Das Sternchen Von Astronomie im Chiemgau e.V. Erste Erfahrungen mit einem Binokularansatz Liebe Vereinsmitglieder, nachdem beim Vereinsabend am 13. Februar 2007 - und damit kurz nach der Vorstandswahl bereits eine neue Ausgabe des Sternchens erscheinen soll, möchte ich diese Gelegenheit nutzen, als frisch gekürter neuer 1. Vorstand einige Zeilen an Euch zurichten. An erster Stelle möchte ich Raphael Bugiel und Christian Schrankl für die Arbeit der vergangenen drei Jahre herzlich danken. In diese Zeit fallen als herausragenste Ereignisse die Chiemgauer Astronomie Tage, die im Jahr 2004 ins Leben gerufen wurden und die sich mittlerweile einen guten Ruf in der Astroszene erworben haben. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit dem neuen 2. Vorstand und Schriftführer Hartmut Riethdorf und dem bisherigen 3. Vorstand und Kassier Burkhard Ehmke sowie den alten und neuen Beisitzern Christian Wagner und Thomas Hilger. Die nächsten Vereinsabende werden sicherlich von Beratungen über die Sternwarte in Oberreith geprägt sein. Bauherr dieser Sternwarte ist ja bekanntlich die Freizeitpark Oberreith GbR (Gesellschaft des Bürgerlichen Rechts), an der auch einige unserer Vereinsmitglieder beteiligt sind. Diese GbR ist nicht zu verwechseln mit dem Betreiber des Freizeitparks, der Freizeitpark Oberreith GmbH, die ihrerseits an der GbR beteiligt ist. Die GbR finanziert den Bau der Sternwarte aus dem Verkauf des Stroms, der von den auf dem Dach der Sternwarte befindlichen Solarzellen erzeugt wird. Das ganze Gebäude, dass 10 x 10 m in der Grundfläche messen wird (die überstehende Dachfläche ist sogar noch größer), ist drehbar. Das Dach wird einen zu öffnenden Spalt aufweisen. Vielleicht können wir im nächsten Sternchen bereits einige Bilder vom Bau zeigen. Der Bauherr, also die GbR, möchte bekanntlich das Nutzungsrecht an unseren Verein übertragen, die finanziellen Konditionen hierfür werden vergleichsweise günstig sein. Unsere Aufgabe wäre es, die Sternwarte mit einem Instrument zu bestücken. Sollte es möglich sein, hierfür Fördermittel der Europäischen Union zu erhalten, wäre ein beachtliches Gerät in Reichweite. Unsere Gedanken gehen derzeit in Richtung eines Newton-Telekops auf einer parallaktisch aufgestellten Gabelmontierung mit einem Spiegeldurchmesser von 600 mm! In der Mitgliederversammlung vom 03. Februar 2007 kam es zu einer längeren Diskussion mit zeitweise auch emotional bestimmten Einschlag, weil bekannt wurde, dass auch die Freizeitpark GmbH, also der Freizeitparkbetreiber, das Gebäude gelegentlich für Vorträge nutzen möchte. Geäußert wurden vor allem Befürchtungen, diese Nutzungen könnten mit der Zeit so überhand nehmen, dass die Nutzung der Sternwarte durch den Verein zunehmend in den Hinterrund gedrängt wird. Leider ist es unseren Mitgliedern, die sich in der Bauherren-GbR befinden, nicht gelungen, diese Befürchtungen auszuräumen. Sie befanden sich dabei in einer ungünstigen Situation. Es ist grundsätzlich immer schwer, gegen Befürchtungen anzukämpfen, weil diese nicht nur in der sachlichen Ebene, sondern auch in der emotionalen Ebene ihre Wurzeln haben. Allerdings ist auch ist der Verfahrensstand noch nicht so weit gediehen, dass bereits fertige Lösungen angeboten werden konnten. Um nicht mißverstanden zu werden: Ich will nicht in Abrede stellen, das die vorgebrachten Punkte einer Lösung zugeführt werden müssen, bei der unser Verein nicht ins Hintertreffen gerät und die getroffenen Vereinbarungen schriftlich fixiert werden.. Es wird daher für die nächste Zeit meine wichtigste Aufgabe sein, die Bedingungen für das angebotene Nutzungsrecht zu erkunden und in den Vereinsabenden zur Diskussion zu stellen. Der Verlauf der Diskussion am 3. Februar hat deutlich gemacht, dass im Thema Sternwarte ein erhebliches Konfliktpotential steckt und möchte das an dieser Stelle deutlich ansprechen. Es geht mir auch darum, um Vertrauen in unsere Vereinsmitglieder und unsere künftigen Partner werben, welche neben dem persönlichen Engagement auch beträchtliche finanzielle Risiken auf sich nehmen, um die Sternwarte zu verwirklichen. Das kann aber nur funktionieren, wenn jeder etwas davon hat, in Neudeutschen heißt das: wenn eine sogenannte win-win Situation entsteht. Die Sternwarte ist nur möglich auf Grund des Entgegenkommens der Betreibergesellschaft, ein Entgegenkommen unsererseits gehört nach meiner Anschauung zu einer vertrauensvollen Partnerschaft. Ich bin zuversichtlich, dass sich die jeweiligen Interessenlagen gut vereinbaren lassen. Um die Sternwarte mit einem Teleskop in der angesprochenen Dimension ausstatten zu können, ist es wichtig, die Fördermöglichkeit auch konkret zu erschließen, was allerdings nicht nur von uns alleine abhängt. Grundvoraussetzung ist, dass das Mühldorfer Netz in die nächste EUFörderprogramm aufgenommen wird. Da diese Organisation bisher recht erfolgreich war, bin ich darüber doch zuversichtlich. Unser Projekt wäre innerhalb des Mühldorfer Netzes jedenfalls sehr willkommen. Bezüglich der konkreten Ausstattung der Sternwarte wünsche ich mir eine Arbeitsgruppe von ca. 5 Personen, die sich mit dem Thema befasst und Vorschläge erarbeitet. Somit werden die Vereinsabende in nächster Zeit alle die Bedeutung von Mitgliederversammlungen haben, sofern sie nicht wegen zu fassender Beschlüsse ohnehin als solche formell einberufen werden. Ich lade Euch alle herzlich dazu ein, an unserem Entscheidungsfindungsprozess durch regen Besuch unserer Treffen teilzunehmen und Euch direkt und umfassend informieren. Nur mit ausreichender Information können Befürchtungen ausgeräumt und kann möglichem Konflikt begegnet werden. Es soll bei unseren Treffen aber auch unser Hobby nicht vernachlässigt werden, und so stelle ich mir vor, unsere Treffen künftig mit interessanten Themen beginnen zu lassen. Der Komet McNaught wird wohl auch von unseren Fotografen im Verein abgelichtet worden sein; es wäre schön, wenn diese Bilder im Verein gezeigt werden könnten. Vielleicht gelingt es mir auch, neue Produkte aus dem Fachhandel zeigen zu können. Interessantes und Kurioses aus der Selbstbauszene könnte ein Thema sein, mit dem wir uns für anschließende Diskussionen auflockern. Und bei brauchbarem Wetter nehme ich mir vor, eine Teleskop, um auch gemeinsam beobachten zu können. Damit mir bei diesem Vorhaben nicht die Energie verlässt, bin ich auf Eure Beiträge angewiesen, um die ich hiermit Bitte. Einen allzeit klaren Himmel wünscht Euch Oskar Von der Sternchen Redaktion wünschen Ich Dir und allen anderen Vorstandsmitgliedern bei diesem Projekt in der nächsten Zeit viel Glück und ein erfolgreiches