Anhang zum Praktikumsskript Im folgenden werden einige physikalische Gesetze zusammengefasst, die in der Vorlesung „Physik für Mediziner und Pharmazeuten“ behandelt werden. Diese kurze Zusammenfassung ist vor allem als Hilfsmittel bei der Wiederholung des Stoffs der Vorlesung gedacht: „Wiederholung ist die Mutter des Lernen“. Es sei ausdrücklich betont, dass diese Zusammenfassung kein Ersatz für ein Lehrbuch darstellt oder den Besuch der Physikvorlesung obsolet macht. CAVE: Studierende mit wenig oder keinen Physikkenntnissen werden ausdrücklich davor gewarnt, folgende Seiten auswendig zu lernen. Dies trägt weder zum Verständnis der Physik bei, noch hilft es dem Bestehen der Physikprüfungen und ist daher sinnlos. 1. Mechanik starrer Körper (Reduktion auf Massenpunkte): Körper werden in der Mechanik häufig als sogenannte Massenpunkte beschrieben, die ausdehnungslos in sich die gesamte Masse ππ ([ππ] = kg) des Körpers vereinen. Bei einem ausgedehnten Körper verhält sich der Schwerpunkt hinsichtlich translatorischer Bewegungen wie ein Massepunkt, der die Gesamtmasse des Körpers trägt. Ein Körper mit dem Volumen V hat die Dichte ππ = ππ ππ ; [ππ] = Gleichförmige Bewegung (1. Newton´sches Axiom): kg m3 . Ein Körper, auf den keine Kräfte einwirken, ist entweder in Ruhe oder er bewegt sich gleichförmig (geradlinig, mit konstanter Geschwindigkeit). π π β = Wegstrecke, π‘π‘ = ππππππππππππππππππππ, π£π£β = Geschwindigkeit π π β = π£π£β π‘π‘ ; [π π β] = m ; [π‘π‘] = s ; π£π£β = const. ; [π£π£β] = |π£π£β| = π£π£ = m s 1 s t Gleichmäßig beschleunigte Bewegung: Wirkt auf einen Körper eine konstante Beschleunigung ππβ (ππβ kann positiv oder negativ sein), so ändert sich seine Geschwindigkeit kontinuierlich und es gilt: Allgemein: π£π£β = 1 π π β = ππ οΏ½οΏ½οΏ½β π‘π‘ 2 ; πππ π β ππππ 2 ; ππβ = π£π£β = ππβ π‘π‘ ; πππ£π£οΏ½β ππππ ππ 2 π π β = πππ‘π‘ 2 [ππβ] = ; |π£π£β| = √2 π π β ππβ ; m s2 ππβ = ππππππππππ. Beim freien Fall ist ππβ durch die Erdbeschleunigung ππβ zu ersetzen οΏ½ππ = 9,81 2β ein Körper aus der Höhe h, so beträgt die Fallzeit π‘π‘ = οΏ½ . ππ m s2 οΏ½. Fällt Superpositionsprinzip: geradlinige Bewegungen überlagern sich unabhängig voneinander. Kraft auf eine Masse (2. Newton´sches Axiom): Erfährt ein Körper eine Beschleunigung ππβ, so wirkt auf seine Masse eine Kraft πΉπΉβ : πΉπΉβ = ππ ππβ ; οΏ½πΉπΉβ οΏ½ = kg m s2 = Newton = N. Mit der Erdbeschleunigung ππβ folgt daraus für die Gewichtskraft eines Körpers mit der Masse ππ: οΏ½οΏ½οΏ½β β πΉπΉ ππ = ππππ ππ = ππ πππΈπΈ (π π πΈπΈ )² m ππ = 9,81 οΏ½ 2 οΏ½ s Nm2 ππ = Gravitationskonstante = 6,67 β 10−11 οΏ½ πππΈπΈ , π π πΈπΈ = Masse, Radius der Erde kg 2 οΏ½, Reibungskräfte: Reibungskräfte können proportional zur Beschleunigung eines Körpers sein. In Strömungen sind sie häufig auch proportional zur Geschwindigkeit π£π£ (laminare Strömung) oder zu π£π£ 2 . Reibungseigenschaften eines Körpers fasst man durch benennungslose Koeffizienten zusammen. Man unterscheidet drei Arten der mechanischen Reibung: 2 a) Haftreibung: πΉπΉβπ»π»π»π»π»π»π»π» = πππ»π»π»π»π»π»π»π» πΉπΉβππ πΉπΉβππ ist die Kraft, mit der ein Körper senkrecht auf eine Fläche drückt. b) Gleitreibung: : πΉπΉβπΊπΊπΊπΊπΊπΊπΊπΊπΊπΊ = πππΊπΊπΊπΊπΊπΊπΊπΊπΊπΊ πΉπΉβππ c) Rollreibung: : πΉπΉβπ π π π π π π π = πππ π π π π π π π πΉπΉβππ πππ π π π π π π π βͺ πππΊπΊπΊπΊπΊπΊπΊπΊπΊπΊ βͺ πππ»π»π»π»π»π»π»π» . Allgemein gilt: Gravitationskraft: Zwischen zwei Massen ππ1 und ππ2 wirkt stets eine anziehende Kraft, die Gravitationskraft. Haben die Massen den Abstand ππ, so gilt: ππ ππ πΉπΉβ = ππ 1 2 2 ππβΜ ππ Nm2 ππ = Gravitationskonstante = 6,67 β 10−11 οΏ½ kg 2 οΏ½ ππβΜ = ein Einheitsvektor (|ππβΜ| = 1) auf der direkten Verbindungslinie der Massen Rotationsbewegung: Eine punktförmige Masse ππ bewegt sich auf einer Kreisbahn mit dem Radius ππβ. In der + r2 t2 ο² v t1 + r2 + r2 βπ‘π‘ = π‘π‘2 − π‘π‘1 überstreicht die Verbindungslinie zwischen Mittelpunkt und Masse den ο² βs βΟ ο² ο² r az Zeitspanne + r2 Winkel βππ. Die in βπ‘π‘ zurückgelegte Bahn entspricht einer Bogenlänge βπ π . Die Bahngeschwindigkeit π£π£β steht + r2 + r2 stets + r2 tangential zur Kreisbahn, d.h. die Bahngeschwindigkeit ändert kontinuierlich ihre Richtung. Hierfür muss auf den Körper eine Beschleunigung ππβπ§π§ wirken, die Zentripetalbeschleunigung. Sie ist immer auf den Mittelpunkt hin gerichtet, d.h. auch sie ändert kontinuierlich ihre Richtung während der Kreisbewegung. βππ wird im Bogenmaß gemessen. [βππ] = rad βππ [rad] βππ[°] = 2ππ 360° βπ π βππ = |ππβ| ππππ = ππππ β ππ oder 3 In Richtung der Drehachse zeigt die Winkelgeschwindigkeit ππ οΏ½β. Ihr Betrag ist 2ππ mal der Zahl der Umläufe pro Sekunde. Zeigen die Finger der rechten Hand in Richtung der Bewegung des Körpers, so zeigt der Daumen in Richtung von ππ οΏ½β. ππ = 2ππ β ππ Es gilt: (ππ = Frequenz des Umlaufs) βππ = ππ β βπ‘π‘ oder allgemein ππ = ππππ ππππ ; [ππ οΏ½β] = Für die Bahngeschwindigkeit und Zentripetalbeschleunigung gilt: π£π£ = ππ β ππ π£π£β = ππ οΏ½β × ππβ ππππ = ππ β π£π£ = ππ2 β ππ ππβππ = ππ οΏ½β × π£π£β 1 s (Vektorprodukt!) (Vektorprodukt!) Bei einer gleichmäßigen Rotationsbewegung ändern sich nur die Richtungen von π£π£β und ππβπ§π§ während der Bewegung: + r2 ο² v 2 t2 ο² a z2 + r2 + r2 + r2 ο² az1 ο² v1 t1 + r2 |π£π£β1 | = |π£π£β2 | οΏ½ππβππ1 οΏ½ = οΏ½ππβππ2 οΏ½ + r2 Während der Bewegung wirkt auf den Körper die Zentripetalkraft, die den Körper auf seiner Bahn hält: πΉπΉβZentripetal = ππ β ππβππ Der Körper selbst spürt jedoch eine Kraft nach außen, die Zentrifugalkraft, da der Körper aufgrund seiner Trägheit stets bestrebt ist, die Kreisbahn in tangentialer Richtung zu verlassen und sich geradlinig (gleichförmig) weiter zu bewegen. Nach dem 3. Newton’schen Axiom („actio“ = „reactio“) gilt: πΉπΉβZentrifugal = −πΉπΉβZentripetal 4 Impuls: Bewegt sich eine Masse ππ mit der Geschwindigkeit π£π£β so hat sie einen Impuls: ππβ = ππ β π£π£β Impulserhaltung: [ππβ] = kg m s In einem abgeschlossenen System aus mehreren Körpern mit Massen ππππ , die gegenseitig Kräfte aufeinander ausüben, bleibt die Summe der Impulse erhalten und ist gleich dem Impuls des Schwerpunktes: ∑ππ ππβππ = ππππππππππ = ∑ππ ππππ π£π£βπ π Arbeit und Energie: (π£π£βπ π Geschwindigkeit des Schwerpunktes) Durch eine Kraft πΉπΉβ wird längs eines Weges π π β die Arbeit ππ verrichtet: ππ = πΉπΉβ β π π β [ππ] = N β m = Joule = J Richtet sich die Kraft gegen die Schwerkraft (Gewichtskraft des Körpers), so ist die Arbeit ππ = πΉπΉπΊπΊ β β und der Körper der Masse ππ hat die potenzielle Energie: πΈπΈππππππ = ππ β ππ β β (β = Höhe des Körpers). Ein Körper der Masse ππ, der sich mit der Geschwindigkeit π£π£β bewegt, hat die kinetische Energie: πΈπΈππππππ = 1 2 πππ£π£ 2 Energieerhaltungssatz: [πΈπΈππππππ ] = οΏ½πΈπΈππππππ οΏ½ = kg m2 s2 =J In einem abgeschlossenen System können die mechanischen Energieformen ineinander überführt werden, wobei die Gesamtenergie konstant bleibt. πΈπΈ = πΈπΈππππππ + πΈπΈππππππ = ππππππππππ Leistung: Wird in der Zeit βπ‘π‘ die konstante Arbeit βππ verrichtet, so ist die Leistung: ππ = βππ βπ‘π‘ J [ππ] = = Watt = W s 5 2. Mechanik ausgedehnter Körper: Drehmoment: Wirkt auf einen Körper im Abstand ππβ zu einer Drehachse eine Kraft πΉπΉβ , so erfährt der οΏ½β, das senkrecht zu ππβ und πΉπΉβ steht (= Richtung der Körper ein Drehmoment ππ Drehachse) οΏ½β = ππβ × πΉπΉβ ππ Achtung: οΏ½βοΏ½ = |ππβ |οΏ½ πΉπΉβ οΏ½ sin πΌπΌ οΏ½ππ πΌπΌ = Winkel zwischen ππβ und πΉπΉβ οΏ½β = ππβ × πΉπΉβ = − πΉπΉβ × ππβ ππ οΏ½βππ = 0. Ein Körper ist im Gleichgewicht, wenn gilt ∑ππ ππ Trägheitsmoment: Die Massenaufteilung eines ausgedehnten Körpers wird in Bezug zu einer Drehachse mit dem Trägheitsmoment ππ beschrieben. Das Drehmoment eines ausgedehnten Körpers lässt dann beschreiben durch: οΏ½οΏ½οΏ½β οΏ½β = ππ ππππ ππ ππππ ( οΏ½οΏ½οΏ½β ππππ ππππ = Winkelbeschleunigung) [ππ] = ππg m2 Rotationsenergie; Drehimpuls: Ein Körper, der sich mit einer Winkelgeschwindigkeit ππ οΏ½β und dem Trägheitsmoment ππ um eine Achse dreht, hat die Rotationsenergie: πΈπΈrot = 1 ππππ2 2 und den Drehimpuls: οΏ½β = ππ ππ πΏπΏ οΏ½β 2 οΏ½βοΏ½ = kg m οΏ½πΏπΏ s Eine (punktförmige) Masse ππ, die im Abstand ππβ mit der Bahngeschwindigkeit π£π£β um eine Achse rotiert, hat den Drehimpuls: οΏ½β = ππβ × ππβ = ππ ππβ × π£π£β πΏπΏ 6 Drehimpulserhaltung: In einem abgeschlossenen System bleibt der Gesamtdrehimpuls konstant, unabhängig von inneren Kräften. οΏ½βππ = ππππππππππ ∑ππ πΏπΏ Hook’sches Gesetz: Auf eine Feder, deren Länge um βππ verändert wird, wirkt die Kraft πΉπΉ: πΉπΉ = π·π· βππ π·π· = Federkonstante 3. Flüssigkeiten und Gase: Druck: Kräfte die senkrecht auf eine Fläche π΄π΄ wirken, erzeugen einen Druck ππ. Der Druck ist eine skalare Größe. ππ = πΉπΉ π΄π΄ [ππ] = N m =Pascal = Pa Der Schweredruck einer Masse ππ mit einem Volumen ππ beträgt: ππ = ππ β ππ β β Auftriebskraft: ππ = ππ ππ (Dichte) Befindet sich ein Körper vom Volumen ππ in einem Medium (Gas, Flüssigkeit) der Dichte ππmed. , so erfährt er eine Antriebskraft, die der Gewichtskraft entgegengesetzt gerichtet ist: πΉπΉβAuf = ππmed. β ππ β ππ Gesetz von Laplace: Eine Flüssigkeit mit der Oberflächenspannung ππ erzeugt in einer Kapillaren vom Radius ππ den Kapillarendruck ππ: ππ = 2ππ ππ 7 Kontinuitätsgleichung: v1 + r2 v2 + r2 A2 A1 + r2 + r2 Ändert sich die Querschnittfläche einer laminaren Strömung von π΄π΄1 auf π΄π΄2 so ändert sich die Strömungsgeschwindigkeit im umgekehrten Verhältnis: π΄π΄1 π£π£1 = π΄π΄2 π£π£2 Dabei heißt eine Strömung laminar, deren Fließverhalten durch innere Reibung bestimmt wird. Bernoulli-Gleichung: Eine Flüssigkeit der Dichte ππ fließt mit der Geschwindigkeit π£π£, es gilt: horizontale Strömung: 1 ππ + ππ β π£π£ 2 = const. 2 ππ = statische Druck (Außendruck) 1 2 vertikale Strömung: ππ β π£π£ 2 Staudruck 1 ππ + ππ β π£π£ 2 + ππ β ππ β β = const. 2 ππ β ππ β β = Stokes’sches Gesetz: Schweredruck der Flüssigkeitssäule mit der Höhe β. Eine Kugel vom Radius ππ, die sich mit einer Geschwindigkeit π£π£ in einer Newton’schen Flüssigkeit der Viskosität ππ bewegt, erfährt eine Reibungskraft: πΉπΉ = 6 ππ β ππ β ππ β π£π£ Eine Flüssigkeit, deren Zähigkeit ππ nicht von der Strömungsgeschwindigkeit abhängt, nennt man eine Newton’sche Flüssigkeit. 8 Hagen-Poiseuille-Gesetz: Für eine Flüssigkeit mit der Viskosität ππ, die laminar durch eine Röhre mit der Länge ππ und dem Radius ππ fließt, ist bei einem Druckgefälle βππ längs der Röhre der Volumenfluss π½π½: ΔV π½π½ = Δt = ππβππ 4 ββππ 8 ππ βππ [ππ] = [ππ] = m [βππ] = Pa [ππ] = Poise = P = 0,1 Pa β s Der Strömungswiderstand π π der Röhre ist: π π = Δp 8 ππ β ππ = ππ ππ 4 J Sind Röhren mit den Widerständen R i hintereinander geschaltet, so gilt für den Gesamtwiderstand: R ges = ∑i R i Verzweigt eine Röhre in Teilröhren mit den jeweiligen Strömungswiderständen π π ππ , so gilt für den Gesamtwiderstand: 1 R ges = ∑i 1 Ri 4. Wärmelehre: Temperatur: Für die absolute Temperatur gilt: 0 [K] = −273,16 [β] [ππ] = Kelvin = K Ein Mol eines Gases hat unter Normalbedingungen (273,16 [K]; 1013 [hPa]) ein Volumen von 22,4 [l]. Für die Temperaturmessung nutzt man sich linear mit der Temperatur ändernde Eigenschaften eines Körpers, wie z.B. die Längenänderung eines Drahtes. 9 ππ = ππ0 (1 + πΎπΎ β βππ) ππ = Länge nach der Temperaturänderung, ππ0 = Länge vor der Temperaturänderung βππ = Temperaturänderung, πΎπΎ = Längenausdehnungskoeffizient Wärmeenergie eines festen Körpers, einer Flüssigkeit: Die für die Änderung der Temperatur βππ eines Körpers/einer Flüssigkeit benötigte Wärmemenge βππ beträgt: βππ = ππ β ππ β βππ [βππ] = J ; Ideales Gas: ππ = spezifische Wärme [ππ] = kg ; [βππ] = K ; [ππ] = m2 s2 K = J kg K Ein ideales Gas besteht aus identischen Gasteilchen (Massenpunkten), deren einzige Wechselwirkung elastische Stöße untereinander und mit den Wänden ist. Dabei gilt für den Zusammenhang von Druck ππ, Volumen ππ und Temperatur ππ eines idealen Gases die Gasgleichung: ππ β ππ = ππ β π π β ππ ππ = Zahl der Mole des Gases π π = Gaskonstante 8,31 οΏ½ J οΏ½ mol K Ein Mol eines Gases hat πππ΄π΄ Teilchen: πππ΄π΄ = 6,022 β 1023 οΏ½ π π = πππ΅π΅ β πππ΄π΄ πππ΅π΅ = Boltzmann Konstante 1 mol οΏ½ (Avogadro Zahl) J πππ΅π΅ = 1,38 β 10−23 οΏ½ οΏ½ K In einem Gemisch von ππ Gasen hat jedes Gas einen Partialdruck ππππ und eine Anzahl an Molen ππππ , so dass bei einer Temperatur T in einem Gesamtvolumen V gilt: (∑ππ ππππ ) β ππ = (∑ππ ππππ ) β π π β ππ wobei ππππ proportional zur Partialkonzentration ππππ ist (Henry-Gesetz). In einer Gassäule der Höhe β nimmt im Schwerefeld der Erde der Druck ab: ππ(β) = ππ0 β ππ ππ −ππ 0 βππββ 0 ππ0 Druck auf der Erde ππ0 Dichte der Erde (ππ ist proportional zu ππ) 10 Für Luft gilt die sog. Barometrische Höhenformel: β ππ(β) = ππ0 β ππ −π»π» ππ0 = 1013 [βππππ] ; π»π» = ππ 0 ππ 0 βππ ππ0 = 1,3 οΏ½ kg m3 οΏ½ = Skalenhöhe = 8000 m Die kinetische Energie eines Gasteilchens beträgt: ππ πΈπΈππππππ = β πππ΅π΅ β ππ 2 ππ = Zahl der Freiheitsgrade des Gases Mit π π =β πππ΅π΅ β πππ΄π΄ gilt für ein Mol eines Gases: ππ πΈπΈππππππ = 2 β π π β ππ Die kinetische Energie, die man einem Gas zuführen muss, um seine Temperatur um 1 βππ = 1K zu ändern beträgt je Freiheitsgrad π π ≈ 1 οΏ½ Wärmetransportphänomene: 2 cal οΏ½ (1[cal] = 4,19[J]). molβK Gase nehmen jedes Volumen so ein, dass alle Teilchen im Volumen gleich verteilt sind. Diese Gleichverteilung wird durch Diffusion erreicht. Dasselbe gilt für Teilchen in Flüssigkeiten. 