Studienportal d e r D e u t s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r S e n o l o g i e e . V. ALTTO "Randomisierte, multizentrische, offene Phase III Studie zur Untersuchung der adjuvanten Therapie "Randomisierte, multizentrische, offene Phase III Studie zur Untersuchung der adjuvanten Therapie mit Lapatinib, Trastuzumab sowie deren Gabe nacheinander bzw. in Kombination bei Patienten mit mit Lapatinib, Trastuzumab sowie deren Gabe nacheinander bzw. in Kombination bei Patienten mit HER2-/ErbB2-positivem primärem Brustkrebs" HER2-/ErbB2-positivem primärem Brustkrebs" Frau Prof. Dr. med. Piccart, (Stand: 07.05.2010) Typ: TOP = Therapie-Optimierungs-Prüfungmultizentrisch, prospektiv, international, offen Rationale ErbB-Rezeptoren und Brustkrebs Die humane ErbB-Rezeptorfamilie besteht aus vier eng verwandten Transmembran-Rezeptor-Tyrosinkinasen. Die ErbB1- und ErbB2-Rezeptoren werden bei der Entwicklung von verschiedenen Krebsarten im Menschen oft überexprimiert oder verändert (Woodburn, 1999; Hung, 1999). Eine Hochregulation und autokrine Aktivierung dieser Rezeptoren scheint zu einer erhöhten Resistenz gegenüber der Hormontherapie und einigen Chemotherapien zu führen [Slamon, 2001; Nicholson, 2001]. In einer Untergruppe der Brustkrebs-Patienten, bei denen die ErbB2(Her2/neu)-Onkogene überexprimiert werden, ist die Krankheit besonders aggressiv und mit einem erhöhten Risiko einer Krankheitsprogression und Tod verbunden [Nahta, 2003]. Dies ist bei etwa 20% bis 25% aller Patientinnen mit Brustkrebs der Fall. Trastuzumab-Therapie bei Brustkrebs Trastuzumab, ein rekombinanter, humanisierter monoklonaler Antikörper, der mit hoher Affinität an die extrazelluläre Domäne des ErbB2-Proteins bindet, hat die Krankheitskontrolle sowie das Gesamtüberleben von Patienten mit ErbB2-überexprimierendem fortgeschrittenen Brustkrebs deutlich verbessert. als Monotherapie ebenso wie in Kombination mit Taxanen [Slamon, 2001; Marty, 2005]. Trastuzumab ist zudem in der adjuvanten Therapie wirksam: In fünf multizentrischen kontrollierten Studien [Romond, 2005; Piccart-Gebhart, 2005; Slamon, 2006] trat eine 39- bis 52%ige Reduktion des Risikos eines Brustkrebsrezidivs auf. Die zusammengefasste Analyse der nordamerikanischen Studien (NSABP B-31 und 2 Behandlungsarme der NCCTG-N9831-Studie) sowie der HERA-Studie konnte nach relativ kurzer Nachbeobachtung bereits eine 33%ige Reduktion des Sterberisikos nachweisen. Bedarf an verbesserten Anti-HER2-Therapien Obwohl Trastuzumab-basierte Therapien bereits sowohl die systemische Kontrolle als auch die Überlebensrate bei Patienten mit HER2-positivem Brustkrebs verbessert haben, schreitet bei einigen Patienten trotz dieser Therapie die Tumorprogression fort, und zwar infolge einer de novo entstandenen oder einer erworbenen Resistenz gegenüber Trastuzumab. Die Überexpression/Amplifikation von HER2 scheint auch ein wichtiger Risikofaktor bei der Entwicklung von Hirnmetastasen zu sein [Kallioniemi, 1991], die ein wesentliches klinisches Problem bei der Behandlung HER2-positiver Brustkrebspatienten darstellen. Die erhöhte Inzidenz von Hirnmetastasen unter einer Trastuzumab-Therapie ist dabei vermutlich darauf zurückzuführen, dass das Medikament die Blut-Hirn-Schranke nicht ausreichend passieren kann. Daher könnten small molecule Tyrosinkinasen-Inhibitoren (TKI), die HER2-überexprimierende Tumore angreifen und die Fähigkeit besitzen, die Blut-Hirn-Schranke zu passieren, möglicherweise bei der Vorbeugung und Behandlung von Hirnmetastasen wirksam sein. http://www.dgs-studien.de/study_as_pdf.php?study=238 | © Alle Rechte vorbehalten Lapatinib – ein dualer Inhibitor von ErbB1 und ErbB2 1 Studienportal d e r D e u t s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r S e n o l o g i e e . V. ALTTO Lapatinib ist ein reversibler TKI, der die ErbB1- und ErbB2-Tyrosinkinaseaktivität stark hemmt. Dieser Wirkstoff hat sich in klinischen Studien bereits als wirksam erwiesen und besitzt ein günstiges Sicherheitsprofil. Kürzlich wurde in einer Phase-III-Studie die Verabreichung von Capecitabin mit oder ohne Lapatinib bei der Behandlung von 321 Patienten mit HER2-positivem, lokal fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs untersucht, wobei die Patienten gegenüber Trastuzumab refraktär waren (Studie EGF100151) [Geyer, 2006]. Die mediane Zeit bis zur Progression der Krankheit war bei den Patienten im Kombinationsarm (orales Lapatinib 1250 mg plus Capecitabin 2000 mg/m²/Tag, Tage 1-14, alle drei Wochen) signifikant länger als bei den Patienten im Capecitabin-Monotherapiearm (2500 mg/m²/Tag, Tage 1-14, alle drei Wochen): Sie betrug 36,9 Wochen versus 19,7 Wochen (pBesonders erwähnenswert ist die moderate, aber eindeutige Wirkung von Lapatinib auf Hirnmetastasen, die bei 38 mit Trastuzumab intensiv vorbehandelten Frauen gezeigt werden konnte, die an einer Progression oder Rezidiv im Zentralnervensystem (ZNS) litten. [Lin, 2006]: Bei ihnen wurde eine Ansprechrate von 5,1% dokumentiert. Bei 8 weiteren Patienten trat nach 8 Wochen und bei 4 Patienten nach 24 Wochen eine Stabilisierung der ZNS-Metastasierung ein. E. Perez bewertete die Daten zur kardialen Toxizität von Lapatinib bei 3.558 Patienten, die mit dem Arzneimittel bereits als Monotherapie oder in Kombination mit anderen Wirkstoffen behandelt worden waren [Perez, 2006a]. Eine vorläufige Analyse der bisher mit Lapatinib behandelten Patienten ergab, dass bei ungefähr 1,6% der Patienten in 43 Studien eine Verminderung der LVEF auftrat. Die Häufigkeit einer Verminderung der symptomatischen LVEF lag bei 0,2%. Eine Sub-Analyse wurde mit den Daten der Patienten durchgeführt, die zuvor eine Anthrazyklin-basierte Therapie aber kein Trastuzumab erhalten hatten (Gruppe 1, n=698), sowie mit Patienten, die zuvor eine Anthrazyklin-basierte Therapie mit nachfolgender Trastuzumab-Therapie (Gruppe 2, n= ~700) erhalten hatten. Gruppe 3 (n=2.200) umfasste Patienten vorwiegend mit Nicht-Brusttumoren, die weder mit Anthrazyklinen noch mit Trastuzumab behandelt worden waren. Die Ergebnisse ergaben, dass die Häufigkeit einer LVEF-Verminderung gleichbleibend bei ungefähr 1,4-1,6% lag, die Häufigkeit symptomatischer Ereignisse bei 0,1 – 0,3%. Die kardialen Ereignisse waren im Allgemeinen reversibel und von kurzer Dauer (Median etwa 13 Wochen). Rationale für die sequentielle Verabreichung von Trastuzumab und Lapatinib Die Daten aus verschiedenen Lapatinib-Studien (EGF20008, EGF100151) bestätigen präklinische Daten, die ein weitgehendes Fehlen einer Kreuzresistenz zwischen Trastuzumab und Lapatinib zeigten. Im sequentiellen Arm der Studie erfolgt zunächst eine Trastuzumab-Therapie über 12 Wochen, dann wegen der langen Halbwertzszeit von Trastuzumab eine Auswaschperiode über 6 Wochen, in der die Patienten keine Medikation erhalten, und danach eine 8,5-monatige Lapatinib-Therapie. Die Verabreichung von Trastuzumab über 12 Wochen basiert auf den Ergebnissen der FinHer-Studie [Joensuu, 2006], die ein verlängertes rezidivfreies Überleben bei denjenigen Patienten zeigte, die gleichzeitig mit Vinorelbin oder Docetaxel eine 9-wöchige adjuvante Trastuzumab-Therapie erhielten, im Gegensatz zu den Patienten, die kein Trastuzumab erhielten. Diese Behandlungsstrategie kann