248 - KGV „Im Westen”

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> 248
Fachberatung I
Nachhaltig gärtnern –
ökologischer Gemüsebau im
Kleingarten
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
1
Impressum
Schriftenreihe des Bundesverbandes
Deutscher Gartenfreunde e. V., Berlin (BDG)
Heft 4/2016 – 38. Jahrgang
Seminar:
Fachberatung I
vom 24. bis 26. Juni 2016 in Osnabrück
Herausgeber: Bundesverband Deutscher Gartenfreunde e.V.,
Platanenallee 37, 14050 Berlin
Telefon (030) 30 20 71-40/-41, Telefax (030) 30 20 71-39
Präsident: Peter Paschke
Seminarleiter: Jürgen Sheldon
Bundesfachberater BDG
Layout&Satz: Uta Hartleb
Nachdruck und Vervielfältigung – auch auszugsweise –
nur mit schriftlicher Genehmigung des
Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde (BDG)
ISSN 0936-6083
Dieses Projekt wurde finanziell vom Bundesministerium für
Ernährung und Landwirtschaft gefördert.
Der Förderer übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit und
Vollständigkeit der Angaben sowie für die Beachtung privater
Dieses Projekt
wurde
vom Bundesministerium
Umwelt,
Rechte
Dritter.
Diefinanziell
geäußerten
Ansichten und für
Meinungen
Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.
müssen nicht mit denen des Förderers übereinstimmen.
Der Förderer übernimmt keine Gewähr für die Richtigkeit und
Vollständigkeit der Angaben sowie für die Beachtung privater Rechte
Dritter. Die geäußerten Ansichten und Meinungen müssen nicht mit
denen des Förderers übereinstimmen.
Seminar Fachberatung I
vom 24. bis 26. Juni 2016 in Osnabrück
Nachhaltig gärtnern – ökologischer Gemüsebau
im Kleingarten
Moderation Jürgen Sheldon
(Bundesfachberater des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde e. V.)
Schriftenreihe des Bundesverbandes
Deutscher Gartenfreunde e.V., Berlin (BDG)
Heft Nr. 4/2016 – 38. Jahrgang
Seminar Fachberatung I
vom 24. bis 26. Juni 2016 in Osnabrück
INHALTSVERZEICHNIS
Vorwort
Jürgen Sheldon (Bundesfachberater BDG)
7
Wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung von Biogemüse
Henning Niemann (Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH, Visselhövede)
9
Anbau alter und seltener Kulturpflanzen zur Erhaltung der genetischen Vielfalt
Dipl.-Ing. agr. Gunilla Lissek-Wolf (Humboldt-Universität zu Berlin)
17
Neue Gemüsesorten – robust, gesund und lecker
Herbert Kleine Niesse (Bruno Nebelung GmbH, Everswinkel)
26
Pflanzenschutz I im Ökogemüsebau – von manuellen Maßnahmen bis zum Nützlingseinsatz
Markus Puffert (Ökologischer Land- und Gartenbau der Landwirtschaftskammer NRW, Münster-Wolbeck) 33
Pflanzenschutz II im Ökogemüsebau – vom Standort bis zur Sortenwahl
Marianne Scheu-Helgert (Bayerische Gartenakademie, Bayerische Lehranstalt
für Weinbau und Gartenbau, Veitshöchheim)
39
Ökogemüse – Bodenschutz, Bodenpflege, Pflanzenernährung
Prof. Dr. Elke Meinken (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf Bodenkunde, Pflanzenernährung Freising) 62
Workshop
Entwicklung eines beispielhaften Gemüseanbauplans mit Fruchtfolge und Mischkultur im Kleingarten
Krafft Spirling, Kreisfachberater Torgau/Oschatz 70
Anhang
Impressionen
Die Grüne Schriftenreihe seit 1997
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
73
75
5
Vorwort
Immer wieder begegnet uns im Alltag der Slogan
Öko und es gibt neben Bio-Fachgeschäften kaum
noch einen Supermarkt, der nicht sogenanntes BioGemüse anbietet. Doch was ist Bio-Gemüse genau
und worin unterscheidet es sich von konventionellem?
Was Öko oder Bio ist, bestimmt die EU. Die Mehrheit der Menschen geht davon aus, dass Bio-Gemüse ohne Zuhilfenahme chemisch-synthetischer
Dünge- oder Pflanzenschutzmittel (so genannte
Pestizide) erzeugt wird und deshalb gesünder für
den menschlichen Körper ist, als herkömmlich
hergestellte Gemüsearten. Fakt ist jedoch, dass auch
im allgemeinen ökologischen Landbau eine nicht eben kurze Liste chemischsynthetischer Dünge- und Pflanzenschutzmittel zugelassen ist.
Doch es gibt auch Bio-Gemüse, das wirklich absolut ökologisch korrekt und
gesund angebaut wird – nämlich das aus dem eigenen Garten. Denn hier weiß
der Gärtner/die Gärtnerin immer ganz genau, womit das Gemüse gepflegt und
aufgezogen wurde.
Genau aus diesem Grund schreiben sich immer mehr Kleingärtnervereine den
Bio-Anbau auf die Fahnen und verpflichten sich per Satzung zu herbizid- und
pestizidfreiem Gärtnern. Biologische und anbautechnische Alternativen gibt
es viele. Welche, sollte unter anderem das BDG-Seminar Fachberatung I/2016
klären.
Henning Niemann vom Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH
leitete die Referatsrunde mit dem Thema „Wirtschaftliche und gesellschaftliche
Bedeutung von Biogemüse“ ein.
Gunilla Lissek-Wolf, Humboldt-Universität zu Berlin, erklärte in ihrem Vortrag
den Unterschied zwischen alten und neuen Pflanzensorten und warum es so
wichtig ist, alte Sorten zu erhalten.
Herbert Kleine Nisse der Bruno Nebelung GmbH stellte neue Gemüsesorten
vor.
Dem Thema Pflanzenschutz im Ökogemüsebau widmete sich Markus Puffert,
Landwirtschaftskammer NRW, mit dem Schwerpunkt Pflanzenstärkung und
Schädlingsabwehr.
Den zweiten Teil des Themas Pflanzenschutz übernahm Marianne Scheu-Helgert, Bayerische Gartenakademie. Ihr Schwerpunkt lag auf Standort und Sortenwahl. Sie wies darauf hin, dass die Wahl robuster Arten und Sorten sowie des
richtigen Standorts den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln erheblich einschränken, wenn nicht sogar überflüssig machen kann.
Prof. Dr. Elke Meinken erklärte, wie optimale Wachstumsbedingungen für Biogemüse geschaffen werden können. Im Zentrum stand hierbei die Herstellung
und Verwendung von Kompost.
Zum Abschluss gab es einen Workshop unter der Leitung von Krafft Spirling,
der mit den Teilnehmern einen beispielhaften Gemüseanbauplan mit Fruchtfolge und Mischkultur im Kleingarten entwickelte.
Jürgen Sheldon (Bundesfachberater des Bundesverbandes Deutscher Gartenfreunde)
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
7
nachhaltig gärtnern – ökologischer Gemüsebau im Kleingarten
Wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung
von Biogemüse
Henning Niemann
Kompetenzzentrum, Ökolandbau Niedersachsen GmbH,
Visselhövede
Ökolandbau in Niedersachsen in Bundesvergleich
Quelle: BLE 2015
Ökolandbaufläche in
Ökolandbaufläche
inDeutschland:
Deutschland: ∅ 6,3
Ø 6,3%
%
Gründung: Januar 2002
Initiative: Landesregierung und
ML Ziel: „Öko-Kräfte bündeln“
Gesellschafter: LÖN und Ökoring
Was macht das KÖN?
• Vermarktungsförderung
• Bio-Daten Niedersachsen
• Naturschutz auf Bio-Höfen
• Umstellungsberatung
• Netzwerke (Praxisforschung…)
• Projekte (Land, Bund, Stiftungen)
private Auftraggeber
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
3,7%
7,5%
8,9%
11,8% 2,8%
19,5%
4,7%
4,8%
11,1%
4,2%
10,3%
4%
7,6%
11,9%
8,8%
6,7%
9
Entwicklung der Öko-Verarbeiter, -Händler und Fläche in Nds.
Anbau Bio-Gemüse
Bio-Flächenentwicklung in Deutschland
Fläche (ha) von Bio-Obst bzw. -Gemüse in Deutschland
Quelle: ZMP/AMI
Graphik: KÖN
Entwicklung der Anbauflächen Gemüse
ha
12.000
10.000
19000
13000
Sonstige
90
4.000
80
2.000
70
41
2008
2009
2010
2011
2012
2013
2014
5
6
50
30
Freiland
Unterglas
7000
20
10
Quelle: Öko-Kontrollstellen, Stat. Bundesamt, AMI
2005
2006
2007
2008
2009
2010
2011
2012
2013
Erbsen (Ind.)
13
Spargel
16
Möhren
Quelle: Stat. Bundesamt
2014
Jahr
Gemüse
11
0
5000
2004
Kürbis
9
40
Veränderte Methodik
9000
Rote Bete
Zwiebeln
60
0
11000
Freilandgemüse
100
6.000
15000
Hektar
Prozent
8.000
17000
Weitgehend stabile Anbauflächen.
Obst
Mechanische
Beikrautregulierung
12
BIOFACH 2016, 11.02.2016
Anbau und Vermarktung von Bio-Gemüse in Deutschland
Verteilung der an der Befragung
teilgenommenen Bio-Gemüsebetriebe 2016
301 Anfang März
angeschrieben
83 auswertbare
Betriebe =
Rücklaufquote
von 27,6%
Was wächst in Niedersachsen ?
Hülsenfrüchte
1%
Sonstiges
1%
Erdbeeren
3%
Möhren
23%
Kohlgemüse
29%
Fruchtgemüse
7%
anderes Blatt- und
Stängelgemüse
11%
anderes Wurzelund Knollengemüse
4%
10
Zwiebeln, Porree,
Schnittlauch
13%
Spargel
8%
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Einkauf von Öko-Lebensmitteln in Deutschland
Quelle: BioVista
9
11,1 %
2,8 %
8
2,71
Umsätze in Mrd. Euro
7
2,47
2,4
6
9,7 %
2,9 %
5
4
3
4,06
3,7 %
4,21
13,1 %
4,76
2
5,5 %
-0,9 %
1
1,1
1,09
1,15
2013
2014
2015
0
Jahr
sonstige
Was bauen Sie an und warum 1?
Tomate, Paprika
Geschmack, Sortenvielfalt
Gurke, Kürbisse (Gewächshaus,
Freiland
Verarbeitung, Genuss
Calendula
Nahrung, Heilkraft
Erd-, Strauchbeeren, Stein-, Kernobst
Verarbeitung, Vielfalt, Naschobst
Mangold
Genuss, alte Kultur
Kartoffel, Zwiebel (Lagergemüse)
Sortenvielfalt, Bodenpflege,
Salate, Rauke
Winterfrische
Feingemüse, Spargel
Preis, regionale Sorten, Preis
Bremer Scherkohl
Geschmack, alte/seltene Art
Kräuter
Frischverzehr, Verarbeitung, Lagerung
Raritäten
Kohl
Spaß, eigene
Was bauen Sie anVielfalt,
undWintergemüse,
warum 2?
Entscheidung, Frische!, Inhaltsstoffe
Phacelia
Bodenpflege, Humus
Zierpflanzen
Bienenweide
Wildkräuter
Gesundheit, Vielfalt
Bete, Rüben, Möhren, Rettiche
Kinder/Naturerlebnis
Bohnen
Frische, Vielfalt
Lebensmitteleinzelhandel
Naturkostfachgeschäfte
Marktvolumen Bio-Lebensmittel in Deutschland
Umsatzverteilung am
Bio-Lebensmittelmarkt 2012
Nahrungsfette
(Butter, Öle)
2,0%
Kartoffeln
2,1%
Brot & Backwaren
10,5%
Brotaufstriche
2,3%
Alkoholfreie
Getränke
2,8%
Molkereiprodukte
9%
Obst 8,9%
Quelle: AMI 2013
basic München III
Stärken der Bio-Agrarwirtschaft 2014
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
11
Bio-Frischgemüse in Deutschland
Die wichtigsten Bio-Feldgemüse
500.000.000
Euro Umsatz 2015
Die wichtigsten Bio-Fruchtgemüse
Geschätzte: 120 Mio. Euro Umsatz Verarbeitung
Regionales Bio-Gemüse
Bio-Frischgemüse-Umsatz womit ?
Tomaten
+ Möhren
= 33 Prozent
Viele Dutzend
weitere
Kulturen
Ökonomische Bewertung des Handels
Paprika
+ Gurken
+ Zucchini
+ Zwiebeln
+ Kürbisse
+ Spargel
= 28 Prozent
39 %
Absatz-Entwicklung Bio-Frischgemüse
Quelle: AMI, Darstellung: KÖN
12
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Quelle: Ökoinstitut e.V. 2014
DGEErnährungskreis®
Quelle:
2016 Copyright
„Deutsche
Gesellschaft für
Ernährung e. V.,
Bonn“
Studie stellt fest: Bio-Verbraucher pflegen
gesünderen Lebensstil
18.03.2015: 4000 Ekoplaza-Kunden in Holland befragt
Ökologische Kennzahlen
• (Naturschutz-Charts)
Pioniere des
Biologischen Landbaus
Dr. Rudolf Steiner Dr. Hans Müller
1861 – 1925
1891 – 1988
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Maria Müller
1899 – 1969
Dr. H-P Rusch
1906 – 1977
13
Intensivierung der Lw. im 20. Jahrhundert in D
„Meilensteine“ in der Entwicklung des Öko-Landbaus
Kennzeichnung von Bio-Produkten
Quelle: HEß, Uni Kassel 2013
mineralische N-Düngung (kg/ha)
150
Einheitliches EU-Siegel mit
Kontrollcode im gleichen Sichtfeld
Kontrollcode
DE-ÖKO-0xy
100
Agrogentechnik ?
50
Haber-Bosch-Synthese
Erste Pestizide
industriereif
Landeskürzel
3-stellige Kennziffer
der staatlich
zugelassenen ÖkoKontrollstelle
Intensivierung der
Landwirtschaft:
industriereif
Beizung, Herbizide, Fungizide,
Wachstumsregulatoren, Insektizide
0
1900
1910
1920
Landwirtschaftlicher Kurs
1930
1940
1950
1960
1970
1980
2000
ExtensivierungsVO 4115/88/EWG
Angabe: Deutsche (oder andere
Länder) Landwirtschaft, EU- bzw.
Nicht-EU-Landwirtschaft
2010
BÖLW
EU-VO 2092/91
Gründung von Anbauverbänden
des Biologischen Landbaus
AGÖL
1990
DE-ÖKO-0xy
EU-Landwirtschaft
+ ggf. Siegel eines ÖkoAnbauverbandes oder eines
Handelsunternehmens
+ freiwillig ggf. zusätzlich:
deutsche Bio-Siegel
BÖL(N)
40
24.06.2016
EU – Bio-Siegel
Warenzeichen der Anbauverbände
•
•
•
•
Pflicht ab 1. Juli 2010 für vorverpackte Lebensmittel (EU-VO
271/2010) aus der EU (bis 15.8.2012 durften alte Verpackungen noch
aufgebraucht werden)
Produkt trägt den Namen und/oder den Kontrollcode der Kontrollstelle
außerdem kann es zur Produktkennzeichnung von unverarbeiteten
Agrarprodukten oder Futtermitteln verwendet werden.
Pflicht zur geographischen Angabe der Zutaten → jeweils bei mind.
98%
Beispiele Bio-Handelsmarken
•
•
•
mindestens 95% der Inhaltsstoffe landwirtschaftlicher Herkunft sind
ökologisch produziert (strenge Vorgaben für Nicht-Öko-Zutaten)
Es ist verboten Produkte, aus Umstellungsware damit zu
kennzeichnen
inhaltlich gleiche Grundlage wie beim deutschen Bio-Siegel.
Welche Bereiche werden kontrolliert ?
Prozessqualität von Bio-Lebensmitteln
Was bedeutet ökologischer Landbau Der geschlossene Betriebskreislauf
BioLandwirtschaft
BioVerarbeitung
(Mühlen, Bäcker, Fleischer etc.)
Bio-(Groß-)Handel
und Gastronomie
Bio-Import aus
Nicht-EU-Staaten
„Wo Bio draufsteht, ist auch Bio drin“
14
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Beispiel für ausgestellte sog. „Ökozertifikate“
Artenvielfalt im Ökolandbau
Studien, die negative oder positive Wirkungen auf die Biodiversität belegen
Quelle: www.fibl.org, 2012
„Bio“ = Regional?
•
•
•
Neuanlagen von Biotopen auf Bio-Betrieben
Wie regional/ ökologisch sind Bio-Produkte?
Beispiel: Konkurrenz Ägyptischer Frühkartoffeln für deutsche
Lagerkartoffeln
unsere Macht als Konsument ist gefordert! → Einsatz für heimische BioProdukte
Quelle: www.bke-verein.de
Wasser
Zu hohe Nitrat- und Phosphatgehalte, sowie Rückstände aus
chemisch-synthetischen Pflanzenschutzmitteln (PS) sowie
Hormonrückstände sind in erschreckendem Maße in unserem Grundund Oberflächengewässern zu finden.
Foto: Birgit Petersen
Der Ökolandbau verzichtet
auf den Einsatz schnelllöslicher Dünger sowie dieser PS und Hormone!
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Schulobst – eine Chance für unsere Kinder
www.bioschulobst.de
Ziel: ausgewogene Ernährung, OG-Vielfalt kennen,
Begeisterung für „bio“
Voraussetzung:+ Pädagogisches Konzept
(Unterrichtsinhalte, Hofbesuche)
+ Zulassung Lieferanten
Menge: 3 Portionen a´100g/Woche je Schüler (kostenfrei)
Reichweite: ca. 100.000 Kinder in Grund- und Förderschulen, -kindergärten
Lieferanten: Abokisten-Anbieter, Direktvermarkter,
Naturkosteinzelhändler
Vergütung: höherer Portionspreis für
Bio-Produkte
Beginn: 15. September 2014
(nach den Sommerferien)
Mittelvolumen Niedersachsen: 3,6 Mio € / Schuljahr
Information „Bio-Schulobst“: Bettina Stiffel, KÖN
Sind Bio-Produkte gesünder?
• k
ontrovers diskutiert, da Gesundheit hat viele Aspekte beinhaltet
• aber: Bio-Lebensmittel haben nur marginale Rückstände von Pflanzenschutzmitteln, weniger GVOSpuren und niedrigere Nitratwerte
• In vielen Studien: höherer Gehalt an wertgebenden
Inhaltsstoffen, z.B.
–sekundären Pflanzenstoffen (hängt jedoch auch
von Sortenwahl und Standort ab)
–höhere Gehalte an Ω-3-Fettsäuren in Bio-Milch
und -fleisch (hier jedoch auch abhängig von
Tierrasse und -zuchtlinien
• verarbeitete Produkte enthalten viel weniger Zusatzstoffe (z.B. Farb-, Aroma- und Konservierungsstoffe →
geringere Gefahr für Aller-gien und Überreaktionen)
• Gesundheit des Ökosystems gehört auch dazu
–direkt: Gesundheit der in der Landwirtschaft
tätigen Menschen (z.B. bei der Produktion tropischer Früchte, Kaffee, Tee)
–indirekte Beeinflussung: Boden mit stärkerer
Widerstandskraft
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bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
nachhaltig gärtnern – ökologischer Gemüsebau im Kleingarten
Anbau alter und seltener Kulturpflanzen
zur Erhaltung der genetischen Vielfalt
Dipl.-ING. AGR. GUnilla Lissek-Wolf
Humboldt-Universität zu Berlin
• Hintergrund
• Praktische Sortenerhaltung
• Resümee
Was sind alte Sorten?
• S
orten in historischen Samenkatalogen und Gartenbüchern
• Nach dem Saatgutgesetz nicht mehr zugelassen
• „Traditionssorten“
Katalog Gustav Jensch & Co. 1906
Verlag Parey 1877
Im Handel seit ca. 1900, zugelassen 1937–1969
Im Handel seit 1890
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
17
Sind alte Gemüsesorten regional?
Alte Sorten sind
genetische Ressourcen
Saatguthandel war überregional
Alte Sorten sind Quellen von
Variation für die Pflanzenzüchtung
• Moderne Erdbeersorten
gezüchtet auf Ertrag und
Transporteignung
• Genetischer Trichtereffekt Verlust der Gene für Aroma oder z. B. ‚Elsanta‘
fehlt Schlüsselsubstanz im Aromaprofil (Ulrich, JKI)
• Gene für Aroma in ‚Mieze Schindler‘
• Genquelle für neue Züchtungen
• Wenige Beispiele für regionale Sorten
‚Teltower Rübchen‘, Salat ‚Kasseler Strünkchen‘, ,ostfriesische Palme‘
• Zentren des Samenbaus namengebend
Blumenkohl ‚Erfurter Zwerg‘, Stangenbohne ‚Quedlinburger Speck‘
• Sortenbezeichnungen „Markt“ als Werbung
Hamburger Markt, Erfurter Markt, Berliner Markt, etc.
Samenkataloge Haage & Schmidt, Erfurt
Erhaltung von alten Arten und Sorten
1890 Kohlrabi,
Wiener allerfrüheste Treib
• A
grobiodiversität
fördern
• Formen und
Nutzungsvielfalt
wiederbeleben
• Ausgangsmaterial
für die Pflanzenzüchtung sichern
• Kulturelles Erbe
bewahren
1892 Markerbse, Pride of the Market
1898 Kraut,
Berliner grosses
1920 Kopfsalat,
Erfurter Dickkopf
Politische
Rahmenbedingungen
Was unterscheidet alte
Sorten von aktuellen
Zuchtsorten?
Alte Sorten
• Formen- und Farbenvielfalt, Aroma
• Nicht an heutige Intensivkultur angepasst
• Ertrag niedrig
Internationale Verträge
• Convention on Biological Diversity (CBD 1993)

Biodiversität in der Agrarlandschaft

nachhaltige Nutzung biologischer Vielfalt

Erhaltung von pflanzengenetischen Ressourcen
Nationale Programme
Aktuelle Zuchtsorten
• Hoher Ertrag, hochgradig
homogen
• Geeignet für agrarindustriellen Anbau
• Robust, transport- und lagerfähig
• Anteil Hybridsorten bei ca. 70% (Kohl, Möhren,
Zucchini…)
18
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Erhaltung von alten Sorten
in Genbanken
Genbank bewahrt Samenmuster
• trägt bei zum Verhindern des Aussterbens von
Kulturpflanzen
Album Benary 1876, Tafel X
‘Erfurter Lange‘ (IPK BETA 42)
Zugang 1946, Donor: E. Benary
Verein zur Erhaltung und Rekultivierung von Nutzpflanzen – VERN
• 1996 Gründung
• Schau- und Vermehrungsgarten
Greiffenberg in der Uckermark
• 600 Mitglieder

Privatpersonen, Landwirte, Gärtner
Ziele des VERN e. V.
• Alte und seltene Kulturpflanzen erhalten
• Alte Sorten einfach zugänglich halten
• Wissen darüber vermitteln
Warum reicht es nicht, alte Sorten in
der Genbank zu erhalten?
Genbanken erhalten eingefrorene Samenmuster
• statisch
• Erhaltung durch Nutzung

Dynamisch, evolutive Anpassung möglich

Beitrag zur Biodiversität

G
rößere Bestände
für Erhaltungszüchtung wichtig

Nutzer erfassen
Sorteneigenschaften
mit allen Sinnen
(Aussehen, Geschmack, Textur…)

Kulturelles Erbe
lebendig erhalten
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
19
On-farm Erhaltung
Führungen
• Erhaltung durch Nutzung
• Seltene Sorten im Betriebskreislauf erhalten
• Wiedereinführung alter Sorten in den Markt
In-garden Erhaltung
Schaugarten besuchen
• Erhaltung durch Nutzung
• Individuelle Sortenauswahl
• Ausreichend Saatgutmengen vorhanden
Aktivitäten
Öffentlichkeits- und Bildungsarbeit
• Veranstaltungen und Feste
• Saatgutkurse
• Führungen durch den
Schaugarten
• Herausgabe von Broschüren
20
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Saatgutkurse
Sortenerhaltung
Techniken
der Kartoffeln
pflanzen
Alte Sorten verfügbar machen
• Saatgutproduktion und Aufbereitung
• Herausgabe eines Saatgutkataloges
• Abgabe von Saat- und Pflanzgut
60 Sorten
Techniken
der Kartoffeln
pflanzen
Saatgutlager und Schau- und
Vermehrungsgarten
Erhaltungssammlung von
• 1200 Gemüse- und Nutzpflanzenherkünften
• 650 Getreideherkünften
• 200 Tomaten- und Paprikasorten
Selektion von Samenträgern
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
21
27.0
Vermehrung bei höheren Pflanzen
Saatgut muss regelmäßig vermehrt werden
• Abgabe von Saatgut an
Gärtner/innen
• Saatgut hat begrenzte
Lebensdauer
Lagerfähigkeit von Gemüsesämereien
• Lauch/Porree: sehr empfindliche Samen, wenige
Monate
• Möhre: kurze Lebensdauer, 2 – 3 Jahre
• Salat: mittlere Lebensdauer, 4 – 5 Jahre
• Melone, Tomate: lange Lebensdauer, über 5 Jahre
‐
‐
Vegetative Fortpflanzung Generative Fortpflanzung
• genetisch identisch
• Erbgut neu gemischt
Vermehrung bei höheren Pflanzen
• ungeschlechtlich über
• geschlechtlich über Samen
Pflanzenteile der
Generative Fortpflanzung
Vegetative Fortpflanzung
Mutterpflanze
genetisch identisch
ungeschlechtlich über Pflanzenteile der Mutterpflanze
Kartoffel (Sprossknolle)
Kartoffel (Sprossknolle)
Knoblauch, Etagenzwiebel
Knoblauch, Etagenzwiebel (Brutzwiebeln)
(Brutzwiebeln)
Schalotte (Teilzwiebeln)
Schalotte (Teilzwiebeln)
Schnittlauch, viele Stauden Schnittlauch, viele Stauden
(Stockteilung)
(Stockteilung)
Meerrettich (Wurzelschnittlinge)
Erdbeeren, Minzen (Ausläufer)
Meerrettich (Wurzelschnittlinge)
Erdbeeren, Minzen (Ausläufer)
‐
‐
Erbgut neu gemischt
geschlechtlich über Samen
Selbst- oder Fremdbefruchtung
Selbst‐ oder Fremdbefruchtung
Stempel
Narbe
Griffel
Fruchtknoten
Kronblätter
Pollensäcke
(Petalen)
Kelchblätter
Anthere
Filament
(Sepalen)
Staubblatt
Blütenachse
Beschaffenheit von Saatgut:
Keimfähigkeitstest
Selbstbefruchtung
Ausgeprägte oder vorwiegende Selbstbefruchter:
Selbstbefruchtung
 Ausgeprägte oder vorwiegende Selbstbefruchter: Erbse
Tomate
Salat
Weizen
Lein
Gerste, Hafer, Linse, Tabak ... • bei manchen Arten Bestäubung in geschlossener Knospe
‐ z.B. Salat, Erbsen, Buschbohnen, Tomaten
• im Freiland kann durch Insekten Verkreuzung stattfinden
‐ z.B. Salat, Mohn, Paprika, Puffbohne, Aubergine
• manche Selbstbestäuber brauchen Wind oder Insekten ‐ z. B. Tomaten
Wiederholung
Tag 1
Tag 1
Anzahl Anzahl
Samen Samen
Tag 7
Tag 10
Anzahl
%
Zwischen- Endaus- gekeimte gekeimte
zählung zählung Samen
Samen
1
Probe 1
Probe 2
50
50
13
24
19
14
1
1
73
73
2
Probe 3
Probe 4
50
50
18
29
21
7
0
0
75
75
3
Probe 5
Probe 6
50
50
1
28
13
10
7
2
59
59
4
Probe 7
Probe 8
50
50
11
19
14
14
2
2
62
62
Erbse Tomate Salat Weizen Lein, Gerste, Hafer, Linse,
Tabak ...
• b
ei manchen Arten Bestäubung in geschlossener
Knospe
z. B. Salat, Erbsen, Buschbohnen, Tomaten
• i m Freiland kann durch Insekten Verkreuzung
stattfinden
z. B. Salat, Mohn, Paprika, Puffbohne, Aubergine
• m
anche Selbstbestäuber brauchen Wind oder
Insekten
z. B. Tomaten
22
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Fremdbefruchtung
 Bestäubung durch Insekten und Wind, auch Fremdbefruchtung
Regen
Abweicher in Form und
Farbe bei
‚Wiener Maidivi‘
•  BBestäuberinsekten
estäubung durch Insekten
sind: und Wind, auch Regen
• Wild‐ und Honigbienen
• Bestäuberinsekten
• Schwebfliegen sind:
• Wildund Honigbienen
Hummeln, Wespen
• Schwebfliegen
Käfer, Schmetterlinge
Allium giganteum
mit Honigbienen  Hummeln, Wespen
 Insektenbestäuber  Käfer, Schmetterlinge
• z. B. Kohl, Radieschen, Basilikum, Kürbis, Feuerbohne
 Windbestäuber Insektenbestäuber
Tab. 1: Keimprüfung einer
Partie
 z•. B.z. B. Rote Rübe, Mangold, Mais, Roggen, Amarant
Kohl, Radieschen, Basilikum, Kürbis, Feuerbohne
Windbestäuber
 z. B. Rote Rübe, Mangold, Mais, Roggen, Amarant
Isolierung von Samenträgern und Einsatz
von Bestäuberinsekten
Vermehrung ein‐
Vermehrung
ein- undund zweijähriger zweijährigerKulturen
Kulturen
Salat
Nutzungs- und
Samenreife im 1. Jahr
Radieschen
Rüben
Weißkohl
Mohrrüben
Nutzungsund
Samenreife
nach Überwinterung
im 2. Jahr
Abb.: Heistinger 2004
Sortenerhaltung
• Bewahrung der Sortenechtheit
• Verkreuzungen vermeiden
 Gefahr bei Fremdbefruchtern (Radieschen, Rote
Beete, Möhre, Gurke, Zucchini…)
 Abstände einhalten, Isolierkäfige einsetzen,
Handbestäubung
13
Farbliche Abweichung
vom Sortenbild bei
‚Brauner Sommer‘
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
23
Selektion von Samenträgern
Saatgut Gewinnung – Trockenreinigung
Auflage der Mairübe ‚Demi Long Blanc Hâtif de
Croissy’.Croissy’.
Auflage der Möhre „Blanche ½ longue des
vosges“ vor der Selektion
Genbankmaterial sichten
Auswahl der Superelite (32 Möhren)
24
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Nassernte bei Tomaten und Gurken
Resümee
Der Erhalt alter Pflanzensorten durch aktive
Nutzung ist wichtig, weil
• damit die Formen‐ und Nutzungsvielfalt belebt wird
• die Sorten im Anbau dynamisch erhalten werden
• Ausgangsmaterial für die Pflanzenzüchtung gesichert
wird
• das kulturelle Erbe lebendig bleibt
• das Übereinkommen über die Biologische Vielfalt
(CBD) der aktiven Nutzung Vorrang gibt
Mögliche Unterstützung
•
•
•
•
Alte Sorten anbauen
VERN e.V. Saatgut nutzen
Mitglied werden
Mitmachen am Gartenarbeitstag in Greiffenberg
am 8. Oktober 2016
• Spenden
• Regional einkaufen
Sortenlagerung
Literatur
• B
ecker H 1993: Pflanzenzüchtung. Ulmer Verlag
Stuttgart UTB 1744
• Becker‐Dillingen J 1942: Leitfaden für den Gemüsesamenbau, Heft 12 der Praktischen Reihe Leistungssteigerung im Gemüsebau (Hrsg. J. Reinhold) Rud.
Bechthold & Comp. Wiesbaden
• Becker‐Dillingen J 1943: Handbuch des Gesamten
Gemüsebaus. Vierte neubearbeitete Auflage, Parey
Berlin
• Heistinger A, Arche Noah, Pro Specie Rara (Hrsg.)
2004: Handbuch der Samengärtnerei. Löwenzahn,
Innsbruck Bozen
• Hoffmann W, Mudra A, PlarreW 1971: Lehrbuch der Züchtung landwirtschaftlicher Kulturpflanzen, Band 1
Allgemeiner Teil, Parey, Berlin und Hamburg
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
25
NAchhaltig gärtnern – ökologischer Gemüsebau im Kleingarten
Neue Gemüsesorten – robust, gesund und lecker
Herbert Kleine Niesse
Bruno Nebelung GmbH
Übersicht
Neuheiten Gemüsesaatgut
Neuheiten Pflanzkartoffeln
Kiepenkerl® Profi-Line® Pflanzen
Kiepenkerl® Profi Line® Kräuter
Neuheit Sperli® Pflanzen
Neue Lubera® Goldjohannisbeere Vierbeere® Black Pearl® & Orangesse®
Neue Lubera®
Heidelbeere Pinkbeere®
Pink Lemonade®
Trend Hochbeete
Kultur auf Strohballen
Weitere etablierte resistente Gemüsesorten
Marienkäfer gegen Blattläuse
Grünkohl, der neue Ernährungstrend aus
den USA
regional historische Sorten
Schau- und Versuchsgärten von Bruno Nebelung
Rosinentomate – Neuheit 2017
Stabtomate ‘Mountain Magic‘ F1
Rispentomate mit:
• langen Rispen
• Cherry Fruchtgröße
• können nach der Ernte an einem luftigen Ort zu
Tomatenrosinen getrocknet werden
• Im warmen Gewächs-haus können sie auch an der
Pflanze trocknen
• Gewächshauskultur bevorzugt damit die Tomaten
möglichst trocken bleiben (sonst schneller Pilzbefall)
• ca. 2 Meter hoch
• Kiepenkerl® + Sperli®
Stabtomate mit rot/orange glänzenden Früchten
• Widerstandsfähig gegen Krautu. Braunfäule + Verticillium- u.
Fusarium-Welke
• schmackhafte, schnittfeste Sorte
• erste Semi-long-life (2 Wo.)
Tomate im Sortiment
• drei-kämmerig, flachrund, > 2m
• 50–70g
26
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Stabtomate ‘Mountain Magic‘ F1
Kraut- und Braunfäule an Tomaten
Kartoffeln und Tomaten sind beides Nachtschattengewächse, und somit nahe miteinander verwandt.
Daher verwundert es nicht, das der selbe Pilz, Phytophthora infestans, der die Kraut- und Knollenfäule an Kartoffeln verursacht, auch für die Kraut- und Braunfäule an
Tomaten verantwortlich ist.
Daher Tomaten möglichst nicht in der Nähe von Kartoffeln anbauen.
Es gibt bei Tomaten keine hoch resistente Sorten, aber
mit Philovita, Phantasia, Mountain Magic, Romello,
Siderno und Lizzano (Sperli) können wir dem Hobbygärtner zumindest einige hochtolerante Sorten gegen
Kraut- und Braunfäule anbieten.
Definition Immunität, Resistenz & Toleranz
Immunität:
Sorten können von dem Krankheitserreger oder Schädling überhaupt nicht befallen werden, sie sind immun
und damit kein Wirt für den Erreger.
Resistenz:
Sorten werden zwar von dem Krankheitserreger oder
Schädling befallen, können aber die dadurch auftretenden Schäden begrenzen. Von einer hohen Resistenz
spricht man, wenn die Pflanze keine Symptome ausbildet oder erst bei sehr hohem Befallsdruck.
Definition Immunität, Resistenz & Toleranz
Toleranz:
Intermediär resistente Sorten bilden mehr und stärkere Symptome aus. Sie sind aber gegenüber anfälligen
Sorten immer noch im Vorteil. Sie gelten im normalen
Sprachgebrauch als „tolerant“.
Häufiger Regen und anhaltende Feuchtigkeit der Blätter
bieten den Nährboden für den Pilz Phytophthora infectans. Die Sporen werden typischerweise über den Wind
verbreitet und befallen vor allem im Freien gezogene
Tomaten. Ein weißer Pilzrasen und bräunliche Flecken
an Blättern und Stängeln sind die Symptome dafür das
Braunfäule Tomaten befallen hat. Die befallenen Triebe
sterben von oben ab.
Zur Vorbeugung müssen Pflanzen gegen übermäßige
Feuchtigkeit geschützt werden. Auch eine gute Hygiene
bei der Aufzucht ist hilfreich zur Prävention.
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
27
Cherry Buschtomate ‘Lizzano‘ F1
Erste Kraut- u. Braunfäule tolerante Cherry früchtige
Buschtomate
• IR gegen Fusarium 0
• All-America Selection Winner
• semi-determinant
• Leuchtend rot
• Hängende, gesunde kräftige Pflanzen
• 40–50 cm hoch, 50 cm breit
• Excellent für Töpfe und Ampeln
• Früchte 25 mm Ø, 11–12g
• Brixwert bei 7–8
Regenschutz über Tomaten im Freiland in unserem Bruno Nebelung Schaugarten in Füchtorf
Datteltomate ‘Romello‘
Hoch tolerant gegen Kraut- u. Braunfäule
28
Mini-Pflaumentomate (Mini Plum)
• determiniert
• hohe Phytophtora Toleranz
• ASS Winner
• für große Ampeln, Kübel u. Beete
• 25–30 cm hoch, 50 cm breit
• Früchte 16–18g
• Brixwert bei 9–10
• Früchte sehr haltbar
• Ertrag über 1200g/Pflanze
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Widerstandsfähig gegen Kraut- u. Braunfäule
Cherry Stabtomate ‘Nectar‘ F1
Cherry früchtige Stabtomate ‘Primavera‘
Cherry früchtige Stabtomate
Im Typ ‘Dolce Vita‘ F1
• Sehr fruchtige, saftigsüße Cherry-Tomate
mit langen Rispen
• Widerstandsfähig gegen Pilzkrankheiten
und Viren
• Runde, dunkelrote
Früchte von 3–4 cm
Ø (mittelgroß)
• Fruchtgewicht 15–18g
• HR ToMV/Ff:1-5/
Fol: 0,1
• > 2 m hoch
• leuchtend orange-rote
Früchte
• samenfeste Sorte in
Deutschland vermehrt
• für Kübel und Freiland,
1,80 m hoch
• gute Haltbarkeit
• Fruchtgewicht 25 g
• leckeres Naschgemüse
• widerstandsfähig gegen
Kraut- und Braunfäule
• Artikelnummer 2871
Stabtomate ‘Bocati‘ F1
Stabtomate
Im Typ ‘Sportivo‘ F1
• Mittelfrühe, aromatische dickfleischige Salat-Tomate
• Widerstandsfähig gegen Pilzkrankheiten u. Viren
• 2–3 kämmrig, 50–200g
• hoher Ertrag
• gleichmäßiger Wuchs
• 2 m hoch
Mini San Marzano Tomate ‘Delicacy‘ F1
Mini San Marzano Tomate
Im Typ ‘Cupido‘ F1
Stabtomate ‘Bocati‘ F1
•
•
•
•
•
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
rot-glänzend
leichte Einschnürungen
knackig, süß
15–35g Fruchtgewicht
gute Haltbarkeit
29
Mini San Marzano Tomate ‘Vespolino‘ F1
Dunkelrote Mini
San Marzano Tomate
Im Typ ‘Caprese‘ F1
• Fruchtgröße zwischen
Pflaumen- u. Mini
San Marzano Tomate
• länglich mit leichter
oberer Einschnürung
• HR: ToMV/Fol: 0,1, IR:
Ma/Mi/Mj
• tolerant gegen Silberblatt
• frühe Sorte für den
geschützten Anbau
• Einzelfrucht u. Trossenernte möglich
• Fruchtgewicht 25–30g
Resistenz durch Veredeln
Fruchtgemüse wie Tomaten, Gurken, Auberginen und
Paprika können auf eine robuste Unterlage veredelt werden, um sie vor Krankheiten und Schädlingen aus dem
Boden, die über Wurzel übertragen werden, wie z. B.
Wurzelpilze, Nematoden und Viren zu schützen.
Zusätzlich haben die Unterlagen oft ein viel kräftigeres
Wurzelwerk, so das die Edelsorte besser wächst und
sogar mehrtriebig gezogen werden kann (Tomaten).
Datteltomate ‘Nugget‘ F1
Goldgelbe-orange Datteltomate
Im Typ ‘Santorange‘ F1
• robust gegen Platzer u. Blütenendfäule
• fruchtig süße Naschtomate
• ausgewogenes Zucker-Säure-Verhältnis
• resistent gegen Fusarium u. Tomatenmosaikvirus
• gesunde, widerstandsfähige Sorte
• mittelfrüh
• geeignet für Rispenernte
• Fruchtgewicht 21g
30
Nematoden an Tomaten
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Tomaten Veredelungsset
http://www.nebelung.de/wissenswertes/kulturanleitungen-tipps/veredelung/
Gurken Veredelungsset
Tomaten Unterlage ‘Estamino‘ F1
Tomaten Unterlage
Ersatz für ‘Vigomax‘ F1
• HR: ToMV/Ff:A-E/Va:0/Vd:0/Fol: 0–2/For
• IR: TSWV/PI/Ma/Mi/Mj
• intermediäre Resistenz gegen die
Korkwurzelkrankheit
• generative Unterlage mit guter Wuchskraft im
Sommer
• kräftiges Wurzelwachstum
• unterstützt die Edelsorte bei Pflanzenwachstum u.
Fruchtproduktion
Tomaten veredeln
Gurken Veredeln
Als Unterlage wird oft der Feigenblattkürbis (Cucumis
ficifolia) verwendet. Er ist resistent gegen Fusarium und
Stängelgrundfäule und hat eine gute Kältetoleranz. Er
wächst schneller als Gurken und wird darum drei bis
vier Tage später ausgesät.
Treibgurke ‘Eiffel‘ F1
Treibgurke
Im Typ ‘Sudica‘ F1
• Bitterfrei, reinweibliche (parthenocarpe) Salatgurke, dadurch sehr
ertragreich, ideal fürs Gewächshaus
• widerstandsfähig gegen Pilzkrankheiten (Blattrand, Gurkenkrätze,
Echten Mehltau)
• mittel-geriefte, mittel-grüne Schale
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
31
•
•
•
•
Mini Snack
Paprika ‘Sperlis Fitness‘ Orange & Rot
Fruchtgewicht ca. 330–340g
ca. 30 cm lang u. 4 cm Ø
zylindrisch uniforme Früchte
HR: Cca/Ccu; IR: Px
Salatgurke ‘Johanna‘
Salatgurke
Ersatz für ‘Darina‘ F1
• sehr schöne dickfleischige Salatgurke
• 30–35 cm langedunkelgrüne Früchte
• früher Ertrag
• im späteren Reifezustand gut geeignet für Senf- oder
Schälgurken
32
Orange und Rote Mini Snack Paprika
Erste Snack Paprika im Sperli® Programm
Sperlis Fitness Orange (E 499531)
Sperlis Fitness Rot (E 499524)
• süß, knusprig, sehr geschmackvoll, enthalten nur
wenig Samen
• sehr gesund mit hohem Nährstoffgehalt
• hoher Vitamin
C-Gehalt u.
natürliche Antioxidantien
• süßer als viele
andere Paprika
• ideal für Salate,
zum Braten u.
Grillens
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
nachhaltig gärtnern – ökologischer Gemüsebau im Kleingarten
Pflanzenschutz I im Ökogemüsebau –
von manuellen Maßnahmen bis zum
Nützlingseinsatz
MArkus Puffert
Ökologischer Land- und Gartenbau der Landwirtschaftskammer NRW
Münster-Wolbeck
1.Grundlegendes zum Pflanzenschutz im Ökologischen Gemüsebau im Kleingarten
2. Pflanzenstärkung und Schädlingsabwehr
3.Im Kleingarten zulässige Pflanzenschutzmittel für
den Ökologischen Gemüsebau und deren Verwendung
4.Beispielbilder
• V
erwendung von biologisch vermehrtem unbehandeltem Saatgut
• detailliertes Zertifizierungsverfahren vorgeschrieben,
damit das Produkt „Bio“ oder „Öko“ genannt werden
darf
1.Grundlegendes zum Pflanzenschutz im Ökologischen Gemüsebau im Kleingarten
1.Anbau von Gemüsearten innerhalb einer vielfältigen
Fruchtfolge: Anbaupause etwa 5 Jahre, zwischen verschiedenen Gemüsefamilien wechseln und Gründüngungspflanzen integrieren, Anbauplan sinnvoll
•
•
•
•
•
Was heißt „Ökologischer Gemüsebau“
Vorbeugender Pflanzenschutz ist zentral!
Kontrolle in Verbindung mit viel Wissen ist gefragt
Bei Befall bitte gelassen bleiben
Einsatz von Pflanzenschutzmitteln als „Ultima Ratio“
Was heißt „Ökologischer Gemüsebau“
Definition in der EU-VO von 1992:
• a nstelle von schnellwirkenden Stickstoffdüngern dürfen ausschließlich Düngemittel verwendet werden,
bei denen der Stickstoff in organisch gebundener
Form vorliegt
• Artenwechsel innerhalb einer vielfältigen Fruchtfolge
mit regelmäßigem Anbau von Stickstoff-sammelnden
Leguminosen
• alle Möglichkeiten der Gesunderhaltung der Pflanze
durch vorbeugenden Pflanzenschutz müssen ausgeschöpft werden, außerdem kombiniert werden mit
Nützlingseinsatz, Pflanzenstärkung, und biotechnischen Maßnahmen
• Liste mit zulässigen Düngemitteln und Pflanzenschutzmitteln ist Teil der VO
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
und Vieles mehr………
2.Biologische Aktivität des Bodens und Humusgehalt
fördern: Kompostgaben, flaches Untergraben von
Pflanzenresten aus Gründüngung oder Gemüseresten, Boden vor Austrocknung schützen (flach krümeln zur Schattierung), pH-Wert durch Kalkgaben
stabil halten (pH 5 bis 7, je nach Bodenart)
3.Gemüsearten für den Anbau auswählen, die zum
Standort passen: auf Sandböden muss man keinen
Kopfkohl anbauen, auf tonigen Lehmböden muss
man keine Radies säen oder Schwarzwurzeln kultivieren.
4.Regelmäßig tiefwurzelnde Gründüngungspflanzen
anbauen, die nicht aus der Kohlfamilie stammen und
abfrieren können: Lupine, Ackerbohne, abfrierender
Klee, Sonnenblumen, etc., über Winter Grünroggen,
weil spätsaatgeeignet
5.Sortenwahl auch an Resistenzen ausrichten, den richtigen Pflanzenabstand und Anbauzeitraum einhalten,
