Magazin für Häfen, Schifffahrt und Logistik Guter Kurs Schwerpunktthema: Green Logistics Havariekommando Cuxhaven 16 | Volle Rotation voraus 24 August 2016 FASHION AND SPORTS · SCHIFFFAHRT UND SPEDITION · AUTOMOBILE · MASCHINEN UND ANLAGEN · ELEKTRONIK · LEBENSMITTEL Wenn es um maßgeschneiderte Logistik geht, sind wir Ihr starker Partner. Warum Sie uns das glauben dürfen? Weil wir es täglich immer wieder aufs Neue beweisen – mit viel Erfahrung, noch mehr Leidenschaft und vor allem hanseatischer Verbindlichkeit. Hand drauf. Unser Wort hat Wert. www.blg-logistics.com PREFACE & CONTENT AUSGABE AUGUST 2016 Laden Sie sich die LOGISTICS PILOT-Kiosk-App herunter und lesen Sie unser Magazin offline auf Ihrem Smartphone oder Tablet. Impression 4 „Herausforderungen grüner Logistik in der Schifffahrt“ Valerie Wilms, Mitglied des Deutschen Bundestags Main Topic 10 FOTOS: RAINER KURZEDER, HAVARIEKOMMANDO, ENERCON GMBH, CLAUDIA BEHREND, RHENUS MIDGARD,GRAFIK: WESSELS REEDEREI, FREEPIK.COM Liebe Leserin, lieber Leser, Deutschland ist Logistikweltmeister. Damit das so bleibt, muss Deutschland aber auch Vorbild in Sachen Nachhaltigkeit in der Logistik werden. Denn auch in der Logistik wird Nachhaltigkeit zukünftig eine deutlich stärkere Rolle einnehmen müssen. Damit das nicht nur Wunschdenken bleibt, müssen wir alle handeln. Das bedeutet auch ein Umsteuern in der Seeschifffahrt, damit die gesamte Logistikkette ökologischer wird. Denn trotz weltweiter Bekenntnisse für sauberen Seeverkehr ist dieser noch immer zu schmutzig. Green Shipping ist inzwischen ein Schlagwort geworden. Aber es fehlt an einer konsequenten Umsetzung. Lösungen bieten kurzfristig effizientes Fahren, die Nutzung von Landstrom in den Häfen oder treibstoffsparendes Design. Mittel- bis langfristig werden wir aber an der flächendeckenden Einführung von verflüssigtem Erdgas (LNG) als Treibstoff in der Schifffahrt nicht vorbeikommen. Vor allem vor dem Hintergrund der Klimaziele von Paris und den UN-Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 sehe ich für die Seeschifffahrt enormen Handlungsbedarf. Denn vor allem der Verkehrssektor wird die Atmosphäre weiter mit klimaschädlichen Abgasen belasten, wenn wir nicht umsteuern. Wir brauchen Lösungen, wie wir die Erdölabhängigkeit in der Seeschifffahrt deutlich verringern, die auch die Branche selbst nicht vor unrealistische Herausforderungen stellt. Dafür wäre LNG ein sehr wichtiger Beitrag. Die Kernfrage grüner Logistik muss also lauten: Wie können wachsende Transportbedürfnisse so organisiert werden, dass sie gleichzeitig umweltverträglich und bezahlbar bleiben? Safety & Security 16 Ihre Valerie Wilms Sustainability 20 Technology 24 Portrait 22 News 6 People 26 Appointments 28 Preview 30 Imprint 30 LOGISTICS PILOT August 2016 3 IMPRESSION Auf grünem Kurs: die „Wes Amelie“ Top Deck (11) Wheelhouse Deck (10) Captain's Deck (9) Pilot Deck (8) Officer's Deck (7) Crew Deck (6) Boat Deck (5) Poop Deck (4) Main Deck (3) Tweendeck (2) Tank Top (1) 4 LOGISTICS PILOT August 2016 GRAFIK: WESSELS REEDEREI, FREEPIK.COM IMPRESSION Die „Wes Amelie“ der Reederei Wessels aus Haren an der Ems ist das weltweit erste Containerschiff, bei dem der Antrieb von Schweröl auf emissionsarmes LNG (Liquefied Natural Gas) umgerüstet wird. Dadurch werden die Schadstoffemissionen des Schiffs erheblich reduziert: Schwefeloxid (SOX) um über 99 Prozent, Stickoxid (NOX) um rund 90 Prozent und Kohlenstoffdioxid (CO2) um bis zu 20 Prozent. LOGISTICS PILOT August 2016 5 NEWS KOMPAKT FOTOS: JADEWESERPORT, BLG, NPORTS, SLOMAN NEPTUN, NSB, RHEIN-UMSCHLAG CUXHAVEN. Hafenminister Olaf Lies hat kürzlich den Startschuss für den Baubeginn des neuen Liegeplatzes 9.3 im Deutschen Offshore-IndustrieZentrum in Cuxhaven gegeben. Der Erhalt und weitere Ausbau der Hafeninfrastruktur sind wesentlicher Bestandteil der niedersächsischen Hafenpolitik. Kern der Strategie sind die Stärkung des gesamten „Hafens Niedersachsen“ und die internationale Vermarktung. NORDDEUTSCHLAND. Die Lloyd-Werft-Gruppe hat einen Großauftrag mit einem Gesamtvolumen von rund 3,5 Milliarden Euro für den Bau von zehn Schiffen für die Reedereien Crystal Cruises und Star Cruises erhalten. Der Vertrag umfasst drei Kreuzfahrtschiffe, sechs Flusskreuzfahrtschiffe und eine Megayacht, die in Warnemünde, Wismar und Stralsund gebaut und in Bremerhaven endausgerüstet werden sollen. O L D E N BU RG/ W I L H E L M S H AV E N . Die Hafenunternehmen Niedersachsen Ports und JadeWeserPort-Gesellschaften haben in Zusammenarbeit mit EWE Vertrieb erfolgreich ein Energieaudit durchgeführt. Sie führen nun das Zertifikat „Energiebewusstes Unternehmen“. Überdies werden die unter dem Label „hafen+“ zusammengefassten, nachhaltig angelegten Aktivitäten fortgeführt und intensiviert. 6 Chinesische Regierungsdelegation im JadeWeserPort WI LH E LMSH AVE N. Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies hat unlängst eine chinesische Regierungsdelegation aus Peking im JadeWeserPort in Wilhelmshaven empfangen. Im Rahmen einer Konsultationsrunde der deutsch-chinesischen Kooperation zu Schifffahrt und Wasserstraßen besichtigte die hochrangige siebenköpfige Delegation das Containerterminal – und zeigte sich beeindruckt. Lies hob die intensiven Handelsbeziehungen zwischen Niedersachsen und China hervor. Das Vertrauen, das solche Gespräche schaffen, sei eine gute Basis für die weitere Zusammenarbeit, betonte er. Ein weiterer Schwerpunkt des Austausches waren die Umweltaspekte in den Häfen und in der Seeschifffahrt, insbesondere der Einsatz von LNG-Technik. Lies erläuterte die Bedeutung von Green Shipping für Niedersachsen und die drei LNG-Terminalprojekte, die zurzeit in Wilhelmshaven diskutiert werden. Beide Seiten brachten den Wunsch zum Ausdruck, gemeinsame Projekte zu entwickeln. Der chinesische Delegationsleiter unterstrich die Bedeutung der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit für die chinesische Industrie und stellte dabei die Brückenfunktion Niedersachsens heraus. Internationale Auszeichnung für BLG und Engelbert Strauss BRE ME N . BLG Logistics und Engelbert Strauss sind die Gewinner des Europäischen Logistikpreises der European Logistics Association (ELA). Nach dem Deutschen Logistik-Preis 2015 wurden die Unternehmen nun auf europäischer Ebene ausgezeichnet. Thomas Krüger (3. v. l. ), Geschäftsführer BLG Handelslogistik, und Matthias Fischer (2. v. r. ), Leiter Operative Projekte bei Engelbert Strauss, nahmen den Preis entgegen. LOGISTICS PILOT August 2016 Neues Traineeprogramm bei Niedersachsen Ports OLD ENBURG. Auf der Firmenkontaktmesse bonding in Braunschweig hat die Hafeninfrastrukturgesellschaft Niedersachsen Ports neben ihren Berufsfeldern auch ihr neues zweijähriges Traineeprogramm präsentiert. Es ermöglicht zugleich Einblicke in die Arbeitswelt eines Bauingenieurs und die aktive Mitarbeit. Begleitet werden die Trainees durch Mentoren. Bei NPorts arbeiten außer Bauingenieuren auch Wirtschafts-, Maschinenbau-, Elektro- und Vermessungsingenieure. Die Aufgaben reichen von der strategischen Planung der Häfen über die Entwicklung maschinenbaulicher Anlagen bis hin zu hydrografischen Vermessungen in den Häfen. NEWS Ergebnissprung bei Reederei Sloman Neptun Reederei NSB gewinnt Innovation Award Rhein-Umschlag übernimmt Siloanlage von AGRAVIS B R E M E N . Die Reederei Sloman Neptun aus Bremen hat das Geschäftsjahr 2015 mit einem Konzernjahresüberschuss von 15,7 Millionen Euro abgeschlossen. Dies bedeutet eine Vervierfachung im Vergleich zum Vorjahr (4,1 Millionen Euro). Der Gewinn konnte sowohl bei der Gas- als auch bei der Chemikalien- und Produktentankfahrt deutlich gesteigert werden. Der Umsatz wuchs ebenfalls um fast sechs Prozent auf insgesamt 164 Millionen Euro. Auch für das laufende Geschäftsjahr erwartet Sloman Neptun ein insgesamt gutes Ergebnis. BUXTEHUD E. Auf der European Marine Engineering Conference in Amsterdam ist die Reederei NSB für ihr Konzept zum „Widening“ von Schiffen als beste Innovation 2015 im maritimen Sektor ausgezeichnet worden. Im vergangenen Jahr wurden die drei Containerschiffe „MSC Geneva“, „MSC Carouge“ und „MSC Lausanne“ in jeweils drei bis vier Monaten verbreitert sowie mit einem neuen Bug und einem neuen Propeller ausgestattet. Dadurch haben sie nun einen um 30 bis 50 Prozent höheren Energie Efficiency Transport Index (EETI). OLD ENBURG. Die Unternehmensgruppe Rhein-Umschlag hat im Juni die Siloanlage samt Lagerhalle und Kaianlagen an der Dalbenstraße in Oldenburg übernommen. Bisheriger Eigentümer der Siloanlage mit einer Kapazität von rund 13.000 Tonnen und der 1.700 Quadratmeter großen Lagerhalle war AGRAVIS Raiffeisen. „Wir versprechen uns hiervon eine Steigerung der Umschlagsaktivitäten im Hafen Oldenburg für Futtermittel, auch für den Seeschiffsverkehr“ so Nico Steudel, Geschäftsführer der Unternehmensgruppe Rhein-Umschlag. Unsere Häfen. Ihre Zukunft. www.nports.de LOGISTICS PILOT August 2016 7 NEWS Hochbaustart am Siemens Offshore-Windturbinenwerk FOTOS: LOGWIN, WWW.SIEMENS.COM/PRESSE, PIXABAY, KONECRANES, BREB GMBH && CO. KG, HARRY ZIER, EUROGATE, JADEWESERPORT KOMPAKT B R E M E N . Auf Einladung des isländischen Präsidenten Ólafur Ragnar Grimsson hat Bremens Senator für Wirtschaft, Arbeit und Häfen, Martin Günthner, mit einer kleinen Delegation aus Wirtschaft und Wissenschaft im Mai die Insel im hohen Norden besucht. Anlass für den Besuch war die Unterzeichnung einer Absichtserklärung, um einen Tiefwasserhafen am Finnafjord im Auftrag zweier lokaler Gemeinden zu entwickeln. Dieser ist ein zentrales Strukturprojekt der isländischen Regierung. Nachdem die Vorstudien positiv beendet wurden, sollen weitere technische Untersuchungen durchgeführt, Investmentpläne erarbeitet und Konzessionsausschreibungen vorbereitet werden. Logwin eröffnet Standort in Bremen BRE ME N . Der weltweit tätige Logistikdienstleister Logwin hat kürzlich im Bremer Air Cargo Center ein Luft- und Seefrachtbüro eröffnet. Von hier aus werden die Kunden nun mit Ansprechpartnern persönlich vor Ort bedient. Nach Mannheim ist dies bereits der zweite neue deutsche Standort, mit dem das Air- und Ocean-Netzwerk von Logwin in diesem Jahr weiter wächst. Die direkte Anbindung an das IT-System und das Unternehmensnetzwerk garantieren eine reibungslose Abwicklung der Sendungen. . N O R D D EU TSC H L A N D. Im Rahmen eines Gesprächs des BMVI zum Nationalen Strategierahmen (NSR) für den Aufbau alternativer Kraftstoffinfrastruktur mit mehreren Branchenverbänden hat der