möglicherweise zu einer Verbesserung der Anti-HER2-Blockade führen, da Trastuzumab und Lapatinib einen unterschiedlichen Wirkmechanismus besitzen und keine wesentliche Kreuzresistenz zu bestehen scheint. Rationale für die Kombinationstherapie aus Lapatinib und Trastuzumab Obwohl sowohl Trastuzumab als auch Lapatinib denselben ErbB2-Rezeptor hemmen, ist die Kombination beider Arzneimittel potentiell erstrebenswert, weil jeder Wirkstoff auf einen anderen Teil des Rezeptors wirkt: Trastuzumab an der extrazellulären Domäne [Carter, 1992] und Lapatinib an der intrazellulären Domäne [Rusnak, 2001]. Weiterhin haben die beiden Arzneimittel unterschiedliche Wirkmechanismen. Eine Phase-I-Studie (EGF10023) von Lapatinib - das zusammen mit Trastuzumab an 54 intensiv vorbehandelten Patienten verabreicht wurde, die unter vorhergender Trastuzumab-Behandlung eine Krankheitsprogression entwickelten http://www.dgs-studien.de/study_as_pdf.php?study=238 | © Alle Rechte vorbehalten 2 und deren Tumore das ErbB2-Protein überexprimierten oder eine ErbB2-Genamplifikation aufwiesen (jeweils durch IHC Studienportal d e r D e u t s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r S e n o l o g i e e . V. ALTTO oder FISH)—zeigte eine Gesamtansprechrate von 22%. Die empfohlene Phase-2-Dosis von Lapatinib betrug 1000 mg täglich, mit wöchentlicher Verabreichung von Trastuzumab (4 mg/kg i.v., gefolgt von 2 mg/kg i.v. einmal wöchentlich). Die kardiale Verträglichkeit war gut, symptomatische Verminderungen der Auswurfleistung der linken Herzkammer (LVEF) wurden nicht beobachtet [Burris, 2004; Storniolo, 2005]. Bei einem Patienten trat eine asymptomatische Verminderung der LVEF von 58% (Ausgangswert) auf 45 % nach ungefähr 8 Monaten nach Beginn der Behandlung auf, die sich im weiteren Verlauf wieder normalisierte. Am häufigsten wurde über Diarrhoe (83%), Übelkeit (61%), Müdigkeit (57%), Hautauschlag (57%) und Anorexie (41%) berichtet. Die unerwünschten Ereignisse waren in der Mehrzahl (92%) leicht bis mäßig (Grad1 und 2) ausgeprägt. Rationale für eine Anti-Her2-Therapie plus Paclitaxel In der klinischen Praxis wird die adjuvante Therapie mit Trastuzumab entweder nach Ende der adjuvanten Chemotherapie durchgeführt oder bereits parallel zur Gabe eines Taxans begonnen. Die vorliegende Studie lässt (mit Einschränkungen) für die gegen Her2 gerichtete Therapie beide Möglichkeiten zu (siehe Design 1 und Design 2 weiter unten). Die Rationale zur parallelen Gabe eines Taxans und einer Anti-Her2-Therapie beruht auf präklinischen Hinweisen einer potentiell erhöhten Antitumor-Wirkung. Dieses Konzept wird derzeit in klinischen Studien überprüft [Baselga, 1998; Pietras, 1998; Pegram, 1999]. Kürzlich wurde in zwei Phase-II-Studien die Kombination von Paclitaxel, Carboplatin und Trastuzumab bei einer Verabreichung entweder alle drei Wochen oder wöchentlich bei der Behandlung von Patienten mit metastasiertem Brustkrebs und HER2-Überexpression untersucht [Perez, 2005]. Beide Dosierungen waren hoch wirksam, mit einer Gesamt-Ansprechrate von 65% bei der Dosierung alle drei Wochen und 81% bei der wöchentlichen Dosierung. Bei der wöchentlichen Verabreichung traten weniger schwere Neutropenien, Leukopenien und Thrombozytopenien auf. Als adjuvante Therapie wurde Trastuzumab mit wöchentlich verabreichtem Paclitaxel in einem der Behandlungsarme der NCCTG-Studie untersucht (3). Eine Interimanalyse dieser Studie ergab eine höhere Wirksamkeit bei der Kombination aus Paclitaxel plus Trastuzumab im Vergleich zu einer sequentiellen Behandlung (Paclitaxel gefolgt von Trastuzumab). Darüberhinaus wurde die 12-wöchige