FREIZEITANLAGE RHEINWIESE Sanierung und Erneuerung Freizeitanlage Rheinwiese, Langwiesen Urnenabstimmung vom 28. Februar 2016 GEMEINDE FEUERTHALEN ABSTIMMUNGSVORLAGE Wollen Sie folgende Vorlage annehmen? Bewilligung des Gesamtkredits von 4‘105‘200 Franken für die Erneuerung der Freizeitanlage Rheinwiese in Langwiesen (umfassend die Teilprojekte Betriebsgebäude / Pächterwohnung, Garderobengebäude, Kinderbad und Spielplatz, Beachvolleyballfeld, Erneuerung der sanitären Anlage des Campingbereichs sowie der Erschliessungsanlagen). 2 INHALT Abstimmungsvorlage 1. Zusammenfassung 2. Ausgangslage 3. Analyse und Grundlagen Strandbad und Camping 4. Auswahl des Projekts 4.1 Konzeptstudie / Ideenwettbewerb 4.2Jurierung 4.3Siegerprojekt 5. Vorstellung Siegerprojekt 6. Detailprojekt (Erläuterung Detaillierungsgrad) 7.Kosten 7.1 Projektkosten und Etappierung 7.2Betriebskosten 7.3 Belastung der laufenden Rechnung (Abschreibung der Investition) 7.4 Bilanzierung der Investition 7.5 Stellungnahme RPK 8.Terminplan 9. Kompetenz Urnenabstimmung 10. Empfehlung Gemeinderat 11. Anhang / Pläne Kurzinformation 2 4 4 5 7 7 7 7 8 9 10 10 10 11 11 12 13 13 14 15 20 3 ZUSAMMENFASSUNG / AUSGANGSLAGE 1. ZUSAMMENFASSUNG Die Gemeinde Feuerthalen kaufte per 1. Januar 2014 die Grundstücke Kat. Nr. 1833 und Kat. Nr. 1865 «Strandbad Rhiwis Langwiesen und Camping Schaffhausen» von der Stadt Schaffhausen und verpflichtete sich gleichzeitig, innerhalb von drei Jahren die Erneuerung der Anlage an die Hand zu nehmen. Mit der Übernahme des Bade- und Campingbetriebs wollte der Gemeinderat den direkten Rheinzugang für die Einwohnerinnen und Einwohner von Feuerthalen als Naherholungsgebiet erhalten und die Fortführung des bestehenden Betriebes sicherstellen. Im Frühjahr 2014 lancierte der Gemeinderat einen Ideenwettbewerb bei drei lokalen Architektur- und Planungsbüros mit dem Auftrag, eine Konzeptstudie für die Gesamterneuerung der neu «Freizeitanlage Rheinwiese» genannten Anlage zu erarbeiten. Aus dem Ideenwettbewerb ging das Büro Oechsli & Partner Architekturbüro AG als Sieger hervor. Das siegreiche Konzept wurde der Bevölkerung von Feuerthalen anlässlich eines Informationsanlasses vorgestellt. In vielen konstruktiven Gesprächen konnten dabei Ideen, Vorschläge und Wünsche entgegengenommen werden. Diese wurden bei der Ausarbeitung des Detailprojekts durch den Gemeinderat und die Planer weitgehend berücksichtigt. Gleichzeitig prüfte der Gemeinderat aber auch die Frage der Finanzierbarkeit sehr sorgfältig und legt nun den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern ein überzeugendes Projekt zur Entscheidung vor: Es umfasst den Neubau des Betriebsgebäudes mitsamt Pächterwohnung und Garderobenanlagen (2,9 Mio. Franken), die Neugestaltung des Kinderbades und des Spielplatzes (218‘000 Franken), die Erstellung eines Beachvolleyballfeldes (50‘500 Franken) die Erneuerung der 4 sanitären Anlage im Campingbereich (532‘900 Franken) sowie die Erneuerung der Erschliessungsanlagen (403‘800 Franken). Der Gemeinderat empfiehlt der Bevölkerung von Feuerthalen: Zustimmung zum Erneuerungsprojekt für die Freizeitanlage Rheinwiese und zum Gesamtkreditantrag in der Höhe von 4‘105‘200 Franken. 