Zentralverband der deutschen Seehafenbetriebe (ZDS) auf den entscheidenden strategischen Standortvorteil von Seehäfen für die zukünftige LNG-Infrastruktur sowie auf die bestehenden Hemmnisse bei der land- und wasserseitigen Stromversorgung von Seeschiffen in Deutschland hingewiesen. Aufgrund der hohen Investitionskosten benötigten LNG-Projekte jedoch eine unterstützende Anschubfinanzierung durch die öffentliche Hand, so der ZDS. 8 CUXHAV EN. Das neue Offshore-Werk von Siemens in Cuxhaven kommt mit schnellen Schritten. Nur knapp ein Jahr nach der Investitionsentscheidung hat das Unternehmen durch den offiziellen Spatenstich mit dem Hochbau begonnen. Die Bodenverdichtungsarbeiten und die Gründung mit rund 1.900 Betonpfählen sind bereits abgeschlossen. Bereits zur Jahresmitte 2017 soll die gewaltige Produktionshalle mit einer Höhe von bis zu 30 Metern fertiggestellt sein und ab dem Sommer 2017 die Produktion der sieben Megawatt starken, getriebelosen Offshore-Windturbinen anlaufen. LOGISTICS PILOT August 2016 Nordeuropäische Häfen sind nachhaltiger N O RDEURO PA . Obwohl die Alpen auf dem nordeuropäischen Kontinent eine natürliche Barriere für internationale Verkehre bilden, können Container nach Süddeutschland, in die Tschechische Republik und nach Polen günstiger und nachhaltiger über die nord- als über die südeuropäischen Häfen transportiert werden. Zu diesem Ergebnis kommt eine kürzlich veröffentlichte Studie des Beratungsunternehmens Panteia. Der Grund: Schiffe mit 20.000 TEU, die öfter die Häfen im Norden als die im Süden anlaufen, verursachen bis zu 50 Prozent weniger CO2-Emissionen als solche mit einer Kapazität von nur 10.000 TEU. NEWS Meyer & Meyer Zollbüro im JadeWeserPort Reachstacker misst Gewicht B R E M E N . Im Juni hat das Unternehmen Friedrich Tiemann einen neuen Reachstacker in Betrieb genommen, der über Twistlocksensoren im Spreader das Gewicht von Containern ermittelt. Die Datensätze werden automatisch an das IT-System des Logistikdienstleisters übertragen und dann an die Kunden weitergeleitet. Die Investitionskosten betrugen insgesamt 470.000 Euro. Im Januar wird ein zweiter Reachstacker den Betrieb in Bremen aufnehmen. W ILHELMSHAV EN. Der Osnabrücker Fashionlogistikspezialist Meyer & Meyer hat kürzlich ein Zollbüro im JadeWeserPort bezogen und ist damit einer der ersten Zolldienstleister vor Ort. Durch das neue Büro realisiert Meyer & Meyer besonders kurze Laufzeiten und Zeitvorteile für seine Kunden. Das Leistungsportfolio des Fashionlogistikers im JadeWeserPort umfasst zudem das Containertrucking und die Organisation des Seefrachtgeschäfts. Das Zollbüro befindet sich im Pacific-OneGebäude auf dem Gelände des JadeWeserPorts und ist mit zwei Mitarbeitern besetzt. Neben dem 24-Stunden-Betrieb und der Abwicklung von Megacarriern sprach für Meyer & Meyer auch die gute Verkehrsanbindung für den Standort. Foto (von links): Andreas Bullwinkel, Geschäftsführer der JWP Marketing GmbH, Jan Weber, Geschäftsführer von Meyer & Meyer und Oberbürgermeister Andreas Wagner. „Bremer Johanna“ unter deutscher Flagge Fertigungszentrum für Rotorblätter eröffnet Im Jubiläumscontainer um die Welt CUX H AV E N . Im Mai wurde die 2008 bei Royal Bodewes im niederländischen Hoogezand gebaute „Bremer Johanna“ unter die deutsche Flagge zurückgeflaggt. Das Mehrzweckschiff mit bordeigenem Geschirr und einer Tragfähigkeit von 4.000 Ladetonnen gehört der Reederei BREB und wird für den Transport von Forstprodukten im Mittelmeerdienst eingesetzt. Ebenso wie seine zwei Schwesterschiffe ist es besonders umweltfreundlich und unter dem Umweltzeichen „Der Blaue Engel“ konzipiert und gebaut worden. Von den insgesamt neun Schiffen, die BREB betreibt, fahren nun sechs unter deutscher Flagge. BRE M ER HAV EN. Zusammen mit 15 Partnern hat das Fraunhofer IWES als Koordinator des Projekts „BladeMaker“ in Bremerhaven ein neues Fertigungszentrum aufgebaut. Mithilfe spezieller Portale können dort nun acht Prozessschritte an einem Maschinenplatz erfolgen. Dreieinhalb Jahre hatten die Wissenschaftler zusammen mit Rotorblatt- und Komponentenherstellern, Anbietern von Produktionssteuerungen und Materialherstellern am Konzept und der Prozessentwicklung gefeilt, um die Entwicklung von der Kleinserienfertigung zur großindustriellen Produktion von Rotorblättern voranzubringen. B R EMEN/SHANG HAI. Die internationale Fachmesse transport logistic China hat in diesem Jahr ganz besonderen Besuch von weither bekommen: Die vier Bremer Stadtmusikanten hatten sich an Bord eines Containerschiffs eigens auf den Weg von Bremerhaven nach Shanghai gemacht. Der Grund: Anlässlich des 50-jährigen Jahrestags der Containerverkehre über die bremischen Häfen hatte das Berliner Künstlertrio Innerfields die vier Musikanten als Graffiti auf einen Jubiläumscontainer von Eurogate gesprüht. Als Ausstellungsstück war der Container während der Veranstaltung auf dem Messegelände zu sehen. LOGISTICS PILOT August 2016 9 MAIN TOPIC Voller Einsatz für LNG Eine der vielversprechendsten Alternativen für schadstoffarmen Treibstoff ist LNG. Deshalb gibt es auch in den deutschen Seehäfen eine Vielzahl von Aktivitäten rund ums Flüssigerdgas. Ein Überblick. MAIN TOPIC H erkömmliches Schweröl, das als Schiffstreibstoff eingesetzt wird, schadet der Umwelt. Die maritime Branche ist dabei, nach weiteren Alternativen zu suchen. Eine Möglichkeit, die konventionellen Kraftstoffe überflüssig zu machen, ist LNG (Liquefied Natural Gas), eine glasklare Flüssigkeit mit minus 162 Grad Celsius. Zwar ist Erdgas ein fossiler Kraftstoff, seine Vorteile gegenüber Erdöl sind jedoch immens: Es ist sauber und überdies auch kostengünstig. Nach Angaben des im Februar 2015 erschienenen „BP Energy Outlook 2035“ wird LNG daher starke Wachstumsraten aufweisen – und zwar bis zum Jahr 2020 jährlich um fast acht Prozent. FOTO: KIMM SAATVEDT/PALOOKAVILLE/FJORDLINE, EMS AG, BREMENPROTS LNG-Bedarf In Deutschland werden – anders als in Norwegen, wo bereits rund 40 Schiffe mit LNG angetrieben werden – erst seit Kurzem die ersten Schiffe für den Antrieb mit LNG ausbeziehungsweise umgerüstet. Den Start machte die „Ostfriesland“ der Reederei AG Ems, die im April 2015 als erstes LNG-Schiff in Bremerhaven mit Flüssigerdgas betankt wurde und nun seit über einem Jahr als erste deutsche Auto- und Passagierfähre mit Flüssigerdgasantrieb zwischen Emden und Borkum verkehrt. Durch den Dual-Fuel-Antrieb sinkt der Ausstoß von Kohlendioxid um 20 Prozent, und es werden 90 bis 95 Prozent weniger Stickoxide sowie Schwefeloxide und kein Feinstaub mehr produziert. Seit Dezember vergangenen Jahres ist zudem das Fahrgastschiff „Helgoland“ der Reederei Cassen Eils im Einsatz, das Passagiere zwischen Cuxhaven und Helgoland befördert. Es ist der erste Schiffsneubau mit LNG-Antrieb, der unter deutscher Flagge fährt. Ende März lief auch die „greenports 1“ von bremenports in den Niederlanden vom Stapel und ist mutmaßlich die erste Baggerschute in einem europäischen Seehafen, die mit LNG betrieben wird. Überdies wird die „Wess Amelie“ der Reederei Wessels aus Haren an der Ems derzeit als erstes Containerschiff weltweit auf LNG umgerüstet. Zudem hat das Kreuzfahrtunternehmen Aida bei der Meyer Werft in Papenburg 2015 zwei Schiffe mit einer Bruttoraumzahl von jeweils 180.000 und mehr als 2.500 Kabinen in Auftrag gegeben, die mit LNG betrieben werden. Die Auslieferung ist für Herbst 2018 und Frühjahr 2020 vorgesehen. Noch ist die Anzahl der mit LNG betriebenen Schiffe dennoch überschaubar und die Nachfrage nach dem Schiffstreibstoff entsprechend gering. Bisher werden die Schiffe über den Landweg mit Tankwagen versorgt. Rund 20 LNG-Importterminals gibt es dafür in der EU bereits, weitere sieben Anlagen werden derzeit gebaut. Voraussetzung für den flächendeckenden Einsatz von LNG wäre hingegen die erforderliche Infrastruktur, also Anlagen zur Verflüssigung, Lagerkapazitäten und Bunkereinrichtungen, die noch nicht existiert. Aber nicht nur aus diesem Grund sind viele Reeder bisher recht zurückhaltend. Sie erhoffen sich zudem, dass mithilfe innovativer Technik auch bei LNG eine noch stärkere Reduktion der CO2-Emissionen möglich wird. Darüber hinaus fehlen bisher Konzepte zur Standardisierung und einer damit verbundenen Kostenreduzierung. Potenzielle Terminalbetreiber scheuen bislang die hohen Investitionskosten für den Bau bei zugleich noch geringer Nachfrage. Um hierfür Lösungsansätze zu entwickeln, haben sich drei Netzwerke gebildet. LNG-Initiative Nordwest Eins davon ist die „LNG-Initiative Nordwest“. Zu ihrem Netzwerk gehören derzeit rund 70 Partner, darunter Reedereien, Werften und Häfen, aber auch Forschungseinrichtungen, Technologieentwickler, Motorenhersteller, Klassifizierungsgesellschaften, Gasversorger und Kommunen. Perfekter Stapellauf: Die „greenports 1“ zählt ab der zweiten Jahreshälfte zur grünen Flotte von bremenports. LOGISTICS PILOT August 2016 11 MAIN TOPIC Die „Wes Amelie“ ist weltweit das erste Containerschiff, bei dem der Antrieb von Schweröl auf emissionsarmes LNG umgerüstet wird. Ziel der Initiative ist es, durch Wissensvernetzung, Technologietransfer und Forschung die Innovationsfähigkeit insbesondere der kleinen und mittleren Unternehmen im Nordwesten in der gasangetriebenen Schifffahrt zu erhöhen. „Politische Lobbyarbeit ist bei der Einführung eines neues Kraftstoffs sicher notwendig“, so Katja Baumann, Geschäftsführerin des Maritimen Kompetenzzentrums (Mariko) und Projektleiterin der LNG -Initiative Nordwest, „wichtiger für uns ist jedoch, der Reedereiwirtschaft ein umweltfreundliches, kosteneffizientes und gleichzeitig gut handhabbares Gesamtsystem für die Nutzung von LNG in Aussicht zu stellen. Dies kann nur durch eine enge Zusammenarbeit von Akteuren aus Wissenschaft und Wirtschaft im Rahmen von Forschungs- und Entwicklungsprojekten erfolgen, für die dringend finanzielle Mittel bereitgestellt werden müssen.