festenWandungenbefinde sich eine raumbeständige Flüssigkeit (e = y fg = const) in Ruhe. Aus dem Innern der Flüssigkeit trenne man ein unendlich kleines Parallelepiped von den Kantenlängen d x, dy, dz heraus (Abb.3). Dann müssen z ( p r dz) d .Xd.!f die an diesem Flüssigkeitselement angreifenden 0 herflächendrücke . mit den auf das Teilchen wirkenden Massenkräften die statischen Gleichgewichtsbedingungen erfüllen. Der im Punkte A (x, y, z) herrschende Druck ist nach Ziffer 4 des ersten Abschnitts unabhängig von der Schnittrichtung durch A, also lediglich eine Funktion des Ortes. !/ Auf die untere Quaderfläche wirkt 0 ~-_.....-+1 - ,-/,.....--------;,. die Normalkraft p d x d y gleichmäßig i~/ /X über die Fläche d x d y verteilt, da die Kantenlängen unendlich klein angenommen sind. Geht man in Richtung der Abb. 3· Gleichge:~~/l;;' ~~~~~~~~gkleinen ParaUel· z-Achse von der unteren zur oberen Quaderfläche über, so ändert sich z um dz, während x und y unverändert bleiben. Der Druck ändert sich also jf dz, (P dz) weshalb an der· oberen Quaderfläche die Druckkraft + :~ d x d y wirksam ist. Entsprechende Ausdrücke gelten für die seitlichen Quaderflächen. Außer diesen Oberflächenkräften greifen an dem betrachteten Flüssigkeitskörperehen noch Massenkräfte an, und zwar kommt dabei i. allg. nur die Schwere in Frage. Hier soll indessen ganz allgemein zunächst eine beliebig gerichtete Massenkraft (Trägheitskraft) angenommen werden, deren Komponenten nach den Koordinatenrichtungen, bezogen auf die Masseneinheit, mit X, Y, Z bezeichnet seien. Mit d m = e d X d y d z als Masse des Körperchens ist dann die in die Z-Richtung fallende Massenkraft um :; z z (11) dm = edxdydz. Im Gegensatz zu den Überlegungen in Ziffer 4 des ersten Abschnitts darf hier die Massenkraft nicht vernachlässigt werden, da sie zwar gegenüber den am 1 EuLER, L. : Principes generaux de l'etat de I'equilibre des fluides. Hist. de l 'Acad. Bd. 11, Berlin 1755. Gleichgewichtsbedingungen von L. 9 EuLER Flüssigkeitskörperehen wirkenden Oberflächendrücken immer noch beliebig klein ist, dagegen von der gleichen Größenordnung wie deren Änderungen beim Übergang von einer Quaderfläche zur gegenüberliegenden. Als Gleichgewichtsbedingung in Richtung der z-Achse ergibt sich somit (Abb. 3): pdxdy + Z edxdydz- (P + :; dz) dxdy = oder z edz = 0 :~ dz. (12) Entsprechend wird für die beiden übrigen Koordinatenrichtungen X edx = := dx, (13) Yedy= 0 Ydy. (14) iJp Durch Addition der Gin. (12) bis (14) folgt e(X dx + Y dy + Z dz) = :: dx + ::dy + :~ dz. Da aber die rechte Seite dieses Ausdrucks das totale Differential des Druckes ist, so wird (15) d p = e(X dx + Y d y + Z d z) . Kürzt man in den Gin. (12) bis (14) d x, d y und dz weg, so erkennt man, daß zwischen den Ableitungen der Massenkraftkomponenten nach den Koordinatenrichtungen folgende Beziehungen bestehen ax ay - aY ax az aY az ax-· a-z = iJX; az- = ay· <16> Das sind aber die drei notwendigen und hinreichenden Bedingungen dafür, daß sich X, Y, Z aus einem Potentiale U = U (x, y, z) ableiten lassen, d. h. x_ au. iJx' Y= _au. oy' Z= _au. i)z (17) Setzt man nämlich die Ausdrücke (17) in (16) ein, so sieht man, daß letztere damit identisch befriedigt werden. Da· aber die Gin. (16) unmittelbar aus den Gleichgewichtsbedingungen (12) bis (14) folgen, so erhält man den wichtigen Satz, daß in einer idealen Flüssigkeit nur dann Gleichgewicht bestehen kann, wenn die eingeprägten Kräfte X, Y, Z ein Potential U besitzen. Solche Kräfte heißen energieerhaltende oder konservative Kräfte. Mit den Ausdrücken (17) lautet GI. (15) au dp = - f! (Tx"dx au + az-dz au ) = + Trjdy - edU, woraus durch Integration folgt p=-eU+O. (18) Dabei sind p (x, y, z) und U(x, y, z) zusammengehörige Werteam Orte A (x, y, z). Bezeichnen p0 und U0 die entsprechenden Größen am Orte A0 , so folgt aus (18) Po= -e Uo + 0 Gleichgewicht 10 und somit P =Po - e(U - U0 ) als Druck an der Stelle A (x, y, z). Im allgemeinen sind die Drücke p an verschiedenen Stellen der Flüssigkeit verschieden groß. Denkt man sich alle Punkte, für welche der gleiche Druck p gilt, durch eine Fläche f (x, y, z) = const verbunden und legt der Konstanten nacheinander verschiedene Werte bei, so erhält man eine Schar sogenannter Niveauflächen oder Flächen gleichen Drucks, die dadurch ausgezeichnet sind, daß in jeder von ihnen ein konstanter Druck p herrscht. Durch jeden Punkt z der Flüssigkeit geht immer nur eine Niveaufläche, was sofort aus der Definition dieser Flächen folgt. Wegen der zwischen p und dem Kräftepotential U bestehenden Beziehung (18) sind die Niveauflächen identisch mit den Flächen gleichen Potentials (Aquipotentialo,'P-_........