Aus dem Institut für Pathologie der Medizinischen Hochschule Hannover Untersuchungen zur Expression und zur prognostischen Bedeutung von KAI1/CD82 im Magenkarzinom Dissertation Zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin in der Medizinischen Hochschule Hannover Vorgelegt von Maximilian Wilhelm Horst Knöner aus Hameln Hannover 2012 Angenommen vom Senat der Medizinischen Hochschule Hannover am 4.12.2012 Gedruckt mit der Genehmigung der Medizinischen Hochschule Hannover Präsident: Prof. Dr. med. Dieter Bitter-Suermann Betreuer: Prof. Dr. rer. nat. Ulrich Lehmann-Mühlenhoff Referent: Prof. Dr. med. Arnd Vogel Korreferent: PD Dr. rer. nat. Nils Freiherr von Neuhoff Tag der mündlichen Prüfung: 4.12.2012 Promotionsausschussmitglieder: Prof. Dr. med. Hans-Heinrich Kreipe Prof. Dr. med. Sebastian Suerbaum Prof. Dr. med. Matthias Eder Diese Arbeit widme ich meinen Eltern und meiner Schwester als Zeichen der Dankbarkeit. Beginn des Endes Ein Punkt nur ist es, kaum ein Schmerz, Nur ein Gefühl, empfunden eben; Und dennoch spricht es stets darein, Und dennoch stört es dich zu leben. Wenn du es andern klagen willst, So kannst du´s nicht in Worte fassen. Du sagst dir selber: >>Es ist nichts!<< Und dennoch will es dich nicht lassen. So seltsam fremd wird dir die Welt, Und leis verlässt dich alles Hoffen, Bist du es endlich, endlich weißt, Daß dich des Todes Pfeil getroffen. Theodor Storm Inhaltsverzeichnis 1. EINLEITUNG ------------------------------------------------------------------------------ 6 1.1. Epidemiologie des Magenkarzinoms ----------------------------------------------------------------------6 1.2. Ätiologie-------------------------------------------------------------------------------------------------------7 1.3. Pathogenese ------------------------------------------------------------------------------------------------- 10 1.4. Klassifikation ----------------------------------------------------------------------------------------------- 12 1.5. Prognose und Prognosefaktoren-------------------------------------------------------------------------- 16 1.6. Familie der Tetraspanine und ihr Mitglied KAI1/CD82---------------------------------------------- 18 1.7. Die Bedeutung von KAI1/CD82 in der Karzinogenese ---------------------------------------------- 19 1.8. Klinisch-pathologische Bedeutung von KAI1/CD82 im Magenkarzinom------------------------- 20 2.0. Fragestellung und Ziele ----------------------------------------------------------------------------------- 23 2. MATERIAL UND METHODEN ----------------------------------------------------- 24 2.1. Patienten ----------------------------------------------------------------------------------------------------- 24 2.2. Tumormultiblöcke------------------------------------------------------------------------------------------ 26 2.3. KAI1-Immunhistochemie --------------------------------------------------------------------------------- 27 2.5. Statistische Datenauswertung und Überlebenszeitanalyse ------------------------------------------- 30 3. ERGEBNISSE ---------------------------------------------------------------------------- 31 3.1. Charakterisierung des Untersuchungskollektives------------------------------------------------------ 31 3.2. Assoziation von KAI1 mit klinisch-pathologischen Parametern ------------------------------------ 35 3.3. Zusammenhang von KAI1-Immunoreaktivität und Gesamtüberleben ----------------------------- 37 4. DISKUSSION ----------------------------------------------------------------------------- 40 5. ZUSAMMENFASSUNG---------------------------------------------------------------- 43 7. LITERATURVERZEICHNIS--------------------------------------------------------- 44 8. ANHANG ---------------------------------------------------------------------------------- 59 8.1. Abkürzungsverzeichnis------------------------------------------------------------------------------------ 59 8.2. Curriculum Vitae ------------------------------------------------------------------------------------------- 60 8.3. Publikation -------------------------------------------------------------------------------------------------- 61 8.4. Danksagung ------------------------------------------------------------------------------------------------- 62 8.5. Erklärung nach § 2 Abs. 2 Nrn. 6 und 7 der Promotionsordnung der ------------------------------ 63 Medizinischen Hochschule Hannover------------------------------------------------------------------- 63 Einleitung 6 1. Einleitung 1.1. Epidemiologie des Magenkarzinoms Das Magenkarzinom ist nach Lungen-, Brust- und Kolontumoren die vierthäufigste maligne Neoplasie weltweit (1). Seit 1985 ist die altersstandardisierte Inzidenz für Magenkarzinom weltweit um zirka 17% gesunken (2). Obwohl die Inzidenz und die Mortalität in den letzten Dekaden weltweit kontinuierlich rückläufig ist (3-6) liegt das Magenkarzinom hinter dem Lungenkarzinom an zweiter Stelle der malginombedingten Todesursachen (1, 7 ,8). Die Häufigkeit des Magenkarzinoms unterliegt regionalen Unterschieden. Als Hochrisikoländer gelten Japan, China, Korea und Teile von Mittel- und Südamerika (1). Mit der weltweit höchsten Inzidenzrate erkranken in Japan jährlich 60/100000 Einwohner. Im Vergleich dazu erkranken nur 8 weiße Amerikaner in den USA auf 100000 Einwohner (9, 10, 11). Für Japaner, die aus ihrem Hochrisikoheimatland in die USA emigrieren, nimmt das Gesamtrisiko, abhängig vom Alter bei der Einwanderung, an einem Magenkarzinom zu erkranken, geringfügig ab (9). Für deren Nachfolgegeneration in den USA verringert sich das Erkrankungsrisiko jedoch deutlich. Dennoch besteht für Sie immer noch ein im Vergleich zu den weißen Amerikanern erhöhtes Risiko, an einem Magenkarzinom zu erkranken (10). Nach Kolonel et al. ist die Ernährung als potentieller exogener Faktor hierfür eine mögliche Erklärung (11). Man findet auch innerhalb Europas deutliche Unterschiede in der Inzidenz des Magenkarzinoms. Die altersstandardisierte Inzidenzrate ist in Ost- und Südeuropa höher als in Nord- und Westeuropa (1). In Deutschland liegt die geschätzte altersstandardisierte Inzidenz bei 11-22/100000 (12). Zwischen 2002 und 2003 erkankten in Deutschland jährlich zirka 18800 Menschen an einem Magenkarzinom, die Mehrzahl von Ihnen waren Männer (12). Das mediane Erkrankungsalter liegt in Deutschland für Männer bei 70 Jahren und für Frauen bei 75 Jahren (12). Im Vergleich zu den westlichen Ländern erkranken Japaner mit 59 Jahren im Durchschnitt 10 Jahre früher (13). Weltweit haben Männer gegenüber Frauen ein 1,5- 2,5 erhöhtes Risiko an Magenkarzinom zu erkranken (9, 14). Trotz der insgesamt weltweit abnehmenden Inzidenz des Einleitung 7 Magenkarzinoms nimmt die Inzidenz für Karzinome im Bereich der Magenkardia und des distalen Ösophagus besonders in den entwickelten Ländern zu (15-22). In 30% der Fälle befindet sich das Magenkarzinom im oberen Drittel des Magens (23). Gleichzeitig nimmt die Inzidenz der distalen Magenkarzinome ab. Ursächlich hierfür ist die Abnahme der Helicobacter pylori Infektion (24, 25) und einer ausgewogenen Ernährung mit einem hohen Anteil an Gemüse und Obst (16, 26). Damit kann nicht der Anstieg der proximalen Adenokarzinome erklärt werden. Hierfür werden unterschiedliche Hypothesen diskutiert (16). Chow et al. stellten fest, dass Fettleibigkeit und chronische gastroösophageale Refluxkrankheit starke unabhängige Risikofaktoren für das proximale Magenkarzinom sind und zu deren steigenden Inzidenz beitragen (27, 28). In epidemiologischen Studien wurde gezeigt, dass das proximale Magenkarzinom mit einer schlechteren Prognose, einer weißen Hautfarbe, einer höheren sozioökonomischen Schicht, dem männlichen Geschlecht, jüngeren Menschen und dem intestinalen Typ nach Laurén assoziiert ist (16, 23, 29). Das distale Magenkarzinom ist mit einer niedrigen sozioökonomischen Schicht, einer schwarzen Hautfarbe assoziiert und tritt häufiger in entwickelten Ländern auf (23). Betrachtet man alleine die Inzidenzrate für Magenkarzinome, so ist sie erhöht bei Dunkelhäutigen, in Entwicklungsländer und in den unteren sozioökonomischen Schichten (9). Als eine mögliche Ursache dafür werden Ernährungsumstellungen diskutiert. Da in Japan das Magenkarzinom eine der häufigsten Todesursachen insgesamt darstellt, werden jedes Jahr in Massenscreenings 6 Millionen Japaner auf ein Magenkarzinom untersucht und es werden dadurch im Verhältnis mehr Frühkarzinome diagnostiziert (30, 31). 1.2. Ätiologie Die Ätiologie des Magenkarzinoms ist multifaktoriell. Mehrere Studien belegen, dass der Tabakkonsum das Erkrankungsrisiko für beide Geschlechter signifikant erhöht (32-38). Es wurde gezeigt, dass die Stärke und die Dauer des Konsums entscheidend für die Entwickling eines Magenkarzinoms sind (34-36, 39). In der Studie von Nomura et al. wurde kein Zusammenhang Einleitung 8 zwischen der Dauer und dem Risiko festgestellt werden (40). Ähnliche Ergebnisse wurden von Engeland et al. publiziert (39). Es wird angenommen, dass bis zu 18 % der Magenkarzinome auf den Tabakkonsum zurückzuführen sind (41). 