Südliche Leineaue – ein Landschaftsraum erzählt Gewöhnliches Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia) Im seichten Uferbereich trifft man das Pfeilkraut an. Seine Blätter variieren in der Form. Die untergetauchten Blätter sind riemenförmig, die Schwimmblätter löffelartig und nur die Blätter über dem Wasser haben eine pfeilartige Form. Von Juni bis August erscheinen die weißen Blüten mit rötlich-violettem Grund. Die männlichen Blüten sitzen oben am Blütenschaft, die weiblichen Blüten unten. Die Pflanze überwintert durch stärkereiche, walnußgroße Knollen. Diese dienen verschiedenen Wasservögeln als Nahrung. i Wasserfledermaus (Myotis daubentonii) i Am liebsten geht diese Fledermausart über Wasserflächen auf die Jagd. Sie bevorzugt eine glatte Wasseroberfläche mit wenig Schwimm- und Wasserpflanzen, denn diese behindern sie bei der Echoortung. Auf der Wasseroberfläche fängt sie Insekten. Sie nimmt aber auch in das Wasser gefallene Insekten oder kleine Fische mit den kräftigen Hinterfüßen und der Schwanzflughaut auf. Die Beute wird im Flug verspeist. Baumhöhlen, Nistkästen und Gebäudespalten dienen der Wasserfledermaus als Sommerquartier. Ihren Winterschlaf halten sie in Höhlen und Stollen. i i Storch i Turm Infotafel Standort Gewässer i Alte Leine Akrobaten über dem Wasser Hier an der Ziegenbocksbrücke mündet die Alte Leine in die Leine. Einst war die Alte Leine ein Seitenarm der Leine, auf dem Kähne fuhren und Mühlen die Wasserkraft zum Mahlen des Getreides nutzten. Heute entsteht die Alte Leine aus dem Zusammenfluss von Fuchsbach und Koldinger Mühlengraben. Bei Hochwasser kommt der Alten Leine noch immer die Funktion eines Flutarms der Leine zu. Dann durchströmt der sonst träge fließende Bördebach gurgelnd und rauschend die Aue. Ab Mai sind viele Libellen zu beobachten. Sie sind schnelle, gewandte und elegante Flieger. Große Arten erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 50 km/h. Die Fähigkeit, die beiden Flügelpaare abwechselnd bewegen zu können, ermöglicht ihnen diverse Flugkünste. Sie können rüttelnd in der Luft verharren, gewagte Manöver ausführen und sogar kurze Strecken rückwärts fliegen. Die Larven der Libellen lauern zwischen Wasserpflanzen und halb im Schlamm verborgen auf ihre Beute. Einzeller, Kleinkrebse, Würmer, Kaulquappen und Jungfische sowie Wasserinsekten stehen auf ihrem Speiseplan. Die voll entwickelten Libellen sind ebenfalls Raubtiere. Sie fangen in der Luft Schmetterlinge, Fliegen, Käfer, Mücken, kleinere Libellenarten und Wespen. Mit der Intensivierung der Landwirtschaft und dem damit verbundenen Pestizideinsatz ging der Bestand an Libellen in den 80er Jahren stark zurück. Seit ein Teil der Leineaue unter Naturschutz steht und das Grünland nur noch extensiv bewirtschaftet wird, erholt sich der Libellenbestand. Inzwischen lassen sich in der Leineaue mehr als 30 Libellenarten beobachten. Flugkünstler der besonderen Art sind die Fledermäuse. Sie fliegen nachts und orientieren sich mit Hilfe eines Echoortungssystems. Mit dem Kehlkopf erzeugen sie Ortungslaute und werten das zurückkehrende Echo aus, um Hindernisse oder Beutetiere ausfindig zu machen. Die Zwergfledermaus ist nicht größer als ein Daumen und neben der Mückenfledermaus, die kleinste heimische Fledermausart. Wenn sie auf die Jagd geht, ist sie gut zu erkennen. Hat sie ein Insekt entdeckt, weicht sie ruckartig von ihrer vorherigen Flugbahn ab und stürzt sich auf die Beute. Jagende Zwergfledermäuse sind daher an ihrem Zickzackflug zu erkennen. Gebänderte Prachtlibelle (Calopteryx splendens) Blutrote Heidelibelle (Sympetrum sanguineum) Indisches Springkraut (Impatiens grandulifera) Die Gebänderte Prachtlibelle gehört zu den Kleinlibellen. Diese legen in der Ruhe ihre Flügelpaare über dem Rücken zusammen oder stellen sie schräg nach hinten. Die Männchen fallen durch den dunklen, blaugrün schillernden Streifen an den Flügeln auf. Die Flügel der Weibchen sind transparent grün. Ab Mai sind sie zu beobachten. Von einer erhöhten Sitzwarte aus verteidigt das Männchen sein Gebiet und zeigt dem einfliegenden Weibchen den Eiablageplatz. Nach einem Werbetanz kommt es zur Paarung, zu erkennen am für alle Libellen typischen „Paarungsrad“. Danach trennen sich die Partner und das Weibchen legt die Eier in schwimmende Pflanzenteile. Die Blutrote Heidelibelle fliegt von Juli bis September. Man kann sie gut beobachten, da sie gern auf den Wegen sitzt und sich von der Sonne aufwärmen lässt. Dabei breitet sie, wie alle Großlibellen, ihre ungleichen Vorder- und Hinterflügel in der Ruhe waagerecht aus. Die Männchen fallen durch den leuchtend roten Hinterleib auf. Gelegentlich sind auch die Weibchen rot gefärbt. Nach der Paarung beginnt die Eiablage in der Tandemstellung. Später bewacht das Männchen rüttelnd das legende Weibchen. Die Eier überwintern und die Libellen schlüpfen im folgenden Sommer. Das einjährige Indische Springkraut stammt aus den Tälern des Himalaya. Um 1835 gelangte es als Gartenpflanze nach Europa und verwilderte schnell. Die purpurroten, weißen und rosaroten, gespornten Blüten werden vor allem von großen Hummelarten und Honigbienen besucht. Die Fruchtkapseln springen im reifen Zustand bei Berührung auf und schleudern die Samen bis zu sieben Meter weit heraus. Jede Pflanze kann bis zu 2.000 Samen produzieren. Inzwischen verdrängt es die standortgerechte, heimische Vegetation, die eine natürliche Ufersicherung darstellt und vielen heimischen Tieren Lebensraum bietet. Die Alte Leine ist einer der wenigen unverbauten Bördebäche in der Region Hannover. Auf einer Länge von 12 km fließt sie aufgrund des geringen Gefälles langsam (unter 2,0-2,5 m/s) in vielen Windungen und Schleifen dahin - sie mäandriert. Das Bachbett und die Uferzonen der Alten Leine sind sehr strukturreich. Daher findet eine Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten hier ihren Lebensraum. Zwergfledermaus (Pipistrellus pipistrellus) Wanderweg Privatweg /-pfad Impressum Herausgeber: NABU Laatzen e.V., Region Hannover Texte: D. Laske Fotos: Fo otos: W. Wimmer M. Werner B. Sacher NABU Archiv D. Weckmann-Piper W. Grotlüschen n Illustration: R. Osswa Osswald ald Weitere Informationen: www.nabu-laatzen.de www.hannover.de www.enercity.de www.laatzen.de www.laatz zen.de gefördert durch: