Inhalt, Impressum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Neues aus Astronomie und Raumfahrt — Wolfgang Beike . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 Auffällig unauffällig — Dr. Ilka Petermann, Argelander-Institut Bonn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 NGC 7023 und NGC 40 — Andreas Domenico . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 Vorschau Januar / Februar / März 2014 — Alexander Schulze . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 Veranstaltungen und Termine . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20 Zum Titelbild ω Centauri (Omega Centauri), auch als NGC 5139 bezeichnet, ist der hellste Kugelsternhaufen unserer Milchstraße, da er mit Abstand der massereichste bekannte Kugelsternhaufen der Galaxis ist. Selbst innerhalb der Lokalen Gruppe wird er an Größe nur vom größten Kugelhaufen der Andromedagalaxie — Mayall II — übertroffen. ω Centauri ist auch der hellste Kugelsternhaufen des Himmels. Er hat einen scheinbaren Durchmesser von 55 Bogenminuten (zum Vergleich: Der Durchmesser des Vollmondes beträgt 30 Bogenminuten) und eine scheinbare Helligkeit von 3,m9. Damit ist er schon mit bloßem Auge als kleines Nebelfleckchen am Himmel sichtbar. Einziger Haken an der Sache ist: Um diese 150 Lichtjahre große Ansammlung von ca. 10 Millionen Sternen in 17.000 Lichtjahren Entfernung bestaunen zu dürfen, muß man muß sich auf die Südhalbkugel der Erde begeben, denn der Zentaur – jenes Sternbild, das ihn beheimatet – ist in unseren Breiten nicht mehr sichtbar. Eben dies tat im letzten Jahr eine Beobachtergruppe der Volkssternwarte Darmstadt, die nach Namibia gereist ist, um unter dem dunklen Himmel einen uns Nordlichtern völlig fremden Sternenhimmel zu erleben. Die Aufnahme wurde von unserem Mitglied Dr. Robert Wagner während des Aufenthaltes auf der Vehrenberg-Sternwarte (Hakos, Namibia) mit einem 178/1600-mm-Apochromaten gewonnen, an die eine DSLR Canon EOS 450D mit Baader ACF-Filter angeschlossen war, 10 Aufnahmen und 4 Dunkelbilder a 240 s (ISO 400) wurden zu einem Gesamtbild zusammen gefügt. Andreas Domenico Impressum Die Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt“ ” erscheinen vier mal im Jahr (jeweils zu Quartalsbeginn) als Online-Publikation des Vereins Volkssternwarte Darmstadt e.V. — Der Download als PDF-Datei ist kostenlos. Namentlich gekennzeichnete Artikel geben nicht in jedem Fall die Meinung des Herausgebers wieder. Urheberrechte bei den Autoren. Geschäftsstelle / Redaktion: Karlstr. 41, 64347 Griesheim, Tel.: 06155-898496, Fax.: 06155898495. Redaktionsleitung: Andreas Domenico. Lay- 2 out, Satz: Andreas Domenico. Volkssternwarte Darmstadt e. V.: Andreas Domenico (1. Vorsitzender), Robert Schabelsky (2. Vorsitzender), Beisitzer: Bernd Scharbert, Paul Engels, Dr. Dirk Scheuermann, Heinz Johann, Peter Lutz, Dr. Robert Wagner, Ulrich Metzner, Harald Horneff. Jahresbeitrag: 60 EUR bzw. 30 EUR (bei Ermäßigung). Konto: 588 040, Sparkasse Darmstadt (BLZ 508 501 50). Internet: http://www.vsda.de, email: [email protected] Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astro-News Neues aus Astronomie und Raumfahrt von Wolfgang Beike Das mit dem chinesischen Raumschiff Chang’e 3 (siehe Mitteilungen 4/2013) auf dem Mond eingetroffene Roboterfahrzeug Jadehase (Yutu) hat am 14. Dezember das Landemodul verlassen und ein paar Meter auf der Mondoberfläche zurück gelegt. Zuvor wurden die wichtigsten Systeme aktiviert. Dazu gehörten die Energieversorgung, die Kommunikation und die Kameras. Noch auf der Oberseite des Landemoduls wurde ein Panorama der gesamten Umgebung des Landers aufgezeichnet. Danach wurde die Rampe, auf der Yutu stand, über eine spezielle Hebelvorrichtung seitlich ausgeklappt. Die Befestigungen der Räder wurden gelöst und der Rover rollte, angetrieben über die Elektromotoren in den Rädern, auf die Mondoberfläche. Lander und Fahrzeug wurden in den letzten Jahren in China entwickelt, gebaut und erprobt. Dabei haben die Ingenieure große Fortschritte gemacht, um neue Raumfahrzeuge mit verbesserten Eigenschaften zu schaffen. Der Lander soll ein Jahr lang Daten über die Umgebung, die Plasmasphäre der Erde und via Teleskop verschiedene Objekte in unserer Galaxie sammeln und zur Erde übertragen. Yutu hingegen konzentriert sich auf den Mond und untersucht dessen Eigenschaften mit Radar, Spektrometern und Kameras. Warum gibt es auf der uns zugewandten Seite des Mondes mehr große Krater als auf seiner Rückseite? Obwohl beide Seiten des Mondes ungefähr gleich viele Einschlagsbecken besitzen, ist ihre Größenverteilung stark unterschiedlich. Während auf der uns zugewandten Seite acht der zwölf größten Krater Durchmesser von mehr als 320 km besitzen, erreicht auf der abgewandten Seite gerade mal einer diese Größe. An den Einschlägen liegt das nach Meinung der Forscher aber nicht. Wahrscheinlich war der Mond-Untergrund daran schuld. Denn Untersuchungen zeigen, dass die Kruste der Mondvorderseite vor 4 Milliarden Jahren heißer und daher möglicherweise weicher war als auf der uns abgewandten Mondseite. Davon zeugt die heutige Zusammensetzung der Mondkruste. Entscheidend sind die Folgeprozesse nach dem Einschlag. Auf der kühleren und festeren abgewandten Seite bricht die Kruste unter dem vorläufigen Kraterrand nach innen weg. Dadurch wird der resultierende Krater kleiner. Auf der zugewandten Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2014 Seite des Mondes dagegen ist die Kruste wärmer und dünner. Dadurch federt der Mantel unter dem Kratergrund nach dem Einschlag stärker nach oben zurück. Der Kraterrand fällt deshalb nicht nach innen, sondern eher nach außen. Als Folge entsteht ein Krater, der nahezu doppelt so groß wird wie sein Gegenstück auf der kälteren Seite. Die Entstehungsgeschichte von Asteroiden und Kleinplaneten im Kuiper-Gürtel hinter dem Neptun muss wohl neu überdacht werden. Bisher galt die These, Himmelskörper kleiner als 350 km Durchmesser seien locker aufgebaut und besäßen meist eine Dichte geringer als die von Wasser, während größere Brocken ihre Porösität verlören da sie von der eigenen Schwerkraft zu Klumpen höherer Dichte zusammengepresst würden. In der Praxis konnte dies mangels Kandidaten bislang nicht überprüft werden. Man konnte zwar die Größe, nicht aber die Masse solcher Körper für eine Abschätzung der Dichte ermitteln. Wie der bekannte Kuipergürtel-Experte Mike Braun aus den USA nun berichtet, lässt sich bei dem Asteroiden 2002 UX25 Dank der Entdeckung eines seiner Monde die Asteroidenmasse bestimmen und damit auch seine Dichte. Die Dichte des immerhin 650 km große 2002 UX25 widerspricht der Porösitäts-These. Um jeden fünften sonnenähnlichen Stern in unserer Milchstraße kreist ein erdähnlicher Planet in der habitablen Zone. Zu diesem Schluss kommen Forscher aus den USA auf der Grundlage einer statistischen Analyse der in den vergangenen fünf Jahren vom Weltraumteleskop Kepler entdeckten Exoplaneten. Danach sei eine zweite Erde“ bereits in ” einer durchschnittlichen Entfernung von nur zwölf Lichtjahren zu erwarten. Zeitgleich veröffentlichte das Kepler-Team weitere Entdeckungen des außer Betrieb gegangenen Weltraumteleskops: 833 Planeten, darunter 104 in der lebensfreundlichen Zone, von denen 10 etwa so groß sind wie die Erde. Die Auswertung der Daten dauert noch. Die Forscher rechnen daher mit vielen weiteren Entdeckungen, insbesondere von kleinen, felsigen Planeten ähnlich der Erde. Das Kepler-Teleskop hatte fünf Jahre lang die Helligkeit von etwa 150.000 Sternen überwacht. Planeten verraten sich durch winzige, regelmäßig auftretende Abschwächungen der Hellig- 3 Astro-News . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . keit, wenn sie — von der Erde aus gesehen — auf ihrer Umlaufbahn vor dem Stern vorüberziehen. Ein neuer Katalog, erstellt im Rahmen der Himmelsdurchmusterung UKIDSS mit dem United Kingdom Infrared Telescope auf dem Mauna Kea, enthält 374 verdächtige rote Sterne, bei denen es sich um sehr weit entfernte Riesen des Spektraltyps M handeln könnte: Mit typischerweise 1000-facher Sonnenleuchtkraft sind diese noch über große Distanzen hinweg zu sehen. Drei von 16 schon näher untersuchten Exemplaren sind tatsächlich MRiesen mit Entfernungen von über 100.000 Lichtjahren. Aber es könnten auch bis 650.000 Lichtjahre entfernte darunter sein, die dann die fernsten gerade noch an die Milchstraße gravitativ gebundenen Sterne wären. Der äußere Halo, zu dem sie gehören würden, ist im Wesentlichen der Rest der Sagittarius-Zwerggalaxie, die einst mit der Milchstraße verschmolz. Wie Beobachtungen mit dem 6,5 m großen Magellan-Teleskops in Chile zeigen besitzt der 299 Lichtjahre entfernte Stern HD 106906 einen Planeten, den es nach Ansicht der Astronomen gar nicht geben dürfte. Junge Sterne sind von einer rotierenden Scheibe aus Gas und Staub umgeben. Die Materie in einer solchen Scheibe verdichtet sich, bildet zunächst kleine Planetesimale, die dann durch Zusammenstöße zu immer größeren Planeten anwachsen. Doch der Planet ist 98 Milliarden km von seiner Sonne entfernt. In diesem Abstand läuft die Verdichtung viel zu langsam ab, als das ein Planet entstehen könnte. Könnte der Planet im inneren Teil des Sonnensystems entstanden sein und erst durch eine enge Begegnung mit einem weiteren Himmelskörper nach außen geschleudert worden sein? Wohl nicht, denn das hätte bereits zu einer Auflösung der Scheibe geführt. Denkbar wäre schließlich noch, dass der Planet mit der 11-fachen Jupitermasse eigentlich eine Art verhinderter Stern ist. In Doppelstern-Systemen entstehen beide Sterne unabhängig voneinander, somit sind auch größere Abstände möglich. Doch in solchen Systemen ist das Verhältnis der Sternenmassen selten größer als 1:10. Hier ist es 1:100. Kurz nach dem Urknall entstanden Sterne mit einer anderen Zusammensetzung und einer sehr viel größeren Masse als heutige Sterne. Solche supermassiven Sterne mit 10.000 bis 1 Mio. Sonnenmassen könnten die Vorläufer jener Schwarzen Löcher gewesen sein, die schon wenige Milliarden 4 Jahre nach dem Urknall im Zentrum jeder größeren Galaxie zu finden sind. Bislang waren die Astronomen davon ausgegangen, dass beim Kollaps eines Sternriesen ein einziges Schwarzes Loch entsteht. Neue Simulationen zeigen jetzt jedoch, dass der Kollaps instabil ist. Schon kleine Störungen führen dazu, dass sich zwei Zentren herausbilden, in welche die Materie des Sterns stürzt. So entstehen zwei Schwarze Löcher, die rasant umeinander kreisen, sich auf einer Spiralbahn annähern und schließlich zu einem einzigen Schwarzen Loch verschmelzen. Dieser unerwartete Vorgang liefert zugleich eine Möglichkeit, die Entstehung der ersten Schwarzen Löcher im Kosmos zu beobachten. Denn die kreisenden Schwarzen Löcher senden Gravitationswellen aus, die noch heute nachweisbar sein sollten. Künftige, im Weltall stationierte Detektoren könnten die Gravitationswellen dieser Schwarzen Doppel-Löcher noch erkennen. Das Rätsel der Dunklen Materie scheint noch schwieriger als bislang angenommen. Astronomen vermuten die für das menschliche Auge unsichtbare Materieform an vielen Stellen im Universum; insgesamt soll sie im All fünf Mal so häufig sein wie der Stoff, aus dem Sterne, Planeten und Menschen bestehen. Aktuell gehen die meisten Physiker davon aus, dass die Dunkle Materie aus sogenannten Wimps (Weakly Interacting Massive Particles) besteht: Elementarteilchen, die zwischen zehn und tausend Mal schwerer als ein Proton sind und nur über die Schwerkraft sowie der schwachen Kernkraft mit sichtbarer Materie wechselwirken. Hin und wieder müssten Wimps mit Atomkernen auf der Erde kollidieren. Doch selbst der empfindlichste Detektor für solche Zusammenstöße hat keinen Hinweis darauf gefunden, dass sie das tun. Das schreiben die Forscher der LUX-Kollaboration in einem Aufsatz. Das Large Underground Xenon Experiment (LUX) ist seit April 2013 in Betrieb. Der Detektor versucht Zusammenstöße von Wimps und Atomkernen in einem mit 370 kg flüssigem Xenon gefüllten, bierfaßgroßen Zylinder nachzuweisen. Doch an 83 Messtagen fanden die Forscher kein Signal, das sie eindeutig einem Zusammenstoß zwischen Wimp und Atomkern zuordnen können. Damit bestätigen sie das Ergebnis der Xenon100Kollaboration, die bis vergangenes Jahr einen Detektor im Gran-Sasso-Untergrundlabor betrieben hat, und ebenfalls keine Hinweise auf Wimps fand. ¦ Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Astrophysik Auffällig unauffällig Wenn Schwarze Löcher Appetit bekommen von Dr. Ilka Petermann, Argelander-Institut Bonn Mit der Idee weniger ist mehr“ können galaktische Schwarze Löcher nicht allzu viel anfangen: Mit bis ” zu einigen Milliarden Sonnenmassen sind sie echte Schwergewichte mit gewaltigem Hunger auf Materie aus ihrer Umgebung. Aber genau der ist auch, der sie verrät. Astronomen des Atacama Large Millimeter Arrays (ALMA) sind den Rätseln der Jets aus den massereichsten Schwarzen Löchern auf den Grund gegangen. Die Milchstraße über ALMA (ESO / NAOJ / NRAO, C. Padilla) Die großen Silvesterfeiern liegen gerade hinter uns und natürlich war die Digital- oder Handykamera immer dabei. Neben vielen schönen Erinnerungen gibt es aber auch immer diese Handvoll von Aufnahmen, nach Silvesterpunsch oder Anstoßen beim Dinner for One“-Marathon, bei denen man ” sich eine Tarnkappe oder zumindest einen guten Sichtschutz gewünscht hätte. . . Denkt man da an astronomische Objekte, könnte man meinen, dass die Schwarzen Löcher in puncto Unauffälligkeit wirklich alles richtig gemacht ha- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2014 ben: Denn wie soll man ein Loch“, noch dazu ” ein schwarzes, bei Nacht in einer völlig dunklen Umgebung sehen? Und tatsächlich – das Schwarze Loch selbst wird man nie zu Gesicht bekommen. Aber sein enormer Appetit lässt seine Umgebung nicht unbeeinflusst und die außergewöhnlichen Folgen verraten nicht nur seine Existenz, sondern geben auch wertvolle Hinweise auf seine Eigenschaften. Nach der Devise wo Rauch ist, muss auch Feuer ” sein“ suchen Astronomen weltweit nach den Aus- 5 Astrophysik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . wirkungen, wenn die Schwergewichte Materie aus ihrer Nachbarschaft sammeln und einen Teil, nicht weniger spektakulär, an ihre Umgebung zurückgeben. Bei den Schwarzen Löchern unterscheidet man stellare Schwarze Löcher, die aus dem Kollaps von schweren Sternen am Ende ihres Lebens entstehen und die richtigen Schwergewichte, die im Zentrum von Galaxien sitzen. Das Konzept der stellaren Schwarzen Löcher ist schon länger bekannt und Astronomen können auf einige theoretische Modelle zu ihrer Beschreibung zurückgreifen. Bereits im 18. Jahrhundert entwarfen Forscher wie Pierre Laplace und John Michell die Idee, es könne dunkle Sterne geben – Sterne, deren Schwerkraft so groß ist, dass noch nicht einmal Licht ihre Oberfläche verlassen kann. In den 1960er Jahren arbeitete der amerikanische Physiker John Wheeler auf dem Gebiet der Allgemeinen Relativitätstheorie und befasste sich unter anderem auch mit dem Gravitationskollaps von astronomischen Objekten, zum Beispiel dem Ende sehr schwerer Sterne. Während eines Vortrags 1969 prägte er erstmals den Begriff des Schwar” zen Lochs“ und erweiterte die anschauliche Beschreibung noch um das no hair theorem (wörtlich Keine-Haare-Theorem“), auch bekannt als Glat” ” zensatz“. Dieses Theorem besagt, dass ein Schwarzes Loch vollständig durch nur drei Angaben beschrieben werden kann: Masse, Ladung und Drehimpuls. Mehr Eigenschaften, also Haare“ lassen ” sich von ihm nicht bestimmen. Das erste Objekt, das nach seiner Entdeckung mit einem Schwarzen Loch assoziiert wurde, ist das Doppelsternsystem Cygnus X-1. Einer der beiden Mitwirkenden, ein Blauer Riesenstern, verliert gewaltige Mengen an