R6 Asel-Süd 7 | TIPPS R5 R6 ER Lindenberg Denkmal BloßenbergRoute 4 „Kirchweg“ Dortmund Mitte Korbach Wooghölle NationalparkBahnhof Herzhausen ER 3 Ederbringhausen ER 4 Viermünden Die „Bloßenberg-Route“ führt entlang des größten nelkenvorkommens in Hessen. Aufmerksame Wanderer können ab Mitte Mai bis Mitte Juni die blühenden Nelken entdecken. Im Rahmen des Naturschutzgroßprojektes Kellerwald-Region wurden hier stören­de Kiefern per Helikopter schonend aus den Felsen entnom­men. Die Nationalparkverwaltung bietet jährlich zur Pfingstnelkenblüte interessante geführte Wanderungen an. Weitere Pfingstnelkenfluren RWfindet man am „Nelkenstieg“ bei Asel, am „Klausberg“ bei Hemfurth sowie am „Sonder­rain“ und am „Bilstein“ bei Bad Wildungen. Die Tierwelt dieses außergewöhnlichen Lebensraums ist ebenso wie die Pflanzen an die besonderen Bedingungen der Felsen angepasst.FahrentrieschWärmeliebende Reptilienarten wie Route Zauneidechse oder Schlingnatter können viel Glück beim Sonnenbad beobachtet werden. Die Insektenwelt ist mit Ameisenlöwe und dem seltenen Ruine Siegelskirche ER 2 Steppengrashüpfer hoch spezialisiert. Letzterer hat hier ebenso wie die Pfingstnelke seit der nacheiszeitlichen Steppenzeit überdauert. Goßberg Frankenberg 11 Andreasburg Traddelkopf-Route ER 2 B 254 FriedrichsMandern hütte Bad Wildungen NSG Affolderner See Goldgräberpfad 6 „Dinkelsburg“ Wabern A 49 Frankenau B 253 B3 Kassel Marburg Gießen Frankfurt Würzburg München Mehler Holz-Route Homberg ER 4 LocheichenRoute ER 3 ER 3 Wolfklippen JUWEL IM FELS Emdenau ER 4 Organisation 8 der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur Gellershausen Altenlotheim Kanueinstieg Fritzlar „Heinrichshütte“ „Koppe“ Affoldern A 49 Ungedanken Buchenurwälder der Karpaten und Alte Buchenwälder Deutschlands Welterbe seit 2007 / 2011 ER 4 Wo die Pfingstnelke blüht . . . Bilstein Klippen Hirtenhaus RW Ruhlauber Wolfsgrube Zauneidechse (Lacerta agilis) Wildbeobachtungskanzel Me Mitte Eder-Drasine Impressum Nationalpark Kellerwald-Edersee Heimbach-Route Laustraße 8, 34537 Bad Wildungen Telefon: 05621 75249-0 | Fax: 05621 75249-19 E-Mail: [email protected] Kleinern Internet: www.nationalpark-kellerwald-edersee.de Pavillon Dicker Kopf-Route Schmetterling www.weltnaturerbe-buchenwaelder.de „Trifthütte“ Fotos: cognitio (Titel, 2, 4, 5), M. Delpho (6 u.), A. Frede (6 o.), R. Kubosch (3), Nationalparkamt (7) Wesetalstraße 7 Kindergarten Kartographie, Gestaltung: cognitio Kommunikation & Planung, A. Hoffmann, ER 3 www.cognitio.de Freizeitanlage Text-Entwurf: Ralf Kubosch Spicke 7. Auflage, Juni 2017, gedruckt auf FSC-zertifiziertem Papier Bösenberg-Route HeideErlebnispfad Kassel R5 Ederauen-Erlebnispfad R6 E ER 4 ER A 73 Anreise mit öffentlichem Personennahverkehr: www.nvv.de Bathildishütte RW Wega Marburg Nationalpark Kellerwald-Edersee Fahrentriesch Pavillon 539 B 48 485 n BuchenHaus B h450 ba WildtierPark eil S Affoldern A nd Edertal Sta 507 HochspeicherNationalpark park k becken er Schmittlotheim Sauermilchplatz Pfingst- ElsebachRoute Waldeck Ed Leben im Fels Edersee er Beobachtungstipps RW Tolles Haus Peterskopfbahn Ed Steppengrashüpfer (Chorthippus vagans) fen Thalitter DaudenbergRoute RW Lieschens Kassel B 520 B 251 NationalparkZentrum Vöhl Hamburg Hannover Kaverne B 252 Banfeteich Fischhaus Banfe RingelsbergRoute Hemfurth B 251 Brilon ER 2 Ederseebahn-Radweg A 44 Die Pflanzenwelt der Felsen – besonders die Pfingstnelke – ist äußerstAlte empfindlich. ER 4 Sägemühle ER 4 B 450 Es versteht sich vonWeißer selbst,Stein dass die Wege nicht verlassen werden dürfen. Helfen B 251ER 3 „Peterskopf“ ER Störungen 3 Bzu 252vermeiden und die wertvollen Sie mit, Naturschätze auch für 5 Bürgerhaus zukünftige Generationen zu bewahren! Wolfhagen Ochsenwurzelskopf-Route Friedhof Ferienzentrum A. Schweitzer Rehbach Fähre Wichtiger HinweisBad Arolsen ER 4 Albert Schweitzer Camp 3 Aquapark Dornröschenhöh Bringhausen E Scheid 8 | HINWEIS ER 3 R6 Aquapark Rehbach Scheid 13 Hohe Fahrt Hohe