Formeln und Konstanten zur Physik (Kompaktkurs) Im folgenden werden einige physikalische Gesetze zusammengefasst, die in der Vorlesung „Physik für Mediziner und Pharmazeuten“ behandelt werden. Diese kurze Zusammenfassung ist vor allem als Hilfsmittel bei der Wiederholung des Stoffs der Vorlesung gedacht: „Wiederholung ist die Mutter des Lernen“. Es sei ausdrücklich betont, dass diese Zusammenfassung kein Ersatz für ein Lehrbuch darstellt oder den Besuch der Physikvorlesung obsolet macht. CAVE: Studierende mit wenig oder keinen Physikkenntnissen werden ausdrücklich davor gewarnt, folgende Seiten auswendig zu lernen. Dies trägt weder zum Verständnis der Physik bei, noch hilft es dem Bestehen der Physikprüfungen und ist daher sinnlos. Dies ist kein Vorlesungsskript. 1. Mechanik starrer Körper (Reduktion auf Massenpunkte): Körper werden in der Mechanik häufig als sogenannte Massenpunkte beschrieben, die ausdehnungslos in sich die gesamte Masse π ([π] = kg) des Körpers vereinen. Bei einem ausgedehnten Körper verhält sich der Schwerpunkt hinsichtlich translatorischer Bewegungen wie ein Massepunkt, der die Gesamtmasse des Körpers trägt. Ein Körper mit dem Volumen V hat die Dichte π = π π ; [π] = Gleichförmige Bewegung (1. Newton´sches Axiom): kg m3 . Ein Körper, auf den keine Kräfte einwirken, ist entweder in Ruhe oder er bewegt sich gleichförmig (geradlinig, mit konstanter Geschwindigkeit). π β = Wegstrecke, π‘ = ππππππππππ, π£β = Geschwindigkeit π β = π£β π‘ ; [π β] = m ; [π‘] = s ; π£β = const. ; [π£β] = |π£β| = π£ = m s 1 s t Gleichmäßig beschleunigte Bewegung: Wirkt auf einen Körper eine konstante Beschleunigung πβ (πβ kann positiv oder negativ sein), so ändert sich seine Geschwindigkeit kontinuierlich und es gilt: Allgemein: π£β = 1 π β = 2 π οΏ½οΏ½οΏ½β π‘ 2 ; ππ β ππ ; πβ = π£β = πβ π‘ ; οΏ½β ππ£ ππ π2 π β = ππ‘ 2 [πβ] = ; |π£β| = √2 π β πβ ; m s2 πβ = πππππ. Beim freien Fall ist πβ durch die Erdbeschleunigung πβ zu ersetzen οΏ½π = 9,81 2β ein Körper aus der Höhe h, so beträgt die Fallzeit π‘ = οΏ½ π . m s2 οΏ½. Fällt Superpositionsprinzip: geradlinige Bewegungen überlagern sich unabhängig voneinander. Kraft auf eine Masse (2. Newton´sches Axiom): Erfährt ein Körper eine Beschleunigung πβ, so wirkt auf seine Masse eine Kraft πΉβ : πΉβ = π πβ ; οΏ½πΉβ οΏ½ = kg m s2 = Newton = N. Mit der Erdbeschleunigung πβ folgt daraus für die Gewichtskraft eines Körpers mit der Masse π: οΏ½οΏ½οΏ½β πΉπ = ππβ π=π ππΈ (π πΈ )² m π = 9,81 οΏ½s2οΏ½ Nm2 π = Gravitationskonstante = 6,67 β 10−11 οΏ½ kg2 οΏ½, ππΈ , π πΈ = Masse, Radius der Erde Reibungskräfte: Reibungskräfte können proportional zur Beschleunigung eines Körpers sein. In Strömungen sind sie häufig auch proportional zur Geschwindigkeit π£ (laminare Strömung) oder zu π£ 2 . Reibungseigenschaften eines Körpers fasst man durch benennungslose Koeffizienten zusammen. Man unterscheidet drei Arten der mechanischen Reibung: 2 a) Haftreibung: πΉβπ»π»π»π» = ππ»π»π»π» πΉβπ πΉβπ ist die Kraft, mit der ein Körper senkrecht auf eine Fläche drückt. b) Gleitreibung: : πΉβπΊπΊπΊπΊπΊ = ππΊπΊπΊπΊπΊ πΉβπ c) Rollreibung: : πΉβπ π π π = ππ π π π πΉβπ Allgemein gilt: Gravitationskraft: ππ π π π βͺ ππΊπΊπΊπΊπΊ βͺ ππ»π»π»π» . Zwischen zwei Massen π1 und π2 wirkt stets eine anziehende Kraft, die Gravitationskraft. Haben die Massen den Abstand π, so gilt: π π πΉβ = π π1 2 2 πβΜ mit dem Betrag πΉ = π π = Gravitationskonstante = 6,67 β 10−11 οΏ½ π1 π2 π2 Nm2 kg 2 οΏ½ πβΜ = ein Einheitsvektor (|πβΜ| = 1) auf der direkten Verbindungslinie der Massen Rotationsbewegung: Eine punktförmige Masse π bewegt sich auf einer Kreisbahn mit dem Radius πβ. In der t2 Zeitspanne βπ‘ = π‘2 − π‘1 überstreicht die Verbindungslinie zwischen Mittelpunkt und Masse den Winkel βπ. Die in βπ‘ zurückgelegte Bahn entspricht einer Bogenlänge βπ . Die Bahngeschwindigkeit π£β steht stets tangential zur Kreisbahn, d.h. die Bahngeschwindigkeit ändert kontinuierlich ihre Richtung. Hierfür muss auf den Körper eine Beschleunigung πβπ§ wirken, die Zentripetalbeschleunigung. Sie ist immer auf den Mittelpunkt hin gerichtet, d.h. auch sie ändert kontinuierlich ihre Kreisbewegung. βπ wird im Bogenmaß gemessen. [βπ] = rad βπ [rad] βπ[°] = 2π 360° βπ βπ = |πβ| ππ = ππ β π oder 3 Richtung während der In Richtung der Drehachse zeigt die Winkelgeschwindigkeit π οΏ½β. Ihr Betrag ist 2π mal der Zahl der Umläufe pro Sekunde. Zeigen die Finger der rechten Hand in Richtung der Bewegung des Körpers, so zeigt der Daumen in Richtung von π οΏ½β. Es gilt: π = 2π β π (π = Frequenz des Umlaufs) βπ = π β βπ‘ oder allgemein π= ππ ππ ; [π οΏ½β] = Für die Bahngeschwindigkeit und Zentripetalbeschleunigung gilt: 1 s π£ = π β π (alle Vektoren senkrecht zueinander, sonst π£β = π οΏ½β × πβ (Vektorprodukt!)) ππ = π β π£ = π 2 β π (alle Vektoren senkrecht zueinander, sonst πβπ = π οΏ½β × π£β (Vektorprodukt!)) Bei einer gleichmäßigen Rotationsbewegung ändern sich nur die Richtungen von π£β und πβπ§ während der Bewegung: |π£β1 | = |π£β2 | οΏ½πβπ1 οΏ½ = οΏ½πβπ2 οΏ½ Während der Bewegung wirkt auf den Körper die Zentripetalkraft, die den Körper auf seiner Bahn hält: πΉβZentripetal = π β πβπ Der Körper selbst spürt jedoch eine Kraft nach außen, die Zentrifugalkraft, da der Körper aufgrund seiner Trägheit stets bestrebt ist, die Kreisbahn in tangentialer Richtung zu verlassen und sich geradlinig (gleichförmig) weiter zu bewegen. Nach dem 3. Newton’schen Axiom („actio“ = „reactio“) gilt: πΉβZentrifugal = −πΉβZentripetal 4 Impuls: Bewegt sich eine Masse π mit der Geschwindigkeit π£β so hat sie einen Impuls: πβ = π β π£β Impulserhaltung: [πβ] = kg m s (Vektorcharakter des Impuls beachten!) In einem abgeschlossenen System aus mehreren Körpern mit Massen ππ , die gegenseitig Kräfte aufeinander ausüben, bleibt die Summe der Impulse erhalten und ist gleich dem Impuls des Schwerpunktes: ∑π πβπ = πππππ = ∑π ππ π£βπ Arbeit und Energie: (π£βπ Geschwindigkeit des Schwerpunktes) Durch eine Kraft πΉβ wird längs eines Weges π β die Arbeit π verrichtet: π = πΉβ β π β [π] = N β m = Joule = J Richtet sich die Kraft gegen die Schwerkraft (Gewichtskraft des Körpers), so ist die Arbeit π = πΉπΊ β β und der Körper der Masse π hat die potenzielle Energie: πΈπππ = π β π β β (β = Höhe des Körpers). Ein Körper der Masse π, der sich mit der Geschwindigkeit π£β bewegt, hat die kinetische Energie: 1 πΈπππ = 2 ππ£ 2 Energieerhaltungssatz: [πΈπππ ] = οΏ½πΈπππ οΏ½ = kg m2 s2 =J In einem abgeschlossenen System können die mechanischen Energieformen ineinander überführt werden, wobei die Gesamtenergie konstant bleibt. πΈ = πΈπππ + πΈπππ = πππππ Leistung: Wird in der Zeit βπ‘ die konstante Arbeit βπ verrichtet, so ist die Leistung: π= βπ βπ‘ J [π] = = Watt = W s 5 2. Mechanik ausgedehnter Körper: Drehmoment: Wirkt auf einen Körper im Abstand πβ zu einer Drehachse eine Kraft πΉβ , so erfährt der οΏ½β, das senkrecht zu πβ und πΉβ steht (= Richtung der Körper ein Drehmoment π Drehachse) οΏ½β = πβ × πΉβ π Achtung: οΏ½βοΏ½ = |πβ |οΏ½ πΉβ οΏ½ sin πΌ οΏ½π πΌ = Winkel zwischen πβ und πΉβ οΏ½β = πβ × πΉβ = − πΉβ × πβ π οΏ½βπ = 0. Ein Körper ist im Gleichgewicht, wenn gilt ∑π π Trägheitsmoment: Die Massenaufteilung eines ausgedehnten Körpers der Gesamtmasse m wird in Bezug zu einer Drehachse mit dem Trägheitsmoment π beschrieben. Das Drehmoment eines ausgedehnten Körpers lässt dann beschreiben durch: οΏ½οΏ½οΏ½β οΏ½β = π ππ π ππ Beispiele: οΏ½οΏ½οΏ½β ππ ( ππ = Winkelbeschleunigung) [π] = πg m2 a) massive Kugel mit Radius r: 2 θ = 5 ππ 2 1 θ = 2 ππ 2 b) Vollzylinder mit Radius r: c) Hohlzylinder mit den Radien r1 und r2: 1 θ = 2 π(π12 +π22 ) Rotationsenergie; Drehimpuls: Ein Körper, der sich mit einer Winkelgeschwindigkeit π οΏ½β und dem Trägheitsmoment π um eine Achse dreht, hat die Rotationsenergie: πΈrot = 1 ππ2 2 6 und den Drehimpuls: 2 οΏ½βοΏ½ = kg m οΏ½πΏ s οΏ½β = π π πΏ οΏ½β Eine (punktförmige) Masse π, die im Abstand πβ mit der Bahngeschwindigkeit π£β um eine Achse rotiert, hat den Drehimpuls: οΏ½β = πβ × πβ = π πβ × π£β πΏ Drehimpulserhaltung: In einem abgeschlossenen System bleibt der Gesamtdrehimpuls konstant, unabhängig von inneren Kräften. οΏ½βπ = πππππ ∑π πΏ Hook’sches Gesetz: Auf eine Feder, deren Länge um βπ verändert wird, wirkt die Kraft πΉ: πΉ = π· βπ π· = Federkonstante Für einen elastischen Körper mit dem Elastizitätsmodul E gilt für die relative Längenausdehnung π = βπ π und die Spannung π = πΉ π΄ : π=ππΈ 3. Flüssigkeiten und Gase: Druck: Kräfte die senkrecht auf eine Fläche π΄ wirken, erzeugen einen Druck π. Der Druck ist eine skalare Größe. πΉ π=π΄ [π] = π =πβπββ π= N m =Pascal = Pa Der Schweredruck einer Masse π mit einem Volumen π beträgt: π π (Dichte) 7 Auftriebskraft: Befindet sich ein Körper vom Volumen π in einem Medium (Gas, Flüssigkeit) der Dichte πmed. , so erfährt er eine Antriebskraft, die der Gewichtskraft entgegengesetzt gerichtet ist: πΉβAuf = πmed. β π β π Gesetz von Laplace: Eine Flüssigkeit mit der Oberflächenspannung π erzeugt in einem Kugelvolumen (z.B. Tropfen) vom Radius π den Binnendruck π: π= 2π π Kontinuitätsgleichung: Ändert sich die Querschnittfläche einer laminaren Strömung von π΄1 auf π΄2 so ändert sich die Strömungsgeschwindigkeit im umgekehrten Verhältnis: π΄1 π£1 = π΄2 π£2 Dabei heißt eine Strömung laminar, deren Fließverhalten durch innere Reibung bestimmt wird. Bernoulli-Gleichung: Eine Flüssigkeit der Dichte π fließt mit der Geschwindigkeit π£, es gilt: horizontale Strömung: 1 π + 2 π β π£ 2 = const. π = statische Druck (Außendruck) 1 2 π β π£ 2 Staudruck 8 vertikale Strömung: 1 π + 2 π β π£ 2 + π β π β β = const. πβπββ = Stokes’sches Gesetz: Schweredruck der Flüssigkeitssäule mit der Höhe β. Eine Kugel vom Radius π, die sich mit einer Geschwindigkeit π£ in einer Newton’schen Flüssigkeit der Viskosität π bewegt, erfährt eine Reibungskraft: πΉ =6πβπβπβπ£ Eine Flüssigkeit, deren Zähigkeit π nicht von der Strömungsgeschwindigkeit abhängt, nennt man eine Newton’sche Flüssigkeit. Hagen-Poiseuille-Gesetz: Für eine Flüssigkeit mit der Viskosität π, die laminar durch eine Röhre mit der Länge π und dem Radius π fließt, ist bei einem Druckgefälle βπ längs der Röhre der Volumenfluss π½: π½= ΔV Δt = πβπ 4 ββπ 8 πβπ [π] = [π] = m [βπ] = Pa [π] = Poise = P = 0,1 Pa β s Der Strömungswiderstand π der Röhre ist: π = Δp 8 π β π = J π π4 Sind Röhren mit den Widerständen R i hintereinander geschaltet, so gilt für den Gesamtwiderstand: R ges = ∑i R i Verzweigt eine Röhre in Teilröhren mit den jeweiligen Strömungswiderständen π π , so gilt für den Gesamtwiderstand: 1 Rges 1 = ∑i R i 9 4. Wärmelehre: Temperatur: Für die absolute Temperatur gilt: 0 [K] = −273,15 [β] [π] = Kelvin = K Ein Mol eines Gases hat unter Normalbedingungen (273,15 [K]; 1013 [hPa]) ein Volumen von 22,4 [l]. Für die Temperaturmessung nutzt man sich linear mit der Temperatur ändernde Eigenschaften eines Körpers, wie z.B. die Längenänderung eines Drahtes. π = π0 (1 + πΎ β βπ) π = Länge nach der Temperaturänderung, π0 = Länge vor der Temperaturänderung βπ = Temperaturänderung, πΎ = Längenausdehnungskoeffizient Wärmeenergie eines festen Körpers, einer Flüssigkeit: Die für die Änderung der Temperatur βπ eines Körpers/einer Flüssigkeit benötigte Wärmemenge βπ beträgt: βπ = π β π β βπ [βπ] = J ; Ideales Gas: π = spezifische Wärme [π] = kg ; [βπ] = K ; [π] = m2 s2 K J = kg K Ein ideales Gas besteht aus identischen Gasteilchen (Massenpunkten), deren einzige Wechselwirkung elastische Stöße untereinander und mit den Wänden ist. Dabei gilt für den Zusammenhang von Druck π, Volumen π und Temperatur π eines idealen Gases die Gasgleichung: πβπ =πβπ βπ π = Zahl der Mole des Gases J π = Gaskonstante 8,31 οΏ½mol KοΏ½ 1 Ein Mol eines Gases hat ππ΄ Teilchen: ππ΄ = 6,022 β 1023 οΏ½molοΏ½ (Avogadro Zahl) π = ππ΅ β ππ΄ ππ΅ = Boltzmann Konstante; 10 J ππ΅ = 1,38 β 10−23 οΏ½KοΏ½ In einem Gemisch von π Gasen hat jedes Gas einen Partialdruck ππ und eine Anzahl an Molen ππ , so dass bei einer Temperatur T in einem Gesamtvolumen V gilt: (∑π ππ ) β π = (∑π ππ ) β π β π wobei ππ proportional zur Partialkonzentration ππ ist (Henry-Gesetz). In einer Gassäule der Höhe β nimmt im Schwerefeld der Erde der Druck ab: π(β) = π0 β π π − 0 βπββ π0 π0 Druck auf der Erde π0 Dichte auf der Erde (π ist proportional zu π) Für Luft gilt die sog. Barometrische Höhenformel: β π(β) = π0 β π −π» kg mit π0 = 1013 [βππ] ; und π0 = 1,3 οΏ½ m3οΏ½ ergibt sich daher π»= π0 π0 βπ = Skalenhöhe = 8000 m Die kinetische Energie eines Gasteilchens beträgt: π πΈπππ = 2 β ππ΅ β π π = Zahl der Freiheitsgrade des Gases Mit π =β ππ΅ β ππ΄ gilt für ein Mol eines Gases: π πΈπππ = 2 β π β π Die kinetische Energie, die man einem Gas zuführen muss, um seine Temperatur um 1 cal βπ = 1K zu ändern beträgt je Freiheitsgrad 2 π ≈ 1 οΏ½molβKοΏ½ (1[cal] = 4,19[J]). Transportphänomene: Gase nehmen jedes Volumen so ein, dass alle Teilchen im Volumen gleich verteilt sind. Diese Gleichverteilung wird durch Diffusion erreicht. Dasselbe gilt für Teilchen in Flüssigkeiten. Durch die Gleichverteilung der Teilchen wird die Entropie des Systems maximal. 1. Fick’sches Gesetz der Diffusion: Die Teilchenstromdichte (= Änderung der Teilchenzahl π pro Zeiteinheit ππ und Querschnittsfläche π΄) in eine Richtung π₯ ist proportional zur Dichteänderung πρ/ππ: 11 ππ ππ π = ππβπ΄ = −π· ππ π· = Diffusionskoeffizient π π Der Diffusionskoeffizient beträgt in Flüssigkeiten π· = 6ππ΅ηπ mit R = Radius der diffundierenden Teilchen und η der Viskosität der Flüssigkeit. 