Forschungszentrum Karlsruhe in der Helmholtz-Gemeinschaft Wissenschaftliche Berichte FZKA 7042 Ergebnisbericht über Forschung und Entwicklung 2003 Institut für Meteorologie und Klimaforschung Atmosphärische Aerosolforschung Als Manuskript vervielfältigt. Für diesen Bericht behalten wir uns alle Rechte vor. Forschungszentrum Karlsruhe GmbH Postfach 3640, 76021 Karlsruhe ISSN 0948-4310 ISSN 0947-918X Die Bildung sekundären organischen Aerosols durch Oxidation von α-Pinen. Neuere Messungen haben gezeigt, dass das troposphärische Aerosol zu einem erheblichen Teil aus organischem Material besteht. Dieses Material hat eine hohe Einfachstreu-Albedo und beeinflusst dadurch den Strahlungshaushalt der Atmosphäre. Je nach Löslichkeit und Fähigkeit, die Eisnukleation zu erleichtern, kann der organische Aerosolanteil auch Auswirkungen auf die Wolkenmikrophysik und damit auf den Wasserkreislauf haben. Organische Aerosolmasse wird überwiegend erst durch chemische Reaktionen in der Atmosphäre gebildet und dann als Sekundäres Organisches Aerosol (SOA) bezeichnet. Potentielle Vorläufer sind flüchtige organische Verbindungen (VOCs), deren biogene Quellen diejenige der anthropogenen VOCs um etwa eine Größenordnung übertreffen. Man schätzt die globale Quellstärke der biogenen VOCs zurzeit auf etwa 500 bis über 1000 Tg C pro Jahr. Davon wird allerdings nur ein geringer ungenau bekannter Bruchteil in SOA umgewandelt. dN/dlndp [cm-3] 25,00 1e+0 1e+1 1e+2 1e+3 1e+4 1e+5 20,00 Zeit [h] 15,00 ren auf 2,5 bis 44,5 Tg pro Jahr geschätzt. Schätzungen der SOA-Produktion aus flüchtigen anthropogenen Vorläufern erscheinen mit 0,05 bis 2.6 Tg pro Jahr dagegen unbedeutend. Sicher ist jedoch, dass speziell in den Tropen SOA ein Hauptbestandteil des Aerosols ist. Als Vorläufer von SOA kommen unter den oben genannten biogenen Kohlenwasserstoffen vor allem Monoterpene in Frage. Wegen seiner bedeutenden Quellstärke und der hohen SOA-Ausbeute ist α-Pinen wahrscheinlich der wichtigste SOA-Vorläufer. Daher wurde die SOA-Ausbeute dieses biogenen Kohlenwasserstoffs in der 84 m3 fassenden AIDA-Aerosolkammer quantitativ untersucht. Bei den Experimenten wurden fünf Portionen zu je 50 ppb α-Pinen unter rascher Durchmischung der Kammerluft in Abständen von etwa 2 Stunden mit einem Überschuss von 100 – 200 ppb Ozon in absolut partikelfreier synthetischer Luft bei ~ 15-35% relativer Feuchte zur Reaktion gebracht. Unter diesen Bedingungen wird α-Pinen nach jeder Zugabe innerhalb von 30 bis 45 Minuten nahezu vollständig umgesetzt. Abbildung 1 zeigt die Entwicklung der Größenverteilung von SOA während eines solchen Experiments. Die nach der ersten α-Pinen-Zugabe durch homogene Nukleation gebildeten reinen SOA-Partikel wachsen bei jeder weiteren α-Pinen-Zugabe durch Kondensation weiterer schwerflüchtiger Reaktionsprodukte auf den bei der ersten α-Pinen-Zu550 Zeitpunkte der Pinenzugaben 10,00 6,72 (4) 4,67 (3) 2,50 (2) 0,00 -1,00 (1) 500 450 -3 (5) Aerosolmasse [µg m ] 8,83 15 20 30 50 70 100 150 200 300 500 700 Durchmesser (dp) [nm] Abbildung 1: Entwicklung der Größenverteilung organischen Aerosols aus der Oxidation von αPinen in 5 Stufen. Wälder und andere Pflanzen emittieren je nach Pflanzenart, Temperatur und Feuchte vor allem Isopren (C5H8) sowie verschiedene Monoterpene (C10H16) und Sesquiterpene (C15H24). In der Atmosphäre werden diese Verbindungen durch Reaktionen mit OH-Radikalen und - da sie Doppelbindungen enthalten - durch Ozon und NO3-Radikale oxidiert. Dabei entstehen besonders bei der Ozonolyse sehr schwer flüchtige sauerstoffhaltige Reaktionsprodukte, die auf vorhandenen Aerosolpartikeln kondensieren oder durch heteromolekulare homogene Nukleation neue Partikel bilden. Die globale SOA Produktion ist Gegenstand aktueller Forschung und wird von verschiedenen Auto- 400 350 300 250 200 SOA-Masse (µg/m3) Fit SOA-Bildung 150 100 50 0 0 2 4 6 8 10 12 14 16 Zeit [h] Abbildung 2: Anstieg der Aerosolmasse bei schrittweiser Oxidation von je 50 ppb α-Pinen (270 µg m-3) durch Ozon. gabe entstandenen Partikeln. Dagegen kann die Zahl und insbesondere die Masse der in Abbildung 1 in den Stufen 2 – 5 erkennbar neu gebildeten Partikel vernachlässigt werden. Durch Integration über die in eine Volumenverteilung umgerechnete Größenverteilung (Abbildung 1) erhält man unter Annahme einer Dichte des SOA-Materials von etwa 1 g cm-3 die in Abbildung 2 dargestellte Entwicklung der Partikelmasse während des beschriebenen 5-Stufen-Experi- 1 Dabei ist αi der Stöchiometriefaktor des Produkts i gewichtet mit dem Verhältnis der Molekülmassen von Produkt und Ausgangsmolekül (hier α-Pinen). Der Verteilungskoeffizient eines schwer flüchtigen Produkts i ist definiert als Ki = Ci/(Gi M0), mit Gi = Gasphasenkonzentration und Ci = Konzentration in der kondensierten Phase. Abbildung 3 zeigt, dass der Anstieg der Aerosolausbeuten im Rahmen der Messgenauigkeit durch ein zwei-Produkte-Modell approximiert werden kann. In Abbildung 3 sind auch SOA-Ausbeuten für Experimente eingetragen, bei denen vor der αPinen-Zugabe Rußpartikel als Kondensationskeime vorgegeben wurden. Erwartungsgemäß stimmen die Aerosolausbeuten im Rahmen der Messgenauigkeit mit denen in Abwesenheit von Ruß überein. 70 65 60 55 50 SOA-Ausbeute [%] ments. Unter Berücksichtigung der Partikelverluste wurde die in jedem Schritt tatsächlich entstandene Aeorosolmasse ermittelt. Die Aerosolausbeute Y ist definiert als der Anteil an reaktiver Kohlenstoff-Ausgangsmasse Mα-Pinen (µg m-3), der als Partikelmasse M0 wiedergefunden wird: Y = ∆M0/∆Mα-Pinen. Die Aerosolausbeute hängt in geringem Maße von der Feuchte, aber stark von der Struktur des umgesetzten Kohlenwasserstoffs (hier α-Pinen), der Temperatur und vom Reaktionspartner (OH, O3 oder NO3) ab. In Abbildung 3 werden Aerosolausbeuten bei der Ozonolyse von α-Pinen in Abhängigkeit der entstandenen Aerosolmasse mit Literaturdaten verglichen. Dabei ist zu beachten, dass bei der Reaktion von α-Pinen mit Ozon durch den Zerfall des Criegee-Intermediats mit etwa 85% Ausbeute OH-Radikale entstehen. Ohne Radikalfänger reagieren sie in AIDA überwiegend mit α-Pinen, wobei nach Literaturangaben flüchtigere Produkte als bei der Ozonolyse entstehen. Wider Erwarten ergaben sich in den Experimente ohne OH-Radikalfänger jedoch höhere SOA-Ausbeuten. Der Anstieg der SOA-Ausbeute mit zunehmender Aerosolmasse ergibt sich aus der Verteilung der Reaktionsprodukte i nach Maßgabe ihres Verteilungskoeffizienten Ki auf die Gas- und Partikelphase: Y = M0 Σ[αi Ki / (1+ Ki M0)] 45 40 35 30 25 20 Zwei Produkte Modell SOA-Ausbeute ohne Radikalfänger (295 K) SOA-Ausbeute mit Rußkernen (295 K) SOA-Ausbeute mit Radikalfänger (294 K) SOA-Ausbeute (Cocker et al. 2001, 302 K) Zwei Produkte Modell (Cocker et al. 2001) 15 10 5 0 0 100 200 300 400 500 3 M0 [µg/m ] Abbildung 3: Abhängigkeit der Ausbeute an organischem Aerosol von der vorhandenen Masse an organischem Aerosol für Experimente mit und ohne Radikalfänger sowie mit Rußkernen. Da die Flüchtigkeit der Reaktionsprodukte von Terpenen stark von der Temperatur abhängt, können leichter flüchtige Produkte, die in der bodennahen Atmosphäre weitgehend in der Gasphase verbleiben, in der oberen Troposphäre signifikant zur Partikelmasse beitragen. Das wurde durch Voruntersuchungen in der AIDA-Kammer bestätigt. Die Temperaturabhängigkeit der SOAAusbeute ist besonders in den Tropen von Bedeutung, wo durch hoch reichende Konvektion biogene Vorläufer und die in der bodennahen Atmosphäre daraus entstandenen leichter flüchtigen Reaktionsprodukte rasch in die kalte höhere Troposphäre transportiert werden. Untersuchungen der Temperaturabhängigkeit der SOA-Ausbeute sowie der Ausbeute bei der Reaktion mit NO3 sind daher Gegenstand weiter führender AIDAExperimente. Ansprechpartner: Dr. Harald Saathoff Tel. 07247-82-2897 e-mail: [email protected] Winkelabhängige Lichtstreuung an fraktalen Rußpartikel Wenngleich Rußagglomerate zu den stärksten Absorbern unter den in der Atmosphäre auftretenden Partikeln gehören, werden dennoch ca. 20 % des mit ihnen wechselwirkenden sichtbaren oder ultravioletten Lichtes an ihnen gestreut. Aus dem differentiellen Streuquerschnitt, der die Winkelabhängigkeit der Intensität des Streulichtes beschreibt, lassen sich wichtige Informationen über die Struktur der Agglomerate wie z.B. deren volumen-fraktale Dimension gewinnen. Diese Zusam- 2 menhänge sind jedoch nicht trivial, so dass Simulationsrechnungen zur Analyse von Streulichtmessungen eingesetzt werden müssen. Deshalb wurde das COSIMA-Modell um einen Modul erweitert, der den differentiellen Streuquerschnitt fraktaler Cluster im Rahmen der Rayleigh-Debye-GansTheorie mit statistisch-mechanischen Methoden beschreibt. Dabei wird bei der Berechnung des Strukturfaktors von der exakten Form der radialen Paarverteilungsfunktion der Primärpartikel ausge- 100 0 .9 90 0 .8 80 C O S IM A (C ) D obbins-M egarides (D M ) 100*(S C - S D M )/S C S(Φ) 0 .7 0 .6 70 60 0 .5 50 0 .4 40 0 .3 30 0 .2 20 0 .1 10 0 .0 1 20 40 60 80 100 12 0 140 160 20 40 60 80 100 12 0 140 16 0 1 80 W in ke l [G ra d ] Abbildung 2: Gemessene und berechnete Winkelabhängigkeit der Streuintensität von Palasruß, normiert auf den Wert bei 90° Ruß Methode Df Quelle Diesel winkelabhängige Lichtstreuung Aerosoldynamik, COSIMA TEM Bildanalyse 1.95±0. 10 1.9±0.2 Uni Wien, IMK-AAF IMK-AAF 1.70±0. 13 2.2±0.2 2.0±0.1 TU Darmstadt Uni Wien, IMK-AAF IMK-AAF 2.1 PSI Villigen 1.63±0. 08 1.72±0. 15 TU München 0 0 P ala sru ß P ala sru ß (M od e ll) 10 0 Relative Abweichung [%] 1 .0 systematisch niedrigere Werte zu ergeben scheinen. Streuintensität gangen, so dass im Gegensatz zu den bislang in der Literatur dokumentierten Verfahren über die Vernachlässigung der Mehrfachstreuung hinaus keine weiteren Näherungen erforderlich sind. Gegenüber dem häufig verwendeten Ansatz von Dobbins und Megarides ergeben sich damit für fraktale Dimensionen zwischen 1.7 und 2.3, den für Ruße typischen Bereich, Abweichungen von bis zu 20 %, siehe Abb. 1. Das neue Modell wurde durch Vergleichsrechnungen mit der akkuraten, aber numerisch extrem aufwendigen T-Matrix-Methode, die Mehrfachstreuung berücksichtigt, validiert. 180 Φ [G rad] Abbildung 1: Normierte Streuintensität als Funktion des Streuwinkels, berechnet mit COSIMA und gemäß Dobbins und Megarides (fraktale Dimension: 1.95) Während der AIDA-Rußkampagne 2003 kam ein an der Universität Wien entwickeltes polares Nephelometer zum Einsatz, mit dem die Streuintensität von Dieselruß- und GraphitfunkenrußAerosol (Palasruß) bei einer Wellenlänge von 501 nm über 28 Kanäle winkelaufgelöst vermessen wurde. Abb. 2 zeigt einen Vergleich zwischen experimentellem und Simulationsergebnis am Beispiel eines Versuches mit Palasruß. Insgesamt können die gemessenen differentiellen Streuquerschnitte durch die Modellrechnungen gut reproduziert werden. Dabei ergibt sich die fraktale Dimension für Dieselruß zu 1.95±0.10 und für Palasruß zu 2.2±0.2. Diese Werte sind konsistent mit jenen, die aus der COSIMA-Modellierung von Aerosoldynamikexperimenten sowie durch Kombination von Mobilitätsanalyse mit Niederdruckimpaktion (Paul Scherrer-Institut, Villigen) gewonnen wurden, während sich aus der Bildanalyse von elektronenmikroskopischen Aufnahmen (TU Darmstadt, TU München) unabhängig vom Auswerteverfahren Palas winkelabhängige Lichtstreuung Aerosoldynamik, COSIMA Mobiltätsanalyse + Niederdruckimpaktion TEM Bildanalyse Tabelle: Vergleich von nach verschiedenen Methoden bestimmten volumen-fraktalen Dimensionen Df von Diesel- und Palasruß Ansprechpartner: Priv.-Doz. Dr. Karl-Heinz Naumann Tel.: 07247 82 – 3941 Email: [email protected] Die Mineralienmischung beeinflusst Farbe und Klimawirksamkeit von Wüstenstaub Einleitung Sandstürme in Wüstenregionen sind die bedeutendste natürliche Quelle für atmosphärische Mineralpartikel, die über große Entfernungen durch die Troposphäre transportiert werden können. Zwischen 30-70% der atmosphärischen Mineralstaubmasse könnten nach neueren Abschätzungen durch anthropogene Aktivitäten wie Landnutzung, Ackerbau, Rodung oder Desertifikation 3 verursacht sein. Neben ihrem Einfluss auf die Bildung von Wolken (indirekter Aerosoleffekt auf das Klima) können mineralische Partikel das Klima auch direkt beeinflussen. Dabei ist zu beachten, dass sie sowohl kühlend (Streuung von sichtbarem Sonnenlicht) als auch erwärmend (Absorption von terrestrischer Wärmestrahlung) wirken. Welche Komponente dabei überwiegt hängt entscheidend von der Partikelgröße und der Zusammensetzung der Minerale im Aerosol, also seinem komplexen Brechungsindex, ab. Trotz zahlreicher Labor- und Feldmessungen zur Charakterisierung der mikrophysikalischen und optischen Eigenschaften atmosphärischer Mineralpartikel ist deren Einfluss auf den Strahlungshaushalt und damit das Klima noch sehr unzureichend verstanden. Das Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) hat festgestellt, dass