Das Sternchen - Astronomie im Chiemgau eV

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Das Sternchen
Von Astronomie im Chiemgau e.V.
Erste Erfahrungen mit einem Binokularansatz
Liebe Vereinsmitglieder,
nachdem beim Vereinsabend am 13. Februar 2007 - und damit kurz nach der Vorstandswahl bereits eine neue Ausgabe des Sternchens erscheinen soll, möchte ich diese Gelegenheit nutzen, als
frisch gekürter neuer 1. Vorstand einige Zeilen an Euch zurichten. An erster Stelle möchte ich
Raphael Bugiel und Christian Schrankl für die Arbeit der vergangenen drei Jahre herzlich danken.
In diese Zeit fallen als herausragenste Ereignisse die Chiemgauer Astronomie Tage, die im Jahr
2004 ins Leben gerufen wurden und die sich mittlerweile einen guten Ruf in der Astroszene
erworben haben.
Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen 2. Vorstand und Schriftführer Hartmut
Riethdorf und dem bisherigen 3. Vorstand und Kassier Burkhard Ehmke sowie den alten und neuen
Beisitzern Christian Wagner und Thomas Hilger.
Die nächsten Vereinsabende werden sicherlich von Beratungen über die Sternwarte in Oberreith
geprägt sein. Bauherr dieser Sternwarte ist ja bekanntlich die Freizeitpark Oberreith GbR
(Gesellschaft des Bürgerlichen Rechts), an der auch einige unserer Vereinsmitglieder beteiligt sind.
Diese GbR ist nicht zu verwechseln mit dem Betreiber des Freizeitparks, der Freizeitpark Oberreith
GmbH, die ihrerseits an der GbR beteiligt ist. Die GbR finanziert den Bau der Sternwarte aus dem
Verkauf des Stroms, der von den auf dem Dach der Sternwarte befindlichen Solarzellen erzeugt
wird. Das ganze Gebäude, dass 10 x 10 m in der Grundfläche messen wird (die überstehende
Dachfläche ist sogar noch größer), ist drehbar. Das Dach wird einen zu öffnenden Spalt aufweisen.
Vielleicht können wir im nächsten Sternchen bereits einige Bilder vom Bau zeigen.
Der Bauherr, also die GbR, möchte bekanntlich das Nutzungsrecht an unseren Verein übertragen,
die finanziellen Konditionen hierfür werden vergleichsweise günstig sein. Unsere Aufgabe wäre es,
die Sternwarte mit einem Instrument zu bestücken. Sollte es möglich sein, hierfür Fördermittel der
Europäischen Union zu erhalten, wäre ein beachtliches Gerät in Reichweite. Unsere Gedanken
gehen derzeit in Richtung eines Newton-Telekops auf einer parallaktisch aufgestellten
Gabelmontierung mit einem Spiegeldurchmesser von 600 mm!
In der Mitgliederversammlung vom 03. Februar 2007 kam es zu einer längeren Diskussion mit
zeitweise auch emotional bestimmten Einschlag, weil bekannt wurde, dass auch die Freizeitpark
GmbH, also der Freizeitparkbetreiber, das Gebäude gelegentlich für Vorträge nutzen möchte.
Geäußert wurden vor allem Befürchtungen, diese Nutzungen könnten mit der Zeit so überhand
nehmen, dass die Nutzung der Sternwarte durch den Verein zunehmend in den Hinterrund gedrängt
wird. Leider ist es unseren Mitgliedern, die sich in der Bauherren-GbR befinden, nicht gelungen,
diese Befürchtungen auszuräumen. Sie befanden sich dabei in einer ungünstigen Situation. Es ist
grundsätzlich immer schwer, gegen Befürchtungen anzukämpfen, weil diese nicht nur in der
sachlichen Ebene, sondern auch in der emotionalen Ebene ihre Wurzeln haben. Allerdings ist auch
ist der Verfahrensstand noch nicht so weit gediehen, dass bereits fertige Lösungen angeboten
werden konnten. Um nicht mißverstanden zu werden: Ich will nicht in Abrede stellen, das die
vorgebrachten Punkte einer Lösung zugeführt werden müssen, bei der unser Verein nicht ins
Hintertreffen gerät und die getroffenen Vereinbarungen schriftlich fixiert werden.. Es wird daher für
die nächste Zeit meine wichtigste Aufgabe sein, die Bedingungen für das angebotene Nutzungsrecht
zu erkunden und in den Vereinsabenden zur Diskussion zu stellen.
Der Verlauf der Diskussion am 3. Februar hat deutlich gemacht, dass im Thema Sternwarte ein
erhebliches Konfliktpotential steckt und möchte das an dieser Stelle deutlich ansprechen. Es geht
mir auch darum, um Vertrauen in unsere Vereinsmitglieder und unsere künftigen Partner werben,
welche neben dem persönlichen Engagement auch beträchtliche finanzielle Risiken auf sich
nehmen, um die Sternwarte zu verwirklichen. Das kann aber nur funktionieren, wenn jeder etwas
davon hat, in Neudeutschen heißt das: wenn eine sogenannte win-win Situation entsteht. Die
Sternwarte ist nur möglich auf Grund des Entgegenkommens der Betreibergesellschaft, ein
Entgegenkommen unsererseits gehört nach meiner Anschauung zu einer vertrauensvollen
Partnerschaft. Ich bin zuversichtlich, dass sich die jeweiligen Interessenlagen gut vereinbaren
lassen.
Um die Sternwarte mit einem Teleskop in der angesprochenen Dimension ausstatten zu können, ist
es wichtig, die Fördermöglichkeit auch konkret zu erschließen, was allerdings nicht nur von uns
alleine abhängt. Grundvoraussetzung ist, dass das Mühldorfer Netz in die nächste EUFörderprogramm aufgenommen wird. Da diese Organisation bisher recht erfolgreich war, bin ich
darüber doch zuversichtlich. Unser Projekt wäre innerhalb des Mühldorfer Netzes jedenfalls sehr
willkommen.
Bezüglich der konkreten Ausstattung der Sternwarte wünsche ich mir eine Arbeitsgruppe von ca. 5
Personen, die sich mit dem Thema befasst und Vorschläge erarbeitet.
Somit werden die Vereinsabende in nächster Zeit alle die Bedeutung von Mitgliederversammlungen
haben, sofern sie nicht wegen zu fassender Beschlüsse ohnehin als solche formell einberufen
werden. Ich lade Euch alle herzlich dazu ein, an unserem Entscheidungsfindungsprozess durch
regen Besuch unserer Treffen teilzunehmen und Euch direkt und umfassend informieren. Nur mit
ausreichender Information können Befürchtungen ausgeräumt und kann möglichem Konflikt
begegnet werden.
Es soll bei unseren Treffen aber auch unser Hobby nicht vernachlässigt werden, und so stelle ich
mir vor, unsere Treffen künftig mit interessanten Themen beginnen zu lassen. Der Komet
McNaught wird wohl auch von unseren Fotografen im Verein abgelichtet worden sein; es wäre
schön, wenn diese Bilder im Verein gezeigt werden könnten. Vielleicht gelingt es mir auch, neue
Produkte aus dem Fachhandel zeigen zu können. Interessantes und Kurioses aus der Selbstbauszene
könnte ein Thema sein, mit dem wir uns für anschließende Diskussionen auflockern. Und bei
brauchbarem Wetter nehme ich mir vor, eine Teleskop, um auch gemeinsam beobachten zu können.
Damit mir bei diesem Vorhaben nicht die Energie verlässt, bin ich auf Eure Beiträge angewiesen,
um die ich hiermit Bitte.
Einen allzeit klaren Himmel wünscht Euch
Oskar
Von der Sternchen Redaktion wünschen Ich Dir und allen anderen Vorstandsmitgliedern
bei
diesem Projekt in der nächsten Zeit viel Glück und ein erfolgreiches gelingen.
Die Redaktion
Inhaltsverzeichniss
Erste Erfahrungen mit einem Binokularansatz
Der Sternenhimmel
Das Letzte
Impressum
Mitteilungsblatt von Astronomie im Chiemgau e.V.Redaktion,
Layout, ... :Thomas Hilger,
Bezug, Fragen usw. bei/zu:Thomas Hilger; Gainharting 1;
83308 Trostberg. [email protected]
Erscheinungsweise: sporadisch; alle drei Monate angestrebt
Auflage: 30 Stück in erster Auflage / Fertigstellung: 10.02.20067
Die Verantwortung im Sinne des Presserechts (ViSdP) liegt bei den jeweiligen Autoren.
Die Artikel der jeweiligen Autoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.
Quellen: Sternekarte wurde erstellt mit Skymap Pro Demoversion. Beschreibungen lehnen
in Auszügen an Atlas für Himmelsbeobachter von Karkoschka an.
Titelbild: Hilger Thomas EOS300D@1600ASA 7x120sek Leotripplet
Mit dem Zweiten sieht man besser!
Erste Erfahrungen mit einem Binokularansatz
Von Oskar Pircher
Immer wieder wird in Veröffentlichungen, welche Binokularansätze für Teleskope betreffen,
ausnahmslos eine Tatsache hervorgehoben: Die Beobachtung mit beiden Augen verbessert die
Erkennbarkeit von feinen Details bei Mond und Planeten und von Strukturen in flächigen DeepSky-Objekten. Ursächlich hierfür ist, dass die wahrgenommenen Bilder nicht im Auge entstehen,
sondern im Gehirn, welches die von den Augen übermittelten Signale zu einem Bild verarbeitet.
Dem Gehirn gelingt diese Arbeit besser, wenn die Signale von beiden Augen kommen. Die
Beobachtung mit beiden Augen ist zudem weniger anstrengend. Teilweise wird auch von einer
räumlichen Wirkung beim Betrachten berichtet.
Binokularansätze, für die sich die Kurzbezeichnung „Bino“ eingebürgert hat, sehen ähnlich aus wie
kleine Feldstecher, allerdings mit dem Unterschied, dass sie nicht über zwei Objektive verfügen,
sondern über einen einzigen Anschluss, mit dem der Bino an Stelle des Okulars in für den
Okularauszug des Teleskops gesteckt wird. Das vom Teleskop kommende Licht wird durch einen
Strahlenteiler in zwei Strahlen zerlegt und über Prismen wie beim Feldstecher zu den Okularen
geleitet. Dadurch erhält jedes Auge nur noch die Hälfte des von der Objektivlinde bzw. vom
Hauptspiegel gesammelten Lichts. Die Okulare können gewechselt werden, so dass verschiedene
Vergrößerungen möglich sind.
Der Weg des Lichtes vom
Okularauszug des Teleskops bis zu
den Okularen wird dadurch länger.
Handelsübliche Refraktoren und
Schmidt-Cassegrain-Teleskope
können dies in der Regel durch
einen ausreichend großen Spielraum
des Fokussierweges ausgleichen
(Refraktoren oft mit einer geringen
Verkürung des Tubus). Für NewtonTeleskope, die zur Optimierung der
Ausleuchtung bzw. Obstruktion in
der Regel über kürzer bauende
Okularauszüge mit der Folge eines
geringeren Fokussierweges
verfügen, benötigen einen so
genannten Glaswegkorrektor, der im
Prinzip wie eine Barlowlinse wirkt und die Brennweite des Teleskops verlängert.
Seit einiger Zeit sind Binos auf dem Markt, die sich gegenüber früheren Produkten durch einen
vergleichsweise moderaten Preis auszeichnen. Ursächlich hiefür sind wieder einmal die Hersteller
aus Asien. Doch reicht auch die Qualität? Ein Artikel in Sterne und Weltraum, Ausgabe 5/2006
sprach dem Produkt der Fa. Astrocom erstaunlich gute Leistungen zu. Das war für mich der
Entschluss, mir zu meinem „besonderes runden“ Geburtstag einen Bino zuzulegen. Allerdings kam
ich bei meinem Stöbern auf der Internetseite von Astrocom darauf, dass der Verfasser des Artikels
auch Mitarbeiter der Fa. Astrocom ist. Laut nachträglicher Erklärung der Redaktion in SuW
(Ausgabe 7/2006) bestand das Beschäftigungsverhältnis zum Zeitpunkt des Verfassens dieses
Artikels zwar noch nicht, aber da hatte ich mich bereits nach anderen Produkten umgesehen. Meine
Wahl fiel auf den Max-Bright-Bino von Baader-Planetarium. Der Name der Firma wird stets mit
verbürgter Qualität in Zusammenhang gebracht. Der Max-Bright verfügt über die Möglichkeit,
beide Okulare unabhängig vom Okularauszug des Teleskops zu fokussieren. Das ermöglicht es, ihn
auch meinem „Blauem Wunder“ (14-Zoll-Dobson) einzusetzen, in den ich einen Helical-CrayfordAuszug des US-Herstellers kine-optics eingebaut habe. Dieser hat die Eigenschaft, dass sich das
Okular beim Scharfstellen mitdreht, was für den Bino natürlich problematisch ist. Mit dem MaxBright muss nur noch die Grobfokussierung durch den Okularauszug vorgenommen werden, das
endgültige Scharfstellen erfolgt dann über beide Okularaufnahmen des Binos. Der Baader-Bino
kann lt. Herstellerangaben auch nachjustiert werden, eine sehr nützliche Eigenschaft, wenn in der
Nacht wieder einmal eine „besonders gute Gravitation“ herrschte (eine von mir gern gebrauchte
Ausrede dafür, wenn mir ein Teil aus den Händen gleitet und zu Boden fällt).
Bezugsquelle war natürlich TeleskopService von Wolfi Ransburg, dessen
mittlerweile beachtlichen Laden ich Mitte
Juni 2006 aufsuchte. Weil gerade kein
Verkäufer Zeit hatte, ging ich zunächst auf
unseren früheren ersten Vorstand Andi
Murner zu, seit Jahren bei TS beschäftigt
und dort für Tests und Reparaturen
zuständig. Als ich ihm vom Grund meines
Besuchs erzählte, breitete sich ein Grinsen
auf seinem Gesicht aus und flugs hatte ich
ein kleines hübsches Köfferchen in der
Hand, der diesen Grund enthielt und dessen
Plastikumhüllung ein dicker Stern zierte:
Ein firmeninternes Zeichen für geprüft und
ausgezeichnet befunden! Vom Verkäufer erhielt ich dann noch den passenden Adapter sowie einen
Glaswegkorrektor mit einer Brennweitenverlängerung von 2,6. Die ebenfalls von Baader
verfügbaren Korrektoren mit den geringeren Faktoren 1,25 und 1,7 reichen für das Blaue Wunder
nicht aus. Dazu noch zwei Super-Plössl-Okluare des TS-Labels mit 25 und 15 mm Brennweite.
Solchermaßen beglückt fuhr ich wieder nach Hause, wo ich mich mit dem Bino erst einmal vertraut
machte und auf die Möglichkeit wartete, es auszuprobieren.
Die folgenden Nächte blieb der Himmel und damit auch das Paradeobjekt Jupiter von
Gewitterwolken verhangen, obwohl die Tage mit teilweisem wolkenlosen Himmel mir die Zähne
lange machten. Daher unternahm ich am 21. Juni, am Tag der Sonnenwende einen Versuch am
unserem Tagesgestirn mit dem vereineigenen Celestron C 8, das ich in die Pflege genommen habe.
Bis das Teleskop jedoch beobachtungsfertig aufgebaut war, konnte ich nur noch die Sonne
schemenhaft hinter den Wolken erkennen. Jedenfalls ergab der Test, dass der Bino im C 8 auch
ohne Glaswegkorrektor und zusammen mit den beiden 25-mm Okularen mit einer minimalen
Vergrößerung von 80-fach betrieben werden kann und dass aufgrund des Gewichtes des Binos, der
zusammen mit den Okularen ca. 700 Gramm auf die Waage bringt, sehr sorgfältig drauf geachtet
werden muss, alle Schrauben des Okularauszuges und des Zenitspiegels fest anzuziehen, damit
nichts wackelt.
Von der Sonne verlassen suchte ich mir die Zweige eines weiter entfernten Baumes als Testobjekt,
wo ich vor allem damit beschäftigt war, den für meinen Augenabstand optimalen Abstand der
Okulare zu ermitteln, denn die Austrittspupillen der Okulare müssen genau auf einer Linie mit den
Pupillen der Augen liegen, andernfalls kommt es zu Abschattungen. Das erfordert etwas Geduld
und wohl auch Übung. Das Verstellen des Augenabstandes erfolgt etwas streng, aber ruckfrei.
Durch Drehen der Okularaufnahmen ist die Scharfstellung sehr feinfühlig möglich möglich.
Insgesamt funktioniert der Bino hier wie ein Feldstecher. Wie ich beim Betrachten der Blätter des
Baumes feststellen konnte, zeigten sich deren feine Blattstrukturen tatsächlich um einen deutlichen
Tick besser, wenn ich mit beiden Augen durch der Bino blickte.
Bereits am 23. Juni hatte ich dann
die Gelegenheit, der Bino am
nächtlichen Himmel zu testen.
Dazu verwendete ich es sowohl
zunächst am C 8, später dann auch
am Blauen Wunder. Erstes
Testobjekt war bei brauchbarem
Seeing der Planet Jupiter. Die 80fache Vergrößerung lies noch
keinen Vergleich zwischen
beidäugigem und einäugigem
Sehen zu. Nach einer
Zwischenstufe mit den 15-mm
Okularen schraubte ich den
Glaswegkorrektor ein und
verwendete wieder die 25-mm Okulare. Die Vergrößerung betrug somit 208-fach. Es wurde nun
deutlich, dass wegen der Aufteilung des Lichtstrahls das Bild von Jupiter weniger hell war als
gewohnt. Abwechselnd mit beiden Augen und mit einem zugekniffenen Auge beobachtend,
bestätigte sich der eingangs erwähnte Effekt des besseren Bildes, wenn mit beiden Augen
beobachtet wird, und zwar sehr deutlich. Nun war der Wechsel zum 14-Zöller angesagt. Leider gab
es zunächst eine Enttäuschung. Trotz des Glaswegkorrektors erhielt ich kein scharfes Bild. Das
Scheibchen des unscharfen Jupiters füllte das gesamte Gesichtsfeld aus. Vergleichsweise
abgeschätzt am C 8 fehlt es am Fokussierweg noch immer um 4- 5 cm und damit um den
sprichwörtlichen „Bauernschuh“. Nach kurzer Überlegung wagte ich den Versuch, auf den
Glaswegkorrektors zu verzichten und dafür eine Barlowlinse vorzusetzen, was erfreulicherweise
zum gewünschten Ergebnis führte. Auf den letzten Millimetern des Fokussierweges wurde Jupiter
scharf. Trotz der nun längeren Bauweise des Binos ragt es dabei noch nicht in den Strahlengang im
Tubus. Allerdings dürfte sich der Faktor der Brennweitenverlängerung dabei erhöhen. Etwas
Geduld, Geschick und Konzentration erfordert auch das grobe Scharfstellen mit dem helicalen
Okularauszug. Da ist doch etwas Fummelei notwendig; hätte ich nicht eine Äquatorialplattform für
den großen Dobson, welche das
Teleskop parallaktisch nachführt,
wäre das Objekt längst aus dem
Bildfeld, bevor ich den Bino richtig
eingesetzt hätte.
Das Gewicht des Binos veranlasste
den Dobson zu wiederholten
Verneigungen vor dem Göttervater.
Das erforderte noch den
provisorischen Anbau eines
Gegengewichtes an das Unterteil des
Teleskops. Dabei hatte ich die
Balance des Teleskops mit dem Bino
beim Aufbau getestet und für gut
befunden. Aber beim Aufbau hatte ich
die Abdeckung für den Spiegel noch nicht entfernt, dessen fehlendes Gewicht machte nun den
Unterschied aus. Mittlerweile hat diese Abdeckung eine Leiste bekommen, mit der ich die
Abdeckung an das Unterteil des Teleskops anhängen kann. Somit ist nicht nur die Balance wieder
hergestellt, sondern auch die Abdeckung äußerst praktisch aufgeräumt. Mit dem neu austarierten
Teleskop konnte ich endlich Jupiter ins Visier nehmen, wobei sich das bessere Beobachten mit
beiden Augen wieder bestätigte. Ich war wirklich überrascht, wie deutlich der Unterschied zum
einäugigen Beobachten ausfiel. Viele der feinen Strukturen, die beim einäugigen Beobachten gerade
mal so für Augenblicke sichtbar werden, konnte ich nun mühelos deutlich und länger festhalten.
Solchermaßen angetan versuchte ich mich anschließend an dem Kugelsternhaufen M 13. Auf diesen
Anblick war ich wirklich nicht vorbereitet. Das im Bino geteilte Licht des 14-Zöllers entspricht in
etwa immer noch dem eines 10-Zöllers, war für M 13 eine ganze Menge ist und eine Vielzahl von
Einzelsternen aus dem Kugelsternhaufen zeigt. Der Sternhaufen stand nun in einer Weise vor
meinen Augen, dass ich den Eindruck gewann, direkt in ihn hinein fliegen zu können. So deutlich
zeigte sich also der von anderen geschilderte Eindruck des räumlichen Sehens!
Ein weiterer Versuch galt dem Ringnebel M 57 im Sternbild Leier. Hier zeigte sich der räumliche
Eindruck nicht, dafür bemerkte ich aber, dass sich Sterne zeigten, die gar nicht in das Bild
hineingehörte. Es handelt sich hierbei vermutlich um Reflexionen von Sternen außerhalb des
Gesichtfeldes in den Prismen des Binokularansatzes. Bei größerem Augenabstand scheinen diese
wieder zu verschwinden. Diese Erscheinungen bedürfen noch einer weiteren Aufklärung, die ich
zwischenzeitlich mit Andi Murner vereinbart habe.
Es mir einige Tage später auch eine Mondbeobachtung mit dem Binokularansatz möglich, und auch
hier bestätigte sich das bessere Sehen mit beiden Augen.
Ein paar Gedanken habe ich mir auch noch um die optische Geometrie des Binokularansatzes
gemacht. Der Durchmesser der Feldblende des Binos beträgt 23 mm und befindet sich relativ weit
vom Fokus entfernt. Ohne die Verwendung des Glaswegkorrektors ist daher bei niedrigeren
Vergrößerungen eine Vignettierung des Bildfeldes zu erwarten. Unter der vereinfachenden
Annahme, dass der Abstand Blende zum Fokus in etwa dem Lichtweg im Bino von 110 mm
entspricht, habe ich für das C 8 errechnet, dass bei Verwendung der 25-mm Okulare mit einem
scheinbaren Gesichtsfeld von 52 Grad die Blende einen Durchmesser von ca. 34 mm haben müsste,
beim Blauen Wunder mit einem Öffnungsverhältnis von 5,2 sogar ca. 44 mm. Erst mit dem
Glaswegkorrektor mit Faktor 2,6 bzw. mit der Barlowlinse beim Blauen Wunder dürfte keine
Vignettierung erfolgen, weil bei den dementsprechend hohen Vergrößerungen das Bildfeld
entsprechend kleiner ist. Bei geringeren Vergrößerungen kann nur ein wesentlich teurerer
Großfeldbinokularansatz mit einem 2-Zoll Anschluss Abhilfe schaffen. Das zeigt, dass das
Anwendungsgebiet dieses Binokularansatzes Himmelsobjekte sind, die hohe Vergrößerungen
erlauben. Wegen der Aufteilung des Lichtstrahles sollte es sich auch nicht um lichtschwache
Objekte handeln. In Frage kommen daher in erster Linie als Sonne, Mond und Planeten. Der
Kugelsternhaufen füllte M 13 das Gesichtsfeld im Blauen Wunder fast vollständig aus, was ihn im
Bereich der Deep-Sky-Objekte zu einem hervorragenden Objekt für den Einsatz des Binos macht.
Auch bei den in der Regel kleinen planetarischen Nebeln kann der Bino seine Vorzüge ausspielen,
wenn diese eine große Flächenhelligkeit aufweisen. Unter der Einschränkung der lästigen Reflexe,
die sich vielleicht noch beheben lassen, hat mich der Binokularansatz jedenfalls nicht nur überzeugt,
sondern geradezu begeistert. Und er lässt mich bereits wieder träumen von einem Bino-Dobson: 14
Zoll für jedes Auge!
Ansicht des Sternenhimmel am 15. Februar um 0 Uhr Richtung Süden Langsam steigen die
Frühjahrssternbilder empor und gewinnen langsam Oberhand über den Himmel
Zwillinge
Eskimononebel, ungleichmässig helles grünes Scheibchen. Zentralstern mit
10 ½ Mag bei hoher Vergrösserung deutlich zu sehen.
Hubbels Veränderlicher Nebel, Veränderliche Strukturen, über mehrere Tage
beobachten.Kometenähnlich, stark vergrössern.
Wasserschlange
M 83 ist eine Spiralgalaxie in etwa 15 Millionen Lichtjahren Entfernung. Sie
ist bereits im Fernglas als nebliger Fleck zu erkennen. Im größeren Teleskop
zeigen sich ein heller Kern und Ansätze von Spiralarmen. Wegen geringer
Horizont höhe schlecht zubeobachten.
Rabe
Im Raben findet sich das Galaxienpaar NGC 4038 und NGC
(Antennengalaxie) Helligkeit liegt bei 10,5 mag. Für den anspruchsvollen
Astrographen ein lohnendes Ziel
Der Große Wagen enthält eine Reihe von nebligen Objekten, die der
französische Charls Messier in seinen Katalog aufnahm.
Die Galaxien M 81, M 82 und NGC 3077 sind Mitglieder eines 13 Millionen
Lichtjahre entferntet Galaxienhaufens.
Die Galaxie M 101 ist etwa 10 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist sehr
ausgedehnt und bereits mit dem Fernglas als Nebelfleck erkennbar. In
größeren Teleskopen und auf lang belichteten Fotografien werden
beeindruckende Spiralarme sichtbar.
Gr.Bär
Das Letzte
Dinge verändern sich im Leben, ob mans will oder ned
Oft muss man gewohnte Dinge, alte Denkmuster aufgeben um sich den neuen, anderen
Bedingungen anzupassen.
Das ist oft schmerzlich und lässt einem ängstlich in die Zukunft Blicken. Wie am Beispiel der
aktuellen Klimadiskussion zu sehen ist. Doch keiner wagt den Schritt und sagt ehrlich und real was
auf uns zukommt.
Wir alle müssen verzichten!!!!!
Dreimal im Jahr in den Urlaub fliegen, zum Zigarretten holen die 500m mit dem Autofahren..
Doch das sind nur die „großen“ Dinge.
Wir alle müssen Einschnitte hinnehmen!
Im alltäglichen Leben!
Die Klimaanlage im Auto, die 0,5 Liter auf 100km schluckt.
Das tägliche warme Bad. Das 150 PS Auto.. der Wäschetrockner ...usw.
Aber solange hier kein Umdenken stattfindet wird sich in unserer Umwelt nix ändern.
Dieses Umdenken muss in unseren Köpfen statt finden denn wir als Verbraucher können
umweltfreundliche Produkte kaufen so das sich die Industrie gezwungen fühlt diesen Kurs
einzuschlagen. Das dies auch als Chance für die Industrie und unsere Arbeitsplätze zu sehen ist.,
wird leider von der Industrie immer verkannt. Wir können uns durch hochwertige und ökologische
Produkte einen Vorteil gegen über der billigen Konkurrenz aus dem Ausland erarbeiten. Darin liegt
unsere Stärke. Billiger können die anderen immer!
Nicht Umweltkatastrophen sollten unser Leben verändern,
sondern Umweltschutz!!!!
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