Tabakmosaikvirus Ihre gewählte Kategorie: Viruskrankheiten Das Tabakmosaikvirus TMV aus der Gruppe der Tobamoviren befällt eine ganze Reihe von Pflanzen, darunter vor allem die Tabakpflanzen, sowie Tomaten oder Paprika (allesamt Nachtschattengewächse) und andere Nutzpflanzen wie Obstbäume und Rebstöcke aus 9 verschiedenen Familien. Unter den Gemüsepflanzen können davon Gurken, Zucchini, Melonen, Bohnen und Salatsorten betroffen sein. Es ist weltweit verbreitet und eines der häufigsten phytopathogenen Viren überhaupt. Das Virus ist stäbchenförmig mit einer einstrangigen Ribonucleinsäure ohne eine Membranhülle. Die Vermehrung der Viren erfolgt im Zellplasma der Wirtszelle, dazu lagern sich die Viren oft zu größeren Kristallstrukturen zusammen. Eine einzige Zelle der Wirtspflanze kann bis zu 10.000.000 Viren enthalten. Bei Befall mit dem Tabakmosaikvirus weisen die Pflanzen mosaikartig verteilte, grünlich-gelbe Flecken auf, das Blattgewebe wird geschädigt und die Blätter versteifen. Folge ist unter anderem ein starker des Wachstums. Das Schadensbild kann jedoch je nach TMV-Stamm und Wirtspflanze unterschiedlich ausfallen. Von der Infektion bis zum Auftreten erster Symptome können 2 bis 3 Wochen vergehen. Bei Infektion von paprikapflanzen mit dem TMV-Virus haben die Blätter unregelmäßige helle, gelbgrüne Flecken; dabei können aber auch größere Felder chlorotisch verfärbt sein. Oft ziehen sich die befallenen Areale in Bändern an den Blattadern entlang. Mitunter bilden sich dann zwischen diesen Blattadern blasenförmige Wölbungen. Besonders junge Blätter können verkrüppeln. Übertragungswege und Schäden Das Tabakmosaikvirus kann mechanisch von Pflanze zu Pflanze, durch infiziertes Saatgut oder den unsachgemäßen Umgang mit bereits infizierten Pflanzen übertragen werden. Die Übertragungsrate über vom Virus befallenes Saatgut kann 22% ausmachen. Der daraus entstehende ökonomische Schaden, besonders beim Tabakanbau, ist immens. Das Virus ist äußerst hitzestabil und resistent gegen den Einsatz von Chemikalien, daher kaum direkt zu bekämpfen. Es kann in Pflanzenrückständen und sogar im bereits fermentierten, verarbeiteten Tabak einige Jahre überdauern. Daher kann das Virus über die Hände eines Tabakrauchers auf gesunde Pflanzen übertragen werden. Der weltweite Schaden in den Tabakanbaugebieten ist enorm und kann im Einzelfall bis zu 60% Ernteausfall betragen. Maßnahmen Es gibt keine chemischen Pflanzenschutzmittel, die gegen das Tabakmosaikvirus eingesetzt werden könnten. Daher ist es umso wichtiger, infizierte Pflanzen rechtzeitig zu erkennen, zu entfernen und rückstandsfrei zu entsorgen. Beim Ankauf des Saatgutes ist auf als gesund zertifizierte Samen zurückzugreifen. Die Anzuchterde sollte vor der Aussaat sterilisiert werden. Bild Quelle Eine durch das Tabakmosaikvirus erzeugte Chlorose am Blatt eines Wolfmilchgewächses Euphorbia vigueri Foto: Frank Vincentz, Creative Commons License Attr.-Share Alike 3.0 Unported Quelle: http://de.wikipedia.org