Grundwasserbeeinflussungen und -belastungen durch anthropogene Stoffeinträge im Stadtgebiet Bielefeld von Jürgen G r a b a 1. Einleitung u, Paderborn Schwierigkeiten eines präventiven Grundwasserschutzes beschrieben. Unser Grundwasser gerät durch Schadstoffe in immer größere Gefahr. In den zurücklie- 2. Datenlage genden Jahren sind erhebliche durch den Menschen verursachte Beeinträchtigungen der Grundwasserbeschaffenheit festgestellt worden, und zahlreiche Schlagzeilen haben Das Wasserschutzamt Bielefeld betreibt seit 1986 auf einer Großrechenanlage ein Um- weltschutzinformationssystem als zentale die Grundwasserproblematik in das allgemeine Bewußtsein gerückt. Beeinflussungen und Belastungen des oberflächennahen tirundwassers in noch nicht voll erfaßtem Ausmaß resultieren aus kleinflächigen (punktförmigen) Verunreinigungsquellen (Altablagerungen, Deponien, kontaminierte Betriebsgelände, Unfälle mit wassergefährdenden Stoffen) und großflächigen Schadstoffquellen (diffuse Stoffeinträge), die im wesentlichen der Datenbank für Umweltdaten. Dieses Datenbanksystem enthält etwa 20.000 umweltrelevante Objekte (Meßpunkte, Anlagen, gefahrenverdächtige Flächen usw.), darunter etwa 2.000 Grundwassermeßstellen und ca. 2.800 Trinkwasserbrunnen, mit rund 500.000 Meßwerten. Die gesammelten Informationen können als Datenbasis für Beschreibungen des Zustandes der Umwelt und ihrer Gefährdung, aber auch für Planungen und Entscheidungsfindungen herangezogen werden (Löen landwirtschaftlichen Bodennutzung (Düngung, Klärschlammaufbringung, Pflanzenbehandlungs- und Schädlingsbekämpfungsmittel) und dem atmosphärischen Stoffeintrag mit den Niederschlägen zuzuschreiben sind. Dabei können lokale Schadstoffeinträge trotz 1994, S. 3). Alle hier verwendeten Daten stellte das Wasserschutzamt Bielefeld dem Verfasser freund- licherweise zur Verfügung. Es handelt sich um ausgewählte Datensätze aus der Grund- Verdünnungseffekten großräumige Grundwasserbeeinträchtigungen nach sich ziehen, wassermeßstellen-Datei und der Trinkwasser- und großflächige Stoffeinträge durch die Datei (Hausbrunnen, Eigenwasserversor- Landwirtschaft können ebenso erhebliche regionale Nitrat- und Pestizidbelastungen ver- gungsanlagen). ursachen. 3. Hydrogeologie Anhand der nachfolgend beschriebenen Die Stadr Bielefeld liegt am NO-Fuß des Teutoburger Waldes. Die einzelnen Stadtbezirke können drei hydrogeologischen Bereichen zu- Grundwasserbeeinflussungen und -belastungen werden exemplarisch die Konflikte von Wasserwirtschaft und Gewerbe-/Industrieansiedlung bzw. Landwirtschaft im Bereich eines städtischen Ballungsraumes aufgezeigt geordnet werden (Abb. l): Südrand des Teutoburger Waldes mit durchlässigen quartären Sanden der Senne (Brackwede, Ummeln, Senne, Buschkamp, Sennestadt, Dalbke), sowie die Verursachersuche, die Durch- führung von "Reparaturmaßnahmen" und die 49 l-] .s l-J b||grutr (ürdrlbio FluE ä98äffi S F:-:] l--:J -'l I r f*ä Mieb.rd& I sdE(Ö!ülr-d J FciDu p ' ,_I iffitr- l,i*mü*ffir,tr l-$E Abb. I : Geologische/Ilydrogeologische Bereiche im Stadtgebiet Bielefeld (Quelle: Verändert nach NstNrns & Düt'lunn 1987) Teutoburger Wald mit mehr oder weniger Vorschüttsand aufgefaßt werden kann, han- durchlässigen mesozoischen Festgesteinen (Gadderbaum, Stieghorst, Dornberg, Hille- delt es sich beim fein- bis mittelsandigen "Oberen Sand" um eine Sander-Ablagerung. Für die Grundwassererschließung kommt besonders der "Untere Sand" in Frage (Kocu & gossen) und Nordrand des Teutoburger Waldes mit der Herforder Liasmulde mit gering durchlässi- Mtcusr 1972). Die Basis des Senne-Porengrundwasserleiters bildet der sehr gering gen Tonsteinen aus dem Jura (Jöllenbeck, Schildesche, Heepen, Brake) grundwasserführende Emschermergel (MiC telconiac bis Santon). der vom OberkreideKalksteinaquifer (Cenoman, Turon, Unterconiac) unterlagert wird. Während am Fuß des Teutoburger Waldes Senne-Porengrundwas- Senne Die Senne liegt am Ostrand des Münsterschen serleiter und Oberkreide-Kalksteinaquifer hydraulisch in Verbindung stehen, bewirkt der Emschermergel beckenwärts eine Trennung in zwei weitgehend voneinander unab- Kreidebeckens, einer mit Mergeln/Mergelsteinen und Kalksteinen der Oberkreide ausgefüllten Mulde. 20 bis 30 m mächtige quartäre Lockergesteine bedecken diesen Oberkreide-Untergrund. Der Sennesand besteht hängige Grundwasserstockwerke. i.a. aus zwei Sandhorizonten, die durch eine 5 bis 10 m mächtige Einlagerung Teutoburger Wdd aus Geschiebemergel getrennt sind. Der Geschie- Im Teutoburger Wald (Osning) sind mesozoi- bemergel unterteilt als Grundwassernichtleiter gebietsweise den gut wasserdurchlässigen Sennesand in einen oberen und unteren Senne-Porengrundwasserleiter. Während der fein- bis mittelkörnige "Untere Sand" sche Gesteine sattelförmig herausgehoben. Von Südwesten nach Nordosten ergibt sich die geologische Quergliederung Kreide, Jura, Buntsandstein (Röt), Muschelkalk und Keu- als 50 per. Die hydrogeologischen Verhältnisse im Bereich des Teutoburger Waldes sind vielfältig und kompliziert. Grundwasserleiter, -hemmer und -nichtleiter wechseln auf ensstem Raum. Die wichtigsten Grundwasseileiter sind die Kalksteine des Muschelkalkes und gangszone oberflächennahes Süßwasser / Salzwasser kann im Lias bei ca. 3 m bis 60 m Tiefe liegen (Fnrcre & MrcHsr- 1969; Jervsm & Mrcuer- 1979; Lösn 1990, S. MEsrwnnor 1921 Mrcusl- 1968, 1969. 1970; Kocs ll; 1 983). der Oberkreide sowie der Osnins-Sandstein. 