insbesondere Messungen des komplexen Brechungsindex von Mineralpartikeln und dessen Variation mit der geographischen Breite dringend benötigt werden, um die Klimawirksamkeit von Mineralpartikeln besser zu quantifizieren. Im Februar und August 2003 wurden in mehreren Experimenten an der Aerosolkammer NAUA klimawirksame optische Eigenschaften von mineralischen Aerosolen unterschiedlicher Herkunft direkt gemessen. Die chemische und mineralogische Zusammensetzung der Proben wurde ebenfalls analysiert. Herkunft und Analyse der Staubproben Für die Untersuchungen wurden drei verschiedene Staubproben verwendet: (1) Eine Bodenprobe aus Agadez, Niger (Aga-B), die von der Universität Mainz zur Verfügung gestellt wurde, (2) eine Bodenprobe aus der Gegend nördlich von Kairo, Ägypten (Kai-B) und (3) eine Probe, die während eines Sandsturmes in Kairo gesammelt wurde (Kai-S), also möglicherweise durch städtisches Aerosol, z.B. Rußpartikel, verunreinigt ist. Tabelle 1: Mittels TRFA gemessene chemische Zusammensetzung (in Gew.-%) der verwendeten Staubproben Gew.-% Kai-B Kai-S Aga-B SiO2 26,8 51,5 68,2 Al2O3 8,5 7,7 13,8 CaO 22,9 11,6 1,0 FeO 4,7 3,9 3,7 K2O 1,2 1,5 2,9 MgO 3,9 4,4 1-2,6 Na2O 0,9 0,9 1,0 Die chemische Zusammensetzung der Staubproben wurde am IMF I mittels Total-reflektierender Röntgen-Fluoreszenzanalyse (TRFA) analysiert (Tab.1). Im Gesamteisengehalt konnte kein signifi- 4 kanter Unterschied zwischen den Proben festgestellt werden. Allerdings ist im Vergleich zu Aga-B der Kalziumgehalt in den Proben aus Kairo deutlich höher. Diese Ergebnisse konnten auch anhand einer vom Astrophysikalischen Institut der Universität Jena angefertigten EDX-Analyse verifiziert werden, wobei die Untersuchungen einzelner Partikel den Eisengehalt der Proben bestätigten. In diesen Untersuchungen erwies sich die Sandsturmprobe KaiS deutlich inhomogener als die beiden Bodenproben. Im Unterschied zu Aga-B enthalten beide Proben aus Kairo deutliche Kalzitanteile. Abbildung 1: Rasterelektronenmikroskopische Aufnahmen der Staubproben Aga-B (links) und Kai-S (rechts). Ebenfalls in Zusammenarbeit mit dem Astrophysikalischen Institut der Universität Jena wurden REM-Analysen und Infrarotspektroskopie an den Proben durchgeführt. Abb. 1 zeigt die Sandsturmprobe aus Kairo im Vergleich zur 20-75µm Fraktion der Agadez Bodenprobe. Die Partikel der Kairo Proben besitzen demnach eine porösere Oberflächenstruktur. Im Gegensatz zu den Kairo Proben mit deutlichen Anteilen an Kalzit weist die Agadez Probe in den IR-Spektren keine Kalzitbanden auf. Alle Stäube zeigen dagegen Banden, die typisch für Tonminerale (z.B. Montmorillonit) sind (Abb. 2). Erzeugung und Charakterisierung der Aerosole Um die optischen Eigenschaften und insbesondere die Einfachstreualbedo, also das Verhältnis des Streuquerschnittes zur Summe von Streu- und Absorptionsquerschnitt, der Mineralstäube untereinander vergleichen zu können, musste sichergestellt werden, dass die Stäube in den verschiedenen Experimenten in vergleichbaren Partikelgrößenverteilungen vorliegen. Hierfür wurde in einer trockenen Siebanalyse der Staubproben zunächst eine feine Partikelfraktion mit Durchmessern kleiner als 20 µm erzeugt. Diese wurde von einem Bürstendosierer mit nachfolgender Dispergierdüse in einen trockenen Strom synthetischer Luft zerstäubt und in den etwa 4 m3 großen Aerosolbehälter (Abb. 3) eingeleitet. Partikel größer als 2 µm wurden dabei durch Impaktion abgeschieden. Der Aerosolbehälter diente als Reservoir für die nachfolgenden Messungen mikrophysikalischer und optischer Aerosoleigenschaften. Abb. 4 zeigt lognormal-Fits an Größenverteilungen, die mit Kairo Kalzit proben Aga-B, Kai-B und Kai-S ähnliche mittlere Durchmesser und Verteilungsbreiten. Absorbanz Optische Eigenschaften Agadez Montmorillonit 2000 1800 1600 1400 1200 1000 800 600 400 200 -1 Wellenzahl (cm ) Abbildung 2: Vergleich der IR-Spektren der Bodenproben aus Kairo (Kai-B) und Agadez (Aga-B) mit Referenzspektren reiner Mineralien Die Mineralaerosole wurden hinsichtlich ihrer Absorptions- und Streuanteile sowie deren Wellenlängenabhängigkeit im luftgetragenen Zustand charakterisiert. Der Extinktionskoeffizient wurde dabei mit Hilfe eines am IMK-AAF entwickelten Extinktionsspektrometers (LOPES) wellenlängenaufgelöst im Spektralbereich von 230 – 1000 nm vermessen (Abb. 5). Simultan wurde der integrale Streukoeffizient für drei diskrete Wellenlängen im sichtbaren Spektralbereich (450, 550 und 700 nm) mit einem kommerziellen Nephelometer bestimmt. Es zeigt sich, dass die durch das Mineralaerosol hervorgerufene Lichtabschwächung im sichtbaren zurückgeführt werden kann. Der Absorptionsanteil ist relativ gering und beträgt nur ~10% des Streuanteils (Abb. 5). 2 -1 Spezifischer Wirkungsquerschnitt (m g ) 6.0 Kairo Bodenprobe Extinktion Absorption 5.0 4.5 4.0 3.5 3.0 2.5 2.0 1.5 1.0 0.5 0.0 230 Abbildung 3: Versuchsaufbau am NAUABehälter 300 400 500 600 700 800 900 1000 Wellenlänge (nm) Abbildung 5: Spezifische Wirkungsquerschnitte der Kairo Bodenprobe (Kai-B). 4 CMD=0,45µm/σ=1,5 Kairo (Bodenprobe) CMD=0,49µm/σ=1,5 Kairo (Staubprobe) CMD=0,50µm/σ=1,4 Agadez (Bodenprobe) 3 dN/dlogd/CNC 5.5 2 1 0 0,1 1 10 Durchmessereq(µm) Abbildung 4: Vergleich der Größenverteilungen der Mineralpartikel, die bei den verschiedenen Experimenten im Aerosolbehälter gemessen wurden. einem Scanning Mobility Particle Sizer und einem Aerodynamic Partile Sizer für die verschiedenen Mineralaerosole gemessen wurden. Demnach zeigen die Größenverteilungen der drei Aerosol- Der auf die Aerosolmassenkonzentration bezogene spezifische Extinktionsquerschnitt ist nahezu unabhängig von der Mineralprobe (4 m2/g bei 550 nm). Dies reflektiert die einheitliche Partikelgrößenverteilung in den einzelnen Experimenten. Der Absorptionsanteil in der Extinktion der Staubproben zeigt jedoch signifikante Unterschiede, die sich direkt auf die Einfachstreualbedo auswirken (Abb. 7). So besitzt das Agadez-Aerosol eine Einfachstreualbedo von unter 0.75, während die KairoAerosole Werte größer 0.8 für Kai-S und größer 0.85 für Kai-B aufweisen. Diese Werte liegen deutlich unter dem Bereich 0.95 – 1.0 für einzelne, reine Mineralkomponenten, wie Tonminerale oder Quarz, bei vergleichbaren Partikelgrößen. Da Eisen das dominante farbgebende Übergangsmetall im Mineralstaub ist (Abb. 6), deuten die geringeren Werte der experimentell ermittelten Einfachstreualbeden, Abb. 7, auf einen signifikanten Anteil an Fe-Mineralien wie z.B. Goethit oder Hämatit in den Proben hin. Allerdings unterscheiden sich die hier untersuchten Staubproben nicht wesentlich bezüglich ihrer Gesamteisengehalte 5 1.1 Einfachstreualbedo 1.0 0.9 0.8 0.7 0.6 Abbildung 6: Farbvergleich der Bodenproben mit einer deutlichen Rotfärbung der Agadez Probe. (Tab. 1). Die beobachtete Variation in der Einfachstreualbedo scheint also davon abzuhängen wie das Eisenoxid in den Proben vorliegt. So lässt insbesondere die gemessene stärkere Absorption der Agadez Probe entweder einen höheren Hämatit-Gehalt oder intern gemischten Hämatit erwarten. Um dies abzuklären und einen besseren Einblick in die unterschiedlichen Mineralzusammensetzungen der Staubproben zu bekommen, werden zur Zeit noch Röntgen-Strukturanalysen durchgeführt, die insbesondere den Nachweis über evtl. vorliegenden Hämatit erbringen sollen. 