zeitung für mathematik am mpg trier / heft 25 / maerz 2010 Inhaltsverzeichnis Zerlegung eines roten Würfels Häkchen im Quadrat Die Würfeltreppe Irrfahrt im Quadratgitter Konvergierende Fibonacci Folgen Seite Lukas Indefrei Simon Schaedler und Moritz Weber 3-5 6-12 Paul Mattes 13-16 Christian Peters und Björn Metzler 17-24 Matthias Leinen 25-31 Liebe MadMax – Freunde, in der fünfundzwanzigsten Ausgabe findet Ihr Auszüge aus unseren Arbeiten für „Schüler experimentieren“ und „Jugend forscht“. Alle fünf Arbeiten haben Preise erhalten, zwei haben sich sogar mit dem ersten Preis für den Landeswettbewerb qualifiziert. Wenn Ihr auch Lust habt, euch selbst mit einem Problem zu befassen und dazu einen Artikel am Computer selbst zu schreiben, dann findet Ihr uns immer Mittwochs um 14:00 Uhr im Raum 303. Viel Spaß wünscht Euch Euer MadMax –Team ! 2 Zerlegung eines roten Würfels 1. Einleitung Ich habe einen außen roten Würfel mit 4 cm Kantenlänge untersucht und habe festgestellt, dass wenn ich ihn in einzelne Würfel zerlege, dass dann 64 kleine Würfel entstehen. Dann habe ich untersucht wie viele kleine Würfel 3 rote Flächen haben , wie viele 2 rote Flächen haben , wie viele 1 rote Fläche haben und wie viele 0 rote Flächen haben. Weil das Spaß gemacht hat, habe ich dann größere und kleinere rote Würfel genau so untersucht. 2. Der Würfel mit vier Zentimeter Kantenlänge Es sind genau 8 Würfel mit 3 roten Flächen. Das die sind die Würfel an den Ecken. Dann gibt es 24 Würfel mit 2 roten Flächen. Das sind immer 2 an den 12 Kanten zwischen den Ecken. 24 Würfel mit1 roten Fläche. Die liegen auf den Flächen der Würfel (immer 4 auf jeder der 6 Flächen), 8 Würfel mit 0 roten Flächen, die sind in dem großen Würfel drin und sie bilden einen 2x2x2 großen Würfel. 3 3. Alle Würfel bis zur Kantenlänge 5 cm Ich habe die Würfel bis zur Kantenlänge 5 untersucht und habe die Ergebnisse in einer Tabelle festgehalten. Größe des Würfels 5*5*5 4*4*4 3*3*3 2*2*2 1*1*1 3 rote 2 rote 1 rote Flächen Flächen Fläche 0 rote Summe Flächen 8 8 8 8 1 mit 6 roten Flächen 9 8 1 0 0 36 24 12 0 0 54 24 6 0 0 125 64 27 8 1 4. Gibt es ein System? Ich habe ein System gefunden, wie man die Anzahl der Würfel mit 0, 1, 2 und 3 roten Flächen ohne Zeichnung finden kann: a) Es gibt immer 8 Würfel mit 3 roten Flächen, weil es immer 8 Ecken sind. b) Man kann nachdem man einen Würfel gemalt hat, auf einer Seite alle Flächen mit einer roten Fläche zählen und dann auf die anderen Seiten übertragen. Bei Kantenlänge 5 sind z.B. auf jeder Seite 3x3 = 9 Würfel. Mal sechs Flächen sind es dann 9x6 = 54 Würfel. 