1. Fick’sches Gesetz der Diffusion: Die Teilchenstromdichte (= Änderung der Teilchenzahl ππ pro Zeiteinheit π‘π‘ und Querschnittsfläche π΄π΄) in eine Richtung π₯π₯ ist proportional zur Dichteänderung in π₯π₯: ππ = ππππ ππππ βπ΄π΄ = −π·π· ππππ ππππ π·π· = Diffusionskoeffizient 2. Fick’sches Gesetz der Diffusion: Die zeitliche Änderung der Dichte ist proportional zum Dichtegefälle längs π₯π₯: ππππ ππ 2 ππ = π·π· 2 ππππ πππ₯π₯ Osmose: Ist ein gelöster Stoff der Konzentration ππ bei der Temperatur ππ durch eine selektiv permeable („semipermeable“) Wand von seinem Lösungsmittel getrennt, so wirkt auf dieses ein osmotischer Druck π±π± der durch das van’t Hoff Gesetz beschrieben wird: 11 π±π± = ππ β π π β ππ Es strömt solange Lösungsmittel durch die selektiv permeable Wand bis Außen- und Innendruck gleich sind. 1. Hauptsatz der Wärmelehre: Als innere Energie ππ bezeichnet man die gesamte Energie, die in einem Gas gespeichert ist, d.h. sowohl die gespeicherte Wärmeenergie ππ als auch die gespeicherte mechanische Energie ππ (ππ = ππ + ππ). Damit lautet der 1. Hauptsatz der Wärmelehre: Die Summe der einem System zu-/abgeführten Wärme βππ und der an/von ihm verrichteten Arbeit βππ ist gleich der Zu-/Abnahme der inneren Energie. βππ = βππ + βππ βππ, βππ > 0 zugeführte Wärme, am System verrichtete Arbeit βππ, βππ < 0 abgeführte Wärme, vom System verrichtete Arbeit Führt man einem Gas die Wärmemenge βππ zu, ändert sich die Temperatur um βππ, wobei gemäß der Gasgleichung entweder der Druck oder das Volumen konstant gehalten werden können. Es gilt: für ππ = const: βππ = ππππ β ππ β βππ ππππ = spezifische Wärme des Gases bei konstantem Druck βππ = ππππ β ππ β βππ ππππ = spezifische Wärme des Gases bei konstantem Volumen für ππ = const: bezogen auf 1 Mol eines Gases: ππ ππππ (Mol) = π π = ππππ ππ ππ = 2 ππ+2 π π ; ππππ (Mol) = ππ+2 2 π π ππ = Zahl der Freiheitsgrade π π = Adiabatenkoeffizient ππ 12 2. Hauptsatz der Wärmelehre Die Entropie ist ein Maß für die Zahl der möglichen Zustände, die ein Gas einnehmen kann oder umgekehrt, ein Maß für die Wahrscheinlichkeit, dass ein Gas einen bestimmten Zustand einnimmt. Bei reversiblen Zustandsänderungen bleibt die Entropie konstant. Dagegen nimmt sie bei irreversiblen Zustandsänderungen stets zu. Der 2. Hauptsatz besagt, dass ein abgeschlossenes System stets den Zustand seiner maximalen Entropie anstrebt. Anders ausgedrückt: Es ist nicht möglich Energie nur durch Abkühlen eines Systems zu gewinnen. Zustandsänderungen: ππ = const, ππ = const a) isotherm βππ = 0 ⇒ βππ = −βππ ⇒ ππ β ππ = const βππ = 0 ⇒ βππ = βππ ⇒ ππ β ππ π π = const ππ = const b) adiabatisch Wärmeleitung: In einem Medium, in dem die einzelnen Teilchen gekoppelt sind, so dass sie Schwingungen übertragen können (z.B. Metallatome), wird Wärme durch Wärmeleitung transportiert. Die Wärmestromdichte ππ ist dabei proportional zum Temperaturunterschied βππ längs einer Strecke βππ. ππ = − [ππ] = 1 βππ π΄π΄ βπ‘π‘ W m2 = −ππ βππ βππ π΄π΄ = Querschnittfläche ππ = Wärmeleitfähigkeit Konvektion: In Flüssigkeiten und Gasen findet Wärmetransport auch durch Konvektion statt. Sie beruht auf einem Stofftransport, da erwärmte Schichten sich ausdehnen und aufgrund ihrer geringeren Dichte in einer kälteren Umgebung einen Auftrieb erfahren. 13 Wärmestrahlung: Bei der Wärmestrahlung (auch Temperaturstrahlung) eines Körpers handelt es sich um elektromagnetische Wellen, die ein Körper der absoluten Temperatur ππ aussendet. Die Wärmeleistungsdichte (= Wärmeenergie / Zeit . Fläche) wird durch das Stefan-Boltzmann Gesetz beschrieben: ππ = ππ β ππ 4 [ππ] = ππ = 5,67 β 10−8 [ W m2 βK 4 ππ ] ππ = absolute Temperatur; [ππ] = K m2 5. Elektrizitätslehre: Es gibt positive und negative Ladungen. Die Elementarladung beträgt ππ = 1,6 β 10−19 [C]. Ladungen treten immer paarweise auf und können weder erzeugt noch vernichtet werden. In einem abgeschlossenen System ist die Summe der Ladungen konstant (Ladungserhaltungssatz). Coulomb-Kraft: Gleichnamige Ladungen stoßen sich ab, ungleichnamige Ladungen ziehen sich an. Die Kraft zwischen zwei Punktladungen ππ1 und ππ2 beträgt: πΉπΉβ = 1 ππ1 β ππ2 Μ ππβ 4ππππ0 ππππ ππ 2 πΉπΉ > 0 abstoßend; πΉπΉ < 0 anziehend ππβΜ = ein Einheitsvektor (|ππβΜ| = 1) in Richtung der direkten Verbindung der Ladungen ππ0 = Dielektrizitätskonstante = 8,854 β 10−12 οΏ½ Aβs οΏ½ Vβm ππππ = relative Dielektrizität des Mediums, in dem sich die Ladungen befinden (reine Zahl!) ππ = Abstand der Ladungen [ππ] = Coulomb = C = Ampere β s = Aβs. 14 Elektrisches Feld: Elektrische Felder beginnen auf positiven Ladungen und enden auf negativen Ladungen. Elektrische Felder stehen immer senkrecht auf ladungstragenden Oberflächen. Kugelförmige Ladungsverteilungen mit der Gesamtladung symmetrische elektrische Felder πΈπΈοΏ½β . + + + πΈπΈοΏ½β = 1 4ππππ 0 ππ ππ + + + + + ππ ππ 2 ππβΜ - - - V m radial- - - οΏ½πΈπΈοΏ½β οΏ½ = ππ haben - - ; ππβΜ = Einheitsvektor in radialer Richtung Flächen gleicher elektrischer Feldstärke nennt man Äquipotenzialflächen. Ein Feld hat in einem Abstand ππ ein Potenzial ππ, das der „Arbeitsfähigkeit“ des Feldes auf eine Probeladung entspricht. ππ = 1 ππ ππ = Gesamtladung, die das Feld erzeugt. 