Inhaltsverzeichnis S. 3....Verabreichen von Augentropfen S. 5.... Augenprothese S. 10... Trockenes Auge S. 13... Konjunktivitis S. 17... Gerstenkorn und Hagelkorn S. 20... Lidrandentzündung (Blepharitis) S. 23... Grauer Star S. 28... Glaukom (grüner Star) S. 38... Hornhauttrübung S. 41... Makuladegeneration S. 46... Netzhautablösung S. 48... Diabetische Retinopathie S. 50... Retinaler Venenverschluss S. 52... Beeinträchtigungen des Sehens im Alter S. 56... Definition von Blindheit / Sehbehinderung 2 Verabreichen von Augentropfen Achten Sie darauf, dass Sie die Augenmedikamente genau nach Anweisung anwenden. Wenden Sie die Augentropfen in gleichmßigen Abständen an (z.B. zweimal täglich entspricht alle 12 Stunden). Halten Sie bitte einen Abstand von 10 – 15 Minuten ein, wenn Sie mehrere Medikamente gleichzeitig verabreichen müssen. Ein Augentropfen pro Auge ist ausreichend. Manche Augentropfen müssen vor Gebrauch geschüttelt werden. Augentropfen, die im Kühlschrank gelagert werden müssen, können bei der Anwendung als unangenehm empfunden werden. 3 Augenprothese Tragen der Augenprothese Grundsätzlich können Sie ein Kunstauge Tag und Nacht tragen. Außer, Sie haben Druckschmerzen oder fühlen sich unwohl. Wird die Prothese während der Nacht nicht getragen, soll diese gereinigt und trocken in einem geschlossenen Behälter aufbewahrt werden. Nie die Augenhöhle länger als einige Tage ohne Kunstauge belassen (z.B. bei Entzündunge u.s.w.) Es besteht immer die Gefahr, dass die Bindehaut austrocknet und die Augenhöhle so stark schrumpft, dass keine Prothese mehr passt. Handhabung der Augenprothese • Beim Herausnehmen nach oben blicken. • Drücken sie das Unterlid soweit herunter bis der unteren Rand der Prothese frei liegt. • Dann schieben Sie die Spitze Ihres Zeigefingers oder eines Glasstäbchens unter den Rand der Prothese und fassen mit dem Mittelfinger auf das Kunstauge, um es nach unten aus der Augenhöhle heraus zu ziehen. 5 Bei normalen Prothesen zeigt der kurze Teil meist zur Nase (siehe Abbildung). Dies ist aber nicht immer die Regel, da manche Prothesen in ihrer Formgebung etwas von diesem Schema abweichen. Das Einsetzen erfolgt, indem Sie die Prothese zunächst unter das angehobene Oberlid schieben und es in dieser Stellung festhalten. Ein leichtes Herunterziehen des Unterlids lässt das Kunstauge in seine endgültige Lage hinter das Unterlid gleiten. Evtl. empfiehlt es sich, den Sitz der Prothese durch einen kleinen Fingerdruck auf das Kunstauge zu korrigieren, damit eventuell miteingesetzte Luft entweichen kann. 7 Konjunktivitis (Bindehautentzündung) Definition Als Konjunktivitis wird eine Entzündung der Bindehaut mit Rötung und Sekretabsonderung bezeichnet. Die betroffene Bindehaut (Tunica conjunctiva) bedeckt die vordere Seite des Augapfels und die Innenseite der Augenlider. Sie ist durchsichtig und besteht aus Schleimhaut. Durch den von ihr produzierten Schleim kann der Tränenfilm auf ihrer Oberfläche haften. Sie ermöglicht dem Auge reibungsarme Bewegungen. Typisch für eine Bindehautentzündung ist, dass oft auch die Hornhaut oder die Augenlider, entzündet sind. Die ungeschützte Lage der Bindehaut macht sie besonders anfällig für äußere Reize und Keime. Ursachen Es gibt zahlreiche Ursachen für eine Konjunktivitis. z. B. • Erreger (z. B. • Bakterien (Staphylokokken, Pneumokokken, Haemophilus influenzae, • Viren (Herpesviren, Adenoviren), Pilze, • Masern, Röteln, Windpocken können auch eine Konjunktivitis hervorrufen, • Parasiten (Würmer, Fliegenlarven), 13 Gerstenkorn und Hagelkorn Drüsenentzündung am Auge Gerstenkörner sind bakterielle Infekte. Sie schmerzen sehr, die Haut ist gerötet und geschwollen und dabei sehr druckempfindlich. Diese eitrige Entzündung wird durch Staphylokokken hervorgerufen. Als typische Eiterbakterien verursachen sie Abszesse und infizieren Hautverletzungen und Wunden. Wenn Eiterbakterien in die Schweiß- und Talgdrüsen, die in den Rändern der