Verabreichung von Paclitaxel + Trastuzumab sehr gut vertragen, mit einer nur geringen Rate von Grad-3-Neuropathien von 3. In der Phase- I-Studie EGF10009 wurde das Sicherheitsprofil von Lapatinib (1500 mg einmal täglich) in Kombination mit Paclitaxel (175 mg/m2, alle 21 Tage verabreicht) bestimmt. Die Studie wurde um eine wöchentliche Dosierung von Paclitaxel (80 mg/m2) in Kombination mit täglich verabreichtem Lapatinib (1500 mg) erweitert. Beim wöchentlichen Paclitaxel-Regime in Kombination mit Lapatinib scheint es etwas häufiger zum Auftreten von Diarrhoe, Erbrechen und Alopezie zu kommen, als es typischerweise mit diesen Substanzen zu erwarten wäre. Die am häufigsten berichteten Ereignisse waren: Diarrhoe (92%), Erbrechen (67%), Hautauschlag (58%), Übelkeit (42%), Müdigkeit (42%), Anorexie (33%), und Konstipation (33%). Bei einem Patienten trat dosislimitierende Toxizität (DLT) (Diarrhoe Grad 3) auf. In zwei Phase I-Studien mit Paclitaxel und Lapatinib (EGF10009) und Docetaxel und Lapatinib (EGF10021) wurden pharmakokinetische Untersuchungen durchgeführt. Pharmakokinetische Interaktionen ergaben einen ca. 20%igen Anstieg der Paclitaxel- und Lapatinib-Exposition. Kombinationen aus Docetaxel und Lapatinib führten nicht zu nachweisbaren pharmakokinetischen Interaktionen. Die Kombination aus Paclitaxel, Tastuzumab und Lapatinib wird derzeit in einer randomisierten doppelblinden, multizentrischen Phase II-Studie (EGF104383) untersucht. Die Studie beinhaltet eine initiale offene Sicherheitsphase, die derzeit noch andauert. Bis Mai 2008 standen Daten von 39 Patienten aus dieser Sicherheitskohorte für eine Auswertung zur Verfügung. 29 Patienten wurden mit 80mg/m2 Paclitaxel i.v. wöchentlich + Lapatinib 1000mg tgl. + Standarddosis Trastuzumab behandelt und 10 Patienten mit der niedrigeren Dosis von 70mg/m2 Paclitaxel i.v. wöchentlich + Lapatinib 1000mg tgl. + Trastuzumab. Am häufigsten wurde über gastrointestionale Nebenwirkungen berichtet, zudem wurde Myelosuppression, Erbrechen und leichte bis mäßig ausgeprägte sensorische Neuropathie bei den Patienten beobachtet. Bei 23 dieser Patienten kam http://www.dgs-studien.de/study_as_pdf.php?study=238 | © Alle Rechte vorbehalten 3 es zu mindestens einer Episode von Diarrhoe Grad III im Verlauf der Behandlung. Bei 15 Patienten wurde die Studienportal d e r D e u t s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r S e n o l o g i e e . V. ALTTO Lapatinibdosis auf 750mg reduziert (hiervon hatten 2 Patienten nach Dosisreduktion eine Diarrhoe vom Schweregrad III, beide Patienten erhielten zusätzlich 80mg/m2 Paclitaxel + Trastuzumab). EGF104535 ist eine randomisierte, doppelblinde, multizentrische Phase-III-Studie, in der die Wirkung von Paclitaxel plus Lapatinib versus Paclitaxel plus Placebo bei Patienten mit ErbB2-überexprimierendem, fortgeschrittenem oder metastasiertem Brustkrebs verglichen wird. Bis Juni 2008 wurden 346 Patienten mit ErbB2-positivem metastasiertem, nicht vorbehandeltem Brustkrebs in die Studie eingeschlossen. Bis April 2008 traten bei 60 Patienten 87 schwerwiegende unerwünschte Ereignisse auf. Die Inzidenz von schwerwiegenden Diarrhoeen betrug 1,6% (5/310). Rationale für die gleichzeitige Verabreichung der gezielten Wirkstoffe mit Strahlentherapie Die gleichzeitige Anwendung von Trastuzumab und Strahlentherapie wird durch präklinische Hinweise auf eine Synergie begründet [Romond, 1999]. Im Bereich der klinischen Studien wurde in den Nordamerikanischen Adjuvansstudien (NCCTG N9831 und NSABP B-31) [Pietras, 2005] die Verabreichung von Trastuzumab während der Strahlentherapie untersucht. Es wurde keine Erhöhung der Komplikationsrate aufgrund dieser Kombination festgestellt [Halyard, 2006]. In einer offenen Phase-I-Studie wurde Lapatinib plus Strahlenchemotherapie bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem Plattenepithelkarzinom im Kopf- und Halsbereich untersucht [Harrington, 2006]. Es wurden ansteigende Dosierungen von Lapatinib (500-1500 mg/Tag) in Kombination mit Strahlentherapie (66-70 Gy/6-7 Wochen, 5 Tage pro Woche in Fraktionen von 2 Gy täglich) und intravenöses Cisplatin (100 mg/m2 an den Tagen 1, 22 und 43 der Strahlentherapie) verabreicht. Die häufigsten Nebenwirkungen waren Dysphagie, Schleimhautentzündungen (Mucositis) und Dermatitis Grad 1-3, die in dieser Population typischerweise unter Cisplatin und Strahlentherapie auftraten. Lapatinib konnte mit 1.500 mg täglich voll dosiert werden. Stand der Studie Patienteneinbringung Anzahl geplant: 8000 Anzahl aktuell: Beginn: 01.05.2007 Ende: 30.04.2011 Laufzeit: 46 Monate Behandlungsschema Arm A: Trastuzumab-Arm: Design 1: - Arzneimittel: Trastuzumab - Behandlungsdauer: 52 Wochen - Medikationsgabe: alle 21 Tage - Dosis: Startdosis Tag 1: 8 mg/kg; anschließend 6 mg/kg - Anwendungsart: i.v. http://www.dgs-studien.de/study_as_pdf.php?study=238 | © Alle Rechte vorbehalten Design 2 (mit Paclitaxel): 4 Studienportal d e r D e u t s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r S e n o l o g i e e . V. ALTTO - Arzneimittel: Paclitaxel - Behandlungsdauer: 12 Wochen - Medikationsgabe: alle 7 Tage - Dosis: 80 mg/me2 - i.v. - Arzneimittel: Trastuzumab - Behandlungsdauer: insgesamt 52 Wochen - zuerst 12 Wochen mit Paclitaxel, Medikationsgabe: alle 7 Tage, Startdosis: Tag 1: 4 mg/kg; anschließend 2 mg/kg, Anwendungsart: i.v. - anschließend 40 Wochen (Beginn Tag 1 von Woche 13), Medikationsgabe: alle 21 Tage, Dosis: 6 mg/kg (ohne Startdosis), Anwendungsart: i.v. Arm B: Lapatinib-Arm Design 1: - Arzneimittel: Lapatinib - Behandlungsdauer: 52 Wochen - Medikationsgabe: täglich - Dosis: 1.500 mg - Anwendungsart: oral Design 2 (mit Paclitaxel): - Arzneimittel: Paclitaxel - Behandlungsdauer: 12 Wochen - Medikationsgabe: alle 7 Tage - Dosis: 80 mg/me2 - Anwendungsart: i.v. - Arzneimittel: Lapatinib - Behandlungsdauer: 52 Wochen - Medikationsgabe: täglich - Dosis: 1.500 mg - Anwendungsart: oral http://www.dgs-studien.de/study_as_pdf.php?study=238 | © Alle Rechte vorbehalten 5 Studienportal d e r D e u t s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r S e n o l o g i e e . V. ALTTO Arm C: Trastuzumab-,gefolgt von Lapatinib-Arm Design 1: - Arzneimittel: Trastuzumab - Behandlungsdauer: 12 Wochen - Medikationsgabe: alle 7 Tage - Dosis: Startdosis Tag 1: 4 mg/kg; anschließend 2 mg/kg - Anwendungsart: i.v. Auswaschphase: 6 Wochen - Arzneimittel: Lapatinib - Behandlungsdauer: 34 Wochen (Beginn 7 Wochen nach Tag 1 der letzten Trastuzumab-Gabe) - Medikationsgabe: täglich - Dosis: 1.500 mg - Anwendungsart: oral Design 2 (mit Paclitaxel): - Arzneimittel: Paclitaxel - Behandlungsdauer: 12 Wochen - Medikationsgabe: alle 7 Tage - Dosis: 80 mg/me2 - Anwendungsart: i.v. - Arzneimittel: Trastuzumab - Behandlungsdauer: 12 Wochen - Medikationsgabe: alle 7 Tage - Dosis: Startdosis Tag 1: 4 mg/kg; anschließend 2 mg/kg - Anwendungsart: i.v. Auswaschphase: 6 Wochen - Arzneimittel: Lapatinib - Behandlungsdauer: 34 Wochen (Beginn 7 Wochen nach Tag 1 der letzten Trastuzumab-Gabe) - Medikationsgabe: täglich - Dosis: 1.500 mg - Anwendungsart: oral http://www.dgs-studien.de/study_as_pdf.php?study=238 | © Alle Rechte vorbehalten 6 Studienportal d e r D e u t s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r S e n