Fahrt Himmelsbreite“ m ER Sportjugend 6 | T I E R W E LT Asel-Süd Wanderung mit dem Ranger in den Nationalpark Dreiherrenstein-Route Nationale Naturlandschaften Nationalpark Kellerwald-Edersee Bad Wi 2 | JUWEL IM FELS 3 | A N PA S S U N G E N 4 | WUCHSORT Leben im Extremen Pfingstnelken am Bloßenberg Pfingstnelke – Juwel im Fels Der Nationalpark Kellerwald-Edersee ist als Reich der urigen Buchen bekannt. Darüber hinaus hat die reiche Gliederung der Landschaft eine Vielfalt weiterer Lebensräume entstehen lassen. Entlang des Edersees ragen die Steilhänge des Edertals auf. Felsen und Schutthalden aus Tonschiefer und Grauwacke bestimmen das Bild. An den Süd- und Westhängen gedeiht unter extremsten Lebensbedingungen die seltene und stark bedrohte Pfingstnelke (Dianthus gratianopolitanus). Eiche den widrigen Bedingungen trotzen. Die robuste Kiefer wurde vor über 120 Jahren vom Menschen gepflanzt oder ausgesät. Auf dem kargen Fels überdauern auch Rosen, Wacholder und die seltene Felsenmispel. Schwierigste Daseinsbedingungen prägen das Leben in den Felsfluren. Schutz vor Sonnenstrahlung, Frost, Trockenheit und Schlagregen gibt es hier kaum. Schatten, Wasser und Nährstoffe sind Mangelware. An der ungeschützten Fels­ ober­fläche können im Sommer über +60 °C herrschen, im Winter fallen die Temperaturen nicht selten unter –20 °C. Diese extremen Temperaturunterschiede fordern besondere Anpassungen und Schutzmechanismen. Die Wuchsform der Pfingstnelke ist daher oft gedrungen, ihr Wurzelwerk ist stark verzweigt und reicht tief in feinste Felsspalten hinein. Vielfältige Felslandschaft Zur Minderung der Verdunstung sind die Blätter der Pflanzen meist sehr klein, sehen aus als seien es Nadeln. Sie sind mit einer Wachsschicht überzogen, die zusätzlich vor dem Austrocknen schützt. Feine Härchen auf den Blättern reflektieren das Sonnenlicht und schützen vor Wind. Diese prachtvolle Pflanze, Großmutter unserer Gartennelken, kommt weltweit nur in Mitteleuropa vor. Die Gesamtpopulation dieser seltenen, jahrtausendealten Reliktpflanze wächst zum überwiegenden Teil in Deutschland. Sie gilt als Juwel der Kellerwald-Region. Hier an der Nordgrenze ihrer Verbreitung hat die Pfingstnelke ihr größtes hessisches Vorkommen. Von Ende Mai bis Mitte Juni erfreut sie hier die Besucher mit ihrer leuchtenden Farbe. Der Käfer hilft als Pollenfresser bei der Bestäubung. 5 | PFLANZENGEMEINSCHAFT Die offenen Felsfluren des nördlichen Kellerwaldes werden vor allem von unscheinbaren Gräsern wie Drahtschmiele oder Schafschwingel geprägt. Dazwischen, auf Felsbänken und Vorsprüngen, wächst die Pfingstnelke. Die Felsspalten sind von unscheinbaren Streifenfarnen besiedelt. In den offenen Fels- und Steinschuttfluren wachsen Blasses Habichtskraut und Pflanzen südlicher Herkunft wie Astlose Graslilie oder Schwalbenwurz. Der Kellerwald ist ein östlicher Ausläufer des Rheinischen Schiefergebirges, entstanden vor über 300 Mio. Jahren. In Jahrmillionen haben sich Bäche und Flüsse tief in das Gebirge eingeschnitten und oft schroffe Klippen und Felsgrate herausmodelliert. Besonders die sonnigen Steilhänge sind karg und besitzen oft nur wenig oder keine Erde, auf der Pflanzen ihre Wurzeln schlagen können. Kein Fleck im Fels bleibt jedoch unbesiedelt. Selbst vermeint­ lich „nackte“ Felsoberflächen sind bei genauerem Hinsehen dicht von bunten Lebensgemeinschaften aus Flechten und Moosen bewachsen. Diese Standorte mit ihren extremen Bedingungen sind seit den Eiszeiten jahrtausendelang nahezu unverändert geblieben. Die hier lebenden Tier- und Pflanzenarten sind Relikte aus längst vergangenen Zeiten. Ihr Lebensraum war nie einer starken menschlichen Nutzung ausgesetzt und ist daher weitestgehend in seinem Urzustand erhalten. Die lichten Laubwaldinseln werden von knorrigen, uralten Traubeneichen geprägt, ihr Wachstum ist hier stark eingeschränkt. Nur wenige Baum- und Straucharten wie Mehlbeere, Elsbeere, Birke und Zitterpappel könnnen neben der Pfingstnelke (Dianthus gratianopolitanus)