2. AUSGANGSLAGE Im Jahre 1919, also vor fast 100 Jahren, kaufte die Stadt Schaffhausen auf dem Gebiet der heutigen «Rhiwis» zum Preis von 65 Rappen pro Quadratmeter von einem örtlichen Bauern in der Gemeinde Langwiesen eine grössere Parzelle Land. Sie wollte damit das auf privater Basis bereits seit längerem als Bade- und Liegewiese genutzte Grundstück als «Naherholungsgebiet» für die Bevölkerung sichern. In der Folge vergrösserte sich die nutzbare Fläche stückweise, wozu die Gemeinde Feuerthalen mit einer eigenen Parzelle wesentlich beitrug. Seit dem Jahr 1985 wurden das Strandbad und insbesondere der Campingplatz Langwiesen (im Auftrag der Stadt Schaffhausen und der Gemeinde Feuerthalen als gemeinsame Grundeigentümer der Anlage) vom Touring Club der Schweiz (TCS) in einem Pachtverhältnis geführt. Inzwischen ist die ganze Anlage in die Jahre gekommen. Das Wohn- und die drei vorhandenen Betriebsgebäude (Garderobengebäude, Unterhaltsgebäude und Sanitärgebäude im Campingbereich) weisen mittlerweile erhebliche Mängel auf. Der Stadtrat Schaffhausen als Inhaber der bestehenden Gebäude und Anlagen nahm im Jahr 2007 deshalb eine Gesamtbeurteilung vor. Er erkannte darin die AUSGANGSLAGE / ANALYSE UND GRUNDLAGEN Bedeutung eines zentrumsnahen Strandbades und Campingplatzes und beurteilte den gemeinsamen Betrieb von Rheinstrandbad und Campingplatz als effizient und synergetisch sinnvoll. Auch anerkannte er die Notwendigkeit von Investitionen, um den Fortbestand der Anlage sichern zu können. In der Folge wurden Projektstudien in Auftrag gegeben und erste Gestaltungspläne ausgearbeitet. Im Jahr 2011 lag ein Sanierungsprojekt mit einem Investitionsvolumen von knapp 3,3 Mio. Franken vor, welches die drei involvierten Parteien (Stadt Schaffhausen, TCS und Gemeinde Feuerthalen) nach Meinung des Stadtrats Schaffhausen gemeinsam realisieren sollten. Während langen und intensiven Verhandlungen konnte jedoch keine Einigung über die Betriebsweiterführung und die Kostenteilung erzielt werden. Als der TCS schliesslich gänzlich von einer Beteiligung Abstand nahm, sah sich der Stadtrat Schaffhausen gezwungen, das Pachtverhältnis per 31. Dezember 2013 aufzulösen. Die Ablehnung der Sanierungsvorlage der Rhybadi Schaffhausen durch das Stimmvolk im Juni 2012 und die sich verschlechternde finanzielle Gesamtsituation der Stadt Schaffhausen, führte im Stadtrat zu einer politischen Neubeurteilung. Als Resultat unterbreitete der Stadtrat der Gemeinde Feuerthalen ein Übernahmeangebot für das gesamte Grundstück mit einer Fläche von 22‘999 m² mitsamt bestehender Infrastruktur. Für den Gemeinderat Feuerthalen bot sich damit die Chance, den Einwohnerinnen und Einwohnern der Gemeinde Feuerthalen den Zugang zum Rhein zu sichern, ein beliebtes Naherholungsgebiet zu erhalten und einen Beitrag zur Förderung der Tourismusregionen Weinland und Schaffhausen zu leisten. Der Gemeinderat Feuerthalen und der Stadtrat Schaffhausen einigten sich nach konstrukti- ven Verhandlungen auf einen Kaufpreis von 245‘000 Franken für die Grundstücke GB Nr. 1833 und 1865 mit einer Gesamtfläche von 22‘999 m2 (vgl. Kapitel 11 – Anhang / Pläne). Mit dem Kaufvertrag verpflichtete sich die Gemeinde Feuerthalen, die Erneuerung der Gebäude und Umgebung zu planen und innerhalb von drei Jahren nach Eintrag ins Grundbuch mit den Sanierungsarbeiten zu beginnen. Die Gemeinde Feuerthalen ist seit 1. Januar 2014 alleinige Eigentümerin der gesamten Anlage mit einer Grundstücksfläche von insgesamt knapp 35‘000 m2 und direktem Zugang zum Rhein. Durch verschiedene kurzfristige bauliche Nachbesserungen und dank dem flexiblen Einsatz der Pächter konnten seither zwar einige der gravierendsten baulichen und betrieblichen Unzulänglichkeiten behoben werden; das Wohn- und Betriebsgebäude entspricht aber weder den energetischen und wohnhygienischen noch den lebensmittelpolizeilichen Ansprüchen der heutigen Zeit. Auch der Umkleidebereich beim Strandbad und die sanitären Einrichtungen im Campingbereich weisen erhebliche Mängel auf, welche nur mit einer gründlichen Erneuerung beseitigt werden können. 