0.5 300 Agadez Bodenprobe Kairo Sandsturmprobe Kairo Bodenprobe 350 400 450 500 550 600 650 700 750 800 Wellenlänge (nm) Abbildung 7: Einfachstreualbedo der untersuchten Mineralaerosole. Ansprechpartner: Dr. Claudia Linke Tel. 07247 82 – 2176 e-mail: [email protected] Dr. Martin Schnaiter Tel. 07247 82 – 6079 e-mail: [email protected] Schichten aus Schwefelsäure und organischem Kohlenstoff vermindern die Eisbildung an Rußpartikeln. Einleitung Zirruswolken bestehen im Gegensatz zu gewöhnlichen Wolken ausschließlich aus Eiskristallen unterschiedlicher Form und Größe. Sie entstehen in der mittleren und oberen Troposphäre bei Temperaturen unterhalb von etwa -38°C entweder durch homogenes Gefrieren unterkühlter Lösungströpfchen oder durch heterogene Eisbildung an festen Partikeln, z.B. an Wüstenstaub, der von Sandstürmen bis in die obere Troposphäre transportiert wird, oder an Ruß aus den Triebwerken der Verkehrsflugzeuge. Im Bereich der Flugrouten über dem Nordatlantik hat die Häufigkeit der Zirrenbewölkung tatsächlich zugenommen. Das optische Erscheinungsbild der Zirren ist ebenso vielfältig wie ihre Wirkung auf das Klima. Je nach Anzahl, Größe und Form der Eiskristalle wirken sie entweder kühlend oder erwärmend. Diese mikrophysikalischen Eigenschaften werden von den Umgebungsbedingungen wie Temperatur, relative Eisfeuchte und vertikale Windgeschwindigkeit beeinflusst, sie hängen aber auch von der 6 Anzahl und Zusammensetzung, möglicherweise sogar von der Form der Partikel ab, die als Eiskeime dienen. Während für die homogene Eisnukleation in Lösungströpfchen in den vergangenen Jahren erfolgreiche Konzepte entwickelt wurden, die den Einfluss der Aerosoleigenschaften auf die Zirrenbildung in Klimamodellen realistisch beschreiben, besteht für die heterogenen Nukleationsmechanismen noch erheblicher Forschungsbedarf. In der Versuchsanlage AIDA wird die Entstehung von Zirruswolken simuliert und das Wachstum sowie die optischen Eigenschaften der entstandenen Eiskristalle untersucht. In diesem Bericht konzentrieren wir uns auf den Einfluss von Oberflächenschichten aus Schwefelsäure und organischem Kohlenstoff auf die Eisbildung an Rußpartikeln. Die Arbeiten haben Bezug zu den Auswirkungen des Luftverkehrs auf die Zirrenbildung, da die Beschichtung der im Flugbetrieb emittierten Rußpartikel mit Schwefelsäure und organischem Kohlenstoff vom Triebwerkstyp, der Kerosinzusammensetzung und den Brennbedingungen abhängt. Gas Temperature Sensors Chilled Mirror Frost Point Hygrometer Ly-a Hygrometer FISH T, p Aerosol Vessel D M A TDL Water Vapour Detection Aerodynamic Particle Sizer FSD BSD SMPS PCS T-controlled Flow Tube Mixing Fan H2SO4 Soot Generator (GfG1000) Condensation Particle Counter Condensation Particle Counter FTIR Spectrometer Forward Scattering Intensity (4°) Filter Sampling Vacuum Pump Synthetic Air Supply T-Control -90 to +60°C Cryostat Ar Ion Laser λ = 488 nm Back-Scatt. (176°) and Depolarisation Liquid Nitrogen Reservoir Abbildung 1: Schema der AIDA-Versuchsanlage mit technischen Komponenten und wissenschaftlicher Instrumentierung für die Eisnukleationsexperimente. Experimentelle Methoden Die Experimente zur Eisnukleation werden in einem zylindrischen Aerosolbehälter (Volumen 84 m3) durchgeführt (Abb. 1). Der Versuchsbehälter befindet sich in einer Kältebox, die durch Verdampfen von flüssigem Stickstoff homogen auf Temperaturen bis 183 K gekühlt werden kann. Nach Evakuieren des Aerosolbehälters und Befüllen mit partikelfreier synthetischer Luft stellt sich eine relative Feuchte nahe der Eissättigung ein, die durch eisbedeckte Innenwände kontrolliert wird. Die Nukleation von Eispartikeln setzt Eisübersättigung von bis zu 60% voraus, die in dem Behälter durch kontrolliertes Pumpen, typischerweise von 1000 auf 800 hPa innerhalb von etwa 5 min, erzeugt wird. Das Volumen dehnt sich aus, kühlt dabei mit einer maximalen Kühlrate von 4 K/min ab und die relative Feuchte steigt entsprechend mit einer maximalen Rate von etwa 50 %/min an. Kühlrate und Feuchteanstieg vermindern sich mit fortschreitender Expansion auf Grund von Wärmenachlieferung von den Behälterwänden, deren Temperatur sich nur unwesentlich ändert. Für die mikrophysikalische Charakterisierung der Eiswolken stehen verschiedene Methoden zur Verfügung. Der Zeitpunkt, bei dem neue Eiskristalle entstehen und wachsen, zeigt sich am empfindlichsten im Anstieg der Intensität und Depolarisation von polarisiertem Laserlicht der Wellenlänge 488 nm, das an den Eiskristallen im Zentrum des Aerosolbehälters gestreut wird. Konzentration und Größe der Eiskristalle werden mit einem optischen Partikelzähler gemessen. Der Eiswassergehalt (engl. IWC, ice water content) wird aus der Differenz zwischen den direkt gemessenen Konzentrationen von Gesamtwasser (Wasserdampf + partikelgebundenes Wasser) mit dem FISH-Hygrometer des FZ Jülich und des interstitiellen Wasserdampfs mit einem abstimmbaren Diodenlasersystem (TDL) erhalten. Der Eiswassergehalt sowie die Größe und Anzahlkonzentration der Eiskristalle lassen sich zudem aus den Infrarotspektren der gebildeten Eiskristalle ableiten. Die während eines Eisnukleationsexperiments mit einer Rate von 3 Spektren pro Minute aufgenommenen FTIR-Spektren zeigen deutlich das sukzessive Anwachsen der charakteristischen Extinktionsbanden der Eiskristalle (Abb. 2, links). Die Auswertung aller Einzelspektren der Spektrenserie liefert ein dynamisches Bild von der zeitlichen Entwicklung der Eiskristalleigenschaften während des Nukleationsexperiments. Angesichts der Formvielfalt atmosphärischer Eiskristalle wurden die Auswerteergebnisse für zwei verschiedene Annahmen über die Eispartikelform miteinander verglichen. Für sphärische Eiskristalle lassen sich die gemessenen Infrarotspektren mit geringem rechnerischen Aufwand mittels der Mie-Theorie auswerten. Einen ungleich höheren Rechenaufwand fordern T-Matrix Rech- 7 nungen, wodurch jedoch die Absorptions- und Streueigenschaften asphärischer Partikel gewonnen werden können. In der vorliegenden Studie wurden T-Matrix Berechnungen für zylindrische Eispartikel durchgeführt, die hexagonale Eiskristalle approximieren. 