Materie, die von seinem Partner akkretiert, also aufgesammelt, werden. Die Beobachtung des Verhaltens dieser Materie läßt nur den Schluss zu, dass es sich bei diesem Partner um ein extrem kompaktes Objekt handeln muss: eben um ein Schwarzes Loch. Künstlerische Darstellung von Cygnus X-1 (NASA, CXC, M. Weiss) 6 Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Astrophysik Materie, die unwiederbringlich vom Schwarzen Loch verschluckt wird, fällt nun aber nicht schnell und direkt in das Schwarze Loch hinein wie der Autoschlüssel in den Gully. Stattdessen nähert sich die Materie spiralförmig, eine Scheibe aus akkretiertem Material bildet sich aus, wobei sie sich auf dem lan- gen Weg nach innen sehr stark aufheizt. Aus dieser Akkretionsscheibe erreicht uns dann von der heißen Materie ausgesandte, sehr energiereiche Strahlung. Und diese können Astronomen dann beobachten und Rückschlüsse auf die Art der akkretierten Materie und das Schwarze Loch selbst ziehen. Blick ins Zentrum von NGC 1433, bei dem erstmals die Miniaturausgabe eines Jets beobachtet wurde. ( ALMA (ESO / NAOJ / NRAO) / NASA / ESA / F. Combes) Und dann gibt es eben die Schwarzen Löcher, die Schwergewichte, die in den Zentren der allermeisten Galaxien zu Hause sind und ihre Umgebung mehr oder weniger auf Trab halten. Auch im Zentrum unserer Milchstrasse, 26.000 Lichtjahre von uns ent- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2014 fernt, sitzt solch ein Schwergewicht mit der viermillionenfachen Sonnenmasse. Der Ursprung dieser Objekte wirft immer noch viele Fragen auf und ist Gegenstand aktueller Forschung. Um so viele Informationen wie möglich zu sammeln, su- 7 Astrophysik. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . chen Astronomen besonders nach solchen Kandidaten, die man gerade beim Festmahl (große Akkretionsrate) beobachten kann; ruhigere Kandidaten, die sich zwar durch ihre enorme Schwerkraft bemerkbar machen, aber zur Zeit ein Verdauungsschläfchen halten (kleine Akkretionsrate) eignen sich weniger. Das macht die Suche nach geeigneten Objekten noch um einiges komplizierter. Um ein Schwarzes Loch bilden sich zusammen mit der Akkretionsscheibe häufig gebündelte, sehr energiereiche Materiestrahlen, sogenannte Jets. Diese Jets werden durch die Schwerkraft des Schwarzen Lochs angetrieben und emittieren starke Strahlungssignale, oft im Infrarot- und Radiobereich. Akkretionsscheiben und Jets sind damit zwei Aspekte des gleichen Phänomens, und indem die Astronomen beides gleichzeitig untersuchen, können sie die physikalischen Vorgänge unter die Lupe nehmen, die in der Nähe eines Schwarzen Lochs ablaufen. Mit dem Atacama Large Millimeter Array (ALMA) ist es zwei Forschergruppen gelungen, solche Ausströmungen aus gigantischen Schwarzen Löchern im Zentrum zweier Galaxien zu beobachten: das weit entfernte (11 Milliarden Lichtjahre) aktive Objekt PKS 1830-211 und die relativ nahe (30 Millionen Lichtjahre) ruhige Balkenspiralgalaxie NGC 1433. Die neuen, präzisen Daten haben in letzterer einen Materiejet sichtbar gemacht, der vom Schwarzen Loch wegströmt und sich über 150 Lichtjahre erstreckt. Eigentlich eine beeindruckende Länge, doch nach kosmischen Maßstäben ist dieser Jet eher ein Jetlein: es ist die kleinste derartige Ausströmung, die jemals in einer anderen Galaxie beobachtet werden konnte.Die verbesserte Genauigkeit in der räumlichen Auflösung erlaubt es den Forschern auch, die Wechselwirkung von Jet und umgebender Materie genauer zu untersuchen. Viele wichtige Puzzleteile zur Beantwortung der Fragen, was einen Jet antreibt und wie er etwa auf die Sternentwicklung nahe des Zentrums und die zentrale Verdickung (der sogenannte Bulge) einer Galaxie wirkt, konnten zusammengefügt werden. Bei der aktiven Galaxie PKS 1830-211 hatte das Forscherteam besonderes Glück: Während einer Beobachtungsphase konnte man plötzlich beobachten, wie das Schwarze Loch nach einem besonders üppigen Mahl aufstoßen“ musste: die Intensität ” des Spektrums erhöhte sich in kurzer Zeit deutlich sowohl im langwelligen Bereich, als auch im Bereich der Gammastrahlung, der energiereichsten 8 Form elektromagnetischer Strahlung mit kürzesten Wellenlängen. Der Prozess, der für den Strahlungsanstieg in dem von ALMA beobachteten langwelligen Spektralbereich verantwortlich ist, scheint damit auch für den drastischen Anstieg der Strahlungsintensität des Jets bis in den Bereich der höchsten Strahlungsenergien im Universum verantwortlich zu sein. Dies war das erste Mal, dass eine deutliche und unzweifelhafte Verbindung zwischen (kurzwelligen) Gammastrahlen und (langwelligen) (Sub)Millimeterwellen hergestellt werden konnte: vermutlich stammen sie von der Basis des Jets eines Schwarzen Lochs, wenn neue Materie recht genau im Bereich des Jet-Austritts in das Schwarze Loch stürzt. Um einer genaueren Erklärung näher zu kommen, müssen aber noch viele weitere Beobachtungsdaten ausgewertet werden: Dazu suchen die Astronomen auch nach gleichartigen Objekten, die sich in einer ganz ähnlichen Phase befinden könnten. Damit sind die Astronomen dem Verständnis der galaktischen Schwarzen Löcher ein großes Stück näher gekommen. Doch noch sind viele Fragen offen, die man mit Hilfe leistungsstarker astronomischer Anlagen wie ALMA zu beantworten sucht. Und manchmal hilft auch einfach der Zufall, wenn man beim Blick in den Himmel das Teleskop zur richtigen Zeit zum richtigen Ort gerichtet hat. In diesem Sinne ein frohes und ereignisreiches neues Jahr! ¦ Quellen/Literatur Die diesem Artikel zugrunde liegenden Veröffentlichungen (in Englisch) können für 1) NGC 1433 und 2) PKS 1830-211 kostenfrei abgerufen werden unter: 1) http://www.arXiv:1309.7486v2: (Combes et al.: ALMA observations of feeding and feedback in nearby Seyfert galaxies: an AGN-driven outflow in NGC 1433) 2) http://www.arXiv:1309.0638v2: I. MartiVidal et al.: Probing the jet base of the blazar PKS1830-211 from the chromatic variability of its lensed images. Serendipitous ALMA observations of a strong gamma-ray flare) Weitere Informationen zu ALMA erhält man unter: http://www.almaobservatory.org. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Deep-Sky NGC 7023 und NGC 40 Schmuckstücke im Cepheus von Andreas Domenico Abb. 1: NGC 7023, TS 4-Zoll Triplet-Refraktor mit Kamera Atik 314L+, Belichtungszeiten je 10 Min. L 18 ×, R 6 ×, G 5 ×, B 7 ×, Bearbeitet mit Fitswork und Photoshop 7. Aufnahme: Bernhard Schlesier. Der Cepheus, zwischen den auffälligen Sternbildern Cygnus und Cassiopeia gelegen, ist auf den ersten Blick ein wenig spektakuläres Himmelsgebiet. Und doch gibt es hier im Bereich der Milchstraße einige interessante Deep-Sky-Objekte, unter denen der Reflexionsnebel NGC 7023 – der gelegentlich auch Iris-Nebel genannt wird — eines der lohnendsten Motive für die visuelle und photographische Beobachtung ist. NGC 7023 Die meisten Beobachter werden wissen, dass die Sterne bei dunstiger Luft deutliche Höfe zeigen. Da bei der Beobachtung kleinflächiger Reflexionsnebel die Gefahr einer Verwechslung mit solchen Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2014 tückischen Sternhalos besteht, ist für eine erfolgreiche Beobachtung dieser Objekte nichts wichtiger als eine klare und sehr ruhige Luft. Die Qualität der atmosphärischen Bedingungen sollte vor jeder Beobachtung anhand nebelfreier Sterne vergleichbarer Helligkeit überprüft werden. Eine exakt justierte Fernrohroptik mit sauberen Okularen hilft, hausgemachte“ Sternhalos zu vermeiden. Bei ” NGC 7023 gelten solche strengen Voraussetzungen nicht so sehr, da dieser Reflexionsnebel zu den hellsten überhaupt zählt. So kann das Objekt bereits in einem Sechszöller einwandfrei beobachtet werden, wenngleich es im kleinen Fernrohr strukturlos bleibt. Wie bei allen Reflexionsnebeln ist auch in NGC 7023 ein heller Stern Ursache des Leuchtens. Mit 9 Deep-Sky. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . einer großen Öffnung beobachtet, erscheint das Objekt als ein stark strukturierter, zweigeteilter Nebel um diesen 6,m8 hellen Stern herum. Man erkennt zwei größere Fetzen, die durch eine dunkle Unterbrechung geteilt sind (Abb. 2). Der Stern selbst ist von der nördlichen Nebelhälfte umgeben. Die schwächsten Nebelausläufer — auf langbelichteten Aufnahmen noch zu erkennen — können visuell kaum beobachtet werden. Sichtbarkeitsskala. Mit einem scheinbaren Durchmesser, der bis in die äußersten Partien etwa 18’ erreicht, ist NGC 7023 immerhin so groß, dass er das Kleinbildformat bei einer Aufnahmebrennweite von 3 m bis 4 m ideal ausfüllt. Aber auch schon mit kleineren Brennweiten ab 1 m lassen sich verschiedene Einzelheiten auflösen, wobei auch die Lage des Objekts in einer auffälligen Dunkelwolke gut herauskommt. Dennoch ist NGC 7023 astrophotographisch ein relativ selten anvisiertes Ziel geblieben. Grund dafür ist, dass es bei unserem aufgehellten mitteleuropäischen Himmel immer schwieriger bleibt, die zarten Details eines blauen Reflexionsnebels in filterloser Photographie genügend kontrastreich auf den Film zu bannen. Beste Ergebnisse kommen nur dann zustande, wenn eine leistungsstarke Teleskop-Kamera-Kombination bei dunklem, streulichtfreiem Himmel eingesetzt wird. Dann löst sich die erwähnte unregelmäßige Form in verschiedene Anhängsel auf, die vom Zentrum ausgehen und den Nebel teilweise als hüllenartige Struktur umgeben. Dabei sind auch dunkle Strukturen in Form dichter Wolken mit im Spiel. Abb. 2: NGC 7023 nach visuellen Beobachtungen mit einem Newton-Teleskop (457/1850 mm) bei 205facher Vergrößerung (Andreas Domenico). Anders als die ausgedehnten Emissionsnebel verlangen die meisten Reflexionsnebel eine Austrittspupille mittlerer Größe von ca. 5 mm. Je nach Kompaktheit und Helligkeit des Objekts sind auch 3 mm bis 2 mm geeignet. Nebelfilter, gleich welcher Art, bleiben bei Reflexionsnebeln wirkungslos, da diese Objekte lediglich das kontinuierliche Licht der eingebetteten Sterne reflektieren bzw. streuen. Auch geringfügige Emissionen, die bei einigen Reflexionsnebeln zusätzlich auftreten, lassen sich visuell nicht mehr erfassen. Auch ohne Filter war das helle Nebelzentrum direkt erkennbar, bei indirekter Betrachtung wurde eine unregelmäßige Form deutlich. Die Behauptung im Sky Catalogue 2000, der Nebel sei extrem schwach, entpuppte sich als falsch. Nach Beobachtungen mit einem 360-mm-Newton besitzt NGC 7023 den Helligkeitswert 2 auf einer sechsstufigen 10 Abb. 3: NGC 7023 in Zahlen. Zur Aufzeichnung solch lichtschwacher Objektdetails sind moderne CCD-Kameras geradezu prädestiniert. Abb. 1 belegt, dass eine CCD-Aufnahme nach ausführlicher Bildbearbeitung sehr kontrastreich erscheint, selbst wenn der Himmel am Aufnahmeort nicht ideal dunkel ist. Intensive Bild- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .Deep-Sky bearbeitung am PC erlaubte die Herausarbeitung der girlandenartigen Struktur verschiedener Nebelbögen, die das Zentrum umgeben und dabei von Dunkelwolken durchsetzt sind. Negative zeigen eine intensiv gelbe Komplementärfarbe des Objekts, wie es für einen blauleuchtenden Reflexionsnebel nicht anders zu erwarten ist. Die Nebelmaterie spiegelt im wesentlichen das Licht des Zentralsterns HD 200775 wider. Dieser Stern vom Spektraltyp B5e produziert nicht genügend hochenergetische UV-Strahlung, um den in seiner Umgebung sicherlich vorhandenen Wasserstoff ionisieren und damit die Emission des Balmerspektrums anregen zu können. Daher fehlt in NGC 7023 das typische rote Hα-Licht von HIIRegionen. Schaut man sich die Zentralpartien von NGC 7023 genau an, so bemerkt man dennoch eindeutige Verfärbungen, die dem blauen Reflexionsanteil als schwaches rötliches Leuchten überlagert sind. Dies ist auf die Wirkung der deutlich sichtbaren Staubwolken zurückzuführen, die das durch sie hindurchdringende Licht schwächen und röten wie Staub in der irdischen Atmosphäre beim Sonnenauf- oder Untergang. Ein weiteres bemerkenswertestes Deep-SkyObjekt im nördlichen Teil des Cepheus ist der Planetarischen Nebel NGC 40. Den höchsten Stand am Himmel erreicht das Objekt eigentlich im Herbst, aber das Sternbild ist zirkumpolar. In den kurzen Sommernächten steht NGC 40 im Nordosten in etwa auf der Höhe des Polarsterns. Allerdings ist er wegen seiner isolierten Lage nicht ganz leicht zu finden (ca. 5◦ südlich von γ Cep). Erschwerend kommt hinzu, dass er aufgrund seiner geringen Gesamthelligkeit (12,m6) und kompakten Größe (37”) im Randbereich der Milchstraße leicht übersehen wird. NGC 40 Nicht minder interessant ist der umgebende Planetarische Nebel, dessen Detailreichtum mit jedem Zoll mehr Öffnung ansteigt, So läßt ein Achtzöller schon ein elliptisches Scheibchen mit aufgehelltem Rand erkennen – es entsteht der Eindruck eines klassischen Ringnebels“. Mit 12 Zoll Öffnung er” scheint die Hülle am Nord- und am Südrand aufgerissen, so dass die helle Nebelkante in zwei gegenüberliegende Sicheln zerfällt. Jeder Beobachter sollte versuchen, den visuellen Anblick von NGC 40 mit verschiedenen Fernrohröffnungen jeweils mit und ohne [OIII]-Filter zu vergleichen. Ohne Filter zeigt ein Zweizöller nur den 11,m6 hellen Zentralstern, wogegen mit dem Linienfilter auch der rundliche Nebelschimmer sichtbar wird. Der Stern gehört dem WC8-Typ an, d. h. er besitzt ein Spektrum mit außergewöhnlich starken Sauerstoff- und Kohlenstoff-Emissionslinien. Durch ein Prismenspektroskop oder Blaze-Gitter kann dieses merkwürdige Spektrum auch direkt beobachtet werden. Noch größere Teleskope zeigen schwachleuchtende Strukturen in der Hülle, die von dunklen Einbuchtungen unterbrochen sind. Bei hohen Vergrößerungen sind sogar in den geöffneten Stellen des Randbereichs indirekt schwache Nebelfetzen zu sehen. Ohne [OIII]-Filter verschwinden diese feinen Details, und der Nebel wird zu einem strukturlosen Fleck mit hellem Rand. ¦ Abb. 4: NGC 40 nach visuellen Beobachtungen mit einem Newton-Teleskop (457/1850 mm) bei 205facher Vergrößerung mit [OIII]-Filter (Andreas Domenico). Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2014 11 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Vorschau Januar / Februar / März 2014 von Alexander Schulze Sadr Deneb M39 Lac Cyg Lyr Vega Alderamin Etamin M31 And Caph Cep Schedar NEP Mirak γ -27A Cas Her Psc M33 M13 Almach Dra NCPPolaris UMi Kochab Tri Hamal M34 Ari Mirfak Per CrB Alphecca Algol Cam Alkaid Mizar Alioth Se1 Dubhe M5 Arcturus Cet M45 Capella Phecda Boo Merak CVn Menkalinan Aur UMa M36 Lyn Alnath M37 NGP Tau Aldebaran Com LMi SS M35 Castor Pollux Jupiter Io Europa Ganymede Gem Vir Mars Bellatrix Alhena Denebola Algieba Betelgeuse Ori Mintaka Alnilam Alnitak M44 Cnc Leo Regulus Spica AEq M42 Moon Saiph Lep M50 Sex M48 Sirius Mirzam Alphard Crt Rigel CMi Procyon Mon Crv Eri Hya M47 M41 CMa Wesen Adhara Aludra 6 5 4 3 2 Pup Ant Pyx 1 Alle Zeitangaben für ortsabhängige Ereignisse beziehen sich auf Darmstadt, 49◦ 50’ N, 08◦ 40’ O. Alle Zeitangaben erfolgen (soweit nicht anders angegeben) in Ortszeit (CET/MEZ, ab dem 30. März 02:00 CET = 03:00 CEST in CEST/MESZ). Sonne Die Sonne hat den Jahreswechsel im Schützen verbracht; nach dem Deklinationsminimum vom 21. Dezember beträgt ihre Deklination zu Beginn des Vorschauzeitraumes −23◦ 02’31” und steigt nun zunächst langsam, dann immer schneller an. Am 20. Januar wechselt die Sonne gegen 01:19 aus dem Schützen in den Steinbock, den sie wiederum am 16. Februar gegen 11:51 in den Wassermann verläßt. Am 12. März tritt sie gegen 13:21 in die Fische ein; hier wird am 20. März ge- 12 gen 22:40 der Himmelsäquator in Richtung Norden überquert. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes kann die Sonne ihre Deklination wieder auf +04◦ 19’01” erhöhen. Am 19. April wechselt sie schließlich gegen 02:28 aus den Fischen ins Sternbild Widder. Der Erdabstand sinkt von 0,983358 AU zunächst auf das diesjährige Minimum von 0,983334 AU, welches am 04. Januar gegen 12:37 angenommen wird, und steigt bis zum Ende des ersten Quartals auf 0,999149 AU. Am 15. Januar beginnt gegen 10:15 die Sonnenrotation Nr. 2146, gefolgt von Nr. 2147 am 11. Februar gegen 18:27 und Nr. 2148 am 11. März gegen 02:25. Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. 15.03. 01.04. Aufgang 08:25 08:19 08:00 07:37 07:11 06:41 07:04 Untergang 16:33 16:50 17:18 17:42 18:06 18:28 19:55 Tag 08:08 08:31 09:17 10:05 10:55 11:47 12:51 Nacht 15:52 15:29 14:43 13:55 13:05 12:13 11:09 Dämm. Beginn 18:33 18:48 19:11 19:32 19:54 20:18 21:51 Dämm. Ende 06:25 06:22 06:08 05:48 05:22 04:51 05:09 Astron. Nachtl. 11:52 11:34 10:57 10:16 09:27 08:33 07:19 Tabelle 1a: Dämmerungsdaten, Tag- und Nachtlänge In Tabelle 1b sind Daten zur Sonnenbeobachtung aufgeführt. Sie werden für jeden Sonntag im Vorschauzeitraum angegeben und gelten für 12 Uhr Ortszeit. R ist der Durchmesser der Sonnenscheibe, P beschreibt die seitliche Neigung der Sonnenachse. Datum 05.01. 12.01. 19.01. 26.01. 02.02. 09.02. 16.02. R 16’15,”9 16’15,”8 16’15,”4 16’14,”8 16’13,”9 16’12,”8 16’11,”6 P +0,◦42 −2,◦95 −6,◦23 −9,◦36 −12,◦31 −15,◦04 −17,◦51 B −3,◦41 −4,◦17 −4,◦88 −5,◦50 −6,◦04 −6,◦49 −6,◦84 L 143,◦89 51,◦71 319,◦53 227,◦37 135,◦21 43,◦04 310,◦87 B beschreibt die heliographische Breite, L die heliographische Länge der Sonnenmitte. R dient dem Sonnenbeobachter zur Auswahl der richtigen Kegelblende, P , B und L zur Anfertigung eines Gitternetzes der Sonnenoberfläche. Datum 23.02. 02.03. 09.03. 16.03. 23.03. 30.03. R 16’10,”1 16’08,”5 16’06,”8 16’05,”0 16’03,”1 16’01,”2 P −19,◦70 −21,◦60 −23,◦20 −24,◦46 −25,◦41 −26,◦01 B −7,◦08 −7,◦22 −7,◦25 −7,◦16 −6,◦98 −6,◦69 L 218,◦68 126,◦49 34,◦27 302,◦02 209,◦74 117,◦97 Tabelle 1b: Beobachtungsdaten Sonne Mond In den Tabellen 2a, 2b und 2c sind die Monddaten für das erste Quartal 2014 zusammengestellt. Datum 20.12. 25.12. 01.01. 01.01. 08.01. 16.01. 16.01. 24.01. 30.01. 30.01. 06.02. 12.02. 15.02. 22.02. 27.02. 01.03. 08.03. 11.03. 16.03. 24.03. 27.03. 30.03. 07.04. 08.04. Zeit 00:48 15:07 11:57 21:59 04:23 02:53 05:44 06:38 10:59 22:46 20:05 06:10 01:19 18:34 20:51 09:26 14:09 20:47 18:38 03:04 19:34 21:02 10:12 16:52 Ereignis Apogäum letzt. Viert. Neumond Perigäum erst. Viert. Apogäum Vollmond letzt. Viert. Perigäum Neumond erst. Viert. Apogäum Vollmond letzt. Viert. Perigäum Neumond erst. Viert. Apogäum Vollmond letzt. Viert. Perigäum Neumond erst. Viert. Apogäum (406,269 km) (356,923 km) (406,532 km) (357,080 km) (406,231 km) (360,440 km) (405,364 km) (365,703 km) Zeit 20:22 01:19 02:12 12:24 21:28 03:55 09:09 13:40 22:11 04:27 15:33 Zeit 04:02 01:37 00:28 01:51 21:45 11:05 01:38 21:24 04:55 11:50 09:15 10:51 04:28 13:09 22:40 23:03 06:06 11:10 16:05 17:02 18:40 10:47 02:00 14:30 09:05 11:34 21:47 09:40 04:08 11:17 Ereignis Min. Lib. in Länge (−7◦ 40’) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Min. Lib. in Breite (−6◦ 32’) Max. Lib. in Länge (+7◦ 45’) Nulldurchgang Lib. in Breite Nulldurchgang Lib. in Länge Max. Lib. in Breite (+6◦ 35’) Nulldurchgang Lib. in Breite Min. Lib. in Länge (−7◦ 43’) Min. Lib. in Breite (−6◦ 30’) Nulldurchgang Lib. in Länge Max. Lib. in Länge (+7◦ 37’) Nulldurchgang Lib. in Breite Max. Lib. in Breite (+6◦ 38’) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Min. Lib. in Länge (−6◦ 53’) Min. Lib. in Breite (−6◦ 35’) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Max. Lib. in Länge (+6◦ 44’) Max. Lib. in Breite (+6◦ 46’) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Min. Lib. in Länge (−5◦ 39’) Min. Lib. in Breite (−6◦ 43’) Nulldurchgang Lib. in Länge Nulldurchgang Lib. in Breite Max. Lib. in Länge (+5◦ 34’) (404,500 km) Tabelle 2a: Astronomische Daten Mond (Mondbahn und Phasen) Datum 20.12. 28.12. 03.01. 09.01. 16.01. 24.01. 30.01. 05.02. 12.02. 20.02. 26.02. Datum 27.12. 28.12. 02.01. 03.01. 07.01. 09.01. 16.01. 16.01. 24.01. 24.01. 30.01. 30.01. 05.02. 05.02. 12.02. 12.02. 20.02. 21.02. 26.02. 27.02. 04.03. 05.03. 12.03. 12.03. 19.03. 20.03. 25.03. 27.03. 01.04. 02.04. Ereignis Min. der ekl. Breite (−5◦ 06’) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5◦ 03’) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−4◦ 59’) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5◦ 00’) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5◦ 02’) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5◦ 06’) Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2014 Tabelle 2b: Astronomische Daten Mond (Librationsdaten) Datum 04.03. 12.03. 19.03. 25.03. 01.04. 08.04. Zeit 18:45 01:20 07:29 21:22 04:28 08:46 Ereignis Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5◦ 10’) Nulldurchgang ekl. Breite Max. der ekl. Breite (+5◦ 14’) Nulldurchgang ekl. Breite Min. der ekl. Breite (−5◦ 17’) Tabelle 2c: Astronomische Daten Mond (ekliptikale Breite) 13 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Merkur Merkurs Bahn durchläuft im ersten Quartal 2014 eine Schleife, die ihn wiederholt zwischen den Sternbildern Steinbock und Wasserman hin- und herwechseln läßt. Seine Reise über den Himmel beginnt zu Jahresbeginn im Sternbild Schütze bei einer Deklination von −24◦ 45’35”; zu diesem Zeitpunkt ist der Planet rechtläufig und wandert (nach dem Deklinationsminimum vom 28. Dezember) in Richtung Norden. Am 11. Januar überschreitet er gegen 14:15 die Grenze zum Steinbock, aus dem er wiederum am 29. Januar gegen 11:45 in den Wassermann wechselt. Hier erreicht er am 06. Februar gegen 08:28 ein Maximum der Rektaszension von 22h 17m 28,s 07, und es kommt zum ersten Stillstand in Rektaszension, womit der Beginn der Rückläufigkeitsschleife eingeleitet ist. Kurze Zeit später erreicht Merkur am 10. Februar gegen 08:09 ein Deklinationsmaximum von −08◦ 00’11,”15. Nunmehr rückläufig und in Richtung Süden ziehend überschreitet der innerste Planet des Sonnensystems am 14. Februar gegen 04:38 erneut die Grenze zwischen Wassermann und Steinbock, um in den letzteren zurückzukehren. Allzu lange hält es ihn aber nicht im Steinbock, denn bereits am 22. Februar wechselt Merkur gegen 06:59 zurück in den Wassermann; hier erreicht er am 27. Februar gegen 23:36 seinen zweiten Stillstand in Rektaszension bei 21h 19m 06,s 78. Der nun wieder rechtläufige, aber immer noch in Richtung Süden wandernde Planet überschreitet als nächstes am 06. März gegen 05:26 erneut die Grenze zum Steinbock, um dort am 07. März gegen 09:52 ein Deklinationsminimum von −14◦ 20’12,”4 zu durchlaufen. Wieder in Richtung Norden ziehend, überquert Merkur am 15. März gegen 13:13 ein letztes Mal die Grenze zwischen Steinbock und Wassermann. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes steigt seine Deklination wieder auf −06◦ 36’58”. Am 06. April wird Merkur gegen 05:00 vom Wassermann in die Fische wechseln; in diesen überquert er am 10. April gegen 18:45 den Himmelsäquator. Vom 11. April gegen 09:40 bis zum 14. April gegen 04:44 schließt sich ein kurzer Exkurs in den Walfisch an, und am 23. April wird Merkur gegen 08:48 schließlich in den Widder wechseln. Nach seinem Maximum vom 25. Dezember sinkt der Erdabstand, ausgehend von 1,433489 AU am ersten Januar, zunächst auf ein Minimum von 0,640118 AU, das auf den 18. Februar gegen 04:29 fällt, und steigt bis zum Ende des Vorschauzeitrau- 14 mes wieder auf 1,164858 AU. Am 23. April wird gegen 07:14 ein Maximum von 1,332685 AU erreicht. Auch der Abstand zu Sonne hatte kurz vor dem Jahreswechsel am 22. Dezember ein Maximum durchlaufen; er sinkt von anfangs 0,452965 AU auf ein Minimum von 0,307499 AU, das sich am 04. Februar gegen 00:29 ereignet, steigt darauf auf ein Maximum von 0,466702 AU am 20. März gegen 00:07 und sinkt bis zum Ende des ersten Quartals wieder auf 0,447028 AU. Die ekliptikale Breite des innersten Planeten des Sonnensystems sinkt zunächst von einem Anfangswert von −01◦ 51’14” auf ein Minimum von −02◦ 07’16,”62, welches am 10. Januar gegen 02:20 erreicht wird, hat darauf am 30. Januar gegen 08:33 einen Nulldurchgang und steigt auf ein Maximum von +03◦ 43’14,”8 am 16. Februar gegen 21:43. Es folgt ein weiterer Nulldurchgang am 09. März gegen 15:38, und bis zum Ende des aktuellen Vorschauzeitraumes sinkt die ekliptikale Breite wieder auf −02◦ 23’29”. Das folgende Minimum von −02◦ 25’21,”28 wird kurze Zeit später am 03. April gegen 18:46 erreicht. Am 28. April kommt es schließlich gegen 09:08 zu einem weiteren Nulldurchgang der ekliptikalen Breite. Nach der oberen Konjunktion Merkurs am 29. Dezember steigt die Elongation der Planeten von +02◦ 26’10” zu Jahresbeginn zunächst auf ein Maximum von +18◦ 22’10,”56, das am 31. Januar gegen 10:58 angenommen wird. Darauf sinkt die Elongation wieder, wobei es am 15. Februar gegen 21:22 zu einer unteren Konjunktion in einem Sonnenabstand von 03◦ 41’59” kommt, und Merkur erreicht am 14. März gegen 07:30 ein Elongationsminimum von −27◦ 33’11,”84. Bis zum Ende des ersten Quartals ist die Elongation wieder auf −22◦ 11’36” angewachsen. Eine weitere obere Konjunktion ereignet sich am 26. April gegen 05:27 in einem Sonnenabstand von 00◦ 22’25”. Aufgrund der Nähe zur oberen Konjunktion vom 29. Dezember ist Merkur zu Jahresbeginn weder vor dem Sonnenaufgang noch nach dem Sonnenuntergang sichtbar; der Planet geht kurz vor dem Sonnenaufgang unter und fast simultan mit der Sonne unter. Am Abendhimmel verschiebt sich der Untergang Merkurs langsam vor den Untergang der Sonne, und ab dem 02. Januar steht Merkur zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges noch knapp über dem Horizont. Er erreicht ein Maximum der Höhe Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges von 14◦ 32’, das am 02. Februar angenommen wird; darauf geht seine Höhe wieder zurück, und am 16. Feburar steht er letztmals zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont. Ab dem 12. Februar steht Merkur andererseits zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges über dem Horizont; er erreicht ein Maximum von 07◦ 50’, das am 02. März angenommen wird. Die Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges sinkt bis Venus Auch Venus durchläuft auf ihrer Bahn im ersten Quartal 2014 eine Schleife, und auch bei ihr kommt es dabei zu wiederholten Wechseln zwischen Sternbildern. Zu Jahresbeginn steht der Planet im Sternbild Schütze bei einer Deklination von −18◦ 15’43”; der Planet bewegt sich seit einem Stillstand in Rektaszension vom 20. Dezember rückläufig in Richtung Norden. Am 25. Januar überschreitet er gegen 01:20 die Grenze zum Sternbild Schild; hier erreicht er am folgenden Tag gegen 20:14 ein Deklinationsmaximum von −15◦ 47’30,”55. Immer noch rückläufig, aber nun in Richtung Süden ziehend überquert Venus am 31. Januar gegen 02:00 erneut die Grenze zwischen Schild und Schütze und kehrt in den letzteren zurück. Hier ereignet sich noch am gleichen Tag gegen 20:19 der zweite Stillstand in Rektaszension bei 18h 55m 11,s 45, und Venus wird wieder rechtläufig. Am 25. Februar endet gegen 00:05 ihre Bewegung in Richtung Süden mit der Erreichen eines Deklinationsminimums von −16◦ 40’34,”09. Auf ihrer nun in Richtung Norden weisenden Bahn überquert der Planet am 06. März gegen 15:41 die Grenze zum Steinbock, aus dem er am 22. März gegen 07:06 in den Wassermann wechselt, um nur kurze Zeit später am 27. März gegen 05:46 in den Steinbock zurückzukehren. Hier erreicht Venus am Ende des Vorschauzeitraumes eine Deklination von −12◦ 23’27”. Am 03. April wechselt sie gegen 23:36 schließlich endgültig in den Wassermann, den sie wiederum am 28. April gegen 05:58 in die Fische verläßt. Der Erdabstand sinkt zunächst von anfangs 0,280183 AU auf ein Minimum von 0,266119 AU, das am 10. Januar gegen 20:48 angenommen wird, und steigt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2014 zum Ende des Vorschauzeitraumes auf 03◦ 35’, und am 24. April steht er letztmals zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges über dem Horizont. Obwohl das Elongationsmaximum vom 31. Januar betraglich deutlich geringer ausfällt als das Elongationsminimum vom 14. März, führt die Lage der Ekliptik am 02. Februar zu einer im Vergleich zum 02. März fast doppelten Höhe über dem Horizont. auf 0,749644 AU. Der Sonnenabstand beträgt zu Jahresbeginn 0,719452 AU; auch er sinkt zunächst auf ein Minimum von 0,718449 AU, das auf den 24. Januar gegen 02:52 fällt, und steigt bis zum Ende des ersten Quartals wieder auf 0,724805 AU. Die ekliptikale Breite steigt seit ihrem Nulldurchgang vom 21. Dezember an; ausgehend von +02◦ 35’48” zu Beginn des Vorschauzeitraumes steigt sie bis auf ein Maximum von +06◦ 58’45,”47, das am 28. Januar gegen 20:19 angenommen wird. Bis zum Ende des ersten Quartals ist die ekliptikale Breite wieder auf +00◦ 58’45” gesunken; ein weiterer Nulldurchgang schließt sich am 11. April gegen 21:34 an. Die Elongation beträgt anfangs +16◦ 40’31”; sie geht zunächst weiter zurück, wobei es am 11. Januar gegen 13:24 zu einer unteren Konjunktion in einem Sonnenabstand von 05◦ 11’ kommt, und fällt bis auf ein Minimum von −46◦ 33’31,”98, das sich am 22. März gegen 20:31 ereignet. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes steigt die Elongation wieder auf −46◦ 18’07”. Zu Beginn des Jahres findet man Venus am Abendhimmel, wo sie zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges eine Höhe von 11◦ 23’ über dem Horizont hat. Diese nimmt im Laufe der Zeit allmählich ab, und am 14. Januar steht der Planet letztmalig zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont. Ab dem 07. Januar steht Venus andererseits zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges über dem Horizont; am 12. Februar erreicht sie zu diesem Zeitpunkt ein Höhenmaximum von 17◦ 05’. Bis zum Ende des ersten Quartals ist ihre Höhe am Morgenhimmel wieder auf 12◦ 42’ zurückgegangen. 15 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. 15.03. 01.04. Aufgang 09:02 07:22 05:51 05:15 04:58 04:47 05:32 Untergang 18:05 16:46 15:20 14:38 14:20 14:21 15:40 Helligkeit −3,m6 −3,m8 −4,m3 −4,m5 −4,m4 −4,m3 −4,m2 Phase 4 1 13 25 36 45 54 Größe 60,”4 63,”0 51,”9 41,”2 33,”2 27,”4 22,”6 Elong. +16,◦7 −8,◦1 −29,◦2 −39,◦4 −44,◦4 −46,◦3 −46,◦3 Erdabst. 0,28 0,27 0,33 0,41 0,51 0,62 0,75 Tabelle 3: Astronomische Daten Venus Mars Mars befindet sich im ersten Quartal durchgehend im Sternbild Jungfrau, in das er bereits Ende November eingetreten war. Ausgehend von einer Deklination von −02◦ 31’12” bewegt sich der Planet zunächst rechtläufig weiter in Richtung Süden; am 28. Februar erreicht er schließlich gegen 05:33 ein Deklinationsminimum von −07◦ 53’21,”07, das wenig später am 01. März gegen 21:51 von einem (ersten) Stillstand in Rektaszension bei 13h 45m 33,s 89 gefolgt wird. Der nun rückläufige Planet wandert in Richtung Norden weiter und erreicht am Ende des aktuellen Vorschauzeitraumes eine Deklination von −05◦ 58’19”. Der Erdabstand sinkt von 1,365375 AU auf 0,636851 AU; ein Minimum von 0,617556 AU folgt am 14. April gegen 14:53. Der Sonnenabstand steigt zunächst von 1,666041 AU auf ein Maximum von 1,666062 AU, das auf den 03. Januar um 01:24 fällt, Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. 15.03. 01.04. Aufgang 00:38 00:15 23:36 22:57 22:08 21:06 20:34 Die ekliptikale Breite steigt zunächst von anfangs +02◦ 10’22” auf ein Maximum von +02◦ 51’35,”29, das auf den 12. März gegen 03:43 fällt, und sinkt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf +02◦ 40’21”. Die Elongation sinkt von −88◦ 49’05” auf −168◦ 54’05”; kurz nach Ende des hier diskutierten Quartals kommt es am 08. April gegen 22:51 zur Opposition des Planeten. Mars ist durchgehend ein Objekt der Morgenstunden; die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges sinkt dabei von 31◦ 51’ auf 06◦ 15’. Bis zum 16. April steht Mars zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges noch über dem Horizont; ab dem 07. April ist er zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges am Himmel auffindbar. Untergang Helligkeit Phase 12:19 +0,m8 90 11:36 +0,m6 91 10:41 +0,m3 91 09:53 −0,m1 93 09:01 −0,m5 95 m 08:04 −0, 9 97 07:47 −1,m3 100 Tabelle 4: Astronomische Daten Jupiter Jupiter bewegt sich im Vorschauzeitraum weiter durch das Sternbild Zwillinge. Ausgehend von einer Deklination von +22◦ 36’40” führt seine Bahn zunächst in Rückläufigkeit in Richtung Norden; am 06. März erreicht der Planet gegen 10:32 ein Minimum der Rektaszension von 06h 44m 37,s 84, und nach diesem (zweiten) Stillstand in Rektaszension wird Jupiter wieder rechtläufig. Wenige Tage später durchläuft der Planet am 11. März gegen 07:49 ein Deklinationsmaximum von +23◦ 17’19,”8 und bewegt sich nunmehr wieder in Richtung Süden. Bis zum Ende des ersten Quartals sinkt seine Deklination auf +23◦ 13’54”. Der Erdabstand des größten Planeten des Sonnensystems sinkt zunächst von 4,212718 AU auf ein 16 und sinkt bis zum Ende des ersten Quartals wieder auf 1,628704 AU. Größe 6,”9 7,”6 8,”9 10,”1 11,”6 13,”1 14,”7 Mars Elong. −88,◦8 −97,◦3 −108,◦8 −119,◦9 −132,◦7 −147,◦8 −168,◦9 Erdabst. 1,37 1,23 1,06 0,93 0,81 0,71 0,64 Minimum von 4,210436 AU, das auf den 04. Januar gegen 18:42 fällt, und steigt bis zum Ende des Vorschauzeitraumes wieder auf 5,122548 AU. Der Sonnenabstand Jupiters steigt von 5,192163 AU auf 5,225273 AU. Die ekliptikale Breite des Planeten steigt von +00◦ 07’19” auf +00◦ 16’17”. Die Elongation sinkt“ ” von −174◦ 19’28” auf +90◦ 21’34”; zum Vorzeichenwechsel und damit der Opposition des Planeten kommt es am 05. Januar gegen 21:57. Infolge der Opposition steht Jupiter zu Beginn des Jahres fast die ganze Nacht über am Himmel; am Morgenhimmel steht er zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges 03◦ 30’ über, am Abendhimmel zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges lediglich 01◦ 24’ un- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender ter dem Horizont. Bis zum 07. Januar bleibt die Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges positiv; ab dem 04. Januar steht Jupiter zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges über dem Horizont. Hier kann er seine Höhe im Laufe des ersten Quartals bis auf ein Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. 15.03. 01.04. Aufgang 16:47 15:43 14:26 13:25 12:27 11:33 11:30 Untergang 08:54 07:53 06:39 05:40 04:42 03:48 03:45 Maximum von 63◦ 24’ am 28. März steigern. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes geht die Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges geringfügig auf 63◦ 06’ zurück. Helligkeit −2,m5 −2,m5 −2,m5 −2,m4 −2,m3 −2,m2 −2,m1 Größe 46,”7 46,”5 45,”5 44,”1 42,”4 40,”5 38,”4 Elong. −174,◦3 +169,◦5 +150,◦2 +134,◦9 +120,◦2 +106,◦3 +90,◦4 Erdabst. 4,21 4,23 4,33 4,46 4,64 4,85 5,12 Tabelle 5: Astronomische Daten Jupiter Saturn Saturn bleibt weiter dem Sternbild Waage treu. Hier bewegt sich der Ringplanet zunächst ausgehend von einer Deklination von −15◦ 41’26” rechtläufig weiter in Richtung Süden, bis er am 22. Februar gegen 21:45 ein Deklinationsminimum von −16◦ 16’56,”4 erreicht. Etwas später nimmt der Planet am 03. März gegen 04:05 ein Maximum der Rektaszension von 15h 25m 21,s 78 an und zieht danach in Rückläufigkeit weiter in Richtung Norden. Bis zum Ende des Vorschauzeitraumes steigt seine Deklination auf −16◦ 00’31”. Der Erdabstand Saturns sinkt im ersten Quartal 2014 von 10,482262 AU auf 9,130434 AU; der Sonnenabstand steigt währenddessen von 9,880576 AU auf 9,900223 AU. Die ekliptikale Breite des Planeten steigt von Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. 15.03. 01.04. Aufgang 04:11 03:22 02:20 01:28 00:34 23:34 23:24 Untergang 13:41 12:49 11:45 10:52 09:58 09:03 08:55 Helligkeit +0,m6 +0,m6 +0,m5 +0,m5 +0,m4 +0,m4 +0,m3 +02◦ 10’17” auf +02◦ 26’43”; die Elongation sinkt von −50◦ 07’10” auf −138◦ 26’14”. Die von der Erde aus gesehene Ringneigung steigt zunächst von +22◦ 05’25” auf ein Maximum von +22◦ 37’35,”93, das auf den 22. Februar gegen 03:08 fällt, und geht darauf wieder bis zum Ende des Vorschauzeitraumes auf einen Wert von +22◦ 21’57” zurück. Von der Sonne aus gesehen öffnen sich die Ringe weiter von +20◦ 48’20” auf +21◦ 36’24”. Saturn ist ein Objekt des Morgenhimmels; die Höhe des Planeten zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges steigt zunächst noch von 24◦ 06’ auf ein Maximum von 24◦ 18’, das auf den 08. Januar fällt, und geht bis zum Ende des ersten Quartals bis auf 13◦ 54’ zurück. Größe 15,”8 16,”1 16,”5 16,”9 17,”3 17,”7 18,”1 Ringng. +22◦ 05’25” +22◦ 20’20” +22◦ 32’20” +22◦ 37’00” +22◦ 37’03” +22◦ 32’38” +22◦ 21’57” Elong. −50,◦1 −63,◦2 −79,◦4 −93,◦1 −107,◦0 −121,◦1 −138,◦4 Erdabst. 10,48 10,29 10,02 9,79 9,56 9,35 9,13 Tabelle 6: Astronomische Daten Saturn Uranus Uranus bewegt sich im Sternbild Fische in Rechtläufigkeit in nördliche Richtung. Seine Deklination steigt im aktuellen Vorschauzeitraum von +02◦ 43’54” auf +04◦ 13’23”. Der Erdabstand des Gasriesen steigt im Vorschauzeitraum von 20,040449 AU auf 21,026655 AU; ein Maximum von 21,027292 AU ereignet sich kurz nach Ende des ersten Quartals am 03. April gegen 03:25. Der Sonnenabstand sinkt geringfügig von 20,034285 AU auf 20,027838 AU. Die ekliptikale Breite steigt von −00◦ 41’09” auf Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2014 −00◦ 38’52”; ein Maximum von −00◦ 38’50,”07 fällt auf den 11. April gegen 02:10. Die Elongation sinkt von +88◦ 14’01” auf +01◦ 26’17”; eine Konjunktion des Planeten in einem Sonnenabstand von 0◦ 39’ ereignet sich am 02. April gegen 09:08. Vor seiner Konjunktion ist Uranus ein Objekt des Abendhimmels; seine Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges beträgt zu Jahresbeginn 38◦ 23’. Sie steigt zunächst noch bis auf ein Maximum von 34◦ 10’, das am 21. Januar angenommen wird, und geht dann bis zum Ende des Vorschauzeitraumes 17 Astronomischer Kalender . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . auf 0◦ 08’ zurück. Bis einschließlich zum 02. April steht Uranus zum Zeitpunkt des Sonnenunterganges über dem Horizont; ab dem 05. April steht er dagegen zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges am Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. 15.03. 01.04. Aufg. 11:57 11:03 09:57 09:03 08:09 07:15 07:10 Morgenhimmel. Die Helligkeit der Planetenscheibe sinkt von 5,m8 auf 5,m9, die Größe von 3,”3 auf 3,”1. Unterg. 00:33 13:36 22:32 21:40 20:48 19:58 19:56 Elong. +88,◦2 +74,◦2 +57,◦4 +43,◦8 +30,◦4 +17,◦2 +1,◦4 Erdabst. 20,04 20,28 20,55 20,73 20,88 20,98 21,03 Tabelle 7: Astronomische Daten Uranus Neptun Neptun wandert rechtläufig und in Richtung Norden durch den Wassermann. Im ersten Quartal 2014 steigt seine Deklination dabei von −11◦ 01’08” auf −09◦ 53’10”. Der Erdabstand steigt im Vorschauzeitraum von 30,563686 AU auf ein Maximum von 30,967184 AU, das am 24. Februar gegen 12:02 angenommen wird, und sinkt dann wieder auf 30,792051 AU. Der Sonnenabstand sinkt von 29,979252 AU auf 29,976583 AU. Die ekliptikale Breite Neptuns steigt zunächst von −00◦ 40’16” zu Jahresbeginn auf ein Maximum von −00◦ 40’09,”35, welches sich am 27. Januar gegen 22:57 ereignet, und sinkt bis zum Ende des Quartals wieder auf −00◦ 40’52”. Die Elongation sinkt von +52◦ 47’22” auf −34◦ 45’29”; der Nulldurchgang und damit die Konjunktion Neptuns ereignen sich dabei am 23. Februar gegen 19:11 in einem Sonnenabstand von 00◦ 40’. Veränderliche Sterne Die Tabelle 10 enthält Angaben über Maxima und Minima der Helligkeit veränderlicher Sterne im ersten Quartal 2014. Datum 03.01. –:– 04.01. 05:20 08.01. –:– 08.01. 23:10 14.01. 00:00 14.01. –:– 16.01. 23:00 17.01. 04:00 17.01. 22:20 18.01. 00:00 18.01. 21:40 19.01. 21:00 22.01. 23:40 27.01. 23:20 30.01. 