Kürbis, die imposante Beere - uek

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LEHRLINGSINFO PISTRETTO NR. 21/2003
Kürbis, die
imposante Beere
Die Vielseitigkeit ist der grösste Trumpf
Schon vor 9000 Jahren kultivierten die Indianer in Mexiko den Speisekürbis, aber erst mit Kolumbus gelangte er nach Europa. Rein botanisch gesehen zählt man den Kürbis – wer hätte es gedacht – zu den
Beerenfrüchten. Die grösste «Beere» zählt zu den ältesten Kulturpflanzen, die wir auf der Erde kennen. Keine Pflanze bzw. Frucht ist
dabei so vielseitig einsetzbar: ob als Gemüse, lang haltbare Dekoration, Gefäss, Lieferant für Kerne und dem daraus gewonnenen Öl,
Bodenabdeckung und als Schwergewicht in Kürbiswettbewerben; der
Kürbis erfüllt eine Vielzahl an Aufgaben.
TIPPS FÜR DIE KÜCHE
Vom Anbau bis zur Ernte
Aussaat
Um die Reife zu prüfen, klopfen
Sie von aussen gegen den Kürbis,
Sie sollten dann einen hohlen
Ton hören. Kürbis ist ein Alleskönner. Da der Eigengeschmack
neutral ist, lässt sich der Kürbis
zu vielem verwenden: Als Gemüse, Vorspeise, Suppe, in Eintöpfen oder Gratins. Auch kann
man das Fruchtfleisch wie Obst
in Süssspeisen, Aufläufen oder
Marmeladen verarbeiten. Die
Kerne passen hervorragend zu
Salaten.
Kürbispflanzen sind bezüglich
Platzbedarf recht anspruchsvoll. Sie lieben sonnige Plätze.
Im Schatten produzieren sie vor
allem Blätter und meist nur Blüten. im besten Fall noch kleine
Früchte, die aber meistens abfallen. Humusreiche Erde und
wenig Wasser sind Bedingung,
damit sich die Kürbispflanze wohl
fühlt. Zu viel Wasser fördert Wurzelfäulnis. Kürbisse benötigen
zudem viel Kalium, Phosphor und
andere Mineralstoffe. Aus diesem
Grund sollte der Standort alle 2
bis 3 Jahre wechseln.
In der Regel brauchen die Samen
1 bis 2 Tage bis sie kleine Wurzeln bilden. Nach 3 bis 5 Tagen
stossen dann schon die ersten
Keimblätter. Die Kübissamen
können ohne weiteres direkt in
die Erde gesteckt werden. Das
hat allerdings gewisse Nachteile, denn die Vögel lieben die
Samen ungemein. Später, als
Jungpflanze, stehen sie auf dem
Speisezettel der Schnecken. Aus
diesem Grund ist ein Vorziehen
in Töpfen ideal. Egal ob Vorkultur oder direkt ins Feld säen, die
besten Ernteergebnisse dürfen er-
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SAMMLUNG DER WARENKUNDEBERICHTE AUS PISTRETTO 1 - 25
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LAGERBEDINGUNGEN
• Nach der Ernte sollten Kürbisse erst etwa 2 Wochen bei
Zimmertemperatur gelagert
werden, damit sie voll ausreifen und ihre Schale hart wird.
Danach lagert man sie am
besten kühl und trocken bei
Kellertemperaturen von 10 bis
13˚C. Dadurch lassen sich die
Früchte gut bis zum nächsten
Frühjahr aufbewahren.
• Wenn Sie die Riesenfrucht lagern wollen, achten Sie auf
braune Flecken oder Druckstellen. Ausserdem sollte noch der
Stiel am Kürbis sein, ein Hinweis, dass er erst vor kurzem
geerntet wurde.
wartet werden, wenn die Samen
2 bis 3 Tage vor dem Vollmond
ausgesät werden.
Vom Keimling zur Frucht
Stark rankende Sorten wachsen
täglich 15 bis 20 cm. Zuerst tragen die männlichen Triebe Blüten und ein paar Tage später die
weiblichen. Der Fruchtansatz
der weiblichen Blüte hat bereits
in diesem Stadium die Form der
endgültigen Frucht. Die Blüten
sind gross, trichterförmig und
• Kürbisstücke (ohne Kerne und
Fasern) können ca. eine Woche
in Frischhaltefolien aufbewahrt
werden.
• Frischer Kürbis lässt sich nicht
einfrieren. Gekocht und als
Mus verarbeitet haben Sie allerdings keine Probleme mit
dem Kälteschlaf.
• Die beste Methode, Kürbisse
zuzubereiten ist grillen, backen
oder dämpfen. Beim Kochen
wird der Geschmack sehr leicht
verwässert.
• Kürbiskerne auf Haushaltpapier auslegen und trocknen
lassen. Nun schält man sie,
beträufelt sie mit etwas Speiseöl und breitet sie auf einem
Backblech aus. Im Ofen werden
sie nun bei 180 Grad ca. 30 Minuten lang gebacken. Alle fünf
bis zehn Minuten durchrühren.
Wenn sie goldbraun sind, salzt
oder pfeffert man sie nach Geschmack.
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eingeschlechtlich. Ein Pollentransfer zwischen den männlichen und weiblichen Blüten ist
daher zur Befruchtung zwingend
erforderlich.
Die Befruchtung
Die Blüten sind stets nur einen
Tag lang geöffnet. Dabei sitzen
die männlichen Blüten an einem
langen Stiel und überragen oftmals das Blattwerk. Die weiblichen Blüten hingegen besitzen
einen kurzen Stiel und sind nicht
höher als 3 bis 10 cm vom Boden
entfernt. Ölige Kittstoffe ermöglichen eine Haftung der Blütenpollen an den Insekten, welche
die Blüte besuchen. Honigbienen verweilen sehr lange in den
Blüten, ja sie übernachten häufig sogar in der weiblichen Blüte.
Der Fruchtknoten der weiblichen
Blüte entwickelt sich nach der Befruchtung zu einer vielsamigen,
hartschaligen
und wasserreichen Beere.
Ernte
Am besten durchschneidet man 5 bis 10
Tage vor der Ernte den
Hauptstängel, damit das
überflüssige Wasser durch
die Blätter verdunsten kann.
Verletzungen der Früchte verkürzen die Haltbarkeit. Den Kürbis
nie am Fruchtstiel tragen, da er
leicht abbricht und die Wunde
rasch zu faulen beginnt. Frische
Kürbisse können in der Zeit von
September bis Februar genossen
werden.
Saatgutgewinnung
Kürbisse müssen ausgereift
sein, bevor die Kerne als
Samen geerntet werden
können. Also sollten dafür
die Kürbisse noch einige
Wochen lagern. Kerne
werden häufig 4-5 Tage
mit dem Fleisch ins Wasser
gelegt und anschliessend
getrocknet. Trocken gelagerte Samen halten sich 3
bis 7 Jahre.
Nährstoffe vom Kürbis und
seiner Kernen
Kürbisse enthalten grosse Mengen des orangenen Farbstoffes
Beta-Karotin, einer Vorstufe des
Vitamin A. Ausserdem ist das Gemüse reich an Vitamin E, C und
Folsäure. Der Kürbis trägt aber
auch zu unserer Mineralstoffversorgung bei: er liefert viel Kalium,
aber auch geringe Mengen Eisen,
Calcium und Magnesium.
Kürbiskerne
Kürbiskerne liefern ein hochwertiges, grünliches und aromatisches Öl mit optimalen 80 % ungesättigter Fettsäuren. Dazu wird
der hohe Gehalt an Vitamin E nur
noch von ungeschälten Leinsamen übertroffen. Kürbiskerne
gelten als die reichste pflanzliche
Quelle an Zink. Zinkmangel führt
zu Unlust, Depressionen, vorzeitig
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ergrautem Haar. Auch die Selenwerte liegen vergleichsweise hoch
und schützen vor Krebs, zudem
aktiviert dieses Spurenelement
das Immunsystem, reguliert den
Blutdruck und beugt Arteriosklerose vor.
Kürbisse als wirksame Medizin
Der Kürbis entwässert milde, ist
damit gut zur Behandlung von
Bluthochdruck, Herz- und Nierenleiden. Neutralisiert Säureüberfluss im Körper, lindert
Verstopfung und HämorrhoidenBeschwerden. Senkt das Risiko für
Haut-, Prostata- und Blasenkrebs.
Beugt grauem Star und Herzinfarkt durch Zellschutzstoffe vor.
Geruch von Kürbis verstärkt bei
Männern die Durchblutung im
Penis (US-Studie). Die Kürbiskerne gelten als Wunderwaffe
bei Bandwürmern, wenn sie fein
zerstossen und mit etwas Zucker
gegessen werden. Eine tägliche
Hand voll Kürbiskerne soll älteren Herren zudem helfen Prostataleiden vorzubeugen.
Zierkürbisse
Zierkürbis ist eine Bezeichnung
für alle Kürbisse, die sich als Dekorationsmaterial eignen. Dabei
ist es klar, dass damit mehr die
kleinen Exemplare gemeint sein
können, alleine aus Platzgründen. Daher kommen die meisten
Zierkürbisse auch aus den Gruppen der Sommer- und der Flaschenkürbisse. Halloween lässt
grüssen!
GATTUNG/SORTE
Der Kürbis gehört zur Familie
der Cucurbitaceae, der Kürbisgewächse. Sie sind mit 118 Gattungen und 800 verschiedenen
Arten vorwiegend in tropischen
Gebieten beheimatet. Cucurbita
maxima, der Winterkürbis, kann
es auf ein Gewicht von über 100
kg bringen. (Der grösste gezüchtete Kürbis ist weit über 400 kg
schwer). Ein grosser Kürbis ist
nicht so schmackhaft wie ein
kleiner, da er weniger Säure und
Zucker enthält.
Unterscheiden kann man die
verschiedenen Kürbisarten auch
durch die Form des Stiels, die
Samengrösse und -form und die
Blattform und -beschaffenheit.
1. Der Winterkürbis
(Cucurbita maxima)
2. Der Sommerkürbis
(Cucurbita pepo)
3. Der Moschuskürbis
(Cucurbita moschata)
4. Der Feigenblattkürbis
(Cucurbita ficifolia)
5. Ayoten (Cucurbita argyrosperma o. mixta)
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