4 c) Auf jeder Kante gibt es zwei Würfel weniger als die Kantenlänge (die Ecken haben drei rote Flächen) mit zwei roten Flächen. Also muss man bei Kantenlänge 5 rechnen: 12x3 = 36. d) Ganz innen drin ist ein Würfel, der an jeder Kante zwei Würfel kleiner ist als der große. Beispiel: Kantenlänge 8. Dann sind innen 6x6x6 = 216 Würfel. Ein kleines Rätsel: Wie viele Karten hat das Kartenspiel noch? Ein Kartenspiel, das normalerweise 52 Karten hat, ist nicht mehr komplett. Wenn man die Karten gleichmäßig auf 9 Personen aufteilt, bleiben 2 Karten übrig. Wenn man sie auf 4 Personen aufteilt, bleiben 3 übrig. Wenn man sie auf 7 Personen aufteilt bleiben 5 übrig. Wie viele Karten sind im Spiel? Rätsel und Lösung finden sich im Internet unter: http://www.andinet.de/raetsel/raetsel/kartenspiel.php 5 Häkchen im Quadratgitter In unserer Arbeit geht es darum, dass Häkchen in ein Quadratgitter gesetzt werden müssen. Diese Häkchen sitzen auf den Ecken der Kästchen des Quadratgitters und dürfen sich nicht berühren. Eine Häkchen-Länge beträgt ein halbes Kästchen. Zuerst haben wir einfach nur durch Ausprobieren und ohne System versucht, möglichst viele Häkchen in ein Quadratgitter zu setzen. Danach versuchten wir systematische Anordnungen zu finden und die dazu passenden Formeln zu erstellen, die eine Berechnung der Anzahl der Häkchen ermöglichen. 1. Beispiele Zuerst ein Quadratgitter mit 3 x 3 = 9 Kästchen, das unsystematisch mit Häkchen besetzt wurde. 11 Häkchen sind gesetzt und es passt kein weiteres Häkchen mehr dazu. Es wird bei größeren Quadraten natürlich immer schwieriger die Anzahl der unsystematisch gesetzten Häkchen zu zählen, und es gibt auch keine Formel, mit der man ihre Anzahl ausrechnen kann. Jetzt kommt ein Quadratgitter mit 4 x 4 = 16 Kästchen, in dem man noch ein Häkchen setzen kann. Auch hier 6 wurden die Häkchen unsystematisch gesetzt. Die Stelle, an der ein letztes Häkchen eingesetzt werden kann, haben wir mit dem roten Pfeil markiert: Zusammen sind es dann 18 Häkchen. Weitere passen nicht in dieses Quadratgitter hinein. Wir haben uns dann gefragt, ob man in ein 3 x 3 Quadratgitter mehr als 11 und in ein 4 x 4 Quadratgitter mehr als 18 Häkchen setzen kann. Darum haben wir nach systematischen Anordnungen gesucht. 2. Systematische Anordnungen Bei unserer Arbeit mit den Häkchen haben wir verschiedene Anordnungssysteme gefunden. Ausgehend von derselben Quadratgröße passen bei unseren verschiedenen Systemen unterschiedlich viele Häkchen ins Quadratgitter. Bei manchen Systemen muss man jedoch aufpassen weil sie entweder nur bei einer geraden oder nur bei einer ungeraden Anzahl der Kästchen im Quadratgitter funktionieren. 7 2.1 System 1 Unser erstes System hat eine symmetrische Anordnung. Die mit dem Pfeil markierte Linie ist die Spiegelachse an der man das mit Häkchen besetzte Quadratgitter spiegeln kann. Weil wir die Häkchen systematisch gesetzt haben, kann man ihre Anzahl mit Hilfe von Formeln ausrechnen. Dies ist ein System, das sowohl bei einer geraden Anzahl der Kästchen in einer Reihe als auch bei einer ungeraden Anzahl funktioniert. Formel: h = n*(n+1) Erklärung: n ist die Breite bzw. die Höhe des Quadrates (1 = 1 Kästchen). Das gibt n Häkchen nebeneinander und n+1 Häkchen übereinander. Zusammen sind es dann n*(n+1) Häkchen. 