__.__~---;!~ flächen). .!/ / I Da beim Fortschreiten auf einer Niveau: /.x fläche eine Anderung des Druckes nicht erfolgt, ~/ demnach d p = 0 ist, so gilt für eine solche Fläche wegen (15) Abb. 4. Die Massenkraft sr steh t normal zu einer Fläche gleichen Druckes ( <p ~ 90°) (19) X dx + Y d y + Z dz = ~ d 5 = 0, wenn SI die auf die Masseneinheit bezogene Massenkraft am Orte A (x, y, z) bezeichnet, deren Komponenten X, Y, Z sind, und d5 ein Längenelement der durch den Punkt A gehenden Niveaufläche mit den Komponenten d x, d y, d z (Abb. 4). Sl'd5 stellt das innere Produkt der Vektoren SI und d5 dar. Damit dieses zu Null wird, muß Sf normal zu d 5 stehen (cp = 90°). Das heißt also, daß eine Niveaufläche in jedem Punkte des Flüssigkeitsgebietes rechtwinklig zur Richtung der dort herrschenden Massenkraft steht. Kürzt man in den Gin. (12) bis (14) die Längenelemente dx , dy, dz weg und bildet die geometrische flumme der so verbleibenden Ausdrücke, so erhält man e (i x + i Y + f Z) = i op OX _J_ I i op oy _J_ I f op ()z' wenn i, i, t die Einheitsvektoren in Richtung der Koordinatenachsen bezeichnen. Die linke Seite der vorstehenden Gleichung stellt den Vektor e Sl' dar, die rechte Seite heißt der Gradient des Druckes p. Man schreibt dafür "grad p" und erhält somit e St = gradp . Xun ist dm=edxdydz die Masse des in Abb. 3 betrachteten Flüssigkeitsteilchens. vorstehenden Gleichung auch schreiben ~lan R~ dxdyd z= % = gradp, kann also an Stelle der ( 20 ) wobei jetzt S,ß die auf die Raumeinheit bezogene Massenkraft ist. GI. (20) sagt also auR : Der Druckgradient ist an jeder Stelle gleich der auf die Raumeinheit bezogenen Massenkraft und mit dieser gleichgerichtet. Als Betrag des Druckgradienten ergibt sich I grarl p I = v(:;r + (~~r + (:~r. 11 Der Druck in einer Flüssigkeit unter Einwirkung der Schwere 2. Der Druck in einer Flüssigkeit unter Einwirkung der Schwere a) Homogene Flüssigkeit In einem beliebig gestalteten, oben offenen Gefäße (Abb. 5) befinde sich eine homogene Flüssigkeit in Ruhe. Die auf die Flüssigkeit wirkende Massenkraft, die Schwere, läßt sich aus einem Potentiale ableiten. Läßt man nämlich die xy-Ebene mit der unteren Behälterwand zusammenfallen und legt die z-Achse lotrecht nach aufwärts, so ist das Potential (oder die potent~elle Energie) der Masseneinheit U = gz und somit wegen (17) X = Y = 0, Z = - g, d. h. gleich dem Negativen der Schwerebeschleunigung. Dabei ist angenommen, daß die Gefäßabmessungen klein gegenüber denjenigen der Erde sind, so daß die Schwere als eine lotrecht nach abwärts gerichtete Kraft angesehen werden darf. Daraus folgt aber (s. oben), daß die Niveauflächen sämtlich horizontale Ebenen sind (genauer Kugelschalen), da sie normal zur Massenkraft stehen müssen. Das gilt auch für die "freie Oberfläche" der Flüssigkeit, auf welche der konstante atmosphärische Luftdruck p0 wirkt. Für den Druck in d er Höhe z erhält man I aus (15) I I (21) dp = -egdz = - yd z I I oder I I (21a) I p=-yz+O. tz I Nun ist p = p0 für z = H (freie Oberfläche), also C = Po + yH. Damit geht (21a) über in P = Po + i' (H- z) =Po+ Y h , I I .. O l- -J - -~--------~ (22) Abb. 5. Gleichgewichtsdruck der ,.schweren" F lüssigkeit wenn H - z = h gesetzt wird. Man erkennt daraus, daß der Druck linear mit der Tiefe h zunimmt. Alle Punkte, die sich in gleicher Tiefe unter der freien Oberfläche befinden, erleiden denselben Druck p , bilden also eine NiYeaufläche 1 • Im allgemeinen int PresRiert man sich nur für den Überdn tck übt>r den atmosphä rischen Luftdruck p;; = P - Po und erhält dann (23 ) D er Ausdruck Pü h = -P - - Po = y y (24 ) wird als " Druckhöhe" bezeichnet und liefert ein Maß für die Differenz der an den Grenzen d er betreffenden Flüssigkeitssäule herrschenden Drücke. Aus GI. (24) läßt sich sofort diejenige Wassersäule [W.S.] berechnen, deren Gewicht gerade den Druck Pü = 1 kpjcm 2 = 1 at (eine " t echnische" Atmosphäre) 2 erzeugt. Mit y = 1000 kp/ma = 10- 3 kpfcm 3 erhält man aus (24) h* = l03 cm = 10m. 1 In dem einfachen Falle der Schwere läßt sich die GI. (22) sofort aus dem Gleichgewicht einer Flüssigkeitssäule von der Höhe hund dem Querschnitt 1 cm 2 ableit en. Da das Gewicht dieser Säule gleich yh ist , liefert das Gleichgewicht der vertikalen Kräfte sofort P = Po + y h. Die "physikalische" Atmosphäre beträgt 1 at m = 1,0333 at. Der Wert 1/760 atm h eißt 1 T orr. 2