4ππππ 0 ππ ππ ππ Die Spannung ππ ist die Potenzialdifferenz zwischen 2 Punkten im elektrischen Feld. Zwischen ebenen Ladungsverteilungen im Abstand ππ entsteht ein homogenes elektrisches Feld: ο² E + + r2 - + r2 + r2 + πΈπΈ = ππ ππ = ππ + r2 - + r2 + r2 + - + r2 + r2 + - + r2 + r2 d + r2 Ladungsebenen [ππ] = Volt = V + r2 + Spannung zwischen den 15 Durchläuft eine Ladung ππ ein elektrisches Feld so ändert sich seine Energie um βππ. βππ = ππ β ππ. Man gibt im Falle der Elementarladung ππ die Energie der Ladung, die durch eine Spannung beschleunigt wird, auch in Elektronenvolt [eV] an. 1[eV] = 1,6 β 10−19 [J] Dielektrische Verschiebung: οΏ½β eines elektrischen Feldes πΈπΈοΏ½β ergibt die Mit der dielektrischen Verschiebung π·π· Energiedichte ππ pro Volumen des Feldes: οΏ½β = ππ0 β ππππ β πΈπΈοΏ½β π·π· οΏ½β οΏ½ = οΏ½π·π· 1 οΏ½β ππ = οΏ½οΏ½οΏ½οΏ½β β πΈπΈ β π·π· [ππ] = 2 Kondensator: C m2 J m3 = Aβs m2 Ein Kondensator speichert Ladungen im getrennten Zustand. Für die Ladung ππ einer Kondensatorfläche π΄π΄ gilt: ππ = πΆπΆ β ππ ππ = Spannung zwischen den Kondensatorflächen πΆπΆ = ππ0 β ππππ β πΆπΆ = Kapazität des Kondensators π΄π΄ π΄π΄ = Kondensatorfläche einer Kondensatorplatte ππ ππ = Abstand des Kondensators ππππ = relative Permeabilität des Dielektrikums zwischen den Ladungsträgern des Kondensators [πΆπΆ] = Farad = F = π΄π΄βπ π ππ Bei einer Parallelschaltung von ππ Kondensatoren ist die Gesamtkapazität: πΆπΆππππππ = ∑ππ πΆπΆππ . Bei einer Serienschaltung von ππ Kondensatoren ist die Gesamtkapazität gegeben durch: 1 πΆπΆππππππ = ∑ππ 1 πΆπΆππ . 16 Ein Kondensator speichert die Energie ππ: 1 ππ = πΆπΆ β ππ 2 2 Elektrischer Strom: Fließt in einer Zeit βπ‘π‘ eine Ladung βππ durch einen elektrischen Leiter, so ist der Strom πΌπΌ: πΌπΌ = βππ [πΌπΌ] = Ampere = A βπ‘π‘ Liegt dabei eine Spannung ππ an der Spannungsquelle, so ist die elektrische Leistung: ππ = πΌπΌ β ππ Ohm´sches Gesetz: [ππ] = Watt = W = AβV An einem Widerstand π π fällt bei einem Strom πΌπΌ die Spannung ππ ab. Der Widerstand hat die Länge ππ und den Querschnitt π΄π΄. [ππ] = V ππ = π π β πΌπΌ π π = ππ ππ [πΌπΌ] = π΄π΄ π΄π΄ [π π ] = Ohm = πΊπΊ ππ = spezifischer Widerstand [ππ] = πΊπΊ mm 2 m Bei einer Serienschaltung von ππ Widerständen ist der Gesamtwiderstand: π π ππππππ = ∑ππ π π ππ . Bei einer Serienschaltung von ππ Widerständen ergibt sich der Gesamtwiderstand aus: 1 π π ππππππ = ∑ππ 1 π π ππ . Galvanische Elemente: Ein galvanisches Element besteht aus 2 elektrischen Leitern, die durch einen Leiter 2. Art verbunden sind. In einem Leiter 2. Art findet Materialtransport in Form von Ionen statt. 17 Faraday´sche Gesetze: 1.) In einem galvanischen Element ist die abgeschiedene Masse ππ proportional zur transportierten Ladung ππ. ππ = π΄π΄ β ππ = π΄π΄ β πΌπΌ β π‘π‘ 2.) Wenn ππ ππππππ ππ π΄π΄ = elektromagnetisches Äquivalent die Äquivalentmasse ist, dann verhalten sich bei gleichen Strömen zwei abgeschiedene Massen ππ1 und ππ2 wie die Äquivalentmassen. ππ 1 = ππ 2 ππ ππππππ 1 βππ2 ππ = Ladungszahl ππ ππππππ 2 βππ1 ππππππππ = molare Masse ππ ππππππ 3.) Zur Abscheidung οΏ½ ππ einer οΏ½ = val Äquivalentmasse notwendig. sind C πΉπΉ = 96485 οΏ½ οΏ½ val Ladungen Magnetostatik: Es gibt keine magnetischen Monopole. Magnetische Dipole werden mit Nord- und Südpol bezeichnet N ο΅ο΅ο² H S . Magnetische Felder π»π» οΏ½β sind geschlossen. + r2 S N οΏ½β = magnetische Feldstärke π»π» ο΅ο΅ο² H + r2 Gesetz von Biot-Savart: Ein stromdurchflossener Leiter wird konzentrisch von einem Magnetfeld umgeben. Im Abstand ππ ist bei einem Strom πΌπΌ die magnetische Feldstärke π»π»: π»π» = πΌπΌ 2ππππ [π»π»] = π΄π΄ ππ ; οΏ½β: „rechte Handregel“. Richtung von π»π» Eine Spule mit ππ Windungen und der Länge ππ, die von einem Strom πΌπΌ durchflossen wird, erzeugt ein Magnetfeld π»π»: 18 π»π» = ππβπΌπΌ ππ Kraft auf bewegte Ladungen: Ein Leiter der Länge ππ, durch den ein Strom πΌπΌ fließt, erfährt in einem Magnetfeld eine Kraft πΉπΉ, die senkrecht zur Stromrichtung und senkrecht zur Richtung des Magnetfeldes steht („3 Finger-Regel der rechten Hand“). οΏ½β πΉπΉβ = πΌπΌ β ππβ × π΅π΅ ππβ = Vektor mit Betrag ππ und Richtung des Stroms οΏ½β = ππ0 β ππππ β π»π» οΏ½β π΅π΅ Vβs οΏ½οΏ½οΏ½οΏ½β [π΅π΅] = Tesla = T = 2 ππ0 = 4ππ β 10−7 οΏ½ Vβs m οΏ½ Aβm οΏ½β = magnetische Induktion π΅π΅ ππ0 = magnetische Permeabilität ππππ = relative magnetische Permeabilität des magnetischen Materials (Zahl!) Eine bewegte Ladung ππ erfährt in einem Magnetfeld eine Kraft πΉπΉβ (Lorentz-Kraft), die οΏ½β senkrecht zur Geschwindigkeit