1983 wurde von Warren et al. das Bakterium Helicobacter pylori beschrieben (42). Zahlreiche Studien stellten eine Assoziation zwischen dem Auftreten einer Helicobacter pylori Infektion und eines Magenkarzinoms fest (43-50). Dabei wird bei einer Infektion alleine die Wahrscheinlichkeit für die Entwicklung eines distalen Magenkarzinoms erhöht, jedoch nicht die für die Entwicklung eines proximalen Karzinoms (51, 52). Andererseits erkranken viele Patienten mit einer Helicobacter pylori Infektion nie an einem Magenkarzinom (44). Mit fortschreitender Infektionsdauer erhöht sich das Erkrankungsrisiko. So haben Personen mit einer 15 Jahre andauernden Helicobacter pylori Infektion ein 9-fach erhöhtes Risiko (53). Andere Studien stellten keinen Zusammenhang zwischen der Infektion und einem erhöhten Erkrankungsrisiko fest (54, 55). Einige dieser Studien berücksichtigten nicht die Möglichkeit von weiteren Kofaktoren, die ebenfalls als Ursache, Progressoren oder Störfaktoren in Betracht kommen. Aufgrund der weltweit hohen Prävalenz und der damit verbundenen vielseitigen Interaktionen mit anderen potentiellen Risikofaktoren (Nahrung, Tabakkonsum, Alkohol, Infektionen), ist es nicht möglich Helicobacter pylori anhand von epidemiologischen Studien als alleinige Ursache zu definieren (51). Allgemein anerkannt ist, dass Helicobacter pylori als Kofaktor in der Magenkarzinomentwicklung eine wichtige Rolle spielt (51). Dabei wird von Correa et al. Helicobacter pylori als weltweiter Hauptgrund für das Magenkarzinom angesehen (56). Untersuchungen am Mausstamm C57BL/6 ergaben, dass bei einer zeitigen Helicobacter pylori- Eradikationstherapie die mukosalen Veränderungen reversibel sind und die Progression zum Magenkarzinom komplett verhindert werden kann (57). Die „International Agency for Research on Cancer“ (IARC) klassifizierte 1994 das Bakterium Helicobacter pylori als ein Klasse 1 Kanzerogen (58). Watanabe et. al. konnten 1998 erstmals in einem Tiermodell die Induktion von Magenkarzinom durch Helicobacter pylori nachweisen (59). Einleitung 9 Neben dem Tabakkonsum und der Helicobacter pylori Infektion ist die Ernährung ein weiterer möglicher Risikofaktor. Nach Joosson et. al. führt eine anhaltend hohe Zufuhr von Nitrat, natürlich vorkommend in Salat, zu einer frühen Magenschleimhautatrophie und steigert dadurch das Risiko an einem Magenkarzinom zu erkranken (60). Der Verzehr von frischem Gemüse gilt als protektiv. Die darin enthaltenen Vitamine C und E sollen besonders stark das Risiko an einem Magenkarzinom zu erkranken mindern (61, 62). Vitamin C unterbindet die bakterielle Bildung von Nitrosaminen aus Nitrat (61). Als weitere Riskofaktoren gelten stark gesalzene, geräucherte Nahrungsmittel, Blutgruppe A und adenomatöse Magenpolypen (61). Perniziöse Anämie (63), familiäre Vorbelastung, Strahlentherapie (etwa bei Hodenkarzinom) (64, 65) und Magenoperationen aufgrund von Ulcera (66, 67) setzen die Reihe möglicher Risikofaktoren fort. Alkoholkonsum ist als Risikofaktor umstritten (33, 34, 39, 68, 69). Abschließend sind noch die genetischen Aberrationen zu nennen. Somatische Mutationen des E-cadherin-Gens (CDH1) konnten im primären Magenkarzinom vom diffusen Typ und in verschiedenen Magenkarzinomzelllinien PCR nachgewiesen werden (70-72). Dabei führen Mutationen im E-cadherin-Gen über den Verlust des Wild-Typ-Allels zur kommpletten Inaktivierung des Gens. Die Folge sind verminderte Zell-Zellkontakte, deren Merkmale in der Histologie sichtbar sind (73). So zum Beispiel prädispositionieren Keimbahnmutationen im CDH1-Gen (kodiert für E-Cadherin) beim familiären oder hereditären diffusen Magenkarzinom (DGCS) für die Entstehung eines erblichen Magenkarzinoms (74). Die Funktion von p53 als Tumor-Suppressor ist im Magenkarzinom häufig aufgrund von Punktmutationen, genauer Missensmutationen, beeintächtigt (75). Kommt es zur Schädigung der DNA bleibt der Arrest des Zellzykluses aus und es kommt zur fehlerhaften DNA–Reperatur mit der Gefahr der Karzinomprogression (75-77). Einleitung 10 1.3. Pathogenese Bei der Tumorentstehung im Allgemeinen handelt es sich um ein über Jahre andauernden prolongierten mehrstufigen Prozess. Ausgehend von präkanzerösen Veränderungen kommt es zur Entstehung eines invasiven Karzinoms. Chronische exogene und endogene Noxen sowie das Immunsystem des Betroffenen spielen in diesem Prozess eine Rolle. Die Pathogenese des Magenkarzinoms vom intestinalen Typ nach Laurén ist vergleichsweise gut charakterisiert. Die Entwicklung des Magenkarzinoms vom diffusen Typ ist noch weitgehend unverstanden (78). Beispielsweise kann das Magenkarzinom vom intestinalen Typ offenbar von einer atrophischen Gastritis und einer Metaplasie der Magenschleimhaut ausgehen (79). Das Modell von Correa et al. sieht ebenfalls am Anfang der Karzinoneogenese des Magenkarzinoms eine chronische Gastritis, die sich im weiteren Verlauf zu einer fokalen, später auch multifokalen Magenschleimhautatrophie weiterentwickelt. Hauptverantwortlich für eine chronische aktive Gastritis vom Typ B ist die Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori (45, 56, 80, 81) Dabei kommt es aufgrund von anhaltenden endogenen und exogenen Noxen, wie beispielsweise die Infektion mit dem Bakterium Helicobacter pylori, zur Transformation der Schleimhaut mit einer intestinalen Metaplasie, die zu einer Dysplasie führt und letztendlich in einem Karzinom münden kann (82, 83). Allerdings führt nicht jede Helicobacter pylori Infektion beim betroffenen Menschen zu einem Magenkarzinom, dies ist abhängig vom Vorhandensein bestimmter Virulenzfaktoren wie zum Beispiel Cag-A (cytotoxin-associated genes) und weiteren Faktoren (45, 84, 85). Cag-A ist ein Chromosomenabschnitt, den nur Cag-A-positive Helicobacter pylori Stämme aufweisen. Dieser Chromosomenabschnitt kodiert für ein Zytotoxin, welches vom Bakterium mittels eines nadelartigen Fortsatzes in die gesunde Magenepithelzelle injeziert wird und dort eine starke, über Interleukin 8 vermittelte, Gastritis auslöst (86). Cag-A-positive Stämme erhöhen aufgrund der induzierten schweren Gastritis auch das Risiko für ein Adenokarzinom im Antrum und im Korpusbereich (44, 87, 88). Die Infektion mit Cag-A-negativen Stämmen führt seltener zu einer Gastritis (85). Bestimmte Stämme produzieren außerdem VacA, ein Exotoxin, dass Einleitung 11 neben der Entwicklung von Magenulzera auch die chronische Gastritis im Mausmodell (84) und die Entwicklung vom Magenkarzinom beim Menschen beschleunigt (89). Die Helicobacter pylori induzierte Entzündung in der Magenschleimhaut führt zu einer massiven Zellproliferation (90). Dadurch steigt das Risiko einer Mutationsmanifestation (91, 92). Allerdings kann nicht bei jedem Patienten mit Magenkarzinom eine Helicobacter pylori Infektion nachgewiesen werden (45). Im weiteren Krankheitsverlauf beeinflusst die chronische Typ B Gastritis die Magensäuresekretion. Infolge des alkalischen pH-Wertes verändert sich das Magenmilieu und es kommt zur Kolonisation der Magenschleimhaut mit anaeroben Bakterien (93). Yang et al. haben gezeigt, dass diese Bakterien den Nitritgehalt im Magen steigern, indem Sie vermehrt das in Lebensmitteln enthaltene Nitrat, in das Zwischenprodukt Nitrit umwandeln (94). Durch Verbindungen mit Eiweißen entstehen dabei kanzerogene Nitrosamine (94). Der Gehalt an Nitrosaminen im Magenraum wird durch Tabakkonsum weiter erhöht. Ein exzessiver Salatkonsum erhöht ebenfalls durch das enthaltene Nitrat den Nitratgehalt im Magen und beschleunigt, über Stickstofftrioxid vermittelt, die Magenschleimhautatrophie mit der erhöhten Gefahr einer tumorösen Entartung (93). Ein weiterer wichtiger Mechanismus, über den die Magenschleimhaut geschädigt werden kann, ist oxidativer Stress. Dabei wird auf zwei unterschiedlichen Wegen vermehrt NO produziert. Nguyen et al. stellten fest, dass Entzündungszellen, wie aktivierte Makrophagen und polymorphkernige Leukozyten an der NO Synthese beteiligt sind (95). Nach Mannick et al. führt die Gastritis bei betroffenen Patienten zu einer erhöhten Expression der induzierbaren Stickoxid-Synthase. Diese bildet somit vermehrt das freie Radikal NO, dass in Form seiner Folgeprodukten Peroxynitrit und Stickstofftrioxid auf die DNA schädigend einwirkt (96). Beim Verzehr von frischem Obst und Gemüse kommt es zur Aufnahme von Antioxidantien wie Vitamin C (Ascorbinsäure) und Provitamin A (ß-Carotin), die oxidative DNA-Schäden verringern (61, 62). Einleitung 12 1.4. Klassifikation Das Magenkarzinom lässt sich in verschiedene Kategorien einteilen und anhand unterschiedlicher Merkmale klassifizieren. Zu nennen sind die Lokalisation, das makroskopische und das mikroskopische Erscheinungsbild. 1.4.1. Borrmann-Klassifikation Die Borrmann-Klassifikation ist für die makroskopische Beurteilung des Magenkarzinoms gebräuchlich (97). Diese Klassifikation bezieht sich auf das fortgeschrittene Magenkarzinom (T2-T4) und unterscheidet nach seiner äußeren Form insgesamt vier Typen: • Typ 1, polypös: zeichnet sich durch ein zirkumskriptes, polypöses, exophytisches Wachstum ohne erhebliche Ulzerationen aus. • Typ 2, exulzeriend: ist ein polypöser, ulzerierender Tumor mit wallwartigen Rändern und scharfer Grenze. • Typ 3, ulzerierend: ist ein flacher, ulzerierender Tumor mit teils wallartiger Begrenzung, teils diffuser Ausbreitung. • Typ 4, diffus: wächst als ein flacher infiltrierender, diffuser Tumor. Davon wird die makroskopische Einteilung vom Magenfrühkarzinom abgegrenzt, die in der Borrmann-Klassifikation nicht erfasst ist. Nach der japanischen Gastroenterologischen Vereinigung für Endoskopie wird ein Magenfrühkarzinom definiert als eine auf die Magenmukosa (M-Typ) oder Submukosa (SM-Typ) begrenzte Läsion des Magens mit oder ohne Lymphknotenmetastasen (98). Läsionen, die bis auf die Submukosa reichen, haben eine erhöhte Inzidenz von Metastasen und ihre Prognose ist schlechter als für ein auf die Magenmukosa begrenztes Karzinom (99-101). Einleitung 13 Nach der „Japan Society for Gastroenterological Endoscopy“ wird das Frühkarzinom in 3 Haupttypen unterteilt (102). • Typ 1, polypös: Tumor erhebt sich mehr als 0,5 cm von der Magenschleimhaut. • Typ 2, oberflächlich: o 2 a, erhaben: Tumor erhebt sich weniger als 0,5 cm von der Magenschleimhaut. o 2 b, flach: keine oder nur geringe Höhenveränderung zur Magenschleimhaut. o 2 c, eingesenkt: oberflächlich und geringgradig eingesenkt und ggf. erosiv. • Typ 3, exkaviert: deutliche Einsenkung, charakterisiert durch Ulzera ähnliche Erosion. 