“ Im Rahmen des deutsch-niederländischen Kooperationsprojekts „Mari-Green“ wird derzeit im Rahmen von fünf Innovationsprojekten an verbesserten technischen Lösungen gearbeitet. Auch weitere, teils international ausgerichtete Forschungsprojekte der LNG-Initiative Nordwest widmen sich einer optimierten Marktdurchdringung. EU-Richtlinie über den Aufbau einer Infrastruktur für alternative Kraftstoffe Europa hat in puncto erneuerbare Energien seit einigen Jahren ehrgeizige Intentionen: Bereits 2010 hat sich die EU-Kommission zum Ziel gesetzt, durch einen effizienten Einsatz von Ressourcen und Energie die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern und die Energieversorgungssicherheit zu erhöhen. Auch im Weißbuch der Kommission aus dem Jahr 2011 wurde gefordert, die Abhängigkeit des Verkehrs von Erdöl zu verringern. Mit der Richtlinie zur Förderung der Nutzung von Energie aus erneuerbaren Quellen (2009/28/EG) wurde für erneuerbare Energieträger darüber hinaus das Ziel gesetzt, einen Marktanteil von zehn Prozent an den Verkehrskraftstoffen zu erreichen. Elektrizität, Wasserstoff, Biokraftstoffe, Erdgas und Flüssiggas (LPG) wurden 2013 als wichtigste Alternativkraftstoffe ermittelt, die für die langfristige Ersetzung von Erdöl geeignet sind. In diesem Zusammenhang wurde vom Rat der Europäischen Union und vom Europäischen Parlament die Richtlinie 2014/94/EU über den Aufbau der Infrastruktur für alternative Kraftstoffe beschlossen und im November 2014 veröffentlicht. Sie fordert für den Bereich LNG den Aufbau einer angemessenen Betankungsinfrastruktur (LNG-Terminals, -Tanks, mobile LNG-Behälter, Bunkerschiffe und Leichter) für Schiffe in den Seehäfen, um die jeweiligen transeuropäischen Kernnetze (TEN-V) bis zum Jahr 2025 abzudecken. 12 LOGISTICS PILOT August 2016 Die Entscheidung über die Standorte der LNG-Tankstellen in den Häfen soll nach den Vorgaben der Richtlinie auf einer Kosten-Nutzen-Analyse beruhen, zu der auch die Analyse des ökologischen Nutzens gehört. Den Mitgliedsstaaten bleibt noch bis zum November dieses Jahres Zeit für die Umsetzung in nationales Recht. Dabei soll insbesondere ein Nationaler Strategierahmen (NSR) für die Marktentwicklung bei alternativen Kraftstoffen im Verkehrsbereich und für den Aufbau der entsprechenden Infrastrukturen entwickelt werden. Gleichzeitig sollen der öffentlichen Hand keine zusätzlichen Kosten entstehen. Vielmehr soll die Umsetzung der Richtlinie über regulative Maßnahmen und Anreize in enger Abstimmung mit wichtigen Interessenvertretern erfolgen. Nach Auskunft des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) wird die Bundesregierung den die Kraftstoffoptionen Strom, Wasserstoff und Erdgas umfassenden NSR fristgerecht vorlegen. Derzeit koordiniert das BMVI die Erarbeitung des NSR im Dialog mit der betroffenen Industrie, Verbänden und weiteren Interessensvertretern. Die Ausarbeitung des NSR ist dabei in die laufenden Arbeiten zur Weiterentwicklung der Mobilitäts- und Kraftstoffstrategie eingebettet. Im maritimen Bereich arbeitet das BMVI hier eng mit der Maritimen LNG-Plattform zusammen. MAIN TOPIC Reduzierung der CO2-Emissionen Reduzierung der Stickstoffemissionen Netzwerk LNG-Transfer Im Netzwerk „Steuerungstechnik und Komponentenentwicklung für LNG-Transfersysteme“, kurz LNG-Transfer, haben sich mittelständische Unternehmen zusammengeschlossen, die ihre technologische Kompetenz nutzen wollen, um Anlagenbestandteile und komplette Systeme für die Betankung und den Einsatz von LNG zu konzipieren, herzustellen und zu installieren. Denn: „Die zunehmende Anwendung von LNG-Systemen ist eine immense Chance für mittelständische Anlagenbauer. Das Zentrale Innovationsprogramm Mittelstand (ZIM) mit Sitz in Oldenburg unterstützt die Entwicklung von geeigneten Komponenten für tiefkalte Medien. Unser Netzwerk ‚ LNG-Transfer‘ bietet den norddeutschen Rahmen für die notwendigen Fördermittel“, so Jens Wrede von der Wirtschaftsförderung Wesermarsch. Maritime LNG-Plattform In der „Maritimen LNG Plattform“ haben sich seit ihrer Gründung 2014 mehr als 80 nationale und internationale Unternehmen – darunter auch bremenports und Niedersachsen Ports – zusammengefunden. Ihr Ziel ist es, durch Informationsvermittlung, gruppenspezifische Aufklärung, die Bündelung von Expertise und die Schaffung von Rahmenbedingungen für eine zeitnahe Markteinführung von LNG zu sorgen. So sollen in fünf Jahren mindestens 50 zusätzliche Schiffe in deutschen Häfen mit LNG neu betrieben werden, wobei dem Staat als Betreiber von über 700 Schiffen eine First-Mover-Funktion zukomme. Überdies sollen in fünf Jahren mindestens fünf Häfen in Deutschland die Versorgung der Schifffahrt mit LNG sicherstellen und innerhalb von drei Jahren 250 Schiffe jährlich wasserseitig mit LNG-Landstrom versorgen. FOTO: REEDEREI WESSELS LNG-Aktivitäten der Hafenstandorte Bereits 2012 hat die Klassifikationsgesellschaft Germanischer Loyd (heute DNV GL) im Auftrag des Bundesverkehrsministeriums eine Machbarkeitsstudie zum Bunkern von Flüssiggasen in den deutschen Häfen erstellt. In diesem Zusammenhang wurde die LNG-Infrastruktur in Nordeuropa und Deutschland diskutiert. Derzeit favorisieren viele Experten neben großen LNG-Anlande- und Regasifizierungsanlagen kleine und mittelgroße LNG-Anlagen, auch Smart-Scale-Anlagen genannt, die vor allem der regionalen Versorgung dienen. Dies können schwimmende Anlagen oder solche in unmittelbarer Küstennähe sein. 100 % 100 % Reduzierung der Schwefeldioxidund Feinstaubemissionen 25 % Schadstoffreduzierung durch LNG Wilhelmshaven Am Jadebusen werden derzeit unterschiedliche Projekte vorangetrieben. Es gibt ein Projekt der Deutschen Flüssigerdgas Terminal Gesellschaft (DFTG), für das bereits Teilerrichtungsgenehmigungen vorliegen sollen. Der neue Eigentümer der Wilhelmshavener Raffinerie (WRG), das niederländische Unternehmen HES International, hat ebenfalls Ambitionen auf ein LNG-Terminal. Zudem gibt es bei Nord-West Oelleitung (NWO) Pläne für ein schwimmendes LNG-Tanklagerschiff (siehe Exkurs auf S. 14). Bereits vor mehr als zehn Jahren hatte überdies E.on angekündigt, in Wilhelmshaven das erste deutsche Anlandeterminal für verflüssigtes Erdgas zu bauen. Inzwischen hat E.on. seine Aktivitäten rund um Kohle und Gas in die Gesellschaft Uniper abgespalten. Zu den früheren Plänen gibt es nach Angaben des Pressesprechers von Uniper, Georg Oppermann, derzeit jedoch keinen neuen Stand. Hamburg Vor zwei Jahren wurde im Hamburger Hafen das weltweit erste schwimmende Kraftwerk zur umweltfreundlichen Stromversorgung im Hafen liegender Kreuzfahrtschiffe getauft. Ihren Betrieb nahm die auf den Namen „Hummel“ getaufte LNGHybridbarge – ein Gemeinschaftsprojekt von Becker Marine Systems und Aida Cruises – schließlich am 30. Mai 2015 auf. Dazu wird die Energie in Blockheizkraftmotoren und Generatoren mittels Flüssiggas erzeugt. Das Flüssiggas kommt derzeit jedoch noch aus Rotterdam, da es in Hamburg bisher keine LNG-Bunkerstation gibt. Allerdings muss das Schiff für jeden Versorgungseinsatz zum Kreuzfahrtterminal HafenCity geschleppt werden und ein Schlepper einsatzbereit mit laufenden Maschinen während des gesamten Einsatzes bei der Barge liegen. LOGISTICS PILOT August 2016 13 MAIN TOPIC LNG für Wilhelmshaven Interview mit Jörg Niegsch, Geschäftsführer bei Nord-West Oelleitung (NWO) in Wilhelmshaven Bereits in den 70er-Jahren gab es Pläne für ein LNG-Terminal in Wilhelmshaven. Warum wurde das Vorhaben damals nicht realisiert? Es gibt mehrere LNG-Projektideen für Wilhelmshaven. Das wohl bekannteste ist, wie von Ihnen erwähnt, bereits sehr alt. Die NWO-Idee ist jüngst entstanden. Es ist ein sehr innovatives Projekt, das mehrere Kooperationspartner erfordert. Die Projektidee wurde bereits vor fünf Jahren ausgearbeitet, jedoch änderte sich die Energiepolitik. Und auch das Kooperationsunternehmen, das die Idee hatte, stellte sich neu auf und richtete sich strategisch anders aus. Seit einigen Jahren bemühen sich neben Wilhelmshaven auch Brunsbüttel, Stade, Emden und Rostock darum, Standort für das erste deutsche LNG-Terminal zu werden. Wie groß sind die Chancen, dass es Wilhelmshaven wird? Wichtig ist zunächst die Terminologie „LNG-Terminal“. Man muss dabei meines Erachtens zwischen einem reinen LNG-Importterminal und einem LNG-Bunkerterminal unterscheiden. Das Importterminal dient primär der Versorgung des Energiemarkts mit Gas. Dazu wird das LNG regasifiziert. Ein LNG-Bunkerterminal ermöglicht die Versorgung von Schiffen mit flüssigem Treibstoff. Deutschland hat auf jeden Fall Bedarf an LNG und benötigt mehr als ein Terminal – zumindest eins für den Import und eins für das Transportund Bunkergeschäft. In Abhängigkeit von der Nutzung des LNGs ist dann der Standort zu wählen. Ihr Unternehmen hat kürzlich vorgeschlagen, in Wilhelmshaven statt eines fest verbauten Terminals ein schwimmendes Tanklagerschiff an der dort bereits vorhandenen Löschbrücke zu verankern. Wie sind Sie auf diese Idee gekommen? 2014 ist im Hafen von Klaipeda in Litauen ein solches Tanklagerschiff mit der zugehörigen LNG-Infrastruktur und Gasverbindungsleitung in Betrieb gegangen. Die Infrastruktur wurde von einer deutschen Firma designt und gebaut. Wie genau funktioniert ein solches Tanklagerschiff? Das Schiff hat eine eigene Regasifizierungsanlage und kann das in flüssigem Zustand angelieferte LNG wieder in Gas umwandeln, sodass es in ein Gasnetz oder in Kavernen eingespeist werden kann. In der Fachsprache heißt ein Schiff mit einer solchen Anlage an Bord FSRU (Floating Storage and Regasification Unit). 