gelingen. Die Redaktion Inhaltsverzeichniss Erste Erfahrungen mit einem Binokularansatz Der Sternenhimmel Das Letzte Impressum Mitteilungsblatt von Astronomie im Chiemgau e.V.Redaktion, Layout, ... :Thomas Hilger, Bezug, Fragen usw. bei/zu:Thomas Hilger; Gainharting 1; 83308 Trostberg. [email protected] Erscheinungsweise: sporadisch; alle drei Monate angestrebt Auflage: 30 Stück in erster Auflage / Fertigstellung: 10.02.20067 Die Verantwortung im Sinne des Presserechts (ViSdP) liegt bei den jeweiligen Autoren. Die Artikel der jeweiligen Autoren geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder. Quellen: Sternekarte wurde erstellt mit Skymap Pro Demoversion. Beschreibungen lehnen in Auszügen an Atlas für Himmelsbeobachter von Karkoschka an. Titelbild: Hilger Thomas EOS300D@1600ASA 7x120sek Leotripplet Mit dem Zweiten sieht man besser! Erste Erfahrungen mit einem Binokularansatz Von Oskar Pircher Immer wieder wird in Veröffentlichungen, welche Binokularansätze für Teleskope betreffen, ausnahmslos eine Tatsache hervorgehoben: Die Beobachtung mit beiden Augen verbessert die Erkennbarkeit von feinen Details bei Mond und Planeten und von Strukturen in flächigen DeepSky-Objekten. Ursächlich hierfür ist, dass die wahrgenommenen Bilder nicht im Auge entstehen, sondern im Gehirn, welches die von den Augen übermittelten Signale zu einem Bild verarbeitet. Dem Gehirn gelingt diese Arbeit besser, wenn die Signale von beiden Augen kommen. Die Beobachtung mit beiden Augen ist zudem weniger anstrengend. Teilweise wird auch von einer räumlichen Wirkung beim Betrachten berichtet. Binokularansätze, für die sich die Kurzbezeichnung „Bino“ eingebürgert hat, sehen ähnlich aus wie kleine Feldstecher, allerdings mit dem Unterschied, dass sie nicht über zwei Objektive verfügen, sondern über einen einzigen Anschluss, mit dem der Bino an Stelle des Okulars in für den Okularauszug des Teleskops gesteckt wird. Das vom Teleskop kommende Licht wird durch einen Strahlenteiler in zwei Strahlen zerlegt und über Prismen wie beim Feldstecher zu den Okularen geleitet. Dadurch erhält jedes Auge nur noch die Hälfte des von der Objektivlinde bzw. vom Hauptspiegel gesammelten Lichts. Die Okulare können gewechselt werden, so dass verschiedene Vergrößerungen möglich sind. Der Weg des Lichtes vom Okularauszug des Teleskops bis zu den Okularen wird dadurch länger. Handelsübliche Refraktoren und Schmidt-Cassegrain-Teleskope können dies in der Regel durch einen ausreichend großen Spielraum des Fokussierweges ausgleichen (Refraktoren oft mit einer geringen Verkürung des Tubus). Für NewtonTeleskope, die zur Optimierung der Ausleuchtung bzw. Obstruktion in der Regel über kürzer bauende Okularauszüge mit der Folge eines geringeren Fokussierweges verfügen, benötigen einen so genannten Glaswegkorrektor, der im Prinzip wie eine Barlowlinse wirkt und die Brennweite des Teleskops verlängert. Seit einiger Zeit sind Binos auf dem Markt, die sich gegenüber früheren Produkten durch einen vergleichsweise moderaten Preis auszeichnen. Ursächlich hiefür sind wieder einmal die Hersteller aus Asien. Doch reicht auch die Qualität? Ein Artikel in Sterne und Weltraum, Ausgabe 5/2006 sprach dem Produkt der Fa. Astrocom erstaunlich gute Leistungen zu. Das war für mich der Entschluss, mir zu meinem „besonderes runden“ Geburtstag einen Bino zuzulegen. Allerdings kam ich bei meinem Stöbern auf der Internetseite von Astrocom darauf, dass der Verfasser des Artikels auch Mitarbeiter der Fa. Astrocom ist. Laut nachträglicher Erklärung der Redaktion in SuW (Ausgabe 7/2006) bestand das Beschäftigungsverhältnis zum Zeitpunkt des Verfassens dieses Artikels zwar noch nicht, aber da hatte ich mich bereits nach anderen Produkten umgesehen. Meine Wahl fiel auf den Max-Bright-Bino von Baader-Planetarium. Der Name der Firma wird stets mit verbürgter Qualität in Zusammenhang gebracht. Der Max-Bright verfügt über die Möglichkeit, beide Okulare unabhängig vom Okularauszug des Teleskops zu fokussieren. Das ermöglicht es, ihn auch meinem „Blauem Wunder“ (14-Zoll-Dobson) einzusetzen, in den ich einen Helical-CrayfordAuszug des US-Herstellers kine-optics eingebaut habe. Dieser hat die Eigenschaft, dass sich das Okular beim Scharfstellen mitdreht, was für den Bino natürlich problematisch ist. Mit dem MaxBright muss nur noch die Grobfokussierung durch den Okularauszug vorgenommen werden, das endgültige Scharfstellen erfolgt dann über beide Okularaufnahmen des Binos. Der Baader-Bino kann lt. Herstellerangaben auch nachjustiert werden, eine sehr nützliche Eigenschaft, wenn in der Nacht wieder einmal eine „besonders gute Gravitation“ herrschte (eine von mir gern gebrauchte Ausrede dafür, wenn mir ein Teil aus den Händen gleitet und zu Boden fällt). Bezugsquelle war natürlich TeleskopService von Wolfi Ransburg, dessen mittlerweile beachtlichen Laden ich Mitte Juni 2006 aufsuchte. Weil gerade kein Verkäufer Zeit hatte, ging ich zunächst auf unseren früheren ersten Vorstand Andi Murner zu, seit Jahren bei TS beschäftigt und dort für Tests und Reparaturen zuständig. Als ich ihm vom Grund meines Besuchs erzählte, breitete sich ein Grinsen auf seinem Gesicht aus und flugs hatte ich ein kleines hübsches Köfferchen in der Hand, der diesen Grund enthielt und dessen Plastikumhüllung ein dicker Stern zierte: Ein firmeninternes Zeichen für geprüft und ausgezeichnet befunden! Vom Verkäufer erhielt ich dann noch den passenden Adapter sowie einen Glaswegkorrektor mit einer Brennweitenverlängerung von 2,6. Die ebenfalls von Baader verfügbaren Korrektoren mit den geringeren Faktoren 1,25 und 1,7 reichen für das Blaue Wunder nicht aus. Dazu noch zwei Super-Plössl-Okluare des TS-Labels mit 25 und 15 mm Brennweite. Solchermaßen beglückt fuhr ich wieder nach Hause, wo ich mich mit dem Bino erst einmal vertraut machte und auf die Möglichkeit wartete, es auszuprobieren. Die folgenden Nächte blieb der Himmel und damit auch das Paradeobjekt Jupiter von Gewitterwolken verhangen, obwohl die Tage mit teilweisem wolkenlosen Himmel mir die Zähne lange machten. Daher unternahm ich am 21. Juni, am Tag der Sonnenwende einen Versuch am unserem Tagesgestirn mit dem vereineigenen Celestron C 8, das ich in die Pflege genommen habe. Bis das Teleskop jedoch beobachtungsfertig aufgebaut war, konnte ich nur noch die Sonne schemenhaft hinter den Wolken erkennen. Jedenfalls ergab der Test, dass der Bino im C 8 auch ohne Glaswegkorrektor und zusammen mit den beiden 25-mm Okularen mit einer minimalen Vergrößerung von 80-fach betrieben werden kann und dass aufgrund des Gewichtes des Binos, der zusammen mit den Okularen ca. 700 Gramm auf die Waage bringt, sehr sorgfältig drauf geachtet werden muss, alle Schrauben des Okularauszuges und des Zenitspiegels fest anzuziehen, damit nichts wackelt. Von der Sonne verlassen suchte ich mir die Zweige eines weiter entfernten Baumes als Testobjekt, wo ich vor allem damit beschäftigt war, den für meinen Augenabstand optimalen Abstand der Okulare zu ermitteln, denn die Austrittspupillen der Okulare müssen genau auf einer Linie mit den Pupillen der Augen liegen, andernfalls kommt es zu Abschattungen. Das erfordert etwas Geduld und wohl auch Übung. Das Verstellen des Augenabstandes erfolgt etwas streng, aber ruckfrei. Durch Drehen der Okularaufnahmen ist die Scharfstellung sehr feinfühlig möglich möglich. Insgesamt funktioniert der Bino hier wie ein Feldstecher. Wie ich beim Betrachten der Blätter des Baumes feststellen konnte, zeigten sich deren feine Blattstrukturen tatsächlich um einen deutlichen Tick besser, wenn ich mit beiden Augen durch der Bino blickte. Bereits am 23. Juni hatte ich dann die Gelegenheit, der Bino am nächtlichen Himmel zu testen. Dazu verwendete ich es sowohl zunächst am C 8, später dann auch am Blauen Wunder. Erstes Testobjekt war bei brauchbarem Seeing der Planet Jupiter. Die 80fache Vergrößerung lies noch keinen Vergleich zwischen beidäugigem und einäugigem Sehen zu. Nach einer Zwischenstufe mit den 15-mm Okularen schraubte ich den Glaswegkorrektor ein und verwendete wieder die 25-mm Okulare. Die Vergrößerung betrug somit 208-fach. Es wurde nun deutlich, dass wegen der Aufteilung des Lichtstrahls das Bild von Jupiter weniger hell war als gewohnt. Abwechselnd mit beiden Augen und mit einem zugekniffenen Auge beobachtend, bestätigte sich der eingangs erwähnte Effekt des besseren Bildes, wenn mit beiden Augen beobachtet wird, und zwar sehr deutlich. Nun war der Wechsel zum 14-Zöller angesagt. Leider gab es zunächst eine Enttäuschung. Trotz des Glaswegkorrektors erhielt ich kein scharfes Bild. Das Scheibchen des unscharfen Jupiters füllte das gesamte Gesichtsfeld aus. Vergleichsweise abgeschätzt am C 8 fehlt es am Fokussierweg noch immer um 4- 5 cm und damit um den sprichwörtlichen „Bauernschuh“. Nach kurzer Überlegung wagte ich den Versuch, auf den Glaswegkorrektors zu verzichten und dafür eine Barlowlinse vorzusetzen, was erfreulicherweise zum gewünschten Ergebnis führte. Auf den letzten Millimetern des Fokussierweges wurde Jupiter scharf. Trotz der nun längeren Bauweise des Binos ragt es dabei noch nicht in den Strahlengang im Tubus. Allerdings dürfte sich der Faktor der Brennweitenverlängerung dabei erhöhen. Etwas Geduld, Geschick und Konzentration erfordert auch das grobe Scharfstellen mit dem helicalen Okularauszug. Da ist doch etwas Fummelei notwendig; hätte ich nicht eine Äquatorialplattform für den großen Dobson, welche das Teleskop parallaktisch nachführt, wäre das Objekt längst aus dem Bildfeld, bevor ich den Bino richtig eingesetzt hätte. Das Gewicht des Binos veranlasste den Dobson zu wiederholten Verneigungen vor dem Göttervater. Das erforderte noch den provisorischen Anbau eines Gegengewichtes an das Unterteil des Teleskops. Dabei hatte ich die Balance des Teleskops mit dem Bino beim Aufbau getestet und für gut befunden. Aber beim Aufbau hatte ich die Abdeckung für den Spiegel noch nicht