1.0 experiment Mie fit T-Matrix fit ∆t=20 s 0.8 optical depth optical depth 0.8 0.6 0.4 0.6 10000 8000 0.2 0.0 0.0 residuum 6000 4500 3000 1500 wavenumber / cm-1 wavenumber / cm-1 Abbildung 2: Links: Eisbildung und Eispartikelwachstum während eines AIDA-Nukleationsexperiments, dokumentiert mittels FTIR-Extinktionsspektroskopie. Rechts: Vergleich zwischen gemessenem und berechnetem IR-Spektrum. 240 6 4 160 3 140 100 Mie fit T-Matrix fit 2 1 Ice water content [ppmv] 5 180 120 20 CMD [µm] Ice particle No. [N/cm3] 200 15 10 5 0 Mie fit T-Matrix fit 0 100 200 300 400 500 0 100 200 300 400 500 experiment time / s experiment time / s Abbildung 3: Aus den FTIR-Spektren abgeleitete mikrophysikalische Eisparameter für verschiedene Annahmen über die Eispartikelform. Links: Anzahlkonzentration und Größe, rechts: Eiswassergehalt. In Abb. 2 (rechts) werden gemessene und berechnete Infrarotspektren der Eispartikel verglichen. Sowohl die Mie- als auch die T-Matrix-Rechnung reproduzieren das experimentelle Spektrum in hervorragender Weise. Jedoch ergeben sich Unterschiede bei den daraus abgeleiteten mikrophysikalischen Eisparametern. Während der Eiswassergehalt noch von der Partikelform unabhängig ist, prognostizieren T-Matrix Rechnungen um bis zu 20% niedrigere Eiskristallkonzentrationen als die Mie-Rechnungen (Abb. 3). Die auf Basis der T-Matrix Theorie abgeleiteten Anzahlkonzentrationen der Eispartikel stimmen ausgezeichnet mit den Messergebnissen des optischen Partikelzählers überein (Abb. 7, unterstes Bild). 8 6000 4000 2000 0 100 1000 dme (nm) Abbildung 4: Größenverteilung von Ruß aus dem Funkengenerator nach Beschichtung mit Schwefelsäure und Einleitung in den Aerosolbehälter. 25 7 220 Sulphuric Acid Coated Soot Experiment IN02_13 0.4 0.2 6000 4500 3000 1500 Die erste Serie von Nukleationsexperimenten wurde mit Rußpartikeln aus einem Graphit-Funkengenerator durchgeführt. Um den Einfluss von Schwefelsäureschichten zu untersuchen wurde das Rußaerosol bei einer Temperatur von etwa 400 K mit Schwefelsäure gesättigt und danach kontrolliert abgekühlt (Abb. 1). Dabei kondensierte die Schwefelsäure auf den Rußpartikeln ohne neue Partikel zu bilden. Die beschichteten Rußpartikel hatten einen mittleren Durchmesser von etwa 130 nm (Abb. 4). dN/dlndme 1.0 Aerosole Flammenrußpartikel mit unterschiedlichem Gehalt an organischem Kohlenstoff (OC) wurden mit dem CAST (Combustion Aerosol STandard)-Brenner erzeugt (Abb. 5). Durch geeignete Wahl des Propan-zu-Luft Verhältnisses wurden Rußaerosole mit 16 % (CS16) bzw. 40 % (CS40) OC-Gehalt erzeugt und in den Aerosolbehälter eingeleitet. Höhere Gefrierfeuchten durch Schwefelsäureschichten Die Ergebnisse der Experimente mit reinen und schwefelsäurebeschichteten Rußpartikeln sind in Abb. 6 zusammengefasst. Gezeigt sind jeweils die Eissättigungsverhältnisse, also die relativen Feuchten bezüglich Eis geteilt durch 100, die für die Eisnukleation mindestens benötigt werden. Die gestrichelte Linie zeigt den Verlauf der (hypothetischen) Koexistenz von Eis und reinem Flüssigwasser, die durchgezogene Linie deutet den Bereich an, in dem reine Schwefelsäure-Lösungströpfchen homogen gefrieren. Bei Temperaturen zwischen 185 und 239 K bilden reine GfG-Rußpartikel Eis bei einem Sättigungsverhältnis zwischen 1.1 und 1.3. Nach Beschichtung mit Schwefelsäure werden für die Eisnukleation signifikant höhere Eissättigungen zwischen 1.3 und 1.6 benötigt. Diese Ergebnisse stehen scheinbar im Widerspruch mit Ergebnissen von DeMott und Kollegen, die für Degussa-Ruß relativ hohe Gefrierfeuchten gefunden haben, die mit zunehmender Schwefelsäurebedeckung verringert wurden. Möglicherweise erklären sich die Unterschiede durch unterschiedliche Oberflächeneigenschaften der verwendeten Ruße. Außerdem war die Schwefelsäurebedeckung in den AIDAExperimenten mit einem Massenanteil von bis zu 50% deutlich höher als bei den Arbeiten von DeMott. Quenching Gas (N2) Exhaust führt. Demzufolge ist auch das Temperaturprofil beider Experimente nahezu identisch. Bei der relativen Feuchte, der Streuintensität und der Eispartikelkonzentration zeigen sich allerdings markante Unterschiede: CS16 bildet eine relativ große Anzahl von Eispartikeln, und zwar bei einer relativen Feuchte von 145 %. Nach der Nukleation der ersten Eispartikel steigt die relative Feuchte noch auf etwa 150% an, um danach mit zunehmender Aufnahme von Wasserdampf auf die wachsenden Eiskristalle zu sinken. Dilution Air (N2/O2) Oxidation Gas (N2/O2) 900 850 800 212 Fuel Gas (Propane) Tg (K) 208 206 204 202 200 16% OC 40% OC 150 100 pw,0/pice,0 Hom IN (∆a=0.303) Soot SA Coated Soot DeMott 1999 Monolayer DeMott 1999 Multilayer 2.0 1.8 10 000 Iscatt (a.u.) 2.2 7 500 5 000 2 500 0 1 500 1.6 Cn,ae (cm-3) Ice Saturation Ratio 210 RHi (%) Abbildung 5: Schema des CAST (Combustion Aerosol STandard)-Brenners für die Erzeugung von Flammenrußpartikeln mit unterschiedlichem Gehalt an organischem Kohlenstoff. 