2. Fick’sches Gesetz der Diffusion: Die zeitliche Änderung der Dichte ist proportional zum Dichtegefälle längs π₯: ππ π 2π =π· 2 ππ ππ₯ Osmose: Ist ein gelöster Stoff der Konzentration π bei der Temperatur π durch eine selektiv permeable („semipermeable“) Wand von seinem Lösungsmittel getrennt, so wirkt auf dieses ein osmotischer Druck π± der durch das van’t Hoff Gesetz beschrieben wird: π± =πβπ βπ Es strömt solange Lösungsmittel durch die selektiv permeable Wand bis Außen- und Innendruck gleich sind. 1. Hauptsatz der Wärmelehre: Als innere Energie π bezeichnet man die gesamte Energie, die in einem Gas gespeichert ist, d.h. sowohl die gespeicherte Wärmeenergie π als auch die gespeicherte mechanische Energie π (π = π + π). Damit lautet der 1. Hauptsatz der Wärmelehre: Die Summe der einem System zu-/abgeführten Wärme βπ und der an/von ihm verrichteten Arbeit βπ ist gleich der Zu-/Abnahme der inneren Energie. βπ = βπ + βπ βπ, βπ > 0 zugeführte Wärme, am System verrichtete Arbeit βπ, βπ < 0 abgeführte Wärme, vom System verrichtete Arbeit 12 Führt man einem Gas die Wärmemenge βπ zu, ändert sich die Temperatur um βπ, wobei gemäß der Gasgleichung (ideales Gas) entweder der Druck oder das Volumen konstant gehalten werden können. Es gilt für ein Gas der Masse m: a) für π = const: βπ = ππ β π β βπ ππ = spezifische Wärme des Gases bei konstantem Druck βπ = ππ β π β βπ ππ = spezifische Wärme des Gases bei konstantem Volumen b) für π = const: Bezogen auf die Stoffmenge eines Gases ergibt sich mit ππ£πππ = π π ; πππππ = 2 a) für π = const: π+2 2 π π = Zahl der Freiheitsgrade; π = Zahl der Mole βπ = πππππ β π β βπ πππππ = spezifische Wärme des Gases bei konstantem Druck βπ = ππ£πππ β π β βπ ππ£πππ = spezifische Wärme des Gases bei konstantem Volumen b) für π = const: 2. Hauptsatz der Wärmelehre Die Entropie ist ein Maß für die Zahl der möglichen Zustände, die ein Gas einnehmen kann oder umgekehrt, ein Maß für die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gas einen bestimmten Zustand einnimmt. Bei reversiblen Zustandsänderungen bleibt die Entropie konstant. Dagegen nimmt sie bei irreversiblen Zustandsänderungen stets zu. Der 2. Hauptsatz besagt, dass ein abgeschlossenes System stets den Zustand seiner maximalen Entropie anstrebt. Anders ausgedrückt: Es ist nicht möglich Energie nur durch Abkühlen eines Systems zu gewinnen. Ebenso wird bei der Mischung zweier Stoffe unterschiedlicher Temperatur stets der wärmere abgekühlt und der kältere erwärmt. Zustandsänderungen: a) isotherm π = const, π = const βπ = 0 ⇒ βπ = −βπ 13 ⇒ π β π = const π = const b) adiabatisch βπ = 0 ⇒ βπ = βπ π πππ mit π = πππππ = π£ Wärmeleitung: π+2 π ⇒ π β π π = const π = Adiabatenkoeffizient In einem Medium, in dem die einzelnen Teilchen gekoppelt sind, so dass sie Schwingungen übertragen können (z.B. Metallatome), wird Wärme durch Wärmeleitung transportiert. Die Wärmestromdichte π ist dabei proportional zum Temperaturunterschied βπ längs einer Strecke βπ. 1 βπ βπ π = − π΄ βπ‘ = −π βπ [π] = W m2 π΄ = Querschnittfläche π = Wärmeleitfähigkeit Konvektion: In Flüssigkeiten und Gasen findet Wärmetransport auch durch Konvektion statt. Sie beruht auf einem Stofftransport, da erwärmte Schichten sich ausdehnen und aufgrund ihrer geringeren Dichte in einer kälteren Umgebung einen Auftrieb erfahren. Wärmestrahlung: Bei der Wärmestrahlung (auch Temperaturstrahlung) eines Körpers handelt es sich um elektromagnetische Wellen, die ein Körper der absoluten Temperatur π aussendet. Die Wärmeleistungsdichte (= Wärmeenergie / Zeit . Fläche) wird durch das Stefan-Boltzmann Gesetz beschrieben: π = π β π4 π [π] = m2 W π = 5,67 β 10−8 [m2βK4 ] π = absolute Temperatur; [π] = K Ein Körper mit der Oberfläche A strahlt bei gleichmäßig verteilter Abstrahlung in der Zeit βt die Energie E = S A βt ab. 14 5. Elektrizitätslehre: Es gibt positive und negative Ladungen. Die Elementarladung beträgt π = 1,6 β 10−19 [C]. Ladungen treten immer paarweise auf und können weder erzeugt noch vernichtet werden. In einem abgeschlossenen System ist die Summe der Ladungen konstant (Ladungserhaltungssatz). Coulomb-Kraft: Gleichnamige Ladungen stoßen sich ab, ungleichnamige Ladungen ziehen sich an. Die Kraft zwischen zwei Punktladungen π1 und π2 im Abstand r beträgt: 1 πΉβ = 4ππ π 0 π π1 βπ2 π2 1 πβΜ mit dem Betrag πΉ = 4ππ π 0 π πΉ > 0 abstoßend; πΉ < 0 anziehend π1 βπ2 π2 πβΜ = ein Einheitsvektor (|πβΜ| = 1) in Richtung der direkten Verbindung der Ladungen Aβs π0 = Dielektrizitätskonstante = 8,854 β 10−12 οΏ½VβmοΏ½; ππ = relative Dielektrizität des Mediums, in dem sich die Ladungen befinden (reine Zahl!) [π] = Coulomb = C = Ampere β s = Aβs. Elektrisches Feld: Elektrische Felder beginnen auf positiven Ladungen und enden auf negativen Ladungen. Elektrische Felder stehen immer senkrecht auf ladungstragenden Oberflächen. Kugelförmige Ladungsverteilungen mit symmetrische elektrische Felder πΈοΏ½β . + + + + + + + + - - - - - - - 15 der Gesamtladung π haben radial- 1 πΈοΏ½β = 4ππ π π 2 0 ππ V οΏ½πΈοΏ½β οΏ½ = m ; πβΜ = Einheitsvektor in radialer Richtung πβΜ Flächen gleicher elektrischer Feldstärke nennt man Äquipotenzialflächen. Ein Feld hat in einem Abstand π ein Potenzial π, das der „Arbeitsfähigkeit“ des Feldes auf eine Probeladung entspricht. 