entfernt, dessen fehlendes Gewicht machte nun den Unterschied aus. Mittlerweile hat diese Abdeckung eine Leiste bekommen, mit der ich die Abdeckung an das Unterteil des Teleskops anhängen kann. Somit ist nicht nur die Balance wieder hergestellt, sondern auch die Abdeckung äußerst praktisch aufgeräumt. Mit dem neu austarierten Teleskop konnte ich endlich Jupiter ins Visier nehmen, wobei sich das bessere Beobachten mit beiden Augen wieder bestätigte. Ich war wirklich überrascht, wie deutlich der Unterschied zum einäugigen Beobachten ausfiel. Viele der feinen Strukturen, die beim einäugigen Beobachten gerade mal so für Augenblicke sichtbar werden, konnte ich nun mühelos deutlich und länger festhalten. Solchermaßen angetan versuchte ich mich anschließend an dem Kugelsternhaufen M 13. Auf diesen Anblick war ich wirklich nicht vorbereitet. Das im Bino geteilte Licht des 14-Zöllers entspricht in etwa immer noch dem eines 10-Zöllers, war für M 13 eine ganze Menge ist und eine Vielzahl von Einzelsternen aus dem Kugelsternhaufen zeigt. Der Sternhaufen stand nun in einer Weise vor meinen Augen, dass ich den Eindruck gewann, direkt in ihn hinein fliegen zu können. So deutlich zeigte sich also der von anderen geschilderte Eindruck des räumlichen Sehens! Ein weiterer Versuch galt dem Ringnebel M 57 im Sternbild Leier. Hier zeigte sich der räumliche Eindruck nicht, dafür bemerkte ich aber, dass sich Sterne zeigten, die gar nicht in das Bild hineingehörte. Es handelt sich hierbei vermutlich um Reflexionen von Sternen außerhalb des Gesichtfeldes in den Prismen des Binokularansatzes. Bei größerem Augenabstand scheinen diese wieder zu verschwinden. Diese Erscheinungen bedürfen noch einer weiteren Aufklärung, die ich zwischenzeitlich mit Andi Murner vereinbart habe. Es mir einige Tage später auch eine Mondbeobachtung mit dem Binokularansatz möglich, und auch hier bestätigte sich das bessere Sehen mit beiden Augen. Ein paar Gedanken habe ich mir auch noch um die optische Geometrie des Binokularansatzes gemacht. Der Durchmesser der Feldblende des Binos beträgt 23 mm und befindet sich relativ weit vom Fokus entfernt. Ohne die Verwendung des Glaswegkorrektors ist daher bei niedrigeren Vergrößerungen eine Vignettierung des Bildfeldes zu erwarten. Unter der vereinfachenden Annahme, dass der Abstand Blende zum Fokus in etwa dem Lichtweg im Bino von 110 mm entspricht, habe ich für das C 8 errechnet, dass bei Verwendung der 25-mm Okulare mit einem scheinbaren Gesichtsfeld von 52 Grad die Blende einen Durchmesser von ca. 34 mm haben müsste, beim Blauen Wunder mit einem Öffnungsverhältnis von 5,2 sogar ca. 44 mm. Erst mit dem Glaswegkorrektor mit Faktor 2,6 bzw. mit der Barlowlinse beim Blauen Wunder dürfte keine Vignettierung erfolgen, weil bei den dementsprechend hohen Vergrößerungen das Bildfeld entsprechend kleiner ist. Bei geringeren Vergrößerungen kann nur ein wesentlich teurerer Großfeldbinokularansatz mit einem 2-Zoll Anschluss Abhilfe schaffen. Das zeigt, dass das Anwendungsgebiet dieses Binokularansatzes Himmelsobjekte sind, die hohe Vergrößerungen erlauben. Wegen der Aufteilung des Lichtstrahles sollte es sich auch nicht um lichtschwache Objekte handeln. In Frage kommen daher in erster Linie als Sonne, Mond und Planeten. Der Kugelsternhaufen füllte M 13 das Gesichtsfeld