14 LOGISTICS PILOT August 2016 In Wilhelmshaven gibt es derzeit zwei weitere Initiativen zum Thema LNG: ein Projekt der Deutschen Flüssigerdgas Terminal Gesellschaft (DFTG), für das bereits Teilerrichtungsgenehmigungen vorliegen sollen. Auch der neue Eigentümer der Wilhelmshavener Raffinerie (WRG), das niederländische Unternehmen HES International, hat Ambitionen für ein LNG-Terminal. Welche Vorteile bietet Ihre Idee im Vergleich? Die Regasifizierung von LNG ist ein eher langsamer Prozess, der über ein FSRU-Schiff erfolgt. Dieses übernimmt das Flüssigerdgas eines LNGTankers, der dann innerhalb von etwa 24 Stunden abgefertigt werden kann. Ein FSRU-Tankschiff ermöglicht es, sowohl LNG als Schiffstreibstoff zur Verfügung zu stellen, als auch regasifiziertes LNG ins deutsche Pipelinenetz oder in die Gaskavernen (Erdgasuntergrundspeicher) einzuspeisen. Wir haben in der Region Wilhelmshaven 74 solcher Kavernen mit einem Ausbaupotenzial auf insgesamt 99. Das ist in Europa einzigartig. Ein FSRU-Tanklagerschiff bietet daher mehr Flexibilität und ist zudem sehr viel schneller und kostengünstiger zu realisieren. Ein fest verbautes LNG-Terminal kostet etwa 1,5 Milliarden Euro. Wie viel Geld müsste in ein Tanklagerschiff investiert werden? Das Schiff würde etwa 350 Millionen Euro kosten. Zudem wären an Land für den Bau der Anlandeanlage und die 30 Kilometer lange Erdgasanbindungsleitung bis zu den Kavernen rund 150 Millionen Euro an Investitionen erforderlich. Und wie schnell wäre Ihre Idee umsetzbar? Während der Bau eines LNG-Terminals etwa fünf bis sieben Jahre dauert, ist der Einsatz eines Tanklagerschiffs in etwa drei bis fünf Jahren möglich. Jörg Niegsch, Geschäftsführer bei NWO in Wilhelmshaven MAIN TOPIC Gratulation an die Taufpatin: bremenports-Geschäftsführer Robert Howe (rechts) und Bremerhavens Oberürgermeister Melf Granz (links) danken Karin Lochte, Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung. Derzeit werden mit mehreren Häfen auf der ganzen Welt Gespräche für den Einsatz weiterer LNG-Hybridbarges geführt. Mit dem Hafen Rotterdam gibt es bereits ein Memorandum of Understanding. Auch Containerschiffe sollen in Hamburg künftig mit umweltfreundlichem Flüssiggas versorgt werden. Dafür soll ab Herbst ein mobiler Generator zum Einsatz kommen, der mit einem Tankcontainer zu einem „LNG PowerPac“ kombiniert wird. Brunsbüttel Der Elbehafen positioniert sich bereits seit einigen Jahren als Standort für ein Importterminal. Vergangenes Jahr wurde dafür auch eine Studie in Auftrag gegeben, die vom Fraunhofer-Center für Maritime Logistik und Dienstleistungen (CML) erstellt wurde. Danach empfiehlt sich Brunsbüttel als Standort für ein LNG-Importterminal, das neben der Energie- und Rohstoffversorgung der Industrie sowie dem Land- und Schiffsverkehr der nachhaltigen Versorgungssicherheit der Bundesrepublik Deutschland diene. Bereits seit 2014 gibt es am Standort Brunsbüttel überdies eine Bunkerstation. Seinerzeit gehörte sie der Kaiserlichen Marine und nach einigen Eigentümerwechseln seit 2003 dem Mineralölunternehmen Total, das in Brunsbüttel etwa 1,2 Millionen Tonnen Bitumen- und Bunkerprodukte im Jahr herstellt. Rund 20.000 Lkws, 350 Kesselwaggons und etwa 3.000 Schiffe steuern das Unternehmen jährlich an. Auch Total beschäftigt sich als einer der weltweit größten Produzenten mit dem Thema LNG für die Schifffahrt. „Momentan sind wir durchaus in der Lage, mit relativ kurzem Vorlauf LNG per Lkw an unsere Station im Nord-OstseeKanal liefern zu können“, sagt Thorsten Heße, Manager Sales und Supply bei Total. „Inwieweit sich der Bedarf entwickelt, um Investitionen für eigene feste Installationen zu tätigen, beobachten wir und schließen diese natürlich nicht aus.“ Auch eine Zusammenarbeit mit lokalen Partnern sei möglich. FOTOS: KLAUS SCHREIBER, BREMENPORTS Förderung von LNG Das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) unterstützt die Umrüstung auf abgasarme Schiffsantriebe und wird sein Engagement im Bereich LNG verstärken. Im Oktober 2015 wurde bereits ein Förderbescheid für die weltweit erste Umrüstung eines Containerschiffs auf LNG-Antrieb erteilt. Weitere Projekte – auch in der Binnenschifffahrt – befinden sich in der Vorbereitung. Für 2016 hat das BMVI zusätzlich acht Millionen Euro für die Entwicklung der LNG-Infrastruktur in den Häfen an Nord- und Ostsee bereitgestellt. (cb) Die grüne Flotte von bremenports Welche Bedeutung der Hafendienstleister bremenports dem Schutz der Umwelt zumisst, zeigt sich nicht nur am ökologischen Ausgleich von Kajen- und Schleusenprojekten, sondern auch bei innovativen Lösungen für einen umweltfreundlichen Hafenbetrieb. Derzeit ist bremenports dabei, seine 20 Schiffe umfassende Flotte unter ökologischen Aspekten zu modernisieren. Bereits Ende März lief die Baggerschute „greenports 1“ bei der niederländischen Werft Shipyard Constructions Hoogezand Nieuwbouw (SCHN) in Foxhol in der Provinz Groningen vom Stapel. Mit einer Länge von 70,50 Metern, einer Breite von 10,50 Metern und einem Tiefgang von 2,90 Metern sowie einem Auftragswert von 4,9 Millionen Euro ist das Schiff mutmaßlich die erste Baggerschute in einem europäischen Seehafen, die mit Flüssigerdgas (LNG) betrieben wird. „Dies ist ein wichtiger Tag für die Häfen in Bremen und Bremerhaven“, sagte der technische Geschäftsführer von bremenports, Robert Howe. „Sowohl die Bremer Regierung als auch bremenports setzen im Hafenbetrieb auf Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Ein Ziel im Rahmen unserer greenportsStrategie ist es, die Emissionen auf lokaler Ebene zu reduzieren.“ Deshalb, so Howe, werde die Schiffsflotte von bremenports jetzt ökologisch modernisiert. LNG biete eine umwelt- und klimaschonende Alternative zu herkömmlichen Kraftstoffen, da sich der Ausstoß von Schwefeloxiden und Feinstaub vollständig vermeiden lasse. „Die Stickstoffemissionen werden um etwa 85 Prozent verringert, an Kohlendioxid um etwa 20 Prozent.“ „Für den Schiffsbetrieb wird das LNG per Lkw in Bremen oder Bremerhaven angeliefert“, erläutert Howe und ergänzt, dass bremenports die Besatzungen zusätzlich schulen werde, da dies für mit LNG betriebene Schuten vorgeschrieben sei. Ein weiterer „grüner“ Neubau ist das Peil- und Vermessungsschiff „Seeadler“, das Ende Mai im Rahmen des Seestadtfests von der Direktorin des Alfred-Wegener-Instituts für Polar- und Meeresforschung, Karin Lochte, getauft wurde. Das 16,10 Meter lange und 4,94 Meter breite Arbeitsschiff mit einem Tiefgang von 1,30 Metern hat vielfältige Aufgaben: Es vermisst die Wassertiefe, ortet Objekte auf dem Grund der Hafenbecken und führt die Unterwasserkontrolle von Hafenbauwerken durch. Der moderne Dieselmotor der „Seeadler“ senkt den Kraftstoffverbrauch um 25 Prozent. Die Besonderheit: Die Batterien können überschüssige Energie speichern. Im Batteriebetrieb ist es dann möglich, das Schiff auf kurzen Strecken völlig emissionsfrei zu fahren. Die innovative Antriebstechnik verringert den Ausstoß von Stickoxiden um etwa 85 Prozent, beim Kohlendioxid sind es bis zu 20 Prozent. Die „Seeadler“ wurde vom Werftbetrieb Hermann Barthel in Derben an der Elbe gebaut und kostete etwa 1,4 Millionen Euro. LOGISTICS PILOT August 2016 15 SAFETY & SECURITY Alles sauber Von Cuxhaven aus werden in Deutschland Unfalleinsätze auf der Nord- und Ostsee gesteuert. Das Havariekommando koordiniert diese Maßnahmen als Bundeseinrichtung und im Auftrag der fünf Küstenländer. 16 LOGISTICS PILOT August 2016 SAFETY & SECURITY A larm: Am Offshore-Windpark „Riffgrund 1“ vor Borkum droht im Meer eine Ölverschmutzung. Nun kommt es auf jede Minute an, denn bei solchen Unglücken können binnen kürzester Zeit Menschenleben und die Umwelt in Gefahr sein. Ziel ist es, das Öl bereits auf See aufzunehmen, da dies an Land viel aufwendiger ist. Kurze Zeit später ist bereits die Bekämpfungsflotte mit zehn Schiffen vor Ort. Die „Leyhörn“ und die „Knechtsand“ bringen ihre Ölaufnahmesysteme zum Einsatz, ein Hubschrauber der Bundespolizei und zwei Ölüberwachungsflugzeuge kontrollieren die Situation aus der Luft. Dann werden von jeweils zwei Schiffen die Ölsperren halbkreisförmig ausgebracht. Nur an den Scheitelpunkten bleibt eine kleine Öffnung. Dahinter sind Ölauffangschiffe im Einsatz, die durch den Ölteppich fahren und das Öl in ihre Tanks pumpen. Zum Glück ist es diesmal nur Popcorn, das daran gehindert werden soll, sich auf dem Meer auszubreiten; der Ernstfall wird vom Havariekommando – in diesem Fall gemeinsam mit dem Windparkbetreiber Dong Energy – nur geprobt. Um jederzeit gut vorbereitet zu sein, führt das Havariekommando rund 160 Übungen im Jahr durch, denn ihm obliegt im Notfall die Verantwortung. FOTOS: HAVARIEKOMMANDO, DONG ENERGY/IBELER Klare Zuständigkeiten unter anderem mit dem Fischereischutz, dem Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), der Bundeswehr, dem Zoll, den Küstenüberwachungsorganisationen der Nachbarstaaten, der DGzRS und privatwirtschaftlichen Aufgabenträgern. Einsatzvoraussetzungen Zum Einsatz kommt das Havariekommando immer dann, wenn eine komplexe Schadenslage vorliegt. Dies ist der Fall, wenn eine Vielzahl von Menschenleben, Sachgüter von bedeutendem Wert, die Umwelt oder die Sicherheit und Leichtigkeit des Schiffsverkehrs gefährdet sind oder wenn eine Störung dieser Schutzgüter bereits eingetreten ist und zur Beseitigung dieser Gefahrenlage die Mittel und Kräfte des täglichen Dienstes nicht ausreichen oder eine einheitliche Führung mehrerer Aufgabenträger erforderlich ist. Dann ergreift das Havariekommando Maßnahmen für das maritime Notfallmanagement, beispielsweise zur Versorgung von Verletzten, zur Schadstoffunfall- und Brandbekämpfung, zur Hilfeleistung und Bergung, Bei einer Ölsperre bleibt eine Öffnung frei, sodass Schiffe das Öl aufnehmen können. Als 1998 der italienische Holzfrachter „Pallas“ in der Nordsee in Brand geriet, waren die Zuständigkeiten noch nicht so klar geregelt. Die Crew wurde zwar gerettet, aber das havarierte Schiff trieb unbeobachtet auf die Insel Amrum zu, wo es schließlich auf Grund lief. Das auslaufende Öl führte zu einer Umweltkatastrophe im Wattenmeer. Der Grund: Der dänische Seenotkreuzer hatte nach dem Bergen der Crew das Schiff wieder verlassen. Um solche Unglücke künftig zu verhindern, wurde 2003 in Cuxhaven das Havariekommando als eine gemeinsame Einrichtung des Bundes und der fünf norddeutschen Küstenländer gegründet. Bei maritimen Großschadenslagen hat ausschließlich das Havariekommando die Einsatzleitung inne. Um diese Aufgabe erfüllen zu können, ist es weitestgehend weisungsunabhängig. Dabei arbeitet es eng mit einer Vielzahl von Partnern, wie der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes, den Umweltbehörden der fünf Küstenländer, dem Technischen Hilfswerk (THW), der Bundespolizei, den kommunalen Feuerwehren und der Wasserschutzpolizei der Küstenländer, zusammen. Darüber hinaus kooperiert das Havariekommando LOGISTICS PILOT August 2016 17 SAFETY & SECURITY Die Einsatzkräfte werden vom Hubschrauber der Bundespolizei auf die „Purple Beach“ abgeseilt. Havariekommando Cuxhaven 2003 als gemeinsame Einrichtung des Bundes und der Küstenländer gegründet Zuständig für die deutsche Nord- und Ostsee 63 Einsätze seit 2003 Rund 40 Mitarbeiter Weitere Informationen: www.havariekommando.de 18 zwecks Gefahrenabwehr, zur Ermittlung und Bereitstellung von Notliegeplätzen und zum Notschleppen. Zudem können Partner des Havariekommandos dieses auch ohne das Vorliegen einer komplexen Schadenslage um Hilfe bitten. Darüber hinaus steht der Einrichtung ein Selbsteintrittsrecht für den Fall zu, dass präventive Maßnahmen erforderlich sind. on, wie den aktuellen Wetterdaten, zu einem maritimen Lagebild zusammengeführt und veröffentlicht. Auf diese Weise sind die maritimen Behörden und Institutionen über das Geschehen vor und an der deutschen Küste jederzeit umfassend informiert. Einsatzkoordination Als Kernteam ist der Havariestab ständig rufbereit. Wenn ein maritimer Notfall eintritt, ist er in weniger als einer Stunde nach Alarmierung