Augenlider sitzen, eindringen, verursachen sie dort eine heftige Entzündung - eben ein Gerstenkorn, lat. Hordeolum. Viele Ärzte empfehlen bei einer solchen Entzündung trockene Wärme: bewährt hat sich Rotlicht, dreimal täglich 20 Minuten. So "reift" das Gerstenkorn schneller, es öffnet sich von selber und der Eiter kann abfließen. Behandlung mit Salbe Oft kann man sich dann die antibiotische Salbe sparen, die der Augenarzt in solch einem Fall verordnet. Eine Salbe wird vor allem dann eingesetzt, wenn das Gerstenkorn immer wieder auftritt, also chronisch wird. Feuchte, warme Umschläge zum Beispiel mit Kamille sollte man lieber meiden, da die Bakterien eher verschleppt werden und es zu weiteren Infektionen kommen kann. 17 Grauer Star Cataracta, Katarakt Als grauer Star wird eine Trübung der Augenlinse bezeichnet. Ursachen Eine Katarakt kann in jedem Lebensabschnitt auftreten. Am häufigsten tritt die Katarakt jedoch bei älteren Menschen, über 60 Jahre, auf. Auch Allgemeinerkrankungen können zu Linsentrübungen führen, insbesondere • Stoffwechselkrankheiten z. B. Diabetes mellitus und • Hautkrankheiten z. B. Neurodermitis, • Medikamente z. B. Kortikosteroide • Unfälle z. B. Kontusionskatarakt (durch Prellung, Stoß) Cataracta complicata ist eine Linsentrübung die sich nach Erkrankungen des Augeninneren entwickelt z. B. nach einer Iritis (Entzündung der Regenbogenhaut). Symptome Ein erworbener grauer Star (Katarakt) ist durch langsam fortschreitende Symptome gekennzeichnet und macht sich häufig erst nach längerer Zeit bemerkbar. Die Umwelt erscheint dann • unscharf, • matt, • verschleiert und verzerrt. 23 Glaukom (grüner Star) Definition Beim Glaukom ist die Papille (kleine, rundliche bis kegelförmige Erhebung - Kopf des Sehnerves) auf typische Weise verändert und das Gesichtsfeld auf besondere Art eingeschränkt. Das Glaukom (grüner Star) ist ein Sammelbegriff für unterschiedliche Erkrankungen des Auges, sie haben drei gemeinsame Charakteristika: • erhöhter Augeninnendruck • Sehstörungen, die das Gesichtsfeld einschränken (Gesichtsfeldausfall). Das Gesichtsfeld ist der gesamte Bereich, der ohne Bewegung von Kopf und Augen sichtbar ist. • Der Kopf des Sehnervs (Papille) wird trichterförmig verformt (Papillenexkavation) und schrumpft (Atrophie). Der Arzt unterscheidet verschiedene GlaukomFormen: 1. Das primäre Offenwinkelglaukom (POWG) stellt die häufigste Form des Glaukoms dar (90 Prozent aller Glaukome). Es betrifft vor allem ältere Menschen. 70- bis 80-Jährige erkranken 4-mal so oft wie 30- bis 40-Jährige. 2. Glaukom ohne erhöhten Augeninnendruck (Normaldruckglaukom). Hier ist der Sehnerv geschädigt, ohne dass ein erhöhter Augeninnendruck vorliegt 28 ... Dafür sorgt ein schwammartiges Maschenwerk in den Augenwinkeln. Wenn sich dieses Maschenwerk verengt oder verstopft, sammelt sich im Auge Flüssigkeit an und führt zu einem Anstieg des Innendrucks. Der Glaskörper wird verstärkt auf die Netzhaut gepresst, wodurch die empfindlichen Nervenfasern des Sehnervs regelrecht eingequetscht und nur noch unzureichend mit Blut versorgt werden. 30 ! Glaukomanfall (akutes Glaukom) - Notfall - muß sofort behandelt werden ! Das akute Glaukom (Glaukomanfall) fällt durch typische Symptome auf, wie: • rotes Auge • Augapfel fühlt sich bei leichtem Druck auf das geschlossen Auge hart an ("steinhartes Auge") • Pupille reagiert nicht auf Licht (Lichtstarre) • Augenschmerzen • Sehstörungen • Häufig klagen Patienten mit einem akuten Glaukom über Symptome wie • Kopfschmerzen, • Übelkeit und • Erbrechen. Bei einem akuten Glaukomanfall ist die vordere Augenkammer abgeflacht. Dies entsteht, wenn die Pupillen durch Stress oder Medikamente, z.B. durch Atropin, erweitert sind. Dadurch kann das Kammerwasser nicht mehr abfließen und der Augeninnendruck erhöht sich stark. (Vereinfachte Darstellung) Therapie Der Glaukomanfall (akutes Glaukom) stellt einen Notfall dar, der eine sofortige Therapie erfordert. 35