3. ANALYSE UND GRUNDLAGEN STRANDBAD UND CAMPING Bereits vor der Übernahme des Strandbades Rhiwis und des Campings Schaffhausen von der Stadt Schaffhausen hat der Gemeinderat die zukünftige Entwicklung und die Wirtschaftlichkeit der Anlage analysiert. Er kam dabei zum Schluss, dass die Lage (Nähe zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Region: Rheinfall, Stadt Schaffhausen, Stein am Rhein) und die gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr (fünf Gehminuten vom Bahnhof 5 ANALYSE UND GRUNDLAGEN Ausblick aus dem Restaurant rheinaufwärts Richtung Nordosten. Feuerthalen entfernt) klare Standortvorteile darstellen. Zudem verlaufen entlang der Verkehrsachse Feuerthalen-Langwiesen attraktive Wanderwege und Velorouten in Richtung Paradies (TG) respektive Schaffhausen. Mit durchschnittlich 13‘000 Übernachtungen pro Jahr ist die touristische Relevanz des Campingplatzes erheblich. Potenzial erkannte der Gemeinderat insbesondere beim baulichen Zustand der Anlage, in einer Reduktion der saisonalen Abhängigkeit und beim Ausbau der Dienstleistungen für die verschiedenen Kundensegmente. Basierend auf diesen Erkenntnissen hat sich der Gemeinderat detaillierter mit dem Zustand der Anlage auseinandergesetzt sowie die Bedürfnisse der verschiedenen Anspruchsgruppen (Einwohner, Dauercamper, Badegäste, Pächter etc.) abgeklärt und die folgenden Zielsetzungen für das Erneuerungsprojekt formuliert: • den direkten Rheinzugang für die Bevölkerung von Langwiesen und Feuerthalen sichern; • den natürlichen, naturverbundenen Charakter der Anlage erhalten; 6 • am finanziell einträglichen Campingbetrieb festhalten; • die Sicherheitsvorschriften im Bereich der Kinderbäder und des Spielplatzes sicherstellen; • die Einrichtungen behindertengerecht ausbauen; • eine wirtschaftlich erfolgreiche Betriebsführung ermöglichen; • die Betriebs- und Garderobengebäude (Restauration, Lagerräume) gründlich erneuern; • die Pächterwohnung zur ganzjährigen Sicherung der Anlage erhalten; • die sanitären Einrichtungen beim Campingplatz sanieren und ausbauen; • die maroden Entsorgungs- und Erschliessungsanlagen (Wasser, Abwasser, Elektrizität, Abfall) instand zu stellen. Der Erhalt des Campingbetriebs erfolgt vor allem aus betriebswirtschaftlichen Überlegungen, um eine Quersubvention des defizitären Strandbades zu ermöglichen und die vielfältigen Synergien eines gemeinsamen Betriebs optimal zu nutzen. AUSWAHL PROJEKT 4. AUSWAHL DES PROJEKTS 4.1 Konzeptstudie / Ideenwettbewerb Im Februar 2014 wurden drei namhafte Architekturbüros aus der Region eingeladen, eine Konzeptstudie zu erarbeiten. Ziel war es, verschiedene Varianten und Visionen für eine Umsetzung zu generieren, aber auch einen Kostenrahmen für die Investitionsplanung zu erhalten. Grundlage des Wettbewerbs bildete ein Planungsauftrag, der die Idee des Gemeinderats für die Erneuerung formulierte und die Rahmenbedingungen und Anforderungen für die Studie definierte. Als Entschädigung für die umfangreichen Konzeptarbeiten (inkl. Umgebungsplanung, Erstellung eines Gipsmodells über den gesamten Planungsperimeter, Präsentation) wurden 12‘000 Franken pro Architekturbüro und Konzeptstudie festgesetzt. Angefragt wurden folgende Architekturbüros: • Dost Design GmbH, Schaffhausen • Meyer Stegemann Architekten, Schaffhausen • Oechsli & Partner Architekturbüro AG, Schaffhausen Die Vorgaben an die drei Architekturbüros sahen vor, dass innerhalb des Planungsperimeters eine zeitgemässe Anlage für Badegäste, Campingbenützer und Tagestouristen entstehen und nebst dem bestehenden Kioskangebot auch ein Restaurationsbetrieb mit Innenund Aussensitzplätzen eingeplant werden sollte. Im Juli 2014 präsentierten die drei Architekturbüros ihr Konzept einer gemeinderätlichen Arbeitsgruppe. Sie setzte sich aus dem Gemeindepräsidenten Jürg Grau, dem Finanzreferenten Matthias Huber, dem Hochbaureferenten Jakob Germann, dem Bausekretär Robert Schwarzer sowie dem Gemeindeschreiber Markus Strobl zusammen. 