tionalparkntrum Asel-Süd E ER R5 R6 6 | T i e r w e lt E ER R5 R6 7 | Tipps Scheid 8 | Hinweis 3 HagensteinHagenstein Route ER 2 RingelsbergRoute Banfehütte ElsebachRW Route Die Tierwelt dieses außergewöhnlichen Lebensraums ist Leben im Fels 557 492 Traddelkopf-Route ER 2 ER 2 626 12 LocheichenRoute Hegekopf-Route Edersee B 252 Harbshausen AselSüd Kirchlotheim Hemfurth HochspeicherAltenbecken lotheim Kleinern Gellershausen Frebershausen Frankenau B 253 Frankenberg Fritzlar R5 Affoldern B 254 Affoldern Giflitz Lieschen Kassel Mehl R5 R6 AE7 ER 3 ER 4 B 450 RW Nationalpark Hamburg Hannover Kassel B 485 Bringhausen Schmittlotheim Affoldener See A 49 Goldgräberpfad 6 439 Bad Wildungen RW B3 Frankfurt Würzburg München Homberg A 49 Marburg Gießen Mehler Holz-Route Weitere Informationen zum Nationalpark Kellerwald-Edersee erhalten Sie im Internet unter www.nationalpark-kellerwald- Heimbach-Route edersee.de oder unter 604 der Telefonnummer 05621 75249-0. ER 3 Impressum Herausgeber: Hessen-Forst, Nationalparkamt Kellerwald-Edersee, Laustraße 8, 34537 Bad Wildungen, Tel. 0049 (0) 5621 75249-0 [email protected] www.nationalpark-kellerwald-edersee.de Dicker Kopf-Route Pavillon Schmetterling Kleinern 7 www.nationalpark-kellerwald-edersee.de Fotos: Nationalparkamt, cognitio, M. Delpho, A. Frede, R. Kubosch Kartographie, Gestaltung: cognitio Kommunikation & Planung, www.cognitio.de Text-Entwurf: Ralf Kubosch ER 4 ER 3 ER5. 4Auflage, Mai 2013 ER 3 ER 4 Juwel im fels 8 Gellershausen Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur Altenlotheim Zauneidechse (Lacerta agilis) ER 3 Die „Bloßenberg-Route“ führt entlang des größten Pfingstnelkenvorkommens in Hessen. Der aufmerksame Wanderer 451 kann ab Mitte Mai bis Mitte Juni die blühenden Nelken entdecken. Im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes Kellerwald-Region wurden hier stören­de Kiefern per Helikopter schonend aus den Felsen entnom­men. Die Nationalparkverwaltung bietet jährlich zur Pfingstnelkenblüte interessante 460 geführte Wanderungen an. Weitere Pfingstnelkenfluren findet RW man am „Nelkenstieg“ bei Asel, am „Klausberg“ bei Hemfurth Bathildishütte sowie am „Sonder­rain“ und am „Bilstein“ bei Bad Wildungen. FahrentrieschFelsen angepasst. Wärmeliebende Reptilienarten wie Zauneidechse oder SchlingnatterRoute kann man mit viel Glück beim Sonnenbad beobachten. ER 2 Die Insektenwelt ist mit Ameisenlöwe und dem seltenen 13 Steppengrashüpfer hoch spezialisiert. Letzterer hat hier Fahrentriesch ebenso wie die Pfingstnelke seit der nacheiszeitlichen StepPavillon penzeit überdauert. Bösenberg-Route DaudenbergRoute ER 4 451 Pavillon der Vielfalt ebenso wie die Pflanzen an die besonderen Bedingungen der HeideErlebnispfad RW er Beobachtungstipps 4 Hemfurth Ed Steppengrashüpfer (Chorthippus vagans) Dortmund Wichtiger Hinweis A 44 B 450 Die Pflanzenwelt der Felsen – besonders die Pfingstnelke –B 251 B 252 5 sich von selbst, dass die ist äußerst empfindlich. Es versteht OchsenwurzelskopfWolfhagen Wege nicht verlassen werden dürfen. Helfen Sie mit, Störun251 B 520 Route gen zu vermeiden und die wertvollenB Naturschätze auch Korbach B 251 für zukünftige Generationen zu bewahren! 394 BloßenbergRoute Rehbach Bad Arolsen Bringhausen R6 BuchenHaus Ed er 14 Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands Welterbe seit 2007 / 2011 Wo die Pfingstnelke blüht . . . Dreiherrenstein-Route Seligenpfad ER 2 Wanderung mit dem Ranger in den Nationalpark Quernst-Kapelle Nationale Naturlandschaften Nationalpark Kellerwald-Edersee 2 | juwel im Fels 3 | A n pa s s u n g e n 4 | Wuchsort Leben im Extremen Pfingstnelken am Bloßenberg Pfingstnelke – Juwel im Fels Der Nationalpark Kellerwald-Edersee ist als Reich der urigen Buchen bekannt. Darüber hinaus hat die reiche Gliederung der Landschaft eine Vielfalt weiterer Lebensräume entstehen lassen. Entlang des Edersees ragen die Steilhänge des Edertals auf. Felsen und Schutthalden aus Tonschiefer und Grauwacke bestimmen das Bild. An den Süd- und Westhängen gedeiht unter extremsten Lebensbedingungen die seltene und stark bedrohte Pfingstnelke (Dianthus gratianopolitanus). beere, Elsbeere, Birke und Zitterpappel könnnen neben der Eiche den widrigen Bedingungen trotzen. Die robuste Kiefer wurde vor etwa 100 Jahren vom Menschen gepflanzt oder ausgesät. Auf dem kargen Fels überdauern auch Rosen, Wacholder und die seltene Felsenmispel. Schwierigste Daseinsbedingungen prägen das Leben in den Felsfluren. Schutz vor Sonnenstrahlung, Frost, Trockenheit und Schlagregen gibt es hier kaum. Schatten, Wasser und Nährstoffe sind Mangelware. An der ungeschützten Fels­ ober­fläche können im Sommer über +60 °C herrschen, im Winter fallen die Temperaturen nicht selten unter –20 °C. Diese extremen Temperaturunterschiede fordern besondere Anpassungen und Schutzmechanismen. Die Wuchsform der Pfingstnelke ist daher oft gedrungen, ihr Wurzelwerk ist stark verzweigt und reicht tief in feinste Felsspalten hinein. Vielfältige Felslandschaft Zur Minderung der Verdunstung sind die Blätter der Pflanzen meist sehr klein, sehen aus als seien es Nadeln. Sie sind mit einer Wachsschicht überzogen, die zusätzlich vor dem Austrocknen schützt. Feine Härchen auf den Blättern reflektieren das Sonnenlicht und schützen vor Wind. 5 | P f l a n z e n g e m e i n s c ha f t Die offenen Felsfluren des nördlichen Kellerwaldes werden vor allem von unscheinbaren Gräsern wie Drahtschmiele oder Schafschwingel geprägt. Dazwischen, auf Felsbänken und Vorsprüngen, wächst die Pfingstnelke. Die Felsspalten sind von unscheinbaren Streifenfarnen besiedelt. In den offenen Fels- und Steinschuttfluren wachsen Blasses Habichtskraut und Pflanzen südlicher Herkunft wie Graslilie oder Schwalbenwurz. Der Kellerwald ist ein östlicher Ausläufer des Rheinischen Schiefergebirges, entstanden vor über 300 Mio. Jahren. In Jahrmillionen haben sich Bäche und Flüsse tief in das Gebirge eingeschnitten und oft schroffe Klippen und Felsgrate herausmodelliert. Besonders die sonnigen Steilhänge sind karg und besitzen oft nur wenig oder keine Erde zum Wurzeln schlagen. Kein Fleck im Fels bleibt jedoch unbesiedelt. Selbst vermeint­ lich „nackte“ Felsoberflächen sind bei genauerem Hinsehen dicht von bunten Lebensgemeinschaften aus Flechten und Moosen bewachsen. Diese Standorte mit ihren extremen Bedingungen sind seit den Eiszeiten jahrtausendelang nahezu unverändert geblieben. Die hier lebenden Tier- und Pflanzenarten sind Relikte aus längst vergangenen Zeiten. Ihr Lebensraum war nie einer starken menschlichen Nutzung ausgesetzt und ist daher weitestgehend in seinem Urzustand erhalten. Diese prachtvolle Pflanze, Großmutter unserer Gartennelken, kommt weltweit nur in Mitteleuropa vor, dabei mit 75 % ihres Bestandes hauptsächlich in Deutschland. Sie gilt als Juwel der Kellerwald-Region. Hier an der Nordgrenze ihrer Verbreitung hat die Pfingstnelke ihr größtes hessisches Vorkommen. Von Ende Mai bis Mitte Juni erfreut sie hier die Besucher mit ihrer leuchtenden Farbe. Der Käfer hilft als Pollenfresser bei der Bestäubung. Die lichten Laubwaldinseln werden von knorrigen, uralten Traubeneichen geprägt, ihr Wachstum ist hier stark eingeschränkt. Nur wenige Baum- und Straucharten wie Mehl- Pfingstnelke (Dianthus gratianopolitanus)