02:30 18 Ereignis Max Min Max Min Max Max Min Min Min Min Min Min Min Min Min Stern S Her (Mira-Stern) BM Ori (Bedeckungsver.) T Her (Mira-Stern) β Per (Bedeckungsver.) δ Cep R Gem (Mira-Stern) X Tri (Bedeckungsver.) BM Ori (Bedeckungsver.) X Tri (Bedeckungsver.) U Cep (Bedeckungsver.) X Tri (Bedeckungsver.) X Tri (Bedeckungsver.) U Cep (Bedeckungsver.) U Cep (Bedeckungsver.) BM Ori (Bedeckungsver.) Neptun wechselt im aktuellen Vorschauzeitraum vom Abend- an den Morgenhimmel; zu Beginn des Quartals beträgt seine Höhe zum Zeitpunkt des Sonnenuntergangs noch 28◦ 53’; sie geht allmählich zurück und bleibt noch bis zum 22. Februar positiv. Ab dem 26. Februar steht Neptun zum Zeitpunkt des Sonnenaufganges am Morgenhimmel; bis zum Ende des Vorschauzeitraumes steigt seine Höhe dabei auf 8◦ 33’. Die Größe der Planetenscheibe liegt bei 2,”0, die Helligkeit sinkt von 7,m9 auf 8,m0. Datum 01.01. 15.01. 01.02. 15.02. 01.03. 15.03. 01.04. Aufg. 10:52 09:58 08:52 07:58 07:04 06:10 06:05 Unterg. 21:12 20:19 19:16 18:24 17:31 16:39 16:36 Elong. +52,◦8 +38,◦9 +22,◦2 +8,◦6 −5,◦1 −18,◦5 −34,◦8 Erdabst. 30,56 30,74 30,89 30,95 30,96 30,92 30,79 Tabelle 8: Astronomische Daten Neptun Datum 31.01. 21:40 01.02. 23:00 06.02. 22:40 08.02. 21:30 09.02. 20:00 09.02. –:– 11.02. 22:20 12.02. 01:10 12.02. –:– 16.02. 22:00 20.02. 23:30 21.02. 21:40 24.02. 23:40 25.02. 22:30 06.03. –:– 10.03. –:– 15.03. 22:00 25.03. 21:40 31.03. 22:30 Ereignis Min Min Min Max Max Max Min Min Max Min Min Min Min Max Max Max Min Min Min Stern β Per (Bedeckungsver.) U Cep (Bedeckungsver.) U Cep (Bedeckungsver.) ζ Gem (δ Cep–Stern) δ Cep R Aql (Mira-Stern) U Cep (Bedeckungsver.) BM Ori (Bedeckungsver.) R And (Mira-Stern) U Cep (Bedeckungsver.) β Per (Bedeckungsver.) U Cep (Bedeckungsver.) BM Ori (Bedeckungsver.) δ Cep R Peg (Mira-Stern) R UMa (Mira-Stern) β Per (Bedeckungsver.) AI Dra (Bedeckungsver.) AI Dra (Bedeckungsver.) Tabelle 10: Veränderliche Sterne Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2014 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . Astronomischer Kalender Meteorströme Tabelle 11 enthält Angaben zu den im aktuellen Vorschauzeitraum beobachtbaren Meteorströmen. Der (mit deutlichem Abstand) bedeutendste Meteorstrom im ersten Quartal sind die Quadrantiden, die auf die erste Woche des Jahres fallen und eine mittlere Zenitstundenrate von 120 (Bereich 60 bis 200) aufweisen (und in dieser Beziehung den Geminiden aus dem Vormonat vergleichbar sind). Das Maximum fällt auf 20:30 am 03. Januar. Der Mond Sternbedeckungen durch den Mond In Tabelle 12 findet sich eine Auswahl der im ersten Quartal 2014 von Darmstadt aus beobachtbaren Sternbedeckungen durch den Mond. Die Tabelle enthält 37 Ereignisse, wobei die Mehrzahl den Beginn der Bedeckung (E) angibt, der (wie üblich) in fast allen Fällen auf der dunklen Seite des Mondes stattfindet. Eine Ausnahme stellt die letzte in der Tabelle aufgeführte Bedeckung dar: Hierbei handelt es sich um den Beginn der Bedeckung des mit 3,m89 zweithellsten Sternes der Liste 44 ρ1 Sgr auf der hellen Mondseite. Die Helligkeiten bedeckter Sterne liegen zwischen 3,m44 (54 λ Gem am Abend des 11. Februar) und 7,m84 (BD+10◦ 255 am Abend des vierten März). Die Mondphasen variieren zwischen drei Prozent (das erste Ereignis der Tabelle, SD−16◦ 5478 mit 7,m16 in den frühen Abendstunden des zweiten Januar) und 99 Prozent (60 Cnc mit 5,m38 am Abend des 13. Februar). (E Eintritt, A Austritt) ist in dieser Nacht bereits gegen 19:46 untergegangen und hat eine Phase von lediglich vier Prozent, so daß sich (gutes Wetter vorausgesetzt) optimale Beobachtungsbedingungen ergeben könnten. Meteorstrom Coma Bereniciden Quadrantiden α Centauriden δ Leoniden γ Normiden Beg. 12.12. 01.01. 28.01. 15.02. 25.02. Ende 23.01. 05.01. 21.02. 10.03. 22.03. Max. 20.12. 03.01. 08.02. 25.02. 13.03. ZHR 5 120 5 2 4 Tabelle 11: Meteorströme Zeitpunkt 02.01. 17:42:54E 03.01. 17:49:49E 05.01. 18:39:11E 06.01. 20:45:04E 07.01. 22:19:24E 12.01. 02:15:02E 23.01. 01:58:14A 04.02. 22:52:35E 06.02. 19:20:49E 07.02. 19:41:38E 08.02. 00:11:20E 08.02. 02:03:38E 08.02. 21:02:06E 08.02. 22:28:10E 10.02. 01:29:46E 10.02. 01:57:26E 10.02. 20:24:05E 11.02. 02:01:28E 11.02. 21:33:43E 13.02. 21:40:34E 21.02. 06:42:06A 03.03. 20:04:32E 04.03. 21:17:07E 04.03. 21:20:33E 06.03. 22:07:51E 07.03. 18:20:59E 07.03. 20:53:52E 07.03. 23:03:54E 08.03. 22:08:47E 09.03. 01:06:53E 09.03. 20:02:23E 09.03. 22:57:25E 10.03. 01:58:08E 10.03. 19:56:17E 13.03. 01:40:47E 13.03. 22:13:52E 25.03. 05:34:25E bed. Stern SD−16◦ 5478 SD−13◦ 5830 SD−04◦ 5793 25 Psc 60 Psc BD+17◦ 703 SD−08◦ 3491 BD+08◦ 218 BD+14◦ 502 BD+16◦ 523 BD+16◦ 544 BD+17◦ 676 BD+18◦ 719 BD+18◦ 734 BD+18◦ 950 BD+18◦ 957 BD+18◦ 1224 BD+17◦ 1306 54 λ Gem 60 Cnc 5 Lib BD+06◦ 124 BD+10◦ 252 BD+10◦ 255 BD+16◦ 484 68 δ 3 Tau BD+17◦ 732 BD+17◦ 750 BD+18◦ 839 BD+18◦ 862 BD+18◦ 1112 BD+18◦ 1141 BD+17◦ 1214 BD+17◦ 1469 50 Cnc 2 ω Leo 44 ρ1 Sgr Helligk. 7,m16 7,m09 6,m57 6,m27 5,m90 7,m46 5,m57 7,m39 7,m24 5,m90 6,m27 6,m57 5,m98 6,m87 6,m57 7,m46 7,m46 7,m16 3,m44 5,m38 6,m34 7,m24 5,m93 7,m84 6,m05 4,m31 6,m87 6,m20 7,m16 6,m64 6,m27 6,m57 6,m20 7,m09 5,m89 5,m38 3,m89 Phase 0, 03+ 0, 08+ 0, 25+ 0, 36+ 0, 47+ 0, 85+ 0, 62− 0, 31+ 0, 50+ 0, 60+ 0, 61+ 0, 62+ 0, 69+ 0, 70+ 0, 79+ 0, 79+ 0, 85+ 0, 86+ 0, 91+ 0, 99+ 0, 66− 0, 08+ 0, 16+ 0, 16+ 0, 34+ 0, 42+ 0, 43+ 0, 44+ 0, 53+ 0, 54+ 0, 62+ 0, 63+ 0, 64+ 0, 71+ 0, 88+ 0, 92+ 0, 37− Tabelle 12: Sternbedeckungen durch den Mond Der Sternenhimmel Die Graphik am Anfang dieses Artikels zeigt den Sternenhimmel für den 15. Februar um Mitternacht (00:00 CET). Der Zenit liegt in der Nähe der Grenze zwischen Großer Bär und Luchs, und unter ihm stehen der Löwe und der Krebs am Südhimmel. Fuhrmann, Zwillinge, Orion und Stier sind gegen Westen gewandert, aber weiter noch gut sichtbar. Im Osten findet man dafür bereits den Bärenhüter und nördlich von ihm den gerade aufgehenden Herkules. Um Mitternacht stehen nur zwei Planeten des Sonnensystems am Him- Mitteilungen Volkssternwarte Darmstadt Nr. 1/2014 mel; Jupiter ging bereits gegen 13:29 auf und steht bis 05:40 am Himmel, während Mars bereits gegen 23:00 aufgegangen ist, dafür aber erst gegen 09:53 untergeht. Gegen 01:28 wird sich auch Saturn dazugesellen, der dann wie Mars für die restliche Nacht beobachtbar ist. Gegen 05:15 (und damit in der letzten halben Stunde vor der astronomischen Dämmerung) erscheint auch Venus am Himmel. Merkur und Neptun sind nicht beobachtbar; Uranus ist ein Objekt der Abendstunden und stand bis 21:43 über dem Horizont. ¦ 19 . . . . Veranstaltungen und Termine . . . . Januar / Februar / März 2014 . . . . Freitags ab 19:30 Astro-Treff, Beobachtung, Gespräche über astronomische Themen Sonntags ab 10:00 Sonnenbeobachtung mit Gesprächen über astronomische Themen Dienstag, 07. 01. 17:00 Mondbeobachtung Freitag, 10. 01. 20:00 Öffentliche Vorstandssitzung Samstag, 18. 01. 20:00 Öffentlicher Vortrag: Stellare Leichtgewichte (Harald Horneff, VSD) Samstag, 01. 02. 20:00 Sternführung: Die Sterne über Darmstadt“ ” Freitag, 14. 02. 20:00 Öffentliche Vorstandssitzung Samstag, 15. 02. 14:00 Kinder-Veranstaltung: Kids erwandern das Sonnensystem“ ” Samstag, 22. 02. 20:00 Öffentlicher Vortrag: Die Infrarot-Sternwarte SOFIA (Dr. Dörte Mehlert, Deutsches SOFIA Institut, Stuttgart) Samstag, 08. 03. 20:00 Sternführung: Die Sterne über Darmstadt“ ” Samstag, 15. 03. 15:00 Einführung in die Astronomie: Unser Sonnensystem Samstag, 22. 03. 20:00 Öffentlicher Vortrag: Schicksal des Universums (Prof. Dr. Hans-Walter Rix, MPIA Heidelberg) Samstag, 29. 03. 16:00 Mitgliederversammlung Samstag, 29. 03. Redaktionsschluss Mitteilungen 2/2014 Die Beobachtergruppe trifft sich nach telefonischem Rundruf. Volkssternwarte Darmstadt e.V. Observatorium Ludwigshöhe: Geschäftsstelle: Auf der Ludwigshöhe 196 Karlstr. 41 Telefon: (06151) 51482 64347 Griesheim email: [email protected] Telefon: (06155) 898-496 http://www.vsda.de Telefax: (06155) 898-495