Die wichtigsten Microsoft-Lizenzregeln Bevor Sie den Abgleich zwischen der Anzahl der installierten Software-Produkte und der vorhandenen Software-Lizenzen durchführen, sollten Sie sich über die jeweiligen Lizenzregeln der einzelnen Hersteller informieren. Im Folgenden möchten wir Ihnen die wichtigsten Lizenzregeln von Microsoft vorstellen: Was ist eine Lizenz? Software-Lizenz bedeutet Nutzungsrecht an der jeweiligen Software. Beim Erwerb eines Produkts erwirbt der Kunde das Recht, diese Software in Übereinstimmung mit dem Endbenutzer-Lizenzvertrag (EULA) bzw. den Produktnutzungsrechten (PUR) zu nutzen. Wann ist eine Lizenz erforderlich? Grundsätzlich gilt: Jede Nutzung eines Microsoft Produkts erfordert eine Lizenz. Nutzen bedeutet kopieren, installieren, nutzen, zugreifen, anzeigen, laufen lassen oder auf andere Weise mit dem jeweiligen Produkt interagieren. Eine Lizenz für eine Microsoft Anwendung (z.B. Microsoft Office), ein Microsoft Betriebssystem (z.B. Windows XP Professional) oder eine Geräte-CAL (CAL = Zugriffslizenz auf ein Serverprodukt) wird einem bestimmten Gerät zugewiesen. Für jedes Gerät, auf dem ein solches Produkt genutzt wird, muss eine separate Lizenz erworben werden. Ein Gerät kann ein PC, eine Arbeitsstation, ein Handheld Computer, ein Personal Digital Assistent oder ein anderes elektronisches Gerät sein. Eine Lizenz für ein Microsoft Developer Tool (z.B. Visual Studio), MSDN (Microsoft Developer Network) oder eine Nutzer-CAL (CAL = Zugriffslizenz auf ein Serverprodukt) wird einem bestimmten Nutzer zugewiesen. Für jede Einzelperson, die ein solches Produkt nutzt, muss eine separate Lizenz erworben werden. Die Regel 'Jede Nutzung eines Microsoft Produkts erfordert eine Lizenz ' schließt die mehrfache Nutzung einer Lizenz (Concurrent Use) aus. Concurrent Use bedeutet die nicht gleichzeitige Nutzung einer Lizenz auf mehreren Geräten. In der Vergangenheit wurde dies im Rahmen der Bestimmungen der Endbenutzer-Lizenzverträge (EULA) für bestimmte Anwendungen zugelassen. Seit dem 1. Dezember 1997 ist Concurrent Use für MicrosoftAnwendungen generell nicht mehr verfügbar. Microsoft Office: Eine Lizenz für mehrere Anwendungen Microsoft Office wird als einheitliches, integriertes Produkt lizenziert. Das gesamte Produkt oder Produktkomponenten daraus (z.B. Word, Excel, Outlook) dürfen auf einem einzelnen Gerät genutzt werden; Produktkomponenten dürfen jedoch nicht auf verschiedenen Geräten genutzt werden. Ein Kunde, der eine Lizenz für Microsoft Office erwirbt, erhält eine Lizenz für das gesamte Produkt und nicht mehrere Lizenzen für jede einzelne Anwendung. Zweitkopie-Recht Bei einigen Anwendungen wie z.B. Microsoft Office ist der Lizenznehmer berechtigt, eine zusätzliche Kopie der Software auf einem zweiten, tragbaren Gerät zur ausschließlichen Nutzung durch den Hauptnutzer der ersten Kopie der Software zu installieren. Die Zweitkopie-Regelung gilt ausschließlich für Anwendungen, in keinem Fall für Betriebssysteme oder Serverprodukte. Dieses Recht ist, soweit es eingeräumt wird, im jeweiligen Endbenutzer-Lizenzvertrag (EULA) bzw. in den Produktbenutzungsrechten (PURs) der Microsoft Volumenlizenzprogramme geregelt. Downgrade-Recht Bei einigen Microsoft-Produkten ist der Lizenznehmer berechtigt, anstelle der erworbenen Version eine frühere Version der Software zu nutzen, z.B. anstelle der erworbenen Version Windows Server 2003 die Version Windows 2000 Server. Dieses Recht ist, soweit es eingeräumt wird, im jeweiligen Endbenutzer-Lizenzvertrag (EULA) bzw. in den Produktbenutzungsrechten (PURs) der Microsoft Volumenlizenzprogramme geregelt. Microsoft Serverlizenzen Für Microsoft Serverprodukte gibt es zwei Modelle der Lizenzierung: Das Server+CAL-Modell und das prozessorbasierte Lizenzmodell. Das Server+CAL-Modell unterscheidet Serverlizenz, Client-Zugriffslizenzen (CALs) und für einige Serverprodukte auch die External Connector-Lizenz. Dieses Modell ist u.a. für Windows Server, Exchange Server und SharePoint Portal Server gültig. Mit der Serverlizenz erwirbt der Kunde das Recht, eine Kopie der Server-Software auf genau einem Server zu installieren und zu nutzen. Eine Client-Zugriffslizenz (CAL) berechtigt dazu, auf den Server zuzugreifen und seine Dienste zu nutzen - egal, ob mit der zur Server-Software gehörigen Client-Software oder irgendeiner anderen Software. Für einige Microsoft Serverprodukte stehen neben den Geräte-CALs (Device CALs) auch Nutzer-CALs (User CALs) zur Auswahl. Eine Geräte-CAL berechtigt zum Zugriff auf die Serversoftware von einem bestimmten Gerät, unabhängig von einem Nutzer. Eine Nutzer-CAL berechtigt zum Zugriff auf die Serversoftware durch einen bestimmten Nutzer, unabhängig von einem Gerät. Eine External Connector-Lizenz berechtigt eine beliebige Anzahl externer Nutzer zum Zugriff auf eine Kopie der Serversoftware, ohne eine CAL für jeden externen Nutzer erwerben zu müssen. Externer Nutzer ist jede Person (kein Unternehmen), die nicht zum folgenden Personenkreis gehört: Vollzeit-, Teilzeit oder zeitweise Angestellte des Lizenznehmers, zeitweises Vertretungspersonal oder unabhängige Vertragspartner, die sich gemäß einem Auftrag im Unternehmen des Lizenznehmers befinden und Kunden, denen der Lizenznehmer mit der Serversoftware gehostete Services bereitstellt. Externe Nutzer sind z.B. Geschäftspartner und Kunden. Im Rahmen des prozessorbasierten Lizenzmodells erwirbt der Kunde eine Prozessorlizenz für jeden Prozessor auf dem Server. Dieses Modell ist z.B. für SQL Server 2000, Application Center, Biz-Talk Server, Host Integration Server (HIS) und Internet Security and Acceleration Server (ISA) gültig. Für jeden Prozessor des Servers ist eine Softwarelizenz erforderlich. Eine Ausnahme von dieser Regel besteht nur, wenn ein Prozessor für alle Betriebssystemkopien, auf denen die Software zum Betrieb installiert ist, unzugänglich gemacht wurde, z.B. durch Partitionierung. Prozessorlizenzen können in jedem Internet-, Extranet- oder Intranetszenario verwendet werden. Eine Prozessorlizenz beinhaltet den Zugriff für eine unbegrenzte Anzahl von Nutzern/Geräten, um eine Verbindung aus dem LAN oder WAN des Unternehmens oder von außerhalb der Firewall herzustellen. Kunden müssen keine zusätzlichen Clientzugriffslizenzen (CALs) oder External Connector-Lizenzen erwerben. Lizenzangebot bei Einzelhandelspaketen: Vollversion und Update Das Lizenzangebot bei Einzelhandelspaketen umfasst Vollversionen und Updates. Das Originalprodukt (Vollversion) und das Update-Produkt werden zusammen als eine einzelne Software-Einheit betrachtet. Bei Nutzung der Update-Version dürfen die alten Versionen nicht auf einem anderen Computer installiert, verkauft oder verschenkt werden. Der Lizenzvertrag des Updates und der Lizenzvertrag der Vorgängerversion(en) stellen gemeinsam die gültige Lizenz dar. Beim Update eines Produkts erlischt die Lizenz für die alte Version. Dafür erhält der Kunde die Lizenz der neuen Version. Der Kunde darf immer nur eine Produktversion nutzen. Lizenzangebot in den Volumenlizenzprogrammen: License und Software Assurance In den Lizenzprogrammen OPEN Subscription License, Multi-Year OPEN License, Enterprise Agreement und Enterprise Agreement Subscription erwirbt der Kunde automatisch License&Software Assurance bis zum Ende der Vertragslaufzeit. In den Lizenzprogrammen OPEN License und SELECT License kann der Kunde wählen, ob er License allein oder das License&Software Assurance Package erwirbt. In OPEN License und SELECT License ist der Erwerb von Software Assurance an bestimmte Bedingungen gebunden. 1. Software Assurance kann zum Zeitpunkt des Lizenzneukaufs als License&Software Assurance Package erworben werden. 2. Lizenzen von Betriebssystemen und Serverprodukten, die über die Vertriebskanäle Einzelhandelspaket (FPP), OEM oder System Builder erworben werden, können bis 90 Tage nach dem Kauf unter Software Assurance genommen werden. Lizenzen von Office 2003, die über die die Vertriebskanäle OEM und System Builder erworben werden, können bis 90 Tage nach dem Kauf unter Software Assurance genommen werden. 3. Software Assurance kann im direkten Anschluss an eine bestehende Software Assurance erworben werden. Dazu schließt der Kunde nach dem Ende der Vertragslaufzeit einen weiteren Vertrag. Der neue Vertrag muss immer am ersten Tag nach Ablauf des bisherigen Vertrags beginnen. Upgrade: Als Betriebssystem wird in den Lizenzprogrammen ausschließlich Windows XP Professional Upgrade bzw. Windows XP Professional Software Assurance angeboten. Es ist nicht möglich, eine Windows-Professional-Lizenz in einem Microsoft-Lizenzprogramm für einen nackten PC zu erwerben. Weiterführende Informationen zu diesem Thema finden Sie unter: http://www.microsoft.com/germany/lizenzierung/ http://www.microsoft.com/germany/serverlizenzierung/ oder im Online-Seminar-Lizenzierung unter: http://www.microsoft.com/germany/ms/onlineseminar/