1.4.2. Laurén-Klassifikation Für die mikroskopische Einteilung sind drei verschiedene Klassifikationen, die Laurén, die Ming und die WHO-Klassifikation, verbreitet. Bei der Klassifikation nach Laurén aus dem Jahr 1965 werden die Magenkarzinome nach zwei histologischen Typen unterteilt (103). Die voneinander unterschiedlichen Typen weisen eine unterschiedliche Epidemiologie, Ätiologie, Pathologie und Verhaltensweise auf: • Typ 1, intestinaler: dieser Typ weist im histologischen Bild überwiegend große Drüsenlumina auf. Die Zellkerne sind größer, hyperchromatischer und zeigen recht häufig mitotische Figuren. Es zeigt sich ein geschlossenes Wachstumsmuster des Magenkarzinoms. Typ 1 macht circa 50% der Magenkarzinome aus. • Typ 2, diffuser: ein Karzinom, das diffus infiltrativ wächst. Die Zellen sind im Gewebe verstreut oder in kleinen Zellnestern organisiert, die keine oder nur geringgradige Drüsenformationen ausbilden. Sonderform: Linitis Plastica mit Neigung zu frühzeitiger Lymphknotenmetastasierung bei intramuralem Wachstum. Typ 2 macht circa 40% der Magenkarzinome aus. Magenkarzinome vom intestinalen Typ zeigen in ihrer Entwicklung ein festes Schema. Sie beginnen als Schleimhautmetaplasie und werden über eine Zwischenstation der Dysplasie zum Einleitung 14 invasivem Karzinom (103). Für diffuse Magenkarzinome sind keine Vorläuferläsionen bekannt. Diffuse Karzinome zeigen aber eine höhere Inzindenz bei jüngeren Patienten (103). Karzinome die ein intestinales wie auch ein diffuses Wachstumsmuster aufweisen werden als „gemischter Typ“ klassifiziert. Sie machen circa 5-10% der Magenkarzinome aus. 1.4.3. Ming-Klassifikation Die Ming-Klassifikation unterscheidet die Magenkarzinome anhand ihres histologischen Wachstumsmusters in einen expansiven und infiltrativen Typ (104). 1.4.4. WHO-Klassifikation Anders als die Klassifikation nach Laurén, unterscheidet die WHO-Klassifikation Magenkarzinome nach spezifischen histologischen Merkmalen, die die Grundlage zur Definition spezieller Subentitäten des Adenokarzinome Magenkarzinoms sowie die bilden (105). Siegelringkarzinome Tubuläre, stellen papilläre mit 90% und muzinösen die häufigsten Magenkarzinomsubtypen dar. Zu den selteneren Entitäten gehören die szirrhösen, adenosquamösen, kleinzelligen, undifferentierten Karzinome. Zirka 10% der Tumore im Magenbereich werden durch Sarkome und MALT-Lymphome verursacht, die nicht zu den Magenkarzinomen zählen. 1.4.5. Tumorgrading nach WHO-Definition Das WHO-Grading des Magenkarzinoms klassifiziert den Grad der histologischen Differenzierung vornehmlich der tubulären Karzinome als Primärtumor. Die übrigen histologischen Typen des Magenkarzinoms werden laut WHO-Definition nicht graduiert. Hierbei werden neben der Differenzierung, die mitotische Aktivität, die Anzahl der Nekrosen, die Zellbeschaffenheit und die Zellkernpleomorphie berücksichtigt (105): G1: hoch (gut) differenziertes Karzinom, weisen wohlgeformte Drüsen auf mit Tumorzellen, die an metaplastisches, intestinales Epithel erinnern. Einleitung 15 G2: mäßig gut differenziertes Karzinom, weisen ein morphologisches Bild zwischen G1 und G3 auf. G3: schlecht differenziertes Karzinom, weisen stark irreguläre sowie solide Strukturen auf, oder enthalten dissoziiert und in sogenannten Clustern angeordnete Tumorzellen. 1.4.6. TNM- Stagingsystem Im Jahr 2002 veröffentlichte das American Joint Comittee on Cancer (AJCC) die 6. überarbeitete Fassung vom Stagingsystem des Magenkarzinoms (106). Diese pTNM-Klassifikation beruht im Wesentlichen auf einer Übereinkunft von UICC (Union International Contra Cancer), JCC (Japanese Cancer Comittee), und des AJCC (American Joint Comittee on Cancer) aus dem Jahre 1987 (107). Das T-Stadium beschreibt die Ausdehnung des Primärtumors, unterteilt von 1-4. Tis entspricht einem Carcinoma in situ. Das Magenfrühkarzinom entspricht der T1-Kategorie im pTNM-System der UICC-Klassifikation. Ein T1-Magenkarzinom ist auf die Lamina propria begrenzt. Das T1Stadium wird weiter unterteilt in T1a-Karzinome, die auf die Muscularis mucosae beschränkt sind und in T1b-Karzinome, die sich auf die Submucosa begrenzen. T2-Magenkarzinome durchbrechen die Lamina propria überschreiten aber die Muscularis propria nicht. T3-Magenkarzinome infiltrieren bis in die Subserosa und T4-Karzinome perforieren die Subserosa beziehungsweise infiltrieren die Nachbarstrukturen (108). Das N-Stadium steht für das Vorhandensein bzw. das Fehlen von regionären Lymphknotenmetastasen. N1 bedeutet, dass 1-6 Lymphknoten befallen sind. N2, dass zwischen 7 und 15 Lymphknoten betroffen sind und N3 bedeutet, dass mehr als 15 Lymphknoten befallen sind. Das M-Stadium dokumentiert eventuell vorhandene Fernmetastasen (108, 109). Anders als in der TNM-Klassifikation von 1985 ist in der aktuellen TNM-Klassifikation von 2010 (108) nicht der Abstand der befallenen Lymphknoten zum Primärtumor entscheidend, sondern die Anzahl der befallenen Lymphknoten. Einleitung 16 Für die individuelle Therapieentscheidung und die Prognose ist eine korrekte Stadieneinteilung Vorraussetzung (21, 110). 1.4.7. Klinische Stadieneinteilung Die in der Rekrutierungsphase dieser Studie gültige klinische Stadieneinteilung gemäß UICC/AJCC (107) lautet: • Stadium 0: Tis pN0 pM0 (Carcinoma in situ). • Stadium Ι: pT1 pN0 pM0 (ΙA) oder pT1 pN1 pM0 (ΙB) oder pT2 pN0 pM0 (ΙB). • Stadium ΙΙ: pT1 pN2 pM0 oder pT2 pN1 pM0 oder pT3 pN0 pM0. • Stadium ΙΙΙ: pT2 pN2 pM0 (ΙΙΙA) oder pT3 pN1 pM0 (ΙΙΙA) oder pT4 pN0 pM0 (ΙΙΙA) oder pT3 pN2 pM0 (ΙΙΙB). • Stadium ΙV: pT4 pN1-3 pM0, pT1-4 pN3 pM0 oder jedes pT jedes pN pM1. Die von der UICC 2010 (108) novelierte klinische Stadieneinteilung für Magenkarzinome wurde im Rahmen dieser Arbeit nicht angewendet, da die zum Zeitpunkt der pTNM-Beurteilung der Patienten gültige TNM-Klassifizierung keine für die neue Stadieneinteilung relevante Unterscheidung zwischen mukösen und submukösen T-Stadium vorsah. 1.5. Prognose und Prognosefaktoren Etablierte prognostische Marker für das Magenkarzinom sind das TNM-Staging System (111), der Erfolg der chirurgischen Intervention, angegeben als R0-Resektion (106, 112) und das Magenfrühkarzinom (113-115). Diskutierte prognostische Marker sind weiterhin die Lokalisation (116), der histologische Typ (117), das Grading (112, 117, 118), die Tumormarker CEA und CA19-9 (119), die p53 Expression (120) und der Plasminogen Inhibitor Typ 1 (116, 121, 122). Für das fortgeschrittene Magenkarzinom betrugen 2004 in Deutschland die kumulativen relativen 5-Jahres Überlebensraten (5-JÜR) 35% bei Männern und 31% bei Frauen (12). Das kurativ operierte oberflächliche Magenfrühkarzinom weist mit einer 5-JÜR von 80-95% eine wesentlich bessere Prognose auf (113), die in Abhängigkeit vom Grad des Lymphkontenbefalls, der Einleitung 17 Infiltrationstiefe und der Metastasierung deutlich abnimmt (113, 123, 124). Dabei weist ein auf die Mukosa beschränktes Magenfrühkarzinom eine bessere Überlebenswahrscheinlichkeit auf als ein submukosal infiltriertes Magenfrühkarzinom (124, 125). Infiltriert ein T2 Karzinom die muscularis propria oder die Subserosa, beträgt die 5-JÜR 60-80% (126, 127). Das 5-JÜ beträgt bei einem T3 Karzinom 50% (126). Je tiefer das Magenkarzinom zum Zeitpunkt der Diagnose infiltriert ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Lymphknoten befallen sind (128-131). Zum Zeitpunkt der Diagnosestellung liegt die Inzidenz für Lymphknotenmetastasen beim Magenfrühkarzinom bei ungefähr 15% (Mukosal 2% und bis zu 25% bei Submukosabefall). Beim fortgeschrittenen Magenkarzinom sind bei Diagnose bereits in 50-70% der Fälle Lymphknotenmetastasen vorhanden (125, 132). Analog zum T-Stadium, verschlechtert sich die 5-JÜR mit steigender Anzahl der befallenen Lymphknoten (133). Dabei variiert die Überlebenswahrscheinlichkeit zwischen den N-Stadien, allerdings nicht innerhalb eines N-Stadiums. Roder et al. haben gezeigt, dass Patienten im N1-Stadium eine 45,5% 5-JÜR haben. Patienten mit N2 haben eine 29,7% 5-JÜR. Patienten mit N3 haben mit 10,4% die schlechteste 5-JÜR (133). Das Vorhandensein von Fernmetastasen ist ebenfalls von hoher prognostischer Relevanz (134-136). Neben dem TNM-Staging System ist der R0-Status von prognostischer Relevanz (112). Aus der deutschen Magenkarzinom Studie von 1992 ging hervor, dass die UICC R0-Resektion mit einer höheren Überlebenswahrscheinlichkeit einhergeht und als unabhängiger Prognosefaktor neben dem T-Stadium und N-Stadium einen wichtigen Stellenwert besitzt (112). Dies wird durch weitere Studien unterstützt (131, 134). Die ausgedehnte chirurgische Lymphkontenentfernung (D2) führt zu einer signifikant höheren Überlebenswahrscheinlichkeit (137-139). Neben diesen Prognosefaktoren gibt es noch weitere prognostische Faktoren. Beispielsweise geht eine distale Lokalisation mit einer besseren Prognose einher (116). Es ist umstritten, welche prognostische Aussagekraft der histologische Typ nach Laurén hat. Matsui et al. wiesen eine schlechtere Prognose für den diffusen Typ nach Laurén als für den intestinalen Typ nach (117). Andere Autoren haben diesbezüglich keinen Zusammenhang gefunden (140). Die prognostische Aussagekraft des Gradings ist ebenfalls umstritten Einleitung 18 (112, 117, 118, 131). Ausserdem wurde gezeigt, dass die Tumormarker CEA (karzinoembryonales Antigen) und das CA 19-9 unabhängige Marker für eine schlechtere Prognose sind (119). Eine immunopositive Färbung gegen das nukleär akkumulierte p53-Protein, als Zeichen einer vorliegenden p53-Mutation, ist mit einer schlechteren Prognose assoziiert (120, 141). Die 5-JÜR beträgt bei p53-Positivität 24% im Vergleich zu 56% bei humanen Magenkarzinomproben ohne nukleäre p53-Akkumulation (120). Weitere prognostisch relevante Marker sind der Plasminogen Aktivator (uPA) und Plasminogen Inhibitor Typ 1 (PAI-1) vom Urokinasesystem, die mittels Enzymimmunoassays (ELISA) evaluiert werden können (121, 122). Die prognostische Relevanz des zellulären Oberflächenrezeptors KAI1/CD82 ist aktuell Gegenstand der Forschung. 1.6. Familie der Tetraspanine und ihr Mitglied KAI1/CD82 Das Zelloberflächenprotein KAI1/CD82 (synonym Kangai 1, R2, C33, IA4 oder 4F9) gehört zu der Protein-Superfamilie der Tetraspanine beziehungsweise der „Transmembranösen-4-Superfamilie“ (TM4SF) (142, 143). Die Gruppe der Tetraspanine besteht bei den Säugetieren aus 33 identifizierten Mitgliedern (142, 144). Mit Ausnahme von Erythrozyten, exprimieren alle humanen Zellen einzelne Tetraspanine. So wird zum Beispiel das Tetraspanin CD37 von lymphatischen B-Zellen exprimiert (145). KAI1/CD82 wird in humanen Geweben nahezu ubiquitär exprimiert (146). Zellen der Milz, Plazenta, Lunge, Leber, Niere und der Prostata weisen einen besonders hohen Gehalt von KAI1/CD82- mRNA auf. Zellen der Bauchspeicheldrüse, Skelettmuskulatur, Gehirn, Herz, Ovarien, Uterus und des Magens weisen, mittels Northern Blot, eine geringere KAI1/CD82 mRNA Expression auf (147). Charakteristisch für alle Tetraspanine ist deren molekularer Aufbau aus 4 hochkonservierten, hydrophoben schleifenförmigen transmembranösen Domänen (TM 1-4) (148). KAI1/CD82 enthält sechs hoch konservierte Cysteine, die für das korrekte Falten einer großen extrazellulären Schleife verantwortlich sind. Mittels dieser Region tritt KAI1/CD82 in Interaktionen mit anderen Proteinen. An der Zelloberfläche sind Tetraspanine in sogenannten „Tetraspanin-Netzen“ beziehungswiese „Tetraspanin-angereicherten Mikrodomänen“ Einleitung 19 organisiert (149, 150). Sie treten mit anderen hydrophoben Oberflächenproteinen, wie zum Beispiel a) Integrinen, insbesondere ß1 und ß2 (151-154) b) andere Tetraspaninen wie CD9 und CD81 (155, 156), c) Immunorezeptoren wie MHC-I und II Klasse Molekülen (157, 158), d) Wachstumsfaktoren einschließlich deren Rezeptoren (159), dem EGF-Rezeptor (160), e) Proteinkinase C (161) und andere Proteinen wie KITENIN (162) in Wechselwirkung. Auf diesem Weg sind Tetraspanine wie KAI1/CD82 in fundamentale zelluläre Prozesse wie Zell-Zell Interaktionen, Zellmotilität und Zellproliferation involviert (142, 143, 149). Tetraspanine beinflussen beziehungsweise regulieren Gewebedifferenzierung (163), Oozyten-Befruchtung (im Mausmodell) (164), Inhibition von Metastasierung von Tumorzellen sowie Virus-induzierte Syncytiumbildung (165, 166). 1.7. Die Bedeutung von KAI1/CD82 in der Karzinogenese Das Oberflächenglykoprotein KAI1/CD82 wurde erstmals 1991 auf der Oberfläche von T-Zellen beschrieben (143). Das für KAI1 kodierende Gen befindet sich auf dem humanen Chromosomen 11p11.2-13 (147, 167). Es kodiert für ein 267 Aminosäure großes Protein (143). Dong et al. konnten anhand der Tumorzelllinie AT6.1 im Tiermodell zeigen, dass KAI1/CD82 die Metastasierung inhibiert, ohne dabei Einfluss auf das Wachstum des Primärtumors zu nehmen (168). Ähnliche Forschungsergebnisse konnten Dong et al. und Yang et al. beschreiben (168, 169). Sie zeigten im Tiermodell und anhand der Tumorzelllinien LCC6 und MDA-MB-231, dass die ektope Überexpression von KAI1/CD82 die Zellmigration und Tumorinvasion in vitro sowie Metastasierung in vivo unterdrückt (168, 169). Die Mechanismen, über die KAI1/CD82 Zellmigration, Tumorinvasion und Metastasierung verhindert, sind wahrscheinlich vielfältig und werden noch nicht genau verstanden. Beispielsweise kann KAI1/CD82 die Endozytose von EGF-Rezeptoren stimulieren, welche ihrerseits Tumorwachstum positiv beeinflussen (160). KAI1/CD82 reguliert aber auch die Signaltransduktion von Integrinen indem es mit der aktivierten intrazellulären Proteinkinase C in Wechselwirkung tritt (161, 170-172). Einleitung 20 Außerdem verhindert KAI1/CD82 die Aktivierung von uPAR, was eine verminderte perizelluläre Proteolyse und eine verminderte Zellmigration zur Folge hat (173). Weiterhin induziert KAI1/CD82 Zellapoptose durch reaktive Sauerstoffverbindungen (174) und führt bei ektoper Expression in Magenkarzinom-Zellen und Mammakarzinom-Zellen im Tiermodell zur Verkleinerung des Primärtumors (153, 169). Dies konnte nicht für andere Tumorentitäten im Tiermodell gezeigt werden (168, 175). KAI1/CD82-positive Tumorzellen, heften sich intravsal über DARC, einem auf Endothelzellen exprimierten Protein, an das Endothel von Blut- und Lymphgefäßen. Diese direkte Interaktion zwischen KAI1 und DARC verhindert die Proliferation von Tumorzellen (176, 177). Die Mechanismen, die zur Inaktivierung von KAI1/CD82 in humanen Karzinomen führen sind noch schlecht verstanden. Wahrscheinlich sind in erster Linie eher transkriptionelle oder posttranskriptionelle Prozesse für die verminderte Expression von KAI1/CD82 verantwortlich als Mutationen und/oder Deletionen oder epigenetische Inaktivierung (178-182). Unterschiedliche Transkriptionsfaktoren wie NFKB, N-CoR, ß-catenin, p53, AP-1 und AP-2 regulieren, zum Teil gegensätzlich, die Transkription von KAI1/CD82 (183). Christgen et al. konnten zeigen, dass Östorgenrezeptorstatus die abhängig KAI1/CD82 ist. Expression in Östrogenrezeptor-positive Mammakarzinomen Mammakarzinome vom zeigen immunhistochemisch überwiegend ein Fehlen von KAI1/CD82 (184). Weitergehend konnte anhand von immunhistochemischen Untersuchungen an primären Mammakarzinomen und deren zugehörigen Metastasen gezeigt werden, dass die Expression von KAI1/CD82 in Metastasengewebe von Mammakarzinomen ebenfalls abhängig vom Vorhandensein von Östrogenrezeptoren ist (185). 1.8. Klinisch-pathologische Bedeutung von KAI1/CD82 im Magenkarzinom Bisher veröffentlichte Untersuchungen zur Expression von KAI1/CD82 im Magenkarzinom ergaben zum Teil unterschiedliche Ergebnisse (Tabelle 1). Im Vergleich zur normalen Magenschleimhaut nimmt die KAI1 Expression im Magenkarzinom ab (141, 186-189). Einleitung 21 Tsutsumi et al. untersuchten mittels Immunhistochemie an 174 humanen Magenkarzinomen den Zusammenhang zwischen der KAI1-Expression und klinisch-pathologischen Parametern. Die Untersuchungen ergaben, dass ein Verlust von KAI1-Expression signifikant mit einem fortgeschrittenen Tumorstadium, Lymphknotenbeteiligung und Fernmetastasen assoziiert ist (186). Zu ähnlichen Ergebnissen führten die Untersuchungen von Lee et al. an 248 human Karzinomproben (141). Weitere immhistochemische Untersuchungen ergaben ebenfalls einen solchen Zusammenhang zwischen KAI1/CD82 klinisch-pathologischen Parametern (141, 187, 189191). Kim et al. evaluierten mittels Immunhistochemie die KAI1/CD82 Expression in primären Magenkarzinomen und in deren Leber- und Lymphknotenmetastasen. Im Vergleich zum Primärtumor exprimierten Lymphknoten- und Lebermetastasen signifikant weniger KAI1 (189). Weiterhin wurde gezeigt, dass die verminderte KAI1/CD82 Expression mit einem höheren T-Stadium assoziiert ist (189). Ein Magenkarzinom mit einem höheren T-Stadium ist häufig KAI1/CD82-negativ (siehe Tabelle 1) (189). Ausserdem besteht eine Assoziation zwischen dem Differenzierungsgrad des Tumors und der KAI1/CD82 Expression (186, 187, 192). Im Gegensatz zu diesen Ergebnissen, stellten Zheng et al. keine signifikante Assoziation zwischen dem nodalen Status und dem pM Status einerseits und der KAI1 Expression andererseits fest. Wohl aber für das T-Stadium (siehe Tabelle 1) (187). Anders als Lee et al. und Tsutsumi et al. konnten Hinoda et al. keine signifikante Assoziation zwischen dem Verlust der KAI1-Expression im Magenkarzinom und dem Tumorstadium feststellen (188). Kein signifikanter Zusammenhang konnte bisher zwischen der KAI1/CD82 Expression und den klinischen Parametern Alter, Geschlecht und der Lokalisation des Magenskarzinoms (141, 186, 188, 189, 193) und der Borrmann-Klassifikation festgestellt werden (186, 188, 192). In den Studien von Ilhan et al., Kim et al. und Lee et al. waren KAI1-positive Magenkarzinome nicht mit der Laurén-Klassifikation assoziert, allerdings in der Studie von Zheng et al. (141, 187, 189). Anhand von Studien mit verschiedenen, malignen Tumorentitäten wurde gezeigt, dass Patienten mit KAI1/CD82-positiven malignen Tumoren im Vergleich zu Patienten mit KAI1/CD82-negativen Tumoren eine deutlich höhere Überlebenswahrscheinlichkeit aufweisen Einleitung 22 (178, 194, 195). Für die Tumorentität Magenkarzinom konnte in fünf Studien für KAI1/CD82-positive Magenkarzinome eine signifikant bessere Prognose festgestellt werden (siehe Tabelle 1) (141, 186, 196). Wu et al. zeigten für ein Kollektiv unterschiedlicher KAI1/CD82positiver Karzinome des Verdauungstrakts ein signifikant besseres Überleben (193). Dabei war Follow-Up2 Dauer (Monate) R-Status Therapie Alter Geschlecht T N M Histologischer Grad Laurén Ming Borrmann Lokalisation Histologischer Typ (WHO Def.) Karnofsky Überlebenszeit klinisches Stadium 3 Ilhan et al., 2008 (192) Guan-Zhen et al., 2006 (190) % KAI1 negative Fälle 2 Kim et al., 2009 (189) Fallzahl 1 Untersuchtes Material Studiennr. Publikationen (Referenznr.) KAI1/CD82 jedoch kein unabhängiger Prognose Parameter (186, 193). u.a.MK 218 26 n.b. k.A. n ≠ ≠ ∗ ≠ ≠ n.u. ≠ n.u. n.u. n.u. n.u. n.u. n.u. ≠ MK 257 67 n.a. k.A. n ≠ ≠ ∗ ∗ ≠ ∗ ≠ n.u. ≠ ≠ ≠ n.u. ∗ ∗ LKM/LM vs. LK 71 25 n.b. k.A. k.A. n.u. n.u. n.u. ∗ ∗ n.u. n.u. n.u. n.u. n.u. n.u. n.u. n.u. n.u. MK 74 n.b. n.b. k.A. k.A. ≠ ≠ ∗ ∗ n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. MK 87 n.b. n.b. k.A. k.A. n.b. n.b. ∗ ∗ n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. n.b. ∗ ∗ MK u.a.MK vs. NMG 174 73 n.a. k.A. n ≠ ≠ ∗ ∗ ∗ ∗ n.u. n.u. n.u. ≠ ∗ n.u. ∗ ∗ 113 52 k.A. n n.u. n.u. ∗ ≠ ∗ ∗ ∗ n.u. ≠ n.u. ∗ n.u. n.u. ≠ MK 248 79 n.b. 42 (160) 01 n ≠ ≠ ∗ ∗ ∗ ≠ ≠ n.u. n.u. n.u. ≠ n.u. ∗ ∗ GIT 96 33 n.b. k.A. k.A. ≠ ≠ n.u. ∗ ∗ ≠ n.u. n.u. n.u. n.u. n.u. n.u. ∗ ≠ MK vs. NGM 73 89 n.a. k.A. k.A. ≠ ≠ ≠ ≠ ≠ n.u. n.u. n.u. ≠ ≠ n.u. n.u. n.u. ∗ /10 5/8 3/5 1/3 5/5 5/8 Z 4 Liu et al., 2006 (213) Z 6 Meng et al., 2005 (196) Tsutsumi et al., 2005 (186) 7 Zheng et al., 2004 (187) 8 Lee et al., 2003 (141) 5 9 10 Wu et al., 2003 (193) Hinoda et al., 1998 (188) Signifikante Korrelationen in x/x Studien MK= Magenkarzinom LKM= Lymphknotenmetastasen NMG= normales Magengewebe LM= Lebermetastasen GIT= Gastrointestinales Tumorset: Ösophagus, Magen und Darm 7/8 7 2/4 ∗= signifikante Assoziation zwischen KAI1 und klinisch-pathologischem Parameter gegeben ≠= keine Korrelation gegeben 2 = mittlere Follow-Up Dauer n.u.= Parameter nicht im Paper untersucht n.a.= nicht angegeben n.b.= nicht bekannt u.a.= unter anderem 0= R0-Resektion k.A.= keine Angaben n= keine neo-/adjuvante Therapie der untersuchten Patienten Tabelle 1. Metaanalyse von 10 Studien, die Expression von KAI1(Detektion mittels Immunhistochemie) auf mögliche Korrelation mit klinisch pathologischen Parametern im Magenkarzinom untersucht haben. Bei allen Studien wurde der gleiche monoklonale Antikörper KAI1-G2 (Santa Cruz) verwendet. 01 : 93,3% der untersuchten Magenkarzinomproben waren R0-Resektionen. ZAbstract in englischer Sprache, Publikation in chinesischer Sprache. Einleitung 23 2.0. Fragestellung und Ziele KAI1/CD82 supprimiert im Tiermodell Tumorwachstum und Metastasierung und bietet sich möglicherweise als ein neuer, prognostisch relevanter Marker für den klinischen Gebrauch an. Ziel dieser Arbeit ist es, die prognostische Relevanz von KAI1/CD82 im humanen Magenkarzinom immunhistochemisch zu evaluieren. Dazu wird ein, auf sogenannten Tumormultiblöcken zusammengefasstes, 271 Fälle umfassendes Kollektiv primärer Magenkarzinome mit einem detaillierten klinschen Follow-Up herangezogen. Es handelt sich bei dieser Studie somit um die umfassendste bisher durchgeführte Untersuchung zur prognostischen Relevanz von KAI1 im humanen Magenkarzinom. Material und Methoden 24 2. Material und Methoden 2.1. Patienten Von April 1986 bis Dezember 1997 wurden 432 Patienten in eine Studie zum Magenkarzinom eingeschlossen. Von 271 Patienten lag evaluierbares Karzinomgewebe in Form von Tumormultiblöcken aus dem Institut für Pathologie der Medizinischen Hochschule Hannover vor (197). Diese Gewebeproben wurden in dieser Arbeit untersucht. Das Gewebe wurde im Rahmen der chirurgischen Tumorresektion an der Medizinischen Hochschule Hannover gewonnen und die Karzinom-Diagnostik erfolgte im Institut für Pathologie der Medizinischen Hochschule Hannover. Alle Patienten erhielten keine adjuvante/ oder neoadjuvante Chemo- oder Strahlentherapie. Es wurden 175 Gewebeproben von Männern (65%) und 96 Gewebeproben von Frauen (35%) evaluiert (siehe Tabelle 3). Das Durchschnittsalter lag bei 62,8 Jahren, die Altersverteilung reichte von 25 bis 88 Jahre. Die Überlebenszeit der Patienten wurde vom Tag der Diagnosestellung bis zum Todeseintritt beziehungsweise bis zum 1. Januar 2000 dokumentiert, daraus resultierte eine mittlere klinische Follow-Up Dauer von 48 Monaten (1 Monat bis 15 Jahren und 3 Monate). Zum Zeitpunkt des Studienschlusses wurden lebende Patienten (n=101) zensiert. 2.1.1 Studieneinschlusskriterien Für den Einschluss in die Studie mussten folgende Kriterien erfüllt sein: 1. histologisch gesichertes Magenkarzinom 2. keine neo-/adjuvante Chemotherapie und/oder Strahlentherapie 3. keine Zweittumore 4. kein Rezidiv eines Magenkarzinoms 5. keine vorherigen Tumorerkrankungen 6. chirurgische R0-Resektion Material und Methoden 25 2.1.2. Tumorklassifikation Die in der Studie erfassten Magenkarzinome wurden auf Grundlage des pTNM-Systems von 1987 klassifiziert (107). Die histologische Subtypisierung der in der Studie erfassten Magenkarzinome erfolgte anhand der WHO-Klassifikation von 1987 (198). Insgesamt 255 Tumore wurden den Entitäten a) Adenokarzinome, b) Adenokarzinom-intestinaler Typ, c) Adenokarzinom-diffuser Typ, d) papilläres Adenokarzinom, e) tubuläres Adenokarzinom, f) muzinöses Adenokarzinom, g) Siegelringkarzinom, h) adenosquamöses Karzinom, i) undifferenziertes Karzinom, j) andere/Mischtyp zugeordnet. Für 16 Karzinomproben lag keine WHO-Klassifikation vor. Die UICC Version des TNM von 2010, die submuköse Magenkarzinome gesondert berücksichtigt, wurde nicht retrospektiv auf die untersuchten Tumore angewendet (108). Tumorgrading erfolgte in Übereinstimmung mit der Definition des WHO-Gradings für Magenkarzinome in G1 (gut differenziert), G2 (mäßig differenziert) bis G3 (schlecht differenziert) (105). Des Weiteren wurden die Karzinome nach der Laurén-Klassifikation in intestinal, diffus, Mischtyp oder unklassifiziert eingeteilt. Es folgte eine weitere Einteilung nach der Ming-Klassifikation in expansiv, infiltrativ und unklassifiziert. Die Zuordnung des makroskopischen Erscheinungsbildes der Magenkarzinome erfolgte nach der Borrmann-Klassifikation. Weitergehend fand eine Einteilung der Magenkarzinome nach ihrer Lokalisation statt. Dabei waren Mehrfachzuordnungen eines Magenkarzinoms möglich. Für 45% der Patienten wurde der Karnofsky-Index dokumentiert (199). 2.1.3. Klinisches Tumorstadium Das 271 Fälle umfassende Kollektiv an humanen Magenkarzinomen wurde retrospektiv gemäß der Klassifikation für klinische Stadieneinteilung von Magenkarzinomen der UICC von 1987 wie folgt eingeteilt (siehe Tabelle 2). Material und Methoden Stadium 26 Kategorie Patienten pT1 pT1 pT2 pN0 pN1 pN0 pM0 pM0 pM0 N = (gesamt) 29 (11%) 2 44 46 (17%) KAI1 (+) 24 (83%) 1 (50%) 29 (66%) KAI1 (−) 5 (17%) 1 (50%) 15 (34%) pT1 pT2 pT3 pN2 pN1 pN0 pM0 pM0 pM0 2 44 10 56 (20%) 2 (100%) 28 (64%) 5 (50%) 0 16 (36%) 5 (50%) pT2 pT3 pT4 pN2 pN1 pN0 pM0 pM0 pM0 16 (70%) 24 (69%) 1 (100%) 7 (30%) 11 (31%) 0 IIIB pT3 pN2 pM0 23 35 1 59 (22%) 40 (15%) 14 (35%) 26 (65%) IV pT4 pT1-4 pTx pN1-3 pN3 pNx pM0 pM0 pM1 11 2 28 41 (15%) 6 (55%) 0 18 (64%) 5 (45%) 2 (100%) 10 (36%) 271 (100%) 168 (62%) 103 (38%) IA IB II IIIA Tabelle 2. Stadieneinteilung ((107) nach UICC,1987) von 271 Magenkarzinompatienten. Anmerkung: Die von der UICC 2010 (108) novellierte Stadieneinteilung für Magenkarzinome wurde nicht angewendet, da die zum Zeitpunkt der TNM-Beurteilung der Patienten die gültige TNM-Klassifizierung keine für die neue Stadieneinteilung relevante Unterscheidung zwischen mukösen und submukösen TStadium vorsah. 2.1.4. Datenerfassung Die klinisch-pathologischen Daten der 271 Patienten und der zugehörigen Tumorgewebe wurden aus den Archivdaten des Instituts für Pathologie der Medizinischen Hochschule Hannover erhoben. 2.2. Tumormultiblöcke Von n=271 Patienten lag evaluierbares Tumorgewebe in Form von Tumormultiblöcken vor (197, 200). Jeder Tumor war durch eine 1,4 mm Stanze eines representatives Tumorareals auf den Multiblöcken erfasst. Ein Multiblock bestand aus 60 verschiedenen humanen malignen Magengewebeproben. Mit dem Mikrotom 2040 Reichert-Jung (Leica-Microsystems AG, Wetzlar, Deutschland) wurden 4 µm dicke Parafinschnitte angefertigt und auf Glasobjektträger aufgebracht. Zur besseren Anhaftung der Parafinschnitte am Glasobjektträger wurden sie bei 56°C für 3 Stunden inkubiert. Material und Methoden 27 2.3. KAI1-Immunhistochemie 2.3.1. Material für Immhistochemische Färbung Pipette Research variabel (Eppendorf AG, Hamburg, Deutschland) In Paraffin eingebettetes humanes Magenkarzinomgewebe (Institut für Pathologie, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland) In Paraffin eingebettete Zelllinien MCF-7 und UACC-893 (Institut für Pathologie, Medizinische Hochschule Hannover, Deutschland), als negative beziehungsweise positive Kontrolle (201- 203) Monoklonaler KAI1-Antikörper G2 (Santa Cruz Biotechnology, Inc., Santa Cruz, Kalifornien, USA) Pascal Dako Cytomation, Dampfdrucktopf (DAKO Deutschland GmbH, Hamburg, Deutschland) Xylol reinst (Mallickrodt Baker BV, Deventer, Niederlande) Menzel-Gläser Superfrost Pb ( Fisher Scientific GmbH, Schwerte, Deutschland) Ethanol absolut (Mallinckrodt Baker, Deventer, Niederlande) Shandon Coverplates (Fisher Scientific GmbH, Schwerte, Deutschland) Electrothermal, Wasserbad (Drägerwerk AG & Co. KgaA, Lübeck, Deutschland) Mikrotom 2040 Reichert-Jung (Leica- Microsystems AG, Wetzlar, Deutschland) DAB-High-Kontrast-Kit (Zytomed Systems, Invitrogen, Karlsruhe, Deutschland) Biotin-freies ZytoChem Plus HRP Polymer anti-Mouse/Rabbit Kit (Zytomed Systems, Invitrogen, Karlsruhe, Deutschland) Eindeckmedium Glycerol Gelatin (Sigma- Aldrich Chemie GmbH, Steinheim, Deutschland) 10 mM Zitrat-Puffer, pH 6 (DAKO Deutschland GmbH, Hamburg, Deutschland) Hämatoxylin Antibody Diluent 500 ml ( Zytomed Systems, Invitrogen, Karlsruhe, Deutschland) Material und Methoden 28 2.3.2. Immunhistochemische Färbung Für die Immunhistochemie wurden die insgesamt 5 Multiblöcke mit 271 humanen Magenkarzinomproben verwendet. Die immunhistochemische Färbung erfolgte mit dem Antikörper KAI1 G2 (Santa Cruz Biotechnology, Inc., Santa Cruz, Kalifornien, USA). Christgen et al. haben mit ihrer Arbeit anhand der Brustkrebszelllinien UACC-893 und MCF-7 die Spezifität der immunhistochemischen Färbung mit diesem monoklonalen Mausantikörper gezeigt. UACC-893 und MCF-7 Zellen wurden als Positiv-beziehungsweise Negativkontrolle für die KAI1-Färbung etabliert (204). Der Antikörper wurde für die Färbung mit Antibody Diulent (Zytomed Systems, Invitrogen, Karlsruhe, Deutschland) 1:100 verdünnt. Vor der immunhistochemischen Färbung der Multiblöcke und der internen Kontroll-Zelllinien UACC-893 und MCF-7 wurden die aufgebrachten Schnitte in Xylol entparaffiniert und durch eine absteigende Alkoholreihe rehydratisiert. Im gleichen Arbeitsschritt wurden die endogenen Peroxidasen mit Hilfe von 3% H2O2 in 70% Ethanol inaktiviert. Diese Schritte wurden nach der Arbeitsanweisung des Institutes für Pathologie zur „Entparaffinierung und Rehydrierung von Gewebeschnitten“ wie folgt durchgeführt: Xylol I 10 Minuten Xylol II 10 Minuten Xylol III 10 Minuten 100 % Ethanol kurz spülen 100 % Ethanol kurz spülen 100 % Ethanol kurz spülen 100 % Ethanol kurz spülen 100 % Ethanol 2 Minuten 90 % Ethanol 2 Minuten 70 % Ethanol/ H2O2 10 Minuten 50 % Ethanol 2 Minuten Aqua Deltaselect Spüllösung Material und Methoden Die Tumormultiblöcke beziehungsweise die internen 29 Kontrollen wurden für die immunhistochemische Färbung in einem Dampfdrucktopf bei 125°C in 10mmol/l Citrat-Puffer (PH 6) für 3 Minuten vorbehandelt. Die Antigenanfärbung erfolgte mittels der ABC-Methode (Avidin-Biotin-Komplex) unter Einschluss von Tris-Puffer in Coverplates, eingespannt in Tanks. Dabei wurden die Multiblöcke und die internen Kontrollen mit dem Antikörper KAI1 G2 angefärbt, sowie mit dem biotin freiem ZytomedChem Plus HRP-Polymer anti-Mouse/Rabbit Kit (Zytomed Systems, Invitrogen, Karlsruhe, Deutschland) in Verbindung mit dem DAB-High-Kontrast-Kit (Zytomed Systems, Invitrogen, Karlsruhe, Deutschland) behandelt. Entsprechend der Arbeitsanweisung „Immunfärbungen in Coverplates“ des Institutes Pathologie der Medizinischen Hochschule Hannover wurden die einzelnen Arbeitsschritte wie folgt durchgeführt: Tris-Puffer 5 Minuten Proteinblock 5 Minuten Tris-Puffer 5 Minuten Inkubation mit primären AK 60 Minuten Tris-Puffer 5 Minuten Postblock 20 Minuten Tris-Puffer 5 Minuten HRP-Polymer 30 Minuten Tris-Puffer 5 Minuten DAB 15 Minuten Aqua Deltaselect Spüllösung 5 Minuten Gegenfärbung mit Hämatoxylin 3 Minuten Bläuen mit Leitungswasser 10 Minuten Für die mikroskopische Beurteilung und die fotografische Dokumentation wurden die angefärbten Schnitte mit Eindeckmedium versehen und mit einem Deckgläschen fixiert. Material und Methoden 30 2.3.3. Mikroskopische Beurteilung Die mikroskopische Beurteilung der anti-KAI1-gefärbten histologischen Schnitte der Tumormultiblöcke wurde von drei ärztlichen Mitarbeitern des Institutes für Pathologie der Medizinischen Hochschule Hannover und dem Doktoranden zusammen am Disskusionsmikroskop durchgeführt. Die Evaluierung der membranösen KAI1 Immunoreaktivität wurde in Analogie zum „Remmele Score“ für Östrogenrezeptor (ER) in Mammakarzinomen vorgenommen (205). Tumore mit einem IRS ≤ 2 wurden als KAI1-negativ bewertet, Tumore mit einem IRS ≥ 3 wurden als KAI1-positiv eingestuft. Als interne Positiv-/ Negativkontrollen dienten die Zelllinien UACC-893 und MCF-7. 2.3.4. Metaanlyse veröffentlichter Studien zur klinisch-pathologischen Bedeutung von KAI1 im Magenkarzinom Die Literaturrecherche zu dieser Arbei wurde mit den Meta-Datenbanken Pubmed und Scopus unter Verwendung der Suchbegriffe gastric cancer, KAI1, clinicopathological parameters and gastric cancer, gastric cancer and correlation with KAI1, KAI1 and immunhistochemistry sowie weiteren Suchwörtern ohne Einschränkung des Suchzeitraumes durchgeführt. Die möglichen Zusammenhänge von KAI1 mit klinisch-pathologischen Parametern in Magenkarzinom wurden bisher in 10 publizierten Studien mittels Immunhistochemie untersucht (Tabelle 1). Die Angaben wurden den Publikationen entnommen, tabellarisch zusammengefasst und miteinander verglichen (siehe Tabelle 1). 2.5. Statistische Datenauswertung und Überlebenszeitanalyse Die statistische Auswertung des 271 Fälle umfassenden Kollektives primärer Magenkarzinome wurde mit der Software GraphPad Prism Version 3.0 (GraphPad Software Inc., Carlifornia, USA) durchgeführt. Bei der Analyse der KAI1-Expression bezüglich der Assoziation mit einzelnen klinisch-pathologischen Parametern wurden der Vierfelder-Test, der Vierfelder-Test für Trends und Ergebnisse 31 der Vierfleder-Test für Mehrfelder Kontingenztafeln angewendet. Die Testung auf Signifikanz bezüglich der Assoziation von einem Merkmal, hier KAI1-Expression als Prognoseparameter, und der Überlebenswahrscheinlichkeit wurde mit dem Log-Rank-Test durchgeführt. Als statistisch signifikant wurde bei Vergleich zweier Gruppen ein p-Wert von <0,05 angesehen. Für die graphische Darstellung wurden Kaplan-Meier Kurven verwendet (206). 3. Ergebnisse 3.1. Charakterisierung des Untersuchungskollektives Insgesamt wurden 271 Gewebeproben von Magenkarzinomen mit zugehörigen klinisch-pathologischen Daten der zugehörigen Patienten für diese Studie ausgewertet. Das Kollektiv bestand aus 96 Frauen (35%) und 175 Männern (65%) (Tabelle 3). Unabhängig von der KAI1-Expression betrug das mediane Erkrankungsalter bei den weiblichen Patienten 67 Jahre und bei den männlichen Patienten 64 Jahre (Tabelle 3). Bei allen Patienten der Studie lag eine R0-Resektion vor. Kein Patient wurde mit einer neoadjuvanten oder adjuvanten und/oder Radio-/Chemotherapie behandelt. Tabelle 3 zeigt die klinisch-pathologischen Charakteristika des untersuchten Tumorkollektives im Überblick. Bei Diagnosestellung lag bei 46% der Patienten der Karnofsky-Index bei ≥80. Die Geschlechts-unabhängige mediane Gesamtüberlebenszeit nach Diagnosestellung bis zum Tod betrug 27 Monate (Tabelle 3). Am Ende des Beobachtungszeitraumes lebten noch 101 (37%) Patienten während 170 (63%) Patienten verstorben waren. Die Patienten in der gößten Subgruppe (47%) befanden sich bei Diagnosestellung im fortgeschrittenen Tumorstadium T2 (Tabelle 3). 10% aller Patienten wiesen Fernmetastasen auf (Tabelle 3). Wie man der Tabelle 1 entnehmen kann, bildete das Tumorstadium IIIA nach UICC (1987) in dem Tumorkollektiv mit 22% die stärkste Untergruppe, gefolgt von dem Tumorstadium II mit 20%. Der größte Anteil der untersuchten Magenkarzinome entsprach nach der Laurén-Klassifikation Ming-Klassifikation dem dem Magenkarzinom vom intestinalen Typ (57%), nach der Magenskarzinom vom expansiven Typ (52%). Nach der Ergebnisse 32 Borrmann-Klassifikation waren die meisten Fälle (40%) Typ II Magenkarzinome. Adenokarzinome nicht näher bezeichnet (Adenokarzinome, NOS) waren mit 47% am häufigsten vertreten, gefolgt von Siegelringzellkarzinomen (19%). Abbildung 1 zeigt eine Übersicht repräsentativer anti-KAI1 immunhistologischer Färbungen aus den untersuchten Tumormultiblöcken. Oben sind die als Positiv-/ und Negativkontrollen eingesetzten Zelllinien abgebildet (Abbildung 1A). Unten sind repräsentativ jeweils zwei als KAI1-positiv, beziehungsweise KAI1-negativ evaluierte Magenkarzinome abgebildet (Abbildung 1B). Insgesamt zeigten 168 (62%) der Magenkarzinome KAI1-immunoreaktivität. Der geringere Anteil der Magenkarzinome (38%) war KAI1-negativ (Tabelle 3). Tabelle 3. Klinisch-pathologische Parameter des Tumorkollektivs Fälle (n=) Prozent (%) Fälle 271 100 Alter* Männlich < 70 Jahre 127 47 48 18 ≥ 70 Jahre weiblich < 75 Jahre 71 26 25 9 ≥ 75 Jahre Geschlecht weiblich 96 35 männlich 175 65 pT-Status pT1 34 12 pT2 127 47 pT3 92 34 pT4 18 7 pN-Status pN0 86 31 pN1 91 34 pN2 91 34 pN3 3 1 pM-Status Mo 243 90 M1 28 10 Histologischer Grad G1 9 3 G2 135 50 G3 127 47 R0-Status 271 100 Laurén-Klassifikation intestinaler Typ 154 57 diffuser Typ 49 18 Mischtyp 24 9 unklassifiziert 44 16 Ming-Klassifikation expansiv 141 52 infiltrativ 55 20 unklassifiziert 75 28 Borrmann-Klassifikation1 Typ I 23 9 Typ II 109 40 Typ III 74 27 Typ IV 33 12 nicht klassifizierbar 32 12 Lokalisation (Mehrfachnennungen möglich) * Mageneingang 73 * Magenausgang 4 * unteres Magendrittel 91 * oberes Magendrittel 116 * mittleres Magendrittel 91 * gesamter Magen 1 Lokalisation nicht bekannt 17 Histologischer Typ Adenokarzinom _NOS 130 47 Adenokarzinom _ Intestinaler Typ 25 9 Adenokarzinom_ Diffuser Typ 4 2 Papilläres Adenokarzinom 2 1 Tubuläres Adenokarzinom 29 11 Muzinöses Adenokarzinom 6 2 Siegelringzell Karzinom 53 19 Adenosquamöses Karzinom 1 1 Undifferentiertes Karzinom 3 1 Andere & Mischtypen 2 1 16 6 nicht klassifizierbar Karnofsky 24 9 <80 125 46 ≥80 unbekannt 122 45 Überlebensstatus2 Am Leben 101 37 verstorben 170 63 Überlebenszeit3 (in Monaten) Median 27 KAI1 Rezeptor n=271 negativ 103 38 positiv 168 62 *Aufteilung des medianen Erkrankungsalter getrennt nach Geschlechtern entnommen aus: Krebs in Deutschland 2003 – 2004 Häufigkeiten und Trends.6. überarbeitete Auflage, 2008 1 Einteilung entnommen aus: Handbuch der Speziellen Pathologischen Anatomie und Histologie. Bd. IV/Teil 1, Berlin: Springer, 1926;865-1095 2 Überlebensstatus aller Patienten zum Zeitpunkt des Studienschlusses am 1.Januar 2000 3 Überlebenszeit aller Patienten zum Zeitpunkt des Studienschlusses am 1.Januar 2000 * Prozent-Angabe aufgrund Mehrfachnennung unmöglich 33 Ergebnisse 34 + + - Abbildung 1. Immunhistochemische Anfärbung von KAI1 in Formalin-fixierten und in Paraffin-eingebetteten Magenkarzinomgewebe. A, Als Negativkontrolle diente die Brustkrebszelllinie MCF7. Als Positivkontrolle diente die Brustkrebszellinie UACC-893. B, die abgebildeten Magenkarzinomproben sind mit der Studieninternen Tumoridentifikationsnummer beschriftet. Magenkarzinomgewebe MB54P32 und MB57P04 zeigen eine starke membranöse KAI1-Anfärbung. Fehlende KAI1-Anfärbung in Magenkarzinomgewebe MB52P54 und MB53P56. In B dargestellte Abbildungen wurden in 25, 200 und 400facher Vergrößerung aufgenommen. Ergebnisse 35 3.2. Assoziation von KAI1 mit klinisch-pathologischen Parametern Im untersuchten Tumorkollektiv war der Expressionsstatus von KAI1 nicht mit dem Geschlecht (p=0,8932), dem pM-Status (p=0,7918), der Laurén-Klassifikation (p=0,5019), der Ming-Klassifikation (p=0,1906), der Borrmann-Klassifikation (p=0,2227), dem Karnofsky-Index (p=0,9469) und dem histologischen Typ (p=0,9521) assoziiert (Siehe Tabelle 4). Es lag ein Trend zu KAI1-Negativiät in gering differentzierten Magenkarzinomen vor (p=0,0679). Männliche und weibliche Patienten unterschieden sich nicht hinsichtlich der Expression von KAI1 in den zugehörigen Magenkarzinomen (p=0,2781 beziehungsweise p=0,4345) (Tabelle 4). In dem untersuchten Tumorkollektiv waren KAI1-negative Fälle mit einem höherem pT-Stadium assoziiert (p=0,0222) (Tabelle 4). Die überwiegende Anzahl der Tumore im pT1-Stadium exprimierten KAI1 (82%) (Tabelle 4). Eine weitere Assoziation wurde zwischen KAI1-negativen Fällen und dem pN-Status festgestellt (p=0,0018) (Tabelle 4). Darüber hinaus bestand eine Assoziation zwischen KAI1-negativen Fällen und einem fortgeschrittenen klinischen Stadium (p= 0,0050) (Tabelle 4). Patienten mit einem KAI1-negativen Magenkarzinom waren in einer Subgruppe von Patienten mit frühzeitigem Tod nach Diagnose überrepräsentiert (p=0,0015). Die mediane Gesamtüberlebenszeit aller 271 innerhalb des untersuchten Patientenkollektives betrug 27 Monate (Tabelle 3). In der Gruppe von Patienten, die innerhalb von 27 Monaten nach Diagnose verstarben, waren KAI1-negative Fälle mit 47% aller Tumore signifikant überrepräsentiert (p=0,0015) (Siehe Tabelle 4). Innerhalb der Gruppe von Patienten, die nach mehr als 27 Monaten nach Diagnose verstarben, beziehungsweise bei Studienschluss noch am Leben waren, fanden sich KAI1-negative Tumore mit 29% aller Fälle signifikant unterrepräsentiert (p=0,0015) (Tabelle 4). Tabelle 4. Beziehung zwischen KAI1-Expression und klinisch- pathologischen Parameter des Tumorkollektivs KAI1-negativ KAI1-positiv p- Wert Fälle 103 (38%) 168 (62%) Alter** Männllich P=0,27811 < 70 Jahre 51 (40%) 76 (60%) 15 (31%) 33 (69%) ≥ 70 Jahre Weiblich P=0,43451 < 75 Jahre 29 (41%) 42 (59%) 8 (32%) 17 (68%) ≥ 75 Jahre Geschlecht P=0,89321 Weiblich 37 (39%) 59 (61%) Männlich 66 (38%) 109 (62%) pT-Status ∗p=0,02222 pT1 6 (18%) 28 (82%) pT2 47 (37%) 80 (63%) pT3 44 (48%) 48 (52%) pT4 6 (33%) 12 (67%) pN-Status ∗p=0,00182 pN0 25 (29%) 61 (71%) pN1 30 (33%) 61 (67%) pN2 46 (51%) 45 (49%) pN3 2 (67%) 1 (33%) pM-Status P=0,79181 M0 93 (38%) 150 (62%) M1 10 (36%) 18 (64%) Histologischer Grad P=0,06792 G1 1 (11%) 8 (89%) G2 48 (36%) 87 (64%) G3 54 (43%) 73 (57%) Laurén-Klassifikation P=0,50193 intestinaler Typ 51 (33%) 103 (67%) diffuser Typ 20 (41%) 29 (59%) Mischtyp 10 (42%) 14 (58%) Ming-Klassifikation P=0,19061 Expansiv 45 (32%) 96 (68%) Infiltrativ 23 (42%) 32 (58%) Borrmann-Klassifikation P=0,22273 Typ I 7 (30%) 16 (70%) Typ II 34 (31%) 75 (69%) Typ III 35 (47%) 39 (53%) Typ IV 14 (42%) 19 (58%) Lokalisation (Mehrfachnennungen möglich) Mageneingang 24 49 Magenausgang 3 1 unteres Magendrittel 35 56 oberes Magendrittel 49 67 mittleres Magendrittel 34 57 gesamter Magen 0 1 P=0,95213 Histologischer Typ∧ Adenokarzinom _NOS 48 (37%) 82 (63%) Adenokarzinom _ Intestinaler Typ 8 (32%) 17 (68%) Tubuläres Adenokarzinom 12 (41%) 17 (59%) Muzinöses Adenokarzinom 2 (33%) 4 (67%) Siegelring-Karzinom 18 (34%) 35 (66%) Karnofsky P=0,94691 10 (42%) 14 (58%) <80 53 (42%) 72 (58%) ≥80 4 Überlebenszeit (in Monaten) ∗p=0,00151 64 (47%) 71 (53%) <27 39 (29%) 97 (71%) ≥27 Überlebensstatus5 P=0,71951 Am Leben 37 (37%) 64 (63%) Verstorben 66 (39%) 104 (61%) Klinische Stadieneinteilung ∗p=0,00502 IA 5 (17%) 24 (83%) IB 16 (35%) 30 (65%) II 21 (38%) 35 (62%) IIIA 18 (31%) 41 (69%) IIIB 26 (65%) 14 (35%) IV 17 (41%) 24 (59%) ∗= statistisch signifikant (p< 0,05); 1chi-spuare-Test; 2chi-spuare-Test für trends; 3chi-spuare-Test für Mehrfelder Kontingenztafeln ** Digitome Aufteilung des mittleren Erkrankungsalter getrennt nach Geschlechtern entnommen aus: Krebs in Deutschland 2003 – 2004 Häufigkeiten und Trends. 6. überarbeitete Auflage, 2008 ∧ Histologische Typen Papilläres Adenokarzinom (n=2),Adenokarzinom Diffuser Typ (n=4), Adenosquamöses Karzinom (n=1), Undifferentiertes Karzinom (n=3), Andere und Mischtypen (n=2) aufgrund geringer Prävalenz aus dem Mehrfelder chi-square test ausgeschlossen 4 mediane Überlebenszeit aller Patienten zum Zeitpunkt des Studienschlusses am 1.Januar 2000 (=27 Monate) 5 Überlebensstatus aller Patienten zum Zeitpunkt des Studienschlusses am 1.Januar 2000 36 Ergebnisse 37 3.3. Zusammenhang von KAI1-Immunoreaktivität und Gesamtüberleben Es wurde eine univariate Überlebenszeitanalyse für das Gesamtüberleben von Patienten mit KAI1-positiven beziehungsweise KAI1-negativen Tumoren durchgeführt (Abbildung 2). Das Gesamtüberleben der beiden Gruppen über den gesamten klinischen Follow-Up Zeitraum hinweg unterschied sich nicht (p=0,2305). Dennoch war erkennbar, dass insbesondere zu Beginn des klinischen Follow-Up-Zeitraumes (<27 Monate), vermehrt Patienten mit KAI1-negativen Karzinomen verstarben (Abbildung 2). Im weiteren Verlauf des klinischen Follow-Ups kam es jedoch zur Aufhebung dieses Unterschiedes (Abbildung 2). Die unabhängig von der KAI1-Expression durchgeführten univariaten Überlebenszeitanalysen ergaben eine Assoziation zwischen der Überlebensrate der Patienten und den Graduierungen innerhalb der folgenden klinischen Parametern: pT (p<0,0001), pN (p<0,0001), pM (p<0,0001) Stadium, histologischer Grad (p=0,0256) und klinisches Stadium (p<0,0001) (Abbildung 3 A-E). Ü b e r le b e n s r a te P e rc e n t s u rv i v a l 1,0 0,8 KAI-positive (n=168) KAI-negative (n=103) 0,6 p=0,2305 0,4 0,2 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 Jahre 9 10 11 12 13 14 15 Abbildung 2. Univariate Überlebensanalyse mit Überlebenskurven (Kaplan-Meier) für das Gesamtüberleben der Patienten mit KAI1-positiven Magenkarzinomen (grüne Kurve) und Patienten mit KAI1-negativen Magenkarzinomen (rote Kurve). Lebende Patienten wurden bei Studienschluss zensiert und in der jeweiligen Kurve als grüne Spikes (n=64) bzw. als rote Spikes (n=37) dargestellt. Ergebnisse 38 A pT1 (n=34) pT2 (n=127) pT3 (n=92) pT4 (n=18) Ü b e r le b e n s r a te P e rc e n t s u rv i v a l 1,0 0,8 p<0,0001 0,6 0,4 0,2 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 Jahre 9 10 11 12 13 14 15 B Ü b e r le b e n s r a te P e rc e n t s u rv i v a l 1,0 pN0 (n=86) pN1 (n=91) pN2 (n=91) pN3 (n=3) 0,8 p<0,0001 0,6 0,4 0,2 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 Jahre 9 10 11 12 13 14 15 C Ü b e r le b e n s r a te P e rc e n t s u rv i v a l 1,0 0,8 pM0 (n=243) pM1 (n=28) p<0,0001 0,6 0,4 0,2 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 Jahre 9 10 11 12 13 14 15 Abbildung 3. A-C: Univariate Überlebenszeitanalyse (Kaplan-Meier) für das Gesamtüberleben der Patienten zwischen den jeweiligen Subgruppen der pTNM-Stadien dargestellt. Ergebnisse 39 D Ü b e r le b e n s r a te P e rc e n t s u rv i v a l 1,0 0,8 pG1 (n=9) pG2 (n=135) pG3 (n=127) 0,6 p=0,0256 0,4 0,2 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 Jahre 9 10 11 12 13 14 15 Abbildung 3. D: Univariate Überlebenszeitanalyse (Kaplan-Meier) für das Gesamtüberleben der Patienten zwischen den jeweiligen Subgruppen der histologischen Graduierung dargestellt. E IA (n=29) IB (n=46) II (n=56) IIIA (n=59) IIIB (n=40) IV (n=41) p<0,0001 Ü b e r le b e n s r a te P e rc e n t s u rv i v a l 1,0 0,8 0,6 0,4 0,2 0 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 Jahre Abbildung 3. E: Univariate Überlebenszeitanalyse (Kaplan-Meier) für das Gesamtüberleben der Patienten zwischen den einzelnen klinischen Stadien (p<0,0001). Diskussion 40 4. Diskussion Der Verlust der Expression von KAI1 gilt als ein wichtiger Schritt in der Progression von Karzinomen und wird mit einem besonders aggressiven Tumorphänotyp in Zusammenhang gebracht (167, 177, 188, 207-212). In dieser Arbeit wurde die Expression von KAI1 in humanen Magenkarzinomen mittels Immunhistochemie untersucht. Dafür wurde aus dem Archiv des Institutes für Pathologie der Medizinischen Hochschule Hannover ein 271 Proben umfassendes Kollektiv von Magenkarzinomen mit einem mittleren klinischen Follow-Up von 4 Jahren herangezogen. Bei dieser Arbeit handelte es sich somit um die bisher umfassendste Studie zur Expression von KAI1/CD82 in Magenkarzinomen weltweit (Vergleiche mit Tabelle 1). Ziel war es, potentielle Assoziationen zwischen KAI1-Expression und klinisch-pathologischen Parametern, inklusive Patientenüberleben, zu untersuchen. Unsere Ergebnisse zeigten eine Assoziation zwischen KAI1-negativen Magenkarzinomen und einem fortgeschrittenen pT-Stadium (p=0,0222) und einem höheren pN-Stadium (p=0,0018). Die Rate der Fälle mit positiver KAI1-Immunoreaktivität nahm mit steigendem klinischem Stadium ab (72%, 62%, 55% und 59% in Stadium I, Stadium II, Stadium III und Stadium IV) (p=0,0050). Desweiteren waren KAI1-negative Magenkarzinome überrepräsentiert bei Patienten mit frühem (<27 Monaten) Tod nach Diagnose. Über den gesamten klinischen Follow-Up Zeitraum von fast 15 Jahren hinweg, waren KAI1-negative Magenkarzinome allerdings nicht mit einem geringerem Patientenüberleben assoziiert (p=0,2305). Eine Reihe ähnlicher Studien zeigten bereits, wie in der vorliegenden Arbeit, eine Assoziation zwischen höherem klinischen Stadium und fehlender KAI1-Expression (141, 186, 188, 192, 196). Hingegen zeigten Ergebnisse aus anderen Studien keinen Zusammenhang zwischen fehlender KAI1-Expression und höherem klinischen Stadium (187, 189, 193). Tsutsumi et al. und Lee et. al. konnten ebenfalls eine Assoziation zwischen dem KAI1-Expressionsstatus und dem TNM-Stadium feststellen (141, 186). Eine Reihe von Untersuchern konnten anhand ihrer immunhistochemischen Diskussion 41 Färbungen dies nur zum Teil bestätigen. Unsere immunhistochemischen