8 Hier eine Tabelle für angegebene System1: das oben Man sieht, dass bezogen auf die ungeordneten Beispiele in Punkt 2 unser System zu einem besseren Ergebnis führt. Bei dem ungeordneten 3 x 3 Gitter kamen wir auf 11 Häkchen und jetzt systematisch auf 12. Im 4 x 4 Gitter sind es systematisch sogar 20 statt der 18 Häkchen im ungeordneten Quadratgitter. n 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Anzahl der Häkchen 2 6 12 20 30 42 56 72 90 110 132 156 2.2 System 2 Hier unser System 2, in dem die Häkchen - bis auf ein Häkchen in der untersten rechten Ecke - in der gleichen Art und Weise gesetzt werden. Auch dieses einfache System lässt sich sowohl bei einer geraden Anzahl der Kästchen in einer Reihe als auch bei einer ungeraden Anzahl anwenden. 9 Formel: n*n+1 Erklärung: Die Breite des Quadratgitters multipliziert mit der Höhe des Quadrates + ein Häkchen in der unteren Ecke des Quadratgitters. Hier die Tabelle zu System 2: Man sieht, dass dieses System bei einem 4 x 4 Quadrat 17 Häkchen hat. 2.3 System 3 Hier nun ein System dessen Formel entweder nur bei einer geraden oder nur bei einer ungeraden Anzahl von Häkchen in einer Reihe funktioniert. Die Systeme funktionieren zwar nach dem gleichen Prinzip haben aber verschiedene Formeln. n 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Gerade: Hier nun erst ein Quadratgitter mit einer geraden Anzahl von Häkchen in einer Reihe: 10 Anzahl der Häkchen 2 5 10 17 26 37 50 65 82 101 122 145 In diesem System werden diagonal immer abwechselnd in die zwei sich gegenüber liegenden Ecken Häkchen in die kleineren Quadrate des Gitters gesetzt. Formel: n*n+2 Erklärung: In den mittleren Häkchen-Reihen gibt es immer n Häkchen nebeneinander. Jedoch gibt es in den äußeren Reihen immer nur ein Häkchen weniger als n. Daher werden in dem Fall des 4x4 Quadrates drei Häkchen aus der einen Reihe mit einem Häkchen aus der anderen Reihe zusammengefügt. Das ergibt dann n Häkchen + noch die zwei Häkchen die in der Reihe noch übrig geblieben sind. Mit Excel haben wir nachgerechnet, dass dieses System in einem 4x4 Quadrat 18 Häkchen hat. Damit ist dieses System um 1 Häkchen besser als System2. Jedoch hat System1 bei einem 4x4 Quadrat 20 Häkchen und damit mehr als System3 Ungerade: Hier ist nun das Quadratgitter zu System3 mit einer ungeraden Anzahl von Häkchen in einer Reihe. 11 In diesem System werden zwar genauso die Häkchen gesetzt wie es schon bei dem geraden System3 gezeigt wurde. In dieses Quadratgitter passen 26 Häkchen. Formel: n*n+1 Erklärung: Diese Formel entsteht wie das gerade System3 aus den in diesem vier mittleren Reihen die mit n Häkchen besetzt sind und den Häkchen die in den äußeren Reihen des Quadratgitters mit in diesem System zwei Häkchen von der anderen Seite des Quadratgitters zusammengefügt werden müssen damit es eine zweite Reihe mit n Häkchen geben kann. Dies ergibt dann n*n Häkchen + das eine Häkchen in der äußeren Reihe. Auch zu diesem System war wieder schlechter als System 1. 