5. Nutzung der Grundwasservorkommen in Bielefeld Herforder Liasmulde Nördlich des Teutoburger Waldes schließt Die quartäre Sanderfläche der Senne stellt den wasserwirtschaftlich wichtigsten Bereich dar. Hier liegen vier große Wasserwerke der Stadtwerke Bielefeld GmbH mir einer deuei- sich die Herforder Liasmulde mit vorwiesend aus Tonsteinen und Tonmergelsteinen bäste- henden Liasablagerungen an. Sie sind zum Teil mit teilweise grundwasserführenden Quartärablagerungen bedeckt, die überwiegend aus Löß/Lößlehm mit Mächtig- größten keiten von über 2 m, untergeordnet 4 Mio. mr/a. Hinzu kommen noch private Grundwasserentnahmen in Höhe von ca. 6 Mio. tig^en tatsächlichen Förderrate von m3/a und ca. 1.500 Eigenwasserversorgungsanlagen (Dülrl,m u.a. 1994, S.3ll). Auch im Teutoburger Wald (WW Windfang, WW Hillegossen, WW Dornberg) und in der Her- aus Niederterrassensedimenten, Geschiebemergel, Schmelzwassersanden und Talalluvionen bestehen. Die Liasgesteine sind im allgemeinen grundwasserarm und als Grundwasserhemmer einzustufen. Unterlagert werden sie von Gesteinen des Keupers. forder Liasmulde (WW Heepen) erfolgen durch die Stadtwerke Bielefeld Grundwassergewinnungen zur öffentlichen Wasserversorgung. 4. Hydrochemischer Überblick In der Senne und auch in der Herforder Liasmulde sind die oberflächennahen Grundwas- Die hydrochemischen Verhältnisse in Bielefeld sind durch ein oberflächennahes, relativ servorkommen von besonderer Bedeutune für gering mineralisiertes Süßwasser (CalciumHydrogencarbonat- und Calcium-SulfarTyp) und in tieferen Bereichen durch Salzwasser (Natrium-Chlorid-Typ) gekennzeichn et. Zwischen Süß- und Salzwasser ist eine unter- die private Trinkwasserversorgung. Danöben existieren im Stadtgebiet Bielefeld eine Viel- schiedlich mächtige Übergangszone ausgebil- 6. Grundwasseryersauerung det, die sich durch Ionenaustauschvorgänge 6. auszeichnet. In dieser Zone titt zahl von Hausbrunnen, die zur Brauchwasserversorgung genutzt werden. Wasser vom Natrium-Hydrogencarbonat-, Natrium-Hydrogencarbonat-Chlorid- und Natrium-Chlorid-Hydrogencarbonat-Typ auf. Die Mächtigkeit der Ubergangszone ist abhängig von der Durchlässigkeit der Schichten, und die Tiefenlage der Grenze wird von der Grundwasserneubildung und von der Grundwasserförderrate beeinflußt (Löen 1990, S. 8-9; KocH & Mtcuer 1979, S. 69 ff.). Im Bereich des Teutoburger Waldes ist die Tiefenlage der Grenze Süßwasser / Salzwasser I Vorbemerkungen Die "atmosphdrischen Niederschläge" haben einen entscheidenden Einfluß auf die Bodenund Grundwasserbeschaffenheit. Sie werden in nasse (wet) (Regen, Schnee, Tau, Reif) und trockene (dry) (Staub, Gase, Aerosole) Depositionen unterteilt. Dabei ist die stoffliche Zusammensetzung der auf die Erdoberfläche einwirkenden "Niederschläge" von einer Vielzahl von Faktoren abhängig, nämlich von den verschiedenen stofflichen Quellen der Niederschläge, von Faktoren, die die Ausbreitung und Verteilung in der Atmosphäre bestimmen und von Faktoren, die die Ablagerung auf der Erd- bzw. Pflanzenoberfläche bestimmen (Vorcr 1990, S.98). Im Vergleich zu anderen Kontaminationen bestehen die sehr-unter- schiedlich. G. MrcHer (1969) gibt für diese Grenzzone an der Nordflanke des Teutoburger Waldes etwa 150 m unter Gelände an. Das tiefe Grundwasser in den Lias- und Keu- pergesteinen der Herforder Liasmulde ist hoch mineralisiert und versalzen. Die Über- Spezifika der Grundwasserkontamination 5l durch atmosphärische Depositionen vor allem in ihrer Langzeitwirkung, ihrem regionalen und flächenhaften Charakter und in ihrer Komplexität durch die kausale Verkettung im - System Atmosphäre Biosphäre - bzw. Intensivierung physiko-chemischer Prozesse (Ionenaustauschprozesse, Lösungs- und Fällungsprozesse) im Sickerwasser und damit letztlich auch im Grundwasser bewirken. Hydro- (Vorcr 1990, S. 165). In der Literatur finden sich Beispiele für (regionale) Grundwasserkontaminationen, die unsphäre - Lithosphlire mittelbar auf Emissionen bzw. auf die Fernwirkung der Emissionen zurückzuführen sind (Vorcr 1990; Knrnrrn 1984; KnrsreR & Hannnen 1985). Kontaminierte atmosphärische Niederschläge bewirken B eschaffenheitsveränderungen im Sickerwasser und damit letztlich auch im Grundwasser. Gasförmige Stoffe können das Grundwasser gelöst im Regen- und Sickerwasser erreichen. Auch feste Bestandteile der Immissionen werden allmählich mit dem Sickerwasser in das Grundwasser transportiert. Ursache der Versauerung sind säurebildende Luftschadstoffe. Stickstoff- und Schwefelverbindungen werden in der Atmosphäre durch verschiedene und komplexe Reaktionsmechanismen oxidiert und hydrolysiert und wandeln sich dabei in Säuren (Salpetersäure, salpetrige Säure und Schwefelsäure) um. Zwar wird ein 6.2 Untersuchungsergebnisse Seit 1986 stehen für das Stadtgebiet Bielefeld die Ergebnisse der Grundwasserbeprobungen zur Verfügung. Die Gesamtzahl der Grundwassermeßstellen beläuft sich mit Stand vom 10. November 1992 auf 2.131. Allein in Bielefeld-Brackwede existieren 300 im quartären Grundwasserleiter verfilterte Meßstellen. Erwähnt werden muß noch, daß außerhalb der Senne kein "flächendeckendes" Grundwassermeßstellennetz vorhanden ist. In jedem Jahr werden ausgewählte Grundwassermeßstellen beprobt, mitunter auch mehrere Male im gleichen Jahr. Kontinuierliche Analysenergebnisse von Hausbrunnen liegen seit 1977 vor. Die Hausbrunnen sind gleichmäßig über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Eine korrekte statistische Auswertung der Datenbestände ist aus den verschiedensten Gründen problematisch (Gnenau 1994), so daß hier nur exemplarisch über die Grundwasserver- sauerung berichtet wird. Insbesondere ist auch die Interpretation von HausbrunnenTrinkwasseranalysen schwierig, da Angaben über Tiefe und Ausbau der Brunnen sowie Teil dieser Säuren durch andere Luftverunreinigungen neutralisiert, jedoch führt der Säureüberschuß zu einer Absenkung der pH-Werte im Niederschlagswasser, zur Versauerung der Niederschläge. Die Säuren werden auf kalkarmen Standorten nicht mehr neutralisiert, und mit den Sickerwässern erfolgt dann der Säureeintrag in das Grundwasser. Kontaminierte atmosphärische Nieder- Schichtenverzeichnisse fehlen, Beeinflussungen der Grundwasserbeschaffenheit im näheren Anströmungsbereich der Brunnen vorliegen, z.B. durch Kanäle, Hauskläranlagen und Überdüngung der Hausgärten (Gneeau 1991), und das Trinkwasser durch Aufbereitung in seiner Beschaffenheit und durch Einflüsse der Hausinstallation gegenüber dem Grundwasser verändert sein kann (Löen 1994, S.4). schläge können Beschaffenheitsveränderungen wie erhöhte Stofffracht, Kontamination mit Spurenstoffen (Schwermetalle), Auslösung Tabelte I Statistische Kenngrößen der pH-Werte im Grundwasser 1986-1988 Anz. d. Anz. d. Gnrndwasser- Bepro- meßstellen bungen prozent lläufigkeitv. Minimum lvlaximum Mdian GrenzwertUnrcrschreinrngen oH<6,5) 1986 150 2N 4,30 10,E 6,9 25,4yo 1987 78 302 4,60 12,0 6,6 41,7 I9EE 78 113 4,76 12,7 6,E 30,ryo 52 o/o % pH-Wert 25 trR 66 8eStsS8BSr-r+ 666ää66EäRA Abb. 2: Häufigkeiten der pH-Werte < 6,5 in Grundwässern aus privaten Trinkwasser-/ Brauchwasserversorgungsanlagen in Bielefeld 1977 -1990 (* nur Trinkwasserversorgungsanlagen; Quelle: eig. Berechnungen nach Datenmaterial des Wasserschutzamtes Biele- f'eld und LöER 1984) Die zwischen 1986 und 1988 im Sradrsebiet ter den pH-Werten der Calciumcarbonatsättigung liegen. Dies dürfte bei vielen Eigenwasserversorgungsanlagen in der Senne der Fall sein, da im Senne-Porengrundwasserleiter freie kalkaggressive Kohlensäure auftritt. ielefeld untersuchten GrundwassermJßstellen zeigen pH-Werte von 4,30 bis 12,1 . 25,4 B bis 41,7 Vo der Beprobungen weisen pH-Werte unter dem nach der Trinkwasserverordnuns zulässigen pH-Bereich von 6.5 bis 9,5 aui Besonders niedrige pH-Werte unter 5,5 treten größtenteils in der Senne auf (Tab. 1). Auch in der Herforder Liasmulde ist es infolse der Belastung der Atmosphäre mit säureblldenden Substanzen zs einer Grundwasserversauerung gekommen. Eine Vielzahl von Trinkwasseranalysen zeigen pH-Werte unter 6,5. Die Abb. 2 verdeutlicht die Situation bei der privaten Trinkwasserversorgung bzw. Brauchwassernutzung bezüglich der pH-Werte in den Jahren 19"7'7 bts 1990. Die Drozentuale Häufigkeit der pH-Messungen kleiner 6,5 liegt zwischen 13,2 7o und 24,6 Vo bei 138 (1981) bis 621 (1988) Beprobungen. Der Extremwert von l98l ist möglicherweise aufgrund der relativ geringen Probenzahl von 1986 erfolgte durch das Wasserschutzamt Bielefeld in Bielefeld-Brackwede (Senne) eine Beprobung der Grundwassermeßstellen, die im oberen und unteren quartären Grundwasserleiter verfiltert sind. Das Grundwasser im quartären Grundwasserleiter gehört zu verschiedenen Calcium-Hydrogencarbonat- Typen (Ca-HCOj-Cl-, Ca-HCO3-Cl-S04-, Ca-Na-HCO3-SOa-Cl-Typ). Ein wäsenrliches Ergebnis ist, daß der pH-Wert mit der Tiefe zunimmt. Während im oberen Grundwasserleiter 12,2 7o der Analysen unter pH 7,0 liegen, sind es im unteren nur 22,1 Vo (Abb. 3). Die niedrigen pH-Werte im oberen Grundwasserleiter sind auf den geringen Car- bonatanteil im Ausgangsgestein zurückzu- 138 nicht repräsentativ. Auch Wässer mit in ihrer Qualitat beeinträchtigt sein, wenn sie kalkaggressiv führen, und die Pufferkapazität nimmt infolge des Eintrages saurer Niederschläge ab. Die Senne ist aufgrund der pufferarmen Sandböden und der geringen Pufferkapazität der an- höheren pH-Werten können sind, d.h. wenn die gemessenen pH-Werte un- 53 354 (Chlorid). Grenzwertüberschreitungen nach der TVO bzw. der EG-Richtlinie sind bei allen oben genannten Stoffen auszuma- Abb.3: Summenkurven der pH-Werte im oberen bzw. unteren Grundwasserleiter in Bielefeld-Brackwede 1986 (Quelle: eig. Berechnungen nach Datenmaterial Löer 1988) stehenden Sennesande durch die anthropogene Belastung der Atmosphdre mit säurebildenden Substanzen besonders geftihrdet. Die Versauerung des Bodens, des Sickerwassers und des Grundwassers birgt die Gefahr einer Mobilisierung von Schwermetallen (Gnnslu 1995). 7. Grundwasserbeeinflussung durch Landwirtschaft Diffuse Stoffeinträge in das Grundwasser stammen im wesentlichen aus der landwirtschaftlichen Bodennutzung und dem Eintrag über die Luft. Im Vordergrund der Diskussion steht der Eintrag von Nitrat ins Grundwasser. Bedingt durch den unsachgemäßen Einsatz von Gülle oder den überhöhten und falschen Einsatz sonstiger Düngemittel ist seit den 70er Jahren ein verstärkter Anstieg von Nitrat im Grundwasser festzustellen. Neben Nitrat steigen auch die Konzentrationen anderer Stoffe wie z.B. Chlorid, Sulfat und Hydrogencarbonat. Als Indikatoren für eine Belastung der Grundwasserbeschaffenheit durch flächenhaften Stoffeintrag können die Parameter Nitrat-, Chlorid- und Sulfatkonzentrati- chen. Auffällig sind die erhöhten Nitrit- und die KMnOa-Werte (der Kaliumpermanganatverbrauch weist auf anthropogene oder geogene organische Verunreinigungen hin) bei den Grundwassermeßstellen in den Jahren 1986 bis 1988. Die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung von 0,1 mg/l bzw. von 5 mg/l 02 werden in 55,4 bis 70,7 7abzw. in 58,1 bis 78,3 7o aller Fälle überschritten. Die Grenzwertüberschreitungen für Nitrat liegen bei 14,6 bis 19,5 7o (> 50 mg/l) bzw. bei 24,1 bis 29,1 7o (> 25 mg/l). Das Ergebnis ist vermutlich so zu werten, daß in den betreffenden Jahren schwerpunktmäßig Grundwassermeßstellen in landwirtschaftlich genutzten Bereichen ausgewählt wurden (Abb. 4). Auch bei den Hausbrunnen sind Grenzwertüberschreitungen nach der TVO bzw. EGRichtlinie in allen Jahren (1977 bis 1988) bei allen Stoffen aufgetreten (Gne.nau 1994). In den Jahren 1983 bis 1985 wurden die meisten Anlagen untersucht. Die Abb. 5 zeigt für das Jahr 1984 die Verteilung der Eigenwasserversorgungsanlagen in Bielefeld mit Nitratgehalten von über 50 bis unter 100 mg/l bzw. über 100 mgfl. 164 Anlagen mit 173 Beprobungen von 784 erfaßten Anlagen (20,9 Eo) weisen einen Nitratgehalt über 50 mg/l auf. Abgesehen vom Teutoburger Wald sind in allen Außenbezirken der Stadt durch Nitrat belastete Brunnen festzustellen. Besonders kri- tisch ist die Situation im Südwesten von Brackwede, einem landwirtschaftlich genutzen Gebiet. Hier sind gehäuft Nitratkonzentrationen über 50 mgn in Brunnen festzustellen. Die bereits oben erwähnte Untersuchung aus dem Jahre 1986 in Bielefeld-Brackwede hatte on herangezogen werden. Sowohl die Meßergebnisse der Grundwasserüberwachung als folgendes Ergebnis: Bei 19,4 % der beprobten Meßstellen, die im oberen Grundwasserleiter verfiltert sind, liegt gungsanlagen zeigen, daß die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung für die o.g. Stoffe die NOj-Konzentration über dem TVOGrenzwert von 50 mg/1. Bei 10,3 Vo der vielfach überschritten werden. Grundwassermeßstellen, auch Erhebungen zu Eigenwasserversor- die im unteren Grundwasserleiter verfiltert sind, treten Nitratkonzentrationen über 50 mg/l auf. Im In den Jahren 1986 bis 1988 betrug die An- unteren Grundwasserleiter sind aufgrund des Nitratabbaus geringere NO3-Gehalte als im oberen festzustellen. Maximale NOj-Werte von 100 bis 179 mg/l kommen im vorwie- zahl der beprobten Grundwassermeßstellen, je nach Wasserinhaltsstoff, zwischen 20 (Nitrit) und 192 (Chlorid), und die Anzahl der Beprobungen schwankte von 25 (Nitrit) bis 54 400 350 150 100 Vo 90 EO 70 @ 50 4 30 m l0 0 a tl ä o ll L E z rI o al tl 4. E tl ^, { 9 z lE 1186 d al A, L N 4, ä z ol ll & z o E r rrs? * il () rrssl Abb 4: Grundwassermeßstellen in Bielefetd 1986 (Quelle: eig. Berechnungen nach Datenmaterial des Wasserschutzamtes Bielefeld) gend landwirtschaftlich genutzten Gebiet malwerte" des KMnOa-Verbrauchs von westlich der Linie Heidekamp-IsringhausenOberröhrmann vor. Im Südwesten von Brackwede konnten stark erhöhte KMnOI-Werte (größer 50 mg/l 02 bis 123 mgll 02; "Nor- Grundwasser liegen zwischen 3 und 8 mg/l Oz). Chlorid- tübir 100 mgflt. Nitrir- t0.t bis 0,4 mg/l) und Ammoniumgehalte (bis 5,7 mgfl ) festgestellt werden. 55 rat in mg/l (19E4) (>50-<100) 74000 .l ' a 69000 tt a t. tt oaa at ' i.t a fl000 . .f a a' t 59000 t tt f a a- il.rtt .tat. oro.o a !.. . a a 54000 57000 72000 67000 62000 77000 Nltrat in mg/l (19t4) (>= 100) A 74000 I AA a A 69000 64000 IA A 59000 I 54000 57000 62000 67000 72000 Abb. 5: Nitratgehalte in Grundwässern aus privaten Trinkwasser- / Brauchwasserversorgungsanlagen in Bielefeld 1984 (Quelle: nach Datenmaterial des Wasserschutzamtes Bielefeld) anlagen und in chemischen Reinigungen verwendet. Dabei gelangen große Mengen dieser 8. Grundwasserverunreinigungen durch leichtfl üchtige Chlorkohlenwasserstoffe toxischen und zum Teil kanzerogenen Verbindungen in die Atmosphäre, werden von dort durch Niederschläge in den Untergrund gespült, wo sie sich schnell bis zur Grundwassersohle ausbreiten. Chemisch-analytische Untersuchungen auf die leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffe in Niederschlags-, Trink-, Oberflächen-, Grund- und (CKW) 8.1 Vorbemerkungen Leichtfl üchtige Chlorkohlenwasserstoffe (ins- besondere Dichlormethan, 1.1.1-Trichlorethan, Trichlorethen und Tetrachlorethen) wer- den als Lösungsmittel in der metallverarbeitenden Industrie, in Tierkörperbeseitigungs- 56 Bodenwässern sowie in Luft und Bodenluft dokumentieren eine ubiquitäre Verbreitung dieser Stoffe in der Umwelt. 1992 auf 10 pgll herabgesetzt. Außerdem ist Tetrachlorchlorkohlenstoff, frir den der Einzelgrenzwert von 3 pgfl besteht, in die Summe einzubeziehen. Die Kenntnis physikalischer und chemischer Eigenschaften wie Dichte, Dampfdruck, Was- 8.2 Grundwasserschadensfälle durch leicht- serlöslichkeit, Adsorbierbarkeit und Desorbierbarkeit von Chlorkohlenwasserstoffen fl üchtige Im Stadtgebiet Bielefeld sind z.Z. etwa 60 Schadensbereiche, die nicht von Altlasten verursacht worden sind, vor allem mit leichtflüchtigen chlorierten Kohlenwasserstoffen (CKW) bekannt. Über 50 liegen im Bereich der Bielefelder Senne. Von 1985 bis 1994 wurden für Untersuchung und Sanierung des Grundwassers über 8,8 Mio. DM, für Altlasten zusätzlich über 80 Mio. DM aufsewendet (DüMMER u.a. 1994). lm Stadrgeüiet Bielefeld werden derzeit acht durch leichtflüchtige Chlorkohlenwasserstoffe verunreinigte Bereiche saniert. In elf weiteren Bereichen liegen gravierende Verunreinigungen des Grundwassers durch leichtflüchtise * sind unabdingbar für ein Verständnis des Verhaltens dieser Stoffe im Untergrund. Fast alle CKW haben einen deutlich höheren Dampfdruck (77 bis 473 mbar) als Wasser (23 mbar). Der hohe Dampfdruck begünstigt einen Ubertritt dieser Stoffe in die Atmosphäre bzw. Bodenluft. Chlorkohlenwasserstoffe sind zumindest in geringem Umfang wasserlöslich. Für die Ausbreituns von Chlorkohlenwasserstoffen im Untergründ läßt sich eine Untergliederung in drei Gruppen vornehmen: (a) eine Ausbreitung als reine flüssige Phase in Abhängigkeit von der Luftdurchlässigkeit und dem Wassergehalt des Bodens, (b) eine Ausbreitung als Gasphase und (c) eine Ausbreitung als wäßrige Lösung. Transportmechanismen im Untergrund sind Konvektions-, Chlorkohlenwasserstoffe vor (Lönn l9g4). Diffusions- und Dispersionsvorgänge, Ad- 8.2.1 In Sanierung befindliche Grundwasserschadensfälle sorptions- und Desorptionsvorgänge sowie chemische und biochemische Reaktionen. Chlorkohlenwasserstoffe werden zwar von organischen Bodenarten in erheblichem Umfang adsorbiert, von rein mineralischen Bodenarten jedoch nicht bzw. nicht in nennenswertem Umfang. Da die meisten Grundwasserleiter nahezu frei von organischer Substanz sind, können gelöste Chlorkohlenwas- Die acht durch CKW (Tetrachlorethen, Trichlorethen, 1.1.1-Trichlorethan) verunreinigten Bereiche befinden sich in Senne (Windelsbleiche), Brackwede (Quelle / Südwestfeld / Ummeln), Bielefeld-Mitte und am Oststrans des Wasserwerkes 02 der Stadtwerke Biele] feld GmbH. Die CKW-Verunreinigungen serstoffe von solchen Grundwasserleitern sind in einem Fall auf Deponieemissionen zurückzuführen, in den weiteren Verunreinigungsbereichen sind zwei Chemikalienhand- praktisch nicht mehr zurückgehalten werden. Eine Verringerung der CKW-Konzentration mit zunehmendem Fließweq kann nur noch durch Verdünnung als FolgJ der hydrodyna- lungen und verschiedene metallverarbeitende Betriebe als Verursacher bekannt. In einem Fall ist die Emissionsquelle noch unbekannt. Die Grundwassersanierung erfolgt über einstufige (zweistufige) Stripanlagen, Aktivkohlefilteranlagen und Kaskadenbelüftung (Loen mischen Dispersion erfolgen. Unter bestimm- ten Bedingungen wäre für einige wenige Chlorkohlenwasserstoffe auch noch ein mi- krobieller Abbau denkbar. Dichlormethan und 1.2-Dichlorethan beispielsweise sind ei- 1994). nem aeroben Abbau zugänglich, bei dem die Produkte Kohlendioxid, Wasser und Chlorid Ein in Sanierung befindlicher Grundwasser- entstehen (ScHuror 1988). schadensfall durch CKW soll näher betrachtet werden. Seit 1983 wurden in mehreren Förderbrunnen des Oststranges des Wasserwerkes Bielefeld Sennestadt-West (ID der Stadtwerke Bielefeld GmbH verschiedene CKW in Konzentrationen bis zu 350 pg/l festgestellt. Im direkten Oberstrom dieser Brunnen befin- Der Summengrenzwert der am häufigsten eingesetzten CKW (1.1.1-Trichlorethan, Trichlorethen, Tetrachlorethen und Dichlormethan) ist durch die novellierte Trinkwasserverordnung von 25 trrg/l seit dem l. Chlorkohlenwasserstoffe Januar 57 det sich in einem Abstand von 250 m bis 2.500 m in der Wasserschutzzone III A das Nach einer Kosten-Nutzen-Analyse soll die Sanierung in Form einer hydraulischen Maß- Werkstätten, Tankstellen, Druckereien, Heizöllager, chemische Betriebe, Elektrobetriebe, Brunnen erfolgen. Eine Entscheidung hierüber fiel erst Ende 1993. Aus dem Sanierungsbrunnen sollen pro Stunde 15 m3 Grundwasser gefördert, über Aktivkohle gereinigt und in einer Entfernung von 150 m unterstromig der Wasserwerksbrunnen in einer Versicke- Industriegebiet "Industriestraße" mit insgesamt 52 Betrieben verschiedener Branchen, die zu einem überwiegenden Teil wassergefährdende Stoffe, insbesondere CKW, eingesetzt haben bzw. noch immer einsetzen (KFZ- Lager, Metallverarbeitungsbetriebe, Nahrungsmittelbetriebe, Galvanik). Das Gewerbegebiet oberstromig des Oststranges des Wasserwerkes zwischen der Autobahn A 2 und der Bundesstraße B 68 entstand Ende der 60er bis Mitte der 70er Jahre. Der Großteil des Industriegebietes liegt in der Schutzzone III A. Das Wasserschutzgebiet wurde 1973 ausgewiesen. Auf der Grundlage von ca. 70 Grundwassermeßstellen lassen sich von West nach Ost vier getrennte, in etwa parallel verlaufende und zeitlich verschobene "Fahnen" mit Trichlorethen. Tetrachlorethen und 1.1.1-Trichlorethan mit einer Breite von insgesamt 400 m erkennen. Die gravierenden CKW-Einträge erfolgten wahrscheinlich bereits vor l0 bis 20 Jahren. Die Fahnenbereiche strömen entspre- chend dem nach SW gerichteten Grundwassergefälle mit einer Geschwindigkeit von ca. 200 m bis 300 m pro Jahr auf die Brunnen am Oststrang des Wasserwerkes zu. Die vertikale Verteilung im Bereich der östlichen Tetra- nahme direkt oberstromig der belasteten rungsmulde dem Grundwasserleiter wieder zuseführt werden. Es ist mit einer Mindestlarifzeit der Maßnahmen von 6 Jahren zu rechnen. Diese Sanierungsvariante wird (ohne Betriebskosten von etwa 50.000 DM/Jahr) ca. 0,7 Mio. DM kosten (Düvmen u.a. 1994). 8.2.2 Weitere Grundwasserschadensfälle durch leichtfl üchti ge Chlorkohlenwasserstoffe Wie bereits erwähnt, liegen in elf weiteren Bereichen gravierende Verunreinigungen des Grundwassers durch leichtflüchtige Chlorkohlenwasserstoffe vor. In zehn Bereichen stehen Sanierungsmaßnahmen bevor. Zum größten Teil sind die Erkundungsmaßnahmen und/oder die konkreten Sanierungsplanungen noch nicht abgeschlossen. In einem der Bereiche erscheint eine Grundwassersanierung gesamtökologisch nicht sinnvoll (LÖsn 1994). 9. Grundwasseruntersuchungen im Bereich von Deponien chlorethen-Fahne läßt erkennen, daß die CKW durch den GeschiebemergeV-lehm bis in den unteren Grundwasserleiter gelangt sind. Sowohl von Altstandorten als auch von älteren, vor allem nicht ordnungsgemäß angelegten Abfalldeponien geht eine langfristige latente Gefahr für das Grundwasser und damit für die Gesundheit der Menschen, Tiere und Pflanzen aus. Altstandorte und Abfalldeponien müssen überwacht werden, um akute Gefahren rechtzeitig erkennen und ihnen begegnen zu können. MstNens u. DüMMER (1987) geben eine hydrogeologische Risikobeschreibung von Altlasten im Bereich der Senne, des Teutoburger Waldes und der Herforder Lias- Bei der Verursachersuche stellte sich heraus, daß lediglich Schadensereignisse auf den Betriebsflächen in Betracht kommen. Bei den ab I 989 systematisch durchgeführten Betriebs- kontrollen mußten 64 Vo der Betriebe, die mit wassergefährdenden Stoffen umgingen oder diese lagerten, beanstandet und entsprechende Sanierungs- und/oder Untersuchungsmaßnahmen eingeleitet werden. 36 7o der Betriebe blieben ohne Beanstandungen. Bodengas- mulde. und Grundwasseruntersuchungen führten in Im Stadtgebiet Bielefeld gibt es eine große Zahl von Altdeponien, die die Verwaltung 83 Vo der Fälle zu einem ordnungsrechtlichen Vorgehen bei der Anlagen- sowie der Bodenluft-Sanierung. Für die gesamte Erkundung entstanden bis Ende 1993 Kosten (ohne Personal) von fast 1,0 Mio. DM mit den Schwerpunkten "Bau von Grundwassermeßstellen" und "hydrochemische Analysen". seit vielen Jahren erfaßt. Daneben sind auch die zur Zeit noch betriebenen Deponien erfaßt. In Bielefeld gibt es etwa 602 Verdachtsstandorte (Stand: 31.12.1993) mit einer ge- schätzten Gesamtfläche von mehr als 6,7 58 km2. Meistens werden im Bereich der Senne Sandgruben, im Teutoburger Wald Kalk- und Sandsteinbrüche und im Norden der Stadt Tongruben verfüllt. Am 29.1 I . I 984 hat der Rat der Stadt ein "Standardprogramm zur Untersuchung von Altdeponien in Bielefeld" beschlossen. Dieses Programm regelt u.a. Art und Umfang der Untersuchungen im Bereich von Altdeponien wie z.B. Brunnen in der Umgebung, Gasuntersuchungen, Bohrbrunnen im Unterstrom, Untersuchune des Bodens aus Bohrungen. Untersuchung des Oberbodens. Pfl anzen- und Wasserunteisuchunsen (Altdeponien in Bielefeld I984). 9.1 .2 Die Industrieschlammdeponie Biele- feld-Brake In Bielefeld-Brake befindet sich eine ehemalige Industrieschlammdeponie, in der zwischen 1945 tnd 1917 Industrieschlämme, Hausmüll, Boden, Bauschutt und Klärschlämme abgelagert wurden. Ab 1979 erfolgte eine Bebauung der verfüllten Tongrube mit Wohnhäusern. Die ab 1983 durcheefrihrten hvdrogeologischen, hydrochemiichen und epidemiologischen Untersuchungen schließen eine gesundheitliche Beeinträchtigung der Anwohner auf Dauer nicht aus. Die Stadt Bielefeld entschloß sich 1985 zur Räumuns der Wohnhäuser auf der Deponie und zur Sänierung der Deponie. Die Sanierungsmaßnahmen (Anlage einer Gasdrainage und Gasbrunnen, seitliche Dichtungswand, Oberflächenabdichtung) begannen im Dezember 1989, und in den Jahren 1990191 ist die ehemalise Industrieschlammdeponie durch Einkapselung gesichert worden. Entlang des Ost- und Südrandes der Deponie, also im Abstrombereich des Grundwassers. existieren 24 im I Altdeponien 9.l.l Die Deponie "Schrapperkuhle" im Stadtbezirk Brackwede (Senne) 9. nierungsverfahren stehen noch aus. Der tiefe Sanierungsbrunnen im südöstlichen Deponierandbereich wird seit l99 l für die Sanieruns des Grundwassers im direkten Deponieabl strom genutzt. Zur Aufbereitung des geförderten Wassers wird bis zur Vorlage eines endgültigen Sanierungskonzeptes eine provisorische Aktivkohlefi I ter-Anlage eingeserzt. Die Deponie ist eine zwischen 1940 und 1975 mit Hausmüll, Bauschutt, Schlämmen, Fäkalien, Kunststoffen, Schlachtereiabfällen und Chemikalien verfüllte Sandgrube. Analysen aus den Jahren 198618l belegen eine Beeinflussung des Grundwassers im oberen Senne-Porengrundwasserleiter. Von der Deponie geht eine Belastung durch Ammonium und organische Substanzen aus. Die organische Belastung wird durch erhöhte Werte für den Kaliumpermanganatverbrauch, chemischen Sauerstoffbedarf (CSB), gelösten organisch gebundenen Kohlenstoff (DOC), erhöhte CKW-Gehalte, Kohlenwasserstoffe und Lias-Tonstein verfilterte Abfansbrunnen erhöhte AOX-Werte angezeigt. Ebenso ist (Tiefe: 25 m u. GOK) zur überwaihung der Grundwasserbeschaffenheit im Umfeld der Deponie. Daneben gibt es 6 Deponiestauwas- eine Erhöhung von anorganischen Grundwas- ser-Hauptinhaltsstoffen wie Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Hydrogencarbonatgehalte, Chlorid und Sulfat festzustellen. sermeßstellen und 40 Grundwassermeßstellen, die teilweise im quartären Grundwasserleiter und teilweise im Lias-Kluftgrundwasserleiter verfiltert sind. Ein festgelegtes Programm dient zur Überwachung der Örundwaiserbe- Im südöstlichen Deponierandbereich wurde 1989 ein Sanierungsbrunnen errichtet, der innerhalb des oberen Senne-Porensrundwasser- schaffenheit. Halbjährlich werden am Südund Ostrand der Deponie Grundwassermeß- leiters und innerhalb des Plänersc[orters verfiltert ist. Die Proben aus dem tiefen Sanierunssbrunnen sind gravierend durch Trichloreth-en stellen beprobt, und monatlich werden in den Abfangbrunnen die pH-Werte und die Leitlähigkeiten bestimmt. Überschreiten Proben verunreinigt. Es wurden Gehalte zwischen 4.810 und 7.100 1tg/'l festgesrellr. Zur Erkundung von Herkunft und Verbreitung der Chlorkohlenwasserstoffe im unteren quartären Grundwasserleiter sind bislang 2l Grundwassermeßstellen errichtet und 7 Erkundunesbohrungen niedergebracht worden. AbschliJßende Untersuchungen zur Festlegung möglicher Sa- aus Grundwassermeßstellen bzw. den Abfans- brunnen festgelegte "Betriebswerte". darin werden die Abfangbrunnen zum Schutz der Grundwasserrecourcen in Betrieb genommen. Im Rahmen der Grundwasserüberwachuns im Umteld der Deponie ergaben sich gewlsse 59 "Beeinträchtigungen" durch Halogenkohlenwasserstoffe, nachgewiesen als adsorbierbares organisches Halogen (AOX): I. Proben aus Grundwassermeßstellen im Umfeld der Deponie (außerhalb des Grundwasserabstroms): a) quartäre Grundwasserleiter:1988 bis 53 pgll AOX, 1989190 bis 36 gg/l AOX b) Lias-Kluftgrundwasserleiter: 1988 bis 19 pgll AOX, 1989190 bis 36 prg/l AOX II. Proben aus Grundwassermeßstellen im Grundwasserabstrom der DePonie: a) quartäre Grundwasserleiter: 1988 bis 34 pgll AOX, 1989190 bis 2l trtg/l AOX b) Lias-Kluftgrundwasserleiter: 1988 bis 52 ;rgll AOX, 1989/90 bis 25 pg/l AOX Die einzelnen Halogenkohlenwasserstoffe, die sich hinter den erhöhten AOX-Werten verbergen, sind unbekannt. Die sechs Deponiestauwassermeßstellen zeigen sehr hohe Gehalte an leichtflüchtigen Chlorkohlenwasserstoffen und zum Teil auffällige AOX-Werte. Eine Beprobung der 24 Abfangbrunnen im März/April 1990 erbrachte keinen Nachweis für AOX. Es ist unklar, ob die o.g. Beeinträchtigungen durch Halogenkohlenwasserstoffe im Grundwasserabstrombereich auf Deponieeinträge zurückzuführen sind, da im Umfeld der Deponie außerhalb des Grundwasserabstroms eine vergleichbare Beeinträchtigung durch AOX vorliegt, die Halogenkohlenwasserstoffe, die sich hinter den AOX-Werten verbergen, unbekannt bzw. weitgehend unbekannt sind und da auch im Grundwasserabstrom der Deponie Halogenkohlenwasserstoff-Emissionsquellen vorhan- den sein können. Eindeutige, signifikante Einflüsse der Deponie auf die Beschaffenheit des Grundwassers konnten vor der Sicherung bzw. können nach der Sicherung weder anhand von Proben aus Grundwassermeßstellen noch anhand von Proben aus den Abfangbrunnen nachgewiesen werden (LÖen 1990, S.28-37; LöEn 1994, 5.79-94). 9.2Die Deponie "Senne" Im Stadtbezirk Senne befindet sich die zentra' le Mülldeponie "S.enne" (17 ha). Sie ist seit 1912 in Betrieb. Überwiegend wurde hausmüllähnlicher Gewerbemüll, Sperrgut, Asche, Gießereiabfälle, Verbrennnungsrückstände der Müllverbrennungsanlage, Klärschlamm, Hausmüll, Garten- und Marktabfälle, Straßenkehricht sowie Boden und Bauschutt deponiert. Der Deponieuntergrund ist mit einer dünnen PE-Folie abgedichtet. Das anfallende Sickerwasser wird über ein Drainagesystem erfaßt und nach Vorbehandlung in die städtische Kanalisation eingeleitet. Aufgrund von Konstruktionsmängeln im Abdichtungsund Drainagesystem erfolgen seit 1918/79 trotz Sanierungsarbeiten - Sickerwassereinträge in das Grundwasser, welches in südliche bis südwestliche Richtung von der Deponie abfließt. Das Sickerwasser ist u.a. mit hohen Natrium-, Chlorid- und Ammoniumgehalten sowie mit organischen Substanzen belastet (Umweltbericht 1989, S. 63-65). Die Ausdehnung der Grundwasserverunreinigung ist bis in den Bereich der B 68 nachgewiesen. Aufgrund von Grundwasserbeeinflussungen durch die südlich der B 68 gelege- nen Altdeponien wird es sich als schwierig erweisen, den weiteren Verlauf des durch die Deponie "Senne" verunreinigten Grundwassers zu verfolgen. Die Verunreinigung des Grundwassers wird durch einen Anstieg der Leitfähigkeit, der Chloridkonzentrationen, der Gesamthärte und des Kaliumpermanganatverbrauches sowie durch erhöhte AOX-Werte und abnehmende Sauerstoff- und Nitratgehalte angezeigt. Im Deponienahbereich sind der obere und der untere Grundwasserleiter verunreinigt, wobei der obere Grundwasserleiter stärker verschmutzt ist als der untere. Im weiteren Abstrom ist nur noch der untere Grundwasserleiter belastet. Die Grundwassermeßstelle 41, ca. 750 m südwestlich der Deponie, dokumentiert eindrucksvoll Cen Sachverhalt Während im oberen Grundwasserbereich (Tiefe: 4,9 und 7,9 m u. GOK) nur Chloridkonzentrationen zwischen 2 und 14 mg/l und Leitfähigkeitswerte zwischen 55 und 296 pS/cm vorliegen, sind die Belastungen im unteren Grundwasserbereich (Tiefe: 14,2 m u. GOK) mit Chlorid (37 bis 718 mg/l) wesentlich gravierender, und die Leitfähigkeiten betragen 503 bis 3250 trrS/cm. Im zeitlichen Verlauf ist im unteren Grundwasserraum bei Chlorid und den Leitfähigkeiten seit 1987 zrtnächst ein Anstieg zu verzeichnen, und nach 60 I I 600 12^ F :9 j l0: 500 F N I coo t 300 s: , I '| t 200 4{ 100 0 2 BBSSEtAadsä$$äää €ilsqq€ädBsEää;ä € ci Fi c; -.: :ör:i;R9=EgNgjKS: F .i : a ; = : = :-' = pS/cm Leitfähigkeit ^ 3500 315 3000 270 2500 225 € ;'\__,' 2000 = E o\ It0 r I 500 135 looo 90 500 45 0 t :f z FFHAAAAnil6ä$$nää c.iidoi c1 ooooo€ioooööööoö F .i r; -.: 9? ANOd;;Nö ci\9o_raoid; oi -: ci i oi ci o o.oidoi + ; ; Ä Abb. 6: Chloridkonzentrationen (mg/l) und Leitf?ihigkeitswerte (pS/cm) im Grundwasser der Meßstelle 4l in 49,79 und 142 dm unter GOK lgBT-1994 (Quelle: Nach Datenmaterial des Wasserschutzamtes Bielefeld) 1991 sind die entsprechenden Werte rückläufig (Abb. 6). wieder bzw. elf Brunnen in Betrieb. Durch Abpumpen von flachen und tiefen Brunnen der ioge- nannten "Oberen Sanierungsgalerie" wird Seit 1988 bzw. 1989 ist am südwestlichen eine hydraulische Sperre zur sofortigen FasDeponierand eine Sanierungsgalerie mit neun 61 sung des in den oberen und unteren quartären Grundwasserleiter gelangenden Sickerwassers aufgebaut. Bis Ende 1993 wurde über die schützt werden muß. Der Schutz des Grundwassers vor übermäßigen Entnahmen und vor Brunnen der Oberen Sanierungsgalerie ca. qualitativen Veränderungen gehört zu den 610.000 m3 verunreinigtes Wasser gefördert und zusammen mit dem Deponiewasser entsorgt. Auch im weiteren Grundwasserabstrom der Deponie wurden im Juli 1989, Mai 1991 vordringlichsten Aufgaben einer verantwortlichen Umweltpolitik. Systematisch erhobene und ausgewertete Daten über die Grundwasserbeschaffenheit stellen eine wesentliche und Januar 1994 Sanierungsbrunnen der "Un- Grundlage bei der Bewältigung dieser Aufga- teren Sanierungsgalerie" in Betrieb genommen. Einer der Sanierungsbrunnen soll das stark verunreinigte Wasser im Bereich der oberstrom gelegenen Grundwassermeßstelle 41.3 fassen. Bis Ende 1993 wurde über die Brunnen der Unteren Sanierungsgalerie ca. 125.000 m3 verunreinigtes Wasser gefördert. be dar. Zur Kontrolle der Sanierungsmaßnahmen werden in den Sanierungsbrunnen und Mit der gewässerkundlichen und nutzungsbezogenen Uberwachung des Wasserschutzamtes Bielefeld werden Informationen über die Grundwasserbeschaffenheit in den wasserwirtschaftlich bedeutsamen Grundwasserlei- tern bereitgestellt. Die vom Verfasser vorgenomme Datenaufbereitung und -auswertung erfolgt nach: - Grundwassermeßstellen am südwestlichen Deponierand monatlich die Grundwasserstände und die elektrische Leitfähigkeit gemessen. Vierteljährlich werden die Grundwassermeßstellen bis zur B 68 beprobt zur Bestimmung der elektrischen Leitfähigkeit, der Ge- samthärte, - Grundwasserbeprobungsstellen undEigenwasserversorgungsanlagen. dem relativen Alter des Grundwassers. Aus hydrogeologischen Gründen wird eine Unterteilung vorgenommen im Hinblick auf die relative Verweilzeit des Grundwas- sers und seiner Inhaltsstoffe im Untergrund. Einige Grundwassermeßstellen erlauben eine Differenzierung in zwei Tie- des Kaliumpermanganatverbrauchs und der Chloridkonzentration. Seit Aufnahme der hydraulischen Sanierung ist es an den beobachteten Grundwassermeßstellen (vgl. obige Ausführungen zu der Grundwassermeßstelle 4l) im Abstrom der Deponie zu einer deutlichen Verbesserung der Grundwasserqualität gekommen (Löen 1994, S. 95- fenzonen. - Den derzeit gültigen Grenzwerten der Trinkwasserverordnung. Da für Grundwasser keine Grenzwerte definierbar sind und wegen des Fehlens von auf das Grundwasser bezogenen Orientierungs- oder Richtwerten werden hilfsweise die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung herangezogen und für ausgewählte Wasserinhaltsstoffe und den pH-Wert die Unter- bzw. Überschreitung der jeweiligen Grenzwerte be- 100). 10. Zusammenfassung Die Ansicht, das Grundwasser sei durch die Filterwirkung seiner Deckschichten und das Selbstreinigungsvermögen im Untergrund vor Verunreinigungen geschützt, muß weitgehend rechnet. revidiert werden. lm Zlge der wirtschaftli- Für das Stadtgebiet Bielefeld ergibt sich fol- chen Entwicklung werden immer neue Konta- gendes: minationsquellen ausgemacht. Die unüber- sehbar große Anzahl und Menge der produzierten Stoffe stellen ein weder qualitativ noch quantitativ einschätzbares Risiko für natürliche Stoffkreisläufe und Systeme dar. Vor diesem Hintergrund kommt der Aufrechterhaltung einer sicheren Trinkwasserversorgung besondere Bedeutung zu. Die aufgezeigten Gefährdungen des Grundwassers machen deutlich, daß das Grundwasser in qualitativer und quantitativer Hinsicht vor Verun- 1. In der kreisfreien Stadt Bielefeld stehen für die Analyse der Grundwasserbeschaffenheit über 2.000 Grundwassermeßstellen und über 700 Hausbrunnen auf einer Fläche von 257 km2 zur Verfügung. Zwischen 350 und 800 Beprobungen pro Jahr erlauben eine differenzierte Betrachtung der räumlichen Verteilung von Wasserinhaltsstoffen. Die Grundwasserbeschaffenheit hängt von reinigungen und Beeinträchtigungen ge- zahlreichen Standortfaktoren ab, die räumlich 62 und zeitlich variieren. Insofern ersibt sich für alle Parameter ein sehr differenziärtes Vertei- lungsmuster der Wasserinhaltsstoffe im Grund- und Trinkwasser. 2. Flächenhafte (diffuse) Belastungen stellen die größte Gefahr ftir das Grundwasser dar. Die flächigen Stoffeinträge stammen im wesentlichen aus landwirtschaftlicher Bodennut- zung und aus dem Eintrag über die Luft. Nitrat sowie die Grundwasserversauerunq stellen die slärksten Belastunqen für dai Grundwasser und die größten öefahren für im Bereich von (Alt)Deponien auf. Ortlich begrenzt, dort aber von herausragender Bedeutung sind die Verunreinigungen des Grundwassers durch Schadensfälle / Deponieeinträge. Neben den regionalen Problemen der Grundwasserversauerung und der erhöhten Nitratgehalte stellen lokal leichtflüchtige chlorierte Kohlenwasserstoffe das srößte Gefährdungspotential dar. Bei Altdep=onien zeigen sich erhöhte Leitfähigkeiten, Oxidierbarkeiten, erhöhte Ammonium-, Hydrogencarbonat- und Sulfatgehalte sowie erhöhte AOXFlächennutzung sowie die private Trinkwasserversorgung dar. Werte. Die Belastung des Grundwassers mit Stick- Aufgetretene Verunreinigungen des Grund- stoffverbindungen hat gebietsweise, vor allem in oberflächennahen Grundwasserbereichen, ein hohes Niveau erreicht. In Gebieten mit intensiver landwirtschaftlicher Nutzuns sind die Chlorid-, Nitrat-. Nitrit- und AmmJnium- wassers durch Industrie und Gewerbe machen deutlich, daß generell im Bereich von Industrie- und Gewerbestandorten verstärkt Grundwasseruntersuchungen - besonders unter Berücksichtigung der eingesetzten Stoffe erfolgen müssen. Strömungsmodelle für Kontaminationen im Untergrund und insbesondere werte sowie der Kaliumpermanganatverbrauch erhöht. Insbesondere vor dem Hintergrund gut durchlässiger Sande im Sennebereich mit z.T. geringen Flurabständen und fehlenden Deckschichten ist das Grundwasser für die Konfiguration einer hydraulischen Sanierung können hier hilfreich sein. Kontaminationen des Grundwassers durch wassersefährdende Chemikalien sowie länger bekanite Grundwasserverschmutzungen werden mit einem hohen Aufwand saniert. Sanierunssmaßnahmen lassen erste Erfolge erkennen. gefährdet. Die Gülleverordnung bietet hier nur unzureichende Eingriffsmöglichkeiten. Eigenwasserversorgungsanlagen sind durch Nitrat akut gefährdet. In diesen Fällen ist ein Anschluß an die zentrale Wasserversorgung anzustreben. 4. Die festgestellten Tiefenverteilungen einzelner Parameter (Nitrat, pH-Wert) -beruhen Die Belastung der Atmosphäre mit säurebildenden Substanzen führt in der Senne zu ei- auf; ner Grundwasserversauerung. Die öffentliche und die private Trinkwasserversorgung ist a) einer stärkeren anthropogenen Beeinflus- akut und/oder langfristig durch Aluminium und Schwermetalle gefährdet. Lang- bzw. mittelfristig müssen die Maßnahmen zum Schutz des Grundwassers vor Aluminium-Be- b) Unterschieden in der petrographischen Zu- sung der oberen Grundwasserleiter, sammensetzung der Grundwasserleiter und c) verschiedenen hydrochemischen und hydrodynamischen Prozessen beim Grundwas- lastungen deshalb vor allem darauf zielen, die serfließen. anthropogenen und natürlichen (Abbau der Streu und von humosem Material im A-Horizont) Säureeinträge in die Böden zu verringern. Dazu gehören neben der Reduktion atmogener Säureeinträge auch forstliche Maßnahmen in den überwiegend bewaldeten Wassergewinnungsgebieten in Form einer Umstellung von Kiefern- auf Laubwaldbewuchs. 5. In den letzten Jahren sind eine Vielzahl von Grundwasserverunreinigungen erkannt und auch saniert worden. Die CKW-Schadensfälle sind weitgehend unter Kontrolle, und auch bei der Untersuchung und Sanierung von Ah lasten sind Fortschritte erzielt worden. In den nächsten Jahren müssen zunehmend Vorsorgemaßnahmen (2.8. Vorsorgemaßnahmen für potentiell grundwassergefährdende Anlagen) 3. Anthropogene punktuelle Kontaminationsquellen treten bei gewerblicher / industrieller im Vordersrund stehen. 63 Literatur Krieter, M. (1984): Ökosystemare Untersuchungen zur Versauerung der Hydrosphäre im südlichen Taunus und Hunsrück. Berlin (= Materialien Umweltbundesamt 1/84, Altdeponien in Bielefeld (1984): Altdeponien in Bielefeld, eine Zusammenstellung der Stadtverwaltung unter Mitwirkung des Garten-, Forst- und Friedhofamtes, des Stadtreinigungsamtes und des Vermessungs- und Katasteramtes. Bielefeld s.260-276) Dümmer, M., Werning, Th. u. W. Goldbeck (1994): Grundwasserschadensfälle und Verursachersuche in der feld-Brackwede l9) (1969): und Hydrogeologische Michel K. u. G. Fricke, Löer. B. 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