einsatzbereit. Die Informationen über mögliche Einsatzorte bekommt der Havariestab zumeist von den zwei eigenen, in Nordholz stationierten Überwachungsflugzeugen, die das ganze Jahr über etwa zehnmal pro Woche die dicht befahrenen Hauptschifffahrtsrouten in der Nord- und Ostsee abfliegen. Die Flugzeuge des Typs Do 228 können mithilfe ihrer jeweils fünf Millionen Euro teuren Aufklärungstechnik, die sich in einer Konsole im hinteren Teil des Flugzeugs befindet, rechts und links jeweils 40 Kilometer Fläche abtasten. Die Sensoren liefern dem verantwortlichen Operator am Monitor im Fall von Verschmutzungen Hinweise auf die Schichtdichte und die Ausbreitung. Zudem informieren die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffsbrüchiger (DGzRS) und die Verkehrszentralen das Havariekommando über mögliche Schadenslagen. Auch die European Maritime Safety Agency (EMSA) sendet ihre Satellitendaten an das Havariekommando, das diese wiederum an seine Überwachungsflugzeuge weitergibt. In der vom Bund und den fünf norddeutschen Küstenländern unterzeichneten Havariekommandovereinbarung (HKV) ist festgelegt, dass das Havariekommando die Kräfte und Mittel seiner Partner im Rahmen der Auftragstaktik führt. Bei einem Einsatz bildet das Havariekommando aus seinem Kompetenzzentrum heraus den Havariestab und legt eine „Besondere Aufgabenorganisation“ (BAO) fest. Sie berechtigt das Havariekommando dann dazu, Schiffe, Hubschrauber und weiteres Material sowie Personal direkt von den geräteführenden Organisationen anzufordern und die Einsatzziele festzulegen. Die Koordination von Notfalleinsätzen übernimmt das rund um die Uhr mit erfahrenen Nautikern besetzte Maritime Lagezentrum (MLZ). Es ist sozusagen das Herzstück des Havariekommandos, in dem alle Informationen über maritime Schadensereignisse auf der Nord- und Ostsee zusammenlaufen. Täglich werden die Positionen der zur Verfügung stehenden Einsatzfahrzeuge der Partner des Havariekommandos zusammen mit weiteren wichtigen maritimen Informati- LOGISTICS PILOT August 2016 Ständige Rufbereitschaft FOTOS: HAVARIEKOMMANDO FAKTEN SAFETY & SECURITY Einsätze Von seiner Gründung und bis Ende April dieses Jahres hat das Havariekommando insgesamt 63 komplexe Schadenslagen unterschiedlichster Art und Schwierigkeit erfolgreich bewältigt. Dabei ist die Bekämpfung von Schadstoffunfällen nach wie vor ein Schwerpunkt der Tätigkeiten. So gab es 2014 über 105 Ölverschmutzungen in Nord- und Ostsee, zum Teil auch nur geringfügige. Eine Entfernung von sehr dünnen Schichten ist allerdings ebenso wenig möglich wie bei einer Wellenhöhe von über zwei Metern. Denn: Deutschland setzt auf mechanische Bekämpfung. Chemie hingegen wird zur Ölbekämpfung nicht verwendet, da diese nach Einschätzung des Havariekommandos mehr schadet als hilft. (cb) Für eine Übung zur Brandbekämpfung und zur Verletztenversorgung ist das Offshore-Notfallrettungsteam an Bord des Havaristen gekommen. Ihre Anzeigenwerbung im Logistikmagazin deutscher Seehäfen Anzeigenformate und Preise Preise pro Anzeige in Euro exklusive MwSt. Bei Vermittlung durch eine Agentur wird ein Aufschlag von 15 Prozent auf den Anzeigenpreis erhoben. Druckunterlagen Format Preis pro Anzeige 4-farbig Preis ab 4 Anzeigen/Jahr (pro Schaltung) Preis bei 6 Anzeigen/Jahr (pro Schaltung) Die Druckvorlagen müssen eine Woche nach Anzeigenschluss bei bremenports vorliegen. Bitte senden Sie Ihre Dateien im druckfähigen PDF-Format an: Umschlagseite (U2, U3, U4) EUR 2.500,- EUR 2.200,- EUR 2.000,- 1/1 Seite EUR 1.895,- EUR 1.615,- EUR 1.425,- bremenports GmbH & Co. KG Ronald Schwarze Telefon +49 421 30901-612 E-Mail: [email protected] 1/2 Seite hoch oder quer EUR 975,- EUR 830,- EUR 735,- 1/3 Seite hoch oder quer EUR 650,- EUR 555,- EUR 485,- Die genauen Anzeigenmaße (Breite x Höhe) entnehmen Sie bitte unseren Mediadaten. Sie finden diese unter www.bremenports.de/logisticspilot LOGISTICS PILOT August 2016 19 SUSTA I N A B I L I T Y Der Kohlenstaub und die Bürger Im Gespräch mit dem LOGISTICS PILOT erläutert Uwe Oppitz, Geschäftsführer bei Rhenus Midgard in Nordenham, welche Bedeutung der Umschlag von Kohle für den Standort hat und wie die dabei entstehenden Emissionen deutlich verringert werden konnten. Welche Bedeutung hat der Kohleumschlag für Rhenus? Auf dem Rhein sind wir mit unserer eigenen Flotte unterwegs, am Standort Wilhelmshaven betreiben wir das einzige Kohleterminal für Capesize-Schiffe in Deutschland. Für Nordenham ist Kohle deshalb nach wie vor ein wichtiges Umschlagsgut. Allerdings hat sich die Situation in den vergangenen Jahren stark verändert: 2007/2008 gab es noch knapp 50 Projekte für den Bau von Kraftwerken. Diese Zahl hat sich stark reduziert, und die bestehenden Kraftwerke werden häufiger heruntergefahren und benötigen daher weniger Kohle als früher. Dies ist für den Standort Nordenham jedoch kein unüberwindbarer Rückschlag, da er mehrere Standbeine hat: Wir schlagen neben Kohle auch anderes Massen-, Flüssigund Stückgut um. Neu hinzugekommen ist die OffshoreWindbranche, für die wir von Nordenham aus insbesondere Kabel verladen. Wie gelangt die Kohle nach Nordenham? Die Kohle erreicht uns in Schiffen der Panamax-Klasse. Das sind Frachter, die aufgrund ihrer Größe gerade noch durch den Panamakanal fahren können und die jeweils bis zu 65.000 Tonnen Kohle zu uns bringen. Den Hafen von Nordenham können Schiffe mit einem Tiefgang von bis zu 13,10 Metern anlaufen. Uwe Oppitz, Geschäftsführer Rhenus Midgard Nordenham 20 LOGISTICS PILOT August 2016 Wer sind Ihre Kunden, und wie werden diese beliefert? Das sind Kraftwerke im Bremer Umland und Unternehmen bis in den Großraum Hannover. Die Kohle transportieren wir zum Großteil per Binnenschiff, ein geringerer Part erreicht die Abnehmer mit der Bahn. Beim Kohleumschlag entstehen Staubemissionen. Bei welchen Vorgängen genau? Sie entstehen vor allem durch bestimmte Wetterlagen und Windverhältnisse. So haben wir manchmal Sturm aus dem Osten, den es früher in dieser Form seltener gab. Die Emissionen können bei windigen Bedingungen während der Übernahme der Kohle ins Lager entstehen, auf den Förderbändern, aber auch auf den Kohlehalden und bei der Wiederverladung. Wir haben in Nordenham zudem eine besondere geografische Lage, da die Stadt in den vergangenen 100 Jahren direkt um den Hafen herum entstanden ist. Viele Anwohner leben gerade einmal 250 Meter entfernt. Daher waren wir schon immer darum bemüht, die Staubemissionen möglichst gering zu halten. Dennoch gründeten etwa 50 bis 60 Anwohner 2008 eine Bürgerinitiative. Wie kam es dazu? Die Gegebenheiten in Nordenham hatten sich nicht verändert. Allerdings sind die Menschen sensibler geworden, was die Staubemissionen und auch den Feinstaub angeht. Sie wollten aus ihrer Sicht die Situation verbessern, insbesondere den Gesundheitsschutz. Wie haben Sie darauf reagiert? Ganz entscheidend für uns war der sehr enge Dialog mit der Bürgerinitiative. Dazu war es wichtig, sie umfassend zu informieren. Wir haben die Anwohner zudem darum gebeten, uns zeitnah zu informieren, wenn sie beispielsweise Verschmutzungen auf ihren Balkonen feststellen. Das ermöglichte es uns zu prüfen, wo wir beim Umschlag ganz konkret noch etwas verbessern können. Was beinhaltete Ihre Information gegenüber den Anwohnern? Wir haben zunächst in einem Gutachten analysieren lassen, wie, wann und wohin sich der Staub überhaupt ausbreitet. Um die Ergebnisse zu belegen, haben wir dann über ein Jahr lang freiwillig die Staubemissionen gemessen und die Inhaltsstoffe bestimmt, um den Bürgern Sicherheit zu geben. SUSTA I N A B I L I T Y FOTOS: RHENUS MIDGARD In die Daten hatte die Bürgerinitiative jederzeit Einblick. Auf diese Weise konnten die Anwohner auch die von uns erzielten Fortschritte überprüfen. Zudem haben wir im Rahmen einer Studie ermitteln lassen, ob vom Standort Gefahren für die Gesundheit ausgehen. Das Ergebnis war eindeutig: Es gibt belästigende Momente, aber gesundheitsgefährdend sind die Staubemissionen nach dem heutigen Stand der Technik beziehungsweise der Wissenschaft nicht. Dennoch haben Sie viele Maßnahmen getroffen, um die Staubemissionen zu verringern. Es ist uns sehr wichtig, hier alles zu tun, was wirtschaftlich und technisch möglich ist, um die Belästigungen so gering wie möglich zu halten. Ein Teil der Staubemissionen entsteht bei der Übergabe der Kohle über ein Trichter- und Bandsystem. Daher haben wir ein Wasserbenebelungssystem am Trichter installiert. Zudem werden die Flächen, auf denen die Kohle in Halden lagert, feucht gehalten. Bei starkem Wind versiegeln wir die Lagerflächen mit einer Kautschuklösung. Darüber hinaus haben wir einen Traktor modifiziert und mit einem Wassertank ausgerüstet sowie zwei mobile Nebelkanonen angeschafft, die auch bei Minustemperaturen einsatzfähig sind. Welche Rolle spielen dabei bei diesen Schutzvorkehrungen Ihre Mitarbeiter? Die Mitarbeiter zu sensibilisieren ist natürlich sehr wichtig. Jeden Morgen stimmen sich der Schichtführer, die Betriebs- leitung und die Werkstätten über die Wetterlage ab. Insbesondere bei Starkwind müssen wir beim Umschlag vorsichtig sein. Früher galt es zum Beispiel bei der Wiederverladung, möglichst viel Leistung in kürzester Zeit zu erbringen. Dann wurde der Greifer auf voller Höhe geöffnet. Inzwischen sind die Kranführer seit vielen Jahren dazu angehalten, den Greifer möglichst tief über dem Binnenschiff zu öffnen, sodass Staubemissionen auf ein Minimum reduziert werden. Zudem werden die Greifer noch häufiger gewartet, sodass sie jederzeit gut schließen. Durch das automatisierte Besprühen der Kohlehaufen mit Wasser werden die Staubemissionen erheblich reduziert. Das verursacht sicher nicht nur erhöhten Aufwand, sondern auch Kosten? Ja, wir haben in den vergangenen Jahren insgesamt rund eine Dreiviertelmillion Euro in Staubschutzmaßnahmen investiert. Zudem haben wir in diesem Zusammenhang fortlaufende Kosten in sechsstelliger Höhe pro Jahr für Reparaturen und die Schulung der Mitarbeiter. Ihre Maßnahmen in Verbindung mit Ihrer Informationspolitik waren sehr erfolgreich. Das stimmt, auf den Halden konnten wir die Staubemissionen um 90 Prozent reduzieren. Die Bürgerinitiative hat sich vor zwei Jahren aufgelöst, da der Verein sein Anliegen als gelöst betrachtet. Und dennoch: Belästigende Momente wird es auch in Zukunft geben, aber gesundheitsgefährdend sind sie nicht – und wir haben viel dazugelernt. Weitere Informationen: www.de.rhenus.com LOGISTICS PILOT August 2016 21 PORTRAIT Marinegrüne Kompetenz