o l o g i e e . V. ALTTO Arm D: Lapatinib in Kombination mit Trastuzumab-Arm Design 1: - Arzneimittel: Lapatinib - Behandlungsdauer: 52 Wochen - Medikationsgabe: täglich - Dosis: 1.000 mg - Anwendungsart: oral - Arzneimittel: Trastuzumab - Behandlungsdauer: 52 Wochen - Medikationsgabe: alle 21 Tage - Dosis: Startdosis Tag 1: 8 mg/kg; anschließend 6 mg/kg - Anwendungsart: i.v. Design 2 (mit Paclitaxel): - Arzneimittel: Paclitaxel - Behandlungsdauer: 12 Wochen - Medikationsgabe: alle 7 Tage - Dosis: 80 mg/me2 - Anwendungsart: i.v. - Arzneimittel: Lapatinib - Behandlungsdauer: 52 Wochen - Medikationsgabe: täglich - Dosis: 1.500 mg - Anwendungsart: oral - Arzneimittel: Trastuzumab - Behandlungsdauer: insgesamt 52 Wochen - zuerst 12 Wochen mit Paclitaxel, Medikationsgabe: alle 7 Tage, Startdosis: Tag 1: 4 mg/kg; anschließend 2 mg/kg, Anwendungsart: i.v. - anschließend 40 Wochen (Beginn Tag 1 von Woche 13), Medikationsgabe: alle 21 Tage, Dosis: 6 mg/kg (ohne Startdosis), Anwendungsart: i.v. http://www.dgs-studien.de/study_as_pdf.php?study=238 | © Alle Rechte vorbehalten 7 Studienportal d e r D e u t s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r S e n o l o g i e e . V. ALTTO Behandlungsdauer: Die geplante Dauer der Studienteilnahme beträgt 10 (zehn) Jahre gerechnet vom Beginn der Medikamenteneinnahme. Die Einnahme des Studienmedikaments erfolgt über 52 Wochen. Design der Studie TNM Status: T: T1,T2,T3,T4 N: N0,N1,N2,N3 M: M0 Wirkstoffe: Lapatinib (GW572016) | Paclitaxel | Trastuzumab Dosierung: siehe Behandlungschema Primäres Studienziel: * Krankheitsfreies Überleben Sekundäres Studienziel * * * * Erfassung von Nebenwirkungen Gesamtüberleben Sonstiges Zeit bis zur Progression Freitext: - Behandlungsgruppen-Vergleich der kumulativen Inzidenz von Hirnmetastasen als erstem Ort des Auftretens von Brustkrebs-Rezidiven - Durchführung aller Analysen, getrennt nach den einzelnen Kohorten, die durch die Anwesenheit oder Abwesenheit einer cMYC-Gen-Amplifikation definiert werden - Durchführung aller Analysen, getrennt nach den einzelnen Kohorten, die durch die PTEN-Expression definiert werden - Durchführung aller Analysen, getrennt nach den einzelnen Kohorten, die durch die Anwesenheit oder Abwesenheit der p95HER2-Domänen definiert werden. http://www.dgs-studien.de/study_as_pdf.php?study=238 | © Alle Rechte vorbehalten 8 Studienportal d e r D e u t s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r S e n o l o g i e e . V. ALTTO Einschlusskriterien: 1. Alter: 18 Jahre oder älter 2. Eastern Cooperative Oncology Group (ECOG) PerformanceStatus 3. Nichtmetastasiertes, operables, primäres invasives Adenokarzinom der Brust, das folgende Kriterien erfüllt: a. Histologische Verifizierung b. Ausreichende Resektion (Ausnahmen: Patienten mit 'nichtresezierbaren' Turmoren mit tiefen Randinvasionen sind geeignet, vorausgesetzt sie haben sich einer Strahlentherapie unterzogen oder werden sich dieser unterziehen (betroffene Region eingeschlossen); Patienten mit einer histologisch verifizierten Hautinfiltration (pT4) sind geeignet, vorausgesetzt sie haben sich einer Strahlentherapie, welche das Tumorbett einschließt, unterzogen oder werden sich dieser unterziehen). c. Axilläre Exzision; Probenentnahmen aus SentinelLymphknoten sind zugelassen, vorausgesetzt, dass nach Verifizierung eines positiven SentinelKnotens eine axilläre Exzision erfolgt; eine alleinige Probenentnahme aus einem SentinelKnoten ist NICHT akzeptabel nach einer neoadjuvanten Chemotherapie (bei Patienten, die eine neoadjuvante Chemotherapie erhalten, wird der Lymphknotenstatus als unbekannt eingestuft, unabhängig von den Ergebnissen der postchemotherapeutisch erfolgten axillären Exzision). d. Patient mit positiven axillären Lymphknoten ODER Patient mit negativen Lymphknoten, aber einem Tumor, dessen größter Durchmesser gemäß TNM größer oder gleich 1,0 cm ist (³ T1c). 