Ein Gestein für die Ohren?

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Ein Gestein für die Ohren?
Phonolith, Gestein des Jahres 2014, ist Thema beim Tag des Geotops 2017
Am dritten September-Sonntag, dem traditionellen Tag des Geotops, bietet seit Jahren die Deutsche Vulkanologische Gesellschaft (DVG) in Kooperation mit dem Nationalen Geopark Laacher See informative Aktionen an.
An Vulkanologie/Geologie/Mineralogie-Interessierte können am 17.September-Nachmittag mit Walter Müller und Dr. Volker Reppke eine Führung zu drei regionalen Phonolithbergen erleben. Dabei haben die Teilnehmer auch die Möglichkeit, sog. Handstücke zu bekommen und durch vor Ort bereit gestellte Mikroskope
Blicke in das „Innenleben“ von Phonolith zu werfen. Der Name des Gesteins geht auf das Griechische zurück: phono = Klang, lithos = Stein.
Phonolith, meist von graugrünlicher Farbe, nannte man wahrlich bis ins 18. Jh. hinein „Klingstein“. Schlug
man mit einem Hammer gegen dünne Gesteinsplatten, so gaben diese einen hellen Klang von sich. Daher
ist es nicht verwunderlich, dass Phonolith für Lithophone (ein dem Xylophon ähnliches Instrument) genutzt
wurde. Anstelle von Holzstäben hat man halt nur im Klang passende Gesteinsstücke verwendet.
In unserer vulkanischen Brohltalregion bildet das alkalireiche vulkanische Gestein mehrere Quellkuppen,
auch „vulkanische Dome“ genannt. Der größte von ihnen ist der Engelner Kopf, der attraktivste der Olbrückberg mit seiner weithin sichtbaren Burgruine und der wirtschaftlichste der Schellkopf bei Brenk, deshalb findet dort auch noch heute Abbau statt.
Phonolithe bestehen hauptsächlich aus Feldspäten und sog. Feldspatvertretern (z.B. Nephelin). Schaut
man sich das makroskopisch dichte Gestein unter dem Mikroskop an, so offenbart sich ein sperriges Gefüge aus kleinen leistenförmigen Kristallen, teilweise mit größeren Einsprenglingen durchsetzt. Sind die Kristallleisten durch das Fließen des heißen Gesteins parallel angeordnet, zeigt der Phonolith plattige Ausbildungen. In einigen Vorkommen treten Blasenhohlräume auf, die mit schönen, bei Sammlern sehr begehrten Kristallen gefüllt sind, genannt seien Zeolithe und Kalzite - und der „Regionalkristall“ Brenkit.
Die Nutzung des Gesteins ist meist auf die Verwendung als Schotter und Splitt beschränkt. Der SchellkopfPhonolith ist wegen seiner hohen Alkali-Gehalte ein wichtiger Zuschlagsstoff in der Glasindustrie.
Diese „Phonolith-Feld-Aktivität“ muss aus organisatorischen Gründen auf eine Teilnehmerzahl begrenzt sein. Deshalb wird gebeten, sich bei der Tourist-Info Vulkanregion Laacher See (Tel.: 02636 /
19433) oder Walter Müller (Mail: [email protected]) anzumelden.
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