im Blauen Wunder fast vollständig aus, was ihn im Bereich der Deep-Sky-Objekte zu einem hervorragenden Objekt für den Einsatz des Binos macht. Auch bei den in der Regel kleinen planetarischen Nebeln kann der Bino seine Vorzüge ausspielen, wenn diese eine große Flächenhelligkeit aufweisen. Unter der Einschränkung der lästigen Reflexe, die sich vielleicht noch beheben lassen, hat mich der Binokularansatz jedenfalls nicht nur überzeugt, sondern geradezu begeistert. Und er lässt mich bereits wieder träumen von einem Bino-Dobson: 14 Zoll für jedes Auge! Ansicht des Sternenhimmel am 15. Februar um 0 Uhr Richtung Süden Langsam steigen die Frühjahrssternbilder empor und gewinnen langsam Oberhand über den Himmel Zwillinge Eskimononebel, ungleichmässig helles grünes Scheibchen. Zentralstern mit 10 ½ Mag bei hoher Vergrösserung deutlich zu sehen. Hubbels Veränderlicher Nebel, Veränderliche Strukturen, über mehrere Tage beobachten.Kometenähnlich, stark vergrössern. Wasserschlange M 83 ist eine Spiralgalaxie in etwa 15 Millionen Lichtjahren Entfernung. Sie ist bereits im Fernglas als nebliger Fleck zu erkennen. Im größeren Teleskop zeigen sich ein heller Kern und Ansätze von Spiralarmen. Wegen geringer Horizont höhe schlecht zubeobachten. Rabe Im Raben findet sich das Galaxienpaar NGC 4038 und NGC (Antennengalaxie) Helligkeit liegt bei 10,5 mag. Für den anspruchsvollen Astrographen ein lohnendes Ziel Der Große Wagen enthält eine Reihe von nebligen Objekten, die der französische Charls Messier in seinen Katalog aufnahm. Die Galaxien M 81, M 82 und NGC 3077 sind Mitglieder eines 13 Millionen Lichtjahre entferntet Galaxienhaufens. Die Galaxie M 101 ist etwa 10 Millionen Lichtjahre entfernt. Sie ist sehr ausgedehnt und bereits mit dem Fernglas als Nebelfleck erkennbar. In größeren Teleskopen und auf lang belichteten Fotografien werden beeindruckende Spiralarme sichtbar. Gr.Bär Das Letzte Dinge verändern sich im Leben, ob mans will oder ned Oft muss man gewohnte Dinge, alte Denkmuster aufgeben um sich den neuen, anderen Bedingungen anzupassen. Das ist oft schmerzlich und lässt einem ängstlich in die Zukunft Blicken. Wie am Beispiel der aktuellen Klimadiskussion zu sehen ist. Doch keiner wagt den Schritt und sagt ehrlich und real was auf uns zukommt. Wir alle müssen verzichten!!!!! Dreimal im Jahr in den Urlaub fliegen, zum Zigarretten holen die 500m mit dem Autofahren.. Doch das sind nur die „großen“ Dinge. Wir alle müssen Einschnitte hinnehmen! Im alltäglichen Leben! Die Klimaanlage im Auto, die 0,5 Liter auf 100km schluckt. Das tägliche warme Bad. Das 150 PS Auto.. der Wäschetrockner ...usw. Aber solange hier kein Umdenken stattfindet wird sich in unserer Umwelt nix ändern. Dieses Umdenken muss in unseren Köpfen statt finden denn wir als Verbraucher können umweltfreundliche Produkte kaufen so das sich die Industrie gezwungen fühlt diesen Kurs einzuschlagen. Das dies auch als Chance für die Industrie und unsere Arbeitsplätze zu sehen ist., wird leider von der Industrie immer verkannt. Wir können uns durch hochwertige und ökologische Produkte einen Vorteil gegen über der billigen Konkurrenz aus dem Ausland erarbeiten. Darin liegt unsere Stärke. Billiger können die anderen immer! Nicht Umweltkatastrophen sollten unser Leben verändern, sondern Umweltschutz!!!!