4. Bekannter HormonRezeptorStatus (ER/PgR oder nur ER) 5. Patient muss mindestens vier Zyklen einer zugelassenen (neo)adjuvanten Chemotherapie mit Anthrazyklinen erhalten haben (siehe Protokoll). Für Design 1: Die Randomisation darf nicht später als 12 Wochen nach Tag 1 des letzten Chemotherapiezyklus erfolgen, die Studienbehandlung muss innerhalb von 14 Tagen nach der Randomisation begonnen werden. Für Design 2: Die Randomisation darf nicht später als 6 Wochen nach Tag 1 des letzten Chemotherapiezyklus erfolgen. Die Studienbehandlung muss innerhalb von 14 Tagen nach der Randomistion begonnen werden und gemeinsam mit Paclitaxel verabreicht werden. 6. AusgangsLVEF >= 50%, bestimmt mittels Echokardiographie nach Abschluss der Anthrazyklinbasierten (neo)adjuvanten Chemotherapie und vor der/den gezielten Krebstherapie(n). 7. Überexpression und/oder Amplifikation von HER2 in der invasiven Komponente des primären Tumors (im Falle einer neoadjuvanten Behandlung sollte die für den HER2Test verwendete Gewebeprobe vor Behandlungsbeginn entnommen werden) nach einer der folgenden Definitionen [Wolff et al 2007] und Bestätigung durch das Zentrallabor vor der Randomisierung. Möglich sind: - 3+ Überexpression nachgewiesen mittels Immunhistochemie;(ICH) (in > 30% der invasiven Tumorzellen). - 2+ oder 3+ Überexpression (in "FluoreszenzinsituHybridisierung“ (FISH)Test als Nachweis einer HER2 Genamplifikation. - HER2 Genamplifikation nachgewiesen mittels FISH/CISH (> 6 HER2 Genkopien pro Zellkern (Nucleus) http://www.dgs-studien.de/study_as_pdf.php?study=238 oder eine FISHRatio [HER2 Genkopien zu Chromosom 17Signalen] | © Alle Rechte > 2.2.). vorbehalten 9 Studienportal d e r D e u t s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r S e n o l o g i e e . V. ALTTO Patienten mit einem negativen oder zweifelhaften Gesamtergebnis (FISHRatio 8. Abschluss aller notwendigen Ausgangslaborund Röntgenuntersuchungen 9. Unterschriebene Einverständniserklärung Ausschlusskriterien: Patienten, die auch nur EINES der folgenden Kriterien erfüllen, dürfen an dieser Studie nicht teilnehmen: 1. Invasives Mammakarzinom (auf derselben oder kontralateralen Seite) in der Vorgeschichte. 2. Aktuelle oder in der Vorgeschichte vorhandene maligne Neoplasien, außer kurativ behandelte: - Basalzell- und Plattenepithelkarzinome der Haut; - In-situ-Karzinome der Zervix uteri. 3. Alle Tumore, die klinisch als T4 eingestuft wurden, einschließlich inflammatorischem Brustkrebs. 4. Bilaterale Tumore 5. Multifokale Tumore 6. Maximale kumulative Doxorubicin-Dosis > 360mg/m2 oder maximale kumulative Epirubicin-Dosis >720mg/m2 oder jegliche zuvor verabreichten Anthrazyklin-Therapie, die mit dem aktuellen Brustkrebs in keiner Beziehung steht. 7. (Neo-) oder adjuvante Chemotherapie unter Zuhilfenahme von peripheren Stammzellen oder Knochenmarkstammzellen. 8. Alle vorausgegangenen mediastinalen Bestrahlungen außer Bestrahlung der intramammären Lymphknoten des bestehenden Brustkrebses. 9. Patienten mit positiven oder verdächtigen Lymphknoten im Bereich der Arteria mammaria interna (mittels Sentinel-Lymphkoten-Technik identifiziert), die bisher noch nicht bestrahlt wurden und auch nicht bestrahlt werden sollen, oder Patienten mit supraklavikulärer Lymphknotenbeteiligung (die durch eine Feinnadelaspiration oder Biopsie bestätigt wurde). 