4.2 Jurierung Alle Bewerber legten interessante, innovative und realisierbare Studien vor. Das Investitionsvolumen lag bei allen Studien zwischen 3 und 4 Mio. Franken. Basierend auf den Präsentationen und Erläuterungen der einzelnen Planerteams wurde von den einzelnen Mitgliedern der Arbeitsgruppe individuell eine Bewertung anhand eines vorgegebenen Schemas vorgenommen. Bewertet wurden folgende Hauptkriterien: • • • • • • • • • • Gesamteindruck Einhaltung der Vorgaben geschätzte Investitionskosten Einfügung in die bauliche und landschaftliche Umgebung Qualität der Architektur Gastrokonzept Effizienz der Betriebsabläufe Sanierung der bestehenden sanitären Anlagen im Campingbereich Bed & Breakfast-Angebot Erschliessungslösung (Zu- und Vorfahrt) 4.3 Siegerprojekt Die Konzeptstudie der Arbeitsgemeinschaft Oechsli & Partner Architekturbüro AG, Schaffhausen und der Landschaftsarchitektin Catherine Blum hat die Arbeitsgruppe am meisten überzeugt: Der Gesamtgemeinderat hat den Antrag der Arbeitsgruppe am 25. August 2014 bestätigt. Folgende Punkte waren bei der Entscheidung für das Siegerprojekt massgebend: • klar strukturierter Hauptbau (südnordorientiert) mit Terrasse gegen den Rhein; • eine «Torsituation» als Einfahrt zum Camping; • die naturnahe Gestaltung. 7 AUSWAHL PROJEKT / VORSTELLUNG SIEGERPROJEKT Das Hauptgebäude mit dem wellenartigen Dach und die gewählte Möglichkeit für eine Pächterwohnung runden das in sich stimmige Projekt ab. Infrastrukturanlagen und Hauptbau rücken zusammen und ermöglichen einen effizienten Betrieb. Die Spiel- und Freizeiteinrichtungen sind rheinaufwärts dem Terrain angepasst und verbinden Bad, Restaurant und Campingplätze in optimaler Weise. Als zusätzlichen Vorteil des siegreichen Architekturbüros könnte sich die durch das gleiche Planungsbüro realisierte Neugestaltung des Neuhauser Freibades «Otternstall» erweisen. Das Feuerthaler Projekt kann dadurch bei der Umsetzung von wichtigen Erfahrungswerten profitieren. Das Siegerprojekt wurde der Bevölkerung von Feuerthalen und Langwiesen sowie interessierten Kreisen an einer öffentlichen Orientierungsversammlung am 3. Februar 2015 in der Aula des Schulhauses Stumpenboden vorgestellt. Unter Berücksichtigung der dabei vorgebrachten Anregungen wurde durch das beauftragte Planungsbüro im Frühjahr 2015 ein Detailprojekt ausgearbeitet. Nach Vorliegen einer ersten detaillierten Kostenzusammenstellung entschied sich der Gemeinderat im Sinne der Wahrung der Verhältnismässigkeit und der finanziellen Verkraftbarkeit, das Projekt zu redimensionieren, ohne das ursprüngliche gestalterische Gesamtkonzept zu verwässern. Aufgrund dieser Konzentration auf das Wesentliche konnte der Gemeinderat das Investitionsvolumen auf 4,1 Mio. Franken senken. 5. VORSTELLUNG SIEGERPROJEKT Das Konzept sieht einen Abbruch der bestehenden Betriebsgebäude, der Kinderbassins 8 und der Spielanlagen vor. Mit dem neuen, länglichen Hauptgebäude im Westen erhält das Areal ein prägnantes Gesicht und eine attraktive Eingangssituation. Ausgerichtet quer zum Rhein, stellt es einen markanten Abschluss im Westen dar, orientiert sich nahe am Wasser und bietet von der Terrasse her einen fantastischen Blick rheinaufwärts über die ganze Anlage und Baumlandschaft. Am Rande der Liegewiese verteilen sich zwischen dem gewachsenen Baumbestand die weiteren Elemente wie Garderobengebäude, Spielplatz und Kinderbecken. Räumlich und