16% OC 40% OC 950 p (hPa) Dilution Gas N2/O2 1 000 1.4 1.2 190 200 210 220 Temperature (K) 230 240 AIDA 2003 Abbildung 6: Eissättigungsverhältnis als Funktion der Temperatur, gemessen zum Zeitpunkt der Eisnukleation auf reinen (blaue Dreiecke) und schwefelsäurebeschichteten (rot umrandete Kreise) GfG-Rußpartikeln. Ergebnisse von DeMott für Degussa-Rußpartikel mit unterschiedlicher Schwefelsäurebedeckung sind ebenfalls gezeigt. Die durchgezogene Linie zeigt den Bereich der homogenen Eisnukleation in reinen Schwefelsäurepartikeln. Organischer Kohlenstoff unterdrückt die Eisbildung Abbildung 7 zeigt Ergebnisse der beiden Experimente mit CS16- und CS40-Rußaerosolen, die bei einer Temperatur von 211 K gestartet wurden. Die Aerosolkonzentrationen lagen zu Beginn bei 1450 bzw. 1150 cm-3 und nahmen während des Pumpens um etwa 20% ab (Verdünnungseffekt). Beide Experimente wurden mit identischer Pumprate und damit identischem Druckverlauf durchge- Cn,ice (cm-3) 1.0 180 CPC3010 1 000 500 0 300 200 FTIR 100 PCS2000 0 0 200 400 600 800 1 000 Time (s) Abbildung 7: Zeitlicher Verlauf von Druck, Temperatur, relativer Feuchte, Streuintensität, Aerosolkonzentration und Eispartikelzahl für zwei Eisnukleationsexperimente, die mit Flammenruß unterschiedlichen OC-Gehalts durchgeführt wurden. Bei dem CS40-Experiment werden deutlich weniger Eiskristalle gebildet. Der Anstieg der Streuintensität ist nur schwach ausgeprägt, dagegen steigt die relative Feuchte auf Werte von etwa 190%, nahe der Wassersättigung. Wir schließen aus diesen Experimenten, dass die Eisnukleation von Rußpartikeln durch Oberflächenschichten aus organischem Kohlenstoff unter Umständen komplett unterdrückt wird. 9 Modellierung der Aktivierungsexperimente Das Modell zur Simulation der Thermodynamik und des Partikelverhaltens in der AIDA während einer Expansion wurde in seinen Grundzügen bereits in früheren Berichten vorgestellt. Es bietet den Vorteil, dass Thermodynamik und Partikelverhalten integriert behandelt werden, womit gegenseitige Einflüsse automatisch berücksichtigt werden. Deshalb wurde auch die Berücksichtigung der bei Kondensationsvorgängen freigesetzten oder absorbierten (je nach Vorzeichen des kondensierenden Massenstroms) latenten Wärme in das Programm implementiert. Dabei ergab sich, wie erwartet, dass der Einfluss der latenten Wärme bei fast allen in diesem Zusammenhang interessierenden experimentellen Bedingungen sehr klein ist aufgrund der bei tiefen Temperaturen geringen Massenumsätzen. Frühere Ergebnisse ohne die Berücksichtigung dieses Einflusses bleiben daher weitgehend gültig. Um den Vergleich mit experimentellen Verläufen zu erleichtern, wurde das Modell dahingehend erweitert, dass auch gemessene Wanddepositionsraten berücksichtigt werden können anstelle der normalerweise vom Modell verwendeten konvektiven Deposition, wie sie sich aufgrund der thermodynamischen Gegebenheiten ergibt. Ein weiterer Schwerpunkt war die Entwicklung einer Benutzeroberfläche zur Bedienung des Computerprogramms, damit der mögliche Benutzerkreis des Modells erweitert werden kann. Insbesondere soll damit das prognostische Vorrausrechnen geplanter Experimente erleichtert werden. Als Eingabe können dabei sowohl gemessene Druckkurven aus früheren Experimenten verwendet werden als auch ein vorzugebender linearer Druckabfall. Die gemessen Druckkurven können dabei skaliert werden, um Veränderungen der Pumpleistungen zu simulieren und ihre Auswirkungen auf Temperaturverlauf und Partikelverhalten zu untersuchen. Ansprechpartner: Dr. Ottmar Möhler Tel. 07247-82-4287 e-mail: [email protected] Entstehung und Eigenschaften polarer Stratosphärenwolken Motivation Polare Stratosphärenwolken (PSC) katalysieren den Abbau der Ozonschicht durch Chlorradikale im polaren Winter und Frühling. PSC entstehen in etwa 25 km Höhe, wenn das aus winzigen Schwefelsäuretröpfchen bestehende Hintergrundaerosol bei starker Abkühlung Wasserdampf und Salpetersäure absorbiert und so zu größeren Partikeln anschwillt. Unter bestimmten Bedingungen entstehen aus den Lösungströpfchen kristalline Salpetersäurehydrate, die unter Aufnahme weiterer Salpetersäure so groß werden können, dass sie unter dem Einfluss der Schwerkraft in tiefere Atmosphärenschichten absinken. Die Verfrachtung der Salpetersäure in niedrigere Höhen (Denitrifizierung) verzögert die Inaktivierung der Chlorradikale in der PSC-Schicht und führt so zu einem verstärkten Ozonabbau. Allerdings ist bis heute unklar, nach welchem Mechanismus sich feste Salpetersäurehydrate bilden, und ob es sich dabei stets um das stabile Trihydrat (NAT) oder auch um das metastabile Dihydrat (NAD) handelt. Um diese Unsicherheit in den zur Prognose des Ozonabbaus verwendeten numerischen Modellen abzubauen, wurde in der AIDA-Kammer die Entstehung fester Salpetersäurehydrate und ternärer Lösungspartikel unter stratosphärischen Bedingungen studiert. Entstehung fester Salpetersäurehydrate Abbildung 1: Zeitliche Veränderungen des FTIR-Spektrums während eines NAD-Nukleationsexperiments 10 In einem typischen Experiment wurde die mit trockener Luft gefüllte AIDA-Kammer zunächst auf z.B. 194 K abgekühlt. Beim Einleiten von Wasserund Salpetersäuredampf bildete sich dann ein feines Aerosol aus unterkühlt-wässriger Salpetersäure, ähnlich einer polaren Stratosphärenwolke. Das Infrarotspektrum, Abb. 1, zeigte unmittelbar nach der Entstehung der Partikel 45 Gew.-% HNO3 an. Bei langsam ansteigender Übersättigung bzgl. fester Salpetersäure-Phasen tauchten im Infrarotspektrum nach einigen Stunden die charakteristischen Banden des metastabilen Dihydrats NAD auf (Abb. 1, t ≥ 3 h). Messungen der Größenverteilung zeigten, dass die NAD-Kristalle auf Kosten Entstehung und optische Eigenschaften ternärer Lösungströpfchen In der polaren Stratosphäre entstehen feste Salpetersäurehydrate aus ternären Lösungströpfchen, die bei tiefen Temperaturen neben HNO3 und H2O auch noch etwas Schwefelsäure enthalten. Die Übersättigung gegenüber NAD und NAT kann mit Hilfe eines thermodynamischen Modells berechnet werden, wenn die chemische Zusammensetzung der Partikel bekannt ist. In der AIDAKammer stellt die Erzeugung ternärer Lösungsaerosole besondere Anforderungen an die Experimentierkunst, wie am folgenden Beispiel verdeutlicht wird: In einem Experiment in der zuvor mit Eis ausgekleideten AIDA-Kammer wurde die HNO3Aufnahme in binäre Schwefelsäuretröpfchen bei 194 K simuliert. Nach Zugabe des Schwefelsäureaerosols wurde der Kammer Ozon und Stickstoffdioxid zugesetzt, die in einer Gasphasenreaktion Distickstoffpentoxid N2O5 bilden. Letzteres hydrolysiert in den Aerosolpartikeln zu HNO3, das teilweise in der Partikelphase verbleibt, wie das 0.12 AIDA Experiment: NO3- Aufnahme von HNO3 in binäre H2SO4/H2O Lösungströpfchen 0.10 optical depth T =193.6 K 0.08 0.06 0.04 0.02 0.00 6000 HSO4-/SO425000 4000 3000 2000 1000 wavenumber / cm-1 Abbildung 2: HNO3-Aufnahme in binäre H2SO4/ H2O-Lösungströpfchen, dokumentiert durch eine Serie von FTIR-Spektren. Die Absorptionsbanden der Gase wurden subtrahiert. Markiert sind die Spektralbereiche der Sulfat- und Nitratabsorption. Wachsen der NO3--Bande in der Sequenz von Infrarotspektren in Abb. 2 zeigt. Infolge der HNO3Aufnahme kommt es – genau so wie in der Stratosphäre - zur Aufnahme von weiterem Wasserdampf, wobei durch die eisbedeckten Wände der AIDA-Kammer ein konstanter WasserdampfPartialdruck vorgegeben wird. Durch