angemessene Düngung
33
6.„Herausforderungen“ während der Kultur einer Gemüseart möglichst vorher schon mit einkalkulieren:
also Kulturschutznetz für Kohl, Schneckenkorn für
frühen Salatanbau, Tagetesanbau u.U. vor Möhren,
Knoblauch zwischen die Erdbeeren stecken, Buschbohnen mit etwas weiterem Reihenabstand, etc.
7. G
emüsefläche unkrautfrei halten verhindert viele
Probleme
Kontrolle in Verbindung mit viel
Wissen ist gefragt
Ökologischer Gemüsebau funktioniert nur, wenn das
Wachstum, also die Fortentwicklung der Pflanze regelmäßig kontrolliert wird und sowohl allgemeine Wuchsstörungen, besonders natürlich Schädlings- und Pilzbefall frühzeitig bemerkt und erkannt werden.
Die frühzeitige Sorge für gutes Wachstum ersetzt im
Ökologischen Anbau die Reparatur bestimmter Störungen während der Kultur. Agieren statt reagieren ist
hier besonders wichtig.
• W
ächst die Möhrenreihe völlig im Unkraut zu und
kann ich die kleinen Möhrenpflänzchen nicht mehr
zwischen keimendem Unkraut retten, dann gelassenneu säen, und für die Zukunft lernen.
Einsatz von Pflanzenschutzmitteln
als „Ultima Ratio“
• F
ür den Ökologischen Gemüsebau stehen wenige
Pflanzenschutzmittel zur Verfügung, die im Vergleich zu konventionellen Mitteln eine begrenzteWirksamkeit haben und schnell abgebaut sind.
• Insektizide sind aus natürlichen Wirkstoffen hergestellt und sind allesamt Kontaktmittel.
• Mittel zur Minderung pilzlicher Krankheiten müssen
vorbeugend eingesetzt werden, keine kurative Wirkung.
• Mehrfache Anwendung ist deshalb notwendig.
• Gründlich Spritzen, nach Möglichkeit alle Pflanzenteile gut benetzen.
• Herbizide Wirkstoffe sind im Ökologischen Anbau
nicht zugelassen.
Beispiele:
• v or der Eiablage der Kohlfliege liegt das Kulturschutznetz schon direkt nach der Pflanzung auf den Pflanzen. Zum Hacken Aufdecken in der Mittagszeit, dann
fliegt die Fliege weniger.
• vor der Saat mehrfach Unkrautkeimlinge zum Vertrocknen bringen durch sehr flaches Krümeln mit der
Rückseite der Harke. Schon im Fädchenstadium der
Unkräuter kann dies bei Sonne geschehen.
• Abends schon die Lüftungsfenster bei den Tomaten
weit aufmachen, das lässt die kalte Luft herein und
die feuchte, warme Luft heraus, hilft gegen Taubildung morgens.
2.Pflanzenstärkung und
Schädlingsabwehr
Pflanzenstärkung (Pflanzenhilfsstoffe)
Pflanzenstärkungsmittel wirken nicht gegen einen Organismus, sondern kräftigen die Pflanze.
Was für den Einsatz von Nützlingen im Gewächshaus
gilt, gilt eigentlich auch für den gesamten Anbau:
• Die Regulierung von Läusen übernehmen Schlupfwespen und die Larven der Marienkäfer, der Gärtner
beobachtet nur, ob die Nützlingswirkung genügend
funktioniert.
• Die Regulierung von Feldmäusen übernehmen Greifvögel, deswegen stellt der Gärtner im Feld Sitzstangen auf.
• Nach einem Wetterwechsel stoppt der Fortgang des
Befalls mit Falschem Mehltau bei der Gurke eventuell
völlig von allein.
• K
ieselsäure: wirkt als Blattdünger, kräftigt die Blattzellen, fördert den Nährstofftransport in der Pflanze,
reduziert die Verdunstung.
• Pflanzenextrakte aus Ackerschachtelhalm, Wermut,
Rainfarn, Brennessel: kräftigen die Zellen, fördern
die Bildung pflanzeneigener Abwehrstoffe.
• Hydrolisierte tierische Proteine: Blattdünger aus tierischen Abfällen
• Milchsäure und Sprühmolke: wird vorbeugend eingesetzt, um die Pflanze vor Echtem Mehltau zu schützen.
• Homöopatische Präparate: zur Förderung des Wurzelwachstums
• Gesteinsmehl: gemahlene Minerale aus Ton und anderem Gestein, enthält mineralische Nährstoffe und
wird u.a. eingesetzt gegen vielerlei Pilzbefall.
• Algenextrakte: Meeresalgen in flüssiger Form
„gaukeln“ der Pflanze einen leichten Pilzbefall vor,
34
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Bei Befall bitte gelassen bleiben
dadurch werden Abwehrstoffe in der Pflanze gebildet.
• M
ikroorganismenpräparate: Bakterien und Bodenpilze (u.a. Bacillus subtilis, Trichoderma harzianum)
dienen als Förderer des Wurzelwachstums,
Gegenspieler für Schadbakterien und Schadpilze im
Boden
• Vieles mehr…
Schädlingsabwehr
Kulturschutznetze:
• Standard-Einsatz in jeglichem Ökologischem Kohlanbau von der Pflanzung bis zur Ernte gegen den Zuflug der Kohlfliege. Maschenweiten ca. 1,3 x 1,3 mm.
Größe etwas wie Stubenfliege. Auch gegen Möhrenfliege möglich.
• Einsatz von feinmaschigen Netzen gegen Salat-Läuse,
Erdflöhe in Rucola oder Radies, Kohlmottenschildlaus
im Grünkohl, Wirsing und Ropsenkohl:
Maschenweite ca. 0,6 x 0,6 mm. Netzauflage während der gesamten Kulturdauer.
• Netzauflage gegen Tauben, Krähen, allgemein Schutz
vor Wild: Maschenweiten von ca. 6 x 6 mm bis 30 x
30 mm.
Förderung von Nützlingen:
• Einjährige Sommerblumen mit pollentragenden
Blüten fördern die Nützlinge im Garten. (Schlupfwespen, Erzwespen, Florfliegen, Marienkäfer, Raubmilben, etc.)
• Verwendung nützlingsschonender Pflanzenschutzmittel; evtl. Verzicht auf Naturpyrethrum, stattdessen
Kaliseife.
• Anbau von Gründüngungspflanzen und Winterbegrünung der Gemüseflächen.
1. Fungizide, Bakterizide, Virizide
• Ampelomyces quisqualis AQ 10: Nutzpilz gegen Echten Mehltau im GH
• Bacillus subtilis versch. Stämme: gegen Botrytis und
Echtem Mehltau
• Benzoesäure: als Desinfektionsmittel für Gefäße
• Coniothyrium minitans: Nutzpilz gegen Sclerotinia
in Bohnen, Salat, Kürbis, …
• Gliocladium catenulatum: im GH gegen allerlei
Schadpilze im Boden
• Kaliumhydrogencarbonat: gegen Echten Mehltau bei
Fruchtgemüse
• Kupferhydroxid: gegen Falschen Mehltau in Zwiebel
und Alternaria in Möhren und Septoria in Sellerie
• Kupferoktanat: gegen Blattflecken in Tomate im GH
• Schwefel: gegen Echten Mehltau in mehreren Kulturen, auch Blattflecken in Spargel
2.Insektizide
• Kaliseife: gegen Spinnmilben und Läuse in Gemüsekulturen
• Rapsöl: gegen Spinnmilben und mehlige Kohlblattlaus
• Pyrethrine und Rapsöl: gegen Läuse, Spinnmilben
und beißende Insekten
• Azachtirachtin: gegen saugende und beißende Insekten in wenigen Kulturen (Gurken, Kürbis, frische
Kräuter, Kartoffel,..)
Ökologischer Gemüsebau funktioniert nur, wenn das
Wachstum, also die Fortentwicklung der Pflanze regelmäßig kontrolliert wird und sowohl allgemeine Wuchsstörungen, besonders natürlich Schädlings- und Pilzbefall frühzeitig bemerkt und erkannt werden.
Die frühzeitige Sorge für gutes Wachstum ersetzt im
Ökologischen Anbau die Reparatur bestimmter Störungen während der Kultur. Agieren statt reagieren ist hier
besonders wichtig.
Im Kleingarten zulässige Pflanzenschutzmittel für den
Ökologischen Gemüsebau und deren Verwendung
Die Suche danach führt zur Liste:
1.des BVL „Pflanzenschutzmittel für den Haus- undKleingarten“
2.Wirkstoffliste EU-Verordnung Ökologischer Landund Gartenbau: „Anhang 2“, zugelassene Pflanzenschutzmittel
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
35
Beispielbilder
Kohlmottenschildlaus an Rosenkohl (auch an Grünkohl,
Wirsing, u.a.), bisher gibt es nur ein sehr feines Schutznetz als Gegenwehr.
Kohlmottenschildlaus an
Rosenkohl (auch an Grünkohl, Wirsing, u.a.)
Kohleule an Kopfkohl, Raupe frisst sich quer durch den
Kopf!
Eulenraupen sind mit Bacillus thuringiensis regulierbar.
Absaugen wurde versucht, aber hatte keinen Erfolg …
Kohlmotte an Kopfkohl, typisch ist der Schabefraß links,
die verpuppte Raupe rechts. Regulierung mit Bt.
Großer Kohlweißling an Kohlpflanze, Raupenbefall immer nur an einzelnen Pflanzen. Bekämpfungswürdig?
36
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Massiver Blattlausbefall an Erbsen, kaum noch regulierbar Kaliseife oder Pyrethrum mit Rapsöl ist einsetzbar.
Kleiner Kohlweißling, Falter und Raupen. Lochfraß an
vielen Stellen, regulierbar mit Bt.
Wegschnecke frisst Möhren auf, hier hilft Eisen-3-Phosphat, Absammeln geht nur bei großen Schnecken.
Kohlfliege,
Eigelege und
Maden, Es
geht nur
sicher mit
Schutznetz.
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Allerlei Nützlinge, z.B. Schlupfwespen, Erzwespen, Marienkäfer, Florfliegen, Gallmücken, etc. regulieren den
Schädlingsbefall.
Blütenpflanzen fördern diese Nützlinge!
37
Falscher Mehltau bei Zwiebeln! Pilzbefall vermeiden
durch unkrautfreie Bestände!
Sclerotinia an Buschbohnen, typisch weißes Pilzmycel ist
gut zu sehen und breitet sich bei feuchter Wärme schnell
aus. Gegenmaßnahmen sind weiterer Reihenabstand,
weniger Düngen, und evtl. Einsatz von „Contans WG“.
Nematodenbefall durch einseitige Nutzung der Flächen
mit z.B. Wurzelgemüse.
Gegenmaßnahmen sind Tagetesanbau und vielfältiger
Fruchtwechsel.
38
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Kleingartenpachtverträge
Pflanzenschutz II im Ökogemüsebau –
vom Standort bis zur Sortenwahl
Marianne Scheu-Helgert
Bayerische Gartenakademie
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau,
Veitshöchheim
10 Schritte zum Biogarten
1. Pflanzenschutzmittel (nur zulässige)
2. Stickstoff nur organisch düngen
3.Wenig Düngerzukauf – Erntereste verwerten – Gründüngung einsetzen – spät umgraben
4. Mulchen zur Bodenpflege und Düngung
5. Leguminosen (Schmetterlingsblütler)
6. Robuste Arten und Sorten wählen
7. Gärtnerwissen, richtige Anbauverfahren
8. Schaderreger fernhalten: Vliese und Netze
9. Nützlinge pflegen
10.Alle Hilfsmittel sparsam einsetzen
Teil 1: Der ideale Standort für Gemüse
1. Von oben: Volle Sonne und gute Durchlüftung
2. Von unten: lockerer, humoser, luftiger, tiefgründiger
Boden
• Hoherzu geringe Düngung – zu hohe
Nährstoffgehalt Auswaschung
• Ohnemanche Schaderreger können
Krankheitserreger sich jahrelang im Boden halten
• Keine Schadstoffe Vorsicht vor schadhaften Kupferrinnen, Asche!!!!! Schlechter Boden?
Für jeden Standort gibt es den richtigen Bewuchs
Aber: Höchste Ansprüche bestehen immer dann, wenn
viel Pflanzenmasse entnommen wird:
Gemüse!! Schnittblumen, Zier-Rasen (Schnitt), Rosen
(jährlicher Rückschnitt), üppige Beetstauden (Rittersporn
u.a.)
Hohe Ansprüche: Himbeeren, kleinwüchsiges
Baumobst, Gebrauchsrasen
Geringe Ansprüche: Wildobst, Stauden, Sträucher,
Landschaftsrasen
Fruchtbarer Boden und seine Gefährdungen
Nähr-Stoffkreislauf in der Natur und im Garten
Wunsch Ungünstig
• Luftig–lockersehr hoher Tongehalt, betreten
bei Nässe
• Strukturstabil zu wenig Humus, zu wenig Kalk
• Belebtzu viel bearbeitet, zu wenig
Grün-Zufuhr
• pH-Wert (Kalk)sehr hoher – sehr niedriger
pH-Wert
• Humusgehalt hochzu wenig Zufuhr organischer
Substanz, zu viel Bearbeitung
• Höhezu viel Sand – zu viel Ton – zu
Wasserspeicherung wenig Humus
Natur:
Buchenlaubwald bringt Holz, Pilze, Kräuter, Beeren
Die Haupt-Umschlagsmasse steckt im Laub, das jährlich
wächst und wieder zum Boden zurückfällt (Holz enthält
wenig Nährstoffe).
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Garten:
Gemüse und Obst wird geerntet, aus dem Garten entfernt (- Kanal)
• Hauptmasse an Ernteresten, Schnittholz, Rasen,
Falllaub sollte daher im Garten bleiben: Flächig oder
über den Umweg Kompost
39
• In der Natur und im Garten gibt es außerdem:
Eintrag aus der Luft (ca. 4 g Stickstoff/m²) und
Auswaschung ins Grundwasser (2–20 g Stickstoff in
Nitratform)
• Grünmasse ist Dünger: In 4 kg sind rund 12 g Stickstoff (~100 g Horn)
1. Erntereste entweder mulchen oder kompostieren; neu im Bioanbau: Kleegras-Silage
je saftiger umso mehr Stickstoff ist enthalten; im
Sommer Umsetzung: oft schon nach 14 Tagen
2. N
icht umgraben; Gemüsekulturen o. Gründüngung
über Winter: Saugen Stickstoffreste aus Boden
3. W
enn umgraben (bei lehmigen Böden, hohem Unkrautbesatz oder Wunsch nach sehr frühem Frühanbau im Frühjahr) dann möglichst spät, oft erst im
Dezember
Z. B.: Umgraben nach Kohl 1.10.: Verlust von 8 g N,
1.12.: 4 g N
Aus Pflanzen werden Nährstoffe UND Humus
• Intelligent kompostieren
• Wenig kompostieren: Erntereste, Falllaub, Rasenschnitt flächig = Regenwurmnahrung
• Nur restliches Material im Komposter oder in der
Kompostmiete
• Ausreichend Platz für 2–3 Komposter oder Haufen
vorsehen
• Holziges mit saftigem mischen bzw. nacheinander
zugeben;
• Ziel: luftig, mittelfeucht, reich an Grünmasse
Schutz vor Ungeziefer
• Umsetzen beschleunigt die Umsetzung
• Zusatzstoffe unnötig; sie helfen bei Kompostierfehlern auch nicht
• Gut: Gesteinsmehl, Erde oder alter Kompost.
Unnötig: Kalk, Dünger
Leguminosen (maximal 1/5 – ¼ der Fläche!)
Ein Kleeacker sammelt ca. 20 g Stickstoff/m² in der
Vegetationsperiode
1.Kulturen: Erbsen, Bohnen, Puffbohnen nahezu
Selbstversorger
2.Gründünger
• Überjähriger Zwischenfruchtanbau
• Zwischendurch, wenn der Platz nicht gebraucht
wird Frühjahrsvorkultur: Ackerbohnen-Dichtsaat
(100 statt 20 g/m²)
• In Ackerbohnen 5% Stickstoff enthalten, dann ca.
5 g aus der Luft: Reicht für Salatnachkultur!
• Vor- bis Zwischenkultur von Ackerbohnen (im
Experimentierstadium)
• Zur Überwinterung: Winterwicken oder neuerdings
Winter-Ackerbohnen
Teil 2: Robuste Arten und Sorten
1.Was bei uns gut wächst: Rote Bete, Pastinaken, Puffbohnen, Feuerbohnen, Eichblattsalate
2. Widerstandsfähige Sorten
Nach Möglichkeit samenecht – später z. T. eigene
Saatguternte
Bei besonderen Sortenanforderungen auch Hybridsorten zulässig
am besten: Resistenzen oder: weniger anfällig vgl.
Sortenliste der Bayerischen Gartenakademie
Vom richtigen Zeitpunkt
Erbsen, Spinat oder Rukola kann man das ganze Jahr
anbauen.
Aber: In ihrer Hauptsaison wachsen sie am besten, weil
Licht, Temperatur und Wasser ihnen am besten passen.
40
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Bedingt kann man mit einfachen Hilfsmitteln eingreifen.
Verfrühungsvlies ermöglicht um 1 – 3 Wochen frühere,
zartere Ernten – übrigens vielerorts auch einen Gemüseanbau bis weit in den Winter hinein.
Und: Es schützt vor Schädlingen, teils direkt und teils
indirekt durch die Verfrühung.
Grüne Salate durch das ganze Jahr
Jan Feb Mär Apr Mai Juni Juli
Aug Sep
Okt
Nov Dez
Kopf- u.
Pflücksalat
Schnittsalat
Spinat
Feldsalat
Endivien
Zuckerhut
Chicoreé
Kresse
ERNTE
ANBAU
Gemüsesorten für den
Freizeitgärtner
Volle Samenregale und bunte Kataloge zeigen eine große
Sortenvielfalt. Jedes Jahr kommen neue Sorten hinzu.
Sie unterscheiden sich im Aussehen, in ihrer Ertragssicherheit sowie der Widerstandsfähigkeit gegen Krankheiten und Schädlinge.
Für die Auswahl sind folgende Kriterien zu bedenken:
• Saatgutaufbereitung
Saatgutformen wie Pillensaatgut oder Samenbänder
sollen die Arbeit etwas erleichtern, sind jedoch deutlich teurer.
• Saatgutqualität
Manche Sorten sind aufgrund aufwendiger Züchtungsarbeit auffällig teuer. Dies gilt vor allem für
Hybrid-Sorten, deren Samen immer wieder mit
hohem Aufwand gewonnen werden. Sie sind an der
Abkürzung „F1“ erkenntlich und eignen sich nicht
zur Samengewinnung und Weitervermehrung im eigenen Garten. Das ebenfalls etwas teurere Biosaatgut
muss in zertifizierten Ökobetrieben erzeugt worden
sein. Anforderungen an dieses Saatgut sind eine gute
Nährstoffeffizienz, ausgeprägte Wurzelentwicklung,
nachhaltige Toleranz gegenüber Krankheiten und
Schädlingen.
• Sorten für verschiedene Bedingungen
Anbauzeiten (Frühjahr, Sommer, Herbst); Frühbeet
oder Gewächshaus, Freiland
Abwehrkraft gegenüber Krankheiten und Schädlingen
Widerstandsfähige Sorten besitzen keine genetische Resistenz oder Toleranz, es kommt aber dennoch zu einem
geringeren Krankheitsbefall als bei Vergleichssorten.
Sie haben z.B. ein festeres und härteres Pflanzengewebe, das ein Eindringen der Schaderreger in die Pflanze
erschwert.
Tolerante Sorten sind nicht vollständig immun gegen
eine bestimmte Schädigung, aber die Schadensausprägung bleibt in der Regel gering, häufig unter der Schadgrenze.
Resistente Sorten sind immun gegen die entsprechende
Schaderregerinfektion, d. h. ein Befall bleibt in hohem
Maße begrenzt. Weder das Wachstum noch der Ertrag
werden auffällig beeinträchtigt.
Besonderheiten oder Raritäten, die nicht immer ähnlich
robust oder ertragreich wie die Standardsorten sind,
werden in Kursivschrift beschrieben.
Die Zusammenstellung der Sorten beruht auf zahlreichen Saatgutkatalogen sowie eigenen Erfahrungen.
Die Erklärung der Abkürzungen in Spalte 2 (= Bezugsquellen von Saatgut) finden Sie am Ende des Merkblattes.
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
41
Blatt- und Stielgemüse
Endivien
Besonders vorteilhaft sind selbstbleichende Sorten. Der Friseé-Typ hat stark gefranste Blätter,
die leider manchmal etwas zäh werden.
'Eminence'
'Diva'
'Jolie'
'Kalinka'
NI, VK, QS
SP, BI
VK
GP
glattrandig, hoher Gelbanteil
breitblättrig, selbstbleichend
fein gekrauster Friseé-Typ, nussiger Geschmack
gekrauster Frisée-Typ, knackige Blätter, schossfest, für
frühen und späten Anbau
Feldsalat
Auswahlkriterien sind die Widerstandsfähigkeit gegen Falschen Mehltau und die Winterhärte.
'Favor'
'Gala'
'Vit'
'Medaillon'
'Palace'
'Dominik'
'Elan'
'Baron'
'Ovired'
VK, SP, ES
VK
mehltautolerant, für das ganze Jahr
mehltautolerant, auch im Gewächshaus, schnellwüchsig,
für das ganze Jahr
VK, H, NI, GP, mehltautolerant, für Gewächshaus und Freiland, frostSP, ES, BI
hart
GP, ES
mehltautolerant, Anbau im Herbst und Winter
SP
mehltautolerant, Anbau im Herbst und Winter, auch im
Gewächshaus
QS
mehltautolerant, Anbau im Herbst und Winter
SP, H, GP, BI
weniger anfällig gegen Mehltau
NI
breiteres Blatt als 'Vit'
SP, NI, GP, VK, rotblättrig, nussig-süßlicher Geschmack, eigentlich roter
ES
Romanasalat
Knollenfenchel
Anbau von Knollenfenchel gelingt nur bei regelmäßiger Wasserversorgung.
'Rondo'
VK
'Finale'
'Fino'
NI, GP
SP
weiße, runde Knolle für Sommer- und Herbstanbau, sehr
schossfest
Anbau von Frühjahr bis zum Herbst, sehr schossfest
schossfeste Sorte mit süßen, zarten Knollen
Kopf- und Pflücksalat-Vielfalt
1. Wuchstyp:

Kopfsalat bildet feste und geschlossene Köpfe. Diese Kultur ist am anspruchsvollsten.

Romanasalate bilden ovale Köpfe, die im Ganzen genutzt werden können. Das Innere kommt
als "Salatherzen" in den Lebensmittelhandel.

Pflücksalat bildet keinen geschlossenen Kopf, die Blätter können stets von außen einzeln
abgepflückt werden, wodurch sich die Erntezeit wesentlich verlängert. Besonders geeignet ist
diese Blattsalatart für kleine Haushalte. Mit verschiedenen Sorten kann schnell eine bunte Salatschüssel hergestellt werden. Schneckenfraß scheint bei Pflücksalaten geringer; Beispiele:
Lollo-Typen, Eichblattsalate u.a.
3
42
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248

Neue Sonderform der Pflücksalate: Salanova- oder Multi Leaf-Typ: Alle Blätter sind gleich
groß und bilden eine große dichte Blattrosette.

Für Schnittsalat eignen sich alle Sorten, sie werden wie Spinat als Kurzkultur gepflanzt.
2. Blatttyp:

Buttersalat: Die Blätter sind besonders zart (z.B. herkömmlicher Kopfsalat).

Batavia-Salat: Die Blätter sind sowohl zart wie auch knackig und haben einen gewissen Biss.

Eissalat: Die Blätter sind besonders knackig. Man nennt ihn auch "Krachsalat". Leider scheint
der Eissalat besondere Anziehungskraft für Schnecken zu besitzen.
3. Blattform:
Rund, gelappt (Eichblatt-Typen), gefranst (Lollo-Typen)
4. Blattfarbe:
Gelb, grün, rot. Rote Sorten zeigen weniger Blattlaus-Befall. Sie schmecken leicht bitter.
5. Resistente Sorten
Beim Kauf von Salatsorten sollte auf die bestehende Widerstandsfähigkeit gegen Falschen Mehltau und Salatfäule geachtet werden. Es sind 32 verschiedene Typen (Rassen) des Falschen
Mehltaus bekannt. Auf der Samentüte sind sie durch die Bezeichnung Bl 16 - 32 gekennzeichnet.
Manche Sorten sind auch widerstandsfähig gegen die grüne Salatblattlaus.
6. Richtiger Anbauzeitraum
Es gibt Sorten für den Gewächshausanbau, Frühjahr-, Sommer- oder Herbstanbau.
Bataviasalat
'Leny'
'Relay'
'Teide'
'Tarengo'
VK, NI, H, GP, QS
NI, H
VK, H, SP
BI
grün, ganzjährig, blattlaus- und mehltauresistent
rot, Frühjahr bis Herbst, robust
rot, schossfest, wenig anfällig gegen Falschen Mehltau
rot getuscht, tolerant gegen Falschen Mehltau und Salatfäule, Frühjahr bis Herbst
Romana-Salatherzen
'Corbana'
VK
'Attico'
'Xanadu'
'Maraine'
'Intred'
'Forellenschluß'
VK, NI
GP
NI
H
NI
grün, nussiger Geschmack, resistent gegen grüne Salatblattlaus
grün, nussiger Geschmack, Ganzjahresanbau
Salatherzen für den Ganzjahresanbau
rotblättrig
rotblättrig, ca. 10 bis 12 cm, Frühjahr bis Herbst
rot gefleckte Blätter
Kopfsalat
'Estelle'
VK, H
'Dynamite'
SP, VK, GP, ES,
QS
NI
NI
NI
NI
VK
NI, ES
SP
'Mafalda'
'Adrienne'
'Ursula'
'Soliflore'
'John'
'Pia'
'Brighton'
'KS-SAK-CHE-CIN' BI
'Pirat'
BI
Ganzjahresanbau, schossfest, salatblattlaus- und mehltauresistent
Ganzjahresanbau, blattlausfest, resistent gegen Salatmosaikvirus und Mehltau
Ganzjahresanbau, blattlaus- und mehltaufest
roter Kopfsalat
Ganzjahresanbau, blattlaus- und mehltaufest
rot, Frühjahr bis Herbst, blattlaus- und mehltaufest
Gewächshaus, resistent gegen Mehltau
Gewächshaus und frühes Freiland
Winterkopfsalat für Gewächshaus und Folientunnel,
mehltauresistent
Ganzjahresanbau Freiland, schnelle Entwicklung
rotbraun, Ganzjahresanbau
4
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43
Eissalat
'Gustinas'
'Barcelona'
'Mythos'
NI
H, VK, SP
BI
blattlaus- und mehltaufest, Frühjahr bis Herbst
Ganzjahresanbau, blattlausfest, mehltauresistent
Ganzjahresanbau
Lollo Bionda
'Bartimer'
'Onyx'
H
Ganzjahresanbau, blattlausfest, mehltauresistent, gekühlt gut haltbar
GP, H, NI, VK, QSFreiland, Gewächshaus, sehr schossfest, blattlausfest,
mehltauresistent
Lollo Rossa
'Senorita'
'Lollo Rossa'
'Solmar'
NI
für Ganzjahresanbau, blattlausfest, mehltauresistent,
bildet keinen Kopf
SP, ES, BI, QS für Ganzjahresanbau, mehltauresistent
GP, VK, H
für Ganzjahresanbau, sehr schnellwüchsig, offene Kopfbildung
Multi Leaf-Salate
'Multired 5'
'Multigreen 3'
GP
GP, VK
'Seurat'
NI
'Aquino'
NI
'Explore'
'Mordore'
NI
MG, VK
mehltauresistent, rot
spitze krause Blätter, grün, mehltauresistent, Bataviasalat
Salanova-Salat, glattrandig, rot, blattlaus- und mehltaufest
Salanova-Salat, glattrandig, grün, blattlaus- und mehltaufest
hellgrün, gekraust, gefranst
dunkelrot, glattrandig
Kraussalat (Eichblatt)
'Smile'
VK, NI
'Navara '
'Flamenco'
'Pasha'
H, NI, SP, VK,
QS
GP
BI
'Till'
BI
grüner Kraussalat für Ganzjahresanbau, blattlausfest
und mehltauresistent
rote, glatte Blätter, sehr gute Schossfestigkeit, Ganzjahresanbau, läuse- und mehltaufest
rot, Frühjahr, Sommer und Herbst
rot, schossfest, Ganzjahresanbau Freiland, früh Gewächshaus
Ganzjahresanbau Freiland, früh Gewächshaus
Asia-Salat; Rucola, Wilde Rauke, Kresse
'Asia Salat'
'Rucola'
'Runway'
'Bologna'
'Speedy'
'Rocket'
'Mega'
GP, VK, SP,
ES, BI, QS
unterschiedliche Mischungen aus raschwüchsigem asiatischem Blattgemüse mit mildem, leicht kohlartigem
Aroma und würzigen Blattsenf-Arten, Mischungen variieren je nach Anbieter
NI, GP, VK, SP, Wilde Rauke, kräftiger Geschmack, Anbau im GewächsES, BI, QS
haus und Freiland möglich, sehr gute Winterhärte
GP
Wilde Rauke, feiner als 'Rucola', milder Geschmack,
Anbau im Gewächshaus und Freiland, Winterhärte gut
GP
besonders wüchsige Wilde Rauke
SP, VK
Salatrauke (einjährig), schnellwachsend
SP, VK, ES
Salatrauke (einjährig), feingefiederte Blätter
DE
großblättrige Kresse, schnellwüchsig, auch für Kultur am
Fenster
5
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Mangold
Blatt- oder Schnittmangold wird wie Spinat geerntet und verwertet.
Beim Rippen- oder Stielmangold werden die breiten Stiele und die jungen Blätter getrennt verwendet.
'Bright Lights',, F1
'White Silver'
'Lucullus'
'Rhubarb Chard'
'Glatter Silber'
'Rainbow'
GP, VK, SP, NI,
ES, QS
SP, VK
SP, GP, NI, VK,
BI, ES, QS
SP, VK, ES, QS
BI
BI
bunte Blattstiele, sehr dekorativ
grüne, breite Blattstiele
weiße Stiele, sehr zart, Blattmangold, beste Sorte
rotstielig, dekorativ
breite, silberweiße Rippen, dunkelgrünes Blatt
vier bunte Farblinien als Mischung
Spinat
Wichtigstes Auswahlkriterium sollte die Widerstandsfähigkeit gegen Mehltau sein.
'Lazio',, F1
'Emilia',, F1
'Sardinia'
GP, VK
GP, VK, QS
GP, ES
'Palco', F1
'Napoli', F1
'Andromeda', F1
'Red Cardinal'
SP
GP
NI
SP
'Industra'
ES
'Lavewa'
ES
mehltauresistent, schnellwüchsig, langsam schossend
für Sommeranbau, mehltauresistent
Baby-Leaf-Spinat, ganzjähriger Anbau, sehr zarter Spinat, besonders für Salat geeignet
nicht mehltauresistent, für Sommeranbau geeignet
mehltauresistent, Frühjahrs- und Herbstanbau
mehltauresistent, Frühjahrs- und Spätsommeranbau
rotstieliger Spinat, roh auch als Pflücksalat essbar, mehltaufest
guter Widerstand gegen Falschen Mehltau, rasch wachsende Sorte, Frühjahrs- und Herbstanbau
gute Frost- und Mehltauresistenz, ertragreich, extrem
schossfest, späte Herbstsorte
Stangensellerie / Staudensellerie
Der Anbau gelingt nur bei sehr guter Wasserversorgung.
'Tall Utah 52/70'
'Darklet'
'Tango'
BI, SP, ES, QS grünbleibend, gute Schossfestigkeit
GP
grünbleibend, gute Schossfestigkeit
VK
grünbleibend, schossfest, wenig Blattflecken
Zichoriensalate (Zuckerhut, Chicoree, Radicchio)
'Indigo'
'Palla Rossa 2'
'Variegata di Castellfranco'
'Galileo'
'Zoom', F1
'Uranus'
'Jupiter'
GP, NI, H, VK
SP, ES
GP, SP
Radicchio, für Sommer- und Herbsternte
Radicchio, für Herbsternte
Radicchio für Herbstanbau, gesprenkelte Blätter
VK
VK, NI, ES, QS
H
GP, VK, NI
Radicchio für Herbstanbau, gesprenkelte Blätter
Chicoree, zum Treiben ohne Deckerde
Zuckerhutsalat für Herbsternte
Zuckerhutsalat, für Sommer- und Herbsternte
6
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45
Kohlgemüse
Blumenkohl
'Clapton', F1
'Optimist', F1
'Candid Charm', F1
'Multi-Head', F1
'Vitaverde'
'Veronica', F1
'Nuage'
VK, GP, NI,
MG, ES
SP
NI, ES
VK
NI
VK
BI
für Frühjahrs-, Sommer-, Herbstanbau, kohlhernieresistent, verträgt Fröste bis -12 °C
weiß, für Winteranbau
Frühjahr bis Herbst
Hauptblume mit Seitenknospen, Mehrfachernte
Mini-Blumenkohl, grün-gelb, für Früh- und Spätanbau
Anbau im Sommer, Romanesco-Typ
mittelspät, Herbstanbau, frosthart, gut deckend
Brokkoli
Da sich nach der Haupternte immer wieder Seitentriebe bilden, sind Nachernten möglich.
'Agassi', F1
'Milady', F1
'Penta', F1
NI
GP, ES
GP
'Belstar', F1
'Marathon', F1
'Santee', F1
GP
VK, H, SP, ES
GP
gute Hitzetoleranz
für Frühanbau geeignet
bildet viele Seitentriebe, "Sprossenkohl", ganzjähriger
Anbau
für Sommeranbau geeignet
widerstandsfähig gegen Mehltau
lila Sprossen, "Sprossenbrokkoli", für Früh- und Spätanbau
Chinakohl
Gute Sorten sind widerstandsfähig gegen Kohlhernie und Alternaria-Blattfleckenkrankheit.
'Orient Surprise', F1
GP
'Kilakin', F1
GP, VK, MG
'Kasumi', F1
SP, H, ES
'Parkin', F1
NI, MG, GP
Frühanbau, widerstandfähig gegen Kohlhernie, Pflanzung ab Mai
widerstandsfähig gegen Kohlhernie, schossfest, Sommer- und Herbstanbau
schossfest, sehr widerstandsfähig gegen Kohlhernie,
lagerfähig
sehr widerstandfähig gegen Kohlhernie, lagerfähig
Senfkohl – Pac Choi
'Joi Choi', F1
'Win Choi', F1
'Yuushou', F1
VK, ES, QS
H
H
schossfeste Form
dunkelgrüne Blattspreite, schossfeste Form
hellgrüne Blattspreite, schossfeste Form
Grünkohl (Winter- oder Krauskohl)
'Halbhoher Grüner
Krauser'
'Redbor', F1
SP, NI, ES, BI,
QS
VK
'Reflex', F1
'Kobolt', F1
GP, ES
GP
'Winnetou', F1
VK, ES
'Altmärker Braunkohl' VK
'Nero di Toscana'
BI
sehr fein gekrauste Blätter, frosthart
rotviolette Blattfarbe, dekorativ, wird beim Kochen dunkelgrün
frosthart, dunkelgrün, Pflanzzeit bis Anfang August
massig, Früh- und Mähkohl, Ernte ab Frühsommer, benötigt keinen Frost
winterharte Sorte, für Spätanbau geeignet
samenfeste Traditionssorte, grau-violett, gekraust
sehr dekorativ, Palmkohl, braucht keinen Frost, milder
Geschmack
7
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Kohlrabi
Sorten, mit hoher Schossfestigkeit sind zu bevorzugen.
'Lanro'
'Erko'
SP, BI, VK, ES,
QS
NI, BI, GP, ES
GP, ES
NI
VK, GP
GP, NI, BI, SP,
VK, ES, QS
ES
'Adriana'
ES
'Blusta'
ES
'Rasko'
BI
'Azur Star'
'Korist', F1
'Troja', F1
'Kossak', F1
'Superschmelz'
weiße, schossfeste Sorte, früher Freiland- und später
Herbstanbau
blaue, schossfeste Sorte, ganzjähriger Anbau möglich
weiße, schossfeste Sorte, ganzjähriger Anbau möglich
weiß, schossfest, ganzjähriger Anbau möglich
weißer Riesenkohlrabi, ganzjähriger Anbau möglich
weißer Riesenkohlrabi, Herbstanbau, gut lagerfähig
für den Frühjahrsanbau unter Glas und Folie, gute Platzund Schossfestigkeit, sehr schwache Laubentwicklung
ganzjähriger Freilandanbau, sehr hohe Platz- und
Schossfestigkeit, gute Innenqualität
späteste Frühkohlrabi-Sorte, intensiv blauviolett, keine
Verholzung, sehr gute Platz- und Schossfestigkeit
ganzjähriger Anbau möglich, Freiland und Gewächshaus
Rosenkohl
Es gibt frühreifende Herbstsorten und Wintersorten.
'Igor', F1
'Cronus', F1
'Brigitte', F1
'Falstaff'
'Crispus', F1
NI, ES
MG
GP
ES
VK
gute Winterfestigkeit, Anbau für Herbst
sehr widerstandsfähig gegen Kohlhernie
gute Winterfestigkeit, hohe Erträge
rot-violett
schossfest, sehr widerstandsfähig gegen Kohlhernie
Rotkohl
'Lodero', F1
'Cabeza negra 2 /
Roodkop'
'Kalibos'
'Reguma'
'Roxy', F1
GP
Ernte Spätsommer bis Herbst, Kohlhernie-fest
SP, VK, ES, QS frühe Sorte
VK, ES
NI
VK
Spitzkohl, Sommer- und Herbstanbau
Herbstanbau, lagerfähig
robust, für Herbsternte
'Kilaton', F1
VK, ES
'Kilazol'
'Premiere'
'Kilaxy', F1
'Filderkraut'
MG
SP
GP, NI
SP, NI, ES, BI
resistent gegen Kohlhernie, mittelspät bis spät, besonders für Sauerkraut geeignet
'Cape Horn', F1
'Ancoma', F1
'Tourima', F1
'Gunma', F1
'Caramba', F1
'Dowinda'
GP
VK, NI
NI
VK
GP
BI
Weißkohl
früher bis mittelfrüher Kohl
Herbstkohl, lagerfähig, kohlhernieresistent
Spitzkohl, ganzjähriger Anbau, besonders für Sauerkraut
geeignet
Spitzkohl, Frühkohl, gut geeignet für Rohkost
robust, auch für Lagerung
Mini-Spitzkohl für Sommer und Herbst
flachrund, süßer Geschmack, lockerer Kopf
Mini-Spitzkohl, früh
Herbstkohl für Lagerung
8
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47
Wirsing
'Darsa', F1
'Capriccio', F1
'Vertus 2'
'Wirosa', F1
'Goldvital'
'Smaragd'
GP
GP
SP, VK, ES, QS
NI, VK, ES
VK
BI
Butterkohlwirsing, sehr zart, Frühwirsing
Sommer- und Herbstanbau, Ernte ab Sommer
Herbstwirsing
Herbstwirsing, frosthart und lagerfähig
Butterkohlwirsing, sehr zart, früh
Herbstanbau, nicht frosthart
Fruchtgemüse
Auberginen
Aufgrund der großen Wärmebedürftigkeit sollte der Anbau im Gewächshaus oder nur an sehr
geschützten Stellen im Freiland oder in Kübeln erfolgen.
'Ophelia', F1
'Orlando', F1
'Adria', F1
'Galine', F1
'Elisa', F1
'Falcon', F1
'Zora'
GP, H, VK, ES,
QS
H, NI
SP
GP
NI
VK
BI
rund-ovale Frucht, kleinfruchtig, dunkel, gut für Kübel
ovale-längliche Früchte, kleinfruchtig, geeignet für Kübel
längliche Frucht, dunkel
ovale Frucht, dunkel
Gewächshaus und Balkon
dunkelviolette Früchte, frühe, ertragreiche Sorte
längliche Früchte
Gurken
Sie sollten bitterfrei, widerstandsfähig gegen Echten und Falschen Mehltau, gegen Gurkenkrätze
und verschiedene Viren sein. Es gibt Salat-, Schäl- und Einlegegurken. Neue Sorten sind
parthenokarp (rein weiblich blühend), d.h. für die Fruchtentwicklung ist keine Bestäubung nötig.
Sie setzen besonders reich Früchte an, die samenlos bleiben. Auf Feigenblattkürbis veredelte
Gurken sind nur gegen bestimmte Welkekrankheiten widerstandsfähig.
Einlegegurke (bitterfreie)
'Charlotte', F1
'Excelsior', F1
VK
SP, VK, GP
'Libelle', F1
SP, ES, QS
'Schubert', F1
NI
'Zircon', F1
NI
'Conny', F1
'Diamant', F1
GP, QS
H
sehr viele Früchte
resistent gegen Gurkenkrätze, tolerant gegen Echten
und Falschen Mehltau
resistent gegen Gurkenkrätze, tolerant gegen Echten
und Falschen Mehltau
tolerant gegen Falschen Mehltau, resistent gegen Echten Mehltau
tolerant gegen Falschen Mehltau, resistent gegen Echten Mehltau
früh, rein-weiblich
parthenokarp, Freilandanbau, resistent gegen Gurkenkrätze, sehr robust gegen Falschen Mehltau, gerade
glatte dunkelgrüne Früchte
9
48
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Schlangengurke
'Aramon', F1
'Dominica', F1
'Euphya', F1
'Loustik', F1
'Solverde', F1
'Bella', F1
'Midios', F1
'Saladin', F1
'Persika'
'Eiffel', F1
NI
VK, ES
parthenokarp, Gewächshaus
parthenokarp, Gewächshaus, resistent gegen Gurkenkrätze, tolerant gegen Echten Mehltau
GP, ES
parthenokarp, Gewächshaus, resistent gegen Gurkenkrätze, tolerant gegen Echten Mehltau
GP
parthenokarp, Gewächshaus, resistent gegen Gurkenkrätze, tolerant gegen Echten Mehltau
GP
resistent gegen Gurkenkrätze, tolerant gegen Echten
und Falschen Mehltau, Gewächshaus und Freiland, Midi
SP, NI, ES, QS Gewächshaus und Freiland
VK
Midi, resistent gegen Mehltau
SP, VK, ES, QS glatte lange Früchte, auch für späteren Anbau geeignet
BI
sehr robuste Sorte
VK
parthenokarp, bitterfrei, resistent gegen Gurkenkrätze
und Echten Mehltau
Mini- und Slicergurke
'Printo', F1
ES
'Khassib', F1
NI, ES
'Iznik', F1
GP, NI, H, SP,
ES
VK, GP, ES, QS
SP, QS
SP
NI
NI
VK
'Picolino', F1
'Silor', F1
'Lothar', F1
'Katrina', F1
'Corinto', F1
'Salamanda', F1
parthenokarp, Gewächshaus und Freiland, resistent gegen Gurkenkrätze und Gurkenmosaikvirus, tolerant gegen Echten Mehltau
parthenokarp, Gewächshaus und Freiland, resistent gegen Gurkenkrätze, tolerant gegen Echten Mehltau
ideal für Balkon und Kübel
robust, Snackgurke
kurze Früchte, auch für Kübel
kurze Früchte, auch für Kübel
parthenokarp, Gewächshaus und Balkon
parthenokarp, Gewächshaus und Balkon ("Bauerngurke")
parthenokarp, Gewächshaus, resistent gegen Gurkenmosaikvirus, tolerant gegen Mehltaupilze, bitterfrei
Paprika süß
Im Freien bringen nur sehr frühreifende Sorten an einem geschützten Standort den gewünschten
Erfolg. Keilförmige und tomatenfrüchtige Sonderformen sind robuster als die blockigen Typen.
Alle aufgeführten Paprikasorten sind gegen den Tabakmosaikvirus resistent.
'Gourmet'
'Bendigo', F1
'Bontempi', F1
'Pritavit', F1
'Atris', F1
'California Wonder'
'Agio', F1
SP
GP, QS
VK
GP
GP, NI, VK
SP, ES, QS
GP, NI
'Kostas', F1
'Ice Age', F1
'Palladio', F1
'Topgirl', F1
SP
GP, NI
GP
VK, QS
'Pinokkio', F1
VK
blockige, orange abreifende Frucht
blockige, rot abreifende Frucht
blockige, rot abreifende Frucht, kältetolerant
blockig/platt, rot abreifende Frucht
länglich-spitz, rot abreifende Frucht
rot abreifende Frucht
länglich-spitz, orange-rot abreifend, fruchtiges Paprikaaroma
länglich-spitz, weiß-grünlich abreifende Frucht
blockig, weiß abreifende Frucht, auch für Kübel geeignet
gelb abreifende Frucht, Spitzpaprika
rot abreifender Tomatenpaprika, milder Geschmack, für
Kübel geeignet
längliche, rot abreifende Frucht, resistent gegen Paprikamosaikvirus
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bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
49
'Luigi', F1
'Campari', F1
'Daisy', F1
'Kobold', F1
'Planet', F1
'Aurelio', F1
GP
MG
VK
NI, QS
NI
NI
'Torero', F1
NI
'Golden Star', F1
NI
'Vitarossa', F1
'Aurelio', F1
GP
H
'Feher'
ES
'Brownie'
ES
längliche, rot abreifende Frucht, geeignet für Balkon
orangerot, kornarm
rot, mini-blockig, für Balkon und Gewächshaus
rot abreifend, spitz, früh, Balkon und Gewächshaus
Lamuyo-Typ, grün-rot,blockig, sehr groß, relativ früh, für
Balkon und Gewächshaus
blockig, grün-orange, sehr ertragreich, für Balkon und
Gewächshaus
groß-blockig, grün-intensiv gelb, für Balkon und Gewächshaus
Mini-Topfpaprika, rot, blockig
früh, roter Lamuyo-Paprika, robust gegen Hitze, Sonnenbrand und Fruchtrisse
früh reifende Sorte, spitzkegelige und hellgelbe Früchte,
rot abreifend, gute Sorte für den ungeschützten Freilandanbau
schokoladenbrauner Blockpaprika, bemerkenswert frühe
Reife, auch für den Freilandanbau geeignet
Peperoni scharf
'Hyper', F1
'Apache', F1
'Diavolo', F1
'Starflame', F1
'De Cayenne'
'Lombardo'
'Habanero Orange'
'Peppino', F1
'Lemon Drop'
'Rotes Teufele'
NI
GP, ES
GP
VK
SP, VK, ES, BI,
QS
SP, ES, QS
SP, ES, QS
NI
GP, ES
NI
'Tabaluga', F1
H
'Naga Morich'
ES
'Habanero chocolate' ES
'Etna'
ES
'Glockenpaprika'
'Sumher', F1
'Shakira', F1
ES
VK
VK
rot, länglich, scharf (auch Topfkultur)
rot abreifend, klein, länglich, scharfer Topfpaprika
rot abreifend, klein, länglich
gelb abreifend, klein, länglich, als Kübelpflanze geeignet
rot abreifend, länglich
rot abreifend
sehr scharf, orange abreifend, klein
Samen scharf, mildes Fruchtfleisch, rundlich blockig
gelb abreifend, würzig-scharf, Zitronengeschmack, spitz
Typ Thai Chili, rot abreifend, sehr scharf, sehr ertragreich, (Balkon, Freiland) Gewächshaus
von hellgrün, orange bis rot abreifend, hoher Zierwert
durch lang anhaltendes Farbspiel, sehr gut für Container
geeignet, mittel- bis scharf
über 1 Million Scoville, eine der schärfsten Chilis der
Welt, unregelmäßige Fruchtform, rot abreifend
bis 500.000 Scoville, schokoladenbraun abreifend, kräftiger Wuchs, für Freiland geeignet
Tabasco-Typ, aufrecht stehende Früchte, rot abreifend,
kompakter Wuchs, Anbau auch in Töpfen möglich
Früchte hängen wie Glöckchen an der Pflanze
rot abreifend, türkischer Aromapaprika, virusresistent
länglich, rot abreifend, resistent gegen Tomatenmosaikvirus, für Kübel geeignet, Freilandeignung
11
50
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Speisekürbisse
Winterkürbisse reifen bis zum Herbst aus und sind dann lagerfähig. Bei der Verarbeitung wird die
Schale (außer beim Hokkaido) nicht verwendet. Auch viele Zierkürbisse, z.B. der "Türkenturban",
sind essbar, wenn sie nicht bitter schmecken. Hier eine kleine Auswahl an Speisekürbissen:
'Tom Fox'
'Uchiki Kuri'
SP
GP, VK, NI, SP,
ES, QS
'Early Butternut', F1
GP, SP, NI, ES,
QS
'Hunter', F1
GP
'Muscat de Provence' SP, NI, VK, ES,
BI, QS
'Orange Smoothie',
GP
F1
'Sweet Lightning', F1 NI, VK
'Orange Summer', F1 GP
'Bischofsmütze'
BI
'Sweet Dumpling'
BI
'Red Kuri'
BI
orange, runde Frucht
rote, runde Frucht, Hokkaido-Kürbis
cremefarbene, birnenförmige Frucht
cremefarbene, birnenförmige Frucht, Butternusskürbis
Frucht grüngelb, groß, geschmackvoll, wärmebedürftig
gelber, kleiner Halloweenkürbis
gelb-weiß gestreift, kleiner Kürbis, "Mikrowellenkürbis"
dunkeloranger Hokkaido-Kürbis
dekorativ, gut lagerfähig
klein, rund, weiß-grün gestreift, aromatischer Maronengeschmack
roter Hokkaido
Tomaten
Bei den Tomaten lassen sich die Sorten unterscheiden nach:
Fruchttyp:
- zweikammerig (normale runde Tomate); 3- bis 5-kammerig (besonders schnittfest); vielkammerig (Fleischtomate)
- rund, plattrund (teils gerippt), birnenförmig, eiförmig (oft weniger Säure, festeres Fleisch)
Fruchtgröße:
johannisbeergroß, Kirsch- oder Cherrytomate, Cocktailtomate, normalgroß, Fleischtomate
Farbe:
