Aufgaben Prinzip: Reproduktion

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Unsterblich durch ungeschlechtliche
Vermehrung?
Prinzip:
Reproduktion
Nur Lebewesen können ihre eigenen
Nachkommen schaffen, sie sind zur Reproduktion fähig. Man unterscheidet dabei oft zwischen Fortpflanzung, d. h. der
Erzeugung von Nachkommen, und Vermehrung, d. h. der Erhöhung der Anzahl
der Lebewesen.
Kennzeichnend für die ungeschlechtliche Vermehrung ist das Fehlen spezieller Keimzellen, wie Eizellen oder Spermien. Eine Zelle teilt sich in zwei identische Tochterzellen, die genau die gleiche Erbinformation wie die Mutterzelle
haben. Dieser Vorgang kann sich oftmals
wiederholen, ohne dass es zur Bildung
von Geschlechtszellen kommt. Bei ungeschlechtlicher Vermehrung ist das Lebewesen „potentiell unsterblich“, es lebt in
Form seiner Tochterzellen immer weiter.
Weibchen
normal
Fortpflanzungsstrategien
Männlich – Weiblich
Männlich –
Weiblich
Als Phagen bezeichnet man
Viren, die Bakterien befallen.
Nach
ca. 5 min:
Umsteuerung
der Bakterienzelle, Vervielfältigung
der PhagenErbinformation
Nach
ca. 6-15 min:
Bildung neuer
Phagenbauteile
Nach
ca. 20 min:
Phagenreifung
12
Netz
Umwandlungsmännchen
Männchen
normal
Bei einzelligen Lebewesen kann sich
noch jede Zelle selbstständig fortpflanzen. Höher entwickelte Lebewesen haben Körperzellen, die sich nicht fortpflanzen können, und spezielle Fortpflanzungszellen, die die Erbinformation
von einer Generation zur nächsten übertragen.
Alle Tier- und Pflanzenarten können langfristig nur überleben, wenn sie in jeder
Generation so viele Nachkommen erzeugen, dass die Todesfälle durch Krankheitserreger, Parasiten, Fressfeinde und
andere nachteilige Lebensbedingungen
ausgeglichen werden.
Geschlecht
nach Bedarf
Unsterblich?
Typisch für die geschlechtliche Fortpflanzung ist die Bildung von hoch spezialisierten Keimzellen. Männliche Keimzellen sind klein und beweglich, sie werden in großer Zahl gebildet. Weibliche
Keimzellen sind wegen ihres Vorrats an
energiereichen Stoffen unbeweglich und
größer, sie werden im Allgemeinen in geringer Zahl gebildet. Zur geschlechtlichen Fortpflanzung gehört die Befruchtung, die Verschmelzung von weiblicher
und männlicher Keimzelle. Dabei entstehen durch die Kombination der Erbsubstanz von Ei- und Spermienzelle Nachkommen mit neuen Eigenschaften.
Geschlecht nach Bedarf
Völlig selbstverständlich gehen wir davon aus, dass wir als Junge oder Mädchen geboren werden, unser Geschlecht
also durch die Erbinformation festgelegt
ist. Bei einigen Tierarten ist das anders,
z. B. sind junge Borstenwürmer stets
männlich. Haben sie unter günstigen
Lebensbedingungen eine bestimmte
Mindestgröße erreicht, werden sie weiblich. Es steht nun genug Energie für die
Bildung der vielen Eier zur Verfügung.
Sehr rasch können sehr viele Nachkommen erzeugt werden. Dies ist dringend
nötig, weil junge Borstenwürmer viele
Feinde haben und die Elterngeneration
sich nicht um ihren Nachwuchs kümmert. Im Larborversuch können Weibchen durch Amputation sogar wieder zu
Umwandlungsmännchen werden.
Viele Pflanzenarten, wie z. B. Buchen
oder Eichen, erzeugen einen derartigen
Überschuss an Samen, dass sie nicht
nur ihre eigene Fortpflanzung damit sichern, sondern dass sich zahlreiche Tiere davon ernähren können. Andere Arten, speziell viele Vögel und Säugetiere,
haben eine ganz andere Strategie: Sie
haben nur wenige Junge, beschützen
und versorgen diese aber mit großer
Sorgfalt, bis sie sich selbstständig verteidigen und ernähren können. Dabei können sowohl beide Elternteile als auch nur
ein Elternteil für die Betreuung der Jungtiere zuständig sein. Manchmal helfen
sogar ältere Geschwister mit.