π£π£β der Ladung und zur magnetischen Induktion π΅π΅ steht. Die Ladung bewegt sich auf einer Kreisbahn. οΏ½β πΉπΉβ = ππ β π£π£β × π΅π΅ (ππ ist entsprechend positiv oder negativ einzusetzen, Vorzeichen beachten, „3-Finger-Regel der rechten Hand“) Magnetischer Fluß: Der magnetische Fluß ππ durch eine Fläche π΄π΄ ist gegeben durch: ππ = π΅π΅ β π΄π΄ β cos πΌπΌ Magnetische Induktion: πΌπΌ = Winkel zwischen der Fläche und der Senkrechten οΏ½β zu π΅π΅ Ändert sich der magnetische Fluß um ππππ in einer Zeit ππππ in einer Fläche π΄π΄, die von einem Leiter in ππ Windungen umgeben wird, so wird in diesem Leiter eine Spannung ππ induziert. Der resultierende Strom ist dabei so gerichtet, dass er der Flußänderung ππππ entgegenwirkt („Lenz´sche Regel“). ππ = −ππ ππππ ππππ 19 Ändert sich in einer Spule ein Strom um ππππ in der Zeit ππππ, so führt dies zu einer Selbstinduktion mit der Spannung: ππ = −πΏπΏ ππππ L= Induktivität der Spule ππππ [πΏπΏ] = π΄π΄βππ 2 πΏπΏ = ππ0 β ππππ β ππ Wechselstrom: ππ(π‘π‘) = ππ0 β sin(ππππ) πΌπΌ(π‘π‘) = πΌπΌ0 β sin(ππππ) Vβs A = Henry =H ππππ = relative Permeabilität des Spulenkerns π΄π΄ = Querschnittsfläche der Spule ππ = Länge der Spule ππ = Windungszahl der Spule ππ = 2 β ππ β ππ ; ππ = Frequenz π‘π‘ = Zeit ππ0 , πΌπΌ0 = Maximalwerte (Amplitude) von Spannung und Strom Mit den Effektivwerten ππeff = ππ0 √2 und πΌπΌeff = Schwingungsperiode gemittelte Leistung πποΏ½ zu: πΌπΌ0 √2 ergibt sich die über eine πποΏ½ = ππeff β πΌπΌeff In einem Wechselstromkreis gibt es neben Ohm´schen Widerständen (Wärmeverlust der elektrischen Energie durch den Strom) auch induktive Widerstände π π πΏπΏ (Spulen) und kapazitive Widerstände π π πΆπΆ (Kondensatoren): π π πΏπΏ = ππ β πΏπΏ π π πΆπΆ = 1 ππ β πΆπΆ In einem Transformator hat die Spule auf der Primärseite ππ1 Windungen und auf der Sekundärseite ππ2 Windungen. Für die Spannung ππ2 und den Strom πΌπΌ2 auf der sekundären Seite gilt: ππ2 = ππ1 β πΌπΌ2 = πΌπΌ1 β ππ2 ππ1 ππ1 ππ2 ππ1 , πΌπΌ1 = Spannung, Strom auf der Primärseite 20 6. Schwingungen: Für eine harmonische Schwingung gilt für einen Schwinger: Auslenkung: π₯π₯(π‘π‘) = π΄π΄0 β sin(ππππ) Geschwindigkeit: Beschleunigung: π£π£(π‘π‘) = π΄π΄0 β ππ β cos(ππππ) ππ(π‘π‘) = −π΄π΄0 β ππ² β sin(ππππ) π΄π΄0 = Amplitude ππ = 2 β ππ β ππ ; ππ = Frequenz ππ = 1 ππ ; ππ = Periode 1 [ππ] = = Hertz = Hz s Ein schwingender Körper der Masse ππ hat die Energie ππ, die sich aus kinetischer und potenzieller Energie zusammensetzt. ππ = ππππππππ + ππππππππ = 1 1 1 β ππ β π£π£ 2 + β ππ β ππ2 β π₯π₯ 2 = β ππ β ππ2 β π΄π΄0 2 2 2 2 7. Wellen: Wird ein Schwingungszustand durch den Raum transportiert, so entsteht eine Welle. Eine Welle transportiert kein Material sondern Energie. Man unterscheidet Longitudinalwellen (z.B. Schall), bei denen die Schwingungsrichtung in Richtung der Wellenausbreitung steht, und Transversalwellen (z.B. elektromagnetische Wellen), bei denen die Schwingungsrichtung senkrecht zur Ausbreitungsrichtung steht. Transversalwellen sind im Gegensatz zu Longitudinalwellen polarisierbar, d.h. es kann eine Schwingungsrichtung ausgezeichnet werden. ππ β ππ = π£π£ ; ππ = ππ = ππ 2ππ 2ππ ππ oder ππ β ππ = ππ ππ = Wellenlänge ππ, ππ = Frequenz π£π£, ππ = Ausbreitungsgeschwindigkeit = Frequenz, ππ = Kreisfrequenz = Wellenzahl 2 gegenläufige Wellen gleicher Amplitude π΄π΄ und gleicher Frequenz ππ interferieren zu einer stehenden Welle. Dabei gibt es Orte die immer in Ruhe sind (Knoten) und Orte mit maximaler Ausdehnung (= 2π΄π΄) (Bäuche). In einem Resonator der Länge πΏπΏ bildet sich eine stehende Welle für folgende Bedingungen von λ: 21 1. An beiden Enden des Resonators befindet sich ein Knoten oder ein Bauch: ππ πΏπΏ = ππ β ; ππ = 1, 2, . . . 2 2. An einem Ende des Resonators befindet sich ein Knoten, am anderen Ende ein Bauch: πΏπΏ = (2ππ − 1) β Schallausbreitung: ππ 2 ππ = 1, 2, . . . ; Für die Schallgeschwindigkeit in einem Gas gilt: ππ π£π£ = οΏ½π π β = οΏ½π π β ππ π π ππ ππ = Druck ππ ππππππ ππ = Dichte π π = ππππ ππ ππ ππ = Temperatur ππππππππ = molare Masse m π£π£(πΏπΏπΏπΏπΏπΏπΏπΏ) = 331 οΏ½ οΏ½ für Normalbedingungen bei 0 °C. s An einer Grenzfläche zwischen zwei Medien mit unterschiedlicher Schallgeschwindigkeit entsteht ein Wellenwiderstand π§π§: π§π§ = ππ β π£π£ (ππ, π£π£ = Dichte, Ausbreitungsgeschwindigkeit hinter der Grenzfläche) Doppler Effekt: Bewegen sich Sender ππ oder Empfänger πΈπΈ eines Schallsignals mit der Geschwindigkeit π£π£ , so ändert sich die Frequenz ππ0 des Schallsignals. Analoges gilt auch für andere Arten von Wellen, wie z.B. elektromagnetische Wellen (Radar, Licht etc.) 1. Sender in Ruhe ο² v E1 π£π£ ππ(πΈπΈ1 ) = ππ0 οΏ½1 + οΏ½ ππ ο² v S π£π£ ππ(πΈπΈ2 ) = ππ0 οΏ½1 − οΏ½ ππ E2 ππ = Schallgeschwindigkeit, Ausbreitungsgeschwindigkeit der Welle 22 2. Empfänger in Ruhe ο² v π£π£ −1 ππ(πΈπΈ1 ) = ππ0 οΏ½1 + οΏ½ ππ E1 π£π£ −1 ππ(πΈπΈ2 ) = ππ0 οΏ½1 − οΏ½ ππ E2 Lautstärke: Physikalisch wird die Lautstärke durch die Schallintensität πΌπΌ beschrieben, d.h. die Energie, die pro Zeitintervall auf eine Fläche trifft. οΏ½[πΌπΌ] = Daneben verwendet man den Schalldruckpegel πΏπΏππ : ππ 2 ππ πΏπΏππ = 10 β log οΏ½ οΏ½ = 20 β log οΏ½ οΏ½ ππ 0 οΏ½πΏπΏππ οΏ½ = dezibel = dB W m2 οΏ½. ππ = Schalldruck ππ 0 ππ0 = 2 β 10−5 [Pa](Luft) ππ0 = 1 [ππPa] (sonst.) Ein anderes Maß ist der Schallintensitätspegel πΏπΏπΌπΌ , der dem Schalldruckpegel proportional ist: |πΌπΌ| πΏπΏπΌπΌ = 10 β log οΏ½ οΏ½ [πΏπΏπΌπΌ ] = dB πΌπΌ0 W πΌπΌ0 = 10−12 οΏ½ 2 οΏ½ m Die empfundene Lautstärke wird in Phon gemessen und berücksichtigt die frequenzabhängige Empfindlichkeit des menschlichen Ohrs. Die Lautstärke wird dabei mit einem Ton verglichen, der bei einer Frequenz von 1 [kHz] dasselbe Hör- empfinden auslöst. |πΌπΌ| πΏπΏ = 10 β log οΏ½ οΏ½ [πΏπΏ] = Phon πΌπΌ0 W πΌπΌ0 = 10−12 οΏ½ 2 οΏ½ bei 1 [kHz] m 23 8. Elektromagnetische Wellen - Optik Eine elektromagnetische (EM-) Welle (z.B. Radiowelle, Lichtwelle, Mikrowelle, Röntgenwelle) besteht aus einem sich zeitlich ändernden elektrischen Feld πΈπΈοΏ½β und οΏ½β, die senkrecht aufeinander einem sich zeitlich ändernden magnetischen Feld π»π» stehen und in Phase schwingen. οΏ½β ⊥ ππβ πΈπΈοΏ½β ⊥ π»π» ππ β ππ = ππ ππ(ππππππππππππ) = ππβ = Ausbreitungs-/Phasengeschwindigkeit ππ = Wellenlänge; 1 m = 3 β 108 οΏ½ οΏ½ s οΏ½ππ0 β ππ0 ππ = Frequenz In einem Medium ist die Phasengeschwindigkeit einer EM-Welle immer geringer als im Vakuum. Bei einem Übergang von einem Medium mit der Phasengeschwindigkeit ππ1 in ein Medium mit der Phasengeschwindigkeit ππ2 bleibt die Frequenz ν (=Farbe) erhalten. 1 ππ(Materie) = οΏ½ππ0 β ππππ β ππ0 β ππππ = ππ(Materie) < ππ(Vakuum) ππ(Vakuum) √ππππ β ππππ ππ(Materie) < ππ(Vakuum) Für optisch transparente Stoffe gilt ππππ = 1. Damit wird ππ = ππ(Vakuum) √ππ ππ √ππππ = ππ . ππ = Brechungsindex ππ = ππ(ππ) Gesetz von Snellius (geometrische Optik): An einer Grenzfläche zwischen zwei Medien mit Brechungsindex ππ1 und ππ2 wird ein Lichtstrahl z.T. reflektiert und z.T. gebrochen. n1 n2 + r2 + r2 αR + r2 αE ππ1 < ππ2 β πΌπΌπΈπΈ = πΌπΌπ π + r2 + r2 24 sin πΌπΌπΈπΈ ππ2 = sin π½π½ ππ1 Lambert-Beer-Gesetz: Ein Lichtstrahl der Wellenlänge λ habe die Intensität πΌπΌ0 (ππ) und durchdringe ein Medium der Dicke ππ. Die nach Absorption im Medium verbleibende Intensität πΌπΌ(ππ) ist: πΌπΌ(ππ) = πΌπΌ0 (ππ) β ππ −ππ(ππ)βππ ππ(ππ) = Extinktionskoeffizient Aus weißem Licht können so subtraktiv Farben erzeugt werden. Linsen (geometrische Optik): Eine Linse, die auf der optischen Achse dicker ist als am Rand, heißt konvex. Eine Linse, die auf der optischen Achse dünner ist als am Rand, heißt konkav. Mit Hilfe einer gedachten Ebene, der Hauptebene, an der das Beugungsverhalten der vorderen und hinteren Grenzfläche Linse zusammengefasst wird, lässt sich das Abbildungsverhalten dünner Linsen beschreiben. Die Hauptebene steht senkrecht zur optischen Achse des Systems. n1 Hauptebene n2 + r2 + r2 β + r2 f f B + r2 + r2 + r2 g + r2 b reelles Bild + r2 πΊπΊ = Gegenstandsgröße π΅π΅ = Bildgröße ππ = Gegenstandsweite ππ = Bildweite ππ,Μ ππ = Brennweite ππ1 ,ππ2 =Brechungsindizes Es gilt: πΊπΊ ππ = π΅π΅ ππ 25 optische Achse π·π· = Brechkraft = ππ 1 ππ Μ = ππ 2 ππ = ππ 1 ππ + ππ 2 π·π· > 0 (konvex); π·π· < 0 (konkav) ππ Bei mehreren Linsen in einem System addieren sich die Brechkräfte. In Luft: π·π· = 1 [π·π·] = ππ Linsenschleifergleichung: π·π· = ππ 1 ππ Μ = ππ 2 ππ = ππ πΏπΏπΏπΏπΏπΏπΏπΏπΏπΏ −ππ 1 ππ1 + 1 ππ = Dioptrie = dpt ππ 2 −ππ πΏπΏπΏπΏπΏπΏπΏπΏπΏπΏ ππ2 wobei die Konvention für die Radien ππ1 und ππ2 gilt, dass r > 0, wenn die Fläche konvex zum Gegenstand ist, und r < 0 ist, wenn die Fläche konkav zum Gegenstand steht. −r2 + r1 + r2 −r1 + r2 + r2 + r2 n1 1 n2 1 in Luft: π·π· = = + ππ ππ 1 ππ + r2 n1 n2 1 1 1 = (πππΏπΏπΏπΏπΏπΏπΏπΏπΏπΏ − 1) οΏ½ − οΏ½ ππ ππ1 ππ2 Lupe: Bei einer Lupe steht der Gegenstand innerhalb der Brennweite. Es wird ein virtuelles Bild erzeugt. Die Vergrößerung π π π£π£πΏπΏ = 0 , ππ wobei Schreibweise und ππ die Brennweite der Lupe ist. π π 0 = 25 [cm] die deutliche Mikroskop: Bei einem Mikroskop wird durch das Objektiv ein reelles Bild erzeugt, das in der Brennweite des Okulars steht. Davon wird ein virtuelles Bild durch das Okular erzeugt. Die Vergrößerung ππππ des Mikroskops wird beschrieben durch: 26 ππππ = π‘π‘βπ π 0 ππππππππ = Brennweite des Objektivs ππ ππππππ βππ ππππ ππππππ = Brennweite des Okulars π‘π‘ = Tubuslänge. Die Numerische Apertur NA eines Objektivs ist durch den Öffnungswinkel ππ und den Brechungsindex ππ des Mediums zwischen Objektiv und Gegenstand gegeben. ππππ = ππ β sin ππ 2 Die Auflösung βπ₯π₯ beschreibt den kleinsten Abstand, den zwei Punkte haben können, um getrennt detektiert zu werden. Für ein Objektiv gilt: βπ₯π₯ = 0,61 ππ ππππ Beugung (Wellenoptik): ππ = Wellenlänge des benutzten Lichtes Mit Beugung beschreibt man das Phänomen, dass im geometrischen Schatten eines Hindernisses bei einer EM-Welle (Licht) noch Intensität (Helligkeit) registriert wird. Beugung ist eine charakteristische Welleneigenschaft. Beugung am Spalt: Hinter einem Spalt der Breite ππ verteilt sich die Intensität in Form von Intensitäts- minima und –maxima: I + r2 θ + r2 d + r2 27 Minima: Maxima: sin ππ = ππ β ππ ππ sin ππ = (2ππ − 1) β Beugung am Gitter: ππ = 1, 2, … ππ 2ππ Ein Gitter hat eine Vielzahl kleiner Spalte im Abstand ππ (ππ = Gitterkonstante). Hinter einem Gitter entsteht ebenfalls ein Beugungsbild: Maxima: Minima: sin ππ = ππ β ππ ππ sin ππ = (2ππ − 1) β ππ = 1, 2, … ππ 2ππ 9. Welle Teilchen Dualismus Quantenmechanisch kann eine Welle der Frequenz ππ auch als Teilchen einer Masse m beschrieben werden. Umgekehrt haben massenbehaftete Teilchen auch die Eigenschaft von Wellen. Es gilt: πΈπΈ = β β ππ πΈπΈ = ππ β ππ 2 h= Planck´sches Wirkungsquantum = 6,63 β 10−34 [Js] m ππ = 3 β 108 οΏ½ οΏ½ s ππ = Masse, [ππ] = kg ππ = de Broglie Wellenlänge 10. Atom- und Kernphysik: Atome bestehen aus Kern (Protonen und Neutronen) und der Elektronenhülle. Nach dem Bohr´schen Atommodell bewegen sich die Elektronen auf Kreisbahnen um den Kern. Die Eigenschaften der Elektronenbahnen werden durch die Quantenzahlen ππ (Energieniveau), ππ (Bahndrehimpuls), ππππ (Bahnneigung), π π (Spin) beschrieben. Die Energie βπΈπΈ, die ein Quant (Photon) hat, das bei einem Übergang eines Elektrons aus einem Energieniveau πΈπΈ1 in ein anderes Energieniveau πΈπΈ2 absorbiert/emittiert wird, ist gegeben durch: β β ππ = ±βπΈπΈ = ±(πΈπΈ1 − πΈπΈ2 ) ππ = Frequenz des Photons 28 Im Kern ist nahezu die gesamte Masse des Atoms vereinigt. Ein Element ππ mit der Ordnungszahl ππ (= Protonenzahl) und der Massenzahl ππ = Protonenzahl) wird dargestellt: π΄π΄ππ ππ π΄π΄ (= ππ + ππ; Radioaktiver Zerfall: Man unterscheidet folgende Formen des radioaktiven Zerfalls von Atomkernen: π΄π΄ ππ ππ πΌπΌ – Zerfall: π½π½− – Zerfall: ππ − = Elektron π΄π΄ ππ ππ ππΜ = Antineutrino π½π½+ – Zerfall: ππ + = Positron ππ = Neutrino πΎπΎ – Zerfall: π΄π΄ ππ ππ πΌπΌ – Zerfall οΏ½β―β―β―β―β―οΏ½ π½π½ − – Zerfall π΄π΄−4 π§π§−2ππ + 42πΌπΌ οΏ½β―β―β―β―β―β―β―οΏ½ π§π§+1π΄π΄ππ + ππ − + ππΜ π½π½ + – Zerfall οΏ½β―β―β―β―β―β―β―οΏ½ π§π§−1π΄π΄ππ + ππ + + ππ π΄π΄ ∗ ππ ππ πΎπΎ – Zerfall οΏ½β―β―β―β―β―οΏ½ π΄π΄π§π§ ππ + πΎπΎ ∗= angeregter Zustand πΎπΎ = Quant Zerfallsgesetz: Nach einer Zeit π‘π‘ verbleiben beim radioaktiven Zerfall von ππ0 Kernen noch ππ Kerne. ππ = ππ0 β ππ −ππππ π΄π΄ = −ππ β ππ = ππ = Zerfallskonstante ππππ π΄π΄ = Aktivität ππππ ππ1οΏ½ = Halbwertszeit 2 ππ = Lebensdauer 1 ππ [π΄π΄] = Becquerel = Bq 1Bq = ln 2 1 Zerfall s ππ Röntgenstrahlung: In einer Röntgenröhre werden Elektronen durch eine Spannung U beschleunigt und treffen mit einer Geschwindigkeit v auf die Anode. Es gilt: 29 ππ β ππ = π£π£ = οΏ½2 Es ππ 2 ππ ππ β π£π£ 2 ππ = Masse des Elektrons = 9,1 β 10−31 [kg] ππ = Elementaraladung = 1,6 β 10−19 [C] ππ entsteht ionisierte Strahlung mit einem kontinuierlichen Spektrum (Bremsstrahlung), das einen typischen Verlauf zeigt und bei einer minimalen Wellenlänge beginnt. Dieses kontinuierliche Spektrum wird durch ein Linienspektrum überlagert, das vom Material der Anode abhängt (charakteristisches Spektrum). ππππππππ = I ββππ ππβππ λ λmin Absorption ionisierender Strahlung: Die Intensität πΌπΌ ionisierender Strahlung nach Durchlaufen eines Absorbers der Dicke ππ ist gegeben durch: πΌπΌ = πΌπΌ0 β ππ −ππππ πΌπΌ0 = Intensität vor dem Absorber ππ = Absorptionskoeffizient. Je nach Energie der ionisierenden Strahlung (β β ππ) und der Ordnungszahl ππ des Absorbers tragen verschiedene Effekte zur Absorption bei: Photoeffekt, ComptonEffekt, Paarbildung: ππ = ππPhoto + ππCompton + ππPaar Dosis / Äquivalentdosis: Die Energiedosis D ist die bei einem Strahldurchgang pro Masse dm abgegebene Energie dE. Im Strahlenschutz wird die wirksame Dosis H je nach Strahlenart und Organ mit einem Gewichtingsfaktor q versehen. π·π· = ππππ ππππ ; π»π» = ππ ππππ ππππ = ππ π·π· [D] = Gray = Gy; [H] = Sievert = Sv 30