Ergebnisse stützen die Befunde von Ilhan et al., Liu et al. und Meng et al. bezüglich einer Assoziation zwischen fehlender KAI1-Expression und erhöhtem pT-Stadium, beziehungsweise dem pN-Stadium, nicht jedoch für das pM-Stadium (192, 196, 213). Kim et al. stellten einzig eine Assoziation von KAI1-negativen Fällen mit dem pT-Stadium als signifikanten klinischen Parameter fest (189). Dem entgegen stehen die Beobachtungen von Hinoda et al., die keine Assoziation zwischen der KAI1-Expression und dem TNM-Stadium feststellten (188) (Tabelle 1). Übereinstimmend mit unseren Ergebnissen stellten Ilhan et al., Tsutsumi et al. und Zheng et al. keine signifikante Assoziation mit dem histologischen Grad fest (186, 187, 192). Weitergehend konnten Tsutsumi et al. und Zheng et al. eine Assoziation mit dem histologischen Typ zeigen (186, 187). Die Ergebnisse unserer Studie stützen diese Beobachtung nicht. In Übereinstimmung mit anderen Studien fand sich im hier untersuchten Tumorkollektiv ebenfalls keine Zusammenhänge zwischen der KAI1-Expression und klinisch-pathologischen Parametern wie Alter, Geschlecht, Tumorlokalisation, und BorrmannKlassifikation (141, 186, 188, 189, 192, 193, 213). Für eine bessere Vergleichbarkeit und Aussagekraft der Überlebensdaten wäre es hilfreich gewesen, den in der Literatur als prognostischen wichtigen chirurgischen R-Status der untersuchten Patienten zu kennen (112, 131, 134). Alleine in der Studie von Lee et al. wurde der R-Status angegeben (141). In den herangezogenenn Vergleichsstudien erfolgten die immunhistochemischen Untersuchungen am Magenkarzinomgewebe mit dem gleichen Antikörper KAI G2 (Santa Cruz Biotechnology, Inc., Santa Cruz, Kalifornien, USA). Für die immunhistochemischen Auswertungen wurden hingegen unterschiedliche Score-Verfahren angewendet, die verschiedene Cutt-off Werte für eine positive Färbung definieren, sodass eine entsprechende Vergleichbarkeit der Daten nur eingeschränkt möglich ist (175, 192, 214). Die durchgeführte Metaanalyse hat gezeigt, dass die meisten bisher veröffentlichten immunhistochemischen Studien anhand von relativ kleinen Fallzahlen mit einer kurzen Follow-Up Zeit durchgeführt wurden. Fünf Studien (Tabelle 1), die die Bedeutung des KAI1-Expressionsstatuses auf die Gesamtüberlebenszeit anhand der KAI1-Immunhistochemie Diskussion 42 bisher untersucht haben, kommen zum gleichen Ergebnis. Demnach haben Patienten mit einem KAI1-positiven Magenkarzinom ein höheres Gesamtüberleben als Patienten mit KAI1-negativen Magenkarzinomen (141, 186, 191-193). In der hier beschriebenen Studie überlebten Patienten mit einem KAI1-positiven Magenkarzinom nicht signifikant länger als Patienten mit einem KAI1negativen Magenkarzinom. Interessanterweise sind Patienten mit KAI1-negativem Magenkarzinom jedoch in einer Subgruppe von Patienten mit frühzeitigem (<27 Monaten) Tod nach Diagnose deutlich überrepräsentiert (Siehe Tabelle 4). Dennoch ist KAI1 nach unseren Ergebnissen kein für die Klinik geeigneter prognostischer Marker für das Gesamtüberleben von Patienten mit Magenkarzinom. Eine mögliche Ursache für diesen diskrepanten Befund mag sein, dass in der vorliegenden Studie mehr Patienten eingeschlossen waren als in allen anderen. Desweiteren zeigte diese Studie mit fast 15 Jahren das längste klinische Follow-Up und im Gegensatz zu bisherigen Studien wurden nur R0-Fälle eingeschlossen. Zusammenfassung 43 5. Zusammenfassung KAI1/CD82 unterdrückt das Wachstum von Primärtumoren und das Auftreten von Metastasen in verschiedenen Tiermodellen. KAI1-negative Tumore zeichnen sich durch besondere Agressivität aus. KAI1 wird derzeit als ein möglicher neuer prognostischer Marker für das Magenkarzinom diskutiert. Im Rahmen dieser Arbeit wurde ein n=271 Fälle umfassendes, detalliert charakterisiertes Kollektiv primärer humaner Magenkarzinome mit einem durchschnittlichen klinischen Follow-Up von 4 Jahren mittels Immunhistochemie hinsichtlich der Expression und der prognostischen Relevanz von KAI1 untersucht. Es handelt sich damit um die bisher umfassendste Studie zur Expression von KAI1 im Magenkarzinom. KAI1 Immunoreaktivität fand sich in 168/271 (62%) Fällen. Demgegenüber waren 103/271 (38%) der Tumore KAI1-negativ. KAI1-negative Magenkarzinome waren assoziiert mit: einem höherem T-Stadium (p=0,0222), einem höherem N-Stadium (p=0,0018) und einem höherem klinischen Stadium (p=0,0050). KAI1-negative Magenkarzinome waren unter den Patienten, die innerhalb von 21/4 Jahren nach Diagnose ihrem Tumorleiden erlagen, signifikant häufiger vertreten. Über den gesamten Zeitraum des klinischen Follow-Ups hinweg konnte allerdings keine signifikante Assoziation zwischen der KAI1-Expression und dem Gesamtüberleben festgestellt werden. Die Ergebnisse dieser Arbeit legen nahe, dass KAI1 im Magenkarzinom kein klinisch geeigneter prognostischer Marker ist. Literaturverzeichnis 44 7. Literaturverzeichnis (1) Parkin DM, Bray F, Ferlay J, Pisani P. Global cancer statistics, 2002. Ca-A Cancer Journal for Clinicians 2005;55(2):74-108. (2) Parkin DM, Pisani P, Ferlay J. Estimates of the worldwide incidence of eighteen major cancers in 1985. International Journal of Cancer 1993;54(4):594-606. (3) Muñoz N, Franceschi S. Epidemiology of gastric cancer and perspectives for prevention. Salud Publica de Mexico 1997;39(4):318-330. (4) Howson CP, Hiyama T, Wynder EL. 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Abkürzungsverzeichnis AJCC American Joint Comittee on Canver AP-1/2 Transkriptionsfaktor: activating Protein 1/2 GIT Gastrointestinales Tumorset: Ösophagus, Magen und Darm IRS Immunoreaktivitäts-Score nach Remmel JCC Japanese Cancer Comitttee k.A. keine Angaben LKM Lymphknotenmetastasen MK Magenkarzinom n.b. nicht bekannt N-Cor Transkriptionsfaktor NFKB Transkriptionsfaktor NMG normales Magengewebe n.u. nicht untersucht p53 offizieller Genname: TP53 (tumor protein p53) sog. sogenannte u.a. unter anderem UICC Union inational Contra Cancer WHO Weltgesundheitsorganisation 59 Anhang 60 8.2. Curriculum Vitae Persönliche Daten Name: Maximilian Knöner Geburtsdatum: 24.05.1982 Geburtsort: Hameln Staatsangehörigkeit: Deutsch Schulabschluss 2001 Abitur am Albert-Einstein-Gymnasium, Hameln Zivildienst 2001- 2002 Julius-Tönebön Stiftung, Hameln Studium 10/2005 Aufnahme des Studiums der Humanmedizin an der Medizinischen Hochschule Hannover 09/2007 Erster Abschnitt der Ärztlichen Prüfung 08/2010-07/2011 Praktisches Jahr Innere Medizin, Klinikum Hildesheim Chirurgie, Medizinische Hochschule Hannover Radiologie, Kantonsspital Aarau, Schweiz 10/2011 Zweiter Abschnitt der Ärztlichen Prüfung Arbeit 03/2003-08/2005 Rettungssanitäter im Rettungsdienst DRK Hameln-Pyrmont seit 01/2012 Assistenzarzt in der Inneren Medizin, Agnes Karll Krankenhaus, Laatzen Hannover, den 30. Dezember 2012 ______________________ Maximilian Knöner Anhang 61 8.3. Publikation Maximilian Knoener, Till Krech, Florian Puls, Ulrich Lehmann, Hans Kreipe and Matthias Christgen Limited value of KAI/CD82 protein expression as a prognostic marker in human gastric cancer Disease markers. 01/2012; 32(6):337-42. Anhang 62 8.4. Danksagung Am Ende dieser Arbeit möchte ich dem Leiter des Instituts für Pathologie der Medizinischen Hochschule Hannover, Herrn Professor H. Kreipe, für die Bereitstellung der Arbeitsplätze und der Materialien meinen Dank aussprechen. Für die Überlassung des Themas meiner Arbeit und der zügigen Korrektur danke ich meinem Doktorvater Herrn Professor Dr. Ulrich Lehmann-Mühlenhoff. Ganz herzlich möchte ich mich beim Betreuer meiner Arbeit, Dr. med. Matthias Christgen, PhD bedanken. Neben seiner persönlichen Art, schätze ich seinen ausgeprägten wissenschaftlichen Sachverstand und seinen Umgang mit wissenschaftlichen Arbeiten. Er ist stets für mich erreichbar gewesen und hat mit seiner konstruktiven Kritik zum Erfolg dieser Arbeit beigetragen. Ich bedanke mich bei Henriette Christgen, die mich nicht nur in die Laborarbeit eingeführt hat, sondern mich auch im praktischen Teil dieser Arbeit maßgeblich unterstützt hat. Des Weiteren bedanke ich mich bei Florian Puls und Dr. Till Krech, die mir bei der mikroskopischen Auswertung der immunhistochemischen Färbung zur Seite standen. Ohne meine Eltern, die mir das Studium ermöglicht haben und mich stets in meinen Vorhaben unterstützten, wäre ich nicht in der Lage gewesen eine solche Arbeit anzufertigen. Ihnen gilt mein größter Dank! Anhang 63 8.5. Erklärung nach § 2 Abs. 2 Nrn. 6 und 7 der Promotionsordnung der Medizinischen Hochschule Hannover Ich erkläre, dass ich die der Medizinischen Hochschule Hannover zur Promotion eingereichte Dissertation mit dem Titel Untersuchungen zur Expression und zur prognostischen Bedeutung von KAI1/CD82 als Tumorsuppressorgen im Magenkarzinom im Institut für Pathologie unter der Betreuung von Prof. Ulrich Lehmann-Mühlenhoff mit der Unterstützung durch Dr. Matthias Christgen, PhD ohne sonstige Hilfe durchgeführt und bei der Abfassung der Dissertation keine anderen als die dort aufgeführten Hilfsmittel benutzt habe. Die Gelegenheit zum vorliegenden Promotionsverfahren ist mir nicht kommerziell vermittelt worden. Insbesondere habe ich keine Organisation eingeschaltet, die gegen Entgelt Betreuerinnen und Betreuer für die Anfertigung von Dissertationen sucht oder die mir obliegenden Pflichten hinsichtlich der Prüfungsleistungen für mich ganz oder teilweise erledigt. Ich habe diese Dissertation bisher an keiner in- oder ausländischen Hochschule zur Promotion eingereicht. Weiterhin versichere ich, dass ich den beantragten Titel bisher noch nicht erworben habe. Ergebnisse der Dissertation werden in folgendem Publikationsorgan Disease Marker veröffentlicht. Hannover, den 5.02.2012 (Unterschrift)