AL IUD ® PH ARM A | s e RvIce Mit freundlicher Empfehlung überreicht von: EIN RATGEBER FÜR BETROFFENE Gelenkrheuma A L I U D ® P H A R MA | se Rv I c e 2. Auflage 2011 Gelenkrheuma EIN RATGEBER www.aliud.de ALIUD® PHARMA GmbH Gottlieb-Daimler-Str. 19 · D-89150 Laichingen Tel. 07333/9651-0 · Fax: 07333/9651-6004 [email protected] FÜR BETROFFENE Impressum Inhalt hERAusGEBER ALIUD® PHARMA GmbH Gottlieb-Daimler-Straße 19 89150 Laichingen EdITORIAl ............................................................. 5 vERANTwORTlIch ALIUD® PHARMA GmbH REdAkTION Julia Graser, Katrin Zivkovic ALIUD® PHARMA GmbH TExT Dr. med. Albert Röder Hainbuchenstraße 11 60529 Frankfurt am Main GEsTAlTuNG duke Werbeagentur GmbH Efficient HealthCare Communication Konrad-Zuse-Straße 15 66115 Saarbrücken pROdukTION uNd dRuck Druckerei Raisch GmbH & Co. KG Auchtertstraße 14 72770 Reutlingen GRuNdlAGEN Was ist eigentlich Rheuma? ..................................... 6 Wie häufig ist Rheuma? .......................................... 7 Das Innenleben der Gelenke ................................... 8 Abnutzungsbedingtes Gelenkrheuma ....................... 10 Entzündliches Gelenkrheuma ................................. 12 Was ist eigentlich eine Entzündung? ........................ 14 RhEumA vERsTEhEN lERNEN Wer bekommt Rheuma? ........................................ 16 Wie macht sich Rheuma bemerkbar? ...................... 18 dIAGNOsE uNd ThERApIE Wie wird eine rheumatische Erkrankung diagnostiziert? .................................................... 20 Rheumatherapie .................................................. 22 EIGENINITIATIvE Was kann ich selbst tun? ...................................... 32 NAchGEschlAGEN Wo kann man mehr erfahren? ............................... 36 Literaturempfehlungen ............................................ 37 Das AL-Broschürenangebot ..................................... 38 Die Inhalte dieser Broschüre sind sorgfältig recherchiert und erarbeitet. Dennoch kann aus rechtlichen Gründen keine Haftung oder Gewähr übernommen werden. Stand Oktober 2010. Bei Neuregelungen durch die Gesundheitsreform fragen Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. 2 3 Editorial lIEBE lEsERIN, lIEBER lEsER, Rheuma hat viele Gesichter. Unter dem Begriff versammeln sich mehrere Hundert Krankheiten. Die meisten davon sind selten. Einige jedoch betreffen einen nicht unerheblichen Teil der Bevölkerung. Manche von ihnen verlaufen glimpflich, andere dagegen können zu schweren Schädigungen führen. Bis heute gibt Rheuma der Wissenschaft so manches Rätsel auf. Allerdings wurde in den letzten Jahren viel geforscht und viel Neues entdeckt. Das kommt den Rheumapatienten zugute. Auch wenn Rheuma immer noch nicht heilbar ist, so kann man mit modernen Therapien die Symptome in den Griff bekommen. Dabei ist es wichtig, dass diese Therapien möglichst früh begonnen werden, denn nur so lassen sich dauerhafte Gelenkschäden vermeiden. Bei Verdacht auf eine rheumatische Erkrankung sollte man daher einen Arztbesuch nicht lange aufschieben. Auf den folgenden Seiten möchten wir Sie über die am häufigsten vorkommenden Formen des Gelenkrheumas informieren. Sie sollen Ihnen die Hintergründe verständlich machen und die aktuellen Therapiemöglichkeiten darlegen. Natürlich kann die Lektüre dieser Broschüre keinen Arztbesuch ersetzen. Sie will vielmehr den ärztlichen Rat ergänzen und so dabei helfen, die Erkrankung besser zu verstehen und zu bewältigen. Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre und alles Gute für Ihre Gesundheit. Ihr Gesundheits-Team von AlIud® phARmA und dr. med. Albert Röder, medizinischer Fachjournalist 4 5 Grundlagen wAs IsT EIGENTlIch RhEumA? wIE häuFIG IsT RhEumA? D E er Begriff Rheuma ist zwar in aller Munde, aber „das“ Rheuma gibt es eigentlich gar nicht. Denn man versteht darunter mehrere Hundert unterschiedliche Erkrankungen mit verschiedenen Ursachen und Symptomen. Mediziner sprechen daher eher vom rheumatischen Formenkreis. Gemeinsam haben diese Erkrankungen, dass sie den Bewegungsapparat – also Knochen, Gelenke, Bänder, Muskeln und Sehnen – betreffen. Sie verursachen Schmerzen und können die Beweglichkeit einschränken. Der Begriff Rheuma oder Rheumatismus leitet sich vom griechischen Wort „rhein“ ab, was so viel wie „fließen“ bedeutet. Er stammt aus dem Jahr 1591, als man glaubte, dass die Erkrankung dadurch ausgelöst würde, dass kalter Schleim vom Kopf in die betroffenen Körperteile fließe. Heute verbindet man mit dem Ausdruck den fließenden und ausstrahlenden Charakter der rheumatischen Schmerzen. Die zahlreichen Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises lassen sich grob in drei Hauptgruppen unterteilen: • degenerative Erkrankungen der Gelenke, die durch Abnutzung des Gelenkknorpels verursacht werden (z.B. Arthrose). • Entzündliche Erkrankungen der Gelenke, die aufgrund von Autoimmunprozessen entstehen (z.B. rheumatoide Arthritis). • weichteilrheuma, das Organe außerhalb der Gelenke wie etwa die Muskeln betrifft (z.B. Fibromyalgie). Die vorliegende Broschüre beschäftigt sich hauptsächlich mit den ersten beiden Kategorien. 6 ine Untersuchung aus Großbritannien hat ergeben, dass dort 3 % der Einwohner an abnutzungsbedingtem Rheuma (Arthrose) und 1 % an entzündlichen Rheumaformen erkrankt sind. In Deutschland schätzt man, dass 5 Millionen Menschen an einer Arthrose leiden. Weil diese Form des Rheumas meist Menschen über 60 betrifft und weil sie die häufigste Form ist, steht Rheuma insgesamt im Ruf, ein Leiden älterer Menschen zu sein. Für die entzündlichen Formen des Gelenkrheumas trifft das aber nicht zu. Sie kommen in allen Altersgruppen vor. Sogar 15.000 Kinder leiden in Deutschland daran. Die häufigste Form ist die rheumatoide Arthritis. Hier rechnet man in Deutschland mit ca. 800.000 Betroffenen und rund 25.000 Neuerkrankungen pro Jahr. 13,4 % sonstige Kollagenosen und Vaskulitiden 30 % rheumattoide Arthritis mit nachweisbaren Rheumafaktoren 5,8 % Systemischer Lupus erythematodes 9,7 % sonstige Arthritiden 18,5 % rheumattoide Arthritis ohne nachweisbare Rheumafaktoren 7,0 % Psoriasisassoziierte Arthritis 9,4 % andere Spondylarthriden 6,2 % Bechterew-Erkrankung Relative Häufigkeit entzündlicher Rheumaformen Auffällig ist, dass die Zahl der abnutzungsbedingten Gelenkerkrankungen zunimmt. Da diese Rheumaform vor allem ältere Menschen betrifft, lässt sich die Zunahme mit der steigenden Lebenserwartung in Deutschland erklären. Bei den entzündlichen Rheumaformen ist derzeit keine Zunahme zu beobachten. 7 Grundlagen dAs INNENlEBEN dER GElENkE U nsere Gelenke sind wahre Wunderwerke der Natur. Sie halten unglaublichen Kräften stand und arbeiten äußerst präzise. Obwohl sie viele Millionen Mal bewegt werden, funktionieren sie im Normalfall ein Menschenleben lang. Trotz bester und modernster Werkstoffe können mechanische Gelenke, wie sie für Prothesen verwendet werden, da nicht mithalten. Das Geheimnis der Haltbarkeit unserer Gelenke liegt darin, dass sie laufend erneuert werden. Knochen und Knorpel sind keineswegs „tot“, sondern werden permanent umgebaut und renoviert. Damit der Knorpel genügend Nährstoffe und Sauerstoff aus der Gelenkflüssigkeit aufnehmen kann, muss diese öfter bewegt werden. Dies geschieht, indem wir die Gelenke bewegen. Durch den Druck, der dabei auf den Knorpel ausgeübt wird, wird immer ein wenig verbrauchte Gelenkflüssigkeit aus ihm herausgedrückt und durch frische ersetzt. Die mit Stoffwechselprodukten des Knorpels beladene Gelenkflüssigkeit gibt diese dann über die Gelenkinnenhaut ans Blut ab und nimmt aus dem Blut frische Nährstoffe und Sauerstoff auf. Bewegung ist also eine Grundvoraussetzung für eine ausreichende Ernährung des Knorpels. Damit ein Gelenk reibungslos funktioniert, braucht es eine möglichst glatte Oberfläche. Diese wird durch den Knorpel gebildet, der die Gelenkflächen des Knochens wie eine Schutzkappe überzieht. Knorpel ist elastisch und stabil zugleich. Anders als die meisten Gewebe enthält er keine Gefäße und wird daher durch die Gelenkflüssigkeit versorgt. Bänder Gelenkkapsel Gelenkinnenhaut Die Gelenkflüssigkeit bezeichnet man umgangssprachlich auch als Gelenkschmiere. Tatsächlich schmiert sie aber nicht nur das Gelenk. Sie dringt darüber hinaus auch in den Knorpel ein und sorgt so dafür, dass er elastisch bleibt und die nötigen Nährstoffe und Sauerstoff erhält. Gebildet wird die Gelenkflüssigkeit von der Gelenkinnenhaut, welche die Gelenkkapsel innen auskleidet. Die Kapsel verhindert, dass die Gelenkflüssigkeit austritt. Zusammen mit den Bändern hat sie außerdem die Aufgabe, das Gelenk zusammenzuhalten. Gelenkflüssigkeit Knorpel Gelenkspalt Schematische Darstellung eines gesunden Gelenks 8 9 Grundlagen ABNuTzuNGsBEdINGTEs GElENkRhEumA D as weit verbreitete abnutzungsbedingte Rheuma wird von den Medizinern auch als Arthrose, Osteoarthrose, Arthrosis deformans oder als degeneratives Gelenkrheuma bezeichnet. Es ist die häufigste Gelenkerkrankung überhaupt. Man nimmt heute an, dass die Ursache für eine Arthrose in einem Missverhältnis zwischen Nährstoffbedarf und Nährstoffversorgung des Knorpels besteht – z. B. weil der Nährstoffbedarf des Knorpels durch Überlastung des Gelenks erhöht ist. Eine andere mögliche Ursache besteht darin, dass die Gelenkflüssigkeit nicht genügend Nährstoffe enthält oder durch Bewegungsmangel nicht ausreichend zirkuliert. Der darunterliegende Knochen beginnt zu wuchern und bildet Wülste an den Rändern des Knorpels. Die abgeriebenen Knorpelteilchen gelangen in die Gelenkflüssigkeit, werden dort als Fremdkörper erkannt und lösen eine entzündliche Abwehrreaktion des Immunsystems aus. Dies setzt knorpelabbauende Substanzen frei, was letztlich auch den Untergang bislang intakter Knorpelzellen beschleunigt. Die Entzündung führt gleichzeitig zu Schmerzen und damit zur Schonung des Gelenks. Der damit verbundene Bewegungsmangel kann die Nährstoffversorgung weiter verschlechtern. Eine Arthrose befällt vor allem jene Gelenke, die unser Körpergewicht zu tragen haben. Besonders häufig trifft es daher die Hüftgelenke (coxarthrose) und die Knie (Gonarthrose). Bekommt der Knorpel nicht genügend Nährstoffe über die Gelenkflüssigkeit, sterben Knorpelzellen ab. Dadurch fasert der Knorpel auf und verliert seine glatte Oberfläche. Mit jeder Bewegung wird dann ein wenig mehr Knorpel abgerieben und die Knorpelauflage des Knochens wird immer dünner. Nährstoffmangel des Knorpels rauhe Knorpeloberfläche Untergang von Knorpelzellen Bewegungsmangel durch Schonung abgeriebene Knorpelteilchen Knochenwülste Freisetzung knorpelabbauender Substanzen Aufrauung der Knorpeloberfläche verhärteter Knochen Schmerz Abrieb Entzündung Der Teufelskreis der Arthrose Bei der Arthrose kommt es zu einer abnutzungsbedingten Auffaserung des Knorpels 11 Grundlagen ENTzÜNdlIchEs GElENkRhEumA D as entzündliche Gelenkrheuma nennt man Arthritis. Die häufigste Form ist die chronische polyarthritis, die im internationalen Sprachgebrauch auch rheumatoide Arthritis heißt. Dass es sich um einen entzündlichen Prozess handelt, lässt sich oftmals schon äußerlich erkennen. Die betroffenen Gelenke sind gerötet, wärmer als normal und geschwollen. Insbesondere zu Beginn der Erkrankung kann es zu allgemeinen körperlichen Entzündungsreaktionen wie Fieber und Abgeschlagenheit kommen. Verursacht wird diese Entzündung durch Autoimmunprozesse. Dabei verwechselt das Immunsystem den Knorpel einzelner oder mehrerer Gelenke mit körperfremdem Material und greift ihn an. Warum das passiert, ist bislang noch ungeklärt. verdickte Gelenkinnenhaut Pannusgewebe Der Entzündungsprozess geschieht von der Gelenkinnenhaut her. Diese beginnt zu wuchern und bildet ein faseriges Gewebe, das in den Gelenkspalt vordringt und Pannus genannt wird. Im schlimmsten Fall wird der Knorpel durch die Entzündung völlig zerstört und die Gelenkenden wachsen zusammen. Eine rheumatoide Arthritis kann alle Gelenke betreffen. Oft beginnt sie in den kleinen Hand- und Fingergelenken. Allerdings kann sie auch zuerst an großen Gelenken wie Knie oder Hüfte auftreten. Typisch ist ein symmetrischer Befall auf beiden Körperseiten, die Beschwerden treten vor allem in der Nacht und am Morgen auf. Eine besondere Form des entzündlichen Rheumas ist die psoriasis-Arthritis. Hier stehen normalerweise zunächst Hautund Nagelsymptome im Vordergrund, die umgangssprachlich als Schuppenflechte bezeichnet werden. Auch dabei handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung, die in manchen Fällen auf die Gelenke übergreift. Eine weitere Form des entzündlichen Rheumas ist der sogenannte morbus Bechterew, der auch spondylitis ankylosans heißt. Dabei sind besonders die kleinen Gelenke und der Bandapparat der Wirbelsäule betroffen. Die Erkrankung macht sich anfangs meist durch Rückenschmerzen im Lendenwirbelbereich bemerkbar, die nachts auftreten und bis zum Morgen immer heftiger werden. Im schlimmsten Fall kann sie zu einer völligen Versteifung der Wirbelsäule in Form eines Rundrückens führen. gegen Knorpel gerichtete Antikörper und Abwehrzellen in der Gelenkflüssigkeit 12 13 Grundlagen wAs IsT EIGENTlIch EINE ENTzÜNduNG? E ine Entzündung ist normalerweise eine nützliche Reaktion unseres Körpers auf schädigende Einflüsse wie Verbrennungen, Verletzungen oder Infektionen. Typisch für eine Entzündung sind folgende Zeichen: • Rötung • Überwärmung • Schwellung • Schmerz • eingeschränkte Funktion Die Immunzellen teilen sich also mit Hilfe der Zytokine entweder mit, dass es weiterhin etwas zu bekämpfen gibt oder dass sie jetzt damit aufhören können. Beim entzündlichen Rheuma spielen vor allem zwei Botenstoffe eine wichtige Rolle: der Tumornekrosefaktor (TNF) und Interleukin-1 (IL-1). Allerdings müssen nicht bei jeder Entzündung alle diese Zeichen in gleichem Umfang erkennbar sein. Im Normalfall hat die Entzündungsreaktion unseres Körpers wichtige Funktionen. So kommen Rötung und Überwärmung dadurch zustande, dass vermehrt Blut zu der geschädigten Stelle geleitet wird. Das sorgt dafür, dass genügend Baustoffe für die Reparatur zur Verfügung stehen. Der Schmerz und die eingeschränkte Funktion stellen sicher, dass das betreffende Organ während der Reparaturvorgänge geschont wird. Ausgelöst wird die Entzündung durch bestimmte Botenstoffe, sogenannte Entzündungsmediatoren. Indem sie auf das umliegende Gewebe einwirken, verursachen sie die beschriebenen Symptome. Die Rheumaschmerzen werden unter anderem durch einen Botenstoff namens Prostaglandin hervorgerufen. Reguliert wird die rheumatische Entzündung durch das Immunsystem. Auch dabei sind wieder Botenstoffe im Spiel – diesmal sogenannte Zytokine. Mit ihrer Hilfe kommunizieren die Immunzellen untereinander. Es gibt Zytokine, welche die Entzündung verstärken und solche, die sie hemmen. 14 15 Rheuma verstehen lernen wER BEkOmmT RhEumA? I m Prinzip kann jeder Rheuma bekommen – Frauen und Männer, Kinder und Greise. Allerdings gibt es ein paar Faktoren, die das Auftreten rheumatischer Erkrankungen wahrscheinlicher machen. Je älter man wird, desto größer wird auch die Wahrscheinlichkeit, dass man an verschleißbedingtem Rheuma erkrankt. Der Hauptrisikofaktor für eine Arthrose ist also das Alter. Bis zum 55. Lebensjahr sind vor allem Männer betroffen, danach überwiegend Frauen. Eine Arthrose kann durch mechanische Überbeanspruchung entstehen. Die Ursache dafür kann z. B. Übergewicht sein, das auf den gewichttragenden Gelenken wie Knien oder Hüfte lastet. Aber auch bestimmte berufsbedingte Tätigkeiten können zu einer Überlastung führen. Weitere Risikofaktoren sind Gelenkfehlstellungen wie Xoder O-Beine. Manchmal kann eine solche Fehlstellung auch nach einem Knochenbruch auftreten, wenn der Knochen falsch zusammenwächst. Da die Gelenkflächen dann nicht mehr richtig aufeinanderstehen, nutzt sich der Gelenkknorpel einseitig ab. Aber nicht nur eine Überbeanspruchung kann zu Arthrose führen, sondern auch mangelnde Bewegung, beispielsweise bei Bettlägerigkeit oder längerer Ruhigstellung eines Gelenks durch einen Gips oder Lähmungen. Da der Gelenkknorpel durch die Gelenkflüssigkeit versorgt wird, braucht es ein Mindestmaß an Bewegung, damit der Knorpel genügend Nährstoffe erhält. Krampfadern gelten als Risikofaktor für eine Kniegelenksarthrose. Möglicherweise führen sie zu einem Blutrückstau und somit zu einer schlechteren Durchblutung des Kniegelenks. RIsIkOFAkTOREN FÜR EINE ARThROsE: • höheres Alter • Übergewicht • Gelenkfehlstellungen • Verletzungen • körperliche Überlastung • Bewegungsmangel • Krampfadern • Erbfaktoren Bei den entzündlichen Formen des Gelenkrheumas spielt Vererbung ebenfalls eine Rolle. Allerdings wird nur die Anfälligkeit für rheumatische Erkrankungen vererbt. Damit die Erkrankung ausbricht, müssen weitere Faktoren hinzukommen. Welche das sind, ist noch nicht restlos geklärt. Bestimmte Infektionen scheinen dabei aber eine Rolle zu spielen. Weitere Risikofaktoren für entzündliches Gelenkrheuma sind Rauchen, höheres Alter und Übergewicht. RIsIkOFAkTOREN FÜR EINE RhEumATOIdE ARThRITIs: • Erbfaktoren • Rauchen • weibliches Geschlecht Auch das Geschlecht spielt für das Auftreten mancher rheumatischer Erkrankungen eine Rolle. So sind Frauen dreimal häufiger von rheumatoider Arthritis betroffen als Männer, während es beim Morbus Bechterew vor allem Männer sind. Es gibt Familien, in denen Fälle von Arthrose häufiger auftreten als in anderen. Man nimmt daher an, dass die Anfälligkeit für eine Arthrose erblich ist. 16 17 Rheuma verstehen lernen wIE mAchT sIch RhEumA BEmERkBAR? N ahezu alle rheumatischen Erkrankungen sind schmerzhaft. Allerdings ist der Schmerz nicht bei allen Formen gleich ausgeprägt. ARThROsE Bei der Arthrose treten typischerweise wechselnde Schmerzen im betroffenen Gelenk auf. Frühsymptome sind Schmerzen, die vor allem beim Treppen herunter steigen, bergab gehen oder bei längeren Gehstrecken auftreten. Diese Schmerzen werden auch als Ermüdungsschmerzen bezeichnet. Typisch sind zudem Anlaufschmerzen, die sich z. B. beim Aufstehen aus einem Sessel oder Aussteigen aus dem Auto bemerkbar machen, nach einer Weile aber wieder verschwinden. Nicht selten sind auch nächtliche stechende oder dumpfe Schmerzen vorhanden, die sich zunächst beim Umdrehen, später dann dauerhaft bemerkbar machen. In späteren Stadien tritt ein mehr oder minder starker Dauerschmerz auf. Viele Betroffene erleben eine Schmerzverstärkung bei feuchtkalter Witterung. Typische Arthrose-schmerzen: • nach längeren Ruhephasen (Anlaufschmerz) • nach längerer Belastung (Ermüdungsschmerz) • in Ruhe (Dauerschmerz) • bei feuchtkalter Witterung Die Symptome sind morgens am stärksten, halten einige Zeit an und gehen im Laufe des Tages zurück. Dieses Phänomen wird als Morgensteifigkeit bezeichnet. Im Laufe der Zeit können mehr und mehr Gelenke befallen werden. Bei bis zu 20 % der Erkrankten bilden sich Rheumaknoten, vor allem im Bereich der Ellenbogen und Finger. Die Erkrankung verläuft häufig schubweise. Dies bedeutet, dass auf Phasen heftiger Entzündung mit starken Beschwerden und einem ausgeprägten Krankheitsgefühl Phasen relativer Ruhe folgen. Wie oft und wie heftig solche Schübe auftreten, ist von Patient zu Patient sehr unterschiedlich. Nur bei ca. 10 % der Betroffenen kommt es zu einem spontanen Stillstand der Erkrankung. Typische symptome bei rheumatoider Arthritis: Beginn mit Allgemeinsymptomen wie Müdigkeit, Fieber und Nachtschweiß • Schwellung, Rötung und Schmerzhaftigkeit der betroffenen Gelenke • Morgensteifigkeit • symmetrischer Gelenkbefall • Rheumaknoten • plötzlicher RhEumATOIdE ARThRITIs Die rheumatoide Arthritis beginnt meist in den kleinen Finger- oder Zehengelenken. Gelegentlich sind zu Anfang auch große Gelenke wie das Schultergelenk betroffen. Das Auftreten kann sehr plötzlich sein. Die betroffenen Gelenke schmerzen, schwellen an und sind gerötet. Besonders zu Beginn der Erkrankung können gleichzeitig Allgemeinsymptome wie Abgeschlagenheit, Fieber oder eine Gewichtsabnahme auftreten. Dies zeigt, dass der ganze Körper in den Entzündungsprozess eingebunden ist. 18 19 Diagnose und Therapie wIE wIRd EINE RhEumATIschE ERkRANkuNG dIAGNOsTIzIERT? D ie Diagnose rheumatischer Erkrankungen erfordert in der Regel ein ganzes Bündel von Maßnahmen. Das liegt unter anderem daran, dass Beschwerden im Bewegungsapparat viele Ursachen haben können, von denen Rheuma nur eine ist. Für eine optimale Therapie gilt es, zusätzlich zur Diagnose Rheuma noch herauszufinden, um welche Art des Rheumas es sich handelt. Das kann manchmal Detektivarbeit erfordern. Trotz dieser Schwierigkeiten ist es wichtig, die Diagnose so früh wie möglich zu stellen. Nur dann kann die Behandlung rechtzeitig einsetzen, bevor die Gelenke endgültig zerstört sind. Zuständig für die Diagnose und Behandlung rheumatischer Erkrankungen sind Rheumatologen. Es handelt sich dabei um Internisten oder Orthopäden mit einer entsprechenden Zusatzqualifikation. Adressen solcher Experten erhalten Sie von der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie. Weitere Hinweise auf rheumatische Erkrankungen können Bluttests liefern. Allerdings gibt es bis heute keinen einzigen Test, der eine rheumatische Erkrankung beweist. Rheumafaktoren und Entzündungsmarker sind lediglich Anhaltspunkte. Sie sind bei vielen rheumatischen Erkrankungen nachweisbar – also positiv. Es gibt aber auch einige, bei denen sie negativ ausfallen. Umgekehrt bedeuten ein positiver Rheumafaktor oder positive Entzündungsmarker nicht unbedingt, dass man Rheuma hat. Sie können auch bei Menschen positiv ausfallen, die kein Rheuma haben. Bildgebende Verfahren wie Röntgen, Ultraschall, Tomographien etc. machen den Zustand des Gelenks sichtbar. Für eine frühe Diagnose eignen sie sich allerdings weniger, weil sie erst dann auffällige Resultate liefern, wenn es bereits zu Veränderungen an Knochen und Knorpel gekommen ist. Sie sind allerdings sehr nützlich, um den Verlauf der Erkrankung zu dokumentieren. In seltenen Fällen können spezielle Untersuchungen wie Gelenkpunktionen oder Gelenkspiegelungen notwendig werden. Sie werden aber nicht routinemäßig, sondern nur in speziellen Situationen durchgeführt. Eine zentrale Rolle bei der Diagnose spielt die Krankengeschichte. Der Arzt muss wissen, wann die Symptome zum ersten Mal aufgetreten sind, wie genau die Beschwerden beschaffen sind, zu welcher Tageszeit sie gewöhnlich auftreten und ob es bestimmte Begleitumstände gibt, die sie auslösen. Diese Details liefern dem Arzt bereits wichtige Hinweise darauf, ob es sich um Rheuma handelt und um welche Form. Wichtige Aufschlüsse liefert auch die körperliche Untersuchung. Dabei werden zunächst die Körperhaltung und der Gang des Patienten beurteilt und dann die betroffenen Gelenke betastet und auf ihre Funktion überprüft. 20 21 Diagnose und Therapie RhEumAThERApIE D ie meisten Formen von Gelenkrheuma sind zwar nicht heilbar, lassen sich durch entsprechende Therapien aber gut in den Griff bekommen. Ziel einer modernen Rheumatherapie ist es, Schmerzen und andere Symptome zu lindern oder zu beseitigen und die Entwicklung von weiteren Schäden am Bewegungssystem zu verhindern. Wie bei den meisten chronischen Erkrankungen ist es sinnvoll, so früh wie möglich mit der Therapie zu beginnen, um die Funktionstüchtigkeit möglichst vollständig zu erhalten. Denn haben Gelenke erst einmal Schaden genommen, ist dieser meist nicht mehr komplett rückgängig zu machen. Eine erfolgreiche Behandlung hängt nicht zuletzt von der richtigen Diagnose ab. Ist sie gestellt, muss der Arzt entscheiden, welche Medikamente in welcher Dosis zum Einsatz kommen. Meist reicht ein Medikament allein nicht aus. In vielen Fällen werden daher Kombinationstherapien verwendet. Sie haben den Vorteil, dass die Erkrankung sozusagen von mehreren Seiten in die Zange genommen wird. mEdIkAmENTösE ANsäTzE zuR BEhANdluNG vON GElENkRhEumA • schmerzmittel lindern die Schmerzen, haben aber keinen oder nur geringen Einfluss auf die Entzündung. • Nichtsteroidale Antirheumatika (NsAR) lindern die Entzündungssymptome, also vor allem Schmerzen und Steifigkeit der Gelenke und verbessern die Mobilität. • kortisonpräparate wirken ähnlich wie die NSAR und bremsen das aus dem Ruder gelaufene Immunsystem. • Basistherapeutika sollen den Krankheitsprozess zum Stillstand bringen und so ein weiteres Fortschreiten der Gelenkzerstörung verhindern. • Neue medikamente aus der Gruppe der Biologika ähneln in ihrer Wirkung den Basistherapeutika. Sie hemmen gezielt bestimmte Faktoren des Immunsystems. 22 Bei Arthrose kommen vor allem Schmerzmittel, NSAR und Kortison zum Einsatz. Bei entzündlichem Rheuma setzt man diese vor allem zur Überbrückung von Phasen ein, in denen die Basistherapeutika (noch) nicht wirken. schmERzmITTEl Reine Schmerzmittel unterdrücken die rheumatischen Schmerzen, haben aber keine Auswirkungen auf die Gelenkentzündung. Man unterscheidet vor allem zwei Gruppen, die Opioide und die Nicht-Opioide. Zu letzteren gehören Paracetamol (z. B. Paracetamol AL), Metamizol und Flupirtin. Da bei rheumatischen Erkrankungen eine Entzündungshemmung erwünscht ist, wendet man diese reinen Schmerzmittel vor allem dann an, wenn NSAR allein nicht ausreichend wirksam sind oder nicht vertragen werden. Die Opioide sind Verwandte des Morphiums. Sie ähneln in ihrer Wirkung körpereigenen Botenstoffen, den Endorphinen, und werden vor allem bei sehr starken Schmerzen eingesetzt. Vertreter dieser Wirkstoffklasse sind unter anderem Tramadol, Tilidin, Fentanyl, Oxycodon, Hydromorphon oder Morphin. Leider bestehen bei Laien oftmals große Vorbehalte gegen diese Medikamentengruppe, wohl weil sie auch missbräuchlich verwendet werden können. Nimmt man sie jedoch unter medizinischer Überwachung korrekt ein, sind sie exzellente Schmerzstiller mit wenig Nebenwirkungen und einem geringen Risiko. Theoretisch besteht zwar die Gefahr einer Abhängigkeit, diese wird in der Praxis bei Schmerzpatienten aber nur sehr selten beobachtet. zu Risiken und Nebenwirkungen lesen sie die packungsbeilage und fragen sie Ihren Arzt oder Apotheker. paracetamol Al 125/ -250/ -500/ -1000 zäpfchen Paracetamol AL 500 (Tabletten) • Paracetamol AL Saft wirkstoff: Paracetamol Anwendungsgebiete: Leichte bis mäßig starke Schmerzen, Fieber. -125 Zäpfchen: Für Säuglinge von 6 Monate bis 2 Jahre. -250Zäpfchen: Für Kinder von 2 bis 8 Jahre. -500 Zäpfchen: Für Kinder ab 8 Jahre. -1000 Zäpfchen: Für Kinder ab 12 Jahre, Jugendliche und Erwachsene. -500 Tabletten: Für Kinder ab 4 Jahre, Jugendliche und Erwachsene. -Saft: Für Säuglinge ab 6 Monate. Hinweis: -500/-1000 Zäpfchen enthalten Phospholipide aus Sojaöl. -Saft enthält Sorbitol, Propylenglycol und Natriummetabisulfit. Stand 0410 23 Diagnose und Therapie NIchTsTEROIdAlE ANTIRhEumATIkA (NsAR) Diese Gruppe von Wirkstoffen hemmt die Produktion von Prostaglandinen und vermindert dadurch die Entzündung in den Gelenken. Da Schmerzen zu den Entzündungssymptomen gehören, werden auch diese gelindert. Der Name nichtsteroidale Antirheumatika rührt daher, dass sie keine Steroide, also kein Kortison enthalten. Bewährte Vertreter dieser Medikamentengruppe sind folgende Wirkstoffe: • Acetylsalicylsäure (z. B. ASS AL 500) • Diclofenac • Ibuprofen (z. B. Ibuprofen AL akut 400 • Indometacin • Naproxen • Piroxicam (z. B. Piroxicam AL Gel) mg Filmtabletten) zu Risiken und Nebenwirkungen lesen sie die packungsbeilage und fragen sie Ihren Arzt oder Apotheker. Ass Al 500 wirkstoff: Acetylsalicylsäure Anwendungsgebiete: Leichte bis mäßig starke Schmerzen, Fieber. Hinweise: Bei Kindern und Jugendlichen mit fieberhaften Erkrankungen nur auf ärztliche Anweisung und wenn andere Maßnahmen nicht wirken (Vorsicht: Reye-Syndrom). Einnahme über längere Zeit oder in höheren Dosen nicht ohne Befragen des (Zahn-)Arztes. Stand 0310 Ibuprofen Al akut 400 mg Filmtabletten wirkstoff: Ibuprofen Anwendungsgebiete: Bei leichten bis mäßig starken Schmerzen, wie Kopf-, Zahn-, Regelschmerzen und Fieber. Stand April 2010 Sie sind unter verschiedenen Handelsnamen als Tabletten, Saft, Zäpfchen oder Salben auf dem Markt. Die meisten von ihnen sind in niedrigen Dosierungen ohne Rezept in der Apotheke erhältlich. Obwohl sie nicht verschreibungspflichtig sind, sollte man NSAR nicht über längere Zeit ohne ärztliche Kontrolle einnehmen, da sonst Leber-, Nieren- und Magenschäden die Folge sein können. Prostaglandine haben im Körper vielfältige Funktionen, von denen die Förderung einer Entzündung nur eine ist. Gleichzeitig schützen sie auch den Magen und die Nieren. Wird ihre Produktion gehemmt, kann es zu Nebenwirkungen wie Magenblutungen und Nierenproblemen kommen. Um diese Nebenwirkungen zu vermeiden, wurden neuere Wirkstoffe entwickelt, welche gezielt die entzündungsbedingte Prostaglandin-Produktion hemmen. Dort, wo die Prostaglandine eine Schutzfunktion haben, bleibt die Produktion jedoch weitgehend unbeeinträchtigt. Die neue Gruppe von NSAR wird als COX-2-Hemmer bezeichnet. Leider zeigte sich allerdings, dass einige, heute nicht mehr erhältliche COX-2-Hemmer das Herzinfarktrisiko erhöhen. Die NSAR lindern Schmerzen sehr rasch, nehmen allerdings auf den Krankheitsverlauf wenig Einfluss. Das heißt, sie bekämpfen vor allem die Symptome und weniger die Ursachen rheumatischer Erkrankungen. Ziel einer Behandlung mit NSAR oder Schmerzmitteln ist vor allem die Bekämpfung von Schmerzen und dadurch eine Verbesserung der Beweglichkeit. Viele wertvolle weitere Maßnahmen wie Krankengymnastik werden dadurch erst möglich. piroxicam Al Gel wirkstoff: Piroxicam Zur äußerlichen unterstützenden Behandlung bei schmerzhaften und entzündlichen Erkrankungen des Bewegungsapparates: Entzündungen der Sehnen oder Sehnenscheiden, schmerzhafte Schultersteife, Prellungen, Zerrungen und Verstauchungen. Hinweis: Enthält Propylenglykol. Stand 0706 24 25 Diagnose und Therapie kORTIsONpRäpARATE Kortison ist ein körpereigenes Hormon, das eine entzündungshemmende Wirkung hat. Die therapeutisch eingesetzten Kortisonpräparate sind Verwandte des körpereigenen Hormons und werden auch als Kortikosteroide oder Glukokortikoide bezeichnet. Vertreter dieser Wirkstoffklasse sind z. B. Prednisolon, Prednison, Methylprednisolon, Betamethason oder Dexamethason. Die Kortikoide bringen die rheumatische Entzündung rasch zum Abklingen und wirken sich auch positiv auf die entzündungsbedingten Schmerzen und Allgemeinsymptome rheumatischer Erkrankungen aus. Leider führen sie aber meist nur zum Abklingen der Symptome und zu einer Normalisierung der Blutwerte, können die fortschreitende Gelenkzerstörung jedoch nicht aufhalten. Außerdem wirken sie nicht bei allen Rheumaformen und haben bei langfristiger Einnahme und in höheren Dosierungen Nebenwirkungen. Diese und ein unkritischer Einsatz in der Vergangenheit haben den Kortikoiden leider einen zweifelhaften Ruf eingebracht. Mittlerweile hat man aber dazugelernt und beispielsweise die Dosierungen optimiert. Um die Nebenwirkungen der Kortisonpräparate zu vermindern, werden sie oftmals direkt ins Gelenk gespritzt. Dadurch gelangt nur sehr wenig Kortison in den Blutkreislauf, wo es Nebenwirkungen entfalten könnte. Allerdings sind alle Injektionen in Gelenke mit einem Infektionsrisiko behaftet. Solche Infektionen sind oft nur sehr schwer zu behandeln und können zu bleibenden Schäden am betroffenen Gelenk führen. Wichtig bei der Anwendung von Kortisonpräparaten ist, dass man sie nicht abrupt absetzt. Die körpereigene Kortisonproduktion wird durch die Kortisonpräparate unterdrückt und 26 der Körper muss sich beim Absetzen der Medikamente erst wieder langsam daran gewöhnen, eigenes Kortison herzustellen. BAsIsThERApEuTIkA Mit diesen Medikamenten versucht man insbesondere bei entzündlichen Formen des Rheumas, den Krankheitsverlauf günstig zu beeinflussen und im Idealfall zum Stillstand zu bringen. Gelingt Letzteres, sprechen Mediziner von einer Remission. Anders als die NSAR brauchen Basistherapeutika relativ lange (Wochen bis Monate), bis ihre Wirkung einsetzt. Dafür wirken sie aber langfristig und können eine weitere Verschlimmerung der Gelenkschäden aufhalten. Die Basistherapeutika stammen aus verschiedenen Medikamentengruppen. Der am häufigsten eingesetzte Vertreter ist derzeit das Methotrexat. Einige Basistherapeutika wurden ursprünglich für die Malariatherapie, andere zur Krebsbehandlung oder für die Transplantationsmedizin entwickelt. Bei manchen ist noch gar nicht bekannt, warum sie gegen Rheuma helfen. Die meisten funktionieren, indem sie Teile des Immunsystems unterdrücken. Diese sogenannten Immunsuppressiva hemmen die zerstörerischen Autoimmunprozesse bei entzündlichem Rheuma. Da sie das Immunsystem relativ ungezielt lahmlegen, haben fast alle diese Präparate ein erhöhtes Infektionsrisiko zur Folge. Auch andere Nebenwirkungen sind häufig zu beobachten. Die Kunst der optimalen Anwendung von Basistherapeutika besteht deshalb darin, das richtige Medikament oder die richtige Medikamentenkombination und die richtige Dosis zu finden, bei denen eine optimale Wirkung mit möglichst geringen Nebenwirkungen eintritt. Da es lange dauert, bis die Basismedikamente ihre Wirkung zeigen, kann das zu einer ziemlichen Geduldsprobe für Patient und Arzt werden. 27 Diagnose und Therapie NEuE mEdIkAmENTE GEGEN RhEumA Die neuesten Entwicklungen gegen Rheuma sind Biologika. Sie haben mit den Basistherapeutika einiges gemeinsam, wirken jedoch viel schneller und gezielter. Ihr Name rührt nicht etwa daher, dass sie pflanzlichen Ursprungs und besonders verträglich sind, sondern daher, dass sie biotechnologisch hergestellt werden. Sie hemmen gezielt bestimmte Botenstoffe oder Zellen des Immunsystems und modulieren es auf diese Weise. Das soll in den betroffenen Gelenken wieder ein Gleichgewicht zwischen den entzündungssteigernden und den entzündungshemmenden Faktoren herstellen. Ziel ist es, die zerstörerischen Immunprozesse im Gelenk zum Erliegen zu bringen und die Gelenkzerstörung zu stoppen. Ursprünglich hatte man gehofft, dass Biologika kaum Nebenwirkungen haben. Sie sind in der Tat besser verträglich als manche Basistherapeutika. Allerdings hemmen auch sie das Immunsystem und erhöhen dadurch das Infektionsrisiko. Da Biologika gespritzt werden müssen, kommt es nicht selten zu Hautreaktionen an der Einstichstelle. In manchen Fällen wurden auch Allergien gegen den Wirkstoff beobachtet. Ihre Anwendung ist daher nicht unproblematisch. ANdERE mEdIkAmENTE GEGEN RhEumA Eine bewährte Methode bei rheumatoider Arthritis ist die Verödung der Gelenkinnenhaut. Dabei werden chemische Substanzen oder radioaktive Stoffe ins Gelenk gespritzt, welche die Gelenkinnenhaut zerstören und somit die Produktion der Entzündungsstoffe, die in ihr gebildet werden, unterbinden. Neben den genannten gibt es eine Vielzahl weiterer Medikamente, die für die Behandlung rheumatischer Erkrankungen angepriesen werden. Dazu gehören pflanzliche Schmerzmittel wie Extrakte aus Teufelskralle oder Weidenrinde. Sie mögen im Einzelfall helfen, es gibt aber 28 keine Beweise für ihre Wirksamkeit, die wissenschaftlichen Ansprüchen standhalten. Von den gesetzlichen Krankenkassen werden sie daher meist nicht erstattet. Letzteres gilt auch für Knorpelschutz- und -aufbaupräparate, die vor allem bei Arthrose verwendet werden. In der Praxis haben sich Gelenkinjektionen mit Hyaluronsäure oder vergleichbaren Wirkstoffen teilweise gut bewährt. Jedoch liegen auch dafür keine beweiskräftigen Studien vor, sodass die gesetzlichen Krankenkassen nicht zur Erstattung verpflichtet sind. physIkAlIschE ThERApIE Bei der Behandlung der Arthrose steht die physikalische Therapie an erster Stelle. Sie ist oftmals in der Lage, die Beschwerden zu lindern und ein Fortschreiten der Erkrankung zu bremsen oder gar zu verhindern. Zu den physikalischen Therapiemaßnahmen gehören krankengymnastik, sporttherapie, medizinische Trainingstherapie und Ergotherapie. Damit versucht man, die Ernährung des Knorpels durch eine regelmäßige Bewegung des Gelenks und die damit verbundene Durchmischung der Gelenkflüssigkeit zu verbessern. Gleichzeitig können Bewegungseinschränkungen der Gelenke vermindert und Muskelverkürzungen oder Muskelschwächen angegangen werden. Besonders hilfreich ist die Behandlung im Wasser, da hier der Körper von seinem Eigengewicht entlastet wird. Die Ergotherapie sucht und trainiert Wege, die betroffenen Gelenke im Alltag zu entlasten und Rheumafolgen wie Gelenkfehlstellungen zu vermeiden. Bei den passiven physikalischen Maßnahmen kommt es weniger auf Bewegung als vielmehr auf die Anwendung physikalischer Reize wie Wärme, Kälte, Bäder, Massagen oder elektrischer Strom an. Kältebehandlungen empfinden Patienten mit rheumatoider Arthritis oft als angenehm, da die Kälte die entzündlichen Symptome zu vermindern vermag. Wärmeanwendungen dagegen werden von vielen Arthrosepatienten sehr geschätzt. 29 Diagnose und Therapie AkupuNkTuR Diese alte chinesische Therapieform beruht auf bislang noch nicht vollständig geklärten Phänomenen. Sie kann bei Gelenkrheuma hilfreich sein und zu einer Schmerzlinderung führen. Den Verlauf der Erkrankung und das Ausmaß der Knorpelzerstörung kann sie allerdings nicht beeinflussen. moderner Materialien halten sie in 90 % der Fälle über zehn Jahre lang. Das Hauptproblem stellt nach wie vor die Prothesenlockerung dar. In manchen Fällen kann es auch zu einer Prothesenverknöcherung kommen, bei der sich nach der Operation in den umliegenden Muskeln ein Knochen bildet, der die Prothese regelrecht „einmauern“ kann. OpERATIONEN Bei der chirurgischen Rheumatherapie unterscheidet man gelenkerhaltende Eingriffe, gelenkversteifende Eingriffe und den Gelenkersatz mit einer Gelenkprothese. Sie kommen immer dann zum Einsatz, wenn medikamentöse und physikalische Therapien nicht ausreichen. Den möglichen Verbesserungen durch eine Operation steht immer ein gewisses Operationsrisiko gegenüber. Beim Ersatz großer Gelenke handelt es sich um aufwendige Eingriffe, die mit entsprechenden Risiken einhergehen. Wann immer es möglich ist, wird man versuchen, das natürliche Gelenk zu erhalten. Gelenkerhaltende Operationen führt man bei Arthrose manchmal durch, um Gelenkfehlstellungen zu korrigieren. Dadurch können einseitige Belastungen im Gelenk korrigiert werden. In manchen Fällen ist es auch sinnvoll, Knochenzacken und abgeriebene Knorpelteile aus dem Gelenk zu entfernen. Manchmal werden auch Löcher in den Knorpel gebohrt, um sein Wachstum anzuregen. Solche Maßnahmen können auch bei rheumatoider Arthritis sinnvoll sein. Eine andere gelenkerhaltende Operation bei rheumatoider Arthritis ist die Synovektomie, bei der man die Gelenkinnenhaut operativ entfernt. Gelenkversteifende Operationen sind nur dann sinnvoll, wenn dadurch die Beweglichkeit nicht eingeschränkt wird. Man führt sie daher nur noch selten und bei bestimmten Gelenken wie z. B. dem oberen Sprunggelenk durch. Gelenkersatz, sogenannte Endoprothesen, gibt es heute für fast jedes Gelenk im Körper. Am ausgereiftesten sind die Hüft- und Knieprothesen. Jedes Jahr werden über 300.000 dieser Endoprothesen implantiert. Durch den Einsatz 30 hIlFsmITTEl Für Rheumatiker gibt es eine Fülle von Hilfsmitteln, die alltägliche Tätigkeiten erleichtern. So sollen bei Arthrose Gelkissen an den Fersen die Erschütterungen beim Gehen dämpfen und damit die Gelenke schonen. Für Patienten, die aufgrund einer rheumatoiden Arthritis Probleme mit der Kraft in den Händen haben, gibt es Hebelwerkzeuge zum Öffnen von Deckeln oder Drehverschlüsse und Besteck oder Kochgeschirr mit speziell geformten Griffen. Diese Hilfsmittel können den Alltag teilweise erleichtern und die Selbstständigkeit länger bewahren. vORsIchT vOR schARlATANEN! Wie bei allen chronischen Erkrankungen tummeln sich auch im Bereich der Rheumatherapie viele Scharlatane, die nur Ihr Bestes wollen – Ihr Geld. Alternativen, unkonventionellen oder paramedizinischen Verfahren ist gemeinsam, dass sie im Gegensatz zu medizinisch anerkannten Therapien nicht auf wissenschaftlichen Grundlagen beruhen. Ihre Wirksamkeit wurde nicht in Studien erprobt und nachgewiesen. Wenn man sie dennoch ausprobieren möchte, steht einem das natürlich frei. Eines sollte man aber niemals tun: die vom Arzt verordneten Behandlungsmaßnahmen abbrechen, weil ein selbst ernannter Heiler dies fordert. Die Konsequenzen können ein ungebremstes Fortschreiten der Erkrankung und somit ein unwiederbringlicher Verlust der Gelenkfunktion sein. 31 Eigeninitiative wAs kANN Ich sElBsT TuN? ThERApIETREuE Das beste Medikament kann nicht helfen, wenn man es nicht einnimmt. Gerade bei chronischen Erkrankungen und Medikamenten, die man lebenslang anwenden muss, kommt mancher in Versuchung, sie einfach wegzulassen. Das trifft vor allem auf solche Medikamente zu, deren Wirkung man nicht direkt spürt, wie beispielsweise bei den Basistherapeutika. Um hier konsequent bei der Stange zu bleiben, helfen Informationen über die eigene Erkrankung und ständige Selbstmotivation. Gleiches gilt auch für die „Hausaufgaben“, z. B. im Rahmen der Krankengymnastik. NIchT RAuchEN Auch wenn es vielen schwerfällt, auf den geliebten Glimmstängel zu verzichten: Bei Rheuma sollte man das auf jeden Fall tun. Denn es ist nachgewiesen, dass Zigarettenrauchen chronische Entzündungen fördert. spORT Wie schon erwähnt, verbessert sich die Nährstoffversorgung des Knorpels, wenn Gelenke bewegt werden. Sportliche Betätigung kommt so den Gelenken zugute. 32 Bevor man damit beginnt, sollte man allerdings mit einem Arzt oder Physiotherapeuten besprechen, ob die jeweilige Sportart auch geeignet ist. Vermeiden sollte man Sportarten mit großen Sprungbelastungen, extremen Drehbewegungen und abrupten Bewegungen. Gut sind hingegen gleichmäßige Bewegungen mit geringer Gelenkbelastung wie z. B. beim Schwimmen. sElBsThIlFEGRuppEN Rheumakranke gehören zu den am besten organisierten Patientengruppen. Sie haben sich im Verein der Deutschen Rheuma-Liga zusammengeschlossen, der als Dachorganisation und Bundesverband in ganz Deutschland mit Landesverbände und Gruppen vor Ort präsent ist. Die Rheuma-Liga gibt zahlreiche Publikationen zur Patientenaufklärung heraus und organisiert eine Fülle von Selbsthilfegruppen und Veranstaltungen wie Patientenschulungen oder Bewegungsangebote. Solche Schulungen, Kurse und Treffen mit anderen Erkrankten stellen eine einzigartige Möglichkeit dar, sich mit der eigenen Erkrankung auseinanderzusetzen, dazuzulernen, Neuigkeiten zu erfahren und sich auszutauschen. schmERzBEwälTIGuNGskuRsE Außer durch Medikamente kann man auch über psychologische Maßnahmen versuchen, den Schmerz in den Griff zu bekommen. Wie dies gelingt, kann man in speziellen Schmerzbewältigungskursen lernen, wie sie die RheumaLiga anbietet. 33 Eigeninitiative GEsuNdE ERNähRuNG Eine ausgesprochene Rheumadiät gibt es nicht. Rheumapatienten sollten aber versuchen, sich möglichst vollwertig zu ernähren, wie es auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (www.dge.de) empfiehlt. Bei Patienten mit Übergewicht kann eine kalorienreduzierte Ernährung sinnvoll sein, um die Gelenke zu entlasten. Einseitige Diäten sind hingegen nicht angebracht. Sie können einen Mangel an wichtigen Nährstoffen verursachen, was letztlich dazu führt, dass man anfälliger statt gesünder wird. Entzündungsfördernde Botenstoffe werden vor allem aus Arachidonsäure gebildet, die man unter anderem mit der Nahrung aufnimmt. Sie findet sich ausschließlich in Nahrungsmitteln tierischer Herkunft: in Fleisch und Wurstwaren, Milchprodukten und Eiern. Eine reduzierte Zufuhr dieser Nahrungsmittel kann daher zu einer Besserung der Entzündung führen. Eine weitere Möglichkeit, den Arachidonsäurespiegel im Blut zu senken, ist eine reichliche Zufuhr von Eicosapentaensäure (EPA), die vor allem in Fischöl vorkommt. Es empfiehlt sich deshalb, mehr Fisch als Fleisch zu essen. EPA kann auch aus Linolensäure gebildet werden. Diese kommt vor allem in Raps, Weizenkeimen, Soja und Walnussöl vor. Wenn man keinen Fisch mag, sollte man beim Kochen also vor allem solche Öle verwenden. RhEumApAss Besonders bei entzündlichen rheumatischen Erkrankungen können sowohl die behandelnden Ärzte als auch die Patienten im Laufe der Therapie leicht den Überblick über Befunde und Therapiemaßnahmen verlieren. Es ist daher sinnvoll, alle krankheitsrelevanten Daten in einem einzigen Dokument zu vereinen, z. B. in einem Rheuma-Pass, wie er von der Deutschen Rheuma-Liga herausgegeben wird. 34 35 Nachgeschlagen wO kANN mAN mEhR ERFAhREN? lITERATuREmpFEhluNGEN deutsche Rheuma-liga Bundesverband e.v. Maximilianstraße 14 53111 Bonn Tel.: 01804/600 000 Fax: 0228/76 60 620 www.rheuma-liga.de • Howard B ird/u. a. Rheuma - Antworten auf die wichtigsten Fragen Dorling Kindersley ISBN: 978-3831012381 • Susanne Holst/Ulrike Preußiger-Meiser Rheuma erfolgreich behandeln: die besten wege zur vorbeugung und linderung von rheumatischen schmerzen Südwest Verlag ISBN: 978-3517081984 Die Deutsche Rheuma-Liga ist eine Selbsthilfeorganisation und Interessenvertretung rheumakranker Menschen. Mit ca. 250.000 Mitgliedern gehört sie zu den größten Selbsthilfeorganisationen im Gesundheitsbereich. Ihre Homepage bietet viele nützliche Informationen, Downloadmöglichkeiten, Links und Bestellmöglichkeiten für Broschüren. deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.v. Köpenicker Straße 48/49 Aufgang A 10117 Berlin Tel.: 030/24 04 84 70 www.dgrh.de Die Deutsche Gesellschaft für Rheumatologie e.V. (DGRh) ist mit mehr als 1.200 Mitgliedern im Bereich der Rheumatologie die größte medizinische Fachgesellschaft in Deutschland. Als gemeinnütziger Verein arbeitet sie unabhängig und ohne Verfolgung wirtschaftlicher Ziele zum Nutzen der Allgemeinheit. Die Homepage der DGRh richtet sich vor allem an Mediziner, enthält aber auch wichtige Informationen und Links für Patienten. • Wolfgang Miehle Rheuma - Ein patienten-lehrbuch Rheumamed-Verlag ISBN: 978-3981096002 •Howard B ird/u. a. Ratgeber Rheuma: Arthritis, Arthrose und andere rheumatische Erkrankungen Dorling Kindersley ISBN: 978-3831009992 www.bmbf.de/pub/rheuma.pdf Kostenlos herunterladbare Broschüre des Bundesministeriums für Bildung und Forschung zum Thema Rheuma. 36 37 Nachgeschlagen dAs AL-BROschÜRENANGEBOT ALIUD® PHARMA bietet eine große Auswahl an praktischen Patientenratgebern zu vielen Erkrankungen mit verständlichen Informationen und vielen wertvollen Tipps für den Alltag. „Erkältungskrankheiten“ Praktische Tipps zum Umgang mit Erkältungen „Pilzinfektionen” Wie man sie erkennt und los wird „Allergien“ Ein Ratgeber für Betroffene „Depressionen“ Ein Ratgeber für Betroffene und ihre Angehörigen „Frauensache” Ein Ratgeber zu Frauenkrankheiten und ihrer Behandlung „Prostataerkrankungen” Rechtzeitig erkennen und erfolgreich behandeln „Bluthochdruck“ Ein Ratgeber für Betroffene „Diabetes“ Ein Ratgeber für Betroffene „Gicht“ Ein Ratgeber zur Stoffwechselkrankheit Gicht und ihrer Behandlung „Schmerz” Ein Ratgeber zu akuten und chronischen Schmerzen „BluthochdruckTagebuch” „Diabetes-Tagebuch” „Uns gehts gut mit ALIUD®“ Wissenswertes zum richtigen Umgang mit Medikamenten „Schmerz-Tagebuch” „Das kranke Herz” Ein Ratgeber für Betroffene und ihre Angehörigen „Erhöhtes Cholesterin – was tun?” Ein Ratgeber für Patienten mit erhöhten Blutfettwerten „Herpes – Küssen verboten?!” Patienteninformationen zu Lippenherpes, Genitalherpes und Gürtelrose „Verdauung gut – AL-les gut” Ein Ratgeber zu Magen-DarmErkrankungen „Wechseljahre” Ein Ratgeber für den neuen Lebensabschnitt 38 39