3. Ergebnis Am Ende sind wir zu dem Ergebnis gekommen, dass man mit Systemen mehr Häkchen in ein Quadratgitter setzen kann als mit ungeordnetem Anbringen. Mit Hilfe der Tabellen kann man die gefundenen Systeme gut vergleichen. Wir haben herausgefunden, dass man mit System1 mehr Häkchen in das Quadratgitter setzen kann als mit allen anderen Systemen 12 Wie viele Würfel hat die Würfeltreppe? Im letzten Madmax habe ich eine Aufgabe aus unserem Mathematikbuch vorgestellt, bei der man aus kleinen Würfeln eine Treppe bauen soll. Dabei will man wissen, wie viele Würfel man braucht. Sie sieht aus, wie auf dem Bild: Die Treppe hat ein Gegenstück Die Würfeltreppe erhält man, wenn man bei einem großen Würfel an einer Ecke kleine Würfel wegnimmt. Das folgende Gegenstück ergibt, wenn man es auf den Kopf stellt, mit der Würfeltreppe zusammen einen Würfel aus 64 kleinen Würfeln. 13 Die 64 Würfel entstehen aus 50 Würfeln von der Würfeltreppe (Stufe 1 plus Stufe 2 plus Stufe 3 plus Stufe 4) und die übrigen Würfel stammen von dem Gegenstück: 1 + 4 + 9 (Summe der Quadratzahlen). Die Anzahl der kleinen Würfel für die Würfeltreppe sind schwer zu bekommen. Ich habe mir hier deshalb überlegt, dass man einfach die Anzahl der Würfel des Gegenstücks vom großen Würfel subtrahiert und so die Würfeltreppe wieder ausrechnen kann. Für die Summe der Quadratzahlen gibt es eine Formel (bei Google einfach Quadratzahlen + Summe eingeben): 12 + 22 + 32 + 42... + n 2 = n ⋅ (n + 1) ⋅ (2n + 1) . 6 Dass meine Idee richtig ist, kann man mit der Würfeltreppe der Stufe 20 untersuchen. Zuerst rechne ich die Anzahl der kleinen Würfel im großen Würfel aus: 20 ⋅ 20 ⋅ 20 = 8000 14 Jetzt setze ich 19 in die Formel ein um das Gegenstück auszurechnen: 19 ⋅ (19 + 1) ⋅ (2 ⋅ 19 + 1) = 2470 6 Jetzt bilde ich die Differenz von 8000 – 2470 = 5530 und erhalte für die Würfeltreppe genau so viele Würfel wie oben mit Excel. Mein zweites Beispiel Diese Grundfigur kann man zu einem Quader ergänzen, wenn man einen „Deckel“ mit verschieden tiefen Einbuchtungen darüber stülpt. Dieses Gegenstück soll die folgende Zeichnung zeigen, bei der das dunkle Quadrat die tiefste Einbuchtung darstellt: 15 Der ganze Quader hat 7 ⋅ 7 ⋅ 4 = 196 kleine Würfel. Die Grundfigur hat 25+9+1=35 Würfel (= Summe der ungeraden Quadratzahlen) Das Gegenstück hat 49 + (49 − 1) + (49 − 9) + ( 49 − 25) = 161 Würfel. Das wird bei großen Treppen viel zu rechnen. Aber wir können ja auch 196 – 35 = 161 rechnen. Bei meinem ersten Beispiel war das Gegenstück leicht zu ermitteln, weil die Anzahl der Würfel die Summe der Quadratzahlen ist. Bei meinem zweiten Beispiel war das Grundstück leicht zu ermitteln, weil es auch die Summe der Quadratzahlen ist. Ich habe jetzt die Rechnung für eine 15 Würfel hohe Treppe gemacht. Der ganze Quader ist dann 16 Würfel hoch und hat dann 30 • 30 • 16 =14400 kleine Würfel. Das Grundstück hat dann 1+9+25+49...