organisatorisch zusammengefasst wurden die beheizten Räume und betrieblichen Funktionen des Betriebsgebäudes. Dies ermöglicht einen optimalen betrieblichen Ablauf mit möglichst wenig Personal. Eingang, Überwachung/Sanität, Nebenräume, Kiosk/Küche und Restaurationsflächen sind kompakt und zentral angeordnet. Die Wege sind kurz und die Übersicht ist maximal. Im Obergeschoss befindet sich die Pächterwohnung. Sämtliche Nutzungseinheiten haben sowohl einen inneren Zugang (innerhalb der Badi) wie auch einen äusseren Eingang (Seite Parkplatz). Dies bringt grösstmögliche Flexibilität. Das Restaurant bietet auf der Terrasse Platz für etwa 60 Besucher sowie im Inneren mit freier Sicht auf Rhein und Liegewiese für weitere 60 Gäste. Es ermöglicht die Verlängerung der Öffnungszeiten am Abend auch bei nicht optimalem Wetter und wird auch in der Nichtbadesaison zur Verfügung stehen. An optimaler Lage entsteht hier eine wunderschöne Anlage direkt am Rhein. Es wird für die Feuerthaler Vereine und die ganze Bevölkerung eine attraktive Ergänzung zum bestehenden gastronomischen Angebot in der Region darstellen. Der neu gestaltete attraktive Kinder- VORSTELLUNG SIEGERPROJEKT / DETAILPROJEKT Badebereich und – räumlich klar abgegrenzt – der Spielplatz sollen den Kleinkindern, das Beachvolleyballfeld den jugendlichen Besuchern und Sportbegeisterten vielfältige Betätigungen ermöglichen. Die Gestaltung der Neubauten orientiert sich am Ort und ergänzt mit den neuen schrägen Holzstützen die gewachsene Parklandschaft der Baumstämme. Dadurch integrieren sich die Gebäude gut ins Gesamtbild; die Fassa- denflächen treten dagegen in den Hintergrund. Die gewählten Konstruktionen sind ökologisch, zweckmässig und einfach, in Anlehnung an den saisonalen Betrieb. Die neue Gesamtdisposition ist modular aufgebaut und lässt weitere Entwicklungsschritte offen. Ansicht Betriebsgebäude und Garderobe in Richtung Südwesten. 6. DETAILPROJEKT (ERLÄUTERUNG DETAILLIERUNGSGRAD) Das Vorprojekt wurde unter Mithilfe von weiteren Fachplanern (Bauingenieur, Heizungs-, Lüftungs-, Sanitär- und Elektroplaner, Holzbauer sowie Landschaftsarchitektin) erarbeitet. Dabei wurde das Raumprogramm angepasst und optimiert, die Inputs der Anspruchsgruppen eingearbeitet und der Restaurationsbereich mit dem Pächter festgelegt. Ein detaillierter Baubeschrieb mit Festlegung des Ausbaustandards diente als Planungsgrundlage für die Definition der diversen Konstruktionen und Planungen. Auf der Basis der Planunterlagen wurde ein Massen- und Flächenauszug gemacht und eine neutrale Ausschreibung erstellt, mit deren Hilfe dann die Kosten berechnet wurden. Dabei wurden sowohl konkrete Unternehmerofferten eingeholt wie auch Erfahrungswerte eingesetzt. Dies garantiert eine hohe Kostengenauigkeit. 9 KOSTEN 7. KOSTEN 7.1 Projektkosten und Etappierung Die Gesamtkosten von 4‘105‘200 Franken enthalten alle Kosten für die Erstellung / Sanierung der Gebäude und Anlagen sowie die Erneuerung der Zuleitungen Wasser, Abwasser, Gas und Elektrizität. Die Umsetzung der verschiedenen Teilprojekte (T01 bis T07) soll in drei Etappen, jeweils in den Wintermonaten, Nr. T01 T02 T03 T04 T05 T06 T07 Bezeichnung Camping und Verkehrswege Sanitärgebäude Spielplatz Garderobengebäude neu Betriebsgebäude neu Kinderbecken Beachvolleyball Total 2016 2017 150‘000 150‘000 253‘800 382‘900 200‘000 1‘200‘000 129‘100 300‘000 7.2 Betriebskosten Die voraussichtlichen Einnahmen wurden aus den Erfahrungswerten mehrerer Vorjahre ermittelt. Die Entschädigung der Pächter basiert auf einem Fixum und einer Umsatzbeteiligung für Eintritte, Camping und Überwinterungseinnahmen. Die Führung des Restaurationsbetriebs liegt in der Verantwortung des Pächters. 10 durchgeführt werden. Damit ist der durchgehende Saisonbetrieb für Camping und Badebetrieb gewährleistet. Das Hauptprojekt startet nach der Fertigstellung des Kranken- und Altersheimes. Die finanzielle Belastung wird über drei Jahre verteilt. Eine Erhöhung der Steuern aufgrund dieses Vorhabens ist nicht notwendig und auch nicht vorgesehen. Der Kostenvoranschlag ist +/–10% genau. Bei allen Beträgen ist die Mehrwertsteuer inbegriffen: 2‘165‘800 2018 88‘900 200‘000 1‘300‘000 50‘500 1‘639‘400 Total 403‘800 532‘900 88‘900 400‘000 2‘500‘000 129‘100 50‘500 4‘105‘200 Sowohl die Pächter wie auch die Gemeinde sind am Umsatz der Anlage beteiligt. Die Einnahmen (E1 bis E4) und Ausgaben (A6 bis A9) der folgenden Tabelle sind Nettobeträge, welche direkt der Gemeindekasse gutgeschrieben oder belastet werden. KOSTEN Einnahmen Gde./Jahr Nr. Bezeichnung E1 E2 E3 E4 A6 Eintritte Strandbad und Camping Standplätze Camping (Dauermieter und Touristen) Überwinterung für Wohnwagen und Weidlinge Mieteinnahmen Dienstleistungen (Pächter, Aufsicht, Internet, Transporte, Marketing und Tourismusbeiträge) Betriebskosten (Energie, Gas, Treibstoffe, Verbrauchsmaterial, Abfallentsorgung) Unterhalt Anlage Versicherungen Total Voraussichtlicher Betriebserfolg A7 A8 A9 7.3 Belastung der laufenden Rechnung (Abschreibung der Investition) Die Amortisation der Investition erfolgt über die laufende Rechnung der Gemeinde und Ausgaben Gde./Jahr 18‘000 134‘000 6‘000 33‘000 55‘000 8‘000 191‘000 25‘000 3‘000 91‘000 100‘000 die Investition soll in maximal 25 Jahren abgeschrieben werden. Nr. Bezeichnung R1 R2 Betriebserfolg ohne Amortisation pro Jahr Mittlere Amortisation der Investition über 25 Jahre Belastung der laufenden Rechnung der Gemeinde Einnahmen Gde./Jahr Ausgaben Gde./Jahr 100‘000 164‘208 64‘208 7.4 Bilanzierung der Investition Finanzielle Betrachtung der Anlage über einen Zeitraum von 25 Jahren. Nr. Bezeichnung Aktiven B1 B2 B3 B4 Betriebserfolg Amortisation Wert der Grundstücke (gesamt 35 000 m2) Restwert der Gebäude und Installation Total 2‘500‘000 Passiven 4‘105‘200 373‘000 1‘232‘200 4‘105‘200 4‘105‘200 11 KOSTEN 7.5 Stellungnahme RPK • Die Investitionen von 4‘105‘200 Franken erscheinen auf den ersten Blick als hoch. Zu berücksichtigen ist allerdings, dass damit die Sanierung respektive Neubau verschiedenster Anlageteile finanziert wird. All diese Anlagen sind seit langer Zeit nicht mehr umfassend erneuert worden und entsprechen nicht mehr den heutigen Anforderungen. Langfristig ist ein wirtschaftlicher Betrieb der FZA mit genügend Besuchern jedoch nur möglich, wenn die Anlagen den heutigen Ansprüchen genügen. • Die jährlichen Netto-Einnahmen von 100‘000 Franken fussen auf einer weitgehend vorsichtigen Schätzung, die auch den Erfahrungen der letzten Jahre entspricht. Die Chance ist gross, dass diese Einnahmen in den meisten Jahren erzielt oder gar übertroffen werden. Die Rechnungsprüfungskommission der Gemeinde Feuerthalen (RPK) hat das Sanierungsprojekt Freizeitanlage (FZA) Rheinwiese an ihrer Sitzung vom 23. Oktober 2015 diskutiert und im Hinblick auf die finanzielle Tragbarkeit geprüft. Die RPK ist dabei zu folgenden Schlüssen gekommen: • • Das vorliegende Sanierungsprojekt ist seriös ausgearbeitet und macht hinreichend genaue Aussagen zu den Projektkosten, den Betriebskosten und zur Abschreibung der Investitionen. Die vorgesehenen Investitionen von 4‘105‘200 Franken sollen, den Gepflogenheiten entsprechend, über 25 Jahre abgeschrieben werden. Dies führt zu jährlichen Kosten von rund 165‘000 Franken. Dem gegenüber stehen Netto-Einnahmen aus dem Betrieb: diese werden auf jährlich 100‘000 Franken geschätzt. Damit verbleiben der Gemeinde jährliche Kosten von rund 65‘000 Franken die sie für die ganze Sanierung und den nachfolgenden Betrieb aufwenden muss, was als realistisch berechnet erscheint. Gesamthaft betrachtet liegt ein Projekt vor, das der Bevölkerung von Feuerthalen eine attraktive Naherholungsmöglichkeit und einen grossen Mehrwert bieten wird. Dies zu vergleichsweise geringen jährlichen Kosten und gut vertretbaren Anfangsinvestitionen. Die RPK empfiehlt deshalb dem Stimmvolk der Sanierung der FZA Rheinwiese in Langwiesen am 28. Februar 2016 zuzustimmen. Visualisierung Gesamtansicht Betriebsgebäude und Garderobe. 12 TERMINPLAN / KOMPETENZ URNENABSTIMMUNG Nach der Annahme des Projekts in der Volksabstimmung vom 28. Februar 2016 erfolgen die Vorbereitungsarbeiten zur Bauausführung. Diese umfassen a. Erarbeitung des Bauprojekts: März 2016 bis Juni 2016 b. Durchführung des Baubewilligungsverfahrens: April 2016 bis Juni 2016 c. Submission: Mai 2016 bis August 2016 Abstimmung Urne Feb. 16 2017 Betrieb Camping & Strandbad Information an Gemeindeversammlung Nov. 15 Die Bauausführung selbst ist wiederum in drei Etappen geplant, um den Saisonbetrieb auch während der Erneuerungsphase der Freizeitanlage zu gewährleisten. Die Planung sieht folgende Planungsschritte und Meilensteine bei der Projektumsetzung vor: 2016 Betrieb Camping & Strandbad 2015 d. Vergabe der Bauarbeiten: September 2016 e. Baubeginn nach Badesaison 2016: etwa Oktober 2016 T01 Camping und Verkehrswege T02 Sanitärgebäude 2018 T04 Garderobengebäude T05 Betriebsgebäude T06 Kinderbecken T03 Spielplatz T07 Volleyball Investition Investition Investition CHF 300‘000 CHF 2‘165‘800 CHF 1‘639‘400 Betrieb Camping & Standbad 8. TERMINPLAN Eröffnung Mai 2018 CHF 4‘105‘200 9. KOMPETENZ URNENABSTIMMUNG Gemäss Art. 9 Abs. 2 der Gemeindeordnung der politischen Gemeinde Feuerthalen vom 28. September 2014 sind Beschlüsse über neue einmalige Ausgaben von mehr als 1‘500‘000 Franken der Urnenabstimmung zu unterbreiten. 13 EMPFEHLUNG DES GEMEIDERATES 10. EMPFEHLUNG GEMEINDERAT Mit dem Kauf der Grundstücke «Strandbad Rhiwis Langwiesen und Camping Schaffhausen» von der Stadt Schaffhausen nahm der Gemeinderat die einmalige Chance wahr, die ins «Alter» gekommene Anlage «Freizeitanlage Rheinwiese, Langwiesen» mit den zur Verfügung stehenden Mitteln optimal zu erneuern. Am 25. August 2014 beriet der Gemeinderat die einzelnen Konzeptstudien aus dem Ideenwettbewerb und entschied sich einstimmig für eine Zusammenarbeit mit der Oechsli & Partner Architekturbüro AG aus Schaffhausen. Das Planerteam und eine Arbeitsgruppe überarbeiteten das Projekt anhand der Inputs aus der Bevölkerung, der Betriebsleitung und der finanziellen Machbarkeiten und legten am 5. Oktober 2015 dem Gesamtgemeinderat das Endprojekt mitsamt den Betriebs- und Investitionskostenprognosen zur Beurteilung vor. Nach intensiver Beratung bewilligte der Gemeinderat das Projekt und die Investitionskosten in der Höhe von 4‘105‘200 Franken zuhanden der Volksabstimmung und er ordnete diese auf den 28. Februar 2016 an. Der Gemeinderat ist überzeugt, dass die geplanten Betriebs- und Investitionskosten (vgl. Kapitel 7 – Kosten) für die Gemeindefinanzen tragbar sind. Im Weiteren ist er der Überzeugung, diese Aufwendungen über mehrere Jahre verteilt tragen und in maximal 25 Jahren amortisieren zu können, ohne dass dies einen negativen Einfluss auf die Steuerbelastung der Bevölkerung haben wird. Im Gegenteil: Die Attraktivierung des Areals wird eine positive Ausstrahlung auf die gesamte Region und den Tourismus bewirken, was wiederum der Gemeinde und ihren Einwohnern zugutekommen wird. 14 Das gemeinsame Führen von Camping- und Badebetrieb birgt sinnvolle Synergien, indem die Nutzung der Gebäude und Anlagen ineinandergreift. Das erarbeitete Konzept des Planerteams berücksichtigt und integriert einerseits die landschaftlichen Gegebenheiten zwischen Rhein und Kohlfirst und besticht andererseits auch durch die Leichtigkeit der Baukörper. Bei der Umgebungsgestaltung selber wurde bewusst zurückhaltend interveniert, um die natürliche Landschaft der Rheinwiese zu erhalten. Bewusst nicht verzichtet wurde auf vielfältige und sichere Bade- und Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche. Schliesslich sind für eine erfolgreiche Weiterführung des Campingplatzes die heute üblichen Qualitätsstandards zu erfüllen, die mit einer Renovierung der sanitären Anlagen und der Sicherstellung einer ausreichenden Erschliessung für die einzelnen Stellplätze erreicht werden können. Mit dieser geplanten Gesamterneuerung der bestehenden Infrastruktur entsteht aus Sicht des Gemeinderates eine attraktive und durch den vernetzten Camping-, Bade- und Restaurantbetrieb wirtschaftlich nachhaltige Freizeitanlage. Sie wird die Lebensqualität in der Gemeinde erhöhen, indem ein in die Landschaft eingebettetes, direkt am Rhein liegendes neues Begegnungszentrum und Naherholungsgebiet, eine eigentliche «Perle am Rhein» für die Einwohnerinnen und Einwohner von Feuerthalen geschaffen wird. Der Gemeinderat Feuerthalen empfiehlt den stimmberechtigten Feuerthalerinnen und Feuerthalern aus Überzeugung, für die Umsetzung des Erneuerungsprojekts der Freizeitanlage Rheinwiese den Gesamtkredit über 4‘105‘200 Franken anzunehmen. ANHANG/PLÄNE Betriebsgebäude Fassade West Betriebsgebäude Grundriss EG Betriebsgebäude Fassade Ost Betriebsgebäude Grundriss Längsschnitt Garderobengebäude Grundriss Garderobengebäude Schnitt 15 ANHANG / PLÄNE Betriebsgebäude, Erdgeschoss mit Eingangsbereich, Erdgeschoss, Kiosk und Restaurant Betriebsgebäude Grundriss Obergeschoss, 4.5-Zimmer-Pächterwohnung (123 m2) 16 17 ANHANG / PLÄNE Übersichtsplan Rheinwiese 18 19 KURZINFORMATION Wozu braucht es die Erneuerung der Freizeitanlage Rheinwiese? Die Gebäude der Freizeitanlage Rheinwiese (Betriebs- und Wohngebäude, Umkleide- und Garderobenräume, sanitäre Anlagen und Erschliessungsanlagen) sind in einem sanierungsbedürftigen Zustand. Die Restaurationsräume genügen den lebensmittelpolizeilichen Ansprüchen in keiner Weise mehr. Der Umkleidebereich, die Betriebsräume und das Dach weisen massive Mängel auf, bei den sanitären Anlagen und bei der Erschliessung der Campingplätze ist eine Renovation dringend erforderlich. Eine Sanierung ist aufgrund der schlechten Bausubstanz und der Versäumnisse der vergangenen Jahre nicht möglich. Was kostet die Erneuerung der Freizeitanlage Rheinwiese? Die Investitionssumme für das Gesamtprojekt beträgt gemäss Kostenvoranschlag 4‘105‘200 Franken. Bei einem Bauprojekt in dieser Grössenordnung muss mit einer Ungenauigkeit von +/–10% gerechnet werden. Die Kosten verteilen sich auf mindestens drei Jahre. Gemeinde Feuerthalen Gemeindehaus Fürstengut Trüllergasse 6 8245 Feuerthalen Tel. 052 647 47 47 www.feuerthalen.ch 20 Was empfiehlt der Gemeinderat? Der Gemeinderat hat sich trotz der beachtlichen Kosten im Sinne der Erhaltung des Naherholungsgebiets Rheinwiese mit Überzeugung für diese nachhaltige Erneuerung der Freizeitanlage Rheinwiese ausgesprochen und empfiehlt den Stimmbürgerinnen und Stimmbürgern, die Abstimmungsvorlage anzunehmen und damit den Gesamtkredit über 4‘105‘200 Franken zu genehmigen. Was empfiehlt die RPK? Die RPK empfiehlt dem Stimmvolk der Sanierung der FZA Rheinwiese in Langwiesen an der Urnenabstimmung vom 28. Februar 2016 zuzustimmen.