die fortschreitende HNO3-Aufnahme wurde während des Experiments ein ausgedehnter Bereich verschiedener Aerosolzusammensetzungen durchlaufen (Abb. 3). Die Bestimmung der Zusammensetzung der ternären Tröpfchen während der Quellphase beruht auf Analysen von Filterproben sowie auf sekundenaufgelösten Messung des Gesamtwassers (Wasserdampf + partikelgebundenes Wasser) mit dem FISH-Hygrometer des Forschungszentrums Jülich sowie des interstitiellen Wasserdampfs mit einem abstimmbaren Diodenlaser (TDL) – System. Die Differenz der beiden Messwerte ergibt direkt die Flüssigwassermenge in den Aerosolpartikeln. Aus dem in situ gemessenen Wasserdampfpartialdruck lässt sich schließlich mit Hilfe des bereits erwähnten thermo- wt% der thermodynamisch noch weniger stabilen flüssigen Partikel rasch wuchsen. In keinem der Experimente wurde die thermodynamisch stabilste NATPhase gebildet. Es ist daher zu vermuten, dass auch in polaren Stratosphärenwolken zunächst NAD gebildet wird, das sich sehr langsam in NAT umwandelt, oder dass in der Stratosphäre ein ganz anderer Mechanismus wirksam ist. 65 60 55 50 45 40 35 30 25 20 15 10 5 0 H2SO4 HNO3 H2O 0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 t - t0 / s Abbildung 3: Zusammensetzung des ternären Aerosols während der HNO3-Aufnahme, ausgedrückt in Gewichtsprozenten (wt%). dynamischen Modells auch die aufgenommene HNO3-Menge bestimmen. Komplementär zur direkten Bestimmung der Aerosolzusammensetzung wurden die während der Quellphase in Minutenabständen aufgenommenen Infrarotspektren analysiert. Durch einen AuswerteAlgorithmus auf der Basis von Mie-Rechnungen wurden sowohl die Aerosolmassenkonzentration als auch die Zusammensetzung der Lösungströpfchen bestimmt. Dabei wurden die komplexen Brechnungsindizes ternärer Lösungen mit Hilfe einer von Biermann et al. aufgestellten Mischungsregel aus den Datensätzen von Niedziela für die optischen Konstanten von H2SO4/H2O und von Norman et al. für HNO3/H2O abgeleitet. Bei eigenen Untersuchungen an binären Systemen dieser Zusammensetzungen hatten sich diese Datensätze als besonders zuverlässig erwiesen. Abb. 4 zeigt den Vergleich zwischen einem während der Quellphase gemessenen Infrarotspektrum sowie dem besten Fit-Ergebnis der MieBerechnung. Man erkennt, dass das gemessene Spektrum durch die Rechnung zufriedenstellend wiedergegeben wird. Demnach lässt sich das Extinktionsspektrum ternärer Lösungströpfchen hinreichend gut mit Hilfe der Mischungsregel von 11 Tabelle 1: In AIDA mittels Infrarotspektroskopie analysierte H2SO4/H2O/HNO3-Aerosole im Vergleich zu komplementären Messungen. gemessen, 11 wt% H2SO4, 38 wt% HNO3 optical depth 0.10 Mie-fit, Norman et al. Gew.-% H2SO4 Gew.-% HNO3 m (mg/m3) Fit-Ergebnis gemessen 17 ± 2 14 ± 2 36 ± 2 33 ± 4 1.5 ± 0.1 1.4 ± 0.1 Fit-Ergebnis 14 ± 2 39 ± 2 2.0 ± 0.2 gemessen 12 ± 1 36 ± 4 1.6 ± 0.1 3 Fit-Ergebnis gemessen 11 ± 2 8±1 45 ± 2 42 ± 4 3.0 ± 0.3 2.4 ± 0.2 4 Fit-Ergebnis gemessen 8±2 6±1 49 ± 2 45 ± 4 4.2 ± 0.4 3.4 ± 0.2 . 0.05 1 0.00 6000 5000 4000 3000 2000 1000 2 wavenumber / cm-1 Abbildung 4: Gemessenes und berechnetes Extinktionsspektrum von unterkühlt-wässrigen ternären Lösungströpfchen. Biermann et al. aus den Spektren der beiden binären Einzelsysteme ableiten. In Tab. 1 werden für 4 Fallbeispiele die aus den Fits ermittelten chemischen Zusammensetzungen und Aerosol-Massendichten mit den Messwerten verglichen. Der Vergleich macht deutlich, dass die InfrarotAnalyse systematisch leicht erhöhte Säurekonzentrationen und Aerosol-Massendichten liefert. Jedoch bleibt festzuhalten, dass die beiden Methoden zur Ableitung der Aerosolparameter innerhalb ihrer jeweiligen Fehlergrenzen hinreichend gut übereinstimmen. Transportkinetik erklären. Die in den Rechnungen verwendete Wanddepositionsrate konnte bei für die Experimente typischen thermohydraulischen Bedingungen (dabei besonders wichtig die Drehzahl des Mischventilators) in einem Experiment ohne die Anwesenheit von Partikeln bestimmt werden. Modellierung des Verhaltens von HNO3haltigen Partikeln 12 2 HNO3-Conc. (ppb) Das Modell zur Beschreibung der Thermodynamik und des Partikelverhaltens wurde durch die Implementierung weiterer Aerosolkomponenten erweitert. Ausgehend von der von Luo et al. 1995 veröffentlichten Dampfdruckparametrisierung für ein Gemisch von H2O, H2SO4, HNO3, HCl, HBr kann nun die Aufnahme und Abgabe dieser Komponenten in oder aus flüssigen Partikeln als Funktion der Zeit berechnet werden. Da die Messung der Partialdrücke dieser Gase nur eingeschränkt möglich ist, insbesondere in der Anwesenheit von Partikeln, können die Rechnungen auch ein Hilfsmittel sein, diese Partialdrücke zu bestimmen, wenn Partikel bekannter Zusammensetzung und Konzentration in die Kammer eingespeist werden. Von besonderem Interesse ist für die in der AIDA durchgeführten Experimente zu PSCs und auch für Zirren der Partialdruck von HNO3. In Abb. 5 wurde der Fall angenommen, dass Salpetersäure aus einem HNO3-H2O-Aerosol abdampft, und dass der Dampf mit einer vorgegebenen Depositionsrate an der Kammerwand abgeschieden wird. Wie die Abbildung zeigt, hängt die HNO3-Konzentration in der Gasphase zum einen stark von der Temperatur und zum anderen von der Konzentration der Partikel ab. Dies lässt sich durch die Temperaturabhängigkeit des Dampfdrucks und die veränderte C 0 = 1 0 4 P c m -3 , T = - 5 0 º C C 0 = 1 0 4 P c m -3 , T = - 6 0 º C C 0 = 1 0 4 P c m -3 , T = - 7 0 º C C 0 = 1 0 3 P c m -3 , T = - 7 0 º C 1 0 0 30 60 Z e it (m in ) Abbildung 5: HNO3-Partialdruck nach Einspeisung von HNO3-haltigen Tropfen (10 wt% HNO3, dg = 0,2 µm, σg = 1,4). Ansprechpartner: Dr. Robert Wagner Tel. 07247-82-5076 e-mail: [email protected] Publikationen, Vorträge und Poster aus dem Jahre 2003 Begutachtete Publikationen HAAG, W.; KÄRCHER, B.; SCHAEFERS, S.; STETZER, O.; MÖHLER, O.; SCHURATH, U.; KRÄMER,M.; SCHILLER, C. Numerical simulations of homogeneous freezing processes in the aerosol chamber AIDA. Atmospheric Chemistry and Physics, 3(2003) S.195-210 HANKE, M.; UMANN, B.; UECKER, J.; ARNOLD, F.; BUNZ, H. Atmospheric measurements of gas-phase HNO3 and SO2 using chemical ionization mass spectrometry during the MINATROC field campaign 2000 on Monte Cimone. Atmospheric Chemistry and Physics, 3(2003) S.417-436 MÖHLER, O.; BEHENG, K.D. Aerosole und Wolken. Nachrichten - Forschungszentrum Karlsruhe, 35(2003) S.68-72 