Fortpflanzungsstrategien
Hülle aus
Proteinen
Empfängnisregelung
Kernbereich
mit Erbsubstanz
Der Mensch ist die einzige Art, die aufgrund ihrer geistigen Fähigkeiten bewusst in ihre Fortpflanzung eingreifen
kann. Beispielsweise können wir Menschen entscheiden, ob und wie viele Kinder wir möchten.
HI-Virus
100 nm
Grippevirus
Viren lassen sich fortpflanzen
Viren bestehen nur aus Erbsubstanz und
einer umgebenden Hülle aus Proteinen.
Sie haben kein Zellplasma und keinen
eigenen Stoffwechsel. Viren können sich
somit auch nicht selbstständig fortpflanzen, sondern nur mithilfe einer Wirtszelle: Das Virus dringt in das Innere einer
Wirtszelle ein. Die Erbinformation des
Virus steuert deren Stoffwechsel so um,
dass neue Viren gebildet werden. Die
Wirtszelle platzt auf und viele neue Viren
werden frei.
Viren lassen
sich
fortpflanzen
Empfängnisregelung
Aber selbst bei unseren nächsten Verwandten, den Menschenaffen, wird die
Fortpflanzung durch erblich bedingtes
Verhalten bestimmt. Anders als beim
Menschen gibt es bei vielen anderen
Säugetieren jedoch eine Empfängnisregelung, die auf einfachen biologischen
Mechanismen beruht: Solange die Weibchen ihre Jungen noch stillen, werden
sie nicht befruchtungsfähig.
Steigt die Zahl der Tiere in einem Gebiet
stark an, vermindert dies ihre Fruchtbarkeit.
Aufgaben
Erläutere die Begriffe Reproduktion,
Fortpflanzung und Vermehrung allgemein und anhand geeigneter Beispiele.
Warum sind, außer bei eineiigen Zwillingen, Geschwister hinsichtlich ihrer
Erbinformationen nie völlig gleich?
Viren, wie z. B. HIV, weisen einen einzigartigen Mechanismus der Fortpflanzung auf. Vergleiche mit der ungeschlechtlichen Vermehrung und
der geschlechtlichen Fortpflanzung.
Die Festlegung des Geschlechts
durch die Umweltbedingungen trägt
zum Überleben der betreffenden Art
bei. Was sind mögliche Gründe?
Menschen und Menschenaffen beschützen, versorgen und erziehen
ihre Kinder über mehrere Jahre. „Rabeneltern“ sind dagegen Spechte:
kaum sind die Jungen erwachsen,
werden sie aus dem Revier verjagt.
Amphibien kümmern sich weder um
ihren Laich noch um die Kaulquappen. Welche unterschiedlichen Fortpflanzungsstrategien werden an diesen Beispielen deutlich?
Bei Tieren ist die Unterscheidung
männlich – weiblich meist kein Problem, ganz anders bei Pflanzen: Dattelpalmen, Große Brennnesseln und
andere so genannte zweihäusige Arten sind „männlich“ oder „weiblich“.
Wodurch ist bei Pflanzen diese Einteilung gerechtfertigt?
Eine bestimmte Pflanzensorte ist unempfindlich gegen Schädlinge, liefert
aber geringen Ertrag. Bei einer anderen Sorte ist der Ertrag hoch, sie ist
aber wenig widerstandsfähig. Diese
Sorten werden so lange miteinander
gekreuzt, d. h. geschlechtlich fortgepflanzt, bis man eine Pflanzensorte
mit den angestrebten Eigenschaften
erhält: gute Erträge und wenig empfindlich gegen Schädlinge. Diese
Sorte wird nur noch ungeschlechtlich vermehrt. Erkläre diese Vorgehensweise.
In vielen Familien und Partnerschaften sind Gespräche über Fragen der
Sexualität eher die Ausnahme. Was
sind mögliche Ursachen?
Was sind mögliche Ursachen dafür,
dass in Ländern mit geringer Wirtschaftskraft und niederem Bildungsniveau das Bevölkerungswachstum
am größten ist? Warum hat Deutschland weltweit eine der niedrigsten
Geburtenraten?
Netz
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