1 π = 4ππ π π = Gesamtladung, die das Feld erzeugt. 0 ππ π Die Spannung π ist die Potenzialdifferenz zwischen 2 Punkten im elektrischen Feld. Zwischen ebenen Ladungsverteilungen im Abstand π entsteht ein homogenes elektrisches Feld: + - + - + - + - + - πΈ= π π= π Spannung zwischen den Ladungsebenen [π] = Volt = V Durchläuft eine Ladung π ein elektrisches Feld so ändert sich seine Energie um βπ. Das heißt: Um eine Ladung gegen die gleichnamig geladene Platte zu bewegen, muss die Arbeit βπ verrichtet werden: βπ = π β π. Man gibt im Falle der Elementarladung π = 1,6 β 10−19 [C] die Energie der Ladung, die durch eine Spannung U = 1 [V] beschleunigt wird, auch in Elektronenvolt [eV] an. 1[eV] = 1,6 β 10−19 [J] Dielektrische Verschiebung: οΏ½β eines elektrischen Feldes πΈοΏ½β ergibt die Mit der dielektrischen Verschiebung π· Energiedichte π pro Volumen des Feldes (Energie, die im Feld steckt): οΏ½β = π0 β ππ β πΈοΏ½β π· 1 οΏ½β π = 2 οΏ½οΏ½οΏ½οΏ½β βπΈ βπ· οΏ½βοΏ½ = C2 = Aβs2 οΏ½π· m m [π] = J m3 16 Kondensator: Ein Kondensator speichert Ladungen im getrennten Zustand. Für die Ladung π einer Kondensatorfläche π΄ gilt: π =πΆβπ π = Spannung zwischen den Kondensatorflächen πΆ = Kapazität des Kondensators π΄ πΆ = π0 β ππ β π π΄ = Kondensatorfläche einer Kondensatorplatte π = Abstand des Kondensators ππ = relative Permeabilität des Dielektrikums zwischen den Ladungsträgern des Kondensators [πΆ] = Farad = F = π΄βπ π Bei einer Parallelschaltung von π Kondensatoren ist die Gesamtkapazität gegeben durch : πΆπππ = ∑π πΆπ . Bei einer Serienschaltung von π Kondensatoren ist die Gesamtkapazität gegeben durch: πΆ 1 πππ 1 = ∑π πΆ . π Ein Kondensator speichert die Energie π: 1 π = πΆ β π2 2 Beim Aufladen steigt die Spannung asymptotisch, UC/U0 während der Strom exponentiell abnimmt. ππΆ = π0 (1 − π −π‘/π ); πΌπΆ = πΌ0 π −π‘/π = π0 π π −π‘/π IC/I0 Beim Entladen nehmen die Spannung und der Strom exponentiell ab. Die Stromrichtung ändert sich: ππΆ = π0 π −π‘/π ; πΌπΆ = − πΌ0 π − π‘/π = − π0 π π −π‘/π 17 π = π π π = Widerstand der Leitungen Elektrischer Strom: Fließt in einer Zeit βπ‘ eine Ladung βπ durch einen elektrischen Leiter, so ist der Strom πΌ: πΌ= βπ [πΌ] = Ampere = A βπ‘ Liegt dabei eine Spannung π an der Spannungsquelle, so ist die elektrische Leistung: π =πΌβπ Ohm´sches Gesetz: [π] = Watt = W = AβV An einem Widerstand π fällt bei einem Strom πΌ die Spannung π ab. Der Widerstand hat die Länge π und den Querschnitt π΄. [π] = V; [πΌ] = π΄; [π ] = Ohm = πΊ π =π βπΌ π π = spezifischer Widerstand; [π] = πΊ π = ππ΄ mm2 m Bei einer Serienschaltung von π Widerständen ist der Gesamtwiderstand: π πππ = ∑π π π . Bei einer Parallelschaltung von π Widerständen ergibt sich der Gesamtwiderstand aus: 1 π πππ 1 = ∑π π . π Galvanische Elemente: Ein galvanisches Element besteht aus 2 elektrischen Leitern erster Art (z.B. metallische Leiter), die durch einen Leiter 2. Art verbunden sind. In einem Leiter 2. Art findet Materialtransport in Form von Ionen statt. Faraday´sche Gesetze: 1.) In einem galvanischen Element ist die abgeschiedene Masse π proportional zur transportierten Ladung π. π =π΄βπ =π΄βπΌβπ‘ π΄ = elektromagnetisches Äquivalent 18 2.) Wenn ππππ π die Äquivalentmasse ist, dann verhalten sich bei gleichen Strömen zwei abgeschiedene Massen π1 und π2 wie die Äquivalentmassen. π1 π βπ = ππππ1 βπ2 π2 3.) Zur πππ2 1 Abscheidung π = Ladungszahl; ππππ = molare Masse; οΏ½ einer Äquivalentmasse notwendig. sind ππππ π C πΉ = 96485 οΏ½valοΏ½ οΏ½ = val Ladungen Magnetostatik: Es gibt keine magnetischen Monopole. Magnetische Dipole werden mit Nord- und Südpol bezeichnet N N S . Magnetische Felder π» οΏ½β sind geschlossen. S οΏ½β = magnetische Feldstärke π» Gesetz von Biot-Savart: Ein stromdurchflossener Leiter wird konzentrisch von einem Magnetfeld umgeben. Im Abstand π ist bei einem Strom πΌ die magnetische Feldstärke π»: πΌ π» = 2ππ [π»] = π΄ π ; οΏ½β : „rechte Handregel“. Richtung von π» Eine Spule mit π Windungen und der Länge π, die von einem Strom πΌ durchflossen wird, erzeugt ein Magnetfeld π»: π»= πβπΌ π 19 Kraft auf bewegte Ladungen: Ein Leiter der Länge π, durch den ein Strom πΌ fließt, erfährt in einem Magnetfeld eine Kraft πΉ, die senkrecht zur Stromrichtung und senkrecht zur Richtung des Magnetfeldes steht („3 Finger-Regel der rechten Hand“). οΏ½β πΉβ = πΌ β πβ × π΅ πβ = Vektor mit Betrag π und Richtung des Stroms Vβs οΏ½οΏ½οΏ½οΏ½β [π΅ ] = Tesla = T = m2 π0 = magnetische Permeabilität οΏ½β = π0 β ππ β π» οΏ½β π΅ Vβs π0 = 4π β 10−7 οΏ½AβmοΏ½ οΏ½β = magnetische Induktion π΅ ππ = relative magnetische Permeabilität des magnetischen Materials (Zahl!) Eine