rot, gelb, orange, grün, gestreift usw.
Wuchstyp:
Stabtomaten mit unbegrenztem Wachstum (immer zwei Blätter und eine Blüte am Haupttrieb),
Buschtomaten mit begrenztem Wachstum (jeder Trieb endet mit einer Blüte, daher nicht ausgeizen); dazu gehören Balkontomaten mit geringem Wachstum.
Longlife-Typen mit lange haltbaren Früchten, besitzen deshalb auch eine härtere Schale. Sie
sind nicht gentechnisch verändert, sondern über normale Züchtung entstanden.
Es werden auch veredelte Tomaten angeboten. Der Ertrag durch Veredlung ist erhöht. Der Anbau veredelter Sorten lohnt sich jedoch nur in einem Kleingewächshaus.
Bei den Tomatensorten sollte eine Resistenz gegen Wurzelkrankheiten vorhanden sein!
Als Schutz vor der gefürchteten Kraut- und Braunfäule (Phytophthora infestans) ist es empfehlenswert, ein Dach über die Tomaten zu bauen, damit die Laubblätter trocken bleiben. Die aufgeführten Sorten sind zumeist resistent gegen Tomatenmosaikvirus, Samtfleckenkrankheit, Verticillium und Fusarium.
Die Cocktailsorte 'Philovita' F1 ist eine der widerstandsfähigsten Sorten. Neuerdings gibt es bisher v.a. im Internet-Handel - die ebenso robusten Sorten 'Primabella' und 'Primavera'.
12
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
51
Cocktail- und Cherrytomate
'Bombonera', F1
'Nectar', F1
'Philovita', F1
GP
VK
VK, GP, ES
'Picolino', F1
'Ravello', F1
'Tiger', F1
'Delicacy', F1
'Nugget', F1
'Vespolino', F1
NI
SP, H
VK, GP
VK
NI, GP
VK
'Gardenberry', F1
'Black Cherry'
'Tropical', F1
VK, NI, SP
SP, BI, QS
H
'Indigo Rose'
ES
'Trixi'
'Ruthje'
BI
BI
dunkelbraun
rote Cherrytomate, sehr gesund, fruchtig, saftig, süß
rote Kirschtomate, frühreifend, sehr tolerant gegenüber
der Kraut- und Braunfäule
rote Cocktailtomate, früh
rote, mittelfrühe Tomate
rot-grün gestreift, robust
Mini-San-Marano/Dattel, rot, süß, gute Haltbarkeit
dattelfrüchtig, gelb-orange
dattelfrüchtig, rot, frühe Sorte, robust, Trossernte möglich
herzförmig, rot
dunkelviolett, geschmackvoll, samenfest
rote Cherrytomate mit sehr schönen Rispen, platzfest,
sehr guter Geschmack
schwarz abreifend, Bioqualität, hoher Anthocan-Gehalt,
Fruchtgewicht 30 bis 60 g
platzfest, leicht oval
Cocktailtomate um 50 g
Normalgroße Tomate
'Pannovy', F1
'Phantasia', F1
NI
VK, ES
'Mountain Magic', F1
VK
'Hamlet', F1
'Cindel', F1
'Vitella', F1
'Sportivo', F1
'Fantasio', F1
'Bolzano', F1
'Green Zebra'
'Tigerella'
'Sacher'
'Tomosa', F1
'Sparta', F1
NI, H
GP
GP, ES
NI, ES
SP
ES
SP, ES
SP, ES, QS
VK
GP
NI
rot, früh, ertragreich
rote Frucht, weniger anfällig gegen Nematoden und Echten Mehltau, tolerant gegenüber Kraut- und Braunfäule
rote Früchte, resistent gegen viele Krankheiten, sehr
robust, Semi-Longlife
rote Longlife-Tomate, mittelfrüh reifend
rote Longlife-Tomate, mittelfrüh reifend
rote Frucht, mittelfrüh, weniger anfällig für Nematoden
rote Frucht, frühreifende Sorte, guter Geschmack
rote Frucht, sehr gesund, wohlschmeckend
gelb-orange Traubentomate, mittelfrüh, hoher Ertrag
grün-orange-gestreifte Frucht, etwas weniger Ertrag
rot-grün-gestreifte Früchte
braun-rote Frucht
rot, mittelgroß, widerstandsfähig
früh, guter Geschmack
Fleischtomate (längere Reifezeit)
'Country Taste', F1'
'Matias', F1
'Pyros', F1
'Cuor di Bue'
NI, SP
VK
VK, QS
ES
mittelfrüh, weniger anfällig gegen Nematoden
früh, ertragreich, weniger anfällig gegen Nematoden
robust, geschmackvoll
Ochsenherztomate, saftarm, guter Geschmack, Fruchtgewicht 200 bis 500 g
San-Marzano-Tomate
'Pozzano', F1
'Agro', F1
'Conqueror', F1
'Vespolino', F1
'Incas', F1
'Andine'
VK
SP, NI
VK
VK
GP
NI
längliche Frucht, hellrot, resistent gegen Blütenendfäule
längliche Frucht, hervorragend für Soßen und Pizza
rote, längliche Frucht
rot, Mini-San-Marzano-Tomate, auch für Kübel geeignet
rot, früh
Andenhorn-Tomate, groß, länglich, für Soßen, Pizza und
Salat
13
52
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Balkontomate
'Donna', F1
'Siderno', F1
'Micro Cherry'
'Tumbling Tom Red'
'Minibel'
'Vilma'
'Totem', F1
'Shady Lady', F1
'Lizzano', F1
'Rubin Pearl', F1
'Heartbreakers Vita'
'Romello', F1
SP
NI, H, GP, VK
GP, ES
GP, VK, ES,
QS
GP
VK
SP, ES
SP
GP, SP
SP, NI
SP, VK
VK
'Bogus Fruchta'
BI
rote Früchte, Buschtomate
rote Früchte, Buschtomate, ca. 1 m, kurzstieliges Laub
rote Früchte, Buschtomate, überhängender Wuchs
rote Früchte, Buschtomate, überhängender Wuchs
rote Früchte, Buschtomate
rote Früchte, Buschtomate
rote Früchte, Ampeltomate, Cherrytomate
rote Früchte, Buschtomate, hohe Standardresistenz
rote, runde Früchte
rote Cocktailtomate, frühreifend, für Kübel geeignet
rot, herzförmig
rote Cherrytomate, Ampeltomate, sehr ertragreich, resistent gegen Kraut- und Braunfäule
rund, rot, Buschtomate
Zucchini
'Black Forest', F1
'Leila', F1
'Mirza', F1
'Diamant', F1
VK, GP, NI, H,
MG, SP, ES,
QS
SP, QS
GP
'Ambassador', F1
'Mastil', F1
H, VK, SP, ES,
QS
NI, H, QS
GP, VK, MG
'Defender', F1
'Partenon', F1
'Striato d Italia'
'Orelia', F1
'Sunburst', F1
'One Ball', F1
'Satelite', F1
'Floridor', F1
'Summerball', F1
'Soleil', F1
'Sebring', F1
'Serafina'
GP, VK
GP, ES
SP
GP, SP
GP, VK, ES
SP, H, ES, QS
VK
VK
GP
VK, ES, QS
NI
BI
dunkelgrüne Frucht, kletternder Wuchs
dunkelgrüne Frucht, wenig Echter Mehltau
grüne Früchte, tolerant gegen Echten Mehltau, resistent
gegen Zucchinigelbmosaikvirus
grüne Früchte, Standardsorte
grüne Früchte, wächst kräftig
grüne Früchte, tolerant gegen Echten Mehltau, resistent
gegen Zucchinigelbmosaikvirus
grüne Früchte
grün-gesprenkelte Früchte
grün-gesprenkelte Früchte
gelbe Früchte, länglich, sehr ertragreich, frühe Sorte
gelbe Früchte, klein, Patisson
gelbe Früchte, klein, kugelig
grüne Früchte, rund
gelbe Früchte, rund
gelbe Früchte, rund
gelbe Früchte, lang, gelber Stielansatz
gelb, gelbgrüner Stielansatz
dunkelgrün marmorierte Frucht
Zuckermais
Anbauwürdig sind vor allem extra-süße Sorten. In Nachbarschaft mit Feldmais schmecken die
Kolben aufgrund von Fremdbestäubung fade.
'Vanilla Sweet', F1
'Tasty Sweet', F1
'Tatonka', F1
'Damaun', 'Mezdi',
'Tramunt'
GP, H, ES
H, ES, QS
NI, ES, SP, VK,
QS
BI
frühe Sorte
mittelfrühe Sorte mit süßem Geschmack
mittelfrüh, für Kübel geeignet
drei extrasüße Sorten mit gestaffelter Reifezeit
14
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
53
Zuckermelone und selten angebautes Fruchtgemüse
Sicherer Ertrag im Gewächshaus bzw. in sonnigen, warmen Lagen (mind. Weinbauklima)
'Premium', F1
H
'Red Star', F1
NI, VK, H, ES,
QS
SP, ES, QS
VK
'Sugar Baby'
'Caribbean Gold', F1
'Masada', F1
'Cezanne', F1
'Doral', F1
'Artémis', F1
Andenbeere
Tomatillo
Pepino
Kiwano
'Orange Beauty', F1
'Gandalf', F1
ovale Frucht, rotes Fruchtfleisch, 2 - 3 kg Fruchtfleisch,
Wassermelone
grüne Frucht, rotes Fruchtfleisch, Wassermelone
grüne Frucht, rotes Fruchtfleisch, Wassermelone
runde, genetzte Zuckermelone, oranges Fruchtfleisch,
mehltautolerant
SP
runde, cremefarbene Zuckermelone, rankender Wuchs,
Fusarium-resistent
GP
runde, cremefarben-gestreifte Charentais-Melone
GP
ovale, gelbe Zuckermelone
SP
tieforanges Fleisch, sehr gesunde Charentais-Melone
GP, VK, SP,
gelbe, süße, runde Früchte, die von einer Hülle umgeES, BI, QS
ben sind, kirschgroße Früchte, starkwachsende Pflanze,
dekorativ
GP, ES
grüne oder violette Früchte, runde Fruchtform, schmeckt
roh fade, ideal für mexikanische Soße
GP, VK, SP, ES cremeorange, ovale Frucht, Birnenmelonen, als Ampelpflanze verwendbar, wenig Ertrag
GP, SP
Horngurke, stark wuchernd, für Gewächshaus und geschützten Platz im Freien
VK
Charentais-Melone, innen orange, für Balkon
NI
Charentais-Melone, innen orange
Wurzelgemüse
Gelbe Rüben, Möhren
'Almaro', F1
VK, ES
'Chantenay'
'Romance', F1
'Laguna', F1
'Rotin'
GP, ES
NI
SP, NI, GP, QS
SP, VK, GP, ES
'Bolero', F1
'Neptun', F1
'Rote Riesen 2'
'Purple Haze', F1
'Berlanda', F1
'Krakow', F1
'Caracas'
'Narbonne', F1
'Harlekin'
'Purple Sun', F1
'Sugarsnax', F1
GP
GP
SP, VK, ES, QS
SP, VK, ES, QS
GP
NI
GP, QS
NI, VK
GP, QS
GP
NI
'Purple Elite', F1
'Yellow Bunch', F1
NI, H
N
'Rodelika'
BI
sehr frühe Reife und sehr schnelle Entwicklung, tieforange Färbung
mittelfrühe Sorte, kurze Möhre, guter Geschmack
mittelfrühe Reife, schnelle Entwicklung
früh, guter Geschmack
mittelfrühe Reife, schnelle Entwicklung, hoher Karotinund Zuckergehalt, lagerfähig
mittelspäte Ernte, ideal für Frischverzehr
mittelspäte bis späte Reife, lagerfähig
mittelspäte Reife
mittelspäte Reife, violett, Herz orange
späte Reife, lagerfähig
geschmacklich sehr gut
kurze Chantenay-Form, süß, für Balkonkästen
mittelfrüh, Saatband
frühe Fingermöhren in weiß, gelb, orange, rot, rotviolett
dunkelviolette Fingermöhre
lange, schlanke Möhre, sehr guter Geschmack, Naschmöhre, früh
mittelspät, violett, Herz orange, guter Geschmack
mittelfrüh, gelbe Möhre, sehr süßer Geschmack, sehr
geringe Grünköpfigkeit
mittelspät, sehr guter Geschmack, sehr gute Lagerfähigkeit, mittlerer Ertrag
15
54
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Pastinaken
'Halblange weiße'
'Gladiator', F1
'Aromata'
'Javelin', F1
VK, NI, ES, BI,
QS
SP
BI
GP
lange, glatte Rüben, gut lagerfähig
späte Reife, gut lagerfähig
besonders aromatisch, für Rohkost geeignet
lang, glatte Wurzeln
Wurzelpetersilie
'Halblange'
'Konika'
VK, BI, SP, GP, glatte Wurzeln
NI, ES, QS
VK
sehr glatte Wurzeln
Knollensellerie
'Prinz'
'Mars'
'President'
'Monarach'
GP, H, VK
SP, BI
NI
BI, H
Frühanbau, schossfest, Biosaatgut
tolerant gegen Blattflecken, große Knolle, lagerfähig
gesundes Laub, groß, festfleischig
große Knolle, lagerfähig
SP
GP
GP
VK
SP, GP
GP, BI
H, QS
NI
raschwüchsig, für Frühjahrs- und Herbstanbau geeignet
runde weiße Knolle, ganzjähriger Anbau möglich
runde weiß-rote Knolle, für Frühjahrs- und Herbstanbau
runde weiß-rote Knolle, für Frühjahrs- und Herbstanbau
runde weiß-rote Knolle, nur für Herbstanbau geeignet
runde gelbe Rübe, für Frühjahrs- und Herbstanbau
rund, weiß, ganzjähriger Anbau möglich
rund, weiß, für ganzjährigen Anbau
Mairüben
'Snowball'
'Natsu Komachi', F1
'Navet Plessis', F1
'Primera', F1
'Plessis', F1
'Golden Ball'
'White Ball', F1
'Polar', F1
Radieschen
Auf Anbaueignung (Frühjahr, Sommer, Herbst) und Widerstandsfähigkeit gegen Pelzigkeit achten.
'Topsi'
NI, SP
'Cherry Belle'
'Stoplite'
'Rudi'
'Raxe'
'Sora'
'Riesenbutter'
('Vitessa', 'Falco')
'Parat'
SP, ES, BI
VK, SP
GP, BI, ES
GP
SP, VK, ES, BI
SP, VK, GP,
ES, QS
SP
'Celesta'
'Eiszapfen'
'Albena' 1)
sehr frühes, rotes, rundes Radies für die Aussaat im
Gewächshaus bzw. Frühbeetkasten
rotes, rundes Radies, Saatfolie, für Frühjahr und Herbst
rundes, rotes Radies für den Sommeranbau, mild
rundes, rotes Radies für den ganzjährigen Anbau
rundes, rotes Radies für den ganzjährigen Anbau
rundes, rotes Radies für den ganzjährigen Anbau
rundes, rotes Radies, für Gewächshaus und Freiland
rundes, rotes Radies, nur für Sommeraussaaten zu verwenden
GP, NI, QS
rundes, rotes Radies, besonders für den Sommeranbau
SP, NI, GP, VK, schnellwachsendes, weißes, spitzes Radies für FrühES, BI, QS
jahrs- und Sommeranbau
VK, QS
rundes, weißes Radies für den ganzjährigen Anbau im
Freiland und Gewächshaus
1)
= inOstereier-Mischung von QS
16
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
55
'Viola' 1)
'Zlata' 1)
'Lucia', F1
'Rondeel'
VK, GP, QS
VK, QS
GP, VK
NI
'Criador', F1
'Pearl', F1
'Erfurter Riesenrot'
NI
NI
ES
violette Außenfarbe
gelb, besonders würzig
rot, früh (Frühbeet, Vlies)
rot, rund, sehr groß und zart, für den ganzjährigen Anbau
Typ French Breakfast, länglich it weißer Spitze
weiß, rund, sehr gute Qualität
großes, rundes Ganzjahresradies, hervorragende Pelzfestigkeit, kräftiger und würziger Geschmack
Rettich
Auswahlkriterien: Widerstandsfähigkeit gegen pelzig werden und Rettichschwärze, Schossfestigkeit. Die Anbaueignung für Frühjahr, Sommer, Herbst sollte beachtet werden.
'Ostergruß rosa 2 /
Frühlingsgruß'
'Rex'
halblanger Frühsommer- und Herbstrettich, für Freiland
und Treiberei, spätschossend
schossfest, für Frühjahr bis Herbst, wird kaum pelzig
'Sepp', F1
'Roter Neckarruhm'
'Neptun', F1
SP, GP, NI, VK,
ES, BI, QS
VK, NI, GP, SP,
ES
GP
GP, QS
NI, GP, VK
'Münchner Bier'
'Runder (Schwarzer)
Winter'
'Blauer Herbst und
Winter'
'Laurin'
BI
Treibrettich, auch Freiland frühe und späte Sätze
schossfest, halblanger Sommer- und Herbstrettich
roter Frührettich für Gewächshaus und Freiland
mittellange weiße Rübe, gute Schossfestigkeit, kaum
pelzig, tolerant gegen Rettichschwärze
NI, GP, ES
ovaler, weißer Herbstrettich, lagerfähig
NI, GP, SP, VK, schwarzer Winterrettich, lagerfähig
ES, BI, QS
GP, BI
violettfarbener Winterrettich, lagerfähig
Rote Rüben
Moderne Sorten bilden große "Knollen" bei mäßig üppigem Laub.
'Rote Kugel'
'Rote Kugel 2'
'Pablo', F1
'Moulin Rouge'
NI
SP, VK, ES, QS
VK, SP
GP, QS
'Forono'
'Tondo di Chioggia'
'Albina Vereduna'
'Hula Hoop Mischung'
'Burpees Golden'
'Rocket'
'Boldor', F1
'Akela', F1
'Robuschka'
GP, NI, SP, BI
BI, SP
DF
GP, QS
SP, ES
VK
GP
NI
BI
kugelige Form, dunkelrotes Fleisch
kugelige Form, dunkelrotes Fleisch
kugelige Form, dunkelrotes Fleisch
monogermes (einkeimiges) Saatgut, Rübe muss nicht
vereinzelt werden
walzenförmige Rüben
kugelige Form, rot-weißes Fleisch
weißfleischig, runde Form
weiße, gelbe, hellrote und rote Bete
gelbe Bete, süß
lange Form, dunkelrotes Fleisch
gelbe Bete
rund, dunkelrotes Fleisch, sehr gute Qualität
dunkelrotes Fleisch, sehr gut lagerfähig, sehr aromatisch, auch für Verarbeitung
Schwarzwurzeln
'Hoffmanns schwarze SP, BI, ES
Pfahl'
'Meres'
GP, VK
'Haferwurz'
BI
glatte, lange Wurzeln, ohne Seitentriebe
lange Wurzeln, tolerant gegen Mehltau
ähnlich wie Schwarzwurzeln
17
56
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Hülsenfrüchte
Bohnen
Bohnen werden unterteilt nach:
Bohnenart: Gartenbohne (Phaseolus vulgaris, als Busch- oder Stangenbohne), Prunk- oder
Feuerbohne (Phaseolus coccineus)
Hülsenfarbe: grün, gelb, blau. Blaue Bohnen werden beim Kochen dunkelgrün.
Hülsenform: flach, flachoval, ovalrund
Beim Kauf von Bohnensamen sollte darauf geachtet werden, dass die Früchte fadenlos sind.
Außerdem sollten die Pflanzen robust gegen Bohnenmosaik, Brennflecken- und Fettfleckenkrankheit sein. Die meisten aufgeführten Sorten sind gegen die genannten Krankheiten resistent
bzw. widerstandsfähig.
Buschbohne
'Negra'
VK
'Scuba'
'Maxi'
'Traviata', F1
SP, ES
NI, BI, VK, H,
SP, ES, QS
SP, VK
SP
SP, GP, VK,
ES, BI, QS
SP
GP, ES, QS
GP, NI, SP
GP
SP, ES
SP, ES, QS
SP, GP, NI, H,
ES
SP, GP, NI, H,
QS
GP, QS
H, SP, VK, ES,
QS
H
'Duplika'
'Primado'
VK
VK
'Domino'
BI, GP, SP
'Facta'
'Stanley'
'Saxa'
'Sigma'
'Primel'
'Molly'
'Odeon'
'Montano'
'Berggold'
'Hildora'
'Speedy'
'Amethyst'
'Purple Teepee'
mittelfrühe, grüne Buschbohne, später rötliche Färbung
der Hülsen, schwarze Samen
grüne runde Hülse, frühreifend
grüne, mittelfrühe Buschbohne, ertragreich, Gluckentyp
(Hülsen über dem Laub)
grüne flache Hülsen
fadenlos, standfest, weißes Kron
grüne runde Hülsen, sehr früh, kurzes Erntefenster
hellgrüne Hülsen, resistent gegen Bohnenkrankheiten
grüne Hülsen, nur ein Satz erforderlich, laufende Ernte
zarte Prinzessbohne
grüne glatte Hülsen, besonders robust
Buschbohne mit langen, dunkelgrünen Hülsen
gelbe runde Hülse, mittelfrüh, lange zart bleibend
gelbe runde Hülse, mittelfrüh, lange zart bleibend
sehr frühe, grüne Bohne, rasche Keimung
blauviolette Buschbohne, zarte Schale
blauviolette Buschbohne, Gluckentyp
weites Erntefenster, sehr aufrechter stabiler Wuchs, für
Container geeignet, feine gerade runde Hülsen (ca. 10
bis 12 cm), sehr ertragreich
dunkelgrüne, rundhülsige, frühreifende Sorte
resistent gegen Brenn-/Fettflecken, grüne, rundovale,
fleischige Hülsen
Filetbohne, für Einmalernte geeignet, spätreifend
Stangenbohne
'Cobra'
VK, GP, BI
'Terli'
'Neckarkönigin'
GP
GP, NI, BI, SP,
VK, ES, QS
GP, NI, H, SP
'Matilda'
grüne Stangenbohne mit runden, fadenlosen Früchten,
schwarze Körner
grüne runde Hülse
grüne, sehr dickfleischige Stangenbohne, lange zart
bleibend
grüne, sehr zartbleibende Stangenbohne, ähnlich der
Buschbohne
18
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
57
'Neckargold'
'Goldmarie'
'Blauhilde'
'Hilda'
BI, SP, VK, H,
ES, QS
GP, ES
SP, GP, NI, BI,
H, VK, ES
H, ES, QS
gelbe Stangenbohne
gelbe Stangenbohne
blaue Stangenbohne
grün, breithülsig, ertragreich
Prunk-, Feuerbohnen
'Preisgewinner'
'Lady Di'
'Butler'
'Emergo'
'St George'
'Hestia'
SP, H, ES, BI,
QS
GP, VK, NI, QS
SP
VK
GP, SP
VK
rot blühende Prunkbohne, grüne, flache Hülse
rot blühende Feuerbohne, grüne, flache Hülse
rot blühende Feuerbohne, fast ohne Fäden
weiß blühend, fleischige Hülsen
rot–weiß blühende Feuerbohne, fadenfreie Prunkbohne
buschig wachsende Feuerbohne, für Kübelbepflanzung
geeignet
Erbsen
Bei den Erbsen unterscheidet man nach frühen Schal- oder Palerbsen (Saat ab März; Ernte im
Juni), die anfangs sehr zart sind. Reife Körner sind als Trockenerbsen haltbar. Ertragreichere
Markerbsen (Saat ab April; Ernte im Juli) mit zarten Körnern sind besonders zum Frischverzehr
geeignet. Bei den Zuckererbsen werden die jungen Hülsen zusammen mit den Samenanlagen
verwendet.
Schalerbse
'Kleine Rheinländerin' SP, VK, GP,
ES, BI, QS
'Germana'
VK
'Proval'
GP
niedrig bleibend, frühtragend, Anbau ohne Stütze möglich
niedrig bleibend, mittelfrühtragend, Anbau mit Stütze
sinnvoll
frühtragend, Anbau ohne Stütze, 50 cm hoch
Markerbse
'Vitara'
VK
'Lancet'
'Profita'
VK, SP
VK, ES
'Novelia'
'Sublima'
'Progreß Nr. 9'
'Maxigolt'
'Salout'
'Evita'
'Bördi'
'Markana'
'Grandera'
'Vada'
'Gloriosa'
VK
VK
Garten Dehner
GP, NI, QS
SP
VK, ES
SP, ES, QS
SP
VK
NI, H, QS
ES
'Kelvedon Wonder'
'Remus'
ES
ES
Sommermarkerbse, robust, tolerant gegen Echten Mehltau, Anbau ohne Stütze möglich
mittelfrühe Sorte, Anbau ohne Stütze möglich
mittelfrüh, standfest, robust, tolerant gegen Echten Mehltau, Anbau ohne Stütze möglich
mittelfrüh, ertragreich
mittelfrüh, standfest
mittelfrüh, großkörnig, ertragreich
Sommersorte, benötigt Kletterhilfe
frühe Sorte, benötigt Kletterhilfe
frühe, robuste Sorte
mittelfrühe Sorte
mittelspät, weitgehend selbststützend
mittelspät, großkörnig
dunkelgrün, mittelfrüh, ertragreich
frühe, ertragreiche Sorte, auch unter weniger günstigen
Bedingungen
mittelfrühe Sorte, vorwiegend paariger Hülsenansatz
mittelfrühe, langhülsige Sore, sehr gute Erträge, Toleranz gegen Erreger von Fuß- und Welkekrankheit
19
58
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
'Boretta'
ES
'Frigga'
ES
'Ambassador'
BI
gute Bodendeckung, hohe Resistenz gegen BYMV,
PEMV, Rhizoctonia
sehr ertragreiche und stabile Sorte, großschotig, resistent gegen Virosen
ertragreich, resistent gegen Echten Mehltau, hochwachsend
Zuckererbse
'Zuccola'
'Norli'
'Hendriks'
'Delikata'
VK
GP, NI, H, ES,
QS
GP
VK, ES
mittelfrühe Zucker-Markerbse, Knack-Erbsentyp
frühreifend, niedrig bleibend, Pflanzenhöhe etwa 50 cm
frühe Zuckererbse, Pflanzenhöhe ca. 70 cm, Kletterhilfe
mittelfrühe Zuckererbse, aber auch zum Auspalen und
Einfrieren
Puffbohnen (Dicke Bohnen/Saubohnen)
Besonders geschmackvoll sind braunkörnige Sorten. Die Körner werden wie Erbsen geerntet,
wenn sie gerade ausgewachsen, aber noch weich sind.
'Piccola'
'Hangdown Grünkernig'
'Frühe Weißkeimige'
VK, SP
feinkörnig, mittelfrüh, grünes Korn, standfest, resistent
gegen Brennflecken
SP, VK, ES, BI, mittelfrüh, großes wohlschmeckendes Korn, FrischverQS
brauch
BI
frühe Sorte, braun kochende Körner
Zwiebelgemüse
Porree/Lauch
Vorteilhaft sind langschäftige Sorten mit steil stehendem Laub.
'Easton', F1
'Duraton', F1
'Herbstriesen' /
'Hannibal'
'D'Elbeuf'
(= 'Elefant')
'Farinto'
'Eskimo'
'Bavaria'
'Forrest'
'Pluston', F1
'Alcazar'
GP
H
GP, ES, BI
Sommer- und Herbsternte, langschaftig
für frühe Direktsaat, gute Schossfestigkeit
Herbsternte, langschaftig
SP,
ES, QS
NI, QS
SP, QS
VK
VK
GP
NI
Herbst- und Winterernte, mittellanger Schaft
'Carentan 2'
'Carentan 3'
'Blaugrüner Winter'
'Pandora'
'Haldor'
SP, VK, QS
ES
GP, ES
VK
BI
dicker Schaft, gute Frosthärte, blaugrüner Winter
dicker Schaft, gute Frosthärte, blaugrüner Winter
langer, dicker Schaft, blaugrüner Herbst
blaugrüner Winter, robust
Herbst- und Winterernte, lange, dicke Schäfte
langer, weißer Schaft, Herbstlauch, bedingt zum Einschlag geeignet
Herbst- und Winterernte, mittellanger Schaft
Winterernte, lange, dicke Schäfte, sehr frostbeständig
langer, weißer Schaft, Herbst- und Winterernte
Herbsternte, dunkelgrün, langschaftig
20
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
59
Speisezwiebeln
Auch bei den Zwiebeln gibt es verschiedene Unterscheidungsmerkmale:
Anbauzeitraum: Sommer-, Winterzwiebel (Saat im September oder stecken im Oktober)
Größe: Perlzwiebel bis Riesenzwiebel
Typ: rund, birnenförmig, flachrund, Lauchzwiebel, Schalotte
Farbe: gelb, braun, rot, weiß
Anbau: als Säzwiebel (Vorteil: große Sortenauswahl) oder Steckzwiebel (Vorteil: frühreifend,
aber oft Krankheiten schon in Steckzwiebel)
'The Kelsae'
'Exhibiton'
'Stuttgarter Riesen'
'Hylander', F1
' Countach', F1
'Red Kit'
'Braunschweiger
dunkelblutrote'
'Elody'
SP
VK
SP, VK, ES, BI,
QS
GP
NI
GP
VK, SP, ES, QS
Riesengemüsezwiebel, Voranzucht ist ratsam
Gemüsezwiebel
flachrunde, mittelgroße, feste Zwiebel
mittelgroße, feste Zwiebel, gute Lagerfähigkeit
rote Sorte, Säzwiebel
dunkelrote Zwiebel
rote Zwiebel, geringe Lagerfähigkeit
GP
weiße Winterzwiebel, Bundzwiebel für Sommeraussaat
mit Überwinterung
Winter-Heckzwiebeln ES, BI, QS
winterharte Staude, mehrjährig, für Zwiebelröhren im
Sorte 'Freddy'
NI, VK, SP, GP, Frühjahr (Sorte 'Freddy' bei GP)
'Tonda Musona'
VK
weiße Lauchzwiebel
'Baja Verde'
GP
grüne Lauchzwiebel
'Artic'
GP
rote Lauchzwiebel, Sommersaaten können überwintern
'Red Toga'
SP, ES
rote Lauchzwiebel
Bärlauch
GP, VK, SP,
winterharte Staude, Steckzwiebel sicherer als Aussaat
QS
'Tamara', F1
NI
broncefarbene Schale, rund, gut lagerfähig
'Longor'
NI
Steck-Schalotte, original französische Schalotte
'Rijnsburg/Bajosta'
BI
gut lagerfähig, mittelfrüh
Die Sortenliste bietet lediglich einen kleinen Einblick in die Sortenvielfalt der Gemüsearten, die
sich für den Anbau in Gärten eignen. Auf Geschmacksangaben wurde überwiegend verzichtet.
Bezugsquellen von Saatgut für Freizeitgärtner
Einige Firmen vertreiben auch über Gartenfachgeschäfte und Garten-Center.
BI
Bingenheimer Saatgut AG, Kronstraße 24, 61209 Echzell,
ausschließlich Biosaatgut, ausschließlich samenfeste Sorten
Tel.: 06035/18990, Fax: 06035/189940, www.bingenheimersaatgut.de/
DE
Dehner GmbH & Co. KG, Donauwörther Str. 3-5, 86641 Rain,
Tel.: 09090/770, Fax: 09090/777770, www.dehner.de
oder Dehner Markt in Ihrer Nähe
DF
Dreschflegel, Postfach 1213, 37202 Witzenhausen,
Tel.: 05542/502744, Fax: 05542/502758, www.dreschflegel-saatgut.de
21
60
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
ES
N. L. Chrestensen GmbH, Erfurter Samen- und Pflanzenzucht GmbH,
Postfach 1000, 99079 Erfurt, Tel.: 0361/51015, Fax: 0361/2245333,
www.gartenversandhaus.de
GP
Gärtner Pötschke, Beuthener Str. 4, 41564 Kaarst,
Tel.: 01805/861-100, Fax: 01805/861-300, www.poetschke.de
H
Hild Samen GmbH, Postfach 101161, 71672 Marbach am Neckar,
Tel.: 07144/847311, Fax: 07144/847399, www.hildsamen.de
MG Maier Grünlandsaat, Renften 6, 94371 Rattenberg/Ndb.,
Tel.: 09963/1731, Fax: 09963/1631,www.maier-gruenlandsaat.de
NI
W. Nixdorf, Aschhauser Str. 77, 97922 Lauda,
Tel.: 09343/3465, Fax: 09343/65747, www.garten-wn.de
QS
Vertriebsgesellschaft Quedlinburger Saatgut mbH, Dieselstraße 1, 06449 Aschersleben 3,
www.quedlinburger-saatgut.de oder www.saat-24.de
SP
Sperli GmbH, Freckenhorster Str. 32, 48351 Everswinkel,
Tel.: 02582/670900, Fax: 02582/670999, www.sperli.de
Sperli Kundenservice: Tel.: 02661/9405283, Fax: 02661/9405252, www.sperli-shop.de
VK
Kiepenkerl-Saatgut, Bruno Nebelung GmbH, Freckenhorster Str. 32, 48351 Everswinkel,
Tel.: 02582/6700, www.nebelung.de
Kiepenkerl Kundenservice: Tel.: 02661/9405284, Fax: 02661/9405285,
www.nebelung-shop.de
Besonderheiten, Raritäten, alte Gemüsesorten
-
Bio-Saatgut Gaby Krautkrämer, Weingartenstr. 58, 97252 Frickenhausen/Main,
Tel.: 09331/9894200, Fax: 09331/9894201, www.bio-saatgut.de
-
VEN Verein zur Erhaltung der Nutzpflanzenvielfalt e.V., c/o Barbara Féret, Mondrianplatz 11,
36041 Fulda; Telefonische Sprechzeiten: Dienstag und Donnerstag 10 bis 12 Uhr, Mittwoch
18 bis 20 Uhr: 06409/80140, Eveline Renell, www.nutzpflanzenvielfalt.de
-
SamenArchiv – Gärtnerei, G. Bohl - S. Kunstmann,
Waldstr. 40, 90596 Schwanstetten, www.garten-pur.de
-
Raritätengärtnerei Fam. Treml, Eckerstr. 32, 93471 Arnbruck, Tel.: 09945/905100,
Fax: 09945/905101, www.pflanzen-treml.de/
-
Zier- und Nutzpflanzenspezialitäten Monika Gehlsen, Willi-Dolgner-Str. 17,
06118 Halle an der Saale, Tel.: 0345/5226423, www.monika-gehlsen.de/
-
Arche Noah, Obere Straße 40, A-3553 Schiltern, Tel.: 0043/2734-8626,
Fax: 0043/2734-8627, www.arche-noah.at
-
ProSpecieRara, Pfrundweg 14, CH-5000 Aarau, Tel.: 0041/62 832 08 20,
Fax: 0041/62 832 08 25, www.prospecierara.ch/
Die Liste mit den Bezugsquellen ist ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Neben dem traditionellen
Samenhandel bieten auch etliche Internetfirmen die gesuchten Sorten an.
April 2016
22
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
61
nachhaltig gärtnern – ökologischer Gemüsebau im Kleingarten
Ökogemüsebau – Bodenschutz,
Bodenpflege, Pflanzenernährung
Prof. Dr. Elke Meinken
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf
Bodenkunde,Pflanzenernährung
Freising
Maßnahmen zur Schaffung optimaler
Wachstumsbedingungen
• Einarbeitung organischer Substanz
 ( Kompost, Ernterückstände, Gründüngung)
Verbesserung der Bodenstruktur
 Anhebung der Nährstoffversorgung
• Bodenbearbeitung
 Verbesserung der Bodenstruktur
 Unkrautbekämpfung
Voraussetzungen für eine optimale
Entwicklung von Ökogemüse
• A
bdecken mit Mulchmaterialien bzw. Lebendmulch
S
chutz vor Witterungseinflüssen
 Unkrautunterdrückung
 V
erbesserung der Bodenstruktur
• bedarfsgerechte Nährstoffversorgung
durch fachgerechte Düngungsmaßnahmen
• Ausbringung von Handelsdüngern
 Anhebung der Nährstoffversorgung
• keine Schadstoffe
durch Verwendung unbelasteter Düngemittel und
Bodenverbesserungsmittel
Alle Maßnahmen dürfen zu keiner Belastung der Umwelt
führen!
• ausgeglichene Wasser- und Luftversorgung
durch Schaffung einer günstigen Bodenstruktur
durch Schutz des Bodens vor Witterungseinflüssen
Herstellung von Kompost
• keine Unkrautkonkurrenz
durch Unterdrückung und mechanische Bekämpfung von Unkräutern
schadstoffarme und hygienisch unbedenkliche Stoffe,
die kein Ungeziefer anlocken  in großen Mengen
verwendbar
• Freiheit von Krankheiten und Schädlingen
 durch Stärkung der Widerstandskraft der Kulturpflanze durch Fruchtfolgeauflockerung
 durch Anwendung zugelassener Pflanzenschutzmittel
• G
artenabfälle: Gras, Laub,
Gehölzschnitt, Staudenreste, Gemüse- und
Obstabfälle
62
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Geeignete Bioabfälle
• Beet- und Balkonpflanzen
• Gemüse- und Obstreste
aus der Küche
• Stroh
• unbehandelte Holz- und
Rindenabfälle
Kompostbehälter
kein Garant für
eine erfolgreiche
Kompostierung,
Rotteverlauf in
Behältern
(Komposter) und
auf Haufen (Mieten) vergleichbar
Bedingt geeignete Bioabfälle
hygienisch unbedenkliche Stoffe, die aber relativ hohe
Schadstoffgehalte aufweisen können  nur in geringen
Mengen verwendbar
• S
chnittblumen und Topfpflanzen
• Schalen von Südfrüchten
• Teereste und Kaffeesatz
• Papier
• Asche von unbehandeltem
Holz
nicht geeignete Bioabfälle
Stoffe, die mit Schadstoffen bzw. Krankheitskeimen
belastet sind oder Ungeziefer anlocken  nicht
verwendbar
• platzsparende Kompostierung
• ansprechendes Erscheinungsbild des Kompostplatzes
• bewährt haben sich Holzkomposter, bei denen tragende Konstruktionsteile aus langlebigen Materialien
bestehen
Durchführung der Kompostierung
• E
ssensreste, Schalen von
rohen Eiern
• kranke Pflanzen, samentragendes Unkraut,
Wurzelunkraut
• Staubsaugerbeutelinhalt,
Straßenkehricht
• Kleintierstreu, Windeln
• Kohlenasche, Asche von
behandeltem Holz
Kompostzusätze
sollen die Verrottung der Abfälle in Gang setzen,
beschleunigen oder die Kompostqualität günstig
beeinflussen
Schritt 1:
Zerkleinerung von
sperrigen und verholzten Pflanzenresten
sowie von Laub
• Reduzierung des
Volumens und
damit des Platzbedarfs
• Förderung der
Verrottung durch
größere
Angriffsfläche
• k
önnen das Gelingen des Kompostes nicht garantieren
• können grobe Fehler bei der
Kompostierung nicht beheben
• verzichtbar bei einer fachgerechten Kompostierung, vor allem
bei einer vielfältigen und strukturreichen Mischung der Abfälle
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
63
Schritt 2:
Aufsetzen des Kompostes:
• Kompostbasis aus grobem,
strukturstabilen Material
 Vermeidung von Fäulnis
• darüber nährstoffreiche,
feuchte und weiche Abfälle
mit nährstoffarmen, trockenen und strukturstabilen
Materialien mischen
 schnelle und problemlose
Rotte
• ggf. abdecken zum Schutz
vor Niederschlägen
 weniger Stoffaustrag
durch Sickerwasser
 Vermeidung unangenehmer Gerüche
Schritt 3:
Umsetzen des Kompostes:
• Mischen des Rottegutes
während der Kompostierung
• nicht unbedingt erforderlich,
aber Beschleunigung der
Rotte und gleichmäßigere
Rotte durch
 Lockerung und Belüftung
 Ausgleich von Feuchteunterschieden
 Ausgleich von Temperaturunterschieden
Schritt 4:
Absieben des Kompostes:
• bei Einsatz zur
Bodenverbesserung nicht
notwendig
• bei Einsatz zur
Rasenpflege und
zur Beimischung
in Blumenerden
auf 10-15 mm
absieben
Anwendung von Kompost
Positive Wirkung von Kompost
• auf Sandböden Erhöhung des Anteils an Feinporen
 Erhöhung des Wasserspeichervermögens
• auf lehmigen/tonigen Böden Erhöhung des Anteils G
rob- und Mittelporen bessere Durchlüftung und
Durchwurzelbarkeit, leichtere Bearbeitbarkeit
 weniger Abfluss von Oberflächenwasser
• Förderung des Bodenlebens
 Aufbau eines stabilen Krümelgefüges
(Ton-Humus-Komplexe)
 Lockerung und Durchmischung des Bodens
 Zerkleinerung und Abbau von Pflanzenresten
(Nährhumus)
 Aufbau von Huminstoffen (Dauerhumus)
• Lieferung und Speicherung von Nährstoffen
 Nährstoffversorgung der Pflanzen
 Verminderung der Nährstoffauswaschung
• Dunkle Färbung des Bodens
 schnellere Erwärmung im Frühjahr
Die Ausbringung von Kompost ist eine
DüngungsmaSSnahme
• K
ompost enthält alle für die Pflanze
notwendigen Nährelemente und Kalk
• Nährstoffzufuhr bei 3l/m² z.T. höher als bei einer
Düngergabe von 100 g/m²
• Die Höhe der Kompostgabe ist an den Nährstoffbedarf der Pflanze anzupassen:
Gemüse mit hohem Nährstoffbedarf: ca. 3 l/m²
 Gemüse mit mittlerem Nährstoffbedarf: ca. 2 l/m²
Gemüse mit geringem Nährstoffbedarf: ca. 1 l/m²
Pflanzenverfügbarkeit der Nährstoffe
Nährstoffe
Kompost 3 l/m²
Stickstoff (N)
Phosphat (P2O5)
Kali (K2O)
Minimum
6
2
2
Nitrophoska Hornoska®
perfekt®
100 g/m² 100 g/m²
Mittel Maximum
16 45 15 8
11 26 5 4
12 36 20 10
• P
hosphat, Kalium und Magnesium kurz- und mittelfristig voll verfügbar
komplett bei der Düngung anrechnen
i.d.R. limitiert Phosphat die zulässige Ausbringmenge an Kompost
• Stickstoff entfaltet seine Wirkung nur sehr langsam:
jährlich werden 3–5 % der Gesamtmenge zu pflanzenverfügbaren Formen (Ammonium, Nitrat) mineralisiert
64
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Anwendung von Kompost
Stickstoff-Düngewirkung bei langjähriger Kompostanwendung
• ergänzende Stickstoffdüngung erforderlich:
bei einmaliger Kompostgabe in Höhe des
Pflanzenbedarfs
bei regelmäßiger Kompostgabe deutliche
Reduktion möglich
g N/m² (Bodenschicht 0-30 cm)
16
14
12
10
8
6
4
Auswirkung
Anwendunglangjähriger
von Kompost Kompostgaben
auf den Humusgehalt
Auswirkung
langjährigerBöden
Kompostgaben
% der untersuchten
(n = 1059) auf den Humusgehalt
2
0
08.IV
06.V
20.V
03.VI
17.VI
01.VII
15.VII
29.VII
12.VIII
25.VIII .
N-Nachlieferung aus der organischen Substanz (Humus) eines gemüsebaulich genutzten Bodens (Messungen auf überdachter Brache)
im Vergleich zum N-Bedarf der Möhre
% der untersuchten Böden (n = 1059)
59
60
22.IV
55
BDG-Seminar Nachhaltig gärtnern – ökologischer Gemüsebau im Kleingarten | Osnabrück 26.06.2016 | Prof. Dr. Elke Meinken
Folie 19
50
in Wald- und Ackerböden üblich: 1,5 - 4 %
45
Regeln bei der Kompostausbringung
• nur im Frühjahr und Sommer ausbringen, da Pflanzen in dieser Zeit hohe Nährstoffmengen aufnehmen
• keine Ausbringung im Herbst oder Winter, da wegen
geringer Nährstoffaufnahme der Pflanzen zu erheblichen Auswaschungsverlusten kommen kann
• Kompost nur oberflächlich einarbeiten, da es in
tieferen Bodenschichten wegen Suerstoffmangel zu
Fäulnis kommen kann
• kein Frischkompost (weniger als 1 Jahr Rotte) zu
Folie 16
Wurzelgemüse, Zwiebel und Kohl, da er schädliche
Gemüsefliegen anlocken kann
40
35
Häufige Gehalte in Ackerböden:
mitSubstanz
den
2enge
– 4 %Korrelation
organische
Gehalten an Gesamt-N
30
25
20
28
15
12
10
5
0
1,7
0
0,1
<1
humusarm
1-2
schwach
humos
2-4
mittel
humos
4-8
stark
humos
8-15
sehr stark
humos
15-30
humusreich
Gehalte an organischer Substanz (% TS) und Klassifizierung
Häufigkeitsverteilung der Humusgehalte in Gartenböden
BDG-Seminar Nachhaltig gärtnern – ökologischer Gemüsebau im Kleingarten | Osnabrück 26.06.2016 | Prof. Dr. Elke Meinken
Prinzip der Stickstoff-Freisetzung aus
Anwendung von Kompost
Kompost
Prinzip der Stickstoff-Freisetzung aus Kompost
organisch gebundener N
(nicht pflanzenverfügbar)
Fachgerechte Düngung
H
O
H
N
O
O
N
Humusabbau
(Mineralisierung)
Ammonium
H
H
Wachstum und Qualität bei möglichst geringer Umweltbelastu
mineralischer N (Nmin,
pflanzenverfügbar)
BDG-Seminar Nachhaltig gärtnern – ökologischer Gemüsebau im Kleingarten | Osnabrück 26.06.2016 | Prof. Dr. Elke Meinken
Folie 17
Stickstoff-Düngewirkung
bei lagjähriger
Anwendung von Kompost
Kompostanwendung
Stickstoff-Düngewirkung bei langjähriger Kompostanwendung
g N/m² (Bodenschicht 0-30 cm)
16
14
Wachstum
Wachstum,Qualität,
Qualität Umwelt
Wachstum
Wachstum,
Nitrat
ZIEL 1
Fachgerechte Düngung
Optimierung der Nährstoffversorgung
der Pflanzen bezüglich Wachstum und
Ziel 1:
Qualität bei möglichst geringer umweltOptimierung
der Nährstoffversorgung der Pflanzen bezüglich
belastung
Qualität
Umweltbelastung
12
10
8
6
zu geringe
Versorgung
(Mangel)
4
2
ausreichende,
bedarfsgerechte
Versorgung
übermäßige
Versorgung
(Luxus)
schädigende
Versorgung
Nährstoffversorgung
0
08.IV
22.IV
06.V
20.V
03.VI
17.VI
01.VII
15.VII
29.VII
12.VIII
25.VIII .
BDG-Seminar Nachhaltig gärtnern – ökologischer Gemüsebau im Kleingarten | Osnabrück 26.06.2016 | Prof. Dr. Elke Meinken
N-Nachlieferung aus der organischen Substanz (Humus) eines gemüsebaulich genutzten Bodens (Messungen auf überdachter Brache)
BDG-Seminar Nachhaltig gärtnern – ökologischer Gemüsebau im Kleingarten | Osnabrück 26.06.2016 | Prof. Dr. Elke Meinken
Folie 18
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
65
Fachgerechte
Düngung
OPTiMALE
NäHRSTOFFvERSORGUNG
iST OFT
ZiEL 3
Fachgerechte
Düngung
EiN KOMPROMiSS ZWiScHEN WAcHSTUM UND
vERMEiDUNG vON NäHRSTOFFvERLUSTEN
optimale
Nährstoffversorgung
ist oft ein Kompromiss zwischen
iNNERE
QUALiTäT
Ziel 3:
Wachstum und innere Qualität
Stickstoff:
Auswaschung von Nitrat ins Grundwasser
Vermeidung
von Nährstoffverlusten
Vitamin C (mg/100 g Frischmasse)
Vitamin C (mg/Eissalat-Kopf)
Trinkwasserbelastung
8
7,6
7
35
6
30
5
23
4
3,6
16
3
1,9
2
50
20
45
15
40
0
0
640 g
840 g
470 g
mittleres Kopfgewicht Düngung
Fachgerechte
640 g
840 g
25
mittleres Kopfgewicht
Einfluss der Kopfgröße von Eissalat
Stickstoffdüngung bei Spinat (g N/m²)
5
10
15
20
Grundwaservorkommen mit
Gehalten > 25 mg
Nitrat/l gelten als
belastet
(antropogene
Belastung).
30
EinflussNährstoffversorgung
der Kopfgröße von Eissalat auf den Gehalt an Vitamin C
optimale
auf den Vitam in C-Gehalt ist oft ein Kompromiss zwischen
Wachstum
innere
Qualität
BDG-Seminar Nachhaltig gärtnern – ökologischer
Gemüsebau imund
Kleingarten
| Osnabrück
26.06.2016 | Prof. Dr. Elke Meinken
ohne
52
35
10
5
Trinkwasserbelastung
% der untersuchten Proben
55
25
1
470 g
Stickstoff: Auswaschung von Nitrat ins Grundwasser
40
36
Folie 22
25
23
20
Grenzwert TVO:
15
50 mg Nitrat/l
10
Richtwert EU:
5
25 mg Nitrat/l
0
< 25 mg/l
=
> 25 bis <
= 50 mg/l
> 50 mg/l
Nitrat im bayerischen Grundwasser (2000 Proben 2003)
25
BDG-Seminar Nachhaltig gärtnern – ökologischer Gemüsebau im Kleingarten | Osnabrück 26.06.2016 | Prof. Dr. Elke Meinken
Fachgerechte Düngung
Ziel 3:
Phosphat: Eintrag in Oberflächengewässer
Vermeidung von Nährstoffverlusten
Ertrag (kg Spinat-Frischmasse/m²)
1,1
2,1
3,3
151
356
3,9
4,2
durch
Wasser- und Winderosion
Phosphat:
Eintrag in Oberflächengewässer
durch Wasser- und Winderosion
Eutrophierung
(„Algenpest“)
Eutrophierung („Algenpest“)
4,7
Nitratgehalt (mg NO3/kg Spinat-Frischmasse)
1057
1977
2555
2960
zulässiger Höchstwert: 2500 mg NO3/kg Spinat-Frischmasse (Babynahrung: 250 mg/kg)
von WHO (Weltgesundheitsorganisation) empfohlener ADI-Wert (Acceptable Daily Intake): 3,65 mg NO3/kg
Körpergewicht. Ein Erwachsener mit 80 kg Gewicht kann somit 292 mg Nitrat pro Tag zu sich nehmen, d.h.
maximal zu empfehlender Spinat-Verzehr (g/Tag)
1933
820
276
148
114
99
BDG-Seminar Nachhaltig gärtnern – ökologischer Gemüsebau im Kleingarten | Osnabrück 26.06.2016 | Prof. Dr. Elke Meinken
Folie 23
ZiEL
2
Fachgerechte
Düngung
vERMEiDUNG vON NäHRSTOFFANREicHERUNZiel 2:GEN iM BODEN
Vermeidung von Nährstoffanreicherungen im Boden
100
90
Weser/Schutzhafen Hameln
Weser/Schutzhafen Hameln
Schwarzach/Oberpfalz
Schwarzach/oberpfalz
BDG-Seminar Nachhaltig gärtnern – ökologischer Gemüsebau im Kleingarten | Osnabrück 26.06.2016 | Prof. Dr. Elke Meinken
Folie 26
% der untersuchten Böden
Phosphat (P2O5)
Magnesium (Mg)
Kali (K 2O)
83
80
70
64
60
55
50
40
32
30
25
20
10
0
6
< 10 mg
n ied rig
11
10-20 mg
o p timal
13
11
> 20 mg
h o ch seh r h o ch
< 10 mg
n ied rig
10-20 mg
o p timal
> 20 mg
h o ch seh r h o ch
< 10 mg
n ied rig
10-20 mg
o p timal
> 20 mg
h o ch seh r h o ch
Gehalte in mg/100 g Boden und Gehaltsklassen
Häufigkeitsverteilung
Phosphat, Kali- und
Häufigkeitsverteilung
der Phosphat-,der
Kaliumund Magnesium-Gehalte
in Gartenböden
Magnesium -Gehalte in Gartenböden
BDG-Seminar Nachhaltig gärtnern – ökologischer Gemüsebau im Kleingarten | Osnabrück 26.06.2016 | Prof. Dr. Elke Meinken
66
URSAcHEN FüR üBERHöHTE NäHRSTOFFGEHALTE iM BODEN
• n
ichtzeitgemäßeZielsetzungbeiderDüngung
(Maximalertrag)
• NährstoffbedarfderPflanzenüberschätzt
• DüngungnachFaustzahlen,daNährstoffvorratim
Boden nicht bekannt
•
VerwendungvonMehrnährstoffdüngern
Folie 24
• AusbringungvonDüngemittelnnachGefühl
• KompostinüberhöhtenMengenausgebracht,zusätzliche Düngung nicht reduziert
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Folie 25
ERMiTTLUNG DER DüNGUNGSHöHE
Schritt 1:
Bodenproben entnehmen und
untersuchen
Grundbodenuntersuchung
• mindestensalle5Jahreim
Frühjahr oder Herbst
• nichtunmittelbarnacheiner
Düngung
• UntersuchungaufpH-Wert
(CaCl2),P2O5(CAL),K2O
(CAL),Humusgehalt/organische Substanz, Bodenart, bei
leichten und sauren Böden
optionalMg(CaCl2)
Untersuchung auf verfügbaren
Stickstoff
(Mineral-N = Nmin)
• jeweilszuKulturbeginn(imFrühjahr)
Grundsätzlich gilt:
• BodenprobevoneinheitlichgenutztenFlächennehmen
• repräsentativeMischprobevon5–10Einstichstellen
(ca. 500 g)
• dieQualitätderProbenahmeistentscheidendfürdie
Aussagekraft der Analysenergebnisse
Entnahme von Bodenproben mit dem Spaten:
• eine3–5cmdünneScholledesBodensabstechen
• ausderScholleeinenca.5cmbreitenMittelstreifen
mit dem Messer abtrennen
für Grunduntersuchung Mischprobe verpacken und an ein Labor
senden
verfügbaren Stickstoff sofort selbst bestimmen,
ggf. Bodenprobe wenige Tage im Kühlschrank lagern
Nitrat-Schnelltest – fachgerecht selbst vor ort
durchgeführt:
Boden durch Sieb reiben
(homogenisieren)
100 g homogenisierten
Boden abwiegen
100 ml destilliertes
Wasser zugeben,
ca. 3 Min. schütteln oder
rühren
Boden-Wassergemisch
filtrieren
Einzelproben gut vermischen, dabei große Steine
entfernen
Nitrat-Messstäbchen
eintauchen
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
67
Schritt 4:
Düngewirkung von Bodenverbesserungsmaßnahmen mit
Kompost, Mist oder Gründüngung in Abzug bringen
Visuelle Auswertung
(Farbabgleich)
Nährstoffzufuhr in g/m²
mit 3 l Mist oder Kompost/m² mit 100 g Dünger/m²
Stallmist Kompost Hühnermist Hornoska�Nitrophoska
perfekt�
Stickstoff
6
16
40
8
15
Phosphat
3
11
26
4
5
Kali (K2O)
6
12
20
10
20
Magnesium
2
22
26
2
2
(N)
Schritt 2
Ergebnisse der Grundbodenuntersuchung bewerten und
notwendige Düngermenge ermitteln
Anzustrebende Nährstoffgehalte und Düngeempfehlung
Bodenart
Phosphat
mg P2O5/100g mg
Kalium
K2O/100 g
Magnesium
mgMgO/100 g
Sand
Lehm
Ton
10 – 20
10 – 20
10 – 20
8 – 15
10 – 20
15 – 20
7 – 10
10 – 20
10 – 20
Nährstoffgehalt im Boden
empfohlene Düngung
zu niedrig
optimal
zu hoch
doppelter Bedarf der Kultur
einfacher Bedarf der Kultur
keine Düngung
Schritt 3
Notwendige Stickstoffdüngung durch Bilanzierung
ermitteln
(MgO)
Nährstoffzufuhr mit Kompost- und Mistgaben im Vergleich zu Düngemitteln
Schritt 5:
Dünger auswählen und Düngermenge berechnen
• d
erausgewählteDüngersolltekeineNährstoffe
enthalten, die bereits in zu hoher Menge im Boden
vorhanden sind

Einzelnährstoffdünger häufig besser als Mehrnährstoffdünger
• d
iekulturspezifischeBezeichnungspieltsogutwie
keine Rolle
• a ufdieWirkungsgeschwindigkeitunddieWirkungsdauer achten

organische und mineralische Depotdünger
haben vor allem bei niedriger Temperatur und
grober Körnung eine verzögerte Wirkung
• f ürdieVerwendungorganischerDüngemittelsprechen häufig ökologische Gesichtspunkte
N-Bedarf der Kultur
– Nmin-Vorrat
– geschätzte N-Nachlieferung
• d
ieHerstellungmineralischerDüngemittelistmeist
mit hohem Energieaufwand verbunden
= zu düngende N-Menge
Gehalt an organischer
Substanz [%]
<4
4–8
8 – 12
> 12
(P2O5)
geschätzte N-Nachlieferung
März bis Oktober [g/m²]
5
10
15
20
... mit Hilfe des EDVProgramms
„Düngung im Garten“
(DiG)....
...unter http://www.gartenbausoftware.de
68
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
bei
 Bodenprobe-Set (Anleitung, Versandtasche etc.)
 Bodenprobeentnahme aus seinem Garten nach
Anleitung
 Bodenprobenversand per
Post an das Untersuchungslabor
 Ergebnisversand an den
Einsender
 Berechnung der notwendigen
Dünger mit „DiG“
 Geeignete Einzelnährstoffdünger in Kleingebinden
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
69
nachhaltig gärtnern – ökologischer Gemüsebau im Kleingarten
Workshop
Entwicklung eines beispielhaften
Gemüseanbauplans mit Fruchtfolge
und Mischkultur im Kleingarten
Krafft Spirling
Kreisfachberater Torgau/Oschatz
Kleingärtner sind bewusste Gestalter und Nutzer ihres,
wenn auch meistens gepachteten, Bodens. Sie glauben
zu wissen, was zu tun ist. Sie ackern, sähen, pflanzen,
jäten, ernten. Manchmal ärgern sie sich über geringe
Erfolge oder gar Ausfälle. Warum nur?
Daran denken leider nicht alle:
Jede Pflanze beansprucht den Boden in artspezifischer
Weise. Sie hinterlässt durch ihre Wurzeltätigkeit Stoffe
im Boden, die für nachfolgende Pflanzen der gleichen
Art unverträglich sind, sich negativ und wachstumshemmend auswirken.
Je weiter auseinander zwei Gemüsearten in der botanischen Verwandtschaft stehen, umso besser lassen sie
sich nacheinander oder miteinander kultivieren. Diese
Erkenntnis ist auch für den Mischanbau wichtig, z. B.
Kopfsalat und Radieschen bzw. Rettich, Gurken und
Sellerie oder Tomaten und Salat vertragen sich beispielsweise im Mischanbau recht gut.
Die Möglichkeiten geeigneter Anbaufolgen und Kombinationen im Misch- und Zwischenfruchtanbau sind groß
und steigen mit der Anzahl der verwendeten Gemüsearten.
Die Einhaltung der Anbaupausen wird bedeutend erleichtert, wenn man den Gemüsebau möglichst vielseitig
gestaltet und auch die Erdbeeren, Frühkartoffeln und
Zierpflanzen mit in die Gemüsefruchtfolge einbezieht.
Unerlässlich ist außerdem eine exakte, jährliche Anbauplanung mit einfacher Skizze über die Aufteilung der
Gemüsefläche. Nur so ist es möglich, über Jahre hinweg
zu verfolgen, wann welche Gemüseart an welcher Stelle
gestanden hat.
Ein Anbau an derselben Stelle sollte besser in diesen
Zeitabständen erfolgen:
• Bohnen
2 bis 3 Jahre
• Endivien 2 Jahre
• Erbsen
4 bis 5 Jahre
• Feldsalat
1 bis 2 Jahre
• Gurken
3 bis 5 Jahre
• Kohlarten 3 bis 4 Jahre
• Kopfsalat 1 bis 2 Jahre
• Mangold
3 bis 4 Jahre
• Möhren
3 bis 4 Jahre
70
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Während bei fast allen Gartenfreunden über die Bedeutung der Bodenbearbeitung, Düngung und Sortenwahl
für den Anbauerfolg Klarheit herrscht, muss man immer
wieder feststellen, dass der Fruchtfolge noch zu wenig
Aufmerksamkeit geschenkt wird.
Tatsache ist jedoch, dass die Einhaltung einer zweckmäßigen Fruchtfolge mindestens den gleichen Einfluss auf
das Anbauergebnis hat wie z. B. die richtige und dosierte
Düngung.
Fruchtfolgefehler können sich nachteiliger und vor allem
nachhaltiger auswirken als Düngungsfehler, die sich
relativ schnell korrigieren lassen.
Grundsätzlich sollte man vermeiden, zweimal nacheinander die gleiche Gemüseart auf der gleichen Stelle
anzubauen. Aber auch Gemüsearten, die botanisch eng
verwandt sind, also Zwiebeln und Porree, Radieschen
und Rettich, Blumenkohl und Rosenkohl oder Tomaten
und Kartoffeln dürfen nicht nacheinander angebaut
werden.
•
•
•
•
•
•
•
•
•
•
Paprika
Porree Radieschen, Rettich
Rote Rüben Schwarzwurzeln Sellerie
Spargel Spinat
Tomaten Zwiebeln 3 bis 4 Jahre
2 bis 3 Jahre
2 bis 3 Jahre
3 bis 4 Jahre
4 Jahre
3 bis 4 Jahre
10 bis 12 Jahre
1 bis 2 Jahre
3 bis 4 Jahre
6 bis 7 Jahre
Ausnahmen (Stammgäste)
• Tomaten können 2–3 Jahre hintereinander
auf demselben Beet stehen
• Erdbeeren 3 Jahre auf dem gleichen Beet
• Grünspargel 8–10 Jahre
• Rhabarber jahrelang
Bei Mischkultur und Fruchtwechsel werden negative
Folgen ausgeschaltet. Die früher praktizierte Dreifelderwirtschaft zeigt, dass auch schon damals die Folgen von
Monokulturen bekannt waren. Besonders bei folgenden
Pflanzen muss gewechselt werden, sonst ist der Ernteerfolg weg:
Bohnen, Erbsen, Fenchel, Kartoffeln, Gurken, Kohlarten,
Möhren, Petersilie, Porree, Spinat, Zwiebeln. Weniger empfindlich sind Rosenkohl und Tomaten.
Jahr 1. Beet
2. Beet
3. Beet
4. Beet
1.Gründünger Starkzehrer MittelzehrerSchwachzehrer
2. Starkzehrer
Mittelzehrer SchwachzehrerGründünger
3. Mittelzehrer SchwachzehrerGründünger Starkzehrer
4. Schwachzehrer Gründünger Starkzehrer Mittelzehrer
Erfolge zeigen sich vor allem dann, wenn die nächste
Frucht schon gesät wird, aber die vorherige noch nicht
ganz abgeerntet ist.
1. Beispiel
1. Jahr Kopfsalat 2. Jahr Möhren 3. Jahr Erbsen Vorkultur Radieschen
Hauptkultur Tomaten
Nachkultur Gartenkresse
Nächste Vorkultur Möhren
2. Beispiel
Möhren
Erbsen
Kopfsalat
Schnittsalat
Buschbohnen
Herbstrüben
Kopfsalat
3. Beispiel
Erbsen
Kopfsalat
Möhren
–
Frühkohl
Endivien
Erbsen
Entscheidend ist für jeden Kleingärtner, dass er oder sie
sich entweder am PC oder auf Papier eine Anbauplanung vornimmt und zwar über drei bis vier Jahre und
zudem über die zur Verfügung stehenden Beetflächen.
Die richtige Fruchtfolge beachten bedeutet
Ernteerfolg
GRÜNDÜNGUNG
STARKZEHRER
SCHWACHZEHRER
MITTELZEHRER
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
71
Einige Beispiele für Folgeanbau mit
verschiedenen Gemüse:
Vorfrucht
Mögliche Nachfrucht
Erbsen
Blumenkohl, Grünkohl, Kohlrabi,
Möhren, Porree, Radieschen,
Radieschen, Rosenkohl, Weißkohl,
Zuckermais
Gurken,
Kürbis
Kartoffeln
Kohlrabi,
Rosenkohl
Pflanze günstig ungünstig
Spargel
Dill, Gurken, Petersilie, Kohlrabi,
Salat, Tomaten
keine Aussage
Spinat
Erdbeeren, Kartoffeln, Kohlarten,
Kohlrabi, Tomate
Radieschen, Rettich, Rhabarber,
Stangenbohnen
Rote Bete
Stangenbohnen
Gurken, Kapuzinerkresse, Kartoffeln, Kohlarten,
Kohlrabi, Radieschen, Rettich, Rote
Bete, Salat, Salbei,
Sellerie, Spinat
Buschbohnen,
Erbsen, Paprika,
Fenchel, Knoblauch, Porree,
Zwiebeln, Schnittlauch
Tomaten
Buschbohnen,
Chicorée, Knoblauch, Kohlrabi,
Möhren, Pastinake, Porree, Petersilie, Radieschen,
Salat, Ringelblume, Sellerie,
Spinat, Zwiebeln
Erbsen, Fenchel,
Gurken, Kartoffeln, Rote Bete,
Rotkraut
Zucchini
Basilikum, Kapuzinerkresse,
Zwiebeln, Stangenbohnen
Gurken
Zwiebeln
Dill, Bohnenkraut,
Gurken, Kamille,
Knoblauch, Möhren, Pastinake,
Rote Bete, Salat,
Tomaten, Zucchini
Bohnen, Erbsen,
Kartoffeln, Porree,
Kohlarten
Blumenkohl, Grünkohl, Kohlrabi,
Porree, Radieschen, Radieschen,
Rosenkohl, Weißkohl, Zuckermais
Blumenkohl, Bohnen, Grünkohl,
Kohlrabi, Rosenkohl, Weißkohl,
Zuckermais
Endivien, Erbsen, Erdbeeren, Dicke
Bohnen, Gurken, Kartoffeln, Kürbis,
Möhren, Porree, Salate, Sellerie,
Spinat, Zuckermais, Zwiebeln
Verträglichkeit bei gleichzeitigem Anbau:
Pflanze günstig ungünstig
Mais
Bohnen, Gurken, Kartoffeln,
Kopfsalat, Kürbis,
Melone, Tomaten,
Zucchini
Rote Bete,
Sellerie
Buschbohnen,
Kohlarten, Möhren, Radieschen,
Rettich, Salat,
Rote Bete,
Meerrettich
Kartoffeln,
nicht bekannt
Möhren
Chicorée, Dill,
Erbsen, Knoblauch, Mangold,
Porree, Radieschen, Rettich,
Salat, Schwarzwurzel, Spinat, Tomaten, Zwiebeln,
Rote Bete,
Pfefferminze
Kohlarten,
Möhren, Tomaten
Erbsen,
Fenchel,
Rote Bete
Mangold
Paprika
72
Eine positive Seite in einem Gartenjahr entwickelt sich
aus einem Terminkalender übers ganze Jahr, welche
Tätigkeiten sollten wir uns wann vornehmen, was und
wann ist etwas vorzubereiten. Bodenproben alle 3–5
Jahre sollten zur Selbstverständlichkeit werden, um
Bodenqualität und Fruchtfolge zum Ernteerfolg zu
führen.
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
IMPRESSIONEN
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
73
74
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Die Grüne Schriftenreihe seit 1997
Heft Jahr
Ort
SEMINAR
THEMA
122 1997
123 1997
Schwerin
Haftungsrecht und Versicherungen im Kleingartenwesen
Recht
St. Martin
Pflanzenschutz und die naturnahe Bewirtschaftung im
Kleingarten
Fachberatung
124 1997
125 1997
Berlin
Lernort Kleingarten
Fachberatung
Gelsenkirchen
Möglichkeiten und Grenzen des Naturschutzes im Kleingarten
Fachberatung
126 1997
Freising
Maßnahmen zur naturgerechten Bewirtschaftung und
umweltgerechte Gestaltung der Kleingärten als eine
Freizeiteinrichtung der Zukunft
Fachberatung
127 1997
128 1997
Lübeck-Travemünde Der Schutz unserer natürlichen Lebensgrundlagen
Fachberatung
Karlsruhe
Aktuelle Probleme des Kleingartenrechts
Recht
129 1998
130 1998
Chemnitz
Aktuelle kleingartenrechtliche Fragen
Recht
Potsdam
Die Agenda 21 und die Möglichkeiten der Umsetzung
der lokalen Agenden zur Erhaltung der biologischen
Vielfalt im Kleingartenbereich
Umwelt
131 1998
132 1998
Dresden
Gesundes Obst im Kleingarten
Fachberatung
Regensburg
Bodenschutz zum Erhalt der Bodenfruchtbarkeit im Kleingarten
Gesetz und Maßnahmen
Fachberatung
133 1998
Fulda
Der Kleingarten – ein Erfahrungsraum für Kinder und
Jugendliche
Umwelt
134 1998
135 1998
Wiesbaden
Aktuelle kleingartenrechtliche Fragen
Recht
Stuttgart
Kleingärten in der/einer künftigen Freizeitgesellschaft
Gesellschaft u. Soziales
136 1998
Hameln
Umsetzung der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU
von 1992 im Bundesnaturschutzgesetz und die
Möglichkeiten ihrer Umsetzung im Kleingartenbereich
Gesellschaft u. Soziales
137 1999
138 1999
Dresden
(Kleine) Rechtskunde für Kleingärtner
Recht
Rostock
GutefachlichePraxisimKleingarten
139 1999
140 1999
Würzburg
Kind und Natur (Klein)Gärten für Kinder
Gesellschaft u. Soziales
Braunschweig
Zukunft Kleingarten mit naturnaher und ökologischer
Bewirtschaftung
Umwelt
141 1999
Hildesheim
Biotope im Kleingartenbereich – ein nachhaltiger Beitrag
zur Agenda 21
Umwelt
142 1999
143 2000
Freiburg
Zukunft Kleingarten
Recht
Mönchengladbach
Recht und Steuern im Kleingärtnerverein
Recht
144 2000
Oldenburg
Pflanzenzüchtung und Kultur für den Kleingarten
von einjährigen Kulturen bis zum immergrünen Gehölz
Fachberatung
145 2000
146 2000
Dresden
Die Agenda 21 im Blickfeld des BDG
Umwelt
Erfurt
Pflanzenschutz im Kleingarten unter ökologischen Bedingungen
Fachberatung
147 2000
148 2000
Halle
Aktuelle kleingarten- und vereinsrechtliche Probleme
Recht
Kaiserslautern
Familiengerechte Kleingärten und Kleingartenanlagen
Fachberatung
149 2000
150 2001
Erfurt
Natur- und Bodenschutz im Kleingartenbereich
Fachberatung
Rüsselsheim
Vereinsrecht
Recht
151 2001
152 2001
Berlin
Kleingartenanlagen als umweltpolitisches Element
Fachberatung
Mönchengladbach
Natur- und Pflanzenschutz im Kleingarten
Fachberatung
St. Martin
Das Element Wasser im Kleingarten
Fachberatung
Gelsenkirchen
Frauen im Ehrenamt – Spagat zwischen Familie, Beruf und
Freizeit
Gesellschaft u. Soziales
153 2001
154 2001
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Fachberatung
75
Heft Jahr
Ort
SEMINAR
THEMA
155 2001
156 2001
Erfurt
Verbandsmanagement
Management
Leipzig
Zwischenverpachtungen von Kleingartenanlagen –
Gesetzliche Privilegien und Verpflichtungen
Recht
157 2002
158 2002
Bad Mergentheim
Kleingartenpachtverhältnisse
Recht
Oldenburg
tadtökologieundKleingärten–verbesserteChancenfürdie Umwelt
S
Umwelt
159 2002
Wismar
Miteinander reden in Familie und Öffentlichkeit –
was ich wie sagen kann
Umwelt
160 2002
161 2002
Halle
Boden – Bodenschutz und Bodenleben im Kleingarten
Fachberatung
Wismar
Naturnaher Garten als Bewirtschaftsform im Kleingarten
Fachberatung
162 2002
163 2003
Berlin
Inhalt und Ausgestaltung des Kleingartenpachtvertrages
Recht
Dessau
Finanzen
Recht
164 2003
Rostock
Artenvielfalt im Kleingarten – ein ökologischer Beitrag des
Kleingartenwesens
Fachberatung
165 2003
166 2003
Hamburg
Rosen in Züchtung und Nutzung im Kleingarten
Fachberatung
Rostock
Wettbewerbe – Formen, Auftrag und Durchführung
Fachberatung
167 2003
168 2003
Limburgerhof
Die Wertermittlung
Recht
Bad Mergentheim
Soziologische Veränderungen in der BRD und mögliche
Auswirkungen auf das Kleingartenwesen
Gesellschaft u. Soziales
169 2004
170 2004
Braunschweig
Kleingärtnerische Nutzung (Rechtsseminar)
Recht
Kassel
Öffentlichkeitsarbeit
Öffentlichkeitsarbeit
171 2004
172 2004
Fulda
Kleingärtnerische Nutzung durch Gemüsebau
Fachberatung
Braunschweig
Mein grünes Haus
Umwelt
173 2004
174 2004
Dresden
Kleingärtnerische Nutzung durch Gemüsebau
Fachberatung
Magdeburg
Recht aktuell
175 2004
176 2004
Würzburg
Der Kleingarten als Gesundbrunnen für Jung und Alt
Gesellschaft u. Soziales
Münster
Vom Aussiedler zum Fachberater – Integration im
Schrebergarten (I)
Gesellschaft u. Soziales
177 2005
178 2005
Kassel
Haftungsrecht
Recht
München
Ehrenamt – Gender-Mainstreaming im Kleingarten
Gesellschaft u. Soziales
179 2005
180 2005
Mannheim
Mit Erfolg Gemüseanbau im Kleingarten praktizieren
Fachberatung
München
Naturgerechter Anbau von Obst
Fachberatung
181 2005
182 2005
Erfurt
Naturschutzgesetzgebung und Kleingartenanlagen
Umwelt
Dresden
Kommunalabgaben
Recht
183 2005
Bonn
Vom Aussiedler zum Fachberater – Integration im
Schrebergarten (II)
Gesellschaft u. Soziales
184 2006
Dessau
Düngung, Pflanzenschutz und Ökologie im Kleingarten –
unvereinbar mit der Notwendigkeit der Fruchtziehung?
Fachberatung
185 2006
Jena
Finanzmanagement im Verein
Recht
186 2006
187 2006
188 2006
Braunschweig
Stauden und Kräuter
Fachberatung
Stuttgart
Grundseminar Boden und Düngung
Fachberatung
Hamburg
Fragen aus der Vereinstätigkeit
Recht
189 2007
Potsdam
Deutschland altert – was nun?
Gesellschaft u. Soziales
76
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Heft Jahr
Ort
SEMINAR
THEMA
190 2007
191 2007
Jena
Grundseminar Pflanzenschutz
Fachberatung
Jena
Insekten
Umwelt
192 2007
193 2007
Celle
Grundseminar Gestaltung und Laube
Fachberatung
Bielefeld
Rechtsprobleme im Kleingarten mit Verbänden lösen
(Netzwerkarbeit) Streit vermeiden – Probleme lösen
Recht
194 2008
Potsdam
Pachtrecht I
Recht
195 2008
Neu-Ulm
Pflanzenverwendung I – vom Solitärgehölz bis zur Staude
196 2008
Magdeburg
Soziale Verantwortung des Kleingartenwesens –
nach innen und nach außen
Fachberatung
Gesellschaft u. Soziales
197 2008
Grünberg
Pflanzenverwendung II – vom Solitärgehölz bis zur Staude
Fachberatung
198 2008
Gotha
Finanzen
Recht
199 2008
Leipzig
Kleingärtner sind Klimabewahrer – durch den Schutz der
Naturressourcen Wasser, Luft und Boden
Umwelt
200 2009
Potsdam
Wie ticken die Medien?
Öffentlichkeitsarbeit
201 2009
Erfurt
Vereinsrecht
Recht
202 2009
Bremen
Vielfalt durch gärtnerische Nutzung
Fachberatung
203 2009
Schwerin
Gesundheitsquell–Kleingarten
204 2009
Heilbronn
Biotope im Kleingarten
Fachberatung
205 2009
Potsdam
Wie manage ich einen Verein?
Recht
206 2010
Lüneburg
Kleingärten brauchen Öffentlichkeit und
Unterstützung auch von außen (1)
Öffentlichkeitsarbeit
207 2010
Magdeburg
Zwischenpachtvertrag – Privileg und Verpflichtung
Recht
208 2010
Bremen
Umwelt plus Bildung gleich Umweltbildung
Umwelt
209 2010
Kassel
Der Fachberater – Aufgabe und Position im Verband
Fachberatung
210 2010
Mönchengladbach
Biologischer Pflanzenschutz
Fachberatung
211 2010
Dresden
Umweltorganisationen ziehen an einem Strang (grüne Oasen
als Schutzwälle gegen das Artensterben)
Umwelt
212 2010
Hannover
Der Kleingärtnerverein
Recht
213 2011
Lüneburg
Kleingärten brauchen Öffentlichkeit und Unterstützung
auch von außen (2)
Öffentlichkeitsarbeit
214 2011
Naumburg
Steuerliche Gemeinnützigkeit und ihre Folgen
Recht
215 2011
Hamburg
Blick in das Kaleidoskop – soziale Projekte
des Kleingartenwesens
Gesellschaft u. Soziales
216 2011
Halle
Pflanzenvermehrung selbst gemacht
Fachberatung
217 2011
Rostock
Ressource Wasser im Kleingarten –
„ohneWasser,merkteuchdas…“
Fachberatung
218 2011
Berlin
Satzungsgemäße Aufgaben des Vereins
Recht
219 2012
Goslar
Ausgewählte Projekte des Kleingartenwesens
Gesellschaft u. Soziales
220 2012
Wittenberg
Naturnaher Garten und seine Vorzüge
Fachberatung
221 2012
Dortmund
Rechtsfindungen im Kleingartenwesen –
Urteile zu speziellen Inhalten
Recht
222 2012
Karlsruhe
Bienen
Umwelt
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
Umwelt
77
Heft Jahr
Ort
SEMINAR
THEMA
223 2012
Suhl
Objekte des Natur- und Umweltschutzes
Fachberatung
224 2012
Frankfurt
Neue Medien und Urheberrecht,
Wichtige Bausteine der Öffentlichkeitsarbeit
Öffentlichkeitsarbeit
225 2012
Nürnberg
Der Vereinsvorstand – Haftung nach innen und außen
Recht
226 2013
Berlin
Integration – Kleingärten als Schmelztiegel der Gesellschaft
Öffentlichkeitsarbeit
227 2013
Brandenburg
Renaturierung von aufgelassenen Kleingärten und
Kleingartenanlagen
Management
228 2013
Hamburg
Familiengärten
Fachberatung
229 2013
Oldenburg
Kleingärten – Als Bauerwartungsland haben sie keine Zukunft Recht
230 2013
Elmshorn
Obstvielfalt im Kleingarten
Fachberatung
231 2013
Remscheid
Der Verein und seine Kassenführung
Recht
232 2014
Bremen
Soziale Medien
Öffentlichkeitsarbeit
233 2014
Augsburg
Themengärten – Gartenvielfalt durch innovative Nutzung
erhalten
Umwelt
234 2014
Altenburg
Beginn und Beendigung von Kleingartenpachtverhältnissen
Recht
235 2014
Wuppertal
Bodenschutz im Kleingarten
Fachberatung
236 2014
Dresden
Pflanzenschutz im Kleingarten
Fachberatung
237 2014
Braunschweig
Wie führe ich einen Verein?
Recht
238 2015
Chemnitz
Führungsaufgaben anpacken
Management
239 2015
Halle
Reden mit Herz, Bauch und Verstand
Öffentlichkeitsarbeit
240 2015
Hamm
Wie manage ich einen Kleingärtnerverein?
Recht
241 2015
Offenbach
Alle Wetter – der Kleingarten im Klimawandel
Fachberatung
242 2015
Rathenow OT Semlin
Wunderbare Welt der Rosen
Fachberatung
243 2015
Hamburg
Verantwortung für eine richtige Kassenführung
Recht
244 2015
Saarbrücken
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Nachhaltig gärtnern – ökologischer Gemüsebau
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78
bundesverband deutscher gartenfreunde e. v. – grüne schriftenreihe 248
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