MÖHLER, O.; STETZER, O.; SCHAEFERS, S.; LINKE, C.; SCHNAITER, M.; TIEDE, R.; SAATHOFF, H.; KRÄMER, M.; MANGOLD, A.; BUDZ, P.; ZINK, P.; SCHREINER, J.; MAUERSBERGER, K.; HAAG, W.; KÄRCHER, B.; SCHURATH, U. Experimental investigation of homogeneous freezing of sulphuric acid particles in the aerosol chamber AIDA. Atmospheric Chemistry and Physics Discussions, 2(2002) S.1429-1465 Atmospheric Chemistry and Physics, 3(2003) S.211-223 MÖHLER, O.; OELHAF, H. Nanopartikel mit großer Wirkung - Spurensuche auf dem Weg zur stratosphärischen Ozonzerstörung. Nachrichten - Forschungszentrum Karlsruhe, 35(2003) S.73-78 NAUMANN, K.H. COSIMA - a computer program simulating the dynamics of fractal aerosols. Journal of Aerosol Science, 34(2003) S.1371-1397 DOI:10.1016/S0021-8502(03)00367-7 NAUMANN, K.H.; SAATHOFF, H.; SCHNAITER, M.; WAGNER, R. Klimawirksamkeit und Chemie atmosphärischer Rußaerosole. Untersuchungen in der AIDAAnlage. Nachrichten - Forschungszentrum Karlsruhe, 35(2003) S.79-83 SAATHOFF, H.; NAUMANN, K.H.; SCHNAITER, M.; SCHÖCK, W.; WEINGARTNER, E.; BALTENSPERGER, U.; KRÄMER, L.; BOZOKI, Z. PÖSCHL, U.; NIESSNER, R.; SCHURATH, U. Carbon mass determinations during the AIDA soot aerosol campaign 1999. Journal of Aerosol Science, 34(2003) S.1399-1420 DOI:10.1016/S0021-8502(03)00365-3 SAATHOFF, H.; NAUMANN, K.H.; SCHNAITER, M.; SCHÖCK, W.; MÖHLER, O.; SCHURATH, U.; WEINGARTNER, E.; GYSEL, M.; BALTENSPERGER, U. Coating of soot and (NH4)2SO4 particles by ozonolysis products of α-pinene. Journal of Aerosol Science, 34(2003) S.1297-1321 DOI:10.1016/S0021-8502(03)00364-1 SAATHOFF, H.; MOEHLER, O.; SCHURATH, U.; KAMM, S.; DIPPEL, B.; MIHELCIC, D. The AIDA soot aerosol characterisation campaign 1999. Journal of Aerosol Science, 34(2003) S.1277-1296 DOI:10.1016/S0021-8502(03)00363-X SCHNAITER, M.; HORVATH, H.; MÖHLER, O.; NAUMANN, K.H.; SAATHOFF, H.; SCHÖCK, O.W. UV-VIS-NIR spectral optical properties of soot and soot-containing aerosols. Journal of Aerosol Science, 34(2003) S.1421-1444 DOI:10.1016/S0021-8502(03)00361-6 WAGNER, R.; MANGOLD, A.; MÖHLER, O.; SAATHOFF, H.; SCHNAITER, M.; SCHURATH, U. A quantitative test of infrared optical constants for supercooled sulphuric and nitric acid droplet aerosols. Atmospheric Chemistry and Physics Discussions, 3(2003) S.2219-2259 Atmospheric Chemistry and Physics, 3(2003) S.1147-1164 WEINGARTNER, E.; SAATHOFF, H.; SCHNAITER, M.; STREIT, N.; BITNAR, B.; BALTENSPERGER, U. Absorption of light by soot particles: determination of the absorption coefficient by means of aethalometers. Journal of Aerosol Science, 34(2003) S.1445-1463 DOI:10.1016/S0021-8502(03)00359-8 WENTZEL, M.; GORZAWSKI, H.; NAUMANN, K.H.; SAATHOFF, H.; WEINBRUCH, S. Transmission electron microscopical and aerosol dynamical characterization of soot aerosols. 13 Journal of Aerosol Science, 34(2003) S.1347-1370 DOI:10.1016/S0021-8502(03)00360-4 Proceedings- und Buchbeiträge HAAG, W.; MÖHLER, O.; KRÄMER, M.; KÄRCHER, B. Numerical simulations of homogeneous freezing processes in the aerosol chamber AIDA. Stratospheric Ozone 2002 : Proc.of the 6th Europ. Symp.,Göteborg, S, September 2-6, 2002 Bruxelles :EC, 2003 S.185-188 (Air Pollution Research Report ; 79) EUR-20650 HEINTZENBERG, J.; RAES, F.; SCHWARTZ, S.E.; [HAUPTAUTOREN]; SCHURATH, U.; [FZKA-MITARB.]; U.A.CO-AUTOREN Tropospheric aerosols. Brasseur, G.P. [Hrsg.] Atmospheric Chemistry in a Changing World : An Integration and Synthesis of a Decade of Tropospheric Chemistry Research Berlin [u.a.]: Springer, 2003 S.125-156 (Global Change - the IGBP Series) KÄRCHER, B.; HAAG, W.; LOHMANN, U.; MÖHLER, O.; STRÖM, J. Formation and properties of cirrus clouds in the UTLS region. Stratospheric Ozone 2002 : Proc.of the 6th European Symp.,Göteborg, S, September 2-6, 2002 Bruxelles : European Commission, 2003 S.227-30 (Air Pollution Research Report ; 79) EUR-20650 MANGOLD, A.; KRÄMER, M.; MÖHLER, O.; BÜTTNER, S.; SAATHOFF, H.; STETZER, O.; WAGNER, R.; SCHURATH, U.; EBERT, V.; GIESEMANN, C.; TEICHERT, H. Ice water content of low temperature cirrus clouds and its dependency on different types of aerosols. European Aerosol Conference (EAC), Madrid, E, August 31 - September 5, 2003 Journal of Aerosol Science, Abstracts of the European Aerosol Conference 2003, S.1045-1046 MÖHLER, O.; BUNZ, H.; SCHNAITER, M.; WAGNER, R.; SCHURATH, U.; MANGOLD, A.; KRÄMER, M. Nucleation, growth, and optical properties of ice crystals at simulated cirrus conditions Journal of Aerosol Science, Abstracts of the European Aerosol Conference 2003, S.977-978 MÖHLER, O.; INDRIS, O.; STETZER, O.; WAGNER, R.; MAUERSBERGER, K.; SCHURATH, U. Aerosol chamber experiments on the formation of nitric acid hydrate aerosols. Stratospheric Ozone 2002 : Proc.of the 6th European Symp.,Göteborg, S, September 2-6, 2002, 14 Bruxelles : European Commission, 2003 S.325328 NAUMANN, K.H.; SAATHOFF, H. Experimental validation of the Kirkwood-Riseman approach to hydrodynamic interactions and screening of fractal agglomerates. European Aerosol Conf. (EAC), Madrid, E, August 31 - September 5, 2003 Journal of Aerosol Science, Abstracts of the European Aerosol Conference 2003, S.571-572 SAATHOFF, H.; BÜTTNER, S.; BUDZ, P.; INDRIS, O.; MÖHLER, O.; SCHNAITER, M.; STETZER, O.; WAGNER, R.; SCHURATH, U. FTIR study of PSC-like aerosol particles in a large simulation chamber. Joint Assembly of the European Geophysical Society (EGS), the American Geophysical Union (AGU) and the European Union of Geosciences (EUG), Nice, F, April 6-11, 2003 SAATHOFF, H.; LINKE, C.; MÖHLER, O.; NAUMANN, K.H.; SCHNAITER, M.; SCHÖCK, W.; WAGNER, R.; SCHURATH, U. The AIDA soot coating campaign influence of coatings on structure and optics of soot aerosol. European Aerosol Conf. (EAC), Madrid, E, August 31 - September 5, 2003 Journal of Aerosol Science, Abstracts of the European Aerosol Conference 2003, S.465-466 SAATHOFF, H.; LINKE, C.; MÖHLER, O.; NAUMANN, K.H.; SCHNAITER, M.; SCHÖCK, W.; WAGNER, R.; SCHURATH, U. The AIDA soot coating campaign: influence of coatings on structure and optics of soot aerosol. EC/EUROTRAC-2 Joint Workshop 'Shaping the Future of Atmospheric Chemistry Research in Europe', Paris, F, September 9-11, 2002 Paris : Eds. Univ. Denis-Diderot, 2003 S.225-228 ISBN 2-7442-0069-7 SAATHOFF, H.; MÖHLER, O.; NAUMANN, K.H.; SCHNAITER, M.; SCHÖCK, W.; WEINGARTNER, E.; SCHURATH, U. Aerosol chamber studies of the loss and formation of reactive intermediates on tropospheric aerosols. Midgley, P.M. 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