Wie man die Schifffahrt unter wirtschaftlichen Bedingungen ressourcenschonender und umweltfreundlicher gestalten kann – darum geht es den Experten im Kompetenzzentrum GreenShipping Niedersachsen mit seinen Standorten in Leer und Elsfleth. FAKTEN Kompetenzzentrum GreenShipping 2015 gegründet Partner: Maritimes Kompetenzzentrum (Mariko) in Leer, Maritimes Cluster Norddeutschland (MCN) in Elsfleth, Hochschule Emden/Leer und Jade Hochschule Standorte: Leer und Elsfleth 8 Mitarbeiter (Vollund Teilzeit) Projektlaufzeit: 3 Jahre Etat: 1,5 Millionen Euro (2015–2018) 22 S trengere Auflagen für den Umwelt- und Klimaschutz, Kostendruck und die Endlichkeit fossiler Brennstoffe – drei Gründe, weshalb die Schifffahrt grüner werden soll und muss. In Niedersachsen hat man dies vor einem Jahr zum Anlass genommen, um das Projekt „Kompetenzzentrum GreenShipping Niedersachsen“ zu initiieren. Das Niedersächsische Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr sowie das Ministerium für Wissenschaft und Kultur stellen dafür Fördermittel in Höhe von insgesamt 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. Das bundesweit einmalige Kompetenzzentrum soll das maritime Know-how in Niedersachsen bündeln, Netzwerke initiieren und dabei die Bedürfnisse des Marktes im Fokus behalten. Im Mittelpunkt der Aktivitäten stehen sowohl ökonomische als auch ökologische Fragen und Aspekte in der Schifffahrt wie im Schiffbau. Ziel des Kompetenzzentrums ist es, die Emissionen in der Seeschifffahrt zu verringern – unter anderem durch die Entwicklung neuer Technologie. Green Shipping sei „entscheidend, um die Zukunftsfähigkeit der Seeschifffahrt, der Werften und damit der maritimen Wirtschaft zu sichern“, sagte Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies anlässlich der Eröffnung des Kompetenzzentrums im vergangenen Jahr. Das Projekt soll bei Umweltproblemen branchenübergreifend den Dialog mit den Beteiligten suchen und Lösungsansätze koordinieren. In diesem Zusammenhang dient das Kompetenzzentrum auch als Anlaufstelle für die regionalen Unternehmen aus der maritimen Wirtschaft und informiert beispielsweise über rechtliche Veränderungen. Angesiedelt ist das Kompetenzzentrum beim Maritimem Kompetenzzentrum (Mariko) in Leer und dem Maritimen Cluster Norddeutschland (MCN) in Elsfleth, die zugleich ihre bereits bestehenden Netzwerke einbringen. Mit der LOGISTICS PILOT August 2016 Hochschule Emden/Leer und der Jade Hochschule stehen zudem an beiden Standorten Partner für die angewandte Forschung und Entwicklung zur nachhaltigen Gestaltung der Schifffahrt bereit. Handlungsfelder Entsprechend der Vielfalt der Segmente Schifffahrt und Schiffbau in der maritimen Branche und dem breiten Spektrum von großen Reedereien und Werften bis hin zu kleinund mittelständischen Unternehmen ist auch die Palette der Handlungsfelder, mit denen sich das Kompetenzzentrum beschäftigt, groß. Sie reicht von Schiffstechnik und Design über innovative Antriebstechnik sowie Simulation und Sicherheit bis hin zu Logistik, Routing und Green Ports. Innerhalb dieser Handlungsfelder basiert die Arbeit des Kompetenzzentrums auf den beiden Säulen Forschung und Entwicklung sowie Netzwerk. Durch Gespräche mit den Akteuren aus der maritimen Branche kristallisieren sich die Schwerpunktthemen heraus, denen das Kompetenzzentrum Green Shipping mit Workshops und Informationsveranstaltungen, aber auch mit Innovationsprojekten entgegenkommt. Bisher hat sich das Kompetenzzentrum aufgrund der aktuellen Nachfrage bereits den Themen alternative Kraftstoffe, Abgasnachbehandlung und Ballastwasserbehandlung angenommen. Für das laufende Jahr stehen noch die Bereiche Performance-Monitoring, Schiffsrecycling und Digitalisierung auf der Agenda. Forschung und Entwicklung Aufgabe im Forschungs- und Entwicklungsbereich ist es, innovative Schiffsantriebssysteme zu entwickeln und zu erproben sowie die Energieeffizienz und die Umweltbilanz von PORTRAIT Viel Engagement für GreenShipping (v. l. ): Susanne Neumann (Geschäftsstellenleiterin Niedersachsen des MCN), Klaus-Jürgen Windeck und Holger Korte (Professoren an der Jade Hochschule) und Sabrina Grundmann (Projektmanagement GreenShipping Niedersachsen) FOTO: CLAUDIA BEHREND, GRAFIK: STARLINE/FREEPIK Schiffen zu überwachen und zu optimieren. Dabei sollen die beiden Hochschulstandorte Leer und Elsfleth gemeinsame Projekte entwickeln und bearbeiten. Einen Ansatz stellt die Automatisierungstechnik/Informationstechnologie dar, die zusammen mit der Jade Hochschule umgesetzt wird: Immer umweltfreundlichere, aber zugleich auch komplexere Antriebs- und Seeverkehrskonzepte erfordern neue Assistenzsysteme für die Schiffsführung und die Ansteuerung der Aggregate. Für die Entwicklung und Erprobung dieser Systeme ist eine Umgebung erforderlich, in der die neue Technik theoretisch und praktisch evaluiert werden kann. Eine neue IT-Plattform soll es künftig ermöglichen, sämtliche zugrunde liegenden Parameter und Modelle einsehen und verändern zu können. Dies soll dazu beitragen, die Transparenz zu erhöhen, die Entwicklungszyklen zu verkürzen und die Ergebnisse zu verbessern. Aber auch bereits während der Projektlaufzeit sollen die Green-ShippingProjekte für verschiedene tangierende Forschungsvorhaben genutzt werden können. Netzwerk Die zweite, ebenso wichtige Säule des Kompetenzzentrums beschäftigt sich mit der Netzwerkkoordination, der Projektentwicklung und dem Projektmanagement. Hier geht es beispielsweise um die Bestandsaufnahme und die Einrichtung der Informationsplattform Green Shipping. Zudem sollen niedersächsische Unternehmen bei der Umstellung auf Green Shipping unterstützt werden, unter anderem durch die noch bessere Vernetzung von Wirtschaft, Wissenseinrichtungen und der Politik. Darüber hinaus sollen viele neue Green-Shipping-Projekte entwickelt und koordiniert werden. Nicht zuletzt sind auch die Kommunikation und das Kompetenzmarketing wichtige Voraussetzungen für ein gutes Netzwerk, das daher auch im Rahmen von Veranstaltungen rund um die grüne Schifffahrt vertieft und weiter ausgebaut werden soll. Denn: „Je besser man vernetzt ist, desto eher sind greifbare Ergebnisse zu erzielen“, so Klaus-Jürgen Windeck, Professor für Seeverkehrsökonomie am Fachbereich Seefahrt und Logistik der Jade Hochschule. (cb) Die Partner des Kompetenzzentrums: Maritimes Kompetenzzentrum (Mariko): Die Aufgabe des Mariko in Leer ist die Förderung von Forschung, Bildung und Beschäftigung im maritimen Sektor. Dabei agiert das Kompetenzzentrum als Schnittstelle zwischen maritimer Wirtschaft, Wissenschaft und Politik. Wesentliche Aktivitäten sind die Entwicklung und das Management von Forschungs- und Innovationsprojekten, die Netzwerkkoordination und Transferleistungen. Maritimes Cluster Norddeutschland (MCN): Das Maritime Cluster Norddeutschland umfasst die fünf Küstenbundesländer Bremen, Hamburg, MecklenburgVorpommern, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Ziel des MCN mit derzeit rund 300 Mitgliedern ist es, länderübergreifend den Austausch und die Zusammenarbeit von Unternehmen und Institutionen der maritimen Branche zu fördern, die Wirtschaftskraft zu stärken und zur Schaffung hoch qualifizierter Arbeitsplätze beizutragen. Hochschule Emden/Leer (Fachbereich Seefahrt) Der Fachbereich Seefahrt ist die einzige Hochschuleinrichtung in Niedersachsen, die die Disziplinen Nautik, Schiffbau, Wasserbau, Maschinenbau und Physik im Verbund anbietet. Mit seiner über 160-jährigen Geschichte ist er die älteste noch bestehende Hochschuleinrichtung in Ostfriesland. Jade Hochschule (Fachbereich Seefahrt) Der Fachbereich Seefahrt der Jade Hochschule in Elsfleth hat eine über 180-jährige Geschichte als nautische Ausbildungsstätte und ist heute mit knapp 700 Studierenden eine der größten maritimen Hochschuleinrichtungen Deutschlands. Weitere Informationen: www.greenshipping-niedersachsen.de LOGISTICS PILOT August 2016 23 TECHNOLOGY Volle Rotation voraus Regenerative Energieträger haben nicht nur an Land, sondern auch auf See eine große Zukunft. Gerade wird der Wind als umwelt- und ressourcenschonender Antrieb wiederentdeckt. Ein Beispiel sind moderne Flettner-Rotoren. D ie „Buckau“ war 1925 das erste Rotorschiff der Welt. Sein Erfinder, der Deutsche Anton Flettner, konstruierte dafür senkrecht stehende, rotierende Zylinder, die den Wind ähnlich einem Segel seitlich ableiten, in Schub umwandeln und dadurch den Vortrieb des Schiffs ermöglichen. Sie nutzen dabei das physikalische Prinzip des sogenannten Magnuseffekts. Anders als bei herkömmlichen, flächigen Textilsegeln rotieren bei dieser Antriebstechnik Zylinder mithilfe eines Elektromotors, sodass die erzeugte Kraft bei vergleichbarer Segelfläche deutlich größer ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Rotoren im Unterschied zu Segeln von nur einer Person bedient werden können. Trotz der innovativen und auch in der Praxis zuverlässigen Technik konnten sich Rotorschiffe damals jedoch nicht etablieren. Fossile Brennstoffe waren einfach zu günstig. Dampfmaschinen und später Dieselmotoren setzten sich durch, der Rotor geriet in Vergessenheit. 24 LOGISTICS PILOT August 2016 Ressourcenschutz wird wichtiger Fast ein Jahrhundert später hat sich einiges geändert. Reedereien und Werften stehen vor großen Herausforderungen: Es gelten immer strengere Emissionsgrenzwerte, beispielsweise in der Nord- und Ostsee, die die Akteure dazu zwingen, innovative Lösungen für Schiffsantriebe zu finden. Der Brennstoff hat sich verteuert, weil die Schiffe aufgrund der Vorschriften zum Schutz der Umwelt hochwertigeres Marinegasöl bunkern müssen. Überdies dauert die Wirtschaftskrise schon so viele Jahre an, dass die Reeder immer mehr auf ihre Ausgaben achten. Da die Energiekosten den größten Anteil an den Gesamtkosten im Schiffsbetrieb haben, gewinnt die Energieeffizienz zunehmend an Bedeutung. Dies wirkt sich zum einen auf das Schiffsdesign, zum anderen auf die Antriebstechnik aus, für die nach Alternativen gesucht wird. TECHNOLOGY Renaissance des Flettner-Rotors Nach kurzen Versuchen in den 1980er-Jahren, die wieder fallen gelassen wurden, hat in den vergangenen Jahren ein vielversprechendes Revival der Technik begonnen. Bereits 2006 wurde an der Universität Flensburg ein Flettner-Katamaran gebaut. Vier Jahre später wurde in Emden das 12.750 Tonnen tragende Projektladungsschiff „E-Ship 1“ fertiggestellt – als weltweit erstes kommerzielles Rotorsegelschiff. Es gehört der Reederei Enercon aus Emden, wird von der Auerbach Schifffahrt bereedert, und verfügt neben einem Dieselantrieb zusätzlich über Flettner-Rotoren (Windkrafthybridantrieb), wodurch bis zu 15 Prozent Treibstoff eingespart werden können. Eco-Flettner-Rotoren Das Projekt „Wind Hybrid Coaster (WHC)“ geht noch einen Schritt weiter. Ein deutsch-niederländisches Konsortium von 35 Unternehmen, das vom Maritimen Kompetenzzentrum (Mariko) in Leer koordiniert wird, hat mit Unterstützung von Fördergeldern einen Hybridantrieb für Küstenmotorschiffe entwickelt. Der Flettner-Rotor arbeitet dabei zusätzlich zum Propeller, kann aber auch selbst zu 100 Prozent den Antrieb des Schiffs gewährleisten und ist somit ein voll funktionsfähiges, für sich stehendes Antriebssystem. 18 Meter hohe, sogenannte Eco-Flettner-Rotoren, deren zylindrische Körper drei Meter Durchmesser haben, gehören zur neuen Generation dieser Antriebsart und sollen pro Jahr eine Treibstoffeinsparung von 10 bis 30 Prozent ermöglichen. Wie effektiv die Technik im Einzelfall ist, hängt dabei vom Schiffskurs und der Geschwindigkeit sowie der Richtung des Winds ab. In einer Simulation sparte ein WHC auf der Fahrt von Rotterdam nach Istanbul im Vergleich zu einem konventionellen Schiff nicht nur knapp acht Tonnen Treibstoff, sondern konnte auch die Emissionen erheblich reduzieren: um nahezu 24 Tonnen CO2 (Kohlenstoffdioxid), knapp 8 Kilogramm SOX (Schwefeloxid) und fast 16 Kilogramm NOX (Stickoxid). Darüber hinaus erreichte das Windhybridschiff sein Ziel auch noch 28 Stunden schneller. Die „Fehn Pollux“ Nun möchte das Konsortium die erwarteten Treibstoffersparnisse bestätigen und die Seetauglichkeit der Rotortechnik beweisen. Für den auf ein Jahr ausgelegten Langzeittest der neuen Technik auf See stellt die Reederei Fehn Ship Management aus Leer ein Schiff ihrer derzeit 19 Einheiten zählenden Flotte zur Verfügung.„Wir beschäftigen uns schon seit Langem mit alternativen Schiffsantrieben“, sagt Matthias Hesse, Geschäftsführer der Reederei.„Deshalb haben wir keinen Moment gezögert, als wir vom Mariko in Leer gefragt wurden, ob wir uns an dem Projekt beteiligen wollen. Wir sind entschlossen, alles zu tun, um dieses System zu einem Erfolg zu machen.“ Ausgewählt wurde die „Fehn Pollux“, ein 4.200 Tonnen tragender Mehrzweckfrachter, der für die Installation der Segelmaschine „Eco Flettner WHC“ vom deutsch-niederländischen Konsortium in Eigenregie entsprechend vorbereitet und mit einer Backhaube auf dem Vorschiff ausgerüstet wurde. Die unter realen Bedingungen an Bord gesammelten und dokumentierten Daten werden zur Auswertung an den Fachbereich Seefahrt der Fachhochschule Emden/Leer übermittelt. Derzeit sind die Techniker dabei, die letzten Feinheiten des Umbaus zu planen. Voraussichtlich wird der Flettner-Rotor bis Jahresende montiert sein. (cb) Das Projektladungsschiff „E-Ship 1“ war der erste kommerzielle Rotorsegler. FOTOS: FEHN SHIP MANAGEMENT, ENERCON GMBH, GRAFIK: GRAFIK TEAM WERBEAGENTUR LEER Das Stückgutschiff „Fehn Pollux“ wird derzeit mit einem Flettner-Rotor ausgerüstet. Weitere Informationen: www.ems-fehn.group.de www.mariko-leer.de LOGISTICS PILOT August 2016 25 FOTOS: PNE WIND AG, MICHAEL WESSELS/MEYER WERFT, ANN GABRYSCH WWW.GABRYSCH.GMXHOME.DE, BREMENPORTS, SUT VERLAG/NUTSCH, L.I.T, BHV., KARL GROSS, EUROGATE PEOPLE KOMPAKT Neue Geschäftsführer beim Fashionlogistiker Meyer & Meyer WAHL. Neuer Vorstandsvorsitzender (CEO) von PNE Wind ist Markus Lesser. Dies hat der Aufsichtsrat des Windkraftprojektierers aus Cuxhaven kürzlich beschlossen. Gleichzeitig wurde sein Vertrag bis zum Jahresende 2019 verlängert. Lesser verfügt über mehr als 25 Jahre Erfahrung in der Energiebranche und übernimmt den Stab von Per Hornung Pedersen. WECH SE L. Nach der Berufung von Jan Weber zum CEO der Meyer & Meyer Unternehmensgruppe bekommt der Osnabrücker Fashionlogistikspezialist weitere Unterstützung für sein neues Managementteam. Jens Schmeidler (links) ist seit Juli COO und steuert zukünftig die Aktivitäten des Unternehmens in den operativen Bereichen Transport, Warehousing, Retail und Facility. Gleichzeitig ziehen sich die langjährigen Geschäftsführer Rüdiger Bentrup und Alexander Preisler aus dem operativen Geschäft des Unternehmens zurück. Für den strategischen Ausbau der Vertriebsaktivitäten und das Business Development ist bereits seit Juni Patric Hoffmann (rechts) als CSO weiteres Mitglied des Managementteams. Die personellen Veränderungen sind Bausteine des begonnenen Generationenwechsels und Teil der Wachstums- und Internationalisierungsstrategie des Fashionlogistikers. ZUWACHS. Die Meyer Werft bündelt künftig stärker ihre IT-Kompetenz. Für diese Aufgabe wird Paul Meyer als CIO die IT für die Werften in Papenburg, Rostock und Turku in Finnland verantworten. Der promovierte Wirtschaftsinformatiker ist der jüngste Sohn von Bernhard Meyer und seit 2013 als IT-Projektleiter auf der Meyer Werft tätig. ERNENNUNG. Die Internationale Seeschifffahrtsorganisation IMO hat Holger Jäde, Geschäftsführer der Berufsbildungsstelle Seeschifffahrt, zum Maritimen Botschafter für Deutschland ernannt. Seine zentrale Aufgabe ist es dabei, das maritime Berufsbild in den Fokus der breiten Öffentlichkeit zu bringen. 26 Zwei neue Prokuristen bei Spedition L.I.T. Uwe Will in den Ruhestand verabschiedet Ü BE RGA BE . Nach jahrzehntelangem Engagement für den Hafen- und Logistikstandort Bremen und Bremerhaven ist Uwe Will (rechts) von Senator Martin Günthner (links) in den Ruhestand verabschiedet worden. In seiner Tätigkeit im Vorsitz des Vorstands und der Geschäftsführung von VIA BREMEN hat Will die Entwicklung der Dachmarke der Bremer Hafen- und Logistikbranche vorangetrieben. Senator Günthner dankte ihm im Namen des Kuratoriums und des Vorstands von VIA BREMEN. Die Position des Geschäftsführers der VIA BREMEN Foundation hat zum 1. Juli 2016 Günther Hörbst, Geschäftsführer der Bremischen Hafenvertretung, übernommen. LOGISTICS PILOT August 2016 VERT R ET UNG SMACHT. Die Speditionsgesellschaft L.I.T. hat Frank Walkenhorst (rechts) und Mathias Dodt (links) im April mit sofortiger Wirkung Prokura erteilt. Walkenhorst ist in der operativen Leitung am Standort Brake tätig und zentraler Ansprechpartner für alle operativen Abläufe der Spedition. Nach einer kaufmännischen Lehre entschied er sich für eine Karriere in der Transportbranche und wechselte 1991 zu L.I.T. Dodt absolvierte eine Ausbildung zum Kaufmann für Spedition und Logistikdienstleistung bei L.I.T. und bildete sich anschließend zum Verkehrsfachwirt weiter. 2013 wurde er zunächst Assistent der Geschäftsführung und später kaufmännischer Leiter der Spedition. PEOPLE Schiffer beendet Tätigkeiten bei BLG und Eurogate Die kostenlose App zum Logistikmagazin deutscher Seehäfen RU H ESTA N D. Zum 31. Dezember dieses Jahres wird Emanuel Schiffer, Vorstandsmitglied der Bremer Lagerhaus-Gesellschaft –Aktiengesellschaft von 1877– und zuständig für den Geschäftsbereich Container sowie Vorsitzender der Gruppengeschäftsführung des Hafenbetreibers Eurogate, in den Ruhestand treten. Seine Mandate in beiden Unternehmen hat er nicht verlängert. Seit 1995 ist Schiffer Vorstandsmitglied der BLG; Eurogate gehört er seit der Gründung 1999 an. Schnell und einfach: Laden Sie die LOGISTICS PILOT-App kostenlos aus dem Store. Jederzeit und überall: Mit Ihrem Smartphone oder Tablet können Sie jederzeit auf alle Ausgaben zugreifen. Zweiter Geschäftsführer bei Karl Gross Komfortabel und funktionell: Mit praktischem Textmodus und effizienter Textsuchfunktion über alle geladenen Ausgaben. E RG Ä N ZU N G. Seit Kurzem ist Steffen W. Fulst an der Seite von Martin Kollmanns bei Karl Gross Internationale Spedition mit Hauptsitz in Bremen zweiter Geschäftsführer. Fulst tritt damit an die Stelle von Uwe Lindemann, der nach knapp 22 Jahren in der Geschäftsleitung in den Ruhestand gegangen ist. Zuvor war Fulst für das Projektgeschäft in Hamburg verantwortlich und zuletzt gemeinsam mit Thomas Burkhardt Niederlassungsleiter des Hamburger Firmensitzes. Aktuell und u ­ mfassend: In jeder Ausgabe finden Sie aktuelle Informationen von den verschiedenen Hafenstandorten unseres Hafen- und Logistik-Fachmagazins. Klaus Platz wird BHV-Ehrenmitglied Im Apple App Store und in Google Play erhältlich. AUSZ E I CH N U N G. Für seine langjährigen Verdienste als Geschäftsführer und Vorstandsmitglied der Bremischen Hafenvertretung (BHV) hat der Vorstand der Interessenorganisation der Logistik- und Hafenwirtschaft in Bremen und Bremerhaven Klaus Platz (links) zum Ehrenmitglied ernannt. BHV-Präsident Hans-Joachim Schnitger (rechts) lobte Platz als „Mann mit einer nahezu unbegrenzten Energie“. Die Ehrung fand im Rahmen der ordentlichen Mitgliederversammlung des Vereins statt. Auf dem jährlichen Treffen der rund 250 Mitglieder legte der 78-Jährige auch sein Amt als Vorstand der BHV nieder, das er seit 2007 bekleidete. Ihm folgt Gaby Brinkhus als Schriftführerin, sie leitet den Bremer Standort der auf Logistik spezialisierten Personalberatung Delfs & Associates. LOGISTICS PILOT August 2016 27 APPOINTMENTS Save the Date! Im September warten auf die maritime Wirtschaft besondere Highlights: Am 2. September findet neben dem „Niedersächsischen Hafentag“ in Brake auch der traditionsreiche „Kapitänstag“ in Bremen statt. Ebenfalls in der Hansestadt an der Weser folgt am Monatsende die „Cool Logistics Global Conference“. Z um „Kapitänstag“ laden traditionell der Senat der Freien Hansestadt Bremen und die Bremische Hafenvertretung ein. Bereits zum 52. Mal findet der Empfang für Kapitäne und Chefingenieure aus Schiff- und Luftfahrt statt. Auch Geschäftspartner der Bremischen Häfen sowie Vertreter aus Politik und Verwaltung sind am 2. September in die Obere Rathaushalle in Bremen eingeladen. Der „Niedersächsische Hafentag“ findet ebenfalls am 2. September statt. Gastgeber der 26. Auflage, zu der Seaports of Niedersachsen einlädt, ist der Seehafenstandort Brake. Einmal im Jahr bietet die Veranstaltung Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Presse eine ganz besondere Gelegenheit zur Diskussion der Entwicklungen in den niedersächsischen Seehäfen. „Hafen trifft Festland“ ist das neue gemeinsame Veranstaltungsformat der Hafenmarketingorganisation Seaports of Niedersachsen und der Container Terminal Wilhelmshaven JadeWeserPort-Marketinggesellschaft. Anhand von Fachvorträgen und Diskussionen werden die Häfen, das Angebot für konventionelle Güter und das zukunftsweisende Containerhandling im JadeWeserPort den geladenen Verladern, Speditionen und Investoren der Region präsentiert. „Hafen trifft Festland“ macht am 14. September Station in Köln und wird dabei von der IHK Köln, der IHK Düsseldorf sowie der IHK Mittlerer Niederrhein unterstützt. bremenports ist es gelungen, die jährlich stattfindende „Cool Logistics Global 28 LOGISTICS PILOT August 2016 Conference“ erstmals nach Bremen zu lotsen. Vom 27. bis 28. September geht es auf der Konferenz im Dorint Park Hotel um „Cool strategies for core markets“. Internationale Experten diskutieren Themen rund um die Infrastruktur in der Kühllogistik, die Entwicklung der Häfen, verderbliche Ware und damit verbundene Technologien. Auf der Messe „Breakbulk Americas“ vom 26. bis 29. September 2016 in Houston präsentieren bremenports und Seaports of Niedersachsen ihre Hafenstandorte auf einem Gemeinschaftsstand unter der Marke „German Ports“. Unter der bremischen Flagge präsentieren sich das Schifffahrtsunternehmen Menzell & Döhle, der Logistikdienstleister BLG Cargo und die Reederei Sloman Neptun. Vom 27. bis 30. September findet in Hamburg die internationale Leitmesse „WindEnergy“ statt. Auch in diesem Jahr stellen die Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen und die HafenManagementgesellschaft bremenports die Logistiklösungen ihrer Seehäfen für die Onund Offshore-Windenergiebranche den Messebesuchern an eigenen Ständen vor. Mehrmals im Jahr finden im Rahmen der von bremenports organisierten Reihe „logistics talk“ in verschiedenen Regionen Deutschlands und im benachbarten Ausland Veranstaltungen statt. Auf den Treffen wird Unternehmen der bremischen Seeverkehrswirtschaft die Möglichkeit gegeben, bestehende Kundenbeziehungen zu pflegen und neue Kontakte zu knüpfen. Die nächsten Termine sind am 12. Oktober in Graz und Wien. Veranstaltungsauswahl (Änderungen vorbehalten) 26. Niedersächsischer Hafentag 2. 9. 2016 logistics talk 12. 10. 2016 Brake, Deutschland www.seaports.de Graz und Wien, Österreich www.bremenports.de/ veranstaltungskalender Kapitänstag 2. 9. 2016 ECG Conference 20. – 21. 10. 2016 Bremen, Deutschland www.bhv-bremen.de Hamburg, Deutschland www.ecgassociation.eu Hafen trifft Festland 14. 9. 2016 Hafen trifft Festland 27. 10. 2016 Köln, Deutschland www.seaports.de www.jadeweserport.de Bielefeld, Deutschland www.seaports.de www.jadeweserport.de Cool Logistics Global 27. – 28. 9. 2016 Hafen trifft Festland 8. 11. 2016 Bremen, Deutschland www.coollogisticsresources.com/global/de Dresden, Deutschland www.seaports.de www.jadeweserport.de Breakbulk Americas 26. – 29. 9. 2016 logitrans 16. – 18. 11. 2016 Houston, USA www.breakbulk.com Istanbul, Türkei www.logitrans.com.tr/ english WindEnergy 27. – 30. 9. 2016 Hamburg, Deutschland www.windenergyhamburg.com logistics talk Neujahrsempfang 19.1.2017 Berlin, Deutschland www.bremenports.de/ veranstaltungskalender Gemeinschaftlicher Messeauftritt unter der Dachmarke German Ports FOTOS: BREMENPORTS APPOINTMENTS Der „German Ports“Gemeinschaftsstand war erneut Treffpunkt für gute Gespräche. Veranstaltungsrückblick „transport logistic China“ vom 14. bis 16. Juni in Shanghai P R Ä S E N Z . Die bremischen Häfen haben in diesem Jahr erneut gemeinsam mit den niedersächsischen Seehäfen unter dem Label „German Ports“ auf der „transport logistic China“ in Shanghai für ihre Standorte geworben. Seaports of Niedersachsen wurde überdies von Unternehmensvertretern der Standorte Brake und Wilhelmshaven begleitet, bremenports von BLG Logistics und Eurogate sowie Cargosoft und der WFB Wirtschaftsförderung Bremen – diese unter ihrer internationalen Marke „BremenInvest“. Auch Bremens Wirtschafts- und Hafensenator Martin Günthner und Niedersachsens Wirtschaftsminister Olaf Lies informierten sich auf der Messe über neue Trends und Entwicklungen der Logistikwirtschaft und begrüßten zudem die rund 250 Gäste des „German Ports“-Kundenempfangs in der Residenz des Deutschen Generalkonsuls in Shanghai. Ausgerichtet und organisiert wurde die Veranstaltung von der HafenManagementgesellschaft bremenports und der Hafenmarketinggesellschaft Seaports of Niedersachsen. Die Fachmesse gehört zu den wichtigsten Messen der Transport- und Logistikbranche und fand bereits zum siebten Mal in Shanghai statt. Auf 15.000 Quadratmetern stellten 602 Unternehmen aus 48 Ländern ihre Produkte und Dienstleistungen den 22.000 Fachbesuchern aus 65 Ländern vor. In diesem Jahr präsentierten die Veranstalter ein erweitertes Messeangebot: Zum ersten Mal fand die Partnermesse „China International Container Transport Fair“ mit Ausstellern aus den Bereichen Seefracht und Häfen statt. „Die bremischen Häfen stießen auch in diesem Jahr beim internationalen Fachpublikum wieder auf großes Interesse. Unser Ziel war es, die Position von Deutschlands zweitgrößtem Seehafen in China und ganz Asien weiterhin zu etablieren. Als besonders positiv bewerte ich, dass wir gemeinsam mit den Kollegen der niedersächsischen Seehäfen die Idee der Kooperation der deutschen Häfen auch im Bereich des Standortmarketings weiter stärken konnten“, so Michael Skiba, Marketingleiter von bremenports. „China bietet nach wie vor für die Seehafenstandorte in Niedersachsen ein großes Marktpotenzial. Insbesondere für Stahl- und Forstprodukte, Projektladungen, Containerverkehre sowie für Automobile bieten sich hier weiterhin gute Möglichkeiten. Daher war es uns besonders wichtig, auf dieser Plattform die leistungsfähigen Logistikservices sowie die Standortvorteile der niedersächsischen Seehäfen zu bewerben und auf dem chinesischen Markt zu positionieren“, sagte Seaports-Geschäftsführerin Inke Onnen-Lübben. „logistics talk“ am 9. Juni in Enns „Short Sea Shipping Days“ vom 22. bis 23. Juni in Lübeck E R FO LG. Das Containerterminal im oberösterreichischen Enns setzt auf Umweltfreundlichkeit. Ende vergangenen Jahres wurden die umfangreichen Modernisierungs- und Ausbauarbeiten für die trimodale Umschlagsanlage abgeschlossen. Anlässlich der offiziellen Eröffnung des Terminals lud bremenports daher im Rahmen seiner Veranstaltungsreihe „logistics talk“ in die Donaustadt ein. Dass die Verbindung zur Weser sehr eng ist, zeigten die vier Vollzüge, die das Terminal an diesem Tag mit Ziel Bremerhaven verließen. EV ENT. Bereits zum zweiten Mal hat das ShortSeaShipping Inland Waterway Promotion Center (SPC) gemeinsam mit der Industrie- und Handelskammer zu Lübeck die „Short Sea Shopping Days" ausgerichtet. Im Rahmen der Konferenz, die in der Musik- und Kongresshalle der Hansestadt stattfand, haben sich fast 400 Branchenvertreter über die Entwicklungen im Kurzstreckenseeverkehr ausgetauscht. Auf einem begleitenden Marktplatz gab es zudem die Gelegenheit, Geschäftskontakte zu intensivieren und zu knüpfen. Darüber hinaus wurde den Teilnehmern ein attraktives Rahmenprogramm geboten. Die Schirmherrschaft der Veranstaltung hatte Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt übernommen. LOGISTICS PILOT August 2016 29 PREVIEW Alle Ausgaben sind auch als E-Paper auf Deutsch und Englisch verfügbar. Scannen Sie den Code oder gehen Sie auf www.bremenports.de/logisticspilot AUSGABE OKTOBER IMPRINT 2016 LOGISTICS PILOT ISSN 2195-8548 Herausgeber: bremenports GmbH & Co. KG Hafenstraße 49, 28217 Bremen www.bremenports.de Michael Skiba Telefon: +49 421 30901-610 Fax: +49 421 30901-624 E-Mail: [email protected] Schwerpunktthema Ausbildung & Karriere Maritime Berufsbilder im Wandel – Trends und Entwicklungen Anzeigen- und Projektleitung: Ronald Schwarze Telefon: +49 421 30901-612 Fax: +49 421 30901-624 E-Mail: [email protected] Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 10, gültig ab 11. Juli 2016 www.bremenports.de/logisticspilot Verlag: DVV Kundenmagazine GmbH Nordkanalstraße 36, 20097 Hamburg www.dvv-kundenmagazine.de Projektmanagement: Karin Kennedy Telefon: +49 40 23714-338 E-Mail: [email protected] Save the Space Sichern Sie sich den Platz für Ihre Anzeigenwerbung im internationalen Logistikmagazin der deutschen Häfen: ­ LOGISTICS PILOT. Die Mediainformationen finden Sie unter www.bremenports.de/logisticspilot Redaktion: Claudia Behrend (cb) verantwortlich E-Mail: redaktion.logisticspilot@ dvvmedia.com Schwerpunktthemen der nächsten Ausgaben: Dezember 2016: RoRo Anzeigenschluss 21.10.2016 Februar 2017 Breakbulk Anzeigenschluss 16.12.2016 LOGISTICS PILOT e­ rscheint sechsmal im Jahr in einer Auflage von 5.000 Exemplaren (Deutsch). Ein englisch­ sprachiges E-Paper finden Sie unter www.bremenports.de/logisticspilot Ihr Ansprechpartner: Ronald Schwarze, Marketing – bremenports GmbH & Co. KG, Telefon: +49 421 30901-612, E-Mail: [email protected] Anzeigenverzeichnis BLG bremenports bremenports Nports 30 LOGISTICS PILOT August 2016 Seite2 Seite 31 Seite 32 Seite 7 Druck: Müller Ditzen AG, Bremerhaven www.muellerditzen.de Die Publikation, ihre Beiträge und Ab­bildungen sind urheberrechtlich geschützt. Jede Vervielfältigung oder Verbreitung muss vom Verlag oder Herausgeber genehmigt werden. Dies gilt auch für die elektronische Verwertung wie die Über­nahme in Datenbanken, Onlinemedien (Internet), Intranets oder sonstige elektronische Speichermedien. Co. KG ­Herausgeber und Verlag schließen bremenports GmbH & eine Haftung für unverlangt ein. V e. g tun gesandte Fotos, Manu­skripte und Bremische Hafenvertre Co. KG sonstige Datenträger aus. t-Marketing GmbH & t Dieses Magazin is ­ ts ein Gemeinschaf n projekt vo JadeWeserPor hsen GmbH Seaports of Niedersac n VIA BREMEN Foundatio FOTO:BREMENPORTS/BLG Oktober 2016: Ausbildung & Karriere Anzeigenschluss 26.8.2016 Layout, Fotos und Illustrationen: Gestaltung: Christine Zander, www.artldesign.de Titel: iStock – DeSid Weitere Bilder: siehe Bildverweise ICH SPARE ENERGIE – SAUBER! Sabine Müller, Energiemanagerin bei bremenports in Bremerhaven Bei der Verringerung der CO2-Emissionen geht die Hafenmanagementgesellschaft bremenports voran. Die Umstellung auf Ökostrom, Energieeffizienzprojekte und ein verbrauchsarmer Fuhrpark sind ebenso beispielhaft wie der Einsatz von Elektroautos und bald auch Deutschlands erstes Binnenschiff mit LNG-Antrieb. www.bremenports.de/standort Nachhaltig wirtschaften - erfolgreich handeln Die bremischen Häfen werden zu „grünen“ Häfen. Dafür sorgt die Hafengesellschaft bremenports mit vielen Maßnahmen: ■ Nachhaltige Hafenentwicklung ■ Ökologischer Ausgleich auf Top-Niveau ■ Umweltverträgliche Baggergutentsorgung ■ Anpassung an die Folgen des Klimawandels ■ Einsatz innovativer Leuchtmittel wie LED und LEP ■ Förderung der Treibstoff-Alternative LNG [email protected] www.greenports.de