bewegte Ladung π erfährt in einem Magnetfeld eine Kraft πΉβ (Lorentz-Kraft), die οΏ½β senkrecht zur Geschwindigkeit π£β der Ladung und zur magnetischen Induktion π΅ steht. Die Ladung bewegt sich auf einer Kreisbahn. οΏ½β πΉβ = π β π£β × π΅ (π ist entsprechend positiv oder negativ einzusetzen, Vorzeichen beachten, „3-Finger-Regel der rechten Hand“) Magnetischer Fluß: Der magnetische Fluß π durch eine Fläche π΄ ist gegeben durch: π = π΅ β π΄ β cos πΌ Magnetische Induktion: πΌ= Winkel zwischen der Fläche und der Senkrechten οΏ½β zu π΅ Ändert sich der magnetische Fluß um ππ in einer Zeit ππ in einer Fläche π΄, die von einem Leiter in π Windungen umgeben wird, so wird in diesem Leiter eine Spannung π induziert. Der resultierende Strom ist dabei so gerichtet, dass er der Flußänderung ππ entgegenwirkt („Lenz´sche Regel“). π = −π ππ ππ Ändert sich in einer Spule mit N Windungen ein Strom um ππ in der Zeit ππ, so führt dies zu einer Selbstinduktion mit der Spannung: 20 ππ π = −πΏ ππ L= Induktivität der Spule; [πΏ] = π΄βπ 2 πΏ = π0 β ππ β π Vβs A = Henry =H ππ = relative Permeabilität des Spulenkerns π΄ = Querschnittsfläche der Spule; π = Länge der Spule π = Windungszahl der Spule Einschalten eines Stromes an einer Spule: πΌπΏ = πΌ0 (1 − π −π‘/π ); ππΏ = π0 π −π‘/π Ausschalten eines Stromes an einer Spule: πΌπΏ = πΌ0 π −π‘/π ; ππΏ = − π0 π − π‘/π π= πΏ π Wechselstrom: π(π‘) = π0 β sin(ππ) πΌ(π‘) = πΌ0 β sin(ππ) Mit den Effektivwerten π = 2 β π β π ; π = Frequenz π‘ = Zeit π0 , πΌ0 = Maximalwerte (Amplitude) von Spannung, Strom π πeff = √20 und πΌ 0 πΌeff = √2 Schwingungsperiode gemittelte Leistung ποΏ½ zu: ergibt sich die über eine ποΏ½ = πeff β πΌeff In einem Wechselstromkreis gibt es neben Ohmschen Widerständen (Wärmeverlust der elektrischen Energie durch den Strom) auch induktive Widerstände π πΏ (Spulen) und kapazitive Widerstände π πΆ (Kondensatoren): π πΏ = π β πΏ π πΆ = 1 πβπΆ 21 In einem Transformator hat die Spule auf der Primärseite π1 Windungen und auf der Sekundärseite π2 Windungen. Für die Spannung π2 und den Strom πΌ2 auf der sekundären Seite gilt: π π2 = π1 β π2 πΌ2 = πΌ1 β π1 π2 π1 , πΌ1 = Spannung, Strom auf der Primärseite 1 6. Schwingungen: Für eine harmonische Schwingung gilt für einen Schwinger: Auslenkung: π₯(π‘) = π΄0 β sin(ππ) Geschwindigkeit: Beschleunigung: π£(π‘) = π΄0 β π β cos(ππ) π(π‘) = −π΄0 β π² β sin(ππ) π΄0 = Amplitude π = 2 β π β π ; π = Frequenz 1 π = π ; π = Periode 1 [π] = s = Hertz = Hz Ein schwingender Körper der Masse π hat die Energie π, die sich aus kinetischer und potenzieller Energie zusammensetzt. π = ππππ + ππππ = 1 1 1 β π β π£ 2 + β π β π2 β π₯ 2 = β π β π2 β π΄0 2 2 2 2 7. Wellen: Wird ein Schwingungszustand durch den Raum transportiert, so entsteht eine Welle. Eine Welle transportiert kein Material sondern Energie. Man unterscheidet Longitudinalwellen (z.B. Schall), bei denen die Schwingungsrichtung in Richtung der Wellenausbreitung steht, und Transversalwellen (z.B. elektromagnetische Wellen), bei denen die Schwingungsrichtung senkrecht zur Ausbreitungsrichtung steht. Transversalwellen sind im Gegensatz zu Longitudinalwellen polarisierbar, d.h. es kann eine Schwingungsrichtung ausgezeichnet werden. 22 πβπ =π£ ; πβπ =π oder π = Wellenlänge π, π = Frequenz π π = 2π = Frequenz, π = Kreisfrequenz; π = π£, π = Ausbreitungsgeschwindigkeit 2π π = Wellenzahl 2 gegenläufige Wellen gleicher Amplitude π΄ und gleicher Frequenz π interferieren zu einer stehenden Welle. Dabei gibt es Orte die immer in Ruhe sind (Knoten) und Orte mit maximaler Ausdehnung (= 2π΄) (Bäuche). In einem Resonator der Länge πΏ bildet sich eine stehende Welle für folgende Bedingungen von λ: 1. An beiden Enden des Resonators befindet sich ein Knoten oder ein Bauch: π πΏ =πβ2; π = 1, 2, . . . 2. An einem Ende des Resonators befindet sich ein Knoten, am anderen Ende ein Bauch: π πΏ = (2π − 1) β 2 ; Schallausbreitung: π = 1, 2, . . . Für die Schallgeschwindigkeit in einem Gas gilt: π π π π£ = οΏ½π β π = οΏ½π β π πππ m π = Druck; π = Dichte; π = Temperatur πππππ π = π πππ; π£ ππππ = molare Masse π£(πΏπΏπΏπΏ) = 331 οΏ½ s οΏ½ für Normalbedingungen bei 0 °C. An einer Grenzfläche zwischen zwei Medien mit unterschiedlicher Schallgeschwindigkeit entsteht ein Wellenwiderstand π§: π§ = π β π£ (π, π£ = Dichte, Ausbreitungsgeschwindigkeit hinter der Grenzfläche) Doppler Effekt: Bewegen sich Sender π oder Empfänger πΈ eines Schallsignals mit der Geschwindigkeit π£ , so ändert sich die Frequenz π0 des Schallsignals. Analoges gilt auch für andere Arten von Wellen, wie z.B. elektromagnetische Wellen (Radar, Licht etc.) 23 1. Sender in Ruhe E1 π£ π(πΈ1 ) = π0 οΏ½1 + π οΏ½ E2 S π£ π(πΈ2 ) = π0 οΏ½1 − οΏ½ π π = Schallgeschwindigkeit, Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle 2. Empfänger in Ruhe π£ −1 π(πΈ1 ) = π0 οΏ½1 + π οΏ½ E1 E2 π£ −1 π(πΈ2 ) = π0 οΏ½1 − οΏ½ π 3. Sender S und Empfänger E sind in Bewegung (π£πΈ = Geschwindigkeit des Empfängers; π£π = Geschwindigkeit des Senders) auf einander zu: π(πΈ) = π0 οΏ½1 + π£πΈ οΏ½ οΏ½1 − π π£π −1 π οΏ½ 4. Sender S und Empfänger E sind in Bewegung (π£πΈ = Geschwindigkeit des Empfängers; π£π = Geschwindigkeit des Senders) von einander weg: π(πΈ) = π0 οΏ½1 − π£πΈ οΏ½ οΏ½1 + π π£π −1 π οΏ½ Lautstärke: Physikalisch wird die Lautstärke durch die Schallintensität πΌ beschrieben, d.h. die W Energie, die pro Zeitintervall auf eine Fläche trifft. οΏ½[πΌ] = m2οΏ½. 24 Daneben verwendet man den Schalldruckpegel πΏπ : π 2 π πΏπ = 10 β log οΏ½π οΏ½ = 20 β log οΏ½π οΏ½ 0 οΏ½πΏπ οΏ½ = dezibel = dB π = Schalldruck 0 π0 = 2 β 10−5 [Pa](Luft) π0 = 1 [πPa] (sonst.) Ein anderes Maß ist der Schallintensitätspegel πΏπΌ , der dem Schalldruckpegel proportional ist: |πΌ| W πΌ0 = 10−12 οΏ½m2οΏ½; [πΏπΌ ] = dB πΏπΌ = 10 β log οΏ½ πΌ οΏ½ 0 Die empfundene Lautstärke wird in Phon gemessen und berücksichtigt die frequenzabhängige Empfindlichkeit des menschlichen Ohrs. Die Lautstärke wird dabei mit einem Ton verglichen, der bei einer Frequenz von 1 [kHz] dasselbe Hörempfinden auslöst. |πΌ| W πΌ0 = 10−12 οΏ½m2οΏ½ bei 1 [kHz]; [πΏ] = Phon πΏ = 10 β log οΏ½ πΌ οΏ½ 0 8. Elektromagnetische Wellen - Optik Eine elektromagnetische (EM-) Welle (z.B. Radiowelle, Lichtwelle, Mikrowelle, Röntgenwelle) besteht aus einem sich zeitlich ändernden elektrischen Feld πΈοΏ½β und οΏ½β , die senkrecht aufeinander einem sich zeitlich ändernden magnetischen Feld π» stehen und in Phase schwingen. οΏ½β ⊥ πβ πΈοΏ½β ⊥ π» πβπ =π π(ππππππ) = 1 πβ = Ausbreitungs-/Phasengeschwindigkeit π = Wellenlänge; m = 3 β 108 οΏ½ οΏ½ s οΏ½π0 β π0 π = Frequenz In einem Medium ist die Phasengeschwindigkeit einer EM-Welle immer geringer als im Vakuum. Bei einem Übergang von einem Medium mit der Phasengeschwindigkeit π1 in ein Medium mit der Phasengeschwindigkeit π2 bleibt die Frequenz ν (=Farbe) erhalten. 25 π(Materie) = 1 οΏ½π0 β ππ β π0 β ππ π(Materie) < π(Vakuum) = π(Vakuum) √ππ β ππ π(Materie) < π(Vakuum) Für optisch transparente Stoffe gilt ππ = 1. Damit wird π = √ππ = π π(Vakuum) √ ππ . π = Brechungsindex Gesetz von Snellius (geometrische Optik): π = π(π) An einer Grenzfläche zwischen zwei Medien mit Brechungsindex π1 und π2 wird ein Lichtstrahl z.T. reflektiert und z.T. gebrochen. π1 < π2 πΌ πΈ = πΌπ sin απΈ n2 = sin β n1 Lambert-Beer-Gesetz: Ein Lichtstrahl der Wellenlänge λ habe die Intensität πΌ0 (π) und durchdringe ein Medium der Dicke π. Die nach Absorption im Medium verbleibende Intensität πΌ(π) ist: πΌ(π) = πΌ0 (π) β π −π(π)βπ π(π) = Extinktionskoeffizient Aus weißem Licht können so subtraktiv Farben erzeugt werden. 26 Linsen (geometrische Optik): Eine Linse, die auf der optischen Achse dicker ist als am Rand, heißt konvex. Eine Linse, die auf der optischen Achse dünner ist als am Rand, heißt konkav. Mit Hilfe einer gedachten Ebene, der Hauptebene, an der das Beugungsverhalten der vorderen und hinteren Grenzfläche Linse zusammengefasst wird, lässt sich das Abbildungsverhalten dünner Linsen beschreiben. Die Hauptebene steht senkrecht zur optischen Achse des Systems. Hauptebene optische Achse reelles Bild πΊ = Gegenstandsgröße; π΅ = Bildgröße π = Gegenstandsweite; π = Bildweite π,Μ π = Brennweite π1 ,π2 =Brechungsindizes Es gilt: πΊ π΅ = π π π· = Brechkraft = π1 πΜ = π2 π = π1 π + π2 π π· > 0 (konvex); π· < 0 (konkav) Bei mehreren Linsen in einem System addieren sich die Brechkräfte. 1 1 In Luft: π· = π [π·] = π = Dioptrie = dpt Linsenschleifergleichung: π·= π1 πΜ = π2 π = ππΏπΏπΏπΏπΏ −π1 π1 + π2 −ππΏπΏπΏπΏπΏ π2 27 wobei die Konvention für die Radien π1 und π2 gilt, dass r > 0, wenn die Fläche konvex zum Gegenstand ist, und r < 0 ist, wenn die Fläche konkav zum Gegenstand steht. −r2 + r1 + r2 −r1 + r2 + r2 + r2 n1 n2 + r2 n1 1 1 n2 1 in Luft mit nLuft = 1 gilt daher: π· = π = π + π 1 1 1 = (ππΏπΏπΏπΏπΏ − 1) οΏ½ − οΏ½ π1 π2 π Lupe: Bei einer Lupe steht der Gegenstand innerhalb der Brennweite. Es wird ein virtuelles Bild erzeugt. Die Vergrößerung π π£πΏ = π0, wobei Schreibweise und π die Brennweite der Lupe ist. π 0 = 25 [cm] die deutliche Mikroskop: Bei einem Mikroskop wird durch das Objektiv ein reelles Bild erzeugt, das in der Brennweite des Okulars steht. Davon wird ein virtuelles Bild durch das Okular erzeugt. Die Vergrößerung ππ des Mikroskops wird beschrieben durch: ππ = π π‘βπ 0 ππππ = Brennweite des Objektivs πππ βπππ πππ = Brennweite des Okulars π‘ = Tubuslänge. Die Numerische Apertur NA eines Objektivs ist durch den Öffnungswinkel π und den Brechungsindex π des Mediums zwischen Objektiv und Gegenstand gegeben. ππ = π β sin π 2 28 Die Auflösung βπ₯ beschreibt den kleinsten Abstand, den zwei Punkte haben können, um getrennt detektiert zu werden. Für ein Objektiv gilt: π βπ₯ = 0,61 ππ Beugung (Wellenoptik): π = Wellenlänge des benutzten Lichtes Mit Beugung beschreibt man das Phänomen, dass im geometrischen Schatten eines Hindernisses bei einer EM-Welle (Licht) noch Intensität (Helligkeit) registriert wird. Beugung ist eine charakteristische Welleneigenschaft. Beugung am Spalt: Hinter einem Spalt der Breite π verteilt sich die Intensität in Form von Intensitätsminima und –maxima: d + r2 Minima: Maxima: π sin π = π β π π = 1, 2, … π sin π = (2π + 1) β 2π Beugung am Gitter: Ein Gitter hat eine Vielzahl kleiner Spalte im Abstand π (π = Gitterkonstante). Hinter einem Gitter entsteht ebenfalls ein Beugungsbild: Maxima: Minima: π sin π = π β π π = 1, 2, … π sin π = (2π + 1) β 2π 29 9. Welle Teilchen Dualismus Quantenmechanisch kann eine Welle der Frequenz π auch als Teilchen einer Masse m beschrieben werden. Umgekehrt haben massenbehaftete Teilchen auch die Eigenschaft von Wellen. Es gilt: πΈ =ββπ = π h= Planck´sches Wirkungsquantum = 6,63 β 10−34 [Js] λ m πΈ = π β π2 π = 3 β 108 οΏ½ s οΏ½ ; π = Masse, [π] = kg π = de Broglie Wellenlänge 10. Atom- und Kernphysik, Röntgenstrahlung: Atome bestehen aus Kern (Protonen und Neutronen) und der Elektronenhülle. Nach dem Bohr´schen Atommodell bewegen sich die Elektronen auf Kreisbahnen um den Kern. Die Eigenschaften der Elektronenbahnen werden durch die Quantenzahlen π (Energieniveau), π (Bahndrehimpuls), ππ (Bahnneigung), π (Spin) beschrieben. Die Energie βπΈ, die ein Quant (Photon) hat, das bei einem Übergang eines Elektrons aus einem Energieniveau πΈ1 in ein anderes Energieniveau πΈ2 absorbiert/emittiert wird, ist gegeben durch: β β π = ±βπΈ = ±(πΈ1 − πΈ2 ) π = Frequenz des Photons Im Kern ist nahezu die gesamte Masse des Atoms vereinigt. Ein Element π mit der Ordnungszahl π = Protonenzahl und der Massenzahl π΄ = π + π (π =Neutronenzahl) wird dargestellt: π΄ ππ Radioaktiver Zerfall: Man unterscheidet folgende Formen des radioaktiven Zerfalls von Atomkernen: πΌ – Zerfall: π΄ ππ π½ + – Zerfall: π΄ ππ π½ − – Zerfall: π΄ ππ πΌ – Zerfall οΏ½β―β―β―β―β―οΏ½ π΄−4 π§−2π π½ − – Zerfall + 42πΌ οΏ½β―β―β―β―β―β―β―οΏ½ π§+1π΄π + π − + πΜ mit π − = Elektron; πΜ = Antineutrino π½ + – Zerfall οΏ½β―β―β―β―β―β―β―οΏ½ π§−1π΄π + π + + π mit π + = Positron; π = Neutrino 30 π΄ ∗ ππ πΎ – Zerfall: Zerfallsgesetz: πΎ – Zerfall οΏ½β―β―β―β―β―οΏ½ π΄π§π + πΎ mit ∗= angeregter Zustand; πΎ = Quant Nach einer Zeit π‘ verbleiben beim radioaktiven Zerfall von π0 Kernen noch π Kerne. π = π0 β π −ππ π΄ = −π β π = π = Zerfallskonstante ππ π΄ = Aktivität ππ π1οΏ½ = Halbwertszeit 2 1 π = Lebensdauer π [π΄] = Becquerel = Bq 1Bq = ln 2 1 Zerfall s π Röntgenstrahlung: In einer Röntgenröhre werden Elektronen durch eine Spannung U beschleunigt und treffen mit einer Geschwindigkeit v auf die Anode. Es gilt: πβπ = π 2 π β π£2 π£ = οΏ½2 π π Es entsteht π = Masse des Elektrons = 9,1 β 10−31 [kg] π = Elementaraladung = 1,6 β 10−19 [C] ionisierte Strahlung mit einem kontinuierlichen Spektrum (Bremsstrahlung), das einen typischen Verlauf zeigt und bei einer minimalen Wellenlänge beginnt. Dieses kontinuierliche Spektrum wird durch ein Linienspektrum überlagert, das vom Material der Anode abhängt (charakteristisches Spektrum). ββπ ππππ = πβπ 31 Absorption ionisierender Strahlung: Die Intensität πΌ ionisierender Strahlung nach Durchlaufen eines Absorbers der Dicke π ist gegeben durch: πΌ = πΌ0 β π −ππ πΌ = πΌ0 β π πΌ0 = Intensität vor dem Absorber µ ρ − ρπ π = Absorptionskoeffizient; µ ρ = Massenabsorptionskoeffizient Je nach Energie der ionisierenden Strahlung (β β π) und der Ordnungszahl π des Absorbers tragen verschiedene Effekte zur Absorption bei: Photoeffekt, ComptonEffekt, Paarbildung: π = πPhoto + πCompton + πPaar Bragg-Bedingung: Die Atome eine regelmäßigen Kristalls haben den Abstand d und stellen für Röntgenstrahlung ein Gitter dar, an dem sie Beugung erfährt. In Reflexion treten daher für bestimmte Winkel θ Intensitätsmaxima auf: πλ π π π θ = 2π π = 1,2, … .. Dosis / Äquivalentdosis: Die Energiedosis D ist die bei einem Strahldurchgang pro Masse dm abgegebene Energie dE. Im Strahlenschutz wird die wirksame Dosis H je nach Strahlenart und Organ mit einem Gewichtingsfaktor q versehen. ππ ππ π· = ππ ; π» = π ππ = π π· [D] = Gray = Gy; [H] = Sievert = Sv 32 Im folgenden finden Sie einige Konstanten und spezifische Materialgrößen: 33 34 35