+841=4465 Würfel 16 Irrfahrt im Quadratgitter Jeder kennt diese Spielchen, wo man 3 Zahlen miteinander verbindet und so 1 5 eine Figur herauskommt, z.B. ein Fisch. Wir haben diese Idee etwas verändert, 4 so dass es ein kleines Knobelspiel ist. 2 Man muss die Zahlen in dem Quadratgitter der Reihe nach so verbinden, dass die Verbindungslinie durch jedes Kästchen geht: Das geht bei diesem Quadratgitter zum Beispiel so: 3 1 5 4 2 In unserer Arbeit haben wir untersucht, ob dies immer möglich ist, wenn man bestimmte Regeln einhalten muss. 1. Festlegen der Regeln Für das Verbinden der Zahlen gilt: 1. Die Verbindungslinien sind Strecken. 2. Man darf keine diagonalen Linien ziehen. 3. Die Linien dürfen sich nicht überschneiden. 4. Die Zahlen müssen in der richtigen Reihenfolge verbunden sein. 5. Es müssen alle Kästchen mit der Linie durchlaufen sein. 17 6. Man muss bei 1 anfangen und bei der größten Zahl aufhören. 2. Untersuchung von verschieden großen Quadraten Nach den Regeln aus Abschnitt 2 haben wir Quadrate verschiedener Größe systematisch mit Zahlen gefüllt und untersucht. 2.1 Untersuchung von 2x2 Quadraten Bei 2 x 2 Quadraten geht es nur mit mindestens 2 Zahlen, weil man bei einer Zahl keine Zahl am Ende hat. Das gilt auch für größere Quadrate. 1 Bei zwei Zahlen gibt es auch nur zwei verschiedene Möglichkeiten, sie auf das Quadrat zu verteilen. Die anderen sind einfach nur dieselben gedreht oder gespiegelt! Die beiden Stellungsmöglichkeiten der Zahl 2 zur Zahl 1 sind z. b.: 1 2 1 2 Bei der zweiten Stellungsmöglichkeit gibt es keinen Weg, weil man nur in eine leere Ecke kommt und dann nicht mehr in die andere. Die rote Diagonale zeigt das. Bei drei Zahlen gibt es auch nur drei verschiedene Möglichkeiten, die sich sehr ähnlich sehen, jedoch nicht einfach nur dieselben gedreht oder gespiegelt sind. Bei einer Stellung gibt es keine Lösung da noch ein Feld nicht von der Linie durchzogen ist, dies aber an der größten Zahl schon geendet hat. 1 18 3 1 2 3 2 1 2 3 Bei vier Zahlen gibt es auch nur drei verschiedene Möglichkeiten, die nicht einfach nur dieselben gedreht oder gespiegelt sind, da es nur vier verschiedene Stellungsmöglichkeiten der Zahlen 1, 2, 3, und 4 zueinander gibt: 1 2 1 2 1 4 1 3 4 3 3 4 3 2 2 4 Hier gibt es nur eine richtige Möglichkeit, da in allen Kästchen eine Zahl steht, die nach den oben aufgestellten Regeln miteinander Verbunden werden müssen. Das kann nur funktionieren, wenn die Zahlen in aufsteigender Reihenfolge nebeneinander liegen. 2.2 Untersuchung von 3x3 Quadrate Wieder sind wir systematisch vorgegangen. 3x3 Quadrate mit 2 Zahlen Es gibt neun verschiedene Möglichkeiten für 3 x 3 Quadrate mit zwei Zahlen. Davon sind vier lösbare und fünf nicht lösbare Probleme. Wenn eine oder beide der Zahlen in einer der Quadratecken oder in der Mitte liegen ist das Rätsel immer lösbar. 1 2 1 1 2 2 1 2 19 Bei den nicht lösbaren Problemen liegen immer eine oder auch zwei Zahlen auf einem der kreuzförmig angeordneten Außenquadrate. Die Folge ist, dass das Rätsel nicht mehr lösbar ist, da immer ein oder zwei kleine Quadrate nicht von der Linie durchzogen werden. Dies geschieht, weil bei der Anordnung der Zahlen die Linie ein oder mehrere Felder umschließt und dadurch das Ende der Linie nicht zu dem letzten Feld gelangen kann ohne gegen die Regel zu verstoßen (Regel 1). Die Linie muss bei der größten Zahl enden. Nicht lösbare Probleme 1 2 1 2 2 1 1 1 2 2 2 Forderung: Die Zahlen 1 und 2 dürfen nicht auf einem der kreuzförmig angeordneten dunklen Felder liegen. 20 1 3x3 Quadrate mit 3 Zahlen Hier sind 13 verschiedene Möglichkeiten aufgezeichnet. Davon sind 8 lösbare und 5 nicht lösbare Probleme. Lösbare Probleme 1 2 3 2 1 3 1 3 2 1 2 3 2 1 3 1 1 3 1 2 2 2 3 3 Nicht lösbare Probleme: Bei den 3x3 Quadraten mit 3 Zahlen stellte sich fast das gleiche Problem dar wie bei den Quadraten mit 2 Zahlen. Auch hier dürfen die kleinste und die größte Zahl nicht auf einer der kreuzförmig angeordneten Fläche liegen, weil sonst immer eine oder mehrere Felder nicht von der Linie durchzogen wird. Jedoch kann man hier mit drei Zahlen die Zahl 2 beliebig einsetzen. 1 3 2 1 1 1 2 2 3 3 2z og 3 21 1 1 2 3 2 3 Forderung: Die Zahlen 1und 3 dürfen nicht auf einer der Kreuzförmig angeordneten roten Feldern liegen. 3x3 Quadrate mit 4 Zahlen Hier sind einige richtige und falsche Methoden aufgezeichnet, jedoch nicht alle, da es sehr viele verschieden Möglichkeiten gibt. Lösbare Probleme 1 3 1 4 2 2 2 4 22 1 4 2 1 4 3 3 4 1 1 4 3 3 2 4 1 3 2 3 2 Nicht lösbare Probleme: Wieder müssen wir die gleiche Forderung stellen. 1 2 4 3 1 3 1 2 2 4 2 3 4 1 4 3 Bei diesem Rätsel mit 4 Zahlen reicht die Regel, bei der die kleinste und größte Zahl nicht auf einer 1 3 der kreuzförmig angeordneten Felder liegen darf, nicht mehr aus. Es gibt einen Fall bei dem diese Regel eingehalten wird, aber bei 4 2 dem trotzdem das Rätsel nicht lösbar ist Forderung: Falls sich die Zahlen 1 und 2 in den diagonalen Ecken gegenüber liegen, dürfen die restlichen Zahlen (3 und 4) nach dem Einzeichnen der Diagonalen nur noch auf einer Seite des Quadrats befinden. 1 2 3x3 Quadrate mit 5 Zahlen Hier gibt es eine Vielzahl von lösbaren Möglichkeiten, von denen wir nur einige zeigen: 1 2 3 5 4 1 2 5 4 1 3 3 2 4 2 4 2 3 4 5 1 3 5 4 1 1 1 2 4 2 5 3 5 3 4 5 3 5 23 2 1 Ihr könnt es ja mal selbst probieren. Bei den folgenden nicht lösbaren Möglichkeiten muss man wie bei den 3x3 Quadraten mit 2, 3 und 4 Zahlen die “Kreuzregel“ beachten, jedoch reicht sie wieder nicht mehr aus. Beispiel: Bei diesem Rätsel liegt die größte 4 2 und kleinste Zahl nicht auf einem der kreuzförmig angeordneten Felder. Trotzdem 5 3 1 ist das Rätsel nicht lösbar Andere nicht lösbare Möglichkeiten 2 1 3 4 1 5 3 2 5 4 3 2 1 5 5 4 1 2 4 1 5 4 2 5 4 3 2 3 2 1 3 5 3 1 3 1 5 4 2 4 Für unsere Jugend forscht Arbeit haben wir uns weitere Regeln überlegt und gezeigt: Je größer die Quadrate werden, desto mehr Regeln sind nötig. Die Darstellung dieser Regeln sprengt aber den Rahmen dieses Artikels. 24 Die konvergierende Fibonacci-Folge Siehe auch Heft Nr.24 1. Die konvergierende Fibonacci-Folge Die Überschrift zu diesem Abschnitt ist auf den ersten Blick komisch, weil die Fibonaccifolge eigentlich sehr schnell wächst und sich nicht einem bestimmten Wert annähert. Aber man muss ja nicht mit 1, 1 anfangen, sondern könnte ja auch andere Startwerte wählen. Zum Beispiel auch negative Startwerte: - 3, 2, -1, 1, 0, 1, 1, 2, 3, ... Am Anfang sieht es relativ gut aus, da die Folge weder stark steigt noch sinkt, doch irgendwann sind es zwei positive Glieder, so dass die Folge doch divergiert. Das Ziel ist es nun, die zwei Startglieder so zu wählen, dass die Folge konvergiert. Um eine Folge zu finden, die konvergiert, kann man sich an einer geometrischen Folge orientieren, deren Quotient kleiner als 1 ist. (darauf hat mich mein Betreuungslehrer aufmerksam gemacht). Auch kann man auf diese Idee kommen, da in der Formel von Moivre/Binet zwei geometrische Folgen auftreten: g(n) = 1 * (1+ 5 )n und h(n) = 1 * (1− 5 )n 2 2 5 5 Wobei eine von diesen divergiert und eine konvergiert. Dann müssen also folgende zwei Bedingungen gelten: 25 1) Fn = F +F n−1 n−2 2) Fn = a * q 1 n Nun kann man die zweite Bedingung in die erste einsetzen und auflösen: a * q n = a * q n−1 + a * q n−2 1 1 1 ⇔ q n = q n−1 + q n−2 ⇔ q 2 = q +1 ⇔ q 2 − q −1 = 0 Nun kann man mit der p-q-Formel arbeiten: 1. Lösung q = 1 + 1 +1 1 2 4 ⇔ q = 1 + 1* 5 1 2 2 ⇔ q = 1+ 5 1 2 2. Lösung q = 1 − 1 +1 2 2 4 ⇔ q = 1 − 1* 5 2 2 2 ⇔ q = 1− 5 2 2 Da die erste Lösung größer als 1 ist, scheidet diese also aus. Die zweite Lösung erfüllt diese Bedingung und kann somit dafür verwendet werden zwei Startglieder für 26 einen konvergierende Fibonacci-Folge zu finden. Da wir uns an einer geometrischen Folge orientieren ist die Lösung der Faktor zwischen dem ersten und zweitem Glied, somit kann man das erste Glied frei wählen, das zweite Glied ist also das erste Glied multipliziert mit q2. Nehmen wir ein erstes Glied x, dann ist das zweite Glied folglich x*q2. Die Folgen konvertieren gegen 0, wie man anhand des Grafen sieht: 1 1 1 1 0 0 Reihe1 0 0 5 10 15 20 25 30 35 0 0 -1 -1 2. Drei Startglieder Um die Fibonacci-Folge noch zu verallgemeinern, untersuche ich noch, was passiert, wenn man die Fibonacci-Folge mit 3 Startgliedern anfängt und das neue Glied aus der Summe der 3 Glieder davor besteht. +f +f Also f n = f . Um ein Beispiel zu zeigen n−1 n−2 n−3 fange ich mal mit den drei ersten Gliedern der FibonacciFolge an: 1, 1, 2. 27 1, 1, 2, 4, 7, 13, 24, 44, 81, 149, 274, 504, 927, 1705, 3136.... Wie man sieht, steigt diese Folge noch schneller an als die Originalfolge. Jetzt stellt sich natürlich die Frage, ob eine so verallgemeinerte Folge bei gut gewählten Startgliedern wieder konvergieren kann. Wir versuchen das alte System und übernehmen die zwei Gleichungen, mit denen wir bei der konvergenten Fibonacci-Folge gearbeitet haben und modifizieren die erste, indem wir noch + f ergänzen um die obengenante Formel zu n−3 erhalten. +F 1) Fn = F + F n−1 n−2 n−3 2) Fn = a * q 1 n Auch hier setze ich wieder die zweite Gleichung in die erste ein: a * q n = a * q n−1 + a * q n−2 + a * q n−3 1 1 1 1 ⇔ q n = q n−1 + q n−2 + q n−3 ⇔ q3 = q 2 + q +1 ⇔ q 3 − q 2 − q −1 = 0 28 Wie man sieht, handelt es sich um eine kubische Gleichung, deren Nullstellen nun zu bestimmen sind. Zuerst habe ich mit Geogebra die Funktion: f (q) = q3 − q 2 − q −1 untersucht. Wie man sieht, gibt es nur eine Nullstelle und da diese nicht kleiner als 1 ist, wie man sehr deutlich in dem Koordinatensystem sieht, kann die Folge nicht konvergieren: 3.Allgemeines Ergebnis Um auf ein allgemeines Ergebnis zu kommen, gehe ich jetzt einmal von x Startgliedern aus, hier gelten die Formeln: 1) Fn = F +F +F + ..... + Fn − x n−1 n−2 n−3 2) Fn = a * q 1 n 29 Auch hier wird die 2.te Gleichung in die erste eingesetzt: a * q n = a * q n−1 + a * q n−2 + a * q n−3 + a * q n − 4 + ... + a * q n − x 1 1 1 1 1 1 ⇔ q n = q n−1 + q n−2 + q n−3 + q n − 4 + ... + q n − x ⇔ q x = q x −1 + q x − 2 + ... + q +1 ⇔ q x − q x −1 − q x−2 − ... − q −1 = 0 Mit dieser allgemeinen Formel kann man nun die Anzahl der Startglieder eingrenzen. Die erste Beschränkung lässt sich leicht für q machen, q muss zwischen –1 und 1 liegen, da es sonst ja keine konvergierende Folge ist. Der Fall, das q positiv ist, lässt sich auch ausschließen, da q x kleiner ist als q x−1 , da q zwischen 0 und 1 liegt, daraus folgt, dass die Subtraktion q x − q x−1 negativ ist und da nun nur noch Subtraktionen auf der linken Seite sind, kann niemals 0 herauskommen. Schaue ich mir nun eine ungerade Zahl an Startgliedern an, an dem Beispiel von 5 Startgliedern: q 5 − q 4 − q 3 − q 2 − q −1 = 0 Da q negativ ist, sind auch alle Potenzen mit ungeradem Exponenten negativ, man kann es also auch wie folgt schreiben: − q 5 − q 4 + q 3 − q 2 + q −1 = 0 Dies kann man wiederum schreiben als: (− q5 ) + (−q 4 ) + ( q3 − q 2 ) + ( q −1) = 0 30 Wie man sieht, sind die ersten zwei Klammern negativ. Die dritte ist auch negativ, da q 2 größer als q3 ist, dies gilt auch für 1 und q. Somit kann es keine ungerade Anzahl von Startgliedern einer konvergierenden Folge geben. Nun schaue ich mir die geraden Startgliedern an dem Beispiel von 6 Startgliedern an, allerdings betrachte ich hier die Funktion und nicht die Gleichung nach der 0 Stelle: f (q ) = q 6 − q 5 − q 4 − q 3 − q 2 − q − 1 Bei geraden Startgliedern lässt sich festhalten, wenn q=0 ist, ist y=–1. Nun schaue ich mir den Fall an, dass q= –1: f (q) = (−1)6 − (−1)5 − (−1) 4 − (−1)3 − (−1) 2 − (−1) −1 ⇔ f (q) = 1+ (1−1) + (1−1) + (1−1) ⇔ f ( q) = 1 Diese Funktion kann man dann vereinfachen und man erhält y=1. Dies gilt auch für alle anderen geraden Startzahlen, da sich die zwei neuen Glieder wegkürzen. Da es sich um eine Funktion ohne Sprünge im Graphen handelt und bei q=0, y=-1 ist und bei q=-1, y=1 gilt, muss es eine Nullstelle zwischen -1 und 0 geben. Also man kann festhalten, das bei einer geraden Anzahl an Startgliedern man die Startglieder so wählen kann, dass sie konvergiert, wogegen dies bei einer ungeraden Anzahl an Startgliedern nicht der Fall ist. 31