10. Vorhergehende Anwendung einer Anti-HER2-Therapie aus welchem Grund auch immer oder andere vorhergehende biologische oder Immuntherapien wegen Brustkrebs. 11. Gleichzeitige Anti-Krebsbehandlung, außer einer Hormontherapie. 12. Gleichzeitige AntiKrebsbehandlung in einer anderen klinischen Forschungsstudie mit einer Hormontherapie oder Immuntherapie. 13. Schwere Herzkrankheit oder andere medizinische Umstände, die folgende Krankheiten einschließen, aber nicht auf diese begrenzt sind: - Vorgeschichte einer nachgewiesenen kongestiven Herzinsuffizienz (CHF) oder systolische Unterfunktion (LVEF - Unkontrollierte Hochrisiko-Arrhythmien (ventrikuläre Tachykardie, hochgradiger AV-Block, http://www.dgs-studien.de/study_as_pdf.php?study=238 | © Alle Rechte vorbehalten 10 supraventrikuläre Arrhythmien, die nicht ausreichend Frequenzkontrolliert sind) Studienportal d e r D e u t s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r S e n o l o g i e e . V. ALTTO - Angina pectoris, die eine antianginöse Medikamente erfordert - Klinisch signifikante Herzklappenfehler - EKG-Hinweise auf einen transmuralen Infarkt; - Unzureichend kontrollierte Hypertonie (z.B. systolisch > 180 mm Hg oder diastolisch > 100 mm Hg) 14. Andere schwere Komorbiditäten (einschließlich schwerer Lungenkrankheiten), die mit der geplanten Behandlung interferieren können 15. Alle nachfolgenden abnormalen Laborwerte unmittelbar vor der Randomisierung: - GesamtSerumbilirubin > 2,0 x oberer Grenzwert (ULN) - Alaninaminotransferase (ALAT) oder Aspartataminotransferase (ASAT) > 2,5 x ULN - Alkalische Phosphatase (ALP) > 2,5 x ULN - SerumKreatinin > 2,0 x ULN - Gesamtzahl weißer Blutkörperchen (WBC) - Absolute Neutrophilenzahl - Thrombozyten 16. Noch bestehende oder nicht ausreichend stabilisierte schwerwiegende unerwünschte Ereignisse nach einer vorherigen adjuvanten Chemotherapie oder Strahlentherapie. 17. Malabsorptionssyndrom, eine die Gastrointestinalfunktion stark beeinträchtigende Krankheit oder Magen- oder Dünndarmresektion. Patienten mit Colitis ulcerosa sind ebenfalls von der Studie ausgeschlossen. 18. Schwangere oder stillende Frauen (Frauen im gebärfähigen Alter müssen einen negativen Schwangerschaftstest Urin oder Serum – innerhalb von 7 Tagen vor der Randomisierung aufweisen). 19. Frauen im gebärfähigen Alter, sowie männliche Studienteilnehmer mit Partnerinnen im gebärfähigen Alter, einschließlich Frauen, deren letzte Menstruation weniger als 1 Jahr zurückliegt (es sei denn, sie sind operativ sterilisiert), die unfähig oder nicht bereit sind, während der Studie geeignete Kontrazeptiva anzuwenden (geeignete Kontrazeptiva sind: intrauterine Maßnahmen, mechanische Methoden – Kondome, Pessar – auch in Verbindung mit Spermizidgel oder totale Abstinenz. Orale, injizierbare oder implantierbare hormonale Kontrazeptiva sind für diese Patienten nicht geeignet). 20. Gleichzeitige Anwendung von CYP3A4-Inhibitoren oder –Induktoren. Weitere Informationen Infos zur Studie im Internet: http://alttotrials.com/ http://www.dgs-studien.de/study_as_pdf.php?study=238 | © Alle Rechte vorbehalten 11 Studienportal d e r D e u t s c h e n G e s e l l s c h a f t f ü r S e n o l o g i e e . V. ALTTO Studienleitung Frau Prof. Dr. med. Martine Piccart Institut Jules Bordet - Department of Medicine 121 Boulevard de Waterloo 1000 Brüssel Belgien Kontakte und Sponsoren Studiengruppe: Sponsoren der Studie: Sponsor GlaxoSmithKline GmbH & Co. KG Theresienhöhe 11 80339 München Deutschland Tel.: 0180 - 3456 300 Website: http://www.glaxosmithkline.de/jsp/index.jsp